Partyraum

Jetzt waren sie wieder da und Tae schlug ein Spiel vor. Ihm war es bekannt und er hatte es auch schon einige male mit Freunden gespielt. Es würde sicher lustig werden und er war einverstanden. Den Scherz von V fand er sehr lustig und fing an zu lachen. Die arme musste sich sicher noch einige Witze über sich ergehen lassen.



Als er sich gleich wieder beruhigte, sah er zu den anderen.

"Hört sich gut an. Was meint ihr?"

Hana musterte Hiromi und sah abwechselnd von ihr zu Sehun. Dass Jin sie ansah, bekam sie gar nicht mit, weil sie abgelenkt war. Wieso sollte sie auch zu jemand anderem schauen, wenn ihr Freund neben ihr war.

Die beiden sehen so extrem lieb zusammen aus! Ich frage mich aber schon, wie sie sich treffen, wenn sie so nervös ist. Ob sie in seiner Gegenwart nicht mehr so aufgeregt ist, wie bei anderen Fremden? Immerhin sind sie ja schon lange zusammen. Mit mir redet sie auch anders, als mit den anderen.

Weil Suho sagte, dass er kurz wohin ging, sah Hana ihn an. In dem Moment trafen sich ihre Blicke.

Hat er absichtlich zu mir geschaut? Will er, dass ich ihm folge?, fragte sie sich gerade und wollte zu ihrer Hosentasche greifen. Doch als ihre Hand dort lag, wo normalerweise ihr Hand war, fiel ihr ein, dass sie ein Kleid trug und ihr Handy gar nicht dabei, sondern in ihrer Tasche liegen hatte.

"Jetzt wo du da bist, freue ich mich schon richtig auf den Abend!", versicherte Hana Hiromi und trank dann einen Schluck aus ihrem Glas.



"Ehm, kann ich dich nochmal kurz alleine lassen? Es dauert nicht lange. Bin gleich wieder da!", sagte sie mit einem Lächeln und ging aus dem Raum raus. Obwohl sie nicht gesehen hatte, wo Suho langging, führten ihre Beine sie automatisch in die Bücherei.

"Zu mir war sie nett. Mich hat sie sogar angelächelt", sagte Bobby und lachte deshalb. Obwohl das für B.I richtig scheiße sein musste, fand er es einfach lustig.



Auch Hanbin schien es etwas lustig zu finden, weshalb er ebenfalls lachte. Da sein Kumpel seinen Shot schon getrunken und den nächsten bestellt hatte, trank Bobby seinen auch schnell aus. Dann schlug V ein Spiel vor und er wollte mitmachen.

"Wir machen auch mit!", ließ er ihn wissen.

Suho ging nach draußen, aber er dachte sich nicht viel dabei. Leider ging auch Hana raus. Wahrscheinlich machte sie sich frisch oder musste auf die Toilette. Als er Partyspiele hörte wurde er auch hellhörig. Suga, V, B.I und Bobby waren schon mal fix dabei. Die anderen hatten sich dazu noch nicht geäußert. Mit seinem Glas stand er auf und ging zu den anderen.

„Ich bin auch dabei. Du spielst doch auch mit Annie oder?“

Als Taehyung wieder mit Baekhyun in den Raum kam, sah sie ihn von oben bis unten an. Sie war erleichtert darüber, dass er keine nassen Sachen mehr tragen musste und Baek so freundlich war und ihm welche borgte. Trotzdem hatte sie noch immer ein sehr schlechtes Gewissen. Nachdem V bei ihnen stand, schlug er allen ein Trinkspiel vor.

Sind das perverse Fragen? So gesehen spielen ja jetzt nur Männer mit, die denken so oder so immer gleich zweideutig.

"Haha, sehr lustig", meinte sie und zeigt ihm ihre Zunge, lachte und redete weiter. "Ich trinke sicher nicht nur Wasser."



"Bleibt das bei normalen Fragen? Oder werden die dann immer tiefer?", wollte sie wissen.

Sie wollte keine Fragen beantworten ob sie schon jemanden geküsst hatte oder schon ein Verhältnis mit jemanden hatte und solche Sachen. Bei Jin und V konnte sie sich die Fragen vorstellen. Diese Fragen würden sie sicher stellen, deswegen wollte sie das gleich abklären. Außerdem wollte sie nicht das fremde Männer so etwas über sie wussten. Mit ihren Mädels hatte sie das schon öfters gespielt und das war sehr lustig gewesen. Aber nur mit Männern? Sollte sie vielleicht Ahri fragen?

"Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich mit euch mitspielen soll", gab sie Jin als Antwort.

Was Trinkspiele? Hört sich super an. Da könnte ich auf jeden Fall mitspielen.

Nun hörte sie auf zu tanzen und kam zu den anderen, die sich unterhielten. Annie fragte gerade ob die Fragen immer tiefer wurden und war sich noch nicht im klaren ob sie mitmachen würde.

"Macht doch nichts. Die merken sich das sicher nicht was sie dich alles gefragt haben. Oder hast du Angst, weil du viel trinken wirst?", fragte sie und lachte.

Wer alles genau mitspielte wusste sie noch nicht. Hanbin und Suga waren bis jetzt noch nicht so ihre Freunde aber vielleicht mochte sie sie dann mehr wenn sie schon genug Alkohol intus hatte. Ihnen schenkte sie auch keine Beachtung.

"Wenn ich mitmache musst du das auch. Wie sieht es bei dir aus Chen?"

Als die anderen wieder verschwunden waren, sah er sie wieder an.

"Du machst das toll", lobte er sie und küsste sie als Belohnung auf die Stirn.



Bis jetzt hatten sie sich noch nie auf den Mund geküsst und heute wollte er das auf jeden Fall ändern, er hoffte nur es würde ihr auch gefallen und das es nicht zu viel war.

"Wenn du eine Pause brauchst, können wir auch mal rausgehen", versicherte er seiner Freundin und lächelte sie an.

Mit ihren Augen beobachtete sie Kai. Er sah einfach so gut aus wie er spielte und sie liebte es wenn er so niedlich war. Am liebsten würde sie den ganzen Tag nur mit ihm kuscheln.

"Ich brauch Chanyeol nicht holen. Ich werde auch so gegen euch verlieren", sagte sie und lachte.



Bei diesen Spielen war sie nicht sonderlich begabt, aber sie spielte trotzdem immer mit, weil es echt Spaß machte.

"Spielst du das oft?", fragte sie Lay.

Chen liebte es zu trinken, deshalb hörte sich das Spiel gut an. Aber auf die tiefen Fragen konnte er auch verzichten, wenn er ehrlich sein sollte. Jongdae griff zur Schüssel mit den Nüssen und aß ein paar davon.



"Ich mach auch mit. Aber wenn die Fragen zu persönlich werden, bin ich raus", stellte er gleich klar, denn er mochte das auch nicht, wenn jemand zu viel in seinem Privatleben herumstöberte, auch wenn die anderen ebenfalls Idols waren.

Er und seine Cousine hatten wohl doch mehr gemein, als gedacht.

Weil sie sich so tapfer und wacker schlug, belohnte Sehun sie mit einem Kuss auf ihrer Stirn. Hiromi war es unangenehm, weil so viele andere im Raum waren, aber trotzdem fand sie es toll und lächelte verlegen.



"Nein, das passt schon. Hier fühle ich mich gerade etwas wohler", sagte sie zu ihm, als er vorschlug, dass sie auch mal rausgehen konnten. Sie konnten hören, dass die anderen ein Trinkspiel spielen wollten, da sie neben ihnen standen, aber Hiromi wollte da nicht mitmachen, das wäre ihr viel zu peinlich. Sie sah zu ihrem Freund.

"Willst du mitspielen? Ich will dich nicht daran hindern, wenn du möchtest, kannst du das machen!"

Dass sie nicht mit Chanyeol spielen brauchten, war klar. Immer, wenn er irgendwo mitspielte, gewann er. Und wenn er mal nicht gewann, dann drehte er durch.

"Nur gelegentlich. Aber ich bin auch nicht gut darin", sagte er und kratzte sich am Ohr.



"Schwägerin hast du das schon mal gespielt?", fragte er Misaki.

Als Ahri auch bei ihnen war und bei dem Spiel mitmachen wollte, da griff er sich leicht nervös an den Hals.



Sie ansprechen hatte er auf keinen Fall vor, wer weiß, ob sie ihn dann in der Luft zerreißen würde. Sollte er doch nicht mitmachen? Irgendwie wusste er nicht, was er machen sollte. Im Umgang mit Frauen war er in der Regel eher zurückhaltender, aber, dass ihn eine so anfuhr, wie Ahri es getan hatte, das schlug noch mehr auf ihn ein.

Doch davon wollte er sich nicht unterkriegen lassen.



"Sollen wir woanders hingehen? Im Wohnzimmer ist viel Platz zum Sitzen."

Jetzt hatten sich auf jeden Fall genügend Leute gefunden, die mitspielen wollten.

"Hört sich gut an, schnappen wir uns ein paar Flaschen und verziehen uns", stimmte er zu.



Sie ließen sich ein paar Flaschen Soju und weiteres geben, dazu genügend Schnapsgläser und gingen damit ins Wohnzimmer. Es waren Bobby, B.I, Baekhyun Chen, Suga, V, Jin, Annie und Ahri, die rübergingen.

"Nein, ich habe noch nie gespielt. Bis jetzt habe ich immer zugesehen", antwortete sie ihm und lächelte.

Er nennt mich Schwägerin? Wie lieb von ihm.

"Ich sehe euch erstmal zu", erklärte sie ihnen und setzte sich auf einen Stuhl, der in der Nähe stand.



Vielleicht hilft mir ja Jongin nachher beim spielen.

"Nein, ich spiele sonst immer mit, aber heute will ich lieber bei dir sein. Außerdem muss ich das ja ausnutzen, wenn du hier bist", sagte er er und lächelte sie an.



"Später zeige ich dir noch kurz mein Zimmer. Hast du dir schon überlegt ob du hier übernachten willst? Wir dachten, dass wir einen Mädchenraum machen wo die meisten dann schlafen"

Bestimmt würde sie nicht in seinem Zimmer schlafen wollen, weil ihr sicher zu schnell ging. Er wollte sie gerne bei sich liegen haben, aber es war so viel besser.

"Das kommt gar nicht in Frage!", meinte ihre beste Freundin sofort und zog sie gleich aus dem Stuhl wieder hoch.

"Sieh dir mal an, wie ich das nicht kann. Und trotzdem macht es Spaß, also machst du auch mit!", bestimmte sie einfach und drückte ihre den Kö in die Hand.

"Jongin sieht so professionell aus, er zeigt dir bestimmt gerne, wie man das macht."

Natürlich ging er gleich zu seiner Verlobten, als Emilia sie zum Spielen aufforderte.

"Komm, ich zeig dir was du machen musst", meinte er.

Kai führte Misaki zum Billiardtisch hin und stellte sich hinter sie. Mit ihr gemeinsam positionierte er sich so, dass er ihr alles gut zeigen konnte. Es war leichter, wenn er hinter ihr stand.

"Du musst deine Hand so hinlegen", erklärte er ihr und zeigte es. "Und dann nimmst du den Kö, holst aus...", fuhr er fort und führte ihren Arm gemeinsam mit seinem, weiter nach hinten. Dann gab er ein wenig Schwung und sie stießen die Kugel an.

Jongin drehte seinen Kopf zu ihr und lächelte sie mit einem zufriedenen Lächeln an.



"Siehst du, so schwer ist das gar nicht", meinte er und ging nun wieder von ihr weg.

Er will mir sein Zimmer zeigen. Das wollte ich schon immer mal sehen. Ich würde gerne das ganze Haus sehen, es ist so spannend zu sehen, wie EXO lebt. Und wie vor allem Sehun lebt.



"Danke dir, dass du bei mir bist!"

Sehun erkundigte sich, ob sie darüber nachgedacht hatte, dort zu übernachten. Eigentlich wollte sie gerne nach Hause, aber sie dachte mehr daran, ihm nicht den Spaß am heutigen Abend zu verderben. Da bei ihnen alles sowieso schon langsamer ging, wollte sie ihm also einen Gefallen tun.



"Hm... eventuell würde ich hier übernachten... weißt du, ob Hana auch hier schläft?"

"So, bin wieder da", sagte Hana und setzte sich neben Hiromi hin.



Auf wem Weg dorthin hatte sie gesehen, dass einige von den anderen im Wohnzimmer saßen und irgendwas spielten.

Nun unterhielten die beiden sich eine Weile. Weil sie sich lange nicht gesehen hatten, redeten sie über einiges. Früher hatten sie sich auch gut verstanden. Und jetzt war eine ganz andere Beziehung da, weil Hana dort arbeitete und Hiromi mit Sehun zusammen war. Dass Hana die Freundin von Suho war, konnte sie ihr nicht einfach sagen. Sie fragte nach, ob sie auch dort übernachten würde. Hana hatte es vor, denn es war zu weit weg von ihrer Wohnung.

Kai ergriff nun die Initiative und half Misaki. Die beiden sahen einfach unbeschreiblich toll aus gemeinsam, außerdem hatte es einen gewissen romantischen Flair, als sie dort so gemeinsam standen. Emilia machte sich einen kleinen Spaß daraus und zeigte ihrer Freundin ein Fingerherz.



Sie spielten eine Runde, die nicht kurz dauerte. Aber dann hatte Emilia keine Lust mehr, sie war echt schlecht darin.

„Ich werde mich den anderen mal anschließen, ich glaube, sie spielen irgendwas.“

Emilia stolzierte ins Wohnzimmer und gesellte sich zu den anderen.

Seitdem er von Suho und Hana wusste, beobachtete er die beiden teilweise einfach genauer, als vorher. Er fand, dass sie sich nicht sehr auffällig verhielten, wenn andere da waren, aber es gab schon hin und wieder den einen oder anderen Moment, wo sie es nicht leugnen konnten.

Ihm fiel aber nicht auf, dass die beiden zeitgleich nicht im Raum waren, denn er sah den anderen beim Billardspielen zu, bis sich irgendwann Chanyeol zu ihm gesellte. Die beiden unterhielten sich etwas und dann wollte D.O sich auch mal bei Hiromi vorstellen.

Was würde das für einen Eindruck machen, wenn er sich bei ihr nicht einmal vorstellen würde.

"Ich werde mich kurz vorstellen", sagte er zu Chanyeol und ging zu Hiromi. Da er wusste, dass sie so schüchtern war, wollte er natürlich nicht unfreundlich wirken, er benutzte sein freundlichstes Lächeln und hob seine Hand, um hallo zu sagen.



"Hallo, ich bin Kyungsoo, freut mich, dich kennen zu lernen!", stellte er sich vor, lächelte und ging dann wieder. Da er sie nicht kannte, wusste er auch nicht, was er mit ihr reden sollte. Außerdem war es ihr bestimmt unangenehm, deshalb ließ er sie lieber wieder in Ruhe. D.O ging nun aus dem Raum raus, weil er auf die Toilette musste.

Dass Hana wieder bei ihr war, freute sie. Weil sie jetzt in guter Gesellschaft war, schickte sie Sehun auch mal zu den anderen. Sie wollte nicht, dass er seine ganze Zeit nur mit ihr verbrachte, wenn sie sich gerade sowieso mit jemand anderem unterhielt. Das musste sie lernen, dass er nicht immer bei ihr sein konnte. Zwar störte es sie nicht, dass er bei ihr bleiben wollte, aber sie hatte ein schlechtes Gewissen, wenn er den Abend nicht genießen konnte.

Hana und sie redeten miteinander, bis sie von jemandem angesprochen wurde. D.O stellte sich freundlich bei ihr vor und ging dann auch schon wieder. Jedes Mal, wenn einer von den anderen mit ihr redete, klopfte ihr Herz wie wild.

"Was soll ich nur machen? Ich habe das noch immer nicht realisiert, dass ich hier in dem Haus bin, wo EXO lebt."

Was war das denn jetzt? Mich lächelt er nie an!, stellte Hana fest, nachdem sich D.O vorgestellt hatte. Sicher war er nicht ständig ein Griesgram oder so, aber wenn sie ihn sah, dann lächelte er sie eigentlich nie an. Dazu musste sie sagen, dass er einer der Mitglieder war, die sie am wenigstens sah.

"O...kay... du hast aber schon realisiert, dass Sehun dein Freund ist oder?", fragte Hana grinsend nach.



"Also, er ist ja auch ein Mitglied der Band. Aber... ehm... versuch die anderen nicht als EXO zu sehen, sondern als ihre Persönlichkeiten. Nicht Kai, sondern Jongin. Nicht Chen, sondern Jongdae. Ihr habt jetzt einen ganz anderen Bezug zueinander als nur Fan und Idol."

Hana wusste, wovon sie redet. Bei Got7 und ihr war es auch so, dass sie auf den Konzerten ein Fan war, mit ihrem Lightstick herumwedelte und die Band unterstützte. Aber im echten Leben, waren sie Familie. Doch das wollte sie jetzt nicht sagen, denn Hiromi wusste nichts davon, dass Hana die Cousine von Jackson war, sowie sonst niemand bis auf EXO.

"Bis ich das wirklich verstanden hatte, ist viel Zeit vergangen!", äußerte sie sich dazu, dass Sehun ihr Freund war.

"Egal, was es ist, ich brauche einfach immer so lange", fing sie an zu sagen und drehte sich kurz, weil sie zu Sehun sehen wollte, der glücklicherweise etwas mit seinen Freunden machten. Dann fuhr sie fort.

"Ich habe einfach überall Angst vor!"

Wieso ist sie so viel reifer als ich? Obwohl sie jünger ist, beneide ich sie, um ihre Art...

Das, was Hana sagte, stimmte. Aber es fiel ihr absolut nicht leicht, immerhin war sie seit dem Debüt ein Fan und das war einfach wie ein Traum für sie.

"Du redest aber mit mir ja auch. Wir haben zwar gemeinsam gearbeitet, aber wir kannten uns auch nicht so besonders gut. Und mit mir kannst du über so etwas reden. Dann schaffst du es auch, mit den anderen ganz normale Gespräche zu führen. Da bin ich mir sicher!!", ermutigte sie Hiromi.



"Magst du den Wein probieren?", fragte sie und schob das Glas zu ihr rüber.

Für Hiromi wirkte Hana gerade sicher sehr selbstbewusst und stark, aber auch sie war oft unsicher und ihr waren viele Sachen unangenehm oder peinlich.

Da hat sie Recht. Bei ihr fällt es mir auch nicht schwer. Das ist es am Anfang schon, aber es ging schnell wieder.

"Auf jeden Fall bin ich ziemlich froh, dass du auch hier bist... Übernachtest du hier?", wollte sie wissen und sah auf das Glas, das Hana zu ihr geschoben hatte.

Zuerst überlegte sie, ob sie ihn probieren sollte, dann nahm sie das Glas in die Hand und probierte etwas davon.

"Der schmeckt gut. Ich glaube, ich nehme auch so einen."

Sie schob das Glas zurück zu Hana und sah den Barkeeper an, der aber gerade beschäftigt war. Ihr Mund öffnete sich zwar, aber es kam nichts heraus. Hana ermutigte sie aber, dass sie das schaffte, sich das selbst zu bestellen.

"Entschuldigung...", sagte sie leise, doch er konnte sie nicht hören, weil die Musik ihre unmerkliche Stimme übertönte. Nun räusperte sie sich und versuchte es noch mal lauter.

"Entschuldigung...! Könnte ich...", doch wieder war sie zu leise. Ihr Herz klopfte, es war doch nicht viel dabei, sich ein Getränk zu bestellen. Nun riss sie sich zusammen, weil es ihr schon so peinlich war.

"Ich hätte gerne den selben Wein, wie sie!", sagte sie mit lauter Stimme. Der Barkeeper sah sie an, lächelte, nickte und schenkte ihr einen ein. Als er vor ihr stand hielt sie das Glas fest.

"Siehst du, ich traue mich einfach gar nichts!" Nachdem sie das gesagt hatte, trank sie einen Schluck von ihrem Wein.

Genau wie ich sie in Erinnerung habe. Total schüchtern. An der Arbeit klappt es aber komischer weise ja auch!

Vielleicht war sie an der Arbeit offener, weil sie es liebte und gerne machte. Da war sie meist offener gewesen.



"Was meinst du?", fragte Hana nach und sah sie an, "Du hast dir gerade dein Getränk selbst bestellt, das ist nicht, sich nichts trauen. Du musst dir selbst etwas mehr zutrauen."

Ihr kam es so vor, als wäre sie älter als Hiromi, weil sie so sehr introvertiert war und sie das jung und unreif wirken ließ. Hana hingegen war für ihr Alter sehr reif, was sie älter wirken ließ.

"Wir machen jetzt ein paar Übungen. Komm steh auf", sagte Hana, nahm Hiromis Hand und stand mit ihr auf. Im Raum waren nicht zu viele Leute, aber er war eben auch nicht leer. Das war perfekt.

Hana fing an und machte irgendwelche Bewegungen.



Dann gab sie Hiromi das Zeichen, dass sie dran war.



"Jetzt du!", forderte sie sie auf.

Egal, was Hiromi sagte, Hana widersprach und wollte ihr Mut machen. Nun standen beide auf und Hiromi wusste noch nicht, wieso sie überhaupt aufgestanden war. Doch Hana fing an Bewegungen zu machen, die sie peinlich fand. Sofort sah sie sich um, ob niemand zu ihnen schaute.



"Was? Nein, nein. Ich kann das nicht!", weigerte sie sich sofort, doch Hana wollte sie nicht lassen. Weil sie da nicht rauskam aus dieser peinlichen Situation, trank sie ein paar Schlücke aus ihrem Glas und machte irgendwas.



Doch bevor sie sich wieder setzen konnte, zog Hana sie wieder zu sich, offenbar war es noch nicht genug. Ihr Herz raste und ihr Kopf war super heiß, weil ihr das so peinlich war.



"Reicht das?", fragte sie ungeduldig nach und wollte sich wieder setzen. Es war ihr so unangenehm.