Wohnzimmer

"Du hast sie nicht gewarnt, du hast hast einfach angefangen sie zu würgen. Seit wann gehst du schon auf Frauen los?", regte er sich bei ihm auf.

Auf seine Frage hin ignorierte er einfach und fing an schlecht von Ahri zu reden und dass sie nur alle ausnutzte. Da sie daraufhin Kookie gleich verteidigte sagte er zu dem Thema nichts. Er fand es einfach nur schrecklich wie er über sie dachte. Sie war gar nicht so kaltherzig und böse wie er tat. Er redete von ihr ja so als wäre sie eine Zigeunerin und billig, was sie auf keinen Fall war.

Alle stritten einfach weiter und beschimpften sich schon fast, doch lange dauerte es nicht und RM sprühte sie mit dem Feuerlöscher an. Alle waren richtig dreckig, aber still und keiner traute sich mehr etwas zu sagen. Namjoon spielte von gestern ein Video ab und fragte sie ob sie das normal fanden.

Als es um die Frauen ging, fühlte er sich nicht angesprochen, da bei ihm ja nie Besuch war bis auf Ahri die jede Nacht zu ihm kam, wenn er da war. Jetzt aber sagte ihm ihr Leader, dass er das nicht mehr wollte und sie bei ihm nicht mehr schlafen durfte. Er hätte nein sagen sollen. Nun fühlte er sich beschämt und schlecht zugleich. Aber er mochte sie so gerne und wollte in ihrer Nähe sein.

Dann sagte er zu den restlichen noch seine Meinung und meinte er würde kein Leader mehr sein wollen. Das traf ihn tief. Sie kannten sich schon sehr lange und wegen solchen Sachen einfach Namjoon zu verlieren wäre einfach nur bitter und tragisch. Sie mussten so einiges ändern und da hatte er Recht.

Jetzt bekommt Ahri auch noch Ärger wegen mir. Wieso habe ich damals ja gesagt und es zugelassen?

Wütend verließ Namjoon den Raum und die anderen taten das gleiche. Als letztes verließ er den Raum und ging in sein Zimmer um nachzudenken.

Sonntag, 07.06.2020

Nachdem er das Hotel am späten Nachmittag verlassen hatte, machte er sich gleich auf den Weg nach Hause. Da Ahri nicht an ihr Handy ging, hoffte er, dass er so mit ihr reden konnte.

Doch als er Daheim ankam und durch das Wohnzimmer ging, um nach unten zu gelangen, da wurde er von RM abgefangen.

"Hast du Ahri gesehen? Sie hat mein Hotelzimmer geplündert und hat mich alles zahlen lassen!", meinte er aufgebracht.

Die Hochzeit war traumhaft schön gewesen und auch ihm entging das ein oder andere nicht, was gewesen war. J-Hope hatte natürlich schon mit ihm darüber geredet, was abgelaufen war. Er konnte es nicht glauben, dass die beiden rumgemacht hatten.

Weil er nicht viel getrunken hatte, war er schon früh auf und fuhr auch bald zurück zur Villa. Mit dem Jüngsten wollte er auf jeden Fall noch ein erstens Wort reden. Doch er tauchte lange nicht auf. In der Zwischenzeit hoffte er, dass er wenigstens auf Ahri traf, aber, als er in ihr Zimmer kam, lag dort nur ein Zettel, der an ihn gerichtet war. Obwohl Ahri nicht viel Zeug gehabt hatte, sah der Raum irgendwie leer aus.

Huh? Ein Zettel? Wo sind Ahris Sachen, fragte er sich, nahm das Papier in die Hand und las es sich durch, nachdem er es geöffnet hatte. Sie bedankte sich dafür, dass sie dort hatte wohnen dürfen und informierte ihn darüber, dass sie etwas anderes gefunden hatte.

Rm war darüber verwundert, dass es so schnell ging, aber nachdem er wusste, dass da war auf der Hochzeit gelaufen war, da konnte er das irgendwie verstehen. Wohin sie jetzt verschwunden war, schrieb sie nicht hinein. Er hoffte aber, dass es ein guter Ort war.

Den Zettel nahm er mit und wartete auf Kookie, der aber lange nicht auftauchte. Joon schrieb ein paar Gedanken auf, als dann doch endlich Jungkook auftauchte. Der fragte gleich nach, ob er Ahri gesehen hatte und erzählte ihm, dass sie ihm so ziemlich alles aus dem Zimmer geklaut hatte.

Was war das nur? Wieso konnte sich in diesem Haus, auch wenn es außerhalb war, niemand ordentlich benehmen?

"Sie ist weg", meinte er und zeigte ihm den Brief.



"Ich dachte eigentlich, dass es mehr als klar gewesen ist, dass du die Finger von ihr lässt! So wie es jeder hier machen sollte!", rief er ihm noch einmal ins Gedächtnis.

"Hoseok hat mir von eurem... was auch immer das gestern war, erzählt. Du machst mit ihr rum, auf einem öffentlichen Platz, wo euch sonst jemand hätte erwischen können, an Jimins Hochzeit, wo ihr Bruder auch noch anwesend war? Bist du eigentlich komplett verrückt geworden? Ahri war Tabu, das hast du gewusst! Wir haben Jongin schon nichts darüber erzählt, dass sie hier gewohnt hat, aber ihr solltet sie in Ruhe lassen", meinte er wütend.



"Wieso hat sie bei dir im Hotelzimmer alles mitgenommen? Wie ist sie überhaupt rein gekommen? Ich hoffe für dich, dass du jetzt ganz ehrlich bist. War der Kuss das Einzige, das zwischen euch gelaufen ist?", wollte er jetzt wissen.

Namjoon wusste ja schon davon, dass sie miteinander geschlafen hatten, als das alles noch ganz anders war, doch man machte nicht einfach mit irgendwem rum, wenn es nicht einen besonderen Anreiz gab. Es war ja auch nicht so, als ob man in jedes Zimmer spazieren konnte, wie war sie also reingekommen. Eigentlich wollte er die Antwort gar nicht hören. Doch er hoffte noch darauf, dass sonst nichts zwischen den beiden gelaufen war.

"Wie weg?", fragte er nach und nahm den Zettel entgegen.

Sie hat sich einfach verdrückt? Ernsthaft jetzt??

Jungkook war fassungslos. Sie war wirklich einfach abgehauen und verabschiedete sich nur in einem Brief. Der war nicht einmal an ihn gerichtet, irgendwie war das verletzend und brachte ihn noch mehr auf.

Doch um sich darüber aufzuregen hatte er nicht wirklich Zeit, da Rm weiterredete.



Das war ein richtig ungutes Gefühl, eines bei dem man sich schuldig fühlte, da man bei etwas erwischt wurde, was man nicht hätte tun dürfen. Daran hatte er gar nicht mehr so sehr nachgedacht, dass Hobi sie verpetzen wollte. Dazu war er zu betrunken gewesen und zuvor zu aufgebracht.

Scheiße, er hat uns echt verpetzt!

Dass er sich jetzt auch noch ein Eigentor geschossen hatte, da er RM von dem Diebstahl in seinem Zimmer erzählt hatte, ärgerte ihn so richtig. Jetzt war er aufgeschmissen. Wie ein kleines Kind stand er dort und ließ sich eine Predigt halten. Nervös biss er auf seiner Lippe herum.



Was sollte er jetzt sagen? Die Wahrheit? Rm war sein Leader und sein Hyung, er wollte ihn nicht anlügen. Wenn er jetzt log, um seinen Arsch zu retten, dann würde er nur noch mehr wütend werden, wenn er herausfand, dass es nicht die Wahrheit war. So oder so, wär es keine gute Situation für Jungkook.

Da Joon nachfragte, wieso sie überhaupt ihn seinem Zimmer gewesen war, ging er davon aus, dass er sich die Antwort schon denken konnte. Dafür gab es wohl keine logische Erklärung. Kookie sah auf den Boden.



"Nein", antwortete er. "Das war es nicht..."

Seine Reaktion verriet schon einiges. Die beiden kannten sich jetzt auch schon ziemlich lange und Namjoon wusste, wie Jungkook in welcher Situation reagierte. Er sah gerade so richtig ausweglos aus.

Natürlich hatte er gehofft, dass da nicht mehr gewesen wäre, doch da er so unter Druck stand, gab er es letztendlich auch zu. Es war gut, dass er ihn nicht anlog, aber dennoch war es keine gute Antwort.

Rm rieb sich mit seinen Händen über sein Gesicht, weil es ihn sprachlos machte.



"Was war daran so schwer wenigstens von einer einzigen Frau die Finger zu lassen? Es ging doch nur um eine, nur um Ahri!"

Ihn ärgerte es, dass da mehr gelaufen war, denn er hatte sie nicht hier wohnen lassen, damit sie von seinen Jungs verführt würde. Er kannte seine Kollegen und wusste, dass viele Frauen einfach aufgrund ihrer speziellen Verführungstechniken für sie fielen. Auf jeden Fall war sie auch daran Schuld und er fühlte sich ziemlich hintergangen von den beiden.

Sein Freund traute sich nicht einmal richtig ihn anzusehen, weil es ihm so unangenehm war. Das sollte es auch, denn sein Vertrauen wurde sehr missbraucht.

"Habt ihr es hier getan?", wollte er jetzt wissen. "Hier im Haus, obwohl es verboten war?"

Der Leader regte sich ganz schön auf darüber. Irgendwie war es ja auch verständlich. Immerhin war es von Anfang an eigentlich klar gewesen, dass sie alle die Finger von ihr lassen sollten, solange sie dort lebte. Zudem hatten sie mit vollem Bewusstsein miteinander geschlafen, obwohl es im Haus nicht erlaubt war.

Nur eine..., wiederholte er in seinen Gedanken. Ja, das war sicher nicht zu viel verlangt gewesen, aber er hatte es nicht einmal geschafft, auf eine einzige Frau zu verzichten.



"Aber ich hatte während unseres Deals nichts mit einer anderen Frau!", redete er sich jetzt doch etwas raus aus der Sache. Vielleicht milderte es ja sein Urteil nachher. "Also habe ich... eigentlich... so gesehen auch viele Frauen verzichtet..."

Jetzt dachte er, er hörte nicht richtig.

"Ein Deal? Ihr hattet eine Vereinbarung deshalb??", fragte er fassungslos nach. Kookie meinte sogar, dass er auf viele Frauen deshalb verzichtet hatte. Da klatschte Rm in seine Hände.



"Wow. Soll ich dich jetzt dafür loben? Ich habe ausdrücklich gesagt, dass keine einen Finger an Ahri legt", wurde er wieder ernst.



"Wieso kann hier niemand sein Verlangen nach Frauen in den Griff kriegen? Ständig macht irgendwer etwas dummes, weil er sein Glied nicht im Griff hat!! Mir reicht es schon so, es steht mir echt schon bis hier oben", schimpfte er und deutete mit seiner Hand auf seine Augenhöhe.

Wie viele Skandale hatte sie schon verhindert, weil er sich da so reinhängte für seine Freunde und Kollegen. Die bekamen vieles gar nicht einmal mit, aber er. Doch er bürgte es ihnen nie auf, da er als Leiter für sie verantwortlich war. So oft hielt er bei Label seinen Kopf für sie hin. War es zu viel verlangt, dass sie einfach einmal auf ihn hörten?

"Wieso lässt du eigentlich deine schlechte Laune nur an mir aus?", platzte es jetzt aus ihm raus. "Ich weiß, dass es dumm war, aber wir können es jetzt nicht mehr ändern. Außerdem hat sie einen Freund und das ist sowieso vorbei. Ich habe sie nie zu irgendetwas gezwungen!"

Klar hatte sein Freund Recht mit dem, was er sagte, aber er verstand nicht, wieso er gerade alles abbekam. Nicht nur Jungkook schlief mit vielen Frauen. Jin war viel schlimmer und bekam nie so einen Anschiss.

Ahri hat Glück, dass sie sich verzogen hat... super Timing!

Rm hatte bei dem letzten Gespräch mit allen schon gesagt, dass es ihn nicht mehr interessierte ihr Leader zu sein, wenn sich nichts ändern würde.



"Was wirst du jetzt machen?", wurde er wieder ruhiger. Er hasste es zu streiten, es war einfach nur ein ungutes Gefühl. Zudem würden sie die nächsten Wochen noch gemeinsam im Ausland verbringen, da sie dort Auftritte hatten, wie wäre da die Luft zwischen ihnen allen? Hoffentlich konnten sie das noch vorher klären.

"Du meinst, dass es einfach nur dumm war?"



Namjoon hatte das Gefühl gegen eine Wand zu reden. Ließen sich denn die Jungs gar nichts mehr sagen, hörte Jungkook nur noch auf sich selbst? Man merkte oft, dass er so jung schon zu ihnen gekommen war, denn er hatte einiges von den Charakteren der anderen Mitglieder mitgenommen und angeeignet. Jin tat auch immer das, was er wollte und so wirkte Kookie auch gerade.



"Es geht auch gar nicht darum, dass es gegen ihren Willen gewesen wäre. Auch sie hat sich falsch verhalten. Ich bin echt enttäuscht von dir."

Auch von ihr war er enttäuscht gewesen, aber er redete jetzt mit ihm und da war die Enttäuschung noch größer, da er ihn schon so lange kannte und als Familie sah. Er hätte jede andere Frau außerhalb ihres Zuhauses haben können, doch er hatte etwas mit Ahri gehabt und das auch noch direkt vor seiner Nase.

Sein Freund fragte nach, was Rm jetzt tun würde.

"Ich... brauche mal eine Auszeit...", meinte er dann. Am liebsten würde er jetzt im Moment sagen, dass er für eine Zeit sich zurücknahm, was die Arbeit anging, aber er konnte nicht einfach Zuhause bleiben, wenn sie wegflogen. Da ging es nicht um sie, sondern um ihre Fans, die sich schon so lange auf sie gefreut hatten.

"Vor zwei Stunden habe ich mit unserem Manager telefoniert. Er wird eine Zeit lang hier wohnen. Wenn wir von unserem Auslandsaufenthalt wieder zurück sind, werde ich für unbestimmte Zeit woanders wohnen."



Das war mal eine Ansage. Dass er einmal so weit war, dass er es nicht aushielt mehr dort zu wohnen, hätte er niemals gedacht. Sicher verstanden sich die Jungs und er, aber er war es leid, dass ihn keiner Ernst nahm bei solchen Dingen. Eigentlich machte es ihn selbst traurig, dass er das sagte, aber anscheinend schien ihm der Ernst der Lage nicht bewusst zu sein, so wie den anderen auch nicht. Sie lebten sich auseinander, obwohl sie sich ein Zuhause teilten. Jeder interessierte sich fast nur noch für sich selbst.

Namjoons Worte trafen ihn mehr, als man vermuten würde.

Er will woanders wohnen??...



Ausnahmsweise wusste er gerade mal nichts zu sagen. Ihm war bewusst, dass er Scheiße gebaut hatte, aber, dass es so weitreichende Auswirkungen haben würde, dachte er nicht.



"Du musst doch nicht ausziehen deswegen...", sagte er nun. Dass Namjoon so etwas sagte hatte schon etwas zu bedeuten, denn er beschwerte sich nicht oft und versuchte stets, die Gruppe zusammen zu halten. Wie würde sich das auf die Arbeit auswirken, wie auf ihre Beziehung untereinander?

"Ich ziehe nicht aus. Es ist nur vorübergehend. Solange, bis sich hier etwas ändert", erklärte er ihm noch dazu. "Denn so kann das nicht mehr weiter gehen!"

Was sollte er sonst tun? Die Band war ihm sehr wichtig und auch die einzelnen Mitglieder, aber das war einfach zu viel des Guten. Die Art, wie die Jungs Frauen behandelten, wie sie ihnen nachgeierten, als wäre Sex die einzige Lösung für alles, das los war. Egal um welchen Preis, wie es schien.

Er wusste, dass sie teilweise unter den anderen Idols einen sehr verruchten Ruf hatten. Wenn Jongin das herausfand, dass Jungkook mit seiner Schwester geschlafen hatte, vor allem unter solchen Umständen, dann konnte auch Rm für nichts garantieren. Auch wenn Ahri sich freiwillig darauf eingelassen hatte... das war einfach nur krank und verdiente auch keine milde Behandlung.

"Ein gut gemeinter Rat von mir, lass deine Finger von ihr! Das hat sie wirklich nicht verdient", mahnte er ihn. "Keine Frau hat so etwas verdient!"

Rm nahm den Zettel wieder aus Jungkooks Hand, immerhin war er ja an ihn gerichtet gewesen.

"Was die Sache mit dem Hotel angeht, das werde ich klären. Ich möchte echt, dass du dich von ihr fern hälst. Wenn sie jetzt in einer Beziehung ist, dann sowieso."

Wenn er schon ihm in den Rücken fiel, wieso würde er dann nicht dafür sorgen können, dass ihr Glück zerstört würde? Leider traute er ihm momentan alles zu.

"Du stinkst und solltest lieber duschen gehen", meinte er noch und ging dann schweren Herzens in sein Zimmer. Es machte ihn sehr traurig, dass er so mit ihm hatte reden müssen und, dass er solche Schritte gehen müsste, aber es war notwendig.

Richtig beruhigend war es nicht, dass er nicht auszog, sondern nur solange woanders wohnen wollte, solange es hier nicht besser wurde. Würde das überhaupt passieren? Kam er also wieder zurück? Und was war, sollte sich nichts ändern?

Sein Leader riet ihm noch dazu, dass er Ahri ab jetzt in Ruhe lassen sollte und das komplett. Jungkook wollte sie eigentlich noch zur Rechenschaft ziehen, weil sie ihn so auf den Kosten hatte sitzen lassen. Doch er hatte Rm schon genug enttäuscht und würde es noch mehr tun, wenn er sie kontaktieren würde.

Statt ihm, wollte Joon die Sache klären. Bevor er ging, erinnerte er ihn noch daran zu duschen. Das konnte er ja nicht tun, da nichts da gewesen war. Würde er Ahri das nächste Mal sehen, dann konnte sie sich etwas anhören.

"Sag ihr, dass das meine Lieblingsshirts waren!", rief er seinem Freund noch hinterher.

Jungkook rieb sich die Hände über sein Gesicht.

So eine Scheiße... echt...

Währenddessen liefen ihm ein paar Tränen die Wange hinunter, die er vorher versucht hatte zu unterdrücken. Auf Frauen machte er immer einen starken Eindruck, aber er war auch sensibel und solche Dinge gingen ihm meistens sehr nahe.



Da merkte man wieder, dass er noch sehr jung war im Gegensatz zu den anderen. Er wollte nicht, dass es wegen solchen Dingen so weit kam. Würde Joon sogar dran denken, auszusteigen? Daran wollte er gar nicht denken. Was, wenn es tatsächlich so war? Immerhin hatte er schon mal gesagt, dass er unter solchen Umständen kein Leader mehr sein wollte.

Jungkook zog die Nase hoch und wischte über seine Augen. Dann ging er nach unten, weil er dringend duschen und sich ablenken musste.

Mit ihr auf den Schultern kam er ins Wohnzimmer und warf sie sanfter auf die Couch. Kurz sah er auf ihre Beine und wanderte mit seinen Augen wieder zu ihrem Gesicht hoch.



„Was bekomme ich dafür, wenn ich dir einen Stift und einen Zettel gebe?“, fragte er nach.

V machte nie was umsonst. Es musste immer was geben wofür er eine Gegenleistung erwartete. Selbstverständlich musste das was körperliches sein.

„Was ist den bei euch beiden los? Gibts Stress?“, hakte er nach.



Wie es aussah stand sie noch auf Jin und war sehr interessiert an ihm. Das war das letzte Mal auch richtig zu hören gewesen wo die beiden es getan hatten. Kein Wunder das sie ihn nicht fallen lassen wollte.

Das Jin sie wegen Irene nicht mehr sehen wollte konnte er nicht ahnen. Klar redete er oft über Irene doch da konnte man sich trotzdem noch mit der Schwester treffen und ein bisschen Spaß haben. Jin hatte ihnen sowas ja gelehrt, sich alles zu nehmen was man wollte.

Als er sie gepackt hatte und so hochnahm, da wurde ihr ganz anders. Würde er jetzt einfach irgendwas anderes mit ihr machen? Sie konnte nicht abstreiten, dass es ihr gefiel, wenn der Mann deutlich zeigte, was er wollte.

Er ließ sie sanfter auf die Couch gleiten und sah ihren Körper an, das konnte sie deutlich sehen.

Oh man. Er checkt mich voll ab... Sein Blick... kann er nicht anders schauen? Eine Gegenleistung...

Ava sah ihn ebenfalls an und sprach erst, als er nachfragte, ob es Stress gab bei ihnen.



"Nein, das nicht. Aber er hat mich wie aus dem Nichts einfach abserviert", erklärte sie ihm. "Und seitdem hat er nicht mehr auf meine Nachrichten reagiert... ich denke, dass er mich ignoriert oder blockiert...", sagte sie etwas trauriger. Ava hatte es wirklich nicht verstanden, wieso er das getan hatte.

"Deshalb dachte ich, könnte ich ihn vielleicht persönlich sehen, aber er ist ja nicht hier..."

Okay. Ich bin single und habe einen tollen Körper. Außerdem hatten wir schon mal was miteinander. Ich bin niemandem irgendeine Rechenschaft schuldig. V sieht so männlich aus, er ist so männlich.

"Er meinte, es lag nicht am Sex und auch nicht an mir. Das kann ich mir auch nicht vorstellen, weil so schlecht wie am Anfang bin ich nicht mehr, das weiß er auch."

Ava richtete sich ihren Rock etwas, weil er vorher hochgerutscht war.



"Du wirst mir ohne eine Gegenleistung keinen Zettel und Stift geben?", fragte sie nach.

Woah, er weiß genau, wie er etwas machen muss.

"Er hat das mit dir beendet? Wieso das den?", fragte er verwirrt.



Letztens hat er noch von dem Sex geschwärmt zwischen den beiden. Doch nicht etwa wegen Irene oder? Nein.. das wäre schon sehr merkwürdig. Er schreibt ihr nichtmal zurück? Die hatten sich doch die heißesten Nachrichten ausgetauscht und jetzt nicht mehr?

"Wenn Jin keine Lust mehr hat, dann ist es gelaufen. Ich an deiner Stelle würde mir keine Hoffnungen mehr machen"

Sie ist noch viel besser geworden? Das würde ich gerne ausprobieren.

Tae setzte sich zu ihr und legte seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel und fuhr weiter nach oben.



"Ehrlich gesagt stehe ich voll auf dich und ich weiß ganz genau was mir gefallen würde. Und du weißt sicher was ich jetzt will", hauchte er ihr zu und fuhr noch weiter und ihren Rock hinein. Deutlicher konnte er es ihr gar nicht mehr machen.

Sie versteht sicher was ich meine.

"Es sind persönliche Gründe, die er mir natürlich nicht genannt hat", meinte sie weiter, als er es wissen wollte.

Meint er das wirklich? Soll ich mir echt keine Hoffnungen mehr machen? Aber ich möchte doch nur wissen, wieso das von jetzt auf gleich so passiert ist... persönliche Gründe... halte ich an ihm fest, obwohl es echt vorbei ist?

Ava dachte nach und dann setzte sich Tae schon zu ihr. Ihr Blick folgte seiner Hand, die er auf ihrem Oberschenkel ablegte. Sie wanderte immer weiter hoch und sie sah ihn nun an.

So wie beim letzten Mal lässt er nichts anbrennen... er kommt so ziemlich auf den Punkt.

Ihr Herz schlug schneller, als er meinte, dass er auf sie stand. Hatte sie sich verhört? Sie war gerade mal ein paar Minuten dort und er wollte es tun. Ava wusste noch ganz genau, wie es das erste Mal zwischen ihnen abgelaufen war. An ihrem Geburtstag war sie betrunken dort gewesen, weil sie Jin sehen wollte. Damals war es noch anders und sie hatte mit V geschlafen, obwohl sie auch was mit Jin hatte. Doch jetzt war das mit ihrem Ex-Lover schon lange aus und sie war nicht oft mit jemandem im Bett gelandet. Jeden nahm sie ja auch nicht, er musste ihr schon wirklich zusagen. Und V tat das auf jeden Fall.

Beim letzten Mal war sie auch nicht lange da gewesen und er hatte ihr ziemlich schnell das Kleid ausgezogen und sich frei gemacht, obwohl sie sich nicht wirklich gekannt hatten. Kennen taten sie sich jetzt auch nicht, aber sie hatten ja schon was miteinander gehabt.

Seine Hand bewegte sich immer weiter zu ihrem Innenschenkel.



Ganz ehrlich turnte sie das total an, dass er mit seinen langen Fingern dort entlang fuhr. Doch als er schon fast an ihrer Intimzone ankam, da legte sie ihre Hand auf seine drauf.



Das ist ja nicht falsch zu verstehen, was er will... will ich es auch? Verdammt, ja... ja, das will ich auch.

Ihre Hand ließ sie dann wieder lockerer und nahm sie von seiner weg.

"Ich weiß ganz genau, was du willst", antwortete sie und sah ihm in die Augen, da er recht nahe war. Ava schob V nun etwas zur Seite, stieg über ihn drüber und drückte seinen Rücken in die Couchlehne.



Er ist nicht Jin, aber mit ihm habe ich auch schon geschlafen, also ist das nichts schlimmes, wenn wir es noch einmal tun.

„Du stehst auf mich?… Wohl eher auf meinen Körper, oder?“

Plötzlich spürte er ihre Hand auf der seinen. Da stoppte er kurz sein tun. War sie doch nich bereit für mehr? Doch sie entschied sich dafür und nahm ihre Hand weg. Sogleich setzte sie sich auf ihn und stieß ihn zurück auf die Couch. Auf das stand er total.

„Gut so“, hauchte er angetan zurück.



Ava sprang tatsächlich auf das an und saß nun auf ihn drauf, dabei hatte sie zur Couchlehne gedrückt.

Sie ist sowas von willig, wenn sie das nur wegen einen Stift und einen Zettel macht.

„Auf deinen Körper, ja. Da wir uns ja so nicht kennen“, sagte er ehrlich.

Was sollte er ihr schon vormachen? Es brachte ihm nichts, wenn er log.

Die beiden fingen an sich leidenschaftlich zu küssen.



Während sie sich Zungenküsse austauschten, strich er mit seinen Händen weiter nach unten zu ihren Hüften. Dort zog er ihr dünnes Oberteil das sie anhatte aus. Langsam setzte er sich auf und zog seinen Pulli aus. Darunter trug er nichts. Gierig küsste er sie am Hals.



Ihr Körper war richtig schön und ihre Haut fühlte sich gut an.

Seine Blicke waren tödlich. Die Art wie er sie mit diesem Verlangen ansah löste ein unbeschreibliches Gefühl in ihr aus. Es war die Lust auf mehr, die sie bekam.

Er war so ehrlich und gab zu, dass er auf ihren Körper stand; aber etwas anderes erwartete sie auch nicht. Sie stand auch total auf seinen. Nun küssten sie sich leidenschaftlich. Es war schwer währenddessen Luft zu holen. Avas Körper brannte förmlich vor Verlangen und Aufregung. Jedes Mal war es aufregend, wenn sie mit jemandem schlief.

V's große Hände griffen nach ihrem Oberteil und er zog es ihr aus, dabei hob sie ihre Arme, damit es besser ging. Ohne ihre Hilfe entledigte er sich auch seines Pullovers. Doch sie hatte in dem Moment gar keine Zeit, um seinen Körper genauer anzusehen, weil er damit weitermachte sie zu küssen, dieses Mal war es ihr Hals und sie legte ihre Hände dabei um seinen Nacken. Dass sie gerade im Wohnzimmer waren, störte sie nicht. Er hatte gesagt, dass niemand da war, also würde bestimmt niemand kommen.

Das ist einfach so heiß. Wieso weiß hier jeder so gut, was eine Frau will?

Sie legte automatisch ihren Kopf in ihren Nacken, damit er noch besser an ihren Hals rankam. Das brachte sie so richtig in Stimmung. Nun hob sie seinen Kopf zu sich und küsste ihn wieder auf den Mund.



Kurz unterbrach sie dann.

"Vergiss den Zettel und den Stift", meinte sie dann, stand auf und zog ihren Rock aus. Dann kam sie wieder zu ihm und fasste über seinen Oberkörper drüber.

Das fühlt sich so geil an. Er ist so gut gebaut! Mir kommt es vor, als wäre es noch mehr, als das letzte Mal. Einfach geil!



"Wenn du sagst, dass ich mir keine Hoffnungen mehr machen soll, dann brauche ich ihm nichts schreiben.

V ist fast wie ein Aushängeschild. Wenn er Jin davon erzählt, dass wir Sex hatten, dann möchte er es vielleicht ja auch wieder...

"Aber das hier...", redete sie weiter und fuhr mit ihren Händen zu seinem Gürtel und öffnete ihn langsam. "Das brauche ich jetzt."

Ava hatte den Gürtel geöffnet, löste den Knopf aus seinem Loch und zog den Reißverschluss runter. Sie erinnerte sich daran, dass er solche Dinge mehr genoss und deshalb machte sie alles mit einer gewissen Ruhe und Spannung. Bevor sie weitermachte, beugte sie sich wieder zu ihm und küsste ihn.



Man konnte in der Tat sagen, dass sie in der kurzen Zeit Erfahrungen gesammelt hatte. Alleine schon die Male, die sie mit Jin gehabt hatte, lernte sie viel.

"Sag mir, was du machen willst."

Auf einmal war sie nicht mehr an den Stift und dem Zettel interessiert. Das ging aber schnell. Dann stieg sie auch schon runter von ihm und zog ihren Rock aus. Angetan sah er ihr dabei zu wie sie das machte.

Echt sexy.. da kann ich Jin wirklich dankbar sein.

Nachdem sie nur noch mehr ihre Unterwäsche trug, kam sie wieder zu ihm und strich ihm über den Oberkörper. Es fühlte sich gut an ihre Finger an seinem Oberkörper zu spüren. Anscheinend gefiel ihr das was sie sah.

Jetzt hatte sie beschlossen ihm doch nichts mehr zu schreiben und wollte lieber ihn. Hier war das nichts neues. Ava brauchte ihn und V brauchte sie. Gleich öffnete sie ihm seine Hose.



Die beiden küssten sich wieder und mittlerweile war er schon sehr erregt. Von ihm wollte Ava wissen was sie bei ihm machen sollte um ihm zu gefallen. Aber er hatte es lieber in der Hand. Außerdem war er der Mann. Klar mochte er es, wenn Frauen ihn verführten doch beim Sex wollte er die Oberhand haben.

"Ich übernehme die Führung. Entspann dich!", befahl er ihr.

Vorsichtig setzte er sie ab, zog seine Hose aus die er achtlos irgendwo hinwarf und setzte sich auf sie drauf. Er fing an, mit seiner Zunge über ihren Hals zu lecken, bis zu ihrem Kinn.



Sein langen Finger legte er auf ihre Brust die er Zwischenzeit knete. Mehrmals küssten sie sich wieder heißblütig und fassten sich überall an.



Weil er aber doch schon so Lust auf sie hatte, zog er ihr sanft ihre Sachen aus und entledigte selbst seine Unterhose. Ohne zu zögern drang er in sie ein. Immer wieder berühren sie sich am ganzen Körper. Nach einigen Minuten wollte dann doch Ava oben sein, deshalb wechselten sie.



Tae hatte einfach so ein Glück, das niemand zu Hause war und es mit ihr auf der Couch machen konnte.

Sie sollte sich entspannen, weil er die Führung übernahm, also tat sie das, beziehungsweise versuchte sie es. Bei seinen erotischen Berührungen überall an ihrem Körper war sie total erregt. Er zog seine Hose aus und setzte sich auf sie drauf, nachdem sie auf der Couch lag.



Wenn sie sich küssten war es, als würde sie kaum Luft bekommen.



Je mehr sie sich berührten, desto mehr war sie davon überzeugt, dass es nicht verkehrt war. Ava schief nicht mit jedem, aber bei ihnen wurde sie einfach schwach. Letztes Mal war sie betrunken gewesen, aber dieses Mal bei vollem Bewusstsein und entschied auch für sich, dass sie das wirklich wollte.

Wenn Jin sie nicht mehr wollte, dann war das ja egal. Aber wieso wollte sie ihn so gerne wieder zurück haben? War es, weil sie hoffte, dass sich doch etwas anderes daraus entwickelte? So wie es aussah, konnte sie das sowieso vergessen. Wenigstens wollte V noch mit ihr schlafen. Es war ein gutes Gefühl, kein schlechtes.

Während er noch oben war und sie dann mit dem aktiven Teil ihres Aktes zu beginnen, hielt sie sich an seinem Rücken etwas fest.





Auch schaffte er es, ihr immer wieder Laute zu entlocken. Ja ihr gefiel das sehr gut, dass er nicht so wild war, sondern sachter bei dem, was er tat. Nach kurzer Zeit drehten sie sich so, dass sie oben lag und sie heizte ihm richtig ein. Dabei genoss sie es, dass er ihre Brüste anfasste und knetete. Auch, was er mit seinem Mund tat, war angenehm. Wenn sie ehrlich war, war es ihr normal auch lieber, wenn der Mann sagte, was er wollte und die Oberhand hatte.

Es ging ziemlich heiß her zwischen den beiden und noch immer war niemand der anderen Mitglieder zu hören oder zu sehen. Darüber war sie aber froh, denn wenn sie jemand von ihnen erwischen würde, dann wäre sie total beschämt. Bei ihrem letzten Mal mit Jin bei sich Zuhause wäre es ihr egal gewesen, wenn sie von ihrer Schwester erwischt worden waren. Aber jetzt war es etwas anderes.

Die zwei hatten noch ihren Spaß und jede Menge Freude am Sex und waren dann irgendwann fertig. Das letzte Mal hatte sie duschen dürfen und er wollte dann mit ihr kuscheln. Doch das ging heute nicht.

Ava zog sich danach langsam wieder an.

"Heute kann ich nicht bleiben. Aber vielleicht das nächste Mal", versicherte sie ihm. "Nur, wenn du es nochmal machen willst", hängte sie noch an. Wer wusste das schon, ob das überhaupt noch einmal passierte oder nicht.



"Mir hat es gefallen", sagte sie ehrlich und zog nun noch ihr Oberteil an, um ihr Outfit wieder komplett zu machen.

Nach dem ausgiebigen Sex, zog sie sich wieder ihre Kleidung an und er sah ihr dabei zu wie ihm erzählte das sie nicht bleiben konnte. Bestimmt würde sie noch feiern gehen an so einem Tag.

"Mir hat es auch gefallen. Wir werden sehen. Falls wir uns über den Weg laufen kann das eventuell vorkommen", sagte er und musterte wieder ihren wunderschönen Körper.



Er wusste ja nicht ob Jin oder Kookie ihm zuvor kamen. Genau war das bei ihnen nicht zu planen. Der Schnellere gewann immer.

"Soll ich Jin sagen das du hier warst?", fragte er und richtete sich seine zerzauste Frisur.



Nun zog er sich seine Unterhose und Hose wieder an. Falls der Manager nachher nach Hause kam, wollte er nicht unbedingt nackt von ihm erwischt werden.

Ok, dann wird das eher spontan und zufällig sein mit ihm. Gut zu wissen.

Es war anders, als mit Jin. Denn mit Jin hatte sie sich beabsichtigt getroffen, mit V schlief sie nur, wenn sie sich zufällig begegneten.

"Dann will ich hoffen, dass wir uns irgendwann wieder über den Weg laufen", stimmte sie zu und sah ihn dann an, als er fragte, ob er Jin Bescheid geben sollte, dass sie hier war.

Woah, er sieht so sexy aus, wenn er zerzauste Haare hat. Einfach heftig geil. Hier kommt mir sowieso jeder so vor, wie aus einem Film entsprungen, jeder ist so perfekt und hübsch und männlich.



"Du kannst ihm alles erzählen", meinte sie. "Er darf schon wissen, was er verpasst!"

Ava hatte ihren Autoschlüssel auch irgendwo dort hingelegt und schnappte sich diesen.

"Also, man sieht sich hoffentlich", verabschiedete sie sich von ihm und fuhr dann weg.

Samstag, 04.07.2020

Karina und Katie lebten jetzt seit ein paar Wochen in der Stadt. Ihre Schwester suchte noch immer nach einem Job und Karina wollte sich darum kümmern, dass sie irgendwie Kontakt zu ihrem Vater aufnahm. Aber das war echt schwer. Sie kam sich schon wie ein Stalker vor, weil sie ständig vor dem Gebäude herumhing. Teilweise verbrachte sie sogar den ganzen Tag dort. Solange sie sich mit Essen und Trinken eindeckte, ging das auch. Aber es war mühsam, weil sich nie etwas tat. Ständig kamen und fuhren Autos, aber da sah sie nicht hinein.

Sie konnte ja nicht einfach hineinspazieren und sagen, dass sie seine Tochter war und ihn treffen wollte. Deshalb versuchte sie es weiterhin.

Vor ein paar Tagen hatte sie eine Freundin kennen gelernt, die aus Seoul kam und dort aufgewachsen war. Sie machte einen netten aber auch etwas wilderen Eindruck auf sie. Heute schaffte sie es, Karina davon zu überzeugen in ein Haus einzubrechen. Normalerweise machte sie so etwas nicht, aber Katie gab sich so Mühe damit einen Job zu finden und sie lebten auf den Kosten ihrer Eltern, da wäre es sicher nicht schlecht, wenn sie etwas nebenbei irgendwo her kriegen könnte. Das redete ihr ihre "Freundin" zumindest so ein.

Selbstverständlich erzählte sie ihrer Schwester nichts davon, die hätte ihr gleich den Vogel gezeigt. Doch die neue Freundin schien sich in der Stadt auszukennen und so etwas öfter gemacht zu haben, ohne dabei erwischt zu sein. Wieso also nicht mal versuchen? Sie würde ja keinen millionenschweren Raub machen.

Sie trafen sich und das erste, was ihrer Freundin auffiel war, dass Karine nicht so das typische Einbruch Outfit trug. Sie hingegen war komplett in schwarz gekleidet und trug lange Kleidung, mit Mütze und Mundschutz. Karina Hatte zwar einen Pullover an, aber trug eine kurze Hose darunter, die man unter dem weiten Pullover eigentlich gar nicht sah. Wenn sie eine lange Hose getragen hätte, wäre sie unterwegs an Hitze gestorben. Es war ein warmer Tag. Deshalb verzichtete sie auch auf eine Mütze, sondern band ihre Haare einfach nach oben, damit sie nicht störten, die Kapuze hatte sie aber aufgesetzt. An einen Mundschutz dachte sie ebenfalls.



Karina folgte ihr einfach und sie kletterten über die Mauer hinter dem Haus auf das Grundstück. Es war aufregend und sie hoffte, dass sie niemand erwischte. Ihre Freundin versicherte ihr, dass da selten jemand Zuhause sein würde und vor allem nichts tagsüber. Sie vertraute darauf, dass das stimmte. Vorsichtig liefen sie durch den Garten.

Boah das ist ein mega fettes Haus! Sogar mit riesigem Pool, wer hier lebt muss viel Geld haben.

Die zwei suchten einen Eingang und zu ihrem Glück, was sie bisher noch dachten, war die Terrassentür nicht abgesperrt.

"Bist du sicher, dass hier niemand Zuhause ist?"

"Solche Leute lassen öfter die Hintertür auf. Das passiert regelmäßig", erklärte sie Karina die Lage.

"Aha, ok", meinte sie und folgte ihr ins Haus. Da war alles so riesig und sah richtig teuer aus. Ihr fiel auf, dass nirgends Fotos hingen oder so, nur Bilder, aber nichts, das drauf schließen konnte, wer dort lebte.

Staunend sah sie sich um.

Heftig, das Wohnzimmer ist so hoch, wie zwei Stöcke! Was für eine Platzverschwendung... Oh!, dachte sie sich und sah etwas Geld am Tisch herumliegen.



"Das gehört jetzt mir!"

Wer legt das einfach auf den Tisch? Wie dumm!, dachte sie sich fröhlich und steckte es einfach ein, daneben lag eine Uhr, die sie auch einsteckte.

Wenn ich die verkaufe, gibt das sicher viel Geld.

Sie machte sich gerade keine Sorgen, dass jemand da sein könnte, da es total ruhig dort war. Man hörte nichts, außer die zwei. Ihre Freundin kam zu ihr und fragte, ob sie schon etwas hatte. Da zeigte Karina ihr die Uhr.

"Woah, gib mal her, ich weiß, wo man die verkaufen kann, die ist echt wertvoll!", meinte sie und steckte sie dann ein. Ihretwegen sollte sie die Uhr nehmen, Karina kannte sich sowieso nicht in Seoul aus. Außer dem Weg zum JYP Gebäude hatte sie noch nicht viel von der Stadt gesehen. Nun ging sie in die Küche und wieder zurück. So viel extrem wertvolles lag da gar nicht herum, aber ein paar Sachen steckte sie in ihre Umhängetasche. Mit der kam sie zurück zum Wohnzimmer. Sie hatten sich ausgemacht, dass sie oben schaute und Karina unten. Doch gerade als sie zurück in den Raum kam, sah sie, wie ihre Freundin hinaus in den Garten lief, nein sie rannte, als ginge es um ihr Leben. Gerade rief sie ihr noch zu, dass sie schnell verschwinden sollte.

Dieser Moment ließ ihr Herz wie verrückt schlagen.

Was zum Teufel! Ist doch jemand Zuhause?, fragte sie sich gerade und wollte auch zur Tür laufen, aber da hörte sie etwas und wusste, sie würde es nicht mehr schaffen. Schnell schmiss sie sich auf den Boden und robbte sich unter die Couch. Ihre Tasche zog sie hinterher und versuchte ihre Atmung in den Griff zu bekommen.

Verdammt! Ich dachte es ist niemand hier! Und sie ist einfach weggelaufen... na super! Ich hoffe, mich sieht niemand. Scheiße, echt!

Karina konnte sich nicht besonders viel bewegen, aber sie hörte, dass jemand im Raum war.

Scheiße, scheiße, scheiße. Bitte, ich will hier wieder raus!, dachte sie sich und wedelte sich etwas Luft zu, weil sie das Gefühl hatte da unten zu ersticken.

Tae und Hobi waren heute alleine hier. Die anderen waren unterwegs. Sogar der Manager musste sich um einiges kümmern. Hobi schlief noch in seinem Zimmer und V wollte sich gerade etwas zu Essen machen, weil er Hunger hatte.



Ihm kam vor als würde er ab und zu komische Geräusche vernehmen. Dann hörte es sich mal so an, als würden zwei Leute miteinander reden. Wahrscheinlich bildete er sich das nur ein. Gerade wollte er mit seiner Schüssel in die Richtung des Wohnzimmers gehen und hörte wie eine Tür aufging. Auf einmal sah er von dem Fenster aus wo er stand.m, das eine Frau nach draußen rannte. Wurden sie gerade ausgeraubt? Was war jetzt los?

„Was zur Hölle..“, fing er an zu fluchen und stellte seine Schüssel schnell ab.

Sofort riss er die Tür auf und lief ins Wohnzimmer.

„Wenn wir sie mit den Kameras erwischen ist sie so oder so dran!“

War sie alleine? Oder sind hier noch mehr?

Sein komisches Gefühl wurde er noch immer nicht los. Als wäre noch jemand hier.  Plötzlich fing er an zu suchen. Hinter den Vorhängen überall eben wo sich wer verstecken konnte. Zum Schluss sah er unter die Couch weil es einfach zu ein schlechtes Versteck war das er gar nicht damit rechnete jemanden zu finden. Doch tatsächlich lag eine Person unter der Couch.

„Jetzt habe ich dich!“, rief er und zog die Person raus, mit ihrer Tasche die klapperte.

Damit sie nicht entkam, setzte er sich auf sie. Mit seinen Händen pinnte er sie gegen de Boden.

Erst jetzt sah er ein jüngeres Mädchen das ihn mit verschreckten Augen ansah.

„Wer bist du und was machst du in meinem Haus?“, fragte er sie.



Mit einer Hand zog er ihr den Mundschutz runter. Sie sah nicht aus als wäre sie eine Diebin. Was war sie dann? Ein Stalker? Ihr Gesicht war wunderschön und ihr Körperbau zierlich. Das spürte er.

„Wie hast du es hier reingeschafft?“



Jetzt war sie sowas von dran. Egal wie hübsch sie auch sein mochte, er würde die Polizei rufen. Er fragte sie was sie hier zu suchen hatte. War sie ein Stalker oder wollte sie Sachen klauen die sie teuer verkaufen konnte.

Was? Kameras?? Verdammt! Diese blöde Kuh hat mich einfach zurückgelassen. Ich fühle mich echt verarscht!!

Karina hoffte einfach nur, dass sie niemand entdecken würde. Sie war geliefert, wenn das passierte. Der Mann, den sie gehört hatte, ging im Raum herum und sie konnte hören, dass er nachsah, ob noch jemand hier war.

Bitte, bitte, bitte, bitte schau nichts unters Sofa!, flehte sie innerlich, doch da war es schon zu spät. Die Schritte kamen immer näher und plötzlich wurde sie gepackt und herausgezogen.

Scheiße verdammt! Ich bin erledigt!!!

Kaum hatte er sie, setzte er sich auf sie drauf. Es war alles andere als erotisch, denn sie bekam Panik, weil sie erwischt wurde. Ihr erster Einbruch und dann ging es gleich schief. Als würde sie sich ernsthaft gegen ihn wehren können, hielt er ihre Arme auch noch gegen den Boden. Sie sah ihm in die Augen und wurde noch panischer. Dass er nicht hässlich war, fiel ihr gleich auf, aber darüber konnte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Es war auf jeden Fall kein hässlicher alter Sack, der hier wohnte, so wie es aussah.

Zu allem Überfluss zog er ihr den Mundschutz auch noch herunter und wollte selbstverständlich wissen, wer sie war, was sie dort machte und wie sie reingekommen war.

Gleich sterbe ich! Das war eine dumme Idee!

Ihr Herz raste vor Nervosität und Angst ziemlich stark, so wild hatte es noch nie geschlagen.

Was sage ich ihm? Am besten lüge ich ihn an, dann kann er mir nichts tun!

Karina schluckte und atmete richtig durch.

"Also... ich wurde gezwungen, hier einzubrechen", log sie einfach. Sie wurde zwar nicht gezwungen, aber überredet und dann bitterböse verraten. Noch immer raste ihr Herz wie verrückt.



"Die Terrassentür war offen... Du solltest die besser zusperren...", riet sie ihm aufgeregt.

Boah, ich fasse es nicht, dass ich erwischt wurde... Hoffentlich lässt er mich gehen. Meinetwegen kann er die Sachen wieder haben... Scheiße sie hat sie Uhr mitgenommen, so ein Mist! Die wollte ich haben.

Sie war jetzt in einer ziemlich misslichen Lage und hoffte auf ein Wunder, oder auf ihre guten Lügenkünste. Vielleicht war er ja auch ein ganz barmherziger Mensch, der Mitleid mit ihr hätte, wenn sie ihm eine bittere Geschichte erzählte?

„Wer hat dich dazu gezwungen?“, fragte er ernst.

Über ihre Aussage musste er schon lachen. Sie hatte er noch den Nerv und Beratschlagte ihn über sowas.



„Man bricht auch nicht einfach ein, wenn Leute zuhause sind“, belehrte er die Diebin.



Die hat es faustdick hinter den Ohren. Richtig sexy.

Taehyung ließ ihre Hände los, sodass sie sich besser bewegen konnte. Falls sie sich wehren würde, wusste er schon was er mit ihr anstellte.

Auf unserer Mauer wäre ein Stacheldraht nicht verkehrt. Das nächste Mal wird sie nicht mehr zu uns durchdringen.

Kurz musterte er Karina und dann sah er wieder zu ihr.



Sie hat nur einen Pulli an... hat sie keine Hose? Ich muss versuchen die Situation nicht heiß zu finden, obwohl das ziemlich schwer ist.

„Du bist bestimmt ein Stalker. Wer sonst würde hier halbnackt bei uns einbrechen? Hattest du was mit meinen Kollegen und willst dich rächen?“

So ein süßes Ding wäre ihm gleich aufgefallen, doch an alle konnte er sich auch nicht mehr erinnern. Vielleicht war sie eine von vielen bei ihnen.

„Wie alt bist du überhaupt? Und die Frage ist vor allem wie heißt du?“, durchlöcherte V sie mit seinen Fragen.

"Eine Freundin, die ich erst seit kurzem kenne. Die ist aber weggelaufen...", antwortete sie brav. In allen Dingen musste sie ja nicht lügen.

Ach ne, das ist mir auch klar, dass man nicht einbricht, wenn jemand Zuhause ist!



"Sie hat gesagt, dass niemand Zuhause wäre!", fügte sie noch hinzu und er ließ ihre Hände wieder los, blieb aber auf ihr sitzen und sah sie mit so einem gewissen Blick an.

Oh nein, bin ich bei einem Perversen gelandet? Bitte nicht!, wurde sie innerlich schon panischer. Wer wusste schon, ob er ihr irgendwas tun würde. Doch jetzt sah sie ihn fragend an, als er ihr unterstellte, sie sei ein Stalker und hätte was mit wem gehabt.

"Moment, was? Stalker? Kollegen? Halbnackt? Ich habe eine Hose an du Perverser!", brachte sie heraus und wollte ihn von sich stoßen, aber es ging nicht.

"Ich bin ganz ehrlich kein Stalker und ich wüsste nicht, mit wem ich was gehabt haben sollte!", brachte sie aufgeregt aus ihrem Mund. "Wieso sollte ich dich stalken?", fragte sie nach und hielt sich ihre Arme vor ihren Brustkorb. Wenn er schon so redete, vielleicht würde er wirklich was machen.

Wo hat die mich hier reingeritten! Wenn ich die wiedersehen, dann knallt es!

Dann stellte er wieder Fragen. Es war klar, dass er das wissen wollte, immerhin war sie dort eingebrochen.

"Ich bin...", fing sie an und dann fiel ihr ein, dass sie lügen konnte. "17!", log sie ihn an.

Wenn er denkt, dass ich minderjährig bin, dann kann er mich laufen lassen.

Die Frage nach ihrem Namen ignorierte sie einfach.

"Das mit dem Einbruch tut mir wirklich leid, ich lasse alles hier, was ich eingesteckt habe! Meine Eltern werden mir den Kopf abreißen, wenn sie davon erfahren. Ich wollte doch nur etwas Geld dazu verdienen, um meine Unikosten abzudecken", schauspielerte sie traurig bewegt.

"Dann solltest du dir andere suchen die dich nicht in solche Situationen bringen"

Wie naiv ist die eigentlich? Die glaubt sicher jedem..

Taehyung wusste nicht wie er das ganze einschätzen sollte. Sie sah nicht so aus als wollte sie nur einbrechen doch anscheinend war es nur das. Mit ihren Händen versuchte sie ihn von sich zu stoßen, was ihr nicht gelang. Gut das er noch auf ihr saß.

Verschreckt hielt sie ihre Arme vor ihrer Brust. Bestimmt hatte sie Angst das er etwas machen würde. Bei V konnte das tatsächlich passieren.

"17?", wiederholte er erstaunt.



Ich hätte gedacht sie wäre älter. Einen Ausweis hat sie sicher nicht dabei, wenn sie einbrechen geht. Wer weiß wie oft sie jedem so eine Story erzählt.

Eine kleine tragische Kurzgeschichte log sie ihm vor. Sasaengs waren gute Lügner und würden alles tun um nur mit ihren Idolen zusammen zu sein. Auch konnten sie gut schauspielern. Bestimmt war sie so eine.

"Ich denke du weißt ganz genau wer hier wohnt. Jeder weiß das. BTS sagt dir sicher nichts. Genauso wenig wie mein Name", machte er sich über sie lustig.



Kurz darauf verschwand sein Lächeln wieder. Wenn er die Polizei rief würde sie schon mit der Sprache herausrücken.

"Ich rufe trotzdem die Polizei", meinte er und holte sein Handy aus der Hosentasche.



"Oder willst du mir noch was sagen? Vielleicht kannst du mir was anbieten und mich dadurch umstimmen?"