Wohnzimmer

„Wer hat dich dazu gezwungen?“, fragte er ernst.

Über ihre Aussage musste er schon lachen. Sie hatte er noch den Nerv und Beratschlagte ihn über sowas.



„Man bricht auch nicht einfach ein, wenn Leute zuhause sind“, belehrte er die Diebin.



Die hat es faustdick hinter den Ohren. Richtig sexy.

Taehyung ließ ihre Hände los, sodass sie sich besser bewegen konnte. Falls sie sich wehren würde, wusste er schon was er mit ihr anstellte.

Auf unserer Mauer wäre ein Stacheldraht nicht verkehrt. Das nächste Mal wird sie nicht mehr zu uns durchdringen.

Kurz musterte er Karina und dann sah er wieder zu ihr.



Sie hat nur einen Pulli an... hat sie keine Hose? Ich muss versuchen die Situation nicht heiß zu finden, obwohl das ziemlich schwer ist.

„Du bist bestimmt ein Stalker. Wer sonst würde hier halbnackt bei uns einbrechen? Hattest du was mit meinen Kollegen und willst dich rächen?“

So ein süßes Ding wäre ihm gleich aufgefallen, doch an alle konnte er sich auch nicht mehr erinnern. Vielleicht war sie eine von vielen bei ihnen.

„Wie alt bist du überhaupt? Und die Frage ist vor allem wie heißt du?“, durchlöcherte V sie mit seinen Fragen.

"Eine Freundin, die ich erst seit kurzem kenne. Die ist aber weggelaufen...", antwortete sie brav. In allen Dingen musste sie ja nicht lügen.

Ach ne, das ist mir auch klar, dass man nicht einbricht, wenn jemand Zuhause ist!



"Sie hat gesagt, dass niemand Zuhause wäre!", fügte sie noch hinzu und er ließ ihre Hände wieder los, blieb aber auf ihr sitzen und sah sie mit so einem gewissen Blick an.

Oh nein, bin ich bei einem Perversen gelandet? Bitte nicht!, wurde sie innerlich schon panischer. Wer wusste schon, ob er ihr irgendwas tun würde. Doch jetzt sah sie ihn fragend an, als er ihr unterstellte, sie sei ein Stalker und hätte was mit wem gehabt.

"Moment, was? Stalker? Kollegen? Halbnackt? Ich habe eine Hose an du Perverser!", brachte sie heraus und wollte ihn von sich stoßen, aber es ging nicht.

"Ich bin ganz ehrlich kein Stalker und ich wüsste nicht, mit wem ich was gehabt haben sollte!", brachte sie aufgeregt aus ihrem Mund. "Wieso sollte ich dich stalken?", fragte sie nach und hielt sich ihre Arme vor ihren Brustkorb. Wenn er schon so redete, vielleicht würde er wirklich was machen.

Wo hat die mich hier reingeritten! Wenn ich die wiedersehen, dann knallt es!

Dann stellte er wieder Fragen. Es war klar, dass er das wissen wollte, immerhin war sie dort eingebrochen.

"Ich bin...", fing sie an und dann fiel ihr ein, dass sie lügen konnte. "17!", log sie ihn an.

Wenn er denkt, dass ich minderjährig bin, dann kann er mich laufen lassen.

Die Frage nach ihrem Namen ignorierte sie einfach.

"Das mit dem Einbruch tut mir wirklich leid, ich lasse alles hier, was ich eingesteckt habe! Meine Eltern werden mir den Kopf abreißen, wenn sie davon erfahren. Ich wollte doch nur etwas Geld dazu verdienen, um meine Unikosten abzudecken", schauspielerte sie traurig bewegt.

"Dann solltest du dir andere suchen die dich nicht in solche Situationen bringen"

Wie naiv ist die eigentlich? Die glaubt sicher jedem..

Taehyung wusste nicht wie er das ganze einschätzen sollte. Sie sah nicht so aus als wollte sie nur einbrechen doch anscheinend war es nur das. Mit ihren Händen versuchte sie ihn von sich zu stoßen, was ihr nicht gelang. Gut das er noch auf ihr saß.

Verschreckt hielt sie ihre Arme vor ihrer Brust. Bestimmt hatte sie Angst das er etwas machen würde. Bei V konnte das tatsächlich passieren.

"17?", wiederholte er erstaunt.



Ich hätte gedacht sie wäre älter. Einen Ausweis hat sie sicher nicht dabei, wenn sie einbrechen geht. Wer weiß wie oft sie jedem so eine Story erzählt.

Eine kleine tragische Kurzgeschichte log sie ihm vor. Sasaengs waren gute Lügner und würden alles tun um nur mit ihren Idolen zusammen zu sein. Auch konnten sie gut schauspielern. Bestimmt war sie so eine.

"Ich denke du weißt ganz genau wer hier wohnt. Jeder weiß das. BTS sagt dir sicher nichts. Genauso wenig wie mein Name", machte er sich über sie lustig.



Kurz darauf verschwand sein Lächeln wieder. Wenn er die Polizei rief würde sie schon mit der Sprache herausrücken.

"Ich rufe trotzdem die Polizei", meinte er und holte sein Handy aus der Hosentasche.



"Oder willst du mir noch was sagen? Vielleicht kannst du mir was anbieten und mich dadurch umstimmen?"

"Danke für den Ratschlag!", sagte sie ironisch, weil er meinte, sie sollte sich andere Freunde suchen. Karina war noch immer aufgeregt, weil sie nicht wusste, was passieren würde.

V unterstellte ihr, dass sie wirklich wusste, wer hier lebte und auch, dass sie seinen Namen kannte. Ja von BTS hatte sie wirklich schon gehört. Das hatte sicher schon jeder. War das sein ernst? War er also wirklich ein Idol und kein Perverser? Das würde sein gutes Aussehen und das fette Haus erklären.

Aber sie hatte das ja echt nicht gewusst.

"Nein, das habe ich sicher nicht gewusst. Dann hätte ich das bestimmt nicht gemacht!", rechtfertigte sie sich weiter, aber ihn schien das nicht zu interessieren, denn er meinte nur, er würde die Polizei rufen.

Die Polizei??? Was?

"Aber", wurde sie panisch und stützte sich automatisch mit ihrem Oberkörper auf, dabei stützte sie sich mit ihren Armen am Boden ab.



"Weil ich noch so jung bin, wird die nichts tun... wieso sparen wir uns nicht den ganzen Stress und halten die Polizei raus aus der Sache...? Ich schwöre, dass ich kein Stalker bin! Die Sachen, die ich eingesteckt habe, sind in meiner Tasche!"

Was? Was meint er mit anbieten und umstimmen? Ist er doch ein Perverser? Der gehört doch niemals zu einer Popgruppe!

Sofort hielt Karina sich ihre Arme wieder vor den Brustkorb, es war eine offensichtliche Abwehrhaltung. Da sie nicht ganz aufrecht saß, sondern nur erhoben, ging das, es war anstrengend so zu sitzen, aber was sollte sie tun, wenn er nicht runter ging. Würde er das? Oder war es jetzt mit ihr vorbei??

Sie fing an zu kreischen und bewegte hektisch ihre Beine, weil sie Panik hatte, dass er sie zu irgendwas zwingen würde, was sie nicht wollte. Mit ihren Händen schlug sie sein Handy weg und haute  gegen seinen, spürbar gut gebauten, Körper, aber sie hatte das Gefühl, dass es nichts brachte.

Oh verdammt, er will irgendwas perverses machen. Ich hab es gewusst, ein Psycho! Ich bin bei einem Psycho eingebrochen!!

Da die Tasche neben ihnen lag, nahm er sie in die Hand und sah sich die Gegenstände an. Die würde er sicher behalten wollen. Die Tasche warf er auf die Couch. Sonst kam sie noch auf die Idee ihn bewusstlos zu schlagen.

Was das stehlen angeht hat sie nicht gelogen. Für mich ist sie trotzdem ein Stalker. Rennt halbnackt bei uns im Haus herum. Die will er gar nichts anders.

Plötzlich tickte sie aus wie eine Irre und schlug ihm das Handy aus der Hand. Mit ihrer Kraft hämmerte sie gegen seinen Körper was ihn nur zum lachen brachte.

"Echt niedlich", kommentierte er das geschehen.



Die ist sowas von unschuldig. Die hatte noch sicher nichts mit einem Mann.

Jetzt packte er wieder ihre Arme und pinnte sie gegen den Boden. So wild wie sie war, musste man sie ja bändigen.

"Ich lasse dich laufen, wenn du mir einen Kuss gibst", versprach er ihr. "Auf meine Lippen, selbstverständlich", hauchte er noch extra.



Das macht sie nie im Leben. Dazu ist sie viel zu reserviert.

Karina hörte auf zu kreischen, weil es ihm überhaupt nichts machte. Er lachte sogar deshalb und meinte, dass das niedlich war.

Was läuft mit dem verkehrt? Was ist daran niedlich? Mein Hals tut schon weh.

Nun fasste er sie wieder an ihren Armen und drückte sie gegen den Boden. Ihr Herz schlug wie wild, es war richtig panisch. Würde er sich an ihr vergehen?

Gerade als sie dachte, es wäre mit ihr vorbei, schlug er vor, sie gehen zu lassen, wenn sie ihn auf den Mund küsste.

"Sag mal gehts noch?", fuhr sie ihn an und wollte sich wehren, aber es ging nicht, weil er sie noch festhielt.



"Ich küsse ganz bestimmt keinen perversen Psycho...", sagte sie und sah ihn böse an. Sie würde doch nicht einfach einen wildfremden Mann küssen! Aber war ihr die Polizei lieber? Das war eine dumme Situation. Erklärte sie ihm doch einfach alles ganz genau? Vielleicht würde er sie dann ja in Ruhe lassen.



"Wenn du mich laufen lässt, dann werde ich dich nicht wegen sexueller Nötigung anzeigen!", konterte sie. Denn das war er da gerade macht, war schon grenzwertig. Eigentlich war sein Angebot ja ziemlich einfach, er fragte ja nur nach einem Kuss. Doch darauf wollte sie sich nicht einlassen. Und auf mehr schon gar nicht. Hätte sie gewusst, dass hier ein Perverser lebte, dann wäre sie bestimmt nicht eingebrochen. Ob das wirklich stimmte, dass er von der bekannten Band ein Mitglied war, konnte sie auch nicht so recht glauben.

Wahrscheinlich sagt er das zu jeder Frau, damit sie ihn küsst, nur weil sie glauben, er wäre berühmt!

Mit so einer Antwort rechnete er schon. Wow es gab jemanden der ihn mal nicht gleich küssen wollte. Sehr interessant.

Die wird sich nie wieder in unser Haus trauen.

„Ich mache genau das gleiche wie du. Ich nehme mir was nicht mir gehört“, sagte er cool.



„Pervers bin ich ja, aber kein Psycho. Wenigstens bin ich kein Stalker und laufe halbnackt in einem wildfremden Haus herum“, erwiderte er.

Ganz schön lustig mit ihr zu reden. Denkt wirklich sie würde gegen mich ankommen.

„Ich zeige dir was sexuelle Nötigung ist“, meinte er und nahm eine Hand von ihr runter.



Dann zog er ihren großen Pulli ein wenig hoch. Karina sah ihn wie versteinert an. Das sie panisch war und Angst hatte konnte man deutlich erkennen. Er wollte ihr nur zeigen wie es war, wenn man Grenzen überschritt. Natürlich hätte er seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel auch legen können und sich nach oben arbeiten können.

„Du hast ja wirklich eine Hose an. Sehr gewagt und das bei uns. Das nächste Mal würde ich an deiner Stelle eine längere Hose anziehen wenn du einbrichst. Könnte wirklich sein das jemand über dich herfällt“

Das war wirklich ein guter Rat von ihm. Leider ließ sie keine Kuss zu, aber ein Versuch war es wert gewesen.

Nun stand er auf, holte sich sein Handy und setzte sich auf die Couch.

„Lauf lieber bevor ich es mir anders überlege und die Polizei rufe“, erinnerte sie und wedelte mit seinem Handy herum.

Karina blieb nichts anderes übrig, als seinen Worten zuzuhören, aber als er meinte, er würde ihr schon zeigen, was sexuelle Nötigung war, da zog sich in ihr alles zusammen und ihr Körper versteifte total.

Jetzt war sie sich sicher, dass er etwas tun würde. Eine seiner Hände ließ er von ihr ab und griff zu ihrem Pulloversaum, den er dann etwas hochschob. Dabei kniff sie ihre Augen zu und quickte ängstlich.

Doch er machte nichts, außer zu bestätigen, dass sie eine Hose trug. Hatte sie doch gesagt!



Ihr Herz raste wilder als wild. Es sprang fast aus ihrem Körper raus. Sie hatte schon alles an ihr vorbeiziehen gesehen.

Er riet ihr, dass sie beim nächsten Einbruch lieber eine lange Hose tragen sollte. Was war das für eine Aussage? Sie brach ganz bestimmt nicht mehr irgendwo ein!! Nicht nach dem was ihr hier passierte.

Der Perverse stieg runter von ihr, holte sein Handy und setzte sich hin. Sofort stand Karina auf und befolgte seinen Rat. Sie lief zum Garten heraus und nahm den gleichen Weg zurück, den sie gekommen war. Sie kannte ja das Haus nicht und wusste nicht, wo die Haustür war, also war das der sicherste Weg. Er ließ sie tatsächlich laufen!

Vor lauter Schock hatte sie die Tasche auch einfach dort gelassen, weil er sie zuvor weggeworfen hatte. Um die würde es ihr noch leid tun, aber das war jetzt nicht weiter wichtig. Auch konnte sie nicht darüber nachdenken, dass er gut ausgesehen hatte. Das war doch immer so. Die Hübschen waren die Psychos, auch wenn er das selbst von sich nicht sagte. Wer hab schon zu, dass er pervers ist?

Karina eilte ganz schnell zu ihrer Schwester nach Hause.

Die Einbrecherin sagte nichts mehr und blieb still. Ohne zu zögern stand sie auf und lief davon.

Total belustigt sah er der Diebin hinterher.



Die wird so schnell nirgends wo mehr einbrechen und schon gar nicht bei uns.

Nach dem Vorfall holte er seine Schüssel und aß sein Essen. Immerhin war er ja wegen seinem Hunger aufgestanden.



Irgendwie war sie aber echt süß. Wollte mich nicht mal küssen. Schade.

Als er fertig war, legte er sich wieder schlafen.

Mehr als nervös ging sie schnellen Schrittes zu dem Haus zurück. Sie hatte sich ein Kleid angezogen und einen hübschen Pferdeschwanz gemacht. Dazu trug sie aber bequeme Schuhe.



Vorne beim Tor wurde sie nicht reingelassen. Wieso hatte sie sich das auch nur so einfach vorgestellt? Natürlich ließ man nicht jeden in das Haus von Millionären hinein, die sau bekannt waren.

"Kacke, was mach ich jetzt...?", fragte sie sich und entschloss sich dazu, dass sie den gleichen Weg benutzte, den sie heute schon einmal gegangen war. Jetzt wusste sie ja, wo man reinkam. Irgendwie musste sie sich ja entschuldigen. Karina kletterte über die Mauer, was mit dem Kleid wesentlich schwieriger war, als mit der Hose von vorher. Aber sie schaffte es zum Glück und ging sehr aufgeregt durch den Garten durch. Draußen sah sie niemanden.

Heißt das, dass die anderen auch hier leben? Aber es ist nur er hier... oder? Ich hoffe es so, dass der auch da ist, sonst sieht das richtig blöd aus.

Eigentlich hatte sie vor, dass sie zur Haustür ging, weil sie nicht davon ausging, dass die Terrassentür schon wieder oder immer noch auf war. Doch sie versuchte ihr Glück und war total überrascht, als sie tatsächlich offen war.

Huh? Was ein Idiot, ich habe dem doch gesagt, dass es besser ist, die abzusperren.

Behutsam betrat sie das Wohnzimmer, in dem sie heute schon einmal gewesen war.

"Hallo?", fragte sie in den Raum hinein und wurde dann etwas lauter, nachdem sie sich geräuspert hatte. "Hallo??? Ist jemand da? Ehm... Mr. Pervers??", fragte sie und war sich nicht sicher, ob sie ihn so nennen sollte. Aber sie hatte vergessen nach seinem Namen zu sehen, jetzt wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Außerdem hatte er sich selbst als pervers vorgestellt, selbst dran Schuld.

Woah, mein Herz rast, man bin ich aufgeregt. Wenn der nicht da ist, dann schreibe ich einfach einen Zettel. Aber ich traue mich nicht, weiter zu gehen.

Da es ihm doch keine Ruhe ließ mit dem Mädchen kam er wieder nach unten und warf einen Blick in die fast gestohlenen Sachen. Nach und nach holte er das Zeug raus. Plötzlich entdeckte er ein paar Fotos von JYP.

Ja klar. Sie ist kein Stalker und kennt uns nicht. Steht sie auf Ältere? Warum nimmt sie Bilder von ihm mit, wenn sie einbricht? Oder hat sie gedacht er würde hier wohnen? Wollte sie von ihm Autogramme? Keine Ahnung was in ihrem Kopf vorgeht. Die ist nur eigenartig.

Taehyung stellte die Sachen wieder an die Plätze zurück wo sie herkamen. Während er dabei war, hörte er wieder eine Stimme. Die kam ihm sehr bekannt vor. Den Gegenstand den er noch in der Hand hielt stellte er ab und marschierte ins Wohnzimmer.



Er traute seinen Augen nicht, als er die Diebin in einem Kleid in ihrem Wohnzimmer sah. Da er so überrumpelt war, wusste er kurz nicht was er sagen sollte.

„Wow.. du hast echt nerven! Benutzt du bei jedem den Hinterausgang? Willst du schon wieder einbrechen? Dieses Mal rufe ich wirklich die Polizei. Ich wusste es du bist ein Stalker. Spannst du mehreren Männern hinterher? Habe deine Fotos gesehen die du vergessen hast in deiner Tasche“, sagte er fassungslos.

Aufgeregt wartete sie ab, ob jemand kommen würde. Irgendwie war sie sich doch nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. Doch nun hörte sie jemanden und konnte dann den Mann von zuvor sehen.

V schaute ziemlich dumm aus der Wäsche, als er sie dort stehen sah. Natürlich war er nicht begeistert, das war ja auch verständlich.

„Nein, ich breche nicht ein!“, erklärte sie sich und bekam eine innere Panik als er weiterredete.

Er meint die Fotos von unserem Vater! Denkt er deshalb, dass ich ein Stalker bin? Kacke nein, nicht die Polizei!!!

Sofort ließ sie sich auf ihre Knie fallen, beugte sich weit nach unten und rieb ihre Hände aneinander.

„Bitte keine Polizei“, rief sie und blieb in der Position knien.

„Ich bin hier um mich zu entschuldigen! Wirklich! Das mit dem Einbruch tut mir wahnsinnig leid!!“, entschuldigte sie sich bei ihm, aber sah auf den Boden. Jetzt erst sah sie auf zu ihm und stoppte ihre Hände.

Sie musste weit nach oben sehen, wieso sah er von hier aus so groß aus?

„Tut mir leid, dass ich vorher ein so schlechtes Benehmen gezeigt habe. Aber ich wusste wirklich nichts davon, dass du zu dieser Band gehörst!“

Karina musste das natürlich klarstellen, dass sie das tatsächlich nicht gewusst hatte.



„Ich bin kein Stalker, glaub mir das bitte. Die Fotos habe ich nur dabei, weil ich ein großer Fan von ihm bin, dafür kann man mich nicht verurteilen“, log sie überzeugend. Dass es ihr Vater war musste sie ja nicht sagen, ging ihn ja nichts an.

Noch immer blieb sie auf ihren Knien und beugte sich jetzt wieder runter.



„Das ist eine ernst gemeinte Entschuldigung. Und auch entschuldige ich mich, dass ich jetzt wieder einfach reingekommen bin, aber ich wusste nicht, wie ich mich sonst entschuldigen sollte...“

„...Die Tür war übrigens wieder offen... oder immer noch...“, fügte sie noch hinzu.

Selbst wenn er ihre Entschuldigung annehmen würde, wie sollte sie ihn dazu kriegen, dass er sie an ihren Vater heranbrachte?

Komm schon, bitte nimm die Entschuldigung an! Dann habe ich schonmal ein Problem weniger und Katie auch!

Völlig unerwartet warf sie sich gleich auf die Knie und entschuldigte sich panisch mehrmals bei ihm. Ein bisschen verunsichert war er schon wegen ihr. Spielte sie ihm das nur vor oder tat ihr das ehrlich Leid? Normalerweise konnte man gleich viele Personen durchschauen doch sie war nicht so. Das machte alles gleich viel schwieriger. Nachdenklich sah er sie weiter an.



Aufmerksam hörte er ihr zu und sie erzählte ihm warum sie Fotos mit sich trug.

"Du bist ein großer Fan..", murmelte er vor sich hin.

Sie ist kein verrückter Fan von uns? Sie weiß nicht einmal wer ich bin. Aber ihn kennt sie?Wow.. ich weiß nicht was ich noch dazu sagen soll.



Ein Lachen musste er sich schon unterdrücken, als sie wieder von der Tür sprach. Sie war ganz schön speziell auf ihre Art, doch das hatte schon seinen Reiz.

Taehyung ließ sie auf den Boden knien und machte es sich auf der Couch gemütlich.

"Dir tut das alles Leid. Ich bin noch nicht überzeugt davon. Wie wäre es wenn du mir deinen vollen Namen nennst und ich rufe nicht die Polizei", forderte er als Gegenleistung.

Natürlich forderte er noch ein paar Gegenleistungen für alles, doch das konnte sie ja noch nicht wissen. Es gefiel ihm schon richtig wie sie so vor ihm kniete.

"Du kannst aufstehen", befahl er ihr.

Er setzte sich einfach auf die Couch. Aber wenigstens rief er nicht die Polizei, doch er war einfach nicht davon überzeugt, dass sie es ernst meinte, denn sie sollte ihm ihren vollen Namen nennen.

Jetzt sah sie ihn wieder an.

Mein Name. Er will meinen Namen wissen, sag ich ihm die Wahrheit? Aber, was wenn ich es tu? Karina ist hier bestimmt nicht so verbreitet. Ich sollte ihm meinen koreanischen Namen nennen und nicht den englischen, ja das ist eine Lösung, so gesehen ist es ja nicht gelogen. Und wenn ich den Nachnamen unseres richtigen Vaters benutze, wäre das auch nur halb gelogen. Wer weiß, was er mit der Infomation von meinem richtigen Namen anfangen würde, vielleicht würde er ja doch irgendwas tun und dann bin ich dran!

"Park Suji", antwortete sie ihm, nachdem sie kurz zu Boden sah.



Es gab in ganz Seoul mit Sicherheit nicht noch eine Yoo Karina, weshalb sie sich dazu entschloss ihm andere Daten zu nennen.

Ein gängiger Name, das glaubt er mir bestimmt.



Nun erlaubte er ihr, dass sie aufstehen durfte.

Sehe ich aus, wie ein Hund? Woah und der ist berühmt... aber etwas einschüchtern tut er mich schon!

Karina folgte seiner Aufforderung und stand auf, dabei strich sie sich über ihre Knie drüber, da sie juckten. Sie waren etwas rot geworden, weil sie sich einfach darauf geworfen hatte, aber da musste sie durch.

Ihre Arme hielt sie locker vor ihrem Körper verschränkt und sah zu ihm. Ihr Körper war auf jeden Fall aufgeregt, da sie ja auch noch vorhatte ihn höchstwahrscheinlich anzubetteln. Das war ihr jetzt schon super unangenehm.

"Kann ich meine Tasche wiederhaben?", fragte sie ihn.

Tatsächlich sagte sie ihm ihren Namen. Das sie flunkerte konnte er ja nicht wissen.

Hört sich nicht gelogen an. Ist sicher die Wahrheit.

Nachdem sie aufgestanden war, strich sie über ihre roten Knie. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie richtig hübsch angezogen war. Das Kleid stand ihr hervorragend. Ehrlich gesagt sah sie wie ein Leckerbissen für ihn aus. Blöd das sie erst 17 war nach ihren Angaben.

Mit dem ist sie über die Mauer geklettert? Die spinnt total! Nur weil sie sich entschuldigen wollte? Oder will sie mich doch beeindrucken und steht auf mich?

„Okay Suji. Ich bin Taehyung“, stellte er sich bei ihr vor.



Wenn sie ihn nicht kannte dann blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als auch seinen Namen zu nennen.

Gleich fragte sie nach ihrer Tasche. Sollte er sie ihr wieder geben? Vielleicht würde sie dann endlich aufhören ständig in das Haus einzudringen.

„Nimm neben mir Platz. Ich bin gleich wieder da“, gab er darauf keine Antwort und stand auf.

Daraufhin verließ er den Raum. Aus dem Apothekenschrank holte er eine Salbe und die Tasche. Mit den Sachen kam er wieder ins Wohnzimmer wo brav Karina auf dem Sofa saß.

Nun setzte er sich dicht an sie und machte sich die Salbe auf seine Hände.  Ihre Tasche legte er zuvor neben sich ab. Mit der sauberen Hand, schob er ihr Kleid weiter nach oben, damit er drankam. Wortlos rieb er ihr, ihre Knie ein. Sofort sah er in ihre Augen und wollte bei ihr eine Reaktion hervorrufen.



„Mit der wird das gleich nicht mehr so schmerzen. Die nehme ich immer, wenn ich mich verletzte oder Schürfwunden habe“, erklärte er ihr.

Sicher wollte er das es ihr gut ging. Um ihren Körper war es viel zu schade, wenn sie sich nicht darum kümmerte. Da übernahm er einfach die Oberhand und verarztete Suji. Natürlich genoss er auch die Berührungen auf ihren Beinen. Es sprach ja nichts dagegen wenn man jemanden verarztete oder?

Taehyung. Hat er keinen Nachnamen? Ich habe ihm meinen vollen genannt. Muss ich halt googeln.

Statt ihr eine Antwort zugeben, ob sie ihre Tasche wiederbekäme, forderte er sie dazu auf, dass sie sich hinsetzte. Innerlich regte sie das schon ein wenig auf, wie er mit ihr redete.

Tu dies, tu das. Sicher ist er das von seinen perversen Spielen gewohnt. Aber vielleicht hat er das ja auch nur so gesagt, dass er pervers ist.

Karina folgte seiner Aufforderung und setzte sich auf die Couch, er hingegen verließ gerade den Raum.

Was macht er jetzt? Ob er doch die Polizei ruft? Hoffentlich nicht, ich kriege sicher keinen Job, wenn ich ins Gefängnis gehen muss. Ihn kann ich ja belügen, aber die Polizei nicht!

Als er wieder kam, trug er ihre Tasche in der einen und etwas anderes in der anderen Hand. Sie fragte sich was es war, bis er sich ganz dicht neben sie setzte. Karina wollte ein Stück von ihm weg rutschen, da schob er plötzlich ihr Kleid etwas hoch. Ihr blieb die Luft weg, was sollte das werden?


"Sowas...", fing sie an zu reden, da sie ihm erklären wollte, dass sie nicht offen war für solche Dinge, aber bemerkte, dass er gar nicht vorhatte etwas zu machen, sondern er fing an die Creme auf ihr Knie aufzutragen. Ihr Mund stand offen, als er das tat.

Ist er doch kein Perverser? Der erste Eindruck kann oft täuschen. Oder er macht das extra. Argh, hätte er sich nicht selbst pervers genannt, würde mir das leichter fallen zu urteilen.

Jetzt sah er ihr auch noch in die Augen, da blieb ihr wieder die Luft weg. Er war nicht einmal ihr Typ, Karina stand mehr auf die supersportlichen, muskulösen Typen. Würde sie die anderen Mitglieder kennen, dann wäre ihr Bias mit Sicherheit Jungkook.

Wieso um alles in der Welt ist er auf einmal so nett?



"Danke...", brachte sie heraus. Taehyung rieb auch ihr anderes Knie ein.

"Das wäre aber echt nicht nötig gewesen", sagte sie nun, zog ihr Kleid wieder zurecht und rutschte, als er fertig war, ein bisschen weiter weg. Es war doch unangenehm eine, Fremden so nahe zu sein. In der Regel scheute sie sich nicht davor Männern nahe zu sein, aber das musste nicht bei einem sein, der pervers und ihr fremd war.

"Ich schwöre, dass ich nie wieder einbrechen werde! Das war eine dumme Idee von mir, naja eigentlich war es nicht meine Idee, aber, ja, egal."

Karina drehte sich jetzt zu ihm.



"Eins muss ich noch beichten. Meine Freundin hat eine super teure Uhr mitgehen lassen... Aber ich habe keine Ahnung wo sie wohnt und einen Nachnamen weiß ich auch nicht!", petzte sie einfach. Nicht, dass jemand sie vermisste und Karina dafür beschuldigt würde.

Nachdem er fertig war, schob Karina ihr Kleid wieder nach unten und rutschte ein Stück weiter weg. So schien es angenehmer für sie zu sein.

„Sicher ist das nötig gewesen, sonst hätte ich mich nicht um dich gekümmert“, meldete er zurück.



Man merkt richtig wie unangenehm das alles für sie ist. Ich finde es amüsant. Die hat sicher keine Erfahrungen mit Männern.

So gesehen hätte er sie auch so gehen lassen können, doch dann hätte ihn sein schlechtes Gewissen geplagt. Taehyung war zwar pervers, aber er war trotzdem ein lieber und einfühlsamer Kerl.

Suji erklärte ihm dass sie nie wieder irgendwo einbrach. Raucher sagten auch das sie aufhörten, machten aber weiter.

„Naja wenigstens lernst du aus deinen Fehlern“, gab er sein Kommentar ab.

Vielleicht war sie wirklich keine Diebin und begann nur einen blöden Fehler. Das würde er schon noch herausfinden.

„Das war meine Uhr. Dann musst du es eben bei mir abbezahlen. Wie wäre es wenn wir auf ein Date gehen und du bezahlst?“, scherzte er herum.



Taehyung war auf Dates nie so aus. Wieso auch? Genauso wenig wie seine Kollegen Jin und Kookie. Bei ihn ging es nur um das Eine.

„Nein im Ernst. Ich will wirklich was dafür. Was bekomme ich für die Uhr? Immerhin warst du ja dabei“

Seine Hand wischte er nun in ein Tuch damit sie wieder sauber war und blickte wieder zu ihr.



Er war gespannt was sie ihm anbot oder sie lehnte ab und würde sich rausreden. Wahrscheinlich tat sie so als wäre das nichts ihre Schuld gewesen.

Karina wusste echt nicht, was sie denken sollte. Ihr konnte es ja auch egal sein, wie er drauf war, aber es war irritierend. Dann meinte er auch noch, dass es seine Uhr war.

So eine Kacke!

Schockiert sah sie ihn an, als er das mit dem Date sagte.

Ist der verrückt?? Boah ich drehe noch durch! Die Menschen in Seoul sind echt sonderbar, oder liegt es daran, dass er berühmt ist?

Zum Glück sagte er, dass es nur ein Witz gewesen war. Künstlich lachte sie ein wenig, weil es sich für sie total ernst angehört hatte. Ihr Blick folgte seiner Hand, die er sauber machte. Was könnte sie ihm für die Uhr schon geben? Sie hatte sie ja nicht geklaut, das war total unfair!



„Aber nur weil ich dabei war, muss ich die ja nicht bezahlen! Ich hab die nicht mitgenommen. Die war bestimmt schweineteuer, so viel Geld habe ich nicht“, stellte sie gleich klar.

Das sieht nicht so aus, als würde es besser werden. Es soll ich machen? Die Uhr kann ich mir nicht einmal leisten, wenn ich arbeiten gehen würde.



„Es war ja nett von mir, dass ich dir das gesagt habe! Ich hätte es auch für mich behalten können, dann wüsstest du nicht, wo die Uhr hin verschwunden ist.“

Karina wollte die Uhr nicht zurückzahlen. Da sie ihn nicht kannte, ging sie natürlich davon aus, dass sie das mit Geld tun sollte.

„Wer spricht von Geld? Ich brauche keins! Nett ist was anderes. Wenn man jemanden ein Geschenk schenkt und ihn nicht bestiehlt“

Die ziert sich ja extrem. Von der werde ich nichts bekommen. Ich gebe mir sicher keine Mühe für nichts.

„Dachte ich mir schon das du dich davor drückst. Was sollte ich schon erwarten von einer 17 jährigen“



Er gab ihr nun ihre Tasche wo die Fotos von ihrem Vater darin waren.

„Du kannst jetzt gehen. Du weißt ja wie du rauskommst“, sagte er und nahm sich eine Chipstüte die dort lag.

Weil sie schon offen war, brauchte sie nicht mehr zu öffnen und fing an zu essen.



Mit ihr konnte er nichts mehr anfangen. Falls sie wieder einbrach meldete er das 100% der Polizei. Normal war das nicht was sie da tat.

Er will kein Geld? Was will er dann????

Beschämt sah sie woanders hin. Er hatte ja Recht, stehlen war nicht nett. Dann sah sie ihn wieder an, als er ihr Alter ansprach.

Wovor drücken?? Was bitte hat er vor? Boah, ich bin so froh, dass ich ihn angelogen habe!

Doch sie wollte es wissen.

„Wovor drücken?“, fragte sie ihn. Innerlich bereute sie es jetzt schon, dass sie gefragt hatte.

Taehyung gab ihr ihre Tasche zurück und Karina sah gleich nach, ob die Fotos ihres Vaters noch drin waren. Zum Glück ja. Sie stand auf.

„Danke“, bedankte sie sich ehrlich gemeint. Das waren nicht irgendwelche Fotos, ein paar von den ganz alten Fotos hatte sie von ihrer Mutter.

Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil er gar nicht so böse war, wie sie gedacht hatte. Er wollte aber, dass sie ging. Da dachte sie daran, wieso sie hier war.

Katie ich bringe dich sicher irgendwann um, dachte sie und atmete tief ein. Sie stand neben dem Sofa an der Stelle wo sie vorher saß. Nun sah sie ihn an, er futterte gerade Chips.



„An was hast du gedacht? Also... mit dem zurückbezahlen, wenn es kein Geld ist?“

Karina hatte einfach noch keine Ahnung, wie sie ihn dazu bringen konnte, dass er sie irgendwie an ihren Vater heranbrachte.

Interessiert fragte sie nach was er ihr damit sagen wollte. Sie wollte wissen wie man es zurückbezahlen konnte ohne das man Geld verwendete. Sollte er ihr es zeigen?

Ihm war die Uhr egal er konnte sich genügend von diesen Dingern leisten, doch das musste sie ja nicht wissen.

Nachdem er seine Chips schluckte, stand er auf und sah zu ihr herunter.



Also beißt sie doch an. Die Gelegenheit nutze ich aus. Wer weiß ob ich die wiedersehe.

„Wenn du es unbedingt wissen willst dann löse ich es für dich ein“, meinte er.

Dann küsste er sie einfach.



Bestimmt würde sie gleich völlig austicken. Vielleicht war ja das ihr erster Kuss wenn sie noch so jung war. Das es gelogen war, mit dem rechnete er nicht. Wenn er gewusst hätte, das sie älter war dann würde sie schon längst auf seiner Couch liegen. Dort hätte er sie erkundet. Sowas gefiel ihr sicher.

Kann er mir nicht einfach eine Antwort geben?, fragte sie sich aufgeregt, als er aufgestanden war. Taehyung war größer als sie und sah zu ihr runter.



"Wie, du löst es ein?...", fragte sie gerade noch, als er ihr näher kam und sie dann auf ihre Lippen küsste. Karina riss ihre Augen auf, war das jetzt sein Ernst? Wie kam er auf so eine absurde Idee? Hatte sie nicht vorher schon deutlich gemacht, dass sie so etwas nicht wollte?



Ihr Herz schlug wie wild. Sicher gab es schlimmeres, als von so einem attraktiven Mann geküsst zu werden. Aber er war ein Perverser, den sie nicht kannte.

Jetzt reiß dich zusammen!, schimpfte sie sich selbst und ging dann einfach einen Schritt nach hinten.

Sofort wischte sie sich über ihren Mund drüber.

"Du bist echt pervers!", schimpfte sie. "Hoffentlich hast du es genossen, weil noch einmal machst du das ganz bestimmt nicht!"

Sie versuchte erst einmal ihre Atmung in den Griff zu kriegen. Auch wenn Karina ein sehr offener Mensch war, geküsst hatte sie noch niemanden zuvor. Von da wo sie stand, sah sie ihn an.



"Damit wir das klären, du bist überhaupt nicht mein Typ", stellte sie klar. "Ist das mit der Uhr jetzt erledigt?", fragte sie nach. "Der Preis war ja wohl hoch genug!"

Karina schluckte und verschränkte dann ihre Arme vor ihrem Körper. Doch sie wusste, sie durfte jetzt nicht unfreundlich werden. Sie musste noch immer fragen, ob er sie irgendwie an ihren Vater ranbringen konnte.

Na echt, Katie ist sowas von am Arsch, wenn ich nach Hause komme! Dafür schuldet sie mir ihr Leben lang etwas.

Zu gerne würde sie ihn wegen des Kusses anscheißen, aber das musste sie sich jetzt echt unterdrücken.

Schockiert wischte sie ihren Mund ab und machte einen Schritt nach hinten. Schade ihr gefiel es nicht so wie ihm.

„Habe ich dir doch gesagt, dass ich das bin. Und ja ich habe es sehr genossen“, meinte er amüsiert.



Gleich machte sie ihm klar, dass er gar nicht ihr Typ war und sie sowas nicht nochmal mit ihm machte.

„Ja.. das mit der Uhr ist erledigt. Falls du nochmal etwas mitgehen lässt weißt du ja wie du es mir zurückzahlen kannst“, schnurrte er.



Vielleicht lässt sie wieder was mitgehen und ich begleiche gleich die Rechnung mit ihr, wenn ich sie erwische. So ein Pech.. wäre sie nur älter.

Jetzt nahm er wieder Platz und prüfte ihren Körper.



„Süßes Outfit übrigens. Hast du dich für mich so schön gemacht?“, wollte er wissen und aß weiter seine Chips. Intensiv sah er sie weiter an.

Er hat das ernsthaft genossen? Und schon wieder gibt er zu, dass er pervers ist. Wah, das ist echt ekelhaft!

Ihr stand der Mund einfach fassungslos offen, weil er meinte, wenn sie wieder etwas mitgehen ließ, könnte sie es ihm so zurückzahlen. Was war nur verkehrt bei ihm? So eine Uhr kostete ein Schweinegeld und er gab sich mit einem Kuss zufrieden. Sie konnte dankbar sein, dass es so war, denn an der Uhr müsste sie ihr halbes Leben sicher abbezahlen, wenn es um Geld ging.

"Ich nehme mir ganz bestimmt nichts mehr mit!"

Ihr entging jetzt nicht, wie er ihren Körper musterte. Es war total unangenehm und sie wünschte sich, dass sie einfach nicht in dieser Lage wäre.

Ich bin so froh, dass er mir glaubt, dass ich erst 17 bin. Was würde der machen, wenn der wüsste, dass ich älter bin? Will ich mir gar nicht vorstellen. Nächstes Mal darf Katie selbst gehen, echt mal!

Unbeirrt aß er an seinen Chips weiter und wollte wissen, ob sie sich extra für ihn hübsch gemacht hatte. Ja hatte sie, aber sicher nicht für irgendwelche romantischen Einlagen, sondern nur, um sich einzuschleimen.



"Ehrlich gesagt ja. Ich habe gehofft, dass ich damit eher eine Entschuldigung durchkriegen würde", sagte sie einfach frei heraus. "Es wäre aber echt nett, wenn du mich nicht so ansiehst, als würdest du mich in Gedanken gerade ausziehen!", sagte sie. Bei einem Perversen konnte man ja nie wissen.

Ok, frag ihn einfach. Was soll er schon sagen, wahrscheinlich sagt er nein, aber das ist einfach unsere Chance.

In Gedanken ging sie andauernd durch, wie sie das machen sollte.

Er scheint auf solche Sachen zu stehen... vielleicht springt er ja darauf an, wenn ich es eher durch die Blume sage.

Karina ging auf die andere Seite von der Couch, wo ihre Tasche neben ihm lag, die nahm sie sich und sah hinein. Die Fotos waren wirklich noch da.

Zum Glück sind die noch da.

"Danke, dass ich meine Tasche wieder haben darf. Und die Fotos habe ich wirklich nur, weil ich ein Fan bin. Eigentlich sind meine Schwester und ich Fans von ihm", erzählte sie. Es klang so, als würde sie es nebenbei erwähnen, aber sie überlegte sich das zuvor, was sie sagte.



"Leider konnten wir ihn bisher noch nie live sehen. Aber die Fotos habe ich immer dabei, falls ich das Glück habe, ihn einmal persönlich zu treffen. Da würde ich alles für geben! Von dem übrigen Geld, was ich vorhatte zu stehlen, wären wir auf eine Veranstaltung gegangen, um ihn mal in live zu sehen."

Karina hängte sich die Tasche über ihre Schulter.

"Danke..., dass du meine Knie eingerieben hast."

Muss man ja alles mal erwähnen. Bitte springt er an, sonst muss ich ihn echt direkt fragen.

Das werden wir sehen ob sie uns wieder bestiehlt.

Tatsächlich gab sie zu sich für ihn schön gemacht zu haben. Dachte er sich schon. Fand er aber richtig heiß. Er mochte es, wenn Frauen sich für ihn hübsch machten.

Nackt würde sie mir bestimmt noch besser gefallen. Einfach schade wegen ihrem Alter.

"Ich sehe jeden so an wie ich will", stellte er bei ihr klar.

Aufmerksam hörte er ihr zu wie sie erzählte, dass Katie und sie Fans von ihrem Vater waren.

Eine Schwester hat sie auch noch? Wenn die auch so heiß ist kläre ich mir beide, wenn sie 18 ist.

Als sie erwähnte, dass sie alles dafür geben würde, verschluckte er sich fast an den Chips. Jetzt war er hellhörig. Das kam ja wie gerufen.



„Warte..“, hielt er sie gleich auf und stellte sich vor sie.

Deswegen ist sie in unsere Bude eingebrochen. Verzweifeltes kleines Ding. Sie wollen ihn live sehen und deshalb das ganze Theater? Vielleicht sind sie doch so Stalker. Wer bitte nimmt überall Fotos mit? Ich könnte mal mit ihr verhandeln.

„Ich gebe dir VIP Karten, dann würdet ihr schneller an ihn rankommen. Aber dann würde ich auch was dafür wollen", meinte er und blickte wieder ihren Körper an.



"Was kannst du mir denn geben?", fragte er und lächelte sie super süß an.

Karina war schon bereit zu gehen, da rief er ihr zu, dass sie warten sollte. Weil sie gerade mit dem Rücken zu ihm gerichtet war, grinste sie kurz, entspannte dann ihr Gesicht aber wieder und sah ihn an, da er sich vor sie stellte.

Und die Falle ist zugeklappt.

"Worauf soll ich warten?", fragte sie schauspielernd. Und schon haute er raus, dass er ihr VIP Tickets besorgen würde. Also Karina rechnete ja echt mit vielem, aber damit wirklich nicht. Ungläubig sah sie ihn an.



Scheiße was? VIP Tickets!! Das läuft ja echt besser, als ich gedacht habe. Ich glaube das nicht. Das ist echt unsere Chance. Hoffentlich will er nichts perverses.



"Das ist jetzt kein Scherz, oder?", fragte sie nach. Immerhin hatte er das vorher mit dem Date auch nur zum Spaß gesagt.

Selbstverständlich wollte er eine Gegenleistung dafür haben. Zum Glück dachte er, sie wäre jünger, da kam sie sicher besser davon. Ihr entging wieder nicht, wie er ihren Körper ansah.

"Also es wäre echt ein Traum und das würde ich dir nie vergessen, wenn du das machen würdest!"

Sie sah zu ihm hoch und hielt dann aber ihre Hände vor ihrem Körper.

"Du kannst alles haben, aber nicht meinen Körper."

Hoffentlich gibt es irgendwas, was ich ihm geben kann. Er hat ja alles, was sollte er dafür nehmen. Ich glaube es nicht, dass er wirklich darauf angesprungen ist.

Er hatte ja schon einen gewissen Charme, aber dass er pervers war, brachte sie nicht aus ihrem Kopf heraus.

„Nein das ist kein Scherz“, versicherte er ihr.



Wenn ich nicht ihren Körper haben kann vielleicht ja ihre Schwester. Könnte sein, dass sie älter ist. Volljährig und auch so hübsch. Das wäre der Jackpot.

„Und was ist mit deiner Schwester? Kann ich sie haben, wenn ich nicht dich haben darf?“



Wenn sie sich nicht anbot dann brauchte er jemand anderen. Für ihn waren die Karten leicht zu bekommen für Fremde und Außenstehende nicht. Deswegen hatte er ein Ass im Ärmel.

„Dann würdest du ja doch nicht alles dafür tun“, merkte er an. „Ich gebe sie einfach anderen“



Vielleicht ändert sie doch ihre Meinung.

Okay, jetzt wird es echt schon unheimlich. Der will ernsthaft einen Körper dafür haben! Ich kriege Gänsehaut.

Karina bekam tatsächlich Gänsehaut, bei ihr stellten sich die feinen Härchen auf. Aber da würde sie lieber etwas von sich anbieten, als Katie da noch weiter mit reinzuziehen.

"Nein!"



"Meine Schwester hat leider einen Freund, ist ziemlich ernst bei den beiden, also steht sie nicht zur Verfügung!", erklärte sie ihm, dass das gelogen war, musste er ja nicht wissen.

Eines war klar, sie brauchten die Karten. Wie würden sie sonst so eine Möglichkeit bekommen? Seit Wochen wartete sie schon auf ein Wunder und das war jetzt definitiv eines, aber eins mit einem hohen Preis.

"Wenn es kein Sex ist, dann... okay. Weil das mache ich nicht, da kannst du noch so gut aussehen und mir was weiß ich anbieten!", meinte sie gleich.

Ich fasse es nicht, dass ich das gesagt habe. Mit einem fremden Perversen über so etwas zu reden. Ekelhaft. Aber ich will die Karten haben. Mich ganz dafür verkaufen werde ich aber nicht. Und meine Schwester schon gar nicht.



"Du kannst sonst meinetwegen doch noch einen Kuss kriegen, wenn dir das reicht... Ich meine, die Karten sind bestimmt nicht so viel Wert wie die Uhr...", bot sie ihm an. Sicher fand sie das total dämlich, aber was sollte sie tun. Anders konnte man diesen Perversen ja anscheinend nicht zufriedenstellen.

Was mache ich hier eigentlich? So verzweifelt bin ich, man ist das traurig. Es ist schon verzweifelnd genug, dass ich mich verzweifelt fühle, nur weil ein heißer Star meinen Körper will. Da würden sicher viele Frauen ja zu sagen und mir einen Vogel zeigen.