Wohnzimmer

Kim kam fertig hergerichtet runter und ging in die Küche. Dort machte sie sich einen Kaffee mit der Kaffeemaschine. Es war ihr egal, dass ihr niemand einen gebracht hatte, es fühlte sich menschlich an, das selbst zu tun. Danach holte sie sich vom Kühlschrank fettarme Milch, die sie hineinschüttete. Nachdem sie alles wieder zurückgestellt hatte, nahm sie ihre Tasse und ging damit ins Wohnzimmer.

Dort stellte sie die Tasse erst einmal ab und setzte sich auf die Couch.

Wow ist das ein toller Tisch. Das sind ja Holzstücke!

Als sie sich zum Tisch beugte, um ihre Tasse zu nehmen, fasste sie fasziniert an den Tisch.

Und einen riesigen Fernseher gibt es hier. Jetzt habe ich wenigstens mal Zeit, fernzusehen. Ist das schön. Nein habe ich doch nicht. Mist. Heute muss ich noch genug machen.

Sie fragte sich, ob Kol schon wach war, weil sie ihn nicht gesehen oder gehört hatte. Solange niemand reinkam, der sie angreifen wollte oder belästigte, war ihr das auch egal, denn es war angenehm ruhig. Nur sie und ihr Kaffee.

Gestern war wirklich ein komischer Tag, fand Kol. Doch er versuchte sich noch einzuschleimen, damit er langsam alles versauen konnte was sie hatte. Das schroffe, hasste er wirklich bei ihr. Als wäre sie besser als alle anderen, solche Leute verabscheute er. Er konnte nicht verstehen, warum sie so beliebt war.

Mit freiem Oberkörper und verwuschelten Haare kam er in das Wohnzimmer, dort konnte er Kim sehen, die schon einen Kaffee trank. Sie war schon richtig aufgestylt und hatte richtig übertriebene Sachen an. Da Kol es egal war, was sie jetzt zu ihm sagte, setzte er sich einfach auf den Stuhl.

Es richt wirklich arg nach Kaffee. Hat sie es etwa alleine geschafft eine Kaffeemaschine zu bedienen?! Ein Wunder ist geschehen. Gleich schreit sie mich an, weil ich noch nicht fertig bin. Ich kann sie ja manipulieren, falls etwas schiefgehen sollte.

"Guten Morgen. Und gut geschlafen?", fragte er total überfreundlich.

Kol sah sich um und konnte einen riesigen Fernseher sehen.

War ja klar, wer es sich leisten kann.

"Der Fernseher ist auch für blinde Leute oder? Das könnte doch jeder ohne Brille fernsehen.", sagte er und lachte über seinen eigenen Witz.

Während sie ihren Kaffee genoss, kam Kol in das Wohnzimmer hinein. Doch er war sehr leicht bekleidet, denn er trug kein Shirt und seine Haare waren durcheinander. Hätte Kim jetzt etwas im Mund gehabt, hätte sie es wieder ausspucken müssen. Damit hätte sie nicht gerechnet.

Ihr Blick folgte ihm, bis er sich hingesetzt hatte.

Ist das jetzt sein ernst? Er spaziert hier einfach so halbnackt hinein? Soll das ein Scherz sein, weil ich gestern fast mein Handtuch verloren habe?

Nachdem sie sich geräuspert und die Beine übereinander geschlagen hatte, sah sie ihn ernst an.

"Wieso hast du nichts an?", fragte sie ihn patzig. Er hatte ja eine Hose an, aber für sie war das schon so gut, wie nichts anhaben.

"Deine Aufgabe ist es nicht, dich hier zu amüsieren. Ich glaube ich sollte mal meinen Agenten anrufen, vielleicht können sie mir jemand anderen schicken", meinte sie und stand auf, weil sie ihr Handy holen wollte.

Doch es dauerte nicht lange und Kim sah ihn schon sehr ernst an. Damit hatte er ja gerechnet.

Er sah sich selbst an und lachte, "Außerdem habe ich mein T-Shirt nicht an, weil ich keine sauberes mehr habe. Ich muss erst nach Hause um neues Zeug zu holen. Ich dachte ich würde zu Hause schlafen. Ich habe es nicht gewusst."

Ich werde mich schon amüsieren, keine Sorge Kim. Bald, dreht sich alles nach meinem Plan.

Kol hielt sie vorsichtig am Arm fest. "Es, tut mir Leid. Ich habe es wirklich nicht gewusst."

Als sie an ihm vorbeiging, hielt er sie am Arm fest.

Er ist ja überhaupt nicht vorbereitet, das macht mir wirklich Angst! Ich sollte schnell bei meinem Agenten anrufen. Irgendwas stimmt hier doch nicht. Noch nie habe ich jemanden zugeteilt bekommen, der sich mit seinen Aufgaben nicht ausgekannt hat. Mein Handy liegt noch oben.

"Ich würde es sehr begrüßen, wenn du mich nicht mehr anfasst", meinte sie schroff und riss ihren Arm sanft aus seiner Hand.

Sie war sich nicht sicher, ob sie es sich nur einbildete, aber irgendetwas schien ihr doch merkwürdig zu sein. Also ging sie an ihm vorbei.

Mal sehen, ob mir jemand eine gute Antwort geben kann. Ist er ein Neuling? Wieso wird mir so jemand geschickt. Das verstehe ich nicht.

Jetzt musste er eingreifen, da sie einfach an ihm vorbeiging. Es war an der Zeit sie zu manipulieren, sonst würde er jetzt aufliegen.

Er ging auf sie zu und und drückte sie an die Wand.

"So Schätzchen, wir zwei reden jetzt Klartext. Du findest meine Arbeit gut und ich kann dich jederzeit anfassen, wenn ich will. Und du wirst mich nicht kündigen, außer ich will. Und du schöpfst keinen Verdacht mehr und lässt mich meine Arbeit machen."



So leicht, wird sie mich nicht los, sie wird bald bereuen, dass sie mich kennen gelernt hat.

"Du vergisst jetzt unser Gespräch.", sagte er mit einem lächeln, ging rauf und machte sich schnell fertig.

Sie kam nicht dazu hochzugehen, da er sie jetzt packte und gehen die Wand drückte. Damit hatte sie nicht gerechnet.

Ich brauche Hilfe. Mir muss jemand helfen!

"Was soll das?", schrie sie ihn an.

Doch Kol sah sie sehr innig an und sie konnte auch nicht anders, als zurück zuschauen. Während er sie manipulierte wiederholte sie das, was er ihr sagte.

"Deine Arbeit ist gut, es macht mir nichts aus, wenn du mich anfasst. Ich werde dir nicht kündigen, du machst einfach deine Arbeit."

Als er fertig war ließ er sie los und ging dann nach oben. Kim blinzelte und konnte sich nicht mehr an das Gespräch erinnern und daran, dass er sie manipulierte. Sie fragte sich nur, wieso sie an der Wand stand, doch darüber machte sie sich dann doch keine Gedanken mehr. Den Kaffee ließ sie einfach auf dem Tisch stehen und holte von oben ihr Handy, mit dem sie wieder zurück ins Wohnzimmer ging.

Nachdem sich Kol fertig gemacht hatte, ging er nach unten.

"Wir sollten los. Sonst kommen wir noch zu spät.", sagte er und hielt ihr die Jacke hin, die er sich vorher genommen hatte.

Mal sehen, wie sie sich jetzt anstellt. Wenn sie den Terimin hat, werde ich ihr Tabletten besorgen, die ist dünn wie ein Faden. Der muss ich welche beosrgen, damit sie richtig zunimmt. Da habe ich nicht mal Lust von ihr zu trinken.

"Ich habe schon alles eingepackt und organisiert.", sagte er stolz.

Ich habe nur ein paar Sachen vergessen, oder nicht? Mit so vielen Zettel habe ich den Überblick verloren.

"Sehr gut", sagte sie und nahm sie Jacke entgegen, die er ihr entgegenhielt.

Er macht sich wirklich gut, ein guter Arbeiter. Aber auf die Termine habe ich gar keine Lust. Noch nicht einmal hier kann ich mal meine Ruhe haben.

Kim zog die Jacke über und steckte ihr Handy in ihre Hosentasche. Sie hatte selten Lust darauf ihren Terminen nachzugehen, aber das konnte sie ja niemandem sagen, immerhin war sie berühmt und das käme wohl nirgends so gut. Es nervte sie selbst oft, dass jeder sie für eine eingebildete, verwöhnte Diva hielt, aber momentan war es genau das, was sie in der Schauspielwelt aufrecht erhielt.

"Du weißt ja wohin wir müssen. Bring mich sicher ans Ziel", meinte sie locker und grinste ein wenig.

Brav zog die die Jacke an und er holte ihre Tasche.

Hey, war das gerade ein echtes lachen? Oder war das nur eine Einbildung?

Kol fand es richtig schade, sie verhielt sich wirklich immer wie eine Diva. Deshalb, fand er sie extrem unsympathisch. Vielleicht war es jetzt einfacher für ihn. Ein Geheimnis kannte er ja schon von ihr.

"Klar, es dauert nur 10 Minuten. Ich habe mir das alles ausgerechnet.", meinte er freundlich und die beiden gingen zur Limousine.

Sie fuhren los.

Die beiden waren eine lange Zeit lang weggewesen und kamen dann wieder her. Sie hatte einen Termin gehabt und was Kol in der Zeit gemacht hatte das wusste sie gar nicht. Aber es war ihr auch egal. Zuhause angekommen, legte sie ihre ganzen Sachen ab, Tasche und Mantel. Doch sie lies ihre Perücke noch auf und ihre Kleidung an. Denn Kol war ja auch da. Zwar wusste er davon, dass es nicht ihre richtigen Haare waren, aber dennoch wollte sie es nicht machen.

Wer wusste schon, ob er nicht einfach ein Foto machte und es an irgendeine Presse verkaufte.

"Mach mir Mittagessen, ich habe Hunger", ordnete sie ihm an und setzte sich vor den Fernseher.

Sie hasste es, sich so zu verhalten, aber er sollte eben keinen Verdacht schöpfen, dass sie nur spielte, wie sie sich verhielt. Das sollte niemand erfahren. Deshalb musste sie immer so gemein sein. Es war eben ihr Image, welches sie sogar in ihrem eigenen Heim spielen musste.

Überglücklich über die Tabletten die er heute gekauft hat ging er mit ihr ins Wohnzimmer.

"Natürlich ich geh sofort in die Küche.", meinte er freundlich und bereitete gleich alles zu.

Schnell legte er einen Zahn zu, bald war er auch mit dem Essen fertig und bröselte die Tabletten so hinein, damit man es nicht bemerkte.

"Fräulein Gilbert ihr Essen ist fertig.", sagte er und sah kurz ins Wohnzimmer. Das essen hatte er auf den Tisch gestellt, alles so wie sie es haben wollte.

Er kam ihr auf einmal ziemlich freundlich vor, aber das war ja nichts Schlimmes. Kol bereitete ihr das Essen und reichte es ihr auch. Das Essen roch sehr gut und sie hatte keine Ahnung davon, dass eine Tablette hineingemischt wurde. Man konnte sie weder sehen noch riechen.

"Isst du nichts?", fragte sie ihn, nachdem sie schon anfing zu essen, "Nimm dir ruhig auch was davon, für mich ist das ohnehin zu viel", sagte sie.

Das sollte nicht als zu freundlich gemeint sein, deshalb sagte sie es mit recht trockenem Ton in der Stimme. Aber das stimmte ja auch, es war zu viel für sie. Kim wartete aber keine Antwort von ihm ab, denn das Essen schmeckte so gut. Das konnte sie ja nicht wissen, dass dort Appetit anregende Medikamente drin waren. Normalerweise hatte sie aber nie einen so großen Hunger. Vielleicht lag es ja auch an der Luft in Mystic Falls, dass sie mehr Hunger hatte.

Nachdem sie fertig war und noch ein bisschen, weniger, als sie erwartet hatte, übrig geblieben war, schob sie den Teller zur Seite und stand auf. Jetzt war sie richtig müde. So ein Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr nach dem Essen gehabt.

"Ich werde jetzt hochgehen. Also stör mich bitte nicht", sagte sie zu ihm. Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie müde war und schlafen wollte.

"Nein ich esse erst später, aber danke", sagte er einfach nur und sah ihr dabei zu wie sie bissen für bissen ihr Essen aß.

Ich werde mir einen anderen Snack gönnen. Sehr schön und je mehr du von diesem Zeug ist desto mehr Hunger wirst du bekommen.

"Und hat es geschmeckt?", fragte er freundlich, als sie fertig war.

"Macht Euch keine Sorgen ich habe hier noch genug zu tun.", beruhigte er sie. Selbstverständlich war es gelogen. Für Vampire war das alles schnell zu erledigen, nur das konnte Kim nicht wissen.

"Ja es war ganz gut, habe schon besseres gegessen, aber es war nicht schlecht", antwortete sie ihm nicht ganz ehrlich. Doch das wusste er ja nicht, beziehungsweise, dachte sie, er konnte es nicht wissen.

"Also wie schon erwähnt, werde ich jetzt hoch gehen. Räum hier unten noch auf! Wenn ich wieder runterkomme, soll es aufgeräumt sein."

Ich hasse es, so mit jemandem zu reden. Es wird Zeit, dass ich ins Bett komme und etwas schlafe!

Kim ging, ohne ihn noch einmal anzusehen, nach oben.

Mit diesen Worten ging Kim hoch.

Verzogenes Gör. Bin ich etwa die Putzfrau?

So schnell er konnte räumte er alles sauber auf und ging aus dem Haus, denn er wollte sich sein Essen frisch holen. Nach einer Stunde kam er wieder zurück und ging vorsichtig nach oben um nach ihr zu sehen.

Unten angekommen schaltete er den Fernseher ein und wartete bis sie wieder aufwachte.

"Ich weiß gar nicht was für heute noch auf dem Plan steht. Sie wird es mir schon sagen."

Die beiden kamen her und Kim sagte, dass sie nach oben ging. Dann blieb sie dort eine Weile, ruhte ihre Augen aus und kam dann ohne die Brille wieder runter. Es war sehr anstrengend für ihre Augen. Sie setzte sich auf das Sofa und nahm sich eine Zeitschrift, die sie direkt vor sich hielt. Nebenbei schrieb sie am Handy mit ein paar Freundinnen.

Auch Kol ging ins Wohnzimmer und setzte sich. Er fragte sich ob er sie darauf ansprechen sollte, warum sie so freundlich zu ihren Fans war und in ihrem echten Leben kein Stück davon zu sehen war.

Nachdem sie auch nach unten ging, sich setzte und eine Zeitschrift las, versuchte er sich zu beruhigen. Warum regte ihn das alles überhaupt so auf? Er verstand sich selbst nicht.

Ich darf noch nicht unfreundlich zu ihr sein sonst kann ich sie nicht fett füttern.

"Sieht es nur für mich so aus oder sehen Sie schlecht?", fragte er.

Bestimmt würde sie ihm gleich wieder eine blöde Antwort geben.

Kol stellte ihr eine Frage, doch sie ignorierte es einfach und legte dann die Zeitschrift weg. Auf ihrem Handy gab sie eine Nummer ein und rief eine Freundin an. Während dem Telefonat stand sie auf und ging vor die Tür nach draußen auf die Terrasse. Sie blieb einige Zeit lang draußen und legte dann irgendwann auf, ging rein und legte sich auf die Couch.

Kim wollte jetzt nicht mit ihm reden. Sie wusste, dass es absolut nicht freundlich war, ihn einfach zu ignorieren, aber sie kannte ihn nicht und wollte nicht zu viel von sich preisgeben.

Innerlich kochte er, als sie ihn ignorierte und dann noch raus ging.

Was fällt ihr überhaupt ein? Diese blöde Kuh, ich werde ihr gleich den Kopf abreißen, wenn sie mich weiter so behandelt. Kimy wird bald sehen was sie davon hat. Wart es nur ab.

"Gott sei Dank bin ich nicht so falsch.", nuschelte er.

Er schaltete den Fernseher ein. Sein Handy klingelte und er ging dran.

"Ja es geht mir gut.", sagte er nur. Jetzt konnte er Kim in der Werbung sehen. "Ja sie ist das Gegenteil. Im Fernsehen ist sie total nett und im wahren Leben ist sie abgrundtief scheußlich. Ja, ja ich weiß. Nein sie ignoriert mich. Ich weiß auch nicht wieso."

Kim hörte alles mit, es war, als hätte er das absichtlich gemacht. Doch irgendwas in ihr drin wusste, dass er seine Arbeit gut machte, obwohl es sie verletzte und störte. Hatte sie sich wirklich so von ihrem Schein-sein beeinflussen lassen? Wirkte sie tatsächlich so auf andere? Ihr war klar gewesen, dass sie ihre Mitarbeiter bestimmt nicht alle mochten, doch, dass es so schlimm war, hatte sie bisher nie realisiert.

Sie setzte sich auf und stellte sich hin.

"Ich gehe spazieren", sagte sie zu ihm, "Alleine, wenn es geht." Dabei klang sie nicht so hart wie sonst immer.

Nun holte sie sich ihre Jacke und verließ die Villa.

Das musste sie getroffen haben, denn sie wollte spazieren gehen und ihr Gesichtsausdruck sah auch nicht gerade nett aus. Nachdem sie aus dem Haus war legte er auf und folgte ihr unauffällig.