Wohnzimmer/Küche/Essraum

Mittwoch, 26.08.2020

In den ersten paar Tagen nach der Feier hatte er kaum Kontakt zu irgendwem von den anderen. Es war als hätte sich jeder von jedem abgewendet. Aber er brauchte auch etwas Abstand momentan, da ihm viel durch den Kopf ging. Ihn traf das ziemlich mit der Trennung der Band, auch wenn man es ihm vielleicht nicht anmerkte.

Seine komplette Jugend hatte er mit den Bandmitgliedern verbracht, nicht nur die, sondern auch den Start in das Erwachsenenalter. Es war traurig, dass es so weit gekommen war. Aber Jungkook konnte noch nicht wirklich herausfinden, was mit ihm los war.

Doch er sah sich das Video von dem Abend der Party jeden Tag mehrmals an. Je öfter er es sah, desto mehr ärgerte es ihn und desto fertiger machte es ihn.

Die Tatsache, dass er Ahri so verletzt hatte, in vielerlei Hinsicht. Dass sie mit seinem Kind schwanger gewesen war und er in dem Alter Vater hätte werden können. Dazu war er nicht bereit und viel zu jung fand er. Es war nicht schlecht, dass er es nicht wurde, aber es reute ihn, wie er reagiert hatte. Wenn er nicht so viel getrunken hätte, dann wäre das alles anders abgelaufen. Möglicherweise hätte er dann normal mit ihr darüber reden und ihr sein Beileid zu dem Verlust bekunden können.

Dass er mit den anderen Frauen geschlafen hatte fand er allerdings noch immer nicht schlimm. Immerhin hatte er das Recht dazu mit jeder Frau und so vielen zu schlafen, wie er wollte. Doch er hatte Ahri einfach schlecht behandelt. Ihre Gefühle ignorierte er in letzter Zeit nur noch, weil er immer egoistischer wurde. Vor ein paar Wochen oder Monaten noch hatte er anders darüber gedacht, er wollte sie einfach nicht verletzen, hatte nun aber genau das geschafft, dass er sie mehr als nur tief verletzt hatte.

Im Gegensatz zu dem, was V getan hatte, fand er sich und sein Verhalten mit den Frauen auch nicht schlimm. Denn V hatte Dinge erkaufen und erzwingen wollen und besonders Karina von vorne bis hinten nur angelogen, das war gar nicht in Ordnung.

Immer wieder ging er es durch. Ja er hatte ihre Gefühle zuletzt ignoriert, aber er war immer ehrlich zu ihr gewesen. Nur nicht zu sich selbst. Ihm war nicht bewusst, dass er sie auch auf einer anderen Art mehr mochte. Es war keine Liebe, aber es war auch nicht einfach wie bei den anderen Frauen. Dass sie nichts mehr von ihm wissen wollte, war irgendwie verständlich, er konnte sich aber auch nicht wirklich bei ihr entschuldigen, oder könnte er das? Brachte das etwas? Wegen dem, was er auf der Party gesagt hatte, fühlte er sich schlecht. Sicher war das für sie richtig schwer gewesen.

Selbst kam er nicht auf den Gedanken, dass so etwas für eine Frau schwer sein musste. Er ging einfach davon aus, dass sie auch froh darüber war, kein Kind zu kriegen, weil er dachte sie zu kennen.


Sonntag, 30.08.2020

Doch er war ziemlich bald nach der Trennung von der Band zurück zu seinen Eltern gezogen, weil er nicht alleine in der Stadt bleiben wollte. Wo sollte er auch sonst hin? Das Verhältnis zueinander war gerade eine Katastrophe. Der Einzige, mit dem er noch immer mehr Kontakt hatte, war Jin. Darüber war er auch echt froh.

Dass er wieder bei seinen Eltern war tat ihm unglaublich gut und es machte sich bemerkbar, wie sehr er seine Mutter und seinen Vater vermisst hatte. Seit dem Debüt hatte er nie viel Zeit mit ihnen verbringen können, denn je berühmter sie wurden, desto weniger Zeit stand ihnen zur Verfügung und die hatte er oft mit anderen Dingen verbringen wollten.

Natürlich entging ihnen nicht, was vorgefallen war und seine Mama redete mit ihm. Durch sie verstand er, wie schmerzhaft das für Ahri sein musste ein Kind zu verlieren, auch wenn sie selbst zuvor gar kein Interesse daran gehabt hätte. Seine Mutter redete mit ihm auch über sein Verhalten gegenüber den Frauen. Dass es selbstsüchtig war und verantwortungslos von ihm war so etwas zu tun. Nicht nur die ganze Geschichte mit ihr, von der er ihr erzählte, auch die anderen Frauen. Ihm war es unangenehm sich so etwas von ihr anhören lassen zu müssen, aber es öffnete ihm in vielen Dingen auch die Augen.

Dass es stimmte, was die anderen gesagt hatten. Vieles rückte er sich einfach immer so zurecht, wie er es eben brauchte, das verschob die Wahrnehmung seiner Realität enorm. Wie sehr tat es gut, dass er bei seiner Familie war. Aber je mehr Zeit er dort verbrachte, desto schlechter ging es ihm, weil er nicht wusste, wie er es bei Ahri wieder gut machen könnte. Liebevoll ermutigte seine Mutter ihn immer wieder, dass er sich bei ihr entschuldigen sollte, doch je länger er wartete, desto feiger wurde er.

Jungkook war zu feige, um sich zu entschuldigen, weil er wusste, dass sie es nicht annehmen würde. Sie hatte deutlich gemacht, dass sie mit ihm nichts mehr zu tun haben wollte und auch ihr Bruder hatte ihn mehr als einprägsam gewarnt, dass er sich von ihr fern halten sollte. Seine Schwellungen und Flecken verschwanden erst nach Wochen ganz und schmerzten auch sehr lange noch. Zum Glück war nicht mehr passiert bei der ganzen Prügelei mit den anderen. JK war nicht nur zu feige, um sich bei ihr zu entschuldigen, sondern auch bei den anderen. So wie an diesem einen Tag war er normalerweise nicht und hatte einfach seine ganzen Emotionen rausgelassen.


Dienstag, 08.09.2020

1 1/2 Wochen später bekam er eine Nachricht von Ahri. Dabei fühlte er sich gar nicht gut, es war ein Video wie sie Sachen von ihm verbrannte. Sie hasste ihn wirklich sehr. Das hatte er verdient, aber es tat ihm unglaublich leid und weh. Weh tat es ihm, weil er so scheiße gewesen war.

Er suchte im Internet nach ihr und entdeckte auf einer Seite, dass sie Sachen von ihm verkaufte.

Das habe ich sicher verdient. He, meine Shirts!

Er sah, für wie viel sie es reingestellt hatte und es war etwas, wo man bieten musste. Da ihm die Shirts sehr wichtig waren, bot er mit, doch ständig schnellte der Preis nach oben. Jetzt bot er extra sehr viel Geld, wissend, dass sie es brauchen würde, da Ahri nie viel Geld hatte. Wenigstens konnte er ihr so etwas geben. Und er schaffte es auch, dass er sich seine Shirts zurückkaufen konnte. Für die Adresse gab er einfach diese an, doch einen anderen Namen.


Dienstag 06.10.2020

Seit Wochen rang Jungkook schon mit sich selbst und versuchte noch immer zu verarbeiten, was los war, was passiert war. Sein Leben war zuvor davon bestimmt gewesen, immer unterwegs zu sein, jeden Tag zu trainieren, zu singen, es war ein stressiges Leben, aber er hatte es geliebt. Nicht einmal sang er etwas seitdem er wieder Zuhause war, es fühlte sich einfach nicht richtig an. Zwar hatte er sich getraut Ahri zu kontaktieren, aber seine Nachrichten blieben unbeantwortet, er ging davon aus, dass sie ihn blockiert hatte nachdem sie ihm vor einem Monat das Video gesendet hatte; nach seiner Aktion auch mehr als verständlich. Immer wieder redete seine Mutter mit ihm, da er es nicht verstand, wieso es falsch war, nicht nur eine Frau zu haben und eines Tages setzte sie sich zu ihm. In ihrer Hand hielt sie ein Ei.

„Mein Sohn, was ist das?“, fragte sie ihn, wohlwissend, dass er wusste, was das war. Sichtlich verwirrt sah er sie an.

„Das ist ein Ei. Wieso fragst du mich, was das ist? Das kennt doch jeder.“

„Und weißt du auch, was an einem Ei so besonders ist?“, erkundigte sie sich bei ihm.

„Es passt sehr gut zu vielen Gerichten?“

Kopfschüttelnd legte sie es in seine Hände.

„Ein Ei hat eine harte Schale, aber geht ganz schnell kaputt“, erklärte sie nun und sprach weiter. „Ähnlich wie das Herz einer Frau.“

Nun konnte er schon ahnen, was es damit auf sich hatte. Bestimmt wollte sie über ihn und die Frauen sprechen.

Das wird eins dieser Gespräche...

„Aber das kann man gar nicht miteinander vergleichen“, wandte er sofort ein. Noch immer verstand er nicht, wie schmerzhaft seine anderen Aktionen Ahri gegenüber gewesen sein mussten. Bisher reute es ihn nur, dass er wegen der Fehlgeburt hauptsächlich so arschzig reagiert hatte.

Ruhig atmete seine Mutter ein und aus.



„Auch wenn eine Frau nicht den Eindruck macht, dass sie schwach ist, wenn sie noch so stark wirkt, gibt es immer Wege, um durch die harte Schale zu dringen. Das Mädchen hat sich in dich verliebt Jungkook. Ihr wart intim miteinander“, redete sie weiter und es war ihm unangenehm. „Für eine Frau ist so etwas meistens eine Sache, die nicht nur mit dem Körper einhergeht, sondern auch mit Gefühlen.“

Nun legte sie ihre Hände um seine Hand, so dass sie das Ei umschlossen. Leicht drückte sie. „Du spürst den Widerstand der harten Schale. So wie du sie beschrieben hast, trifft das sehr gut auf sie zu. Doch…“, meinte sie, weiter zudrückend. Jungkook spürte, dass seine Mutter immer fester drückte.


„Was machst du? Das Ei geht kaputt!“, äußerte er sich dazu. Ihm war klar, dass es brechen würde.

„…wenn man mit dem Herzen einer Frau spielt“, fuhr sie fort, drückte noch fester zu und das Ei ging schließlich in seiner Hand kaputt, „dann zerbricht es. Egal wie stark es vorher gewirkt hat, egal, was für einen Eindruck man davon hatte, es ist letztendlich immer gleich. Nur zerbricht es bei den einen früher und bei den anderen später, aber kaputt ist kaputt.“

Sie ließ von seiner Hand ab und sah zu ihm.

„Gib ihr Zeit, so viel, wie sie braucht. Doch entschuldige dich bei ihr. Sie scheint dir irgendwas zu bedeuten, damit kannst du mich nicht täuschen. Was es genau ist, musst du selber wissen. Ich will aber nicht, dass du das dein Leben lang bereust“, meinte sie und legte ihre Hände gefühlvoll an die Wangen ihres Sohnes, der wie sie glasige Augen hatte.



Während er so auf seine Hand sah, verstand er langsam, was sie ihm wirklich damit sagen wollte. Das was Rm Jahre lang versuchte hatte zu erklären, schaffte es seine Mutter ihm in einem Monat verstehen zu lassen. Mit jemandem zu schlafen war vielleicht für die eine Person nur Spaß und ohne Verpflichtung, doch nicht für die andere. Wie viele der anderen Frauen sich in ihn verliebt hatten? Er wusste es nicht, aber Ahri war die einzige Frau gewesen, mit der er so oft geschlafen hatte. Er war doch einfach noch sehr jung und hatte die Zeit gebraucht. Jetzt verstand er noch etwas besser, wie sehr es ihr weh tun musste. Als guter Sohn, durfte er die Sauerei selbst weg machen, danach ging er in sein Zimmer und dachte viel nach. Auch musste er weinen, weil er nicht wusste, was er tun sollte.


Samstag 10.10.2020

Seit Tagen schon überlegte, wie er sich bei Ahri entschuldigen sollte. Und er versuchte sich darüber klar zu werden, was genau sie für ihn war. Doch er fand einfach keine Antwort. Denn er war nicht verliebt in sie, da war er sich sicher. Doch war sie nicht einfach irgendeine Frau für ihn. Das war kompliziert. Sicher war, dass er momentan für sie ein Nichts war.

Das, was ihm seine Mutter deutlich gemacht hatte, vergaß er nicht, er dachte ständig daran. War sie auch nur eine typische Frau, wenn es um Gefühle ging? Sie war die erste Frau, der es etwas ausgemacht hatte, dass er ein so ausschweifendes Sexleben hatte. Zwar hatte er nie extrem oft mit einer Frau geschlafen, aber ihm hatte auch eine nicht gereicht. Früher hätte er so etwas nie getan. Früher hätte er auch RM niemals so belogen und hintergangen.

Jungkook hatte sich sehr verändert und wusste inzwischen schon selbst nicht mehr, wer er war und wer er sein wollte. Als er jünger war, wusste er es besser. War ihm der ganze Ruhm so zu Kopf gestiegen? Irgendwie fühlte er sich in einem Hamsterrad gefangen, es gab keinen Ausweg daraus und auch keine Antworten auf seine Fragen. Auch über Irene und Jin kam er nicht an Ahri ran, dabei wollte er sich nur entschuldigen. Aber da konnten die beiden auch nichts für, denn er hatte es ja selbst versaut.

Er begann damit alles aufzuschreiben, was ihn beschäftigte. Dann fing er an ihr einen Brief zu schreiben, doch war sich immer wieder so unsicher darüber, was er schreiben sollte, weshalb er ständig neu anfing. Alles schaffte er nicht einmal aufzuschreiben, immer wieder warf er den Zettel weg. Sein kopf war verwirrt und er hatte keine Ahnung, wie er sich entschuldigen sollte.


25.10.2020

Den Brief für Ahri hatte er schon längst geschrieben, doch noch nicht gewusst, wie und wann er ihn ihr zukommen lassen wollte. In den vergangenen Wochen hatte sich einiges geändert. Lange hatte er überlegt, was er jetzt machen sollte, wie es für ihn weiterging.

Nach einigen Gesprächen mit seinem Freund Jin und den Versuchen seiner Eltern, es ihm auszureden, entschloss sich Jungkook letztendlich dazu ins Ausland zu gehen. Dort wollte er den Kopf frei kriegen und einfach mal ganz frisch durchstarten. Das sollte kein Neustart sein, aber er wollte einfach mal etwas anderes machen, etwas, das ihm Spaß machte, etwas, das ihm dabei half, herauszufinden, was er im Leben wollte. Bei den anderen meldete er sich nicht, da er auch dazu nicht genug Mut hatte. Wäre er bei der Party nicht mit den beiden Frauen im Bett gewesen, dann wären sie jetzt noch eine Band. Die Frage war nur, wie es besser war. Namjoon hatte Recht damit, dass sie sich alle so verändert und auseinander gelebt hatten. Schon lange waren die Mitglieder in ihrem Käfig der Selbstsucht eingesperrt gewesen. Wäre Jin da nicht durch Irene rausgekommen, wäre es auch nicht so aufgefallen, dann wären sie vielleicht jetzt noch schlimmer.

Seine Eltern waren nicht sehr davon begeistert davon, dass er jetzt monatelang in Europa umherreisen wollte. So wie er aber war, ließ er sich das nicht ausreden. Er brauchte das jetzt.

Viel nahm er nicht mit, da er sehr viel unterwegs sein würde. Alles andere kaufte er sich dann dort. Jungkooks Mutter fuhr ihn zum Flughafen, sein Vater musste arbeiten, aber hatte sich zuvor schon bei ihm verabschiedet. Jin und seine Noona Irene kamen auch zum Flughafen. JK erzählte ihnen nur, dass er eine längere Zeit lang weg sein würde, weil er selbst noch nicht wusste, wie lange genau. Seinen Koffer gab er auf und ging mit seinem Rucksack weiter, bis er die zwei traf. Jin und er umarmten sich, sie waren wir Geschwister und sicher würde er ihn vermissen.

„Haltet mich am Laufenden, wie es mit Nora und dem Baby aussieht“, trug er seinem Freund auf. Da sich Jungkook nicht bei den anderen meldete, bekam er auch nicht viel mit. Doch es dürfte bald so weit sein bei ihr, da sie aktuell im achten Monat schwanger war. Höchstwahrscheinlich würde Jungkook nicht da sein, wenn sie das Baby bekam. Die Frage war sowieso, ob Jimin ihn dann überhaupt bei sich haben wollte, wenn es erst einmal auf der Welt war.

Bevor er zu Irene ging, holte er aus seinem Rucksack einen Briefumschlag. Der war ganz einfach gehalten, weiß und nicht zu groß. Darin war der Brief, den er für Ahri geschrieben hatte. Kurz überlegte er noch, ob er ihn ihr geben sollte. Seit der Party waren jetzt schon zwei Monate vergangen und er hatte keinerlei Kontakt mehr zu Ahri gehabt, bis auf ihre SMS.

Vor was habe ich solche Angst? Sie hat eine Entschuldigung verdient, ich bin einfach nur feige.

Ganz schnell drückte er ihr den Brief in die Hand.

Sie muss ihn bekommen, sie muss wissen, wie sehr es mir leid tut!

„Gib den bitte Ahri. Sie soll ihn wirklich lesen“, wies er sie an. Endlich hatte er es geschafft ihn abzugeben. Jetzt musste er nur noch ankommen und von ihr gelesen werden. Er erwartete sich nicht richtig, dass sie ihm vergab, aber sie sollte es einfach lesen.

„Wenn ich in Spanien gelandet bin, dann melde ich mich. Der Flug dauert mit Umsteigen 16 Stunden.“

Die drei verabschiedeten sich voneinander und dann stieg er ins Flugzeug und flog los. Es war ein anstrengender Flug, da er schon lange nicht mehr so eine Strecke geflogen war, aber zum Glück konnte er gut währenddessen schlafen.

Der Brief an Ahri:

„Ahri

Ich weiß nicht, das wievielte Papier ich schon angefangen habe zu beschreiben, weil ich nicht weiß, wie ich es schreiben soll. Eigentlich möchte ich dir das alles persönlich sagen, doch das ist nicht möglich. Es tut mir leid, dass ich ein Feigling bin. Ich habe mich wie das größte Arschloch verhalten. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, was ich falsch gemacht habe und wie ich es falsch gemacht habe.

Meine Reaktion an dem Abend der Party, da wo ich dir unglaublich viele Schmerzen bereitet habe, war wirklich unverzeihlich. Es wäre einfacher die Schuld auf den Alkohol zu schieben. Was ich gesagt habe, war falsch und würdelos, es waren Worte, die ich nicht zurücknehmen kann. Es tut mir unglaublich leid, dass du das Baby verloren hast, es tut mir wirklich sehr leid und ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie das für dich sein muss. Bitte fass das nicht böse auf, was ich schreibe. Doch ein guter Vater wäre ich jetzt nicht, ich weiß ja nicht einmal selbst, was ich will und wer ich zur Zeit bin. Ein Kind mit oder von mir zu haben, wäre eine unglaubliche Bürde für dich oder für jede andere Frau. Jedoch hätte ich dich nicht alleine gelassen, ich möchte, dass du das weißt. Das wollte ich dir schon vor langer Zeit sagen. Ich wollte mich schon lange entschuldigen, aber ich war zu feige. Vieles habe ich falsch gemacht, zu viel und auch zu viel kaputt gemacht.

Weil ich immer egoistischer wurde und dich für mich haben wollte, ohne etwas eingehen zu wollen, bei dem ich Verantwortung hätte tragen müssen, habe ich dich in eine Situation gebracht, in die ich dich nie bringen wollte. Ich weiß nicht, ob das nun alles stimmt, oder ob es nicht stimmt, was du mir damals von deinem ExFreund erzählt hast, aber ich hatte nie vorgehabt, dass du wegen mir mal so etwas selbst durchmachen musst. Es tut mir leid, dass ich nicht locker gelassen habe. Es tut mir leid, dass ich es ausgenutzt habe, dass du eine Schwäche für mich hattest. Jetzt weiß ich, dass ich dich nie so hätte behandeln dürfen.

Von Anfang an warst du anders, als die anderen Frauen und das bist du noch immer. Du hast mich so behandelt, wie du mit normalen Menschen einfach umgehst. Dass ich deine Art gerne mag, das stimmt. Du bist einfach ehrlich und nimmst kein Blatt vor den Mund. Ich wollte nie eine Beziehung, weil ich immer davon überzeugt gewesen bin, dass Beziehungen nur Probleme bereiten. Hin und wieder dachte ich mir, es wäre einfacher, wenn das alles oberflächlich bleibt, weil es dich nur verletzen würde. Denn ich bin kein Mann, der eine Frau in einer festen Beziehung glücklich machen könnte, es wäre eher eine Enttäuschung. Nein, ich bin kein guter Mann. Im Endeffekt habe ich doch trotzdem verletzt; genau das wollte ich vermeiden, aber habe es nur noch schlimmer gemacht, als es anders sicher gelaufen wäre.

Aber ich habe dich nie angelogen, ich habe dich nie verarscht, die Zeit, die wir miteinander verbracht habe, habe ich genossen und ich war gerne mit dir zusammen, nicht nur wegen deinem Körper. Das meine ich ernst, aber das habe ich mich nie getraut zuzugeben. Meine Gefühle für dich sind anders, als die, die du für mich hast. Auch das tut mir leid, dass ich das nicht erwidern konnte und kann. Doch kann ich nicht abstreiten, dass du für mich jemand besonderes bist.

Ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihen kannst, dass ich so ein großes Arsch gewesen bin, dass ich dich so schlecht behandelt habe. Glaub mir aber, es war keine Absicht, dich so fühlen zu lassen. Ich wollte dich immer gut behandeln, doch ist es mir außer Kontrolle geraten. Es tut mir aufrichtig leid!

Jungkook“


26.10.2020 - 15.11.2020 SPANIEN

Das Flugzeug landete wie erwartet nach den Stunden, die er dafür eingeplant hatte. Kaum stieg er aus und holte seine Sachen, da schrieb er Jin eine Nachricht, doch auch seinen Eltern gab er gleich Bescheid, damit sie sich keine Sorgen machen brauchten.

Die Zeit, die Jungkook im Ausland verbrachte verging am Anfang nur langsam. Alles war fremd, er kannte die Sprache nicht, war alleine unterwegs und auf sich gestellt. So ganz wusste er auch noch nicht, was er dort machen wollte. Doch nachdem er in Spanien die ganzen Straßenkünstler beobachtet hatte, wollte er das gleiche machen. Schon zu lange war es her gewesen, dass er gesungen hatte. Er wollte auch einfach frei vor den Leuten singen. Hin und wieder wurde er auch erkannt, wenn er dort umherging. Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich. Aber die ausländischen Fans schienen dem ganzen Thema offener gegenüber zu stehen, als die koreanischen. Viele versuchten ihn eher zu ermutigen und versicherten ihm, dass sie trotzdem noch hinter ihm stehen würden.

Womit er das verdient hatte wusste er nicht. Die Fans liebten ihn noch immer? Er bekam das Gefühl noch härter an sich zu arbeiten um seinen Fans ein besseres Ich für ihre Treue zeigen zu können. Viele Fans liebten ihn noch immer, dafür hasste ihn Ahri. Auf seinen Brief hatte er keine Antwort bekommen. War auch zu erwarten gewesen.

Equipment, das er zum Singen auf den Straßen brauchte, besorgte er sich dort und erkundigte sich auch, wo man singen durfte. Das erste Mal in seinem Leben, war er ganz alleine und stand auch permanent alleine vor den Menschen. Jedes Mal war er nervös. Sonst hatte er seine Kollegen hinter sich, aber nun nicht mehr. Immer wieder spürte er eine Leere, die ihn umgab, da er keinen von den anderen bei sich hatte. Doch die zufriedenen Gesichter, der Applaus, all das tat ihm unglaublich gut und zeigten ihm auf, dass er weiterhin Musik machen wollte, dass er bis an sein Lebensende Musik machen wollte.


26.11.2020 - 30.11.2020 FRANKREICH

Nach Spanien reiste er mit seinen Sachen weiter nach Frankreich. Da es ihm so viel Spaß machte vor den anderen zu singen, wollte er das weiterhin auch tun. Wieso also nicht auch hier. Sehr oft trat er auf, hatte aber genügend Zeit, um das Land und die Kultur kennen zu lernen. Danach reiste er weiter.

01.12.2020 - 11.12.2020 SCHWEIZ
12.12.2020 - 23.12.2020 ITALIEN
24.12.2020 - 18.01.2021 ENGLAND, IRLAND, NORDIRLAND

19.01.2021 - 30.01.2021 ÖSTERREICH

Drei Monate reiste er schon durch Europa und machte alles, was er wollte. Es fühlte sich wie eine ganz andere Freiheit an. Doch je mehr Zeit verging, desto mehr vermisste er seine Familie und seine Kollegen. In den Nachrichten las er immer wieder nach, ob es irgendwas neues gab. Regelmäßig meldete er sich bei Jin und Irene. Inzwischen hatte er es auch geschafft, sich bei Namjoon zu melden. Dadurch, dass er viel Zeit nachzudenken hatte, war er sich sicher, dass er sich bei den anderen entschuldigen musste und wollte. Doch das tat er dann, wenn er wieder zurück war. Wie lange er noch bleiben wollte wusste er nicht genau.

Mit Jimin hatte er hin und wieder geschrieben, da er und Nora schon längst das Baby bekommen hatten. Zuerst war er sich nicht sicher, ob er sich melden sollte, doch das war das Mindeste, was er tun konnte. Auch sendete er ihnen aus Italien ein Geschenk für die Geburt. Für Jimin und seine Familie würde sich jetzt einiges ändern, nun da er Vater war. Doch so wie er das mitbekam, machte er seine Sache bisher gut.

Seitdem er unterwegs war hatte er viele neue nette Menschen kennen gelernt. Menschen, die ihm in seiner Unwissenheit und Befremdlichkeit dort eine große Hilfe gewesen waren. Immer wieder war er erstaunt darüber, dass die Europäer doch teilweise ziemlich offen und Gastfreundlich waren. Die einen mehr als die anderen, aber es war eine tolle Zeit. Nicht alles lief wie geplant, auch war er auf Fans getroffen, die enttäuscht von ihm gewesen waren. Diese Begegnungen holten ihn jedes Mal zurück in die Realität, die in der er durch seinen Egoismus alles zerstört hatte. Oft fragte er sich, wie es Ahri ging. Von Irene erfuhr er immer nur oberflächliches und keine Details.

Sein letztes Ziel war Österreich, da hatte er schon viel von gehört und sich drauf gefreut. Sein Leader war auch schon dort gewesen und berichtete nur Gutes. Der Bus brachte ihn über die Grenze, wo er ein paar Tage blieb. Dort lernte er zwei unglaublich nette Frauen kennen. Sie erzählten ihm auch davon, dass sie Fans waren. Das lernte er, dass man sich mit Frauen gut verstehen konnte, ohne dass man mit ihnen schlief.

Das Bedürfnis dazu hatte er auch gar nicht mehr gehabt, da ihm das die Band und Ahri gekostet hatte. Noch immer wusste er nicht, was sie ihm genau bedeutete, doch er wollte, dass sie ihm verzieh. Genauso wie ihm seine Mitglieder verzeihen sollten. Ob sie ihn noch immer hassten? In Europa musste er sich darüber nicht den Kopf zerbrechen, weil er nicht dort war, aber bald war er wieder Zuhause. Die Nummern der beiden Frauen speicherte er sich ein, weil sie echt nett waren und viel Zeit für ihn opferten, dass er die Zeit dort gut genießen konnte. Die zwei waren zudem schon verheiratet, eine hatte sogar ein Kind; und sie verhielten sich nicht so wie verrückte Fans, das fand er toll.

Schade, dass er so viele Menschen hier kennen lernte, die er lange nicht, oder sogar nie wieder sehen würde. Unterkunft und Essen boten sie ihm auch an, was er herzlichst annahm. Sicher hatte er Geld, aber er schlief auch in den anderen Ländern immer wieder bei jemandem Zuhause, der es ihm anbot. Das war eine ganz andere Erfahrung.

Leider musste er weiterreisen nach Wien. Dort gefiel es ihm auch gut, aber die ländlichen Gegenden waren einfach unbeschreiblich schön, die Seen und die Berge.

Irgendwann bekam er aber einen Anruf von seinem Freund Jin. Wegen den Neuigkeiten brach er seine Reise vorzeitig ab. Jungkook konnte seine Sachen, die er dort als Straßenmusiker benutzt hatte, wieder verkaufen. Also flog er mit seinen Sachen, mit denen er gekommen und die er neu gekauft hatte, zurück in seine Heimat.

Jungkook war durch seine Reise und die Erfahrungen, die er dort gesammelt hatte, wie ausgewechselt. Natürlich war er auch noch er selbst, aber seine Sicht auf viele Dinge hatte sich geändert. Viele Charakterzüge, die er damals gehabt hatte, waren wieder da. Seine Eltern erinnerte er an ihren Sohn, wie sie ihn damals gekannt hatten.

Samstag, 20.02.2021

Nachdem er sich mit seinen Kollegen ausgesprochen hatte und soweit das Verhältnis zwischen ihnen wieder auf einer nicht hassenden Basis war, lud er sie auch zu seiner Einweihungsfeier ein. Jk hatte lange überlegt, ob er feiern sollte oder nicht. Aber was sprach dagegen? Auch er musste zurück in sein Leben kommen.

Da seine Haus inzwischen ganz fertig war, bot es sich an eine Einweihungsfeier zu feiern. Das Haus war in zwei Hälften geteilt. Die eine Seite vermietete er noch und die andere war für ihn da. Es gab sogar separate Gärten. Das war perfekt für seinen Hund. Um die Einsamkeit zu mindern, hatte er sich einen Hund gekauft, nachdem er wieder zurück in Seoul war. Doch der lebte noch bei seinen Eltern, da er dort auch bisher geblieben war. Doch Bam, seinen Hund, holte er schon bald zu sich.

Er ließ es sich nicht nehmen, sich gut herauszuputzen. Immerhin war er der Gastgeber und wollte gut aussehen.







Ein paar Gäste waren schon gekommen. Er hatte natürlich die Nachbarn auch eingeladen, nicht persönlich, aber per Karte.

Es war hart sich wieder richtig einzuleben, wenn man plötzlich ohne Job da stand, aber Jimin gab sich alle Mühe damit, sich wieder ganz in seinem Leben einzufinden. Mit V unternahm er die meiste Zeit etwas, weil der sowieso auch nichts zu tun hatte, außer seiner schwangeren was auch immer sie war hinterher zu schmachten.

Da Jungkook eine Wohnung hatte bauen lassen wollte er das mit einer Party feiern. Jimin ließ sich das natürlich nicht entgehen. Die letzte Party war ja nicht gerade ein Erfolg gewesen, nachdem sie rausgeschmissen wurden. Wenigstens war V auf seine Kosten gekommen und hatte einen Kuss abgestaubt. Dafür herrschte aber Funkstille zwischen ihr und ihm. Wenn es nach Jimin ginge, dann sollte sich sein Freund auf andere Dinge konzentrieren, Frauen, die ihn wollten zum Beispiel, denn da gab es genügend.



Die beiden fuhren her und er war ganz verwundert, ob das die richtige Adresse war, oder ob sie zu Karina fuhren. Denn das Haus, was JK ihnen als Adresse gegeben hatte, war direkt neben der Villa der anderen.

"Das ist jetzt sicher nur ein Zufall... Das daneben ist doch das Haus von der Psychotussi und Karina", meinte er zu seinem Freund. Sie stiegen aus und suchten JK. Dass er sich mit V wieder vertragen hatte, fand er klasse.

"Hey", begrüßte er ihn, als sie ihn gefunden hatten. Es waren schon einige Leute dort.

Das sieht einfach total nach ihm aus. Es ist fast so als wären wir in einer Gruft. Eine stilvoll eingerichtete Gruft. Typisch er.

"Ziemlich beeindruckend", staunte er und sah nach oben. Das war es wirklich, denn so viel Licht wie da reinkam, war es wirklich sehr cool. Jimin sah Jungkook an, der passte mit seinem Outfit wie die Faust aufs Auge zu seiner Einrichtung.

Ziemlich spontan wurden sie von ihrem Nachbarn, den sie noch gar nicht kannten, schriftlich eingeladen zu einer Einweihungsparty. Es war das Haus nebenan. In der Einladung stand nur der Nachname drin, weshalb sich absolut niemand etwas dabei dachte, da es ein gängiger Nachname war.

Karina zog sich wieder etwas schönes an. Ein wenig musste sie sich einfach auch wieder schöner finden. Zuhause gab sie sich nicht sonderlich viel Mühe damit gut auszusehen. Auf einer Feier musste sie das schon tun. Heute trug sie einen Zopf und ein Kleid.





Karina kam mit den anderen gemeinsam rüber, außer Winter, die war noch nicht fertig. Das Haus sah echt beeindruckend aus. Als sie reinkam war sie erstaunt, wie offen hier alles war, aber trotzdem ziemlich düster. Allerdings passte es gut zusammen und machte eine nette Atmosphäre. Weil so viele Leute da waren, konnte man gar nicht sehen, wer überhaupt der neue Nachbar war.



"Das ist ja richtig cool hier. Und es sind einige Leute da."

Da sie alle hier waren und ihr Haus gleich nebenan war, nahm sie ihr Handy gar nicht mit, sie hatte gar nichts mitgekommen.

An dem einen Tag hatten sich alle ausgeredet bis auf V und Suga. Also passte es für Hobi wieder. So nachtragend war er nicht und außerdem war er jetzt viel glücklicher. Er hatte sein Tanzstudio und eine heiße Freundin. Was wollte man mehr. Sie liebte es genauso zu tanzen wie er. Für beide war das eine Leidenschaft. Natürlich wusste er, dass seine ehemaligen Kollegen kamen, deshalb nahm er auch seine Freundin mit.



Seine Begleitung sah so aus:





Hand in Hand kamen die beiden zur Party. Sie hatten sich von einem Taxi fahren lassen, weil beide dann ein wenig trinken konnten. Gleich kam er zu den anderen und grinste wie ein Honigkuchenpferd.

"Hi! Darf ich vorstellen, dass ist Rebbeca, meine Freundin", stellte er sie seinen Freunden vor und strahlte über beide Ohren.

Weil sie so richtig abfeiern wollte, zog sie sich etwas wenig Stoff an. Sie hatte einen schönen Körper, also wieso nicht zeigen, was sie hatte. Außerdem durfte man sich auch auf einer Party mal so kleiden, als wäre man etwas leichter zu haben. Das war sie nicht, aber sie kleidete sich heute so.



"Ja, leck mich doch am Arsch, ist das mal ein geiles Wohnzimmer. Unseres ist noch besser, aber wow. Hier hat jemand Stil", staunte sie und sah sich um.

"Und die Gäste sehen gut aus", schwärmte sie und sah sich die Männer an. Bei ihrer Feier hatte sie einfach nur Spaß mit den Leuten gehabt. Den heißen Mann, den sie umgerannt hatte, sah sie leider nicht mehr an dem Abend, aber das machte nichts.



"Ich kann es nicht glauben, dass ich fast nicht freibekommen hätte heute. Wenn dann hätte ich mich krank gestellt und wäre trotzdem mitgekommen", lachte sie.

Eigentlich hatte er gar nicht so Lust auf Party, weil er wegen Karina noch immer so schlechte Laune hatte. Sein Freund Jimin überredete ihn gleich mal, weswegen sie sich fertig machten. Schließlich feierten sie Jks Umzug. Da zu fehlen würd nur wieder Diskussionen entfachen. Auf jeden Fall hatte es Jimin sehr eilig auf die Party zu kommen. Brauchte er so dringend jetzt eine Frau?



Als sie, aber dann neben Karinas WG stehen blieben und sahen, dass JK in dem anderen Haus wohnte. Wusste er nicht was er davon halten sollte. War das eine gute Idee gewesen genau das Haus neben ihnen zu haben? Wusste Jungkook überhaupt davon wer nebenan wohnte. Die Frage war ja ob Ahri auch hier war. Und wenn sie hier war würde sicher Karina auf jeden Fall da sein. Was sollte er ihr sagen, wenn er sie sah?

Da Jimin keine Zeit verschwenden wollten, gingen die beiden gleich rein und bestaunten das Wohnzimmer. Er konnte einfach nicht so viel staunen, weil er andauernd nach ihr Ausschau hielt.



Ich will wissen ob sie auch hier ist? Hat er die ganze Nachbarschaft eingeladen? Hier sind richtig viele Gäste.

Die beiden ging erstmal zu den anderen. Kurz darauf stellte Hobi seine neue Schnecke vor. Sie sah auch sehr heiß aus, aber Karina fand er noch heißer. Lag es daran, dass sie von ihm schwanger war? Er konnte es einfach nicht sagen wieso sie nur in ihrem Kopf kreiste.

"Hi. Ich bin V", stellte er sich freundlich vor, aber sah sich immer wieder um.

Ich könnte sonst auch einfach nachher bei ihr vorbeischauen und fragen wie es ihr geht.

"Ihr seid schon da?", fragte er, als V und Jimin zu ihm kamen. Das war echt komisch, dass Jimin so pünktlich war. Naja, sie waren beide etwas später dran, aber bei einer Party gab es ja kein pünktlich und unpünktlich, jeder kam wann er wollte.

"Danke, dass ihr gekommen seid. Nehmt euch einfach Getränke, die stehen in der Küche."

Jimin fand sein Haus beeindruckend. Für Jungkook war es einfach etwas einfacheres. So riesig war es nicht, da er alleine dort lebte. Es gab nicht viele Räume und auch keinen Keller.

Kurz darauf war auch J-Hope dort und er kam in Begleitung einer sehr attraktiven Frau.

Wow, das ist sicher seine Freundin, oder?, fragte er sich und sah sie an. Es war merkwürdig ihn mit einer Partnerin zu sehen. Bevor alles zerbrochen war, hatte er Gefühle für die Frau gehabt, die allerdings Gefühle für Jungkook hatte. Jetzt schien er glücklich zu sein und verliebt. Für ihn war alles gut gelaufen.

JK war sich nicht ganz sicher, ob er eine Party feiern sollte, da er nicht gerade der beliebteste war nach dem was damals auf der Party gelaufen war. Auch jetzt, wo Hobi seine Freundin vorstellte, fragte er sich, was sie von ihm hielt. Ob sie eher ein schlechtes Bild von ihm hatte, oder nicht.

Sie ist keine Koreanerin, damit habe ich gar nicht gerechnet, aber zu ihm passt eine westliche Frau.



"Hi, ich bin Jungkook, freut mich, dass ihr gekommen seid. Und freut mich, dich kennen zu lernen, ihr seht gut zusammen aus! Drinks gibt es in der Küche, Essen auch. Draußen könnt ihr auch feiern, über der Terrasse ist ein Pavillon aufgestellt und Heizstrahler", erklärte er.

Heute war es kälter als letztens auf der Feier von den Mädels.

JK hatte einfach gar keine Ahnung davon, dass Ahri neben ihm wohnen würde. Wer rechnete auch mit so etwas. Immerhin hatte er mit der Hausplanung schon letztes Jahr angefangen.

Kann er auch mal aufhören, ständig so Ausschau nach ihr zu halten? Das ist echt nicht mehr normal.

"Amüsier dich einfach, hör auf ständig nach ihr zu suchen. Abgesehen davon, dass sie nicht hier ist, sind dafür viele andere hübsche Frauen da. Schalt einfach mal ab und genieße die Party", redete er ihm zu.



Als Hoseok in Begleitung bei ihnen auftauchte, da musterte er seine Freundin schon ziemlich. Auch er hätte nicht mit einer Ausländerin gerechnet. Verstand sie überhaupt, was sie sprachen?



Uhhhh, nette Beine. Da hat er sich eine heiße Freundin gesucht. Wow. Ich nehme heute auch eine mit nach Hause, dieses Mal ganz sicher. Hoffentlich taucht die nervige nicht auf.

Nichtsahnend folgte sie der Einladung von der Party. Da Gikwang die ganze Zeit nicht locker ließ, hatte sie ihn eben wieder zur Party mitgenommen. Bis jetzt war noch immer nicht mehr gelaufen als nur heiße Knutschereien. Sie hatte sich ständig nur geziert, weil sie noch nicht ganz überzeugt von ihm war, welche Absichten er hegte. Obwohl er ihr mittlerweile richtig nett rüberkam, hatte sie so ein komisches Gefühl das etwas nicht mit ihm stimme. Doch was war das nur? Sie hatte ihn schon vieles gefragt, aber es war nichts dabei wo sie nein sagen könnte. Außerdem hatte sie mehr Spaß mit ihm als gedacht. Vielleicht sollte sie ihm wirklich eine Chance geben. Es gab ja nicht nur Arschlöcher oder? Hätte Jay nicht so dringend Kinder mit ihr gewollt wäre sie auf jeden Fall noch mit ihm zusammengeblieben. Je mehr sie über Kinder nachdachte umso mehr wollte sie keine mehr. Und oft kam ihr JK in den Sinn der zu ihrem Baby nein gesagt hätte. Was war wenn dann doch der andere Partner einen Rückzieher machte und sie dann alleine zurückblieb so wie Karina?

Egal was alles in der Vergangenheit passiert war, sie hatte vor nur noch mehr nach vorne zu sehen was sie auch machte. Wenn es passte würde sie heute schon mit Gikwang mehr machen, aber da wollte sie zuerst mit ihm zusammen sein.

Mit ihrem Kleid wollte sie auf jeden Fall ihre Aufmerksamkeit von Gikwang. Weil er sich so bemüht hatte sollte er auch davon etwas haben.



Diesen Monat durfte sie dann endlich mit der Therapie aufhören. Darüber freute sie sich schon wahnsinnig. Die Fortschritte waren schon so toll, dass sich die Ärzte sicher waren das sie keine Gefahr mehr war für sich. Es funktionierte alles schon sehr gut bis auf das Essen. Aber das schaffte sie auch noch. Man konnte ja nicht alles so gut schaffen. Zurzeit aß sie einmal täglich was auch schon gut war bei ihr. Besser als nichts. Irgendwie hatte sie einfach nicht mehr so viel Freude am Essen. Es fehlte ihr einfach noch etwas, aber sie wusste nicht was. Was könnt sie glücklich machen? Die sie kannten fiel es sicher auf, das etwas nicht mit ihr stimmte, aber das würde sie nie zugeben. Es war besser, wenn keiner etwas von dem wusste.

"Alter wie geil ist das! Hier würde ich sofort einziehen. Mega Einrichtung", staunte sie ahnungslos.



Gikwang hatte schon seinen Arm um ihre Hüften gelegt, sodass es gleich aussah, dass sie nicht mehr zu haben war.

"Du kannst so viel trinken wie du willst. Wir haben ja nicht weit zu mir", sagte sie zu ihm.

Natürlich gingen sie sofort zu den Getränken und sie nahm sich einen Saft so wie immer.

Ich frage mich wo die beiden lieben Eltern von dem Mann sind? Mit denen habe ich mich letztens richtig gut verstanden. Wenn der auch so nett ist, gibt es sicher keine Probleme mit ihm.



Ihr war schon aufgefallen, dass sein Schlafzimmer gegenüber von ihrem war. Vielleicht war er ja attraktiv. Ansehen durfte man sich die Männer ja.

Dass sich Jungkook soweit wieder mit den anderen vertragen hatte, war jedem der sieben schon bekannt. Und ihn freute es, es freute ihn wirklich. Namjoon merkte die Veränderung, die JK gemacht hatte. Seitdem er wieder zurück war, schrieb er ihm fast jeden Tag. Auch bei Tae merkte man, dass er sich verändert hatte. Doch ganz genau wusste er noch nicht, worauf das hinauslief. Offenbar mochte er Karina wirklich und versuchte alles, um ihre Gunst zu gewinnen. Dass er Vater wurde, war noch immer einfach komplett unvorstellbar.

Da sie jetzt alle wieder, nicht so wie früher befreundet, aber nicht mehr auf Kriegsfuß miteinander standen, bot sich die Gelegenheit auf ein gemeinsames Treffen, als der Jüngste davon erzählte, dass er eine Einweihungsparty schmeißen wollte.

Rm konnte nicht so lange bleiben, weil er noch einen Termin hatte, aber er kam dennoch vorbei. Ganz langsam wurde ihr Gruppenchat auch wieder belebt. Zwar schrieben sie fast nichts, aber so wusste er, dass jeder vorhatte zu kommen.

So eine Freude hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Alle von ihnen an einem Fleck, ohne, dass jemand jemandem an die Gurgel ging, das hoffte er zumindest. Man wusste ja nie, wie es ausgehen würde oder was passierte. Aber wenn er sich mit den anderen ausgesprochen hatte, dann würde es doch gut gehen. RM hatte einfach schon zu viele negative Erfahrungen mit ihnen gesammelt.



Etwas später kam er her, weil er vorher auch noch wo gewesen war. Ihn beeindruckte das Haus auch und er war darüber überrascht, dass JK überhaupt hatte bauen lassen. Das hätte er eigentlich nie gedacht. Von den anderen wohnte jeder einfach in einer gekauften Wohnung. Soviel er wusste.

Als er sich den Weg durch das Zimmer bahnte, fiel ihm sofort V auf, der mit seinem roten Anzug aus der Runde rausstach.

"Ich habs endlich geschafft, bin ein bisschen zu spät", grüßte er sie und sah zu J-Hope, der dicht an dicht mit einer Frau stand. Das war wohl seine Freundin.



"Hallo, ich bin Namjoon", stellte er sich freundlich vor.

Sie sehen so viel reifer und erwachsener aus. Die Trennung ist jetzt fast ein halbes Jahr her und es kommt mir vor, als wäre viel mehr Zeit vergangen. Es fühlt sich so unrealistisch an, dass wir hier zusammen sind. Yoongi und Jin fehlen noch.

"Ich würde dann mal sagen, wir feiern. Es gibt Alkohol und heiße Typen, außerdem gute Musik und Essen. Naja, Alkohol für die meisten von uns zumindest. Aber man kann ja auch ohne Spaß haben!", meinte sie und sah zu Karina und Ahri, die mit ihrem Lover gekommen war. So genau wusste das irgendwie keiner, was die beiden waren. Aber stören tat es auch niemanden. Er sah heiß aus und war nett, außerdem hatte er offenbar Geld, also war alles gut.

Katie und Ningning sind sowieso total hoffnungslose Fälle. Wieso die beiden überhaupt feiern gehen, verstehe ich einfach nicht. Nachher ist Katie wieder betrunken und geht nach Hause um zu schlafen. So wie das immer ist. Hach, lieb, aber anstrengend.

Dann drehte sie sich zu Karina.

"Und du meine Liebe", fing sie an und griff ihr einfach zum Ausschnitt, um ihre Brüste zu pushen.



"Du machst dir auch einen tollen Abend. Vergiss einfach mal diesen Vollidioten V und flirte mit einem oder mit mehreren, das darfst du! Du siehst heiß aus, eine heiße, alleinstehende werdende Mom. Lass einfach mal die Sau raus, wer weiß, wie lange das noch geht."

Jetzt sah sie Katie und Ning an.



"Euch beiden zeigen wir jetzt mal, wie man richtig feiert", meinte sie zu den zweien und sah zu Winter. Die war auch so wie sie, wenn es um Partys ging. Also zogen sie sie einfach mit zu der Fläche, die aussah, als wäre es extra zum Tanzen. Dort waren auch schon andere Leute beschäftigt. Da es draußen dunkel wurde, war es eine richtig geile Stimmung. Somi tanzte Katie einfach an. Unter Freunden konnte sie sich ja viel besser gehen lassen, als unter Fremden. Und Zuhause tanzen die Mädels auch öfter miteinander.

Als Somi sie auf einmal ansprach und dabei V erwähnte, fühlte sich Karina so ertappt. Dabei hatte sie den anderen weder von den feuchten Träumen, noch von seinem Kuss erzählt. Kurz merkte sie, wie ihr Gesicht heiß wurde.

Dann Somi sich an ihrem Ausschnitt zu schaffen machte, störte sie nicht, sie waren schon lange genug befreundet um so etwas nicht als unangenehm zu empfinden. Doch sie fragte sich, ob es nicht zu viel war.

Als ob ich die ganze Zeit nur an ihn denken würde. Tz. Ich habe andere Sachen auch im Kopf... Wieso erinnert sie mich an ihn??!

Doch sie nickte. Weil Somi vollkommen recht hatte. Sie sah heiß aus und hatte jedes Recht mit Männern zu flirten. Nachdem die vier auf die Tanzfläche verschwanden, sah sie zu Ahri und Chaeyoung, dem treuen Überrest. Ahri wollte aber bestimmt mit Gikwang gemeinsam feiern.



"Weil ich heute mal so richtig die Sau rauslassen werde, hole ich mir jetzt etwas zu trinken und dann gehe ich auch tanzen."

Sie ging etwas trinken und danach zu den anderen auf die Tanzfläche. Mit ihrem Bauch war das Tanzen teilweise gar nicht so einfach, aber es machte trotzdem Spaß, weil sie mit ihren Freundinnen da war. Lange dauerte es auch gar nicht, da waren gut aussehende Männer um sie und die anderen herum. Sie konnte es nicht leugnen, dass es schön war, auch mal wieder mehr Aufmerksamkeit zu kriegen, das war schon lange her gewesen, dass sie Männern gegenüber so offen gewesen war.

Einer von ihnen schien mehr Interesse an ihr zu haben und sie verstand sich gut mit ihm. Weil er gerne mit ihr etwas trinken wollte, verließ sie mit ihm die Tanzfläche und die beiden holten sich etwas zu trinken. Dann setzten sie sich auf das Sofa, es war sehr rücksichtsvoll von ihm, damit sie nicht so lange stehen musste.

Ihr kam es so vor, als wüsste er, wer sie war, aber er sagte nichts darüber. Das war noch ein Pluspunkt.

Ok, er ist echt nett. Wenn er weiß, wer ich bin, aber nichts sagt deshalb, dann will er mich sicher nicht in Verlegenheit bringen.

Es war das erste Mal seit langen, wo sie wirklich abgelenkt war. Für sie war es eine erholsame Unterhaltung mit einem hübschen Mann. Eine, die sie auf andere Gedanken brachte.

"Und wohnst du schon lange in der Nachbarschaft?", fragte er sie, während er sie freundlich ansah.

"Nein, noch nicht sehr lange. Also ich habe letztes Jahr mit meiner Schwester schonmal in Seoul gelebt, aber wir sind letzten Monat gemeinsam mit unseren Freundinnen umgezogen."

"Gemeinsam? Wow, das ist ja cool. Aber wenn die alle so hübsch sind wie du, dann wird auf der Straße bestimmt viel los sein, weil das sicher viele interessierte Männer anlocken wird", lachte er und sie lachte verlegen mit. Das Kompliment dahinter verstand sie natürlich.



"Keine Sorge, es werden keine Schlangen vor unserem Haus stehen."

"Tut mir leid, aber das kann ich nicht glauben. Ich glaube mir ist noch nie so eine hübsche Frau begegnet, wie du. Da müssen die doch die Männer zu Füßen liegen", meinte er, etwas beschämt über seine eigenen Worte.

Karina musste lachen.



"Oh Gosh, nein. Danke für das Kompliment, aber nein, wirklich nicht. Mir liegt niemand zu Füßen", meinte sie und kurz kam ihr doch V in den Sinn. Aber das war eine ganz andere Geschichte. Er lag ihr ja nicht zu Füßen.

Die zwei unterhielten sich gut miteinander und tranken gemeinsam, jedoch übertrieb er es nicht und blieb in angemessenem Abstand zu ihr sitzen. Hin und wieder merkte sie schon mehr, dass er versuchte mehr mit ihr zu flirten. Sie wusste einfach nicht, wie sehr sie sich darauf einlassen sollte, oder nicht.

Schon wieder eine Party und sie hoffte, dass sie ein wenig offener wurde. Dann sie mit irgendeinem Typen einfach rummachte oder sogar mit dem ins Bett stieg, konnte sie sich einfach nicht vorstellen und das wollte sie auch gar nicht.

Somi war total in der Stimmung dazu zu feiern, so wie sie es immer war. Woher nahm sie nur die Energie dafür?

Wow hier ist voll viel los. Aber es sieht gemütlich aus. Wäre mir aber alles viel zu dunkel. Ich mag es lieber mit fröhlichen Farben.

Kaum waren sie da, hielt Somi eine kurze Ansprache und zog dann gemeinsam mit Winter sie und Katie mit auf die Tanzfläche. Anfangs war es komisch, weil andere Leute da waren, aber unter ihren Freundinnen konnte sie sich mehr fallen lassen und es machte richtig viel Spaß. Irgendwann kam Karina auch zu ihnen, doch die verschwand dann mit einem Mann. Ningning sah ihr hinterher.

Sie war total der Karina x V Shipper, sie glaubte an ein Happy End für die zwei, auch wenn Karina das vielleicht nicht tat.

Sie flirtet wirklich mit einem Typen. Vielleicht wird das ja ein Reinfall. Ich weiß gar nicht, ob V bei uns aufgetaucht ist, haben die beiden sich gesehen? Hach, die beiden würden so gut zusammen passen.

Irgendwie fand sie es komisch, dass ihre Freundin jetzt mit einem anderen Mann zum Sofa ging. Auch, wenn sie sich nur zu unterhalten schienen, war es komisch.

Aber sie sieht ja ganz glücklich aus... Aber den da kennt sie gar nicht!

Und schon wieder eine Party in der Nachbarschaft, das war doch mega geil. Auch die ließ er sich nicht durch die Lappen gehen. Bei der letzten hatte er genügend Spaß gehabt. Er hatte seinen Freunden schon von dem Business erzählt, was seine Nachbarinnen führten und die waren, teilweise, sehr daran interessiert.

Er dachte auch viel darüber nach, nachdem seine weiblichen Freunde anmerkten, dass sie sich keine Frau mieten würden, sondern lieber einen Mann. Heute wollte er aber feiern. Zufall oder nicht, die Party fand genau neben der Villa der anderen statt.

Gemütlich tauchte er auf und steuerte gleich auf die Bar zu, um sich einen Drink zu holen.

Boah ich muss so dringend aufs Klo! Keine Ahnung wo das ist.

"Ich muss mal", informierte sie die anderen und ging das Klo suchen. Nur kurz musste sie warten, bis es frei wurde und konnte dann ihre Blase entleeren. Befreit und erleichtert kam sie wieder raus und ging in den großen Raum zurück. Wieso waren da so viele Leute. Es kam ihr vor, als wären es viel mehr, als bei ihnen.

Besser ich gehe außen rum... dann kann ich auch schauen, ob Karina noch da sitzt.



Ningning sorgte sich einfach, nicht, dass der Typ doch etwas schlechtes von ihr wollte. Zu ihrer Erleichterung saßen sie noch immer da, doch ihr kam es so vor, als würden sie jetzt ein bisschen näher zusammen sitzen.

Oh wehe du grabschst sie an. Ich hoffe einfach, dass sie nichts macht, was sie bereut.

Seufzend ging sie zurück zu den anderen. Doch ihr stach nun jemand plötzlich in ihr Auge.

Omo! Das gibt es nicht... das... V ist hier??? Wieso ist er hier, was macht er hier?



Die anderen erkannte sie gerade bei dem Licht nicht, aber er fiel wegen seines auffälligen Anzuges auf. Ningning freute sich auf einmal richtig. Warum sie ihn mochte, wusste sie auch nicht, aber er hatte sich in ihren Augen doch schon so oft bewiesen, dass er es ernst meinte mit ihrer Freundin. Nur sah sie das nicht, oder wollte es nicht sehen.

Aber wieso ist er hier? Er wohnt ja nicht so richtig in der Nachbarschaft. Naja, nicht weit weg. Ob er weiß, dass wir hier sind?

Weil sie ihn anstarrte, sah sie, dass er sich hin und wieder umsah.

Sucht er jemanden? Ohhhh, was wenn er nach Karina Ausschau hält? Oder ich interpretiere da zu viel hinein, oder nicht? Möglicherweise weiß er gar nicht, dass wir hier sind. Ich habe ihm dieses Mal ganz sicher nichts davon erzählt.

Irgendwann trafen sich ihre Blicke. Ningning fühlte sich erwischt, sah schnell weg und ging zu den anderen zurück.

Peinlich, peinlich, peinlich! Er hat mich gesehen und ich laufe weg, wie ein Angsthase. Oh Gosh, hat er gesehen, dass ich ihn beobachtet habe?

Wie zu erwarten kam auch Jin und seine Verlobte Irene zur Party. Für JK waren sie zwei sehr wichtige Personen für ihn, weshalb auch sie nicht fehlen durften.



Die beiden waren noch immer richtig verliebte Turteltauben und verhielten sich so, wenn sie die Leute um sich vergaßen.

Top gestylt und wie das perfekt aussehende Paar gingen sie durch die Leute. Einige waren richtig erstaunt wie gut die beiden zusammenpassten. Außerdem wurden sie schon neidisch, bei ihrer Schönheit.

Hand in Hand suchten sie seine Freunde und fand sie alle zusammen. Hobi war auch mit seiner neuen Freundin da. Jin stellte sich gleich mit Irene bei ihr vor.

Irgendwie trug jeder auf der Party extrem elegante Sachen bis auf Chaeyoung. Sie hatte eher ein chilligeres Outfit an. Außerdem war es kalt und sie wollte nicht frieren.



Mit den Mädels kam sie in Jungkooks Haus und bestaunten das Wohnzimmer. Es sah sehr einladend aus. Vor allem gefiel ihr das offene sehr. Man bekam auch sehr viel Licht ab.

„Mega geil, aber unsere Hütte ist geiler. Wir haben mehr Pflanzen und es sieht bei uns noch wohnlicher aus“



Es wusste keiner von den Mädels wer hier wohnte. Ahri hatte mal die Eltern von dem Mann getroffen und von ihnen geschwärmt. Sie war gespannt wer der sogenannte Nachbar war.

Die anderen sind alle richtig zurechtgemacht. Ich gehe es heute gemütlich an. Seitdem ich mich mit den Männern beruflich treffe muss ich nicht unbedingt mit anderen flirten. Aber vielleicht kann ich ein paar neue Kunden finden.

Schnell teilte sich die Mädelsgruppe auf und Chaeyoung holte sich auch ein Getränk. Dort traf sie wieder ein bekanntes Gesicht.

„Hey San. Cool, dass du auch da bist. Du siehst gut aus. Wie gehts dir?“, wollte sie wissen und trank aus ihrem Getränk.

Komischerweise feierten gleich nach kurzer Zeit die Nachbar neben ihnen eine Party. Katie ging davon aus, dass hier 3 Leute lebten, weil Ahri von einem netten Ehepaar geredet hatte. Mit denen hatte sie sich extrem gut verstanden. Deshalb würde es wahrscheinlich keine so arge Party werden. Trotzdem hatte sie keine Lust darauf, weil sie dann einfach wieder irgendwo in einer anderen Ecke gammelte und sich langweilte. Da war ihr gleich Hanbin in den Sinn gekommen. Das letzte Mal wo sie sich gesehen hatten, war schon länger her. So vor einem Monat wo er ihr die Sachen gezeigt hatte was sie alles zu putzen hatte und sie seinen Schlüssel bekam.

Es freute sie doch ihn wieder zu sehen und sie vermisste ihn mehr als gedacht. Sie wusste ja nicht einmal wieso das so war. Da sie ins Kino gingen und sie zuvor zur Party, machte sie sich hübsch. Es war bei ihr schon fast ein muss alles in rosa zu tragen. Sie liebte diese Farbe und sie fand, dass es einfach zu ihrem Charakter passte.





Katie lief gleich den anderen hinterher, nachdem sie alle zusammen bis auf Winter zu dem Nachbar gingen. Aufgeregt war sie wieder extrem, weil sie einfach niemanden kannte außer ihre Freundinnen. Somi machte gleich eine Ansage, dass sie sich Alkohol und Männer klären sollten. Da war sie auf keinen Fall dabei, das mit Jake hatte ihr ein für alle mal gereicht. Sie wollte ganz bestimmt lange keinen Freund mehr. Sogleich teilten sich die Mädels auf und verschwanden. Somi und Ningning mussten dann auf die Tanzfläche. Wie froh sie einfach war, dass sie mit B.I bald alleine war. Das würde sie viel angenehmer empfinden als hier noch länger zu bleiben. Sie war einfach kein Partymensch. Ihre Freundin tanzte sie gleich an und die anderen tanzten mit. Weil sie nicht nur lahmarschig sein wollte machte sie einfach mit. Sich aufzulockern bevor Hanbin kam, war sicher kein Fehler.



Ich darf nicht immer so spießig und unsicher sein.

Plötzlich musste Ning aufs Klo.

"Ich geh auch kurz wohin", nutzte sie die Gelegenheit und verschwand gleich.

Schnell prüfte sie kurz ihr Handy ob ihr Hanbin schon geschrieben hatte, aber leider gab es keine Nachrichten von ihm.

Ich hoffe er kommt bald. Ich will nicht feiern. Wieso macht das jedem so Spaß zu feiern?

Da sie noch keine Nachricht von ihm hatte, steckte sie ihr Handy wieder ein und sah sich mal ein wenig um. Es waren echt viele Leute da. War die Nachbarschaft echt so groß?

Omo.. das ist nur düster und gruselig. Hier würde ich niemals wohnen wollen. Gibt es hier nicht mal Kuscheltiere? Das ist einfach zu viel schwarz. Die Einrichtung ist richtig herzlos. Wer richtet sich so sein Haus ein? Vielleicht lebt hier ein Emo? Wer weiß das schon. Ein Foto war nicht auf der Einladung. Ob er so hässlich ist das deswegen nicht viel über ihn draufgestanden ist?

"Am besten ich hole mir mal etwas zu trinken. Ich muss lockerer werden. Wieso bin ich immer so verkrampft?", redete Katie mit sich selbst und holte sich ein Getränk an der Bar.

Hoffentlich spricht mit keiner an. Ich hasse das!



Sie mied wirklich extra mit allen Blickkontakt um ja in kein Gespräch verwickelt zu werden.

Die Mädels gingen schon mal vor, weil Winter wie immer noch nicht fertig war. Sie war so eine Person die immer zu spät, kam weil sie sich noch fünf mal im Spiegel ansehen musste, damit sie loskonnte. Außerdem hatte sie sich nicht entscheiden können wegen dem Kleid. Letztendlich schaffte sie es und kam dann auch nach.





Die anderen sind sicher schon voll am feiern. Naja besser perfekt aussehen und später kommen, als spät am Abend hässlich und verschmierte Schminke zu haben.

Wie zu erwarten war keiner mehr zu sehen und sie ging deshalb auf die Tanzfläche um mal ausgiebig zu tanzen. Bestimmt kam bald ein Mann der Lust hatte mit ihr so richtig zu tanzen.

Während er sich mit seinen Freunden unterhielt, sah er sich immer wieder um. Doch er sah einfach niemanden denn er von drüben kannte. Konnte er froh sein, dass er nicht Ahri über den Weg lief? Hatte ihr Karina wieder davon erzählt? Womöglich verprügelte sie ihn wieder, falls sie hier auf der Party war. Eigentlich hatte er keine Ahnung was heute wieder auf ihn zukam. Vielleicht war es besser, wenn er sich mal bei Ahri entschuldigen ging. Wer war denn überhaupt hier von den Mädels?

Die würden doch niemals zu Jungkooks Party kommen! Keine Ahnung wieso ich will, dass sie kommt.

Plötzlich sah er ein bekanntes Gesicht. Sie fühlte sich sofort ertappt und verschwand schnell hinter den Partygästen.



Warte mal.. wer war das nochmal? Das war noch Ningning oder? Warum hat sie mich angesehen? Ist etwa Karina auch da?

Ohne etwas zu sagen, ging er einfach schnell weg und versuchte ihr zu folgen. Doch er fand sie nicht mehr. Sollte er an der Bar warten? Das war sicher kein Fehler. Da kam sicher jemand von ihnen dorthin um sich etwas zu holen. Durst bekam man oft aus einer Party. Als er aber dann zur Bar kam, trafen sich Ahris und Taehyungs Blick.



Scheiße.. sie hat mich gesehen. Sie sind wirklich hier! Dann wissen sie sicher nicht, das JK hier wohnt.

Für einen Moment überlegte er ob er nicht einfach wieder schnell abhaute und sich in Sicherheit brachte, aber er war der Mann und nicht sie. Wieso hatte er so Schiss vor ihr? Besser er stellte sich gleich der Sache, sonst würde es mit ihr noch schlimmer werden.

Total angespannt kam er auf sie zu und Ahri musterte ihn von oben bis unten.

"Hi! Können wir reden", versuchte er so normal wie möglich zu sagen.

Während sie sich mit Gikwang prächtig unterhielt trank sie immer wieder bei ihrem Getränk. Aber als sie dann V sah wurde ihre Laune gleich viel schlechter.

"WTF! Was zur Hölle macht er hier?", sagte sie zu ihrem Freund.

Wenn Blicke töten könnten, wäre er schon längst tot so wie sie ihn ansah.



Wegen ihm hatte sie mit JK den ärgsten Streit ihres Lebens, weil er sie so belogen hatte. Sie hätte es einfach wissen müssen. Man konnte einfach niemanden trauen.

Ach.. er wohnt hier ja in der Nähe. War ja klar, dass er auch auftauchen muss! Hoffentlich verpisst er sich gleich wieder.

Innerlich kam wieder mal so richtig die Wut in ihr hoch. Für einen kurzen Augenblick hatte sie wirklich gedacht er würde keine Eier haben und wieder abhauen. Das war sie ja von einem gewissen jemand auch schon gewohnt. Er hatte sie nicht mal die Mühe gemacht sich bei ihr zu entschuldigen.

Dann bewegte er sich noch auf sie zu und fragte tatsächlich nach ob sie mit ihm reden wollte. Da musste sie wieder lachen.

"Über was willst du den reden? Über deine Lügen oder willst du mir eine neue Lüge auftischen?", giftete sie ihn an.

So gesehen, war das nicht alles seine Schuld alleine gewesen. Er konnte ja nicht wissen das dies alles passieren würde, aber trotzdem war es falsch von ihm gewesen sie so zu belügen. Womöglich wäre sie mit Jay glücklich zusammengeblieben.

"Das alles tut mir richtig Leid. Ich hätte dich nicht für meine Zwecke benutzen sollen. Hätte ich deinen Hintergrund gekannt hätte ich es zweimal nicht getan. Ich werde dich echt nie mehr anlügen. Das war mir wirklich eine Lehre und wenn du willst schlag mich einfach nochmal"



Vielleicht hilft mir dann wieder Karina und kümmert sich um mich.

Jetzt sah er zu Gikwang. Der war ihm noch gar nicht aufgefallen von dem ganzen Schock der in ihm innerlich herrschte. Die beiden schienen sich ja sehr gut zu verstehen. Womöglich zugut?

"Hey Gikwang. Was machst du hier? Hat dich..", stoppte er sich selbst.



Beinahe hätte ich gefragt ob ihn Jungkook eingeladen hat, aber das soll sie lieber von jemanden anderen erfahren. Bei ihm bekommt sie sicher noch mehr Aggressionen.

"Also kennt ihr euch besser?", fragte er nach, weil Gikwang ihr näher stand als er sollte.

Jeder von BTS kannte Gikwang. Er war immer auf den Partys zu sehen, wenn sie eine gefeiert hatten. Auch waren sie von früher Freunde. Ob Ahri das wusste?

Auf einmal fing er an sich bei ihr zu entschuldigen. War sie in einem falschen Film? Nach einem halben Jahr schaffte er es endlich ihr die Wahrheit zu sagen? Es war egal ob er gelogen hatte oder nicht. Es änderte einfach nichts mehr an ihr und Jungkook. Sie hasste ihn wie die Pest und wollte ihn nie mehr wieder sehen. Mit so einem Menschen wollte sie keinen Kontakt mehr.

Alter.. ich glaube es einfach nicht. Sogar V kann sich bei mir entschuldigen.. von dem Arschloch habe ich nur einen Brief gekommen. Er hat mich sicher nicht so gemocht wie er im Brief geschrieben hat. Von wegen etwas besonderes. Wie ich mir gedacht habe nur im Bett. Warum sonst würde er nicht mehr bei mir melden. Er hat sicher alles so gemeint wie er es an dem einem Abend zu mir gesagt hat.

Im Nachhinein betrachtet konnte sie V dankbar sein. So hatte sie wenigstens an dem Abend Kookies wahres Gesicht gesehen. Das er durch und durch scheiße war und es ihn nicht kümmerte was mit ihr los war. So wichtig war sie ihm nie gewesen.

"Vergiss es einfach. Es ist nicht mehr wichtig ob du gelogen hast oder nicht. Er ist mir mittlerweile mehr als egal. Für mich ist er einfach nur gestorben und das wird für immer so bleiben. Jetzt wenn ich zurückdenke hast du mir einen gefallen getan. Durch dich habe ich gesehen wie abgrundtief scheiße er ist. Vielen Dank!"



Verwundert fragte er Gikwang was er hier machte und wieso er hier war.

"Wir haben uns schon öfters getroffen, wir sind gerade in der Kennenlernphase. Er ist mit mir auf die Party gekommen. Wieso?", fragte sie nach und legte einen Arm um Gikwang.