Thema: Re: Küche und Esszimmer Do 23 Sep 2021 - 10:20
Donnerstag, 01.10.2020
Auch, wenn sie ihn darin bestätigte, dass es toll war auf die richtige zu warten, war es ihm unangenehm darüber zu reden. Katie erzählte ihm nun davon, dass sie anderen gegenüber immer so schüchtern war, dass niemand gemeint hätte, dass sie je einen festen Freund haben würde.
Es war einfach erstaunlich, wie sie das sagte, ihm aber vorher noch Komplimente machte. Wie konnte sie ihm gegenüber so offen sein, wenn sie es bei jedem anderen nicht war? Vielleicht strahlte er einfach zu viele freundschaftliche Vibes aus, dass sie sich nichts bei ihm dachte. Dass sie davon ausging er sei schwul ahnte er nichts im geringsten.
Ich finde das eigentlich auch ziemlich niedlich. Da kann ich ihn verstehen. Aber ich bin ja auch keinen Deut besser. Wenn ich mit Frauen rede, dann bin ich immer der ärgste Loser.
Er musste etwas lachen, als sie ihm versprach niemandem etwas davon zu erzählen.
Während sie sprachen konnte man ihre Familie hören. Sein Herz war auf jeden Fall schneller, als sonst. Das war einfach immer so wenn er andere noch nicht kannte. Karina kannte er ja auch nicht richtig.
"Ok. Ich habe noch ein paar Sachen dabei", sagte er, öffnete seinen Koffer und holte es raus. Das für Katie lies er dort und schloss den Koffer wieder. Dann gingen sie in die Küche, wo die anderen drei gerade Einkäufe abluden und begannen einzuräumen.
"Annyeonhaseyo", begrüßte er ihre Eltern freundlich und etwas aufgeregt, dabei beugte er sich, wie es sich gehörte. In seinen Händen hielt er die Sachen, die er mitgebracht hatte.
"Ich bin Kim Hanbin", stellte er sich vor, nachdem er die Schachteln kurz abgestellt hatte und ihnen höflich die Hände reichte.
Boah, bin ich aufgeregt. Ich weiß nicht wieso. Ihre Eltern sehen extrem freundlich aus! Und wenn Karina und Katie nichts unterschiedliches tragen würden, dann würde ich sie sicher auch verwechseln, das wäre einfach peinlich.
"Omo!! So ein hübscher junger Mann. Unglaublich. Du bist also Hanbin! Katie hat uns schon sehr viel von dir erzählt! Du bist hier ganz herzlich willkommen", begrüßte ihn ihre Mutter sehr herzlich und lächelte ihn freundlich an. Er musste auch lächeln, weil sie ihm so ein Kompliment machte.
Das erleichterte ihn schon, dass sie auch so nett war, wie sie wirkte. Auch ihr Vater war sehr nett und höflich zu ihm.
"Als Dankeschön habe ich eine Kleinigkeit mitgebracht", sagte er und sie wirkten offenbar überrascht darüber. Er reichte ihren Eltern die große Schachtel und Karina die kleinere.
"Katie hat gesagt, dass ich mit Essen nichts falsch machen kann... Ich hoffe, dass sie euch schmecken werden!"
Hanbin hatte die Süßigkeiten in einem kleinen Laden gekauft, der handgemachte gehobenere Süßspeisen und so herstellte. Es war nicht sehr billig gewesen, aber das war nicht schlimm. Er gab sein Geld gerne für andere aus. Das war eines seiner größten positiven Eigenschaften, dass er mehr gab, als er nahm.
So zuvorkommend wie er war, hatte er für jeden ein Geschenk dabei und begrüßte ihre Eltern.
Aufmerksam beobachtete sie Hanbin. Er war ja wie eine Vorzeigefreund. So freundlich war er zu ihnen. Ihre Mutter schwärmte auch schon so von ihm. Natürlich hatte sie mit ihr schon sehr viel geredet.
Die Süßigkeiten die sie bekamen, schienen extrem teuer zu sein.
Wieso gibt der so viel Geld aus? Wie teuer waren die? Dann sind ja meine Pralinen die ich ihm geschenkt habe sicher nur billig.
Nachdem sie kurz noch redeten, halfen Katie ihrer Mutter beim kochen. Karina war da keine Hilfe, weil sie es einfach nicht konnte.
Ihr Vater, Karina und Hanbin redeten in der Zwischenzeit so lange.
Papa scheint ihn echt zu mögen. Ich bin froh, dass wir wenigstens ihn haben. JYP.. der war echt schräg. Kann ich ihn jemals als mein leiblichen Vater sehen?
Eine Weile später war dann der Tisch gedeckt und das Essen fertig. Natürlich setzte sich Katie gleich zu Hanbin, weil sie unbedingt mit ihm Zeit verbringen wollte.
„Das nächste Mal wenn du kommst, kannst du deine Schwester mitnehmen. Die kann auch ruhig bei uns übernachten“, schlug sie ihm vor.
„Davor will ich dich auch besuchen kommen für ein paar Tage, wenn es bei dir zeitlich passt“
Bestimmt hatte sie dann nur einen Tag mit ihm Zeit, weil sie auch ihren Freund Jake sehen wollte.
Karina war mit ihren Eltern unterwegs gewesen und kaufte Zeug ein. Bisher hatte sie ihnen noch nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt, weil sie sich nicht traute. Sicher würden sie Karina nicht verbannen oder so, aber es war ihr einfach peinlich. Irgendwann würde schon der richtige Moment kommen. Beim Einkaufen wollte sie dabei sein, damit sie aus dem Haus rauskam.
Ihre Freundinnen hatten ja auch nicht immer Zeit und seitdem sie mit TK schrieb, hing sie mehr am Handy, als sie eigentlich wollte.
Auf Hanbin war sie schon echt gespannt. Karina kannte ihn nicht wirklich, sie wusste überwiegend nur das, was Katie ihr von ihm erzählt hatte. Gesehen hatte sie ihn auch noch nicht sehr oft. In der einen Nacht, als das alles passierte, da hatte er bei ihrer Schwester im Bett geschlafen, aber sonst hatten sie nichts miteinander zu tun.
Nach dem, was Katie immer von ihm sagte, war er aber ein richtiger Schatz und davon würde sie sich einfach selbst ein Bild machen. Kaum waren sie wieder Zuhause angekommen, kamen Katie mit ihrem besten schwulen Freund nach unten, wo er die Familie erst einmal so richtig höflich und vorbildlich begrüßte.
Wow, der hat mal Anstand! Heftig freundlich und total lieb, wie er lächelt! Meine Güte ist das niedlich!!!
Sofort sah sie auf die Boxen, die er mithatte und sah ihn freudestrahlend an, als er ihr eine davon reichte.
"Das ist für mich?", fragte sie ihn und nahm es entgegen. Natürlich öffnete sie es gleich und staunte nicht schlecht, als sie das sah.
Omo! Das muss ich unbedingt bei Instagram posten! So schöne Süßigkeiten habe ich ja noch nie gesehen, richtig geil. Alter Schwede, wie teuer waren die bitte?
"Da hat sie vollkommen Recht mit gehabt, Essen geht bei unserer Familie echt immer! Danke dafür, die sehen unglaublich lecker aus", meinte sie und stellte es zur Seite. Eigentlich wollte sie gerne schon eins essen, aber sie würde nachher erst ein Foto davon machen und ließ es deshalb doch.
Huh, erst richtig essen und dann das Foto machen und dann kann ich mich darauf stürzen!
Während Katie und ihre Mutter kochten, saßen die anderen am Tisch und unterhielten sich. Karina quetschte Hanbin ein wenig unauffällig aus.
Anscheinend ist nicht jedes Idol so ein riesiges Arschloch. Lag dann wohl nur an der Band. Selbst dran Schuld, dass sie sich getrennt haben. Sowas braucht echt kein Mensch, so einen Müll, schimpfte sie innerlich. Es half ihr, wenn sie alles, was mit V zu tun hatte, schlecht geredet.
Das Essen war fertig und statt neben ihr zu sitzen, setzte sich ihre Schwester neben den Besucher. Sie lud ihn gerade wieder zu ihnen ein, das nächste Mal sollte er seine Schwester mitbringen. Von ihr hatte Katie Karina auch schon ein Foto gezeigt.
Hat er eigentlich einen Freund? Ist ja bestimmt so schon schwierig genug einen Partner zu finden, wenn man berühmt ist, aber wenn man dann auch noch schwul ist, erschwert es das ganze noch mehr.
"Setzt euch dann später im Kino nach ganz oben", beratschlagte sie die beiden. Das Kino war der Stadt, also könnte es ja auch sein, dass ihn jemand erkannte oder so. "Im Normalfall schaut niemand hinter sich im Kino, aber die Leute vor einem beobachtet man doch."
Dass er schwul ist, wissen ja die anderen Leute nicht, es wäre richtig scheiße, wenn jemand denken würde, die zwei sind zusammen. Das muss ihm unheimlich unangenehm sein und ihr auch und Jake dann auch, wenn er das irgendwo in den Nachrichten sieht. Zum Glück gibt es gute Möglichkeiten sich verdeckt zu verhalten. Als ich mit Taehyung einkaufen war, hat auch niemand etwas gesagt. Beobachtet wurden wir auch nicht. Höchstens weil er so gut aussieht... oh. Nein, nein! Über Arschlöcher will ich jetzt echt nicht nachdenken!
Karina sah das Essen vor sich und roch daran. Weil es gerade nicht so lecker roch, schob sie einfach die Beilage zur Seite, die sie normalerweise gerne aß. Aber jetzt würde sie es nicht essen können. Das Kimchi, was ebenfalls als Beilage dort stand, schob sie ebenfalls weg.
Hach. Kein Kimchi mehr. Wie soll ich das aushalten?
"Ich bin auf Diät", log sie einfach. Katie kannte sich schon aus.
Ich sollte es ihnen bald sagen. Ich will aber nicht. Das ist so unangenehm!! Hach verdammte Kacke einfach. Anlügen mag ich sie auch nicht ständig.
Weil Katie und ihre Mutter kochten, unterhielt er sich mit ihrem Vater und Karina. Die Fragen, die Karina stellte fand er normal und dachte sich nichts dabei. Es war auch angenehmer mit ihnen zu reden, als er gedacht hatte. Das war gut. Als sie dann am Tisch saßen und sich Katie neben ihn setzte, da bot sie ihm an, dass er mal mit seiner Schwester vorbeikommen konnte.
"Meine Schwester? Oh, die würde sich bestimmt richtig darüber freuen, wenn das euch nichts ausmacht", wandte er sich an ihre Eltern.
Die Mutter schüttelte gleich ihren Kopf.
"Das macht uns ganz bestimmt nichts aus! Bring sie gerne mit, sie ist hier auch herzlich willkommen!"
Katies Mutter ist so extrem nett und freundlich. Ein richtig herzlicher Mensch, so etwas gibt es selten.
Dankend nickte er, denn das war ein sehr freundliches Angebot, dass er mit seiner Schwester dort willkommen war.
Katie wollte ihn auch wieder besuchen kommen. Und im ersten Moment machte es ihn nervös, weil er gerade daran dachte, wo sie schlafen wollte und ob sie das bei ihnen Zuhause tun wollte, aber dann fiel ihm ein, dass sie ihren Freund dort hatte und ganz bestimmt bei dem schlief. Bei ihnen Zuhause wäre es sicher katastrophal und das würde sie sich auch sicher nicht trauen mit den anderen.
Auf einmal meinte Karina, dass sie sich im Kino besser nach ganz oben setzen sollten. Woher kam der Gedanke auf einmal? Er hatte schon wieder ganz vergessen, dass sie ja mit V ein irgendwas gehabt hatte. Wie genau das bei ihnen abgelaufen war, wusste er gar nicht. Bisher hatte es ihn nicht so interessiert, weil es ihn nichts anging. Aber vielleicht sprach sie ja aus Erfahrung. Hatte er sie deshalb so mies behandelt in ihren Augen? Weil er sie eigentlich gut behandelt hatte und somit in einem falschen Glauben ließ?
"Hm, ich habe auch einen Hut und einen schwarzen Mundschutz mit", antwortete er ihr. Hanbin wusste schon, wie er mehr oder weniger unbemerkt irgendwohin kam. Mit Katie hatte er schon gesprochen, dass sie dann auch besser verdeckter herumlief. Immerhin wollte er ja auch nicht, dass sie in ein schlechtes Licht irgendwie gerückt wurde, man konnte es nie wissen.
Was? Auf Diät? Aber sie ist sowieso schon so dünn! Wieso machen Frauen so etwas immer.
Das Essen verlief noch sehr lustig und gemütlich. Es war eine sehr schöne familiäre Stimmung bei ihnen, da fühlte er sich echt wohl. Auch wenn seine Freundin gerade sehr offen war, erkannte er große Unterschiede zwischen ihrer und Karinas Art. Trotzdem sahen sie einfach gleich aus. Sie aßen und tranken und danach half er mit, die Sachen vom Tisch zu räumen. B.I hatte sehr gute Manieren und wollte außerdem keinen schlechten Eindruck hinterlassen.
Die beiden verabschiedeten sich dann bei den anderen und fuhren mit dem Auto ihrer Eltern in die Stadt. Sie kannte sich aus und übernahm natürlich auch das Fahren.
Klar ist er vorbereitet. Erst ja auch das Idol, sicher hat er solche Sachen immer mit, wenn er ausgeht. Will ja nicht erkannt werden.
Richtige Sorgen machte sie sich nicht, nur hatte sie etwas Sorge, dass irgendwelche Psychofans vielleicht Katie für sie verwechseln konnten, falls so welche dort waren.
Karina war seit ihrem Wiedereinzug nicht mehr in der Stadt gewesen, sie mied erst einmal solche Orte wo es viele Menschen gab. Wenigstens war hier niemand vor ihrer Haustür.
Weil Katie und B.I gleich nach dem Essen ins Kino wollten, verschwand Karina auf ihr Zimmer. Von ihren Freundinnen hatte heute leider keiner Zeit, weil die am nächsten Tag arbeiten mussten. Dafür sahen sie sich aber auch oft genug.
Mit ihrem Handy setzte sie sich gemütlich ins Bett und sah im Internet ein wenig herum. Ab und zu googelte sie nach V. Was sie sich davon erhoffte, wusste sie selbst nicht. Aber jedes Mal, wenn sie das tat, da wurde sie traurig und weinte.
Wieso suche ich andauernd noch nach ihm..., fragte sie sich selbst und griff sich auf ihren Bauch.
"Du brauchst keinen Vater. Das schaffen wir auch alleine. Wir haben meine Eltern und meine Schwester und meine Freundinnen. Nur wissen die noch nichts davon", redete sie mit ihrem Baby.
Sie wischte sich ihre Tränen weg, nahm sich ein Kissen und kuschelte sich da hinein während sie saß.
Was tue ich, wenn es einmal nach ihm fragt? Dann geht es meinem Kind so wie uns! Nur, dass die Geschichte noch tragischer ist. Mutter hatte ihre Gründe damals mit uns zu verschwinden ohne unserem leiblichen Vater etwas davon zu erzählen. Und jetzt wird es meinem Kind gleich gehen. Ich bin doch viel zu jung, um eine Mutter zu sein. Was wenn ich alles falsch mache. Was, wenn ich mich nicht um mein Baby kümmern kann?
Nun hob sie ihren Kopf, denn sie wollte nicht mehr über so etwas nachdenken. Deshalb schaute sie auf ihr Handy und ging bei Instagram rein.