Wohnzimmer/Küche

Warum hat sie Fotos von mir? Mag sie mich noch immer? Ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken. Ich muss nochmal in ihr Zimmer.

Seit er aus dem Zimmer gegangen war musste er über die Sachen nachdenken die er gesehen hatte. Er wollte mehr davon wissen. Waren die Liebesbriefe an ihn gerichtet? Seine Neugier war einfach so groß, deshalb wollte er noch einmal in ihr Zimmer. Ab und zu sah er sich um ob niemand zu ihm sah und schlich sich noch einmal in Soras Zimmer.

Bekam sie schon wieder einen Korb von ihm? Gleich zweimal hintereinander? Zuerst wollte er ihr nicht seine Nummer geben und dann wollte er sich anscheinend nicht mit ihr treffen. War sie zu aufdringlich? Er gefiel ihr einfach so gut und sie wollte keine Zeit verschwenden, wenn er ihr so gut gefiel.

Auf einmal tauchte noch ein so hübsch maskierter Mann neben Chanyeol auf.

Wo kommen die denn alle her? Gibt es hier irgendwo ein Versteck, von dem ich nichts weiß?

"Hi, ich bin Emilia", stellte sie sich selber Sehun vor und schenkte ihm ein Lächeln, dann sah sie Chan an, weil er sie ja etwas gefragt hatte.

"Nein, ich mache eine Lehre als Floristin. Also ich arbeite schon, aber ich werde dieses Jahr fertig werden und dann bin ich eine richtig gelernte Floristin!", sagte sie stolz, "Und geht ihr normalerweise zum College? Oder macht ihr etwas anderes? Wieso tragt ihr eigentlich den Mundschutz? Seid ihr krank?", fragte sie.

Warum stellt sie so viele Fragen? Ich sollte sie besser mit etwas anderem ablenken.

"Das hört sich toll an. Wolltest du schon immer Floristin werden?", fragte er nach.

Je weniger ich von mir erzähle, desto weniger muss ich sie belügen.

"Wie wäre es wenn wir uns am Mittwoch treffen. Ich lade ich zum Mittagessen ein. Hast du Zeit?", fragte er sie einfach und ignorierte ihre Fragen.

Es verging die Zeit ziemlich schnell, es war lustig und sie konnte sich mit ihren Nachbarn gut unterhalten. Sie spielten kleine und einfache aber dennoch unheimlich lustige Spiele und tranken eine Menge. Sora fühlte sich schon etwas ungut, weil sie so viel getrunken hatte. Von den nachbarn verabschiedeten sich auch schon ein paar Leute, weil sie müde waren oder getrunken hatten.

„Hey ich verlasse euch! Das müssen wir öfter machen!!!“, rief sie ihnen hinterher, als sie gingen. Es waren dennoch andere Leute da. Gerade als Sora in ihr Zimmer gehen wollte schoss aus dem Zimmer von Misaki eine Box heraus, die Tür knallte danach schnell zu. Sie fand das sehr merkwürdig, aber da sie getrunken hatte, dachte die sich auch nicht weiter etwas dabei. Also ging sie in ihr Zimmer.

"Schon lange ja, früher wollte ich immer Nachrichtensprecherin werden, aber dann habe ich mich in die Floristik verliebt und bin absolut glücklich damit!", erzählte sie ihm, beziehungsweise den beiden, weil Sehun ja auch noch dabei stand.

Doch dann fragte Chanyeol sie, ob sie Mittwoch Zeit hatte. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich gerade aus. Sie nickte und fing an zu lächeln.



"Mittwoch passt gut!"

Woooow er lädt mich zum Mittagessen ein! Wie toll ist das denn!!!

Sie sah ihm in seine hübschen Augen und schmachtete innerlich. Dann fiel ihr auf, dass Misaki schon lange nicht mehr bei ihr stand.

"Oh, wo ist Misaki?", fragte sie laut und schaute kurz, ob sie sie sah, aber das konnte sie nicht. Aber das war jetzt auch nicht so wichtig, sie würde schon irgendwo sein, "Ach, sie ist sicher irgendwo. Möchtest du etwas trinken?", fragte sie Sehun, der noch nichts in der Hand hatte.

"Hi. Ich heiße S.O.", stellte er sich bei ihr vor, nachdem Emilia ihn angesprochen hatte.



Was er hat jetzt schon mit ihr ein Date? Die hat er doch erst vorher kennen gelernt... Ich will auch.

Er konnte nicht so gut mit fremden Mädels reden. Baekhyun und Chanyeol waren viel besser darin. Er brauchte immer eine Weile, damit er mit Frauen reden konnte, deshalb war er auch nicht sonderlich gesprächig.

Als sie fragte ob er was zu trinken haben wollte, nickte er einfach.

"Das freut mich echt für dich.", meinte er ehrlich.

Chanyeol kannte sich bei den Blumen gar nicht aus. Er konnte regelrecht nur eine Rose von einem Gänseblümchen unterscheiden. Viel wusste er nicht darüber, also konnte er auch nicht viel nachfragen.

"Cool, dann treffen wir uns um zwölf im Shunmi.", setzte er fest.



Vielleicht ist es gar nicht mal so verkehrt, wenn ich mich mit ihr treffe. Außerdem ist eine Ablenkung auch mal ganz gut. Ich habe so oder so nur noch mehr die Arbeit im Kopf.

Endlich fing auch Sehun mit Emilia zu sprechen an. Es war nicht gerade viel aber immerhin stellte er sich bei ihr vor.

Ist das dann eigentlich ein Date?

Der ist ja ein ganz ruhiger, irgendwie niedlich!, dachte sie sich, als Sehun nur nickte.

Emilia ging ganz kurz in die Küche und holte ihm ein Bier, sie nahm gleich für sich und für Chanyeol auch was davon mit.

Mit ihrer freien Hand holte sie ihr Handy raus und speicherte es sich direkt ein, dass sie ihn am Mittwoch traf. Innerlich freute sie sich gerade so wahnsinnig darüber, aber das wollte sie nicht zeigen, weil das komisch wäre.

„Das hört sich gut an“, meinte sie und lächelte ihn an, „Mir ist vorhin aufgefallen, dass du extrem große Hände hast, darf ich die nochmal sehen?“, fragte sie ihn nun. Als sie ihm die Hand gereicht hatte, war sie schon völlig begeistert gewesen.

"Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich relativ groß bin.", meinte er und lächelte Emilia an.

Er fand es irgendwie aufmerksam von ihr, dass ihr das aufgefallen war. Chanyeol nahm sich das Bier und sah sie an.

"Danke. Dafür, darfst du dir nochmal meine Hand ansehen.", meinte er und hob sie hoch und fuchtelte damit herum.

Oh ja, er ist wirklich sehr groß! Ich bin ja auch schon nicht klein, deshalb passt das gut. Sein Freund ist auch echt groß, aber dennoch sind seine Hände einfach schön.

Er fuchtelte mit seiner Hand hin und her, dabei konnte sie sie ja nicht einmal richtig ansehen, also hielt sie ihren Arm dazwischen, sodass seine Hand aufhören musste sich zu bewegen.



„Wenn du so schnell bist, kann ich sie mir ja gar nicht anschauen!“, sagte sie daraufhin und dann sah sie auf seine Hand.

Wuhhhh einfach riesig, richtig toll! Da wäre Händchen halten bestimmt toll mit.

„Die ist echt groß, aber das passt zu dir!“

Mit ihrem Arm stoppte sie ihn, dabei betrachtete sie seine Hand.

Die ist ja echt interessiert an mir...ob sie weiß wer ich bin?

Dann verschränkte er seine Arme, dabei hielt er sein Bier so, dass er es nicht ausschüttete.

"Warum interessiert dich das so?", fragte er sie dann.

Sehun ließ die beiden nicht aus den Augen. Es war offensichtlich das sich beide sympathisch fanden. Wieso lief es bei ihm nie so gut?

Wieso haben die anderen immer so ein Glück? Die ist ja völlig vernarrt in ihn.

Verwundert darüber, dass Chanyeol nächste Woche ein Date hatte hielt er nach den anderen Ausschau.



Wahrscheinlich läuft es bei den anderen genauso gut.

Gekränkt trank er aus seiner Bierflasche.

Er kam rein und suchte Chanyeol, doch er konnte auch noch Sehun bei ihm sehen. Seit wann war er dort und vor allem, wieso wusste er, wo sie waren? Das hatten sie ihm nicht einmal erzählt!

"Was machst du denn hier?", fragte er ihn und sah dann Chanyeol an, "Ich fahre jetzt, morgen wird ein langer Tag werden. Bleibt ihr beiden noch?"

Baekhyun sah hin und her und dann auch Emilia an, sie hatte ihn zwar auch mal angesehen, aber war mit ihrem Blick ziemlich an Chanyeol kleben geblieben. Grinsend unter der Maske sah er dann Chan wieder an.

"Ich habe nunmal eine Schwäche für große Hände", antwortete sie ihm und sah ihn leicht verlegen an.



Sehun war ziemlich ruhig die ganze Zeit und irgendwie kam sie sich schon unhöflich vor, weil sie die meiste Zeit nur mit Chanyeol redete, aber was sollte sie tun, wenn er so niedlich war.

Dann kam Baekhyun, er war ein Freund von ihnen, und er wollte schon gehen. Sie hoffte, dass Chanyeol noch ein bisschen blieb.

"Das erzähl ich dir später.", meinte er und und kratzte sich am Hals.



Mittlerweile hatte er schon sein Bier ausgetrunken. Die leere Flasche stellte er einfach auf einen Tisch.

"Von mir aus können wir gerne nach Hause. Ich bin schon ziemlich müde.", sagte er zu Baekhyun.

"Och", kam aus ihrem Mund, als Sehun meinte, er wollte schon mitgehen, weil er müde war, "Du bist ja noch gar nicht so lange da. Du wirst sicher wieder wacher, wenn wir ein wenig tanzen!"



Emilia hatte das Gefühl, dass er sich nicht wohl fühlte und deshalb schon weg wollte. Es war sonst einfach nicht logisch, dass er nach so kurzer Zeit wieder gehen wollte.

"Komm schon, tanzen wir"?, fragte sie ihn.

Was er will nach Hause? Warum ist er dann überhaupt gekommen wenn er gleich wieder nach Hause will?

Chanyeol legte seinen Arm um ihn und sagte, „Komm schon. Die Nacht ist noch jung und morgen müssen wir nicht so früh raus.“



Sehun musste lachen, als er das sagte. Chan wollte Sehun auch noch bei sich haben und tanzen hörte sich sehr gut an. Also warum nicht?

„Komm wir gehen.“, sagte er zu ihm und schleifte ihn auf eine freie Fläche wo sie sich bewegen konnten.

Sehun hatte keine Wahl und musste Chanyeol folgen, da er in am Arm packte und auf eine freie Fläche schleifte. Vielleicht hatten die beiden ja recht. Er sollte sich doch noch ein wenig amüsieren immerhin hatte er dann später wieder keine Zeit. Also fing er mit Chanyeol zu tanzen an.

Ihr gefiel es, wie Chanyeol einfach seinen Freund mitzog und ganz neu motivierte. Sie ging hinterher und wollte auch tanzen, als sie sah, wie die zwei tanzten.



"Was? Wieso um alles in der Welt tanzen die beiden so geil?", redete sie erstaunt vor sich hin, als sie den beiden zusah. Sie dachte schon, dass sie sich verschaut hatte, doch das hatte sie nicht. Ihre Augen waren auf Chanyeol fixiert, der sich gut bewegte, aber man konnte sehen, dass Sehun sich etwas besser bewegen konnte.

Nun fing auch sie an zu tanzen.

Das hat sich gerade erledigt. Die beiden bleiben wohl noch länger. Sieht so aus als hätten sie Spaß."

Baekhyun sah noch kurz zu, wie die drei zu einer freien stelle gingen und anfingen zu tanzen, dann kamen ein paar andere auch noch zu ihnen und schlossen sich dem Tanzen an. Er allerdings verließ die Wohnung, ging raus und fuhr mit dem Taxi zurück zur Villa, weil er den Schlaf brauchte.

Nachdem sie zu dritt fast die ganze Nacht getanzt und gefeiert hatten, war es Zeit nach Hause zu gehen.

"Es hat echt Spaß gemacht.", sagte er zu Sehun und Emilia.

Sie hat es echt faustdick hinter den Ohren. Ich weiß nicht was es ist, aber ich mag sie.

"Wir sehen uns Mittwoch und wenn möglich bring Kohldampf mit.", sagte er zu ihr und lachte.

"Bis bald.", verabschiedete er sich von ihr.



Dann fuhren Sehun und er nach Hause.

Sehun war doch ganz froh gewesen, dass er länger geblieben war. Es war echt lustig gewesen und Emilia fand er ganz nett. Am Anfang konnte er sie nicht so einschätzen, aber jetzt fand er sie sympathisch.

"Vielleicht sehen wir uns ja wieder mal. Tschüss.", verabschiedete er sich von ihr.

Mit Chanyeol fuhr er nach Hause.

Dass sie noch so viel Spaß mit den beiden haben würde, hätte sie gar nicht gedacht, aber sie liebte es. Und vor allem hatte sie den beiden gerne beim Tanzen zugeschaut und mit ihnen getanzt. Als es dann schon mitten in der Nacht war verabschiedeten sich Chanyeol und Sehun. Es waren nun auch keine Nachbarn mehr da, also drehte Emilia die Musik aus und legte sich auf die Couch zum Schlafen und schlief dann auch ein. Dass Kai in der Früh die Wohnung erst verlassen hatte, nachdem jeder weg war, bekam sie auch nicht mit, weil sie tief und fest schlief.

Ach du... wie sieht es hier aus?, dachte sie sich nur und sah sich um. Sie sah dann auch Emilia auf der Couch.

Dann fing sie an leise aufzuräumen, zuerst den Müll aus dem Wohnzimmer. So leise war sie leider nicht, aber immer, wenn sie zur Couch sah, bewegte sich Emilia keinen Zentimeter, aber war sie entweder so fertig von der Party oder hatte einen tiefen Schlaf. Nachdem Sora das Wohnzimmer fertig hatte, machte sie sich an die Küche. Nun standen dort drei große Säcke voll mit Müll. Essensreste packte sie in Dosen und stellte sie in den Kühlschrank. Sie schrieb noch einen Zettel, den sie an den Kühlschrank heftete "Ich treffe mich mit Natsume. Es ist viel Essen übrig im Kühlschrank!"Dann ging sie in ihr Zimmer, holte sich Kleidung zum Wechseln, ging dann duschen, machte sich fertig und nahm auf dem Weg nach unten die Müllsäcke mit. Dann ging sie zum Bus und traf sich mit Natsume.

Irgendwann nach Mittag wachte Emilia dann auf. Sie fühlte sich total fertig, weil sie so spät schlafen gegangen war. Dass Sora da alles aufgeräumt und sauber gemacht hatte, davon hatte sie gar nichts mitbekommen, weil sie so tief und fest geschlafen hatte.

Sie stand auf und sah sich um, es war alles sauber, als hätte jemand gezaubert.

"Wow", redete sie müde und kaputt vor sich hin, "Wer hat hier sauber gemacht?", fragte sie sich laut.

Dann ging sie zur Küche und holte sich ein Glas Wasser.

Sehr spät wachte auch Misaki auf. So lange war sie schon lange nicht mehr wach gewesen, aber es hatte einfach so Spaß gemacht mit Jongin zu reden. Gähnend kam sie ins Wohnzimmer und konnte Emilia sehen.

„Hey du bist ja noch da. Ich dachte du wärst schon nach Hause gegangen. Und wie fandest du die Feier?“, fragte sie gleich nach.

Dann bemerkte sie das alles schon sauber war.

„Hast du schon alles aufgeräumt?“, fragte sie verwundert.

„Ich habe noch so lange mit den süßen Typen getanzt, ich sag es dir Chan ist so extrem toll! Wir treffen uns am Mittwoch, ich habe solange genervt, bis er mich eingeladen hat. An ihm ist einfach alles toll. Misaki hast du schon je erlebt, dass mir ein Mann auf Anhieb so gut gefallen hat? Er ist so groß und hat so tolle Hände“, schwärmte sie.

Dann ging sie zum Kühlschrank und las den Zettel durch.

„Hm, nein, ich war das nicht. Aber es sieht so aus, als wäre es deine Mitbewohnerin gewesen. Sie schreibt, dass viel Essen im Kühlschrank ist.“

"Was? Du hast mit Chan eine Verabredung? Wow, das ging aber jetzt echt schnell.", sagte sie und lachte.

Misaki war auch verwundert darüber.

"Das wundert mich echt, sonst hast du immer bei jedem Mann etwas auszusetzen. Bin gespannt ob er dir gerecht wird."

Soll ich ihr von Jongin erzählen?

"Echt?", fragte sie dann und stand auch auf und ging zum Kühlschrank.

Ich habe die besten Mitbewohnerinnen.

"Sora ist echt fleißig. Es war doch meine Feier. Sie hat einfach schon alles aufgeräumt und Essen steht auch noch im Kühlschrank? Ich sag dir, ich hab so das Glück hier zu wohnen."