Küche und Esszimmer

"Pflegt dich jemand wenn du krank bist oder wirst?", wollte er wissen.



Suho aß seine Suppe fertig und war nun voll.

„Machst du das öfters? Also dass du Leute gesund pflegst?“, fragte nach und trank aus der Tasse.

Ob mich jemand pflegt? Ich selbst... normalerweise.

Hana traf diese Frage irgendwie ein wenig. Ihr Vater lebte mit seiner Frau außerhalb der Stadt und ihre Mutter lebte in Amerika. Jackson hatte viele Termine und ansonsten hatte sie keine richtigen Freunde. Eigentlich war niemand da, der sie pflegen würde. Sie war es gewohnt, dass sie sich um andere kümmerte, da sie sich jahrelang um ihre Großmutter gekümmert hatte. Es passierte nicht oft, dass sie krank wurde und wenn, dann hatte sie nichts schlimmeres.



"Naja, mein Cousin könnte sich etwas um mich kümmern...", sagte sie etwas leiser und sah ihn dann an, als er fragte, ob sie das öfter tat.



"In meiner Jugend habe ich mich ein paar Jahre lang um meine Großmutter gekümmert", erklärte sie ihm nun und versuchte dabei nicht traurig zu wirken. Ihre Oma war damals die einzige Person gewesen, bei der sie halt gefunden hatte. Schon vor der Scheidung ihrer Eltern, lebte sie dort, weil ihr Vater und ihre Mutter keine Zeit dazu hatten. Als Jugendliche von den Eltern zur Seite geschoben, hatte sie eine stärkere Beziehung zu ihrer Großmutter, als zu ihnen. Doch nachdem sie gestorben war, wurde sie noch mehr alleine gelassen. Da dachte sie nicht gerne dran.

"Sie war auch sehr oft krank... Wenn mein Cousin krank ist, dann kümmere ich mich auch um ihm."

Hana wollte jetzt nicht dazu sagen, dass sie sich auch hin und wieder um seine Freunde kümmerte, sobald es ihnen schlecht ging. Das käme vielleicht blöd rüber.

Was sie ihm erzählte beeindruckte ihn sehr. Hana war richtig fleißig und war sehr bemüht um jeden. Sogar um ihre Oma kümmerte sie sich gut.

Das heißt ihre Großmutter ist schon gestorben. Und sie hat sich immer alleine um ihn gekümmert?

„Wohnst du alleine oder lebst du in einer WG?“

Wenn er ehrlich war wusste er noch gar nicht so viel über sie wie er sich dachte.

Jetzt trank er seinen Tee aus und musterte Hana. So eine Frau würde ihm auf jeden Fall gefallen, doch sie war schon noch sehr jung.

Obwohl sie von Anfang an solche Art von privaten Gesprächen eher meiden wollte, gab sie ihm Antworten. Es schien ihn wirklich zu interessieren, das zeigte, was für ein Mensch er war.

„Alleine. Es gibt nicht so viele Menschen, die ich kenne, mit denen ich zusammen leben könnte“, gab sie zu und aß dann weiter, bis ihr Schälchen leer war.

„Aber ich lebe schon seit drei Jahren dort, also ist es nicht so schlimm, ich bin es gewohnt.“

Hana blieb noch sitzen.

„Kannst du noch was essen, oder ist das zu viel?“

Das muss echt hart sein nicht so viele Freunde zu haben. Ich habe wenigstens meine Mitglieder.

„Nein danke. Ich bin satt und kann nichts mehr essen.“



Suho stützte sich ab und sah sie an.

Obwohl sie so jung ist, kommt sie mir ziemlich reif vor.

Er sah sie an und das bemerkte sie, weil es ihr unangenehm war, stand sie nun auf und trug den Topf zum Herd zurück. Er konnte ja am Abend auch noch davon essen, sie war jedenfalls auch satt geworden.

Dann ging sie zum Tisch und räumte die Sachen ab, die sie dann zum Spülbecken stellte. Sie drehte sich zu Suho.

„Ich werde dein Zimmer nach dem Abwasch sauber machen!“, informierte sie ihn und fing dann an abzuspülen. Es war schnell erledigt, da sie ja nicht viel Geschirr gebraucht hatten. Hana trocknete die Schälchen auch gleich ab, so wie den kleinen Topf, den sie zuvor hineingestellt hatte.

„Ehm“, fing sie an zu reden und sah dann zu ihm. „Dass ich mich gekümmert habe,... ich bin dir wirklich dankbar für das Handy, aber ich muss einfach was tun, damit ich es irgendwie abarbeite, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen.“



Sie wusste nicht, ob das so rüber kam, wie sie es sagen wollte.

„Damit meine ich, dass das für mich selbstverständlich war, zu schauen, dass es dir gut geht!“

„Achso du hast das nur wegen dem Handy gemacht.“, wiederholte er und ihm ging die Glühbirne auf.



Deshalb hat sie das gemacht.

„Ich warte dann hier unten, dann störe ich dich nicht wenn du mein Zimmer sauber machst.“, erklärte er ihr.

In dem Moment, als er das wiederholte, tat es ihr leid, dass sie es gesagt hatte. Was dachte er jetzt von ihr? Und wieso störte sie das so extrem?

Ist er enttäuscht? Bin ich enttäuscht!?! Vielleicht hätte ich das doch nicht sagen sollen.

Es ärgerte sie jetzt. Sie wusste ja selbst, dass es nicht nur deshalb war, aber sie wollte da nicht noch mehr Verwirrung reinbringen.

Wahrscheinlich ist es besser so. Ganz alleine wegen dem Handy war es ja nicht... mit ist der Gedanke erst viel später gekommen, nachdem ich ihm schon geholfen habe.

Sie entschied sich dazu, nichts mehr deshalb zu sagen. Es war sicher besser, wenn er dachte, es wäre deshalb gewesen, statt irgendwas anderes anzunehmen. Wenn er den anderen Mitgliedern davon erzählen sollte, war die Gefahr, dass sie sich etwas bei dachten auch geringer, ja so war es wohl besser. Dennoch spürte sie innerlich eine Unruhe, es fühlte sich ein wenig so an, als hätte sie ihn angelogen.

Von dort aus wo sie stand, sah sie ihn an.



Sie konnte sich das selbst gerade nicht erklären, wie sie sich fühlte. Irgendwas war komisch. Aber da musste sie jetzt durch.

„Ich mache dein Zimmer jetzt. Wenn du etwas brauchst in der Zwischenzeit, dann ruf mich einfach, ja? Hast du genug Kraft um aufzustehen?“, wollte sie wissen. Wenn sie ehrlich war, dann sorgte sie sich wirklich, dass es ihm wieder schlechter gehen würde.

„Ja, ich schaffe das schon irgendwie. Mach dir keine Sorgen, sonst war ich auch immer alleine.“



Ich dachte wirklich so hätte das gern gemacht und nicht nur wegen dem Handy. Wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet. Aber warum hat sie dann vor meinem Zimmer auf den Boden geschlafen? Nur wegen dem Handy?!



Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Habe ich sie dann ausgenutzt?

„Ja, natürlich“, murmelte sie vor sich hin und dann ging sie nach oben. Dort bezog sie sein Bett neu, wischte die Oberflächen ab und lüftete gut durch. Als sie auf das Bett sah, fiel ihr wieder ein, wie sie auf seinen Körper gestarrt hatte.

Ihre Hände legte sie an ihre Wangen.

Hätte ich das nicht sagen sollen? Wieso mache ich mir so viele Gedanken darüber, er ist ja sozusagen mein Arbeitgeber. Also nicht direkt, aber indirekt schon. Bevor noch irgendwelche Gerüchte entstehen, ist das einfach besser so.

Die frisch bezogene Decke und das Kissen, legte sie auf das Bett drauf und schloss danach das Fenster wieder. Suho war nicht da und Hana entdeckte, als sie auf dem Weg raus war, ein paar Bücher im Regal stehen. Bisher hatte sie nie genau geschaut, was dort alles stand, denn sie bemühte sich so wenig wie möglich mitzubekommen, was das private Leben der Jung anging.

Oh. Hat er die etwa gelesen? Das ist ganz schön schwere Kost, dachte sie sich und nahm eines kurz aus dem Regal, um es ein wenig durchzublättern. Sie war fasziniert über die Bücher, die er dort stehen hatte und stellte das eine wieder zurück.

Da sind wirklich tolle Bücher dabei... manche sind schon richtig alt.

Nun hörte sie auf zu schauen, weil ihr das wieder zu viel als herumschnüffeln vorkam. Die dreckige Bettwäsche räumte sie zur Schmutzwäsche und stellte eine Maschine gleich an. Im Schnellprogramm lief die durch und Hana hängte die Sachen noch auf. Danach kam sie wieder nach unten in die Küche, weil sie schauen wollte, ob Suho noch dort war.

Als sie ging, ging ihm alles durch den Kopf. Er wollte ihr auf jeden Fall sagen, dass sie ihn nicht mehr gesund pflegen musste falls es wieder krank war, weil es nicht zu ihren Aufgaben gehörte. Es ärgerte ihn irgendwie jetzt, weil sie es wegen dem Handy gemacht hatte und bestimmt nicht freiwillig. Sowas mochte er nicht wenn jemand etwas gezwungen machte.

Nach einer Weile kam Hana wieder und war nun mit ihrem Zimmer fertig.

„Danke nochmal für alles, aber das nächste mal musst du das nicht mehr für mich machen. Ähh oder für das Handy um es abzubezahlen. Das gehört wirklich nicht zu deinen Aufgaben.“, stellte er freundlich nochmal klar.



Dann verließ er das Zimmer und ging ins Schlafzimmer um sich dort hinzulegen.

Obwohl Suho freundlich mit ihr redete, fühlte es sich merkwürdig an. Sie hätte ihn nicht anlügen dürfen, dachte sie sich, aber wenn sie jetzt zugab, dass sie gelogen hatte, was würde er dann von ihr denken?

Egal, was sie machen wollte, irgendwie hatte sie das Gefühl, sie hatte es vermasselt.

Nachdem Suho das klargestellt hatte, ging er einfach und Hana stand in der Küche.



Sie hatte nicht mehr viel zu erledigen, deshalb machte sie sich an die Arbeit und fuhr danach nach Hause.

Von der Bücherei ging sie hier her und legte den Wedel beiseite. Nun konnte sie in Ruhe ausatmen. Wenn ihr Herz nicht so schnell schlagen würde, dann würde ihr das viel leichter fallen.



"Wieso sagt er solche Dinge, die mich so durcheinander bringen!", murmelte sie vor sich hin und ging dann zum Kühlschrank, um nachzusehen, was alles da war. Wie immer war er sehr voll mit frischen Lebensmitteln. Nicht immer kaufte sie ein, aber trotzdem war er immer voll. So etwas würde sie sich für Zuhause auch wünschen. Sie schloss ihn wieder, band sich ihre Schürze um und fing an zu kochen. Weil die anderen sicher auch mehr getrunken hatten, wollte sie eine Suppe zubereiten. Gleichzeitig machte sie aber auch noch Hähnchen und Teigtaschen. Immerhin musste es ja für viele Personen reichen.



Gemütlich arbeitete sie vor sich hin. Ihr machte das wirklich Spaß zu kochen. Früher war das nie so gewesen, aber seitdem sie hier kochte, hatte sie richtig Freude daran und tat es gerne. Für sich kochte sie nicht wirklich, weil sie alleine war. Doch weil es so viele Leute waren und sie das regelmäßig tat, war er toll, einfach etwas anderes. Für GOT7 konnte sie das nicht machen, weil sie noch etwas weiter weg wohnten und auch nicht so oft Zuhause waren in letzter Zeit. Außerdem bezahlte EXO sie gut dafür.

Hana hatte alles zubereitet und stellte es auf den Tisch. Dann deckte sie auf, sie wusste ja nicht, wer schon wach war, oder noch nicht.

Weil es so spät geworden war bei ihnen, schlief auch Chen etwas länger. Nun war er wach und ging duschen. Danach wurde er von einem gutem Geruch in die Küche gelockt.

Hmmm das riecht gut! Ist Hana schon da? Das hat sie bestimmt gekocht.

Er ging in die Küche rein und sah sie dann auch schon beim Tisch stehen.



"Woahhhhh", rief er fast schon, weil er so beeindruckt war von dem Essen. "Das Essen riecht so lecker!", meinte er und ging zu ihr.

"Geht es dir auch gut?", fragte er und legte seine Hand fürsorglich an ihren Rücken. "Du verträgt Alkohol nicht besonders gut oder?", fragte er nach und nahm seine Hand wieder zurück. Dann ging er zum Kühlschrank und holte sich einen Saft heraus. Mit dem ging er zum Tisch zurück und setzte sich nun.

"Hm boah, das sieht so gut aus. Ich fange schon mal an!", meinte er und bediente sich gleich. Sofort fing er an die Suppe zu essen.





"Hmmm, das ist lecker!", sagte er mit vollem Mund und konnte gar nicht aufhören zu essen.

Als die Tür aufging sah sie erwartungsvoll hin, doch es war nicht Suho, sondern Chen.

Oh, sind die anderen dann auch schon wach?... Wieso bin ich so enttäuscht? Ich habe ja für alle gekocht!

Innerlich hatte sie sich schon etwas darauf gefreut mit Suho alleine zu essen, doch sie war jetzt etwas froh, dass sie nicht mit ihm alleine war. Doch sie freute sich, ihn zu sehen und winkte ihm zu.



Schon bevor er überhaupt etwas davon aß, machte er gleich Komplimente über das Essen. Chen war bei ihr und fragte, ob es ihr gut ging. Komischerweise machte ihr seine Berührung mittlerweile auch nicht mehr wirklich etwas aus. Weil er sich hinsetzte, tat sie das nun auch.

"Ja, mir geht es super!"



"Hm, ich trinke nicht sehr häufig. Deshalb vertrage ich es wohl nicht besonders gut!"

Mit wem könnte sie auch trinken? Sie hatte ja keine Freunde, mit denen sie wegging. Zwar traf sie sich ganz selten mal mit einer Gruppe von Mitstudenten, aber das war etwas anderes.

"Danke für den Zettel, den du mir geschrieben hast. Sonst hätte ich bestimmt einen Riesen Lärm heute gemacht!"

Chen machte sich etwas vom Hühnchen auf den Teller und aß davon.



"Hmmmm!"

Sie kann so gut kochen. Ich könnte das jeden Tag essen.

"Wenn du jemanden zum Trinken brauchst, kannst du gerne mal vorbeikommen!", bot er ihr an. Er trank gerne mal etwas, aber bei ihm hielt es sich in Grenzen. "Hast du niemanden, mit dem zu mal weg gehst um etwas zu trinken?"

Während er das fragte, hielt er das Hühnchen in der einen Hand und aß mit der anderen von der Suppe.

Er machte ihr gleich das Angebot, dass sie vorbeikommen durfte, wenn sie etwas trinken wollte. Das war ein netter Vorschlag, aber so gerne trank sie ohnehin nicht. Mit seiner nächsten Frage fühlte sie sich irgendwie erwischt.



"Naja... ehrlich gesagt habe ich nicht viele Freunde... Vor allem niemanden, mit dem ich weg gehe."

Wenn sie es laut sagte, hörte es sich tatsächlich ziemlich traurig an. Sie wollte aber nicht sagen, dass sie sonst nur Zuhause war und lernte. Mit ihrer Arbeit hier, erlebte sie wenigstens etwas mehr, als sonst und hatte mehr Kontakt zu anderen. Komischerweise verstand sich Hana mit Männern einfach immer besser, als mit Frauen.



"Aber das macht nichts. Ich habe da auch gar keine Zeit für. Die Uni und die Arbeit nehmen viel Zeit in Anspruch! Literaturwissenschaft ist ein ziemlich umfangreichen Gebiet."

Jetzt schöpfte sie sich auch etwas von der Suppe um und aß davon.

Hatte sie überhaupt Freunde? Oder war sie einfach jemand, der gerne Zuhause blieb? Das konnte er auf jeden Fall verstehen.



"Stimmt, Literaturwissenschaft... wolltest du das schon immer machen?", fragte er nach, weil es ihn interessierte.

"Das hört sich so schwer an!"

Nun stopfte er sich auch etwas von der Teigtaschen in den Mund hinein. Er war einfach nur hin und weg von ihren Kochkünsten.



"Solltest du keine Lust mehr haben, dann empfehle ich dir ein Lokal zu eröffnen! Dein Essen ist so gut!"

Als sie aus ihrem Schälchen trank, wollte er wissen, ob sie schon immer dieses Fach studieren wollte.



"Eigentlich konnte ich mich nicht einmal richtig entscheiden. Kunst zu studieren hätte mich auch sehr interessiert, aber das ist noch zeitaufwändiger, deshalb habe ich mich der Literatur gewidmet. Aber ich liebe es."

Chen spaßte herum und lobte ihre Essen wieder in höchsten Tönen.

"Dankeschön... ich würde nie ein Lokal eröffnen. Das ist nichts für mich, aber für euch koche ich gerne. Seitdem ich hier koche, macht es mir auch mehr Spaß."



Hana hörte, dass der Geschirrspüler fertig war, den hatte sie zuvor eingeschaltet. Deshalb stand sie auf, nachdem sie die Suppe fertig hatte und fing an ihn auszuräumen. Immerhin war sie ja nicht hier, um sich vollzustopfen, sondern um zu arbeiten. Außerdem war sie auch schon ziemlich satt. Dadurch, dass ihr ständig Schmetterlinge im Bauch herumflogen, hatte sie keinen besonders großen Appetit.

"Ich hoffe, dass dich das beim Essen nicht stört, wenn ich den ausräume."

Hana war sehr glücklich darüber, dass es hier einen Geschirrspüler gab. In ihrer Wohnung hatte sie keinen Platz dafür und spülte, wie viele Koreaner auch, mit der Hand ab. Sie fing an und verräumte das Besteckt und die Gläser. Dann wollte sie eine Schüssel wegräumen. Mit der Schüssel ging sie zum Schrank, öffnete ihn und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, da sie sonst nicht so gut dran kam, es war recht weit oben. Doch es klappte nicht so, wie sie wollte.

Bin ich geschrumpft? Das gibt es doch gar nicht!

Sie versuchte es weiter, doch dann rutschten ihre Finger ab.

"Kunst? Das stelle ich mir auch schwer vor."

Irgendwie hört sie sich etwas an, wie eine weibliche Version von unserem Leader. Aber in viel niedlicher!

Er war beeindruckt, dass sie in ihrem jungen Alter überhaupt schon so genau wusste, was sie machte und, was sie wollte. Das war nicht oft so und das war bemerkenswert. Nun war der Geschirrspüler fertig und Hana ging dort hin.

"Nein, das stört mich gar nicht! Mach du nur", meinte er und aß weiter. Weil er endlich mal satt war, nahm er sein Geschirr und wollte es auf die Arbeitsfläche stellen, doch er sah, wie Hana mit der Schüssel zu kämpfen hatte.

Das geht bestimmt nicht gut!

"Warte, ich helfe dir!", meinte er, stellte schnell die Sachen ab und war gerade rechtzeitig dort, denn die Schüssel rutschte und wäre ihr beinahe hinuntergefallen. Doch er stand hinter ihr und hielt sie gerade noch so fest.

"Das war knapp."

Chen schob die Schüssel weiter rein und sah dann zu ihr, sie waren sich sehr nahe und er musste lachen, nachdem er seine Hand wieder runtergenommen hatte. Dann ging er einen Schritt zur Seite, weil er nicht so aufdringlich sein wollte.



"Das wäre beinahe schief gegangen, dann hättest du noch mehr Arbeit gehabt."

"Nächstes Mal, bittest du einfach um Hilfe oder lässt es stehen. Nicht, dass du dir noch weh tust."

Chen musterte sie kurz und grinste.

Sie ist hin und wieder ganz schön tollpatschig.

"Danke dir fürs Essen! Ich bin dann wieder weg. Habe gleich noch Termine! Wir sehen uns!"

Schon verschwand er wieder.

Dass er sagte, er wolle ihr helfen damit, bekam sie gar nicht mit. Doch er war noch im richtigen Moment aufgetaucht. Es überraschte sie gar nicht, dass er auf einmal direkt hinter ihr stand und ihr so nahe war. Erst, als er zu ihr sah und sie ihn ansah, fand sie es etwas komisch. Sie atmete nur ganz langsam, weil es sie etwas nervös machte. So aus der Nähe achtete sie auf seinen Hals und auf sein Gesicht. Wieso sah er auf einmal so viel männlicher aus?

Doch er lachte und redete einfach so wie er immer war.



"Danke für deine Hilfe! Nächstes Mal werde ich etwas sagen, ganz sicher!... Ja... wir sehen uns."

Was... was war das denn jetzt?, überlegte sie. Dann schüttelte sie unbekümmert ihren Kopf und räumte weiter aus. Das Essen am Tisch, war so angerichtet, dass es auf Hitzeplatten stand. Die waren dafür da, damit das Essen warm blieb, aber nicht mehr kochte oder so. Wie ein Teelicht unter der Teekanne.

Die Party am Vortag war super gewesen. Obwohl sie nicht oft feierten hatte es ihm gefallen. Kai und Xiumin hatten gerade trainiert und kamen gemeinsam in die Küche. Kurz davor begegneten sie Chen, der ihnen vom Essen vorgeschwärmt hatte. Weil sie einfach Hunger hatten, hatten sie jetzt auch nicht mehr geduscht. Als sie reinkamen wischte er sich seine Haare nach hinten. Er entdeckte gleich, dass Hana irgendetwas machte.



Am Tisch standen die Gerichte und es war bereits aufgedeckt. Sie war sehr fleißig.

"Tag Hana!", grüßte er sie und setzte sich hin. Dann fing er auch gleich an zu essen. Da ihm die Teigtaschen gerade am meisten zusagten, nahm er sich davon etwas.



Auch von der Suppe aß er nun etwas.

Auch er grüßte Hana freundlich und setzte sich hin. Nachdem er sich etwas genommen hatte musste er sich auch die Haare wegstreichen, weil sie sonst total im Weg gewesen wären.



"Das sieht sehr lecker aus. Vielen Dank Hana!", bedankte er sich sofort. Xiumin war ein sehr höflicher und freundlicher Mensch. Auch wenn das ihre Arbeit war, fand er er richtig, sich zu bedanken.

Natürlich fing er an zu essen und ihm schmeckte es sehr gut.





"Das ist glaube das beste Essen, was wir bisher von dir bekommen haben. Wahnsinnig lecker!", schwärmte er. "Jongdae hat schon gesagt, dass es gut schmeckt."

Nicht lange war sie alleine in der Küche gewesen. Weil sie sehen wollte, wer es war, sah sie nach. Kai und Xiumin betraten die Küche und grüßten sie auch gleich. Doch irgendwie war es anders. Sahen sie anders aus, als zuvor? Hana grüßte sogleich zurück und sah zu ihnen.

Ihr fiel auf, dass sie beide ärmellose Shirts trugen und ihre Arme ganz schön trainiert aussahen. Als sie so dorthin starrte fiel es ihr irgendwann auf und sie drehte ihren Kopf ganz schnell wieder weg.



Was ist mit mir los? Wieso kommt mir heute jeder so anders vor?

Hana konnte es sich selbst einfach nicht erklären. Als wäre sie nicht sie selbst. Auf einmal fühlte sie sich merkwürdig, wenn sie an solche Dinge dachte. Waren sie vorher schon so trainiert gewesen? Mit Sicherheit, aber bisher hatte es sie weniger gestört. Chen war auch immer so nett zu ihr gewesen, aber das hatte sie auch nie gestört.

Ich muss weitermachen und darf nicht ständig zu ihnen sehen... sie waren eben trainieren... Egal! Das geht mich nichts an und kann mir egal sein. Wieso habe ich auf einmal solche Gedanken? Liegt es daran, dass Jackson jetzt weiß, wo ich arbeite? Hat er mich verflucht? Argh. Das nervt. Ich muss es einfach ignorieren, vorher hat es mich auch nicht gestört.

Dankbar nickte sie Xiumin zu und schloss den Geschirrspüler, nachdem sie das schmutzige Geschirr eingeräumt hatte.

"Es ist reichlich da, also bedient euch!"

Nun betraten Sehun und Suho die Küche. Das Essen duftete himmlisch und bei dem Anblick vom Essen lief ihnen das Wasser im Mund zusammen.

„Danke Hana, dass du dich immer so bemühst und uns so leckeres Essen kochst.“, bedankte er sich freundlich.

Die beiden setzten sich hin, bedienten sich und er fing gleich an zu essen.



„Was macht ihr heute noch?“, fragte er in die Runde.

Als hätte sie anders gekonnt, sah sie sofort zur Tür, als sie hörte, dass noch jemand kam. Es waren Suho und Sehun. Einfach jedes Mal, wenn sie ihn sah, fing ihr Herz an zu springen und sie spürte eine gewisse Art von Freude in ihrer Brust.



Weil er sich bei ihr für das gute Essen bedankte, lächelte sie und freute sich. Konnte es jetzt wieder besser werden zwischen ihnen? Ihr war immer noch ziemlich viel peinlich, aber das wollte sie sich einfach nicht anmerken lassen, da er geäußert hatte, dass er das bisherige Verhältnis zu ihr toll gefunden hatte. Hana musste sich selbst eingestehen, dass sie angefangen hatte mehr Rezepte anzusehen und versuchte mehr zu probieren, seitdem sie verliebt war. Was tut man nicht gerne für jemanden, den man mag? Wahrscheinlich könnte er sie um alles bitte und sie würde es für ihn tun.

Nachdem sie mit dem schmutzigen Geschirr fertig war ging sie aus der Küche raus, denn sie hatte noch einiges zu tun. Vor allem in den Zimmern sah es meistens wilder aus.

"Du kochst immer für eine ganze Fußballmannschaft und trotzdem schaffen wir es, das immer aufzuessen!", meinte er noch zu Hana.

Dann kamen Sehun und Suho, die ebenfalls anfingen zu essen. Ihr Leader erkundigte sich bei ihnen, was sie heute alles vorhatten.



"Nachher bin ich bei Misaki!", erzählte er ihm. Kai war sehr glücklich mit ihr und konnte vor seinen Mitgliedern gar nicht genug von ihr schwärmen. Momentan konnte er sie auch wieder öfter sehen und fast jedes Mal küssten sie sich sogar. Es war ein tolles Gefühl, dass er solche Dinge mit ihr teilen konnte.

"Wie sieht bei euch der Tag aus? Habt ihr irgendwas besonderes vor oder Termine?", fragte er nach und aß weiter.

"Ich gehe mit Vivi spazieren nach dem Essen", erklärte er den anderen.

Vielleicht schau ich dann nachher noch bei Hiromi vorbei, wenn es sich ausgeht.

"Später muss ich noch zu einem Shooting", fügte er noch hinzu. Dann konzentriere er sich wieder auf sein Essen und aß weiter.



Bin ich erleichtert, das Suho endlich von uns Bescheid weiß. Bald würde ich es gerne auch den anderen erzählen.

"Wo ist eigentlich Chanyeol?", fragte er in die Runde.