Küche

Die Küche ist offen zum Wohnzimmer

Montag, 13. Jänner 2020

Zu Silvester feierten ihre Familie und seine Familie zusammen, was sehr schön gewesen war. Gerade war Ayumi alleine zu Hause. Bald würde ihr Ehemann nach Hause kommen, deswegen wollte sie ihm etwas kochen. Mittlerweile hatte sie sich schon eingelebt obwohl es komisch war mit Wonho zusammen zu leben. Für Ayumi war es als würde ein guter Freund im Haus leben. Manchmal fühlte sie sich ein bisschen einsam, wenn er mal länger weg war, aber da konnte sie wenigstens für die Uni lernen.

Ayumi ging zum Kühlschrank und holte ein paar Sachen heraus, die sie für das Kochen benötigte und fing an das Gemüse zu waschen.

Nachdem die beiden im Haus waren, ging Ayumi wieder zur Theke um für ihren Mann zu kochen.

"Du kannst es dir gemütlich machen. Ich koche gerade für Wonho. Willst du auch mitessen?", fragte sie ihn schüchtern.



Es kam ja nicht alle Tage vor, dass sie Besuch hatten.

Ein paar Mal war er mittlerweile schon dort gewesen, aber nicht sehr oft. Seitdem Wonho nicht mehr bei ihnen wohnte, besuchten sie ihn nicht gerade oft. Immerhin hatte jeder von ihnen sehr viel zu tun und immer einen vollen Terminplan.

Ayumi ging direkt in die Küche, weil sie gerade etwas am kochen war und meinte, dass sie für Wonho etwas zubereitete. Sie fragte ihn auch, ob er mitessen wollte. Da konnte er ja schlecht nein sagen, wenn sie ihn so nett fragte, außerdem aß er sehr gerne und war gespannt, ob sie kochen konnte.



"Ja gerne. Hast du denn genug da, dass es reicht? Ich will niemandem etwas wegessen!", sagte er und lächelte dann.

"Ja, wir haben genug zu Hause. Mach dir keine Sorgen. Da Wonho so gerne isst, kauf ich generell mehr ein. Das reicht locker für uns alle. Sonst kann ich auch noch eine Nachspeise machen", erklärte sie ihm und lächelte ihn an.



"Bist du heute schon mit deiner Arbeit fertig?", fragte sie ihn dann und fing an das Gemüse zu schneiden.

Weil Wonho Ramen über alles liebte wollte sie ihm diese auch noch zubereiten.

"Hoffentlich schmeckt dir mein Essen", meinte sie und grinste.



Bis jetzt hatte es allen sehr gut geschmeckt, aber vielleicht war er ja die Ausnahme.

"Stimmt, Wonho isst sehr viel. Sicher bist du den ganzen Tag nur mit kochen beschäftigt", meinte er und lachte etwas.



"Ich bin nicht wählerisch, das wird mir bestimmt schmecken. Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte er nach. Wenn er schon etwas bekam, wollte er nicht einfach nur daneben sitzen und sich bekochen lassen. Außerdem war es sicher unangenehmer, wenn er die ganze Zeit nur in der Gegen herum starrte, als wenn er auch etwas tat.

"Aber erwarte dir nicht zu viel. Ich bin kein talentierter Koch!", stellte er sofort klar.

Bei seiner Bemerkung musste sie lachen. "So viel isst er auch wieder nicht", sagte sie und lächelte ihn wieder an.



Ohhh.. wie lieb..er will mir helfen.

"Wenn du willst, kannst du das Gemüse schneiden, aber sei vorsichtig das Messer ist echt scharf", erklärte sie ihm.



Dann reichte sie ihm das Messer.

"Weißt du wie du es schneiden musst?", fragte sie nach.

"Isst er weniger, seitdem ihr verheiratet seid? Was er alles verdrücken kann erstaunt uns immer wieder. Wie Obelix."



Shownu bekam die Erlaubnis, dass er das Gemüse schneiden durfte. Das sollte kein Problem sein, dachte er sich. Wenn sie ihm erklärte, wie groß es sein sollte, dann konnte er das bestimmt machen.



"Gemüse schneiden kann ich!", versicherte er ihr und ging sich kurz die Hände waschen. Wenigstens daran dachte er. Das Gemüse lag schon dort und er ging hin. Das Messer war groß und sah wirklich scharf aus.

"Würfel oder Streifen?", fragte er nach und wartete auf ihre Antwort. Als er sie bekam fing er an zu schneiden. Doch es sah nicht so aus, wie er es sich vorgestellt hatte.

Naja etwas war es ja, wenn er das schon konnte. Da Shownu Hände waschen ging, stellte sie gleich mal den Reis auf. Sie würde dann doch Kimbap dazu machen, denn das war einer ihrer Lieblingsessen und frisches Sushi war immer lecker.

"Du kannst streifen schneiden", befahl sie ihm.

Sie widmete sich wieder dem kochen und drehte sich dann noch einmal zu ihm um, weil sie sehen wollte wie er sich anstellte. Jetzt fing sie an zu lachen.



Bei ihm sah er wirklich niedlich aus.

"Warte ich zeig es dir", sagte sie ihm und stellte sich vor ihm hin.

Dann legte sie ihre Hand über seine und fing an zu schneiden, damit er es besser im Gefühl hatte. Da er größer war, konnte er es hinter ihr gut sehen. Langsam ließ sie seine Hand wieder los und sah ihn kurz an. Irgendwie war ihr jetzt ein wenig warm. Schnell ging sie zur Seite.

"Probier es nochmal", meinte sie und lächelte ihn an.

Das mit den Streifen sah nicht so aus, wie sie es wollte und nicht, wie er es gedacht hatte. Er war echt untalentiert.



"Tut mir leid. Das sollte anders aussehen", entschuldigte er sich beschämt und dann stellte sie sich schon vor ihn, weil sie es ihm zeigen wollte. Es war irgendwie eine etwas merkwürdige Situation, denn Ayumi legte einfach ihre Hand auf seine drauf und half ihm dabei zu schneiden. Es war keine andere Absicht dahinter, aber sie stand sehr dicht an ihm dran und es war einfach eigenartig. Shownu wollte sich jedoch konzentrieren und sah irgendwie an ihr vorbei, damit er es gut sehen konnte. Aufgeregt, als sich ihre Blicke trafen, weil sie zu ihm hochsah, nickte er und wartete, bis sie wieder von ihm weg ging.



"Ich probiere es mal", sagte er und versuchte es gleich. Natürlich sah es nicht so aus, wie bei ihr, aber schonmal besser als vorher.

"Das geht! Es sieht nicht sehr schön aus, aber Hauptsache es schmeckt nachher", meinte er und schnitt langsam und vorsichtig weiter, damit die Streifen einigermaßen gut und beinahe gleich waren.

"Hat Wonho gesagt, wann er wiederkommt? Ich dachte eigentlich, dass er schon da wäre."

Shownu gab sich Mühe beim schneiden und hatte sich zuvor auch entschuldigt, weil er es nicht so schneiden wollte. Irgendwie war er richtig niedlich.

"Nein, nicht genau, aber ich denke in einer halben Stunde. Außer er verspätet sich", gab sie ihm als Antwort und bereitete schon mal alles für Kimbap vor.

Nachdem sie fertig war, prüfte sie sein Gemüse und nahm ein Stückchen in die Hand.

"Du könntest die großen Streifen noch einmal durchschneiden und dann sind sie perfekt", erklärte sie ihm und lächelte.



Wonho wurde sich sicher darüber freuen, dass sich ihr Leader so viel Mühe gab.

"Aber du machst das schon gut", lobte sie ihn.



Damit es schneller ging, half sie ihm beim Gemüse schneiden.

Ayumi machte einen sehr natürlichen und ruhigen Eindruck auf Shownu. Dass dies der Anfang einer bitteren und traurigen Liebesgeschichte sein würde, hätte er sich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht erahnen können. Alles, was er tat, mache er ohne irgendwelchen Absichten, genauso wie sie auch.

Obwohl seine Streifen noch immer nicht ganz passend war, lobte sie ihn für seine Arbeit, irgendwie tat das gut. Wenn er mit den anderen kochen wollte, wurde er immer aus der Küche verjagt. Kampfbereit die Karotten perfekt zu schneiden sah er sie an.



"Dann mache ich sie perfekt!", stimmte er zu und schnitt sie wieder durch. "Jetzt haben sie eine gute Größe für das Kimbap, was sagst du?", fragte er nach und sah dann auf sein Handy, weil es klingelte.

"Ah, das ist Wonho", informierte er sie, wischte sich kurz seine Finger ab und hob ab. Shownu erklärte ihm, dass er schon da war, Wonho meinte, er würde nicht mehr lange brauchen, dann wäre er auch zuhause. Er legte auf und legte das Handy auf die Theke.

"Er sagt, dass er bald da ist."

Shownu sah sie auf eine typisch Showau-Schüchterne Art an.



"Wie geht es dir eigentlich? Hast du dich schon daran gewöhn, verheiratet zu sein? Gibt es auch keine Probleme mit irgendwelchen Fans oder so?", erkundigte er sich bei ihr. Immerhin war es nicht leicht in so einer Art von Beziehung zueinander zu stehen und dann verheiratete zu sein. Auch noch mit jemandem, der berühmt war. Es gab bestimmt ein paar Fans, die davon wussten, wenn sie es auch noch nicht bekannt gegeben hatte, aber das würde bald mal stattfinden hatte Wonho ihm gesagt.

„Wenn du das öfters machen würdest, könntest du bestimmt gut kochen. Das sieht echt gut aus“, ermuntere sie ihn noch einmal.



Für sie war es ganz normal andere zu loben und sagte es auch den Personen. Jeder freute sich doch über liebe Worte und man hatte auch gleich viel mehr Spaß an allem. Kaum waren ihre Worte ausgesprochen, klingelte schon sein Handy. Es war Wonho der ihm Bescheid gab, wann er nach Hause kam.

„Okay, dann ist genau das Essen fertig, wenn er kommt“, freute sie sich.



Doch dann kam einige Fragen von Shownu die sie gar nicht gerne hörte. Über das redete sie echt ungern, aber da er so liebt fragte wollte sie ihm eine Antwort geben und es sah wirklich so aus als würde es ihn interessieren.

„Nicht wirklich, aber Wonho ist sehr lieb und er behandelt mich gut. Mittlerweile verstehen wir uns schon sehr gut. Nein, mit den Fans habe ich im Moment noch keine Probleme. Ich hoffe das bleibt auch so“

Ayumi nahm sich ein Stück Gemüse und fing an zu essen.



„Ich belege die Rollen und rolle sie zusammen und du kannst sie schneiden“, meinte sie und fing an die Rollen zu befüllen.

Die fertigen Rollen schob sie zu ihm.

Irgendwie hätte er schon gehofft, dass sie sich mittlerweile daran gewöhnt hatte, aber das war verständlich, dass es nicht so einfach war, weil es ja eine arrangierte Ehe war. Sie war dennoch so ehrlich und gab ihm eine Antwort darauf.

"Wenn du Probleme kriegt mit irgendwem, dann sag es uns gleich. Oder Wonho, er wird das dann mit unseren Managern klären", versicherte er ihr. Es war ja nicht ungewohnt, dass es in solchen Momenten Probleme gab.

Ah, sie mag bestimmt nicht mehr darüber reden. Das ist bestimmt schwer, so eine Ehe, die man nicht ganz freiwillig eingegangen ist.

"Das hört sich gut an", meinte er und wartete, bis sie die Rolle zu ihm rüber schob, dann schnitt er es in gute Stücke. Wie ein Kimbap nachher aussehen musste, wusste er ja. Er halt ihr auch noch bei den übrigen Rollen und durfte sich dann noch die restliche Zeit hinsetzen. Das machte er an der Theke und dabei unterhielten sich die beiden noch ein wenig. Man konnte deutliche hören, als Wonho wiederkam.



"Ah, er ist da", sagte Shownu und sah in die Richtung, aus der sein Kollege dann kommen würde.

Wonho hatte noch etwas erledigt und kam dann nach Hause. Sein Leader war schon dort und auch Ayumi war da, sie wohnte ja auch dort. Für Wonho waren die letzten Wochen eigentlich sehr entspannt abgelaufen. Für ihn war es ebenfalls so, als würde er mit einer Freundin zusammenwohnen. Mittlerweile kamen sie immer mehr drauf, dass sie einiges gemein hatten, aber es fühlte sich einfach sehr freundschaftlich an.

Beim Kochen gab sie sich immer Mühe, wenn er denn mal Zuhause aß. Auch jetzt hatte er großen Hunger und freute sich schon darauf etwas zu essen.

Wonho kam rein, zog seine Schuhe aus und ging zu den beiden, als er sie in der Küche sah.

"Hey", begrüßte er die zwei.

"Bist du schon lange hier?", fragte er Shownu, der ihm antwortete.

Wieso ist er schon so früh gekommen?, fragte er sich selbst und sah dann auf die Uhr. Ah, ich bin doch um einiges später, als geplant.

"Das riecht gut", meinte er zu seiner Frau und sah sich das Essen an. Seine Augen weiteten sich, als er die Ramen sah, jetzt war er glücklich.



"Wooooahhhh danke! Ramen, ich liebe Ramen!", sagte er und setzte sich auch an die Theke, so wie Shownu auch.

Nachdem die mit dem Essen zubereiten und kochen fertig waren, kam auch schon Wonho nach Hause. Es machte richtig gute Laune sich mit Shownu zu unterhalten. Seine schüchterne Art mochte sie auch sehr gerne. Nicht nur dass er war einfach ein berühmtes Idol was sehr gut aussah, wem würde das nicht gefallen?

„Shownu hat mir beim Essen machen geholfen. Er war sehr fleißig und hat sich bemüht“, erzählte sie freudig ihrem Mann.

Weil sie an die armen Karotten dachte, musste sie lachen und sah kurz Shownu an und dann wieder zu Wonho.



„Ich decke den Tisch. Dann können wir alle zusammen essen“, erklärte sie ihnen.

Nachdem sie alles aufgedeckt hatte, setzten sich alle drei an den Tisch und fingen an zu essen.

Schockiert sah er sie an.



"Was? Jetzt habe ich mich so auf das Essen gefreut...", meinte er betrübt und lachte dann, weil er Shownu ärgern wollte. Er wusste, dass er nicht der große Koch war, aber so wie das Essen aussah, war es wohl nicht schlimm gewesen. Wie viel und was genau er gemacht hatte, wusste er ja nicht.



"Nein, Spaß. Ich kann es gar nicht abwarten endlich zu essen", sagte er und lange gleich zu, als sie am Tisch saßen. Es schmeckte sehr gut. Wonho konnte sich in Ramen reinlegen, wenn es ginge, so sehr liebte er sie. Am liebsten würde er sie jeden Tag essen.

Die drei aßen ihr leckeres Essen und irgendwann, als alles leer war, war er satt. Weil er immer so viel trainierte, konnte er auch eine Menge essen, für ihn war das normal.

"Boah, danke vielmals für das Essen, das war echt lecker. Wir müssen aber jetzt ein paar Sachen bereden", meinte Wonho und stand auf.

Da die beiden jetzt noch ein paar Dinge besprechen wollten, die sie noch nicht wissen durfte, da es nicht erlaubt war, egal wem davon zu erzählen, gingen sie aus der Küche raus in sein Zimmer. Die beiden hatten ja getrennte Schlafzimmer, weil sie ja mehr beieinander wohnten oder miteinander irgendwie.

Ayumi lachte, als sie ihrem Mann davon erzählte, wie sehr er sich beim Helfen bemüht hatte. Auch er musste etwas lachen, weil er sich so dämlich angestellt hatte.



"So viel habe ich gar nicht gemacht, also wird es sehr gut schmecken!", fügte er noch hinzu, bevor die drei anfingen zu essen. Es schmeckte wirklich richtig gut.

"Du bist eine gute Köchin", komplimentierte er Ayumi begeistert. Sicher war es nicht ein vier Sterne Essen, aber es schmeckte gut. Wenn er so etwas selbst machen musste, dann konnte er nur die Fertigpackung hernehmen. Nicht einmal damit hatte er eine Gelinggarantie.

Jetzt waren sie fertig und mussten über Dinge reden.



"Dankeschön, dass ich mitessen durfte", bedankte er sich freudig bei ihr. Dann gingen die zwei in Wonhos Zimmer. Shownu fragte Wonho zwar, ob sie ihr nicht wenigstens noch beim Abspülen helfen sollten, aber er meinte, dass ihr das nichts ausmachen würde. Deshalb wollte er sich auch nicht irgendwie aufdrängen.

Mit Shownu kam sie in die Küche. Die warmen Donuts machte sie auf ein Teller und stellte es ihm zur Theke, damit er sich davon nehmen konnte. Gespannt musterte sie ihn wie sie ihm schmecken würden. Je öfter sie ihn ansah und prüfte umso hübscher kam er ihr vor. Er hatte etwas sehr anziehendes an sich.



Weil sie ihn nicht permanent anstarren wollte, nahm sie sich auch einen, biss ab und nickte.



So schlecht sind sie gar nicht geworden..

Weil sie barfuß war, spürte sie plötzlich eine nasse Pfütze unter ihren Füßen und sah verdattert zu Boden.

"Shownu?", fragte sie ihn verzweifelter und drehte sich nun um zur Spüle.



"Irgendetwas stimmt hier nicht", meinte sie zu ihm und hüpfte besorgt zur Seite.

Warum muss immer einen Vorfall geben wenn Wonho nicht zu Hause ist.

"Da kommt auf einmal so viel Wasser raus und es wird immer mehr", sagte sie jetzt panischer.

Die Donuts sahen unbeschreiblich lecker aus, die sie selbst gemacht hatte. Kaum zu glauben, dass sie sich tatsächlich so viel Mühe gegeben hatte. Jedes Mal, wenn er dort war und sie etwas gutes zu Essen gemacht hatte, aß er mit und er war davon überzeugt, dass sie eine sehr gute Köchin war. In Korea war es nicht selbstverständlich, dass man viel kochte, es war eher üblich sich etwas zu bestellen.

Shownu nahm sich ebenfalls einen von den duftenden Gebäcken und steckte es sich als Ganzes in den Mund hinein.



Noch bevor er fertig gekaut hatte, fing er schon an zu reden.

"Hmm... unglaublich. Das ist richtig lecker!", lobte er die Süßspeise und nahm sich dann gleich noch einen. Auf einmal sagte sie seinen Namen und er sah auf zu ihr. Ayumi sah ziemlich verzweifelt aus und erklärte dann, dass es nass war und nicht aufhörte. Er stand auf und ging in ihre Richtung, wo er dann schon das ganze Wasser am Boden sah.

"Oh!", kommentierte er und zog sich dann gleich seine Schuhe aus, damit die nicht nass würden. Er war nicht gerade der begabteste Handwerker, aber schlimmer als jetzt konnte es ja nicht mehr werden, oder?

"Ich kann es mir mal anschauen", schlug er sofort vor und ging zur Spüle, wo er die Schranktür öffnete und sah, dass da irgendwas nicht dicht war. Wenn er sich auskennen würde, dann könnte er sicher schneller etwas tun, vor allem auch etwas, was richtig war. Doch er wollte ausprobieren, ob es wieder aufhörte, deshalb drehte er mit der Hand an dem Rohr, aber es passierte nichts.

"Habt ihr eine Rohrzange oder ähnliches?", fragte er sie.

Ihr Gast sah sich gleich mal den Unfall an und zog zuvor seine Schuhe aus, damit sie nicht nass wurden. Dann öffnete er die Schranktüren und versuchte es zu reparieren, aber es klappte nicht.

„Ähh ich seh mal nach was ich bei uns im Schuppen finde“, meinte sie und latschte aus dem Haus raus in den Geräteschuppen. Von ihrem Vater hatte sie noch einiges behalten, da er sehr handwerklich gewesen war. Nach einigen Minuten fand sie wirklich einen und lief schnell rein. Schnell überreichte sie ihm die Zange.

Sollte ich Wonho anrufen und fragen was ich machen soll? Vielleicht kann es Shownu ja. Bestimmt würde ich ihn gerade so oder so nicht erreichen.

„Meinst du, du schaffst das?“, fragte sie vorsichtig nach.

Er sah zu Ayumi, doch sie lief schnell raus. Als sie wiederkam hatte sie eine Rohezange dabei. Das war gut, aber er sorgte sich auch.

„Bist du ohne Schuhe rausgelaufen?“, fragte er sofort verwundert nach, immerhin war es nicht sehr warm, es war ja auch Winter. Was, wenn sie sich erkältete deshalb.



Ayumi wollte wissen, ob er das schaffte, da war er sich gar nicht so sicher, aber probieren konnte er es ja mal.

„Hm, das werden wir sehen“, meinte er und grinste verlegen. Er nahm die Rohrzange entgegen und machte sich ans Werk. Das Werkzeug legte er an und drehte dann, doch es war die falsche Richtung. Der Druck presste das Wasser mit einem lauten Pffft heraus und spritzte in alle Richtungen. Shownu erschrak für einen Moment und ließ versehentlich die Zange los. Schnell griff er wieder danach und drehte es zu, dieses Mal war es die Richtige Richtung. Nun lief kein Wasser mehr und er stand auf. Es war ihm peinlich, dass er dabei noch mehr nass gemacht hatte, sich selbst eingeschlossen. Shownu war pitschnass geworden.





„Tut mir leid! Ich habe in die falsche Richtung gedreht und jetzt ist alles noch mehr nass“, entschuldigte er sich ehrlich bei ihr.

„Ich helfe dir auf jeden Fall beim Aufwischen!“

„Ja.. das hab ich völlig vergessen. Ich war so in meinen Gedanken versunken“, antwortete Ayumi ihm.

Ihre Füßen, fühlten sich kalt an, aber das war ihr im Moment nicht so wichtig, die würde sie später trocknen. Jedes Mal wieder war sie völlig von seiner Fürsorge beeindruckt. Er war einfach der perfekte Leader und sicher würde er auch einen sehr guten Ehemann abgeben.

Interessiert sah sie ihm zu und stellte sich in seine Nähe um sich das Geschehen besser anzusehen. Plötzlich rutschte Shownu die Zange aus der Hand und sie fing an zu kreischen. Als er es geschafft hatte beruhigte sie sich wieder. Selbst sie hatte es richtig erwischt und war ziemlich nass. Jetzt war sie ganz froh, dass sie heute schwarz trug.

Nachdem Shownu aufstand und sich zu ihr drehte, war es um sie geschehen. Auf seine Worte konnte sie sich gar nicht konzentrieren, weil sie von seinem Oberkörper abgelenkt war. Klar kannte sie einige Fotos als Fan, aber es in echt zu sehen war nochmal eine ganz andere Nummer. Vor allem mit nassen Sachen machte alles nur noch attraktiver. Bis jetzt hatte sie nicht mal Wonho so gesehen, obwohl sie verheiratet waren.



„Wow..“, riss sie sich plötzlich selbst aus den Gedanken und versuchte wieder normal zu reagieren. Es wäre gelogen, wenn sie in diesem Moment behaupten würde, dass sie sich nicht von ihm angezogen fühlte. Wer würde sich in dieser Situation nicht so handeln?

„Ii..ch hole kurz was zum aufwischen“, stotterte sie verdattert und traute sich nicht einmal noch in seine Augen zu sehen.



Weil sie völlig außer sich war, eilte sie an ihm vorbei, doch weit kam sie nicht, denn sie rutschte aus und konnte sich gerade noch bei Shownu festhalten. Ihr Herz sprang ihr schon förmlich aus der Brust bei diesem Hautkontakt und schnappte kurz panisch nach Luft. Automatisch sah sie zu ihm auf.



Mit einem Arm hielt sie sich noch immer an seinem trainierten Oberarm fest und mit der anderen Hand krallte sie sich noch immer in sein Shirt vor lauter Schock. Warum war ihr so blitzartig heiß geworden und ihr Kopf spürte sich richtig heiß an, so als hätte sie Fieber.

Jetzt, wo er sie ansah, erkannte er, dass sie auch ziemlich nass geworden war.



Ayumi wollte etwas zum Aufwischen holen, was verständlich war, denn es war einfach alles nass. Doch sie kam nicht weit, denn gerade als sie an ihm vorbeiging, schien sie auszurutschen und hielt sich an ihm fest. Aus Reflex reagierte auch er und legte seinen Arm um ihren Rücken, um sie zu vor einem Fall zu bewahren und griff mit der anderen Hand nach ihrem Arm.

Sein Blick traf dabei genau ihren und er merkte, wie sein Herz dabei für einen Schlag aussetzte. Danach schlug es schneller. Shownu half ihr dabei, sich wieder hinzustellen und ließ seine Hand am Rücken von ihr ab, den Griff der anderen Hand, die an ihrem Arm war, lockerte er ebenfalls und bewegte sie automatisch in die Richtung von ihrem Gesicht, weil ihre Haare so durcheinander lagen, doch kurz davor ließ er sie runter und ging einen Schritt zurück.



"Deine Haare!", erwähnte er nur und grinste unheimlich verlegen vor sich hin. Was war nur in ihn gefahren? Und wieso schlug sein Herz dabei so schnell?



"Du bist auch ganz nass geworden... Pass auf, dass du nicht wieder ausrutschst", meinte Shownu und ging vorsichtig aus der riesigen Wasserpfütze raus. Er ignorierte seinen Herzschlag gerade, weil er sich nichts blödes einreden wollte.

Ihre Atmung konnte sie gerade in die Tonne schmeißen. Als er sie dann auch noch ansah wurden ihre Knie nur noch weicher. Sein Arm der um sie lag machte sie nur noch mehr verlegener. Was war nur los mit ihr? Das war bestimmt, weil sie so schüchtern war den anders konnte sie es gar nicht erklären. Und es lag sicher daran, dass sie es einfach nur nicht gewohnt war einem Mann so nah zu sein. Bei ihr und Wonho war es eher distanziert und alles kumpelhafter. Komischerweise war es bei Shownu das Gegenteil.

Dann zog er seinen Arm um ihren Rücken weg und lockerte seinen Griff, weil Ayumi wieder normaler auf den Beinen stand. Vorsichtig machte er einen Schritt zurück und sie ließ ihn endlich los. Sanft strich er ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte sie an. Verlegen lächelte sie zurück und sah dann zu Boden.



Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie denken das sie ihn doch schon mehr mochte als gedacht.

Nun trat er vorsichtig aus der Pfütze raus. Ayumi tat es ihm gleich und ging so vorsichtig wie möglich heraus. Pudelnass wie ein Hund, holte sie Eimer und einige Fetzen um das ganze Chaos aufzuwischen. Mit den Sachen kam sie wieder her und beugte sich mit ein paar Lappen um das Wasser darin aufsaugen zu lassen. Nachdem er vollgesaugt war, drückte sie die vollen Lappen über den Eimer aus.

„Danke für deine Hilfe und dass du mich aufgefangen hast“, bedankte sie sich endlich und lächelte ihn an.



Ich sollte ihm Kleidung von Wonho borgen, damit er nicht krank wird.

„Wenn du willst, kannst du von Wonho Sachen ausborgen, sonst erkältest du dich noch“, schlug sie ihm vor.