Schlafzimmer von Jin (oben)

Über ihre Aussage musste er schmunzeln. Sein Lachen versuchte er zu unterdrücken.



Vor ein paar Stunden hatte das noch ganz anders ausgesehen. Da wollte sie von ihm geküsst werden. Oder eher gesagt küsste sie ihn und dann ging erst alles so richtig los bei den beiden.

„Nein, heute haben wir frei“, meinte er zu ihr.

Wenn er daran dachte, dass sie der letzte Frauenbesuch war, wurde ihm schlecht. Nun musste er eben auswärts seinen Spaß haben. Dann war sein neues Zimmer völlig umsonst.

„Wann kommst du dann zu mir?“, fragte er nach.

Zu genau durfte sie ihn gar nicht ansehen, als er schmunzelte. Sein Gesicht konnte wahnsinnig männlich aussehen, wenn er so tat. Irene sah ihn gerne an, aber wollte es nicht so lange tun. Es war so, als fühlte sie sich bei irgendwas erwischt, was unanständig wäre.

„Das tut sicher gut, mal frei haben.“

Wahrscheinlich kommt er gar nicht so viel zum Schlafen und jetzt halte ich ihn voll davon ab. Er sollte echt schlafen. Seine Augen sehen richtig müde aus.

Jin wollte von ihr wissen, wann sie zu ihm kam. Gleich schaltete sie um und verstand, worum es ging.



„Also morgen wird den ganzen Tag hier gearbeitet und alles soweit fertig gemacht. Leider kann ich doch nicht dabei sein, weil mir etwas anderes dazwischen gekommen ist. Aber ich würde Samstag vorbeikommen, wenn es passt. Dann schaue ich nochmal schnell über alles drüber. Wenn aber keiner hier ist, dann komme ich ein anderes Mal wieder, es soll ja keine Umstände machen“, erklärte sie ihm und redete dann weiter.

Ihre Tonlage klang jetzt sehr fröhlich und begeistert.



„Ich habe aber die einzelnen Teile schon gesehen und es sieht so gut aus, also richtig gut! Das wird ein schönes Zimmer werden! Ich bin ganz aufgeregt es dann zu sehen, wenn es fertig ist.“

Irene war immer aufgeregt, wenn sie sehen konnte, dass ihre Ideen zum Leben erwachten und richtige Form und Gestalt annahmen.

„Du kannst nicht kommen?“, fragte er gleich enttäuscht nach. Doch Irene erklärte ihm sie würde dafür Samstag kommen und das hieß sie wären alleine. War ja noch viel besser. Alleine mit einer Frau und das bei einem Frauenverbot. Das sie ihn damals so abgewiesen hatte, würde das RM sicher nichts ausmachen. Außerdem ging es ja um die Arbeit.

„Naja dann macht das ja nichts. Dann sind wir allein im Zimmer und können uns alles in Ruhe ansehen“, freute er sich extrem.



Dann muss ich unbedingt noch Geschenk einpacken. Das hätte ich fast vergessen. Ich werde ihr noch eine Kleinigkeit dazu kaufen. Das freut sie bestimmt.

„Klar sieht es gut aus. Wenn zwei schöne Menschen daran arbeiten muss es ja perfekt aussehen“, gab er seinen Senf dazu.

Das sie sich so freute fand er ehrlich gesagt echt niedlich nur behielt er das besser für sich. Nicht das sie meinte er würde es wieder bei ihr versuchen. Mittlerweile fand er es gar nicht mehr so anstrengend nicht ständig mit ihr zu flirten, obwohl er es gerne tun würde.

„Soll ich dir dann was kochen? Ich habe Samstag frei. Oder du kannst mir auch dabei helfen. Kommt ganz darauf an wie du es willst“

Alleine in seinem Zimmer. Das sind wir ja jetzt auch schon. Also muss ich mir da bestimmt nichts bei denken.

Woher das plötzlich kam, dass ihr das nicht mehr so viel ausmachte, mit ihm alleine zu sein, wusste sie auch nicht genau. Vielleicht kam das einfach vom Vorabend. Auch wenn sie sich nicht daran erinnerte, was genau passiert und worüber sie im Detail geredet hatten, aber es schien doch eine andere Art von Vertrautheit plötzlich zu sein.



Bei seiner Aussage vergaß sie einen Moment lang zu zu atmen. Was hatte denn die Gestaltung eines Raumes damit zu tun, ob die Personen hübsch waren, die es planten? Meinte er damit, dass er sie hübsch fand? Wieso machte sie sich überhaupt darüber Gedanken.

Das ist ja nur eine rein oberflächliche Aussage, eine Tatsache... oder? Er ist ja unübersehbar hübsch. Und so hässlich bin ich auch nicht. Das war bestimmt nur ein Scherz, oder?

Jin schlug vor, dass er Samstag dann etwas kochen sollte, verbesserte sich gleich aber indem er meinte, sie konnten gemeinsam etwas kochen. Wenn sie ehrlich war, wollte sie Samstag sowieso nicht Zuhause sein, da Ava auch dort war.

Das hatte sie bisher noch nie gehabt, dass sie ihrer Schwester aus dem Weg ging, doch so wie es zur Zeit zwischen ihnen war, hielt sie das nicht aus.



„Sind die anderen auch da? Dann können wir ja für alle etwas kochen“, schlug sie vor und wischte sich jetzt mit dem Finger unter den Augen her, weil sie müde war und ihre Schminke verschmiert.

„Oh“, meinte sie und wischte wieder. „Ich sehe total schlimm aus oder? Das habe ich ja ganz vergessen.“

Irene drehte sich auf den Rücken und wischte weiter.



Ich bin selbst so müde. Gut, dass ich mit dem Taxi nach Hause fahre. Mein Handy ist... wo ist das eigentlich?

Dass das Zimmer von Ahri im Keller war, wusste sie nicht, weil sie sich nicht daran erinnerte wie sie hergekommen war.

"Wenn die anderen da sind, wieso nicht? Ich koche normalerweise mit Suga sonst immer, wenn wir Zeit haben. Willst du was spezielles kochen?"

Die macht sich sicher gut in unserer Küche. Eine heiße Köchin.. richtig sexy.

"Nur ein bisschen. Ist nicht schlimm. Da vorne ist ein Spiegel, wenn du einen brauchst", deute er in die Richtung wo er stand.

Jin legte sich wieder unter die Decke und verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf.

Also hat das gestern doch gestimmt, dass sie mich gutaussehend findet und ich ihr Typ bin, aber wieso ist sie dann nüchtern so anders. Die kämpft bestimmt dagegen an. So wie sie mich gestern geküsst hat. Wenn ich daran denke, würde ich da gleich weitermachen wo wir gestern aufgehört haben.

"Magst du Süßigkeiten?", erkundigte er sich bei ihr.

"Mit Suga? Echt... er sieht gar nicht so aus, als würde er kochen", meinte sie, es war aber nicht böse gemeint. Jin fragte, ob sie etwas spezielles kochen wollte.

"Hm, nein gar nicht. Nur kein Huhn bitte", antwortete sie ihm. Irene mochte Hühnchen gar nicht gerne, das verstand aber nie wer, da sonst jeder darauf stand. Dass sie kein Gemüse mochte, sagte sie lieber nicht, sonst würde sie noch eigenartiger rüberkommen.

Er informierte sie über einen Spiegel, den sie hernehmen konnte, um ihr Aussehen zu überprüfen. Sollte sie es machen? Wenn sie jetzt nachsah, wirkte das dann eitel auf ihn?

"Oh, danke", meinte sie. Doch sie störte es, dass er sie so sah, deshalb stand sie auf und ging dorthin.



Oh mein... Wie sehen meine Haare eigentlich aus?, stellte sie fest, als sie vor dem Spiegel stand. Sie standen gefühlt in alle Richtungen ab. Gar nicht ansehnlich. Gleich fuhr sie mit ihren Fingern ein paar Male dadurch und wischte sich den schrecklichen Rest unter ihren Augen weg. Jetzt sah sie schon frischer aus, aber immer noch total müde.

Jetzt fühlte sie sich etwas besser und legte sich ganz instinktiv wieder zurück ins Bett. Da sie genügend Platz zwischen sich hatten, störte es sie nicht so sehr. Außerdem lag er unter der Decke und sie darauf.



"Ich liebe Süßigkeiten. Aber wegen ihnen komme ich mit dem Sport nicht mehr hinterher", sagte sie lachend. Irene war ein sportlicher Mensch, aber musste sich trotzdem mit den süßen Sachen zusammenreißen, da sie nicht ständig Zeit hatte, um Sport zu machen.

Man merkt gar nicht, dass er ein weltberühmtes Idol ist. Er wirkt so normal... kochen mag er echt gern. Je mehr ich ihn kennen lerne, desto normaler wirkt er. Das ist er ja bestimmt auch, die anderen sicher auch.

"Ja, er kann sehr gut kochen. Er wirkt oft desinteressiert, ist aber zu uns ganz und gar nicht so. Wir beide kochen fast immer. Die anderen können nicht wirklich gut kochen. Vor allem Namjoon nicht", erzählte er und lachte dann.

Sie mag kein Huhn? Das ist aber selten. Wieso das? Hat sie mal ein schlechtes erwischt?



"Macht ja nichts. Jeder mag nicht immer das gleiche. Du magst also kein Huhn? Was isst du dann gerne?", fragte er nach.

Irene prüfte sich im Spiegel und richtete kurz das nötigste. Von hinten musterte Jin sie wieder, wenn er schon die Gelegenheit dazu hatte.



Als sie das mit den Süßigkeiten und ihrer Figur ansprach, sah er sie verwundert an. Im Moment wog sie ja nicht gerade viel.



"Was? Ich hätte gestern nichts gesehen, als wir bei..", hörte er auf zu reden.

Jetzt hätte ich mich fast verraten. Zum Glück war sein Gehirn doch noch schneller gewesen.

"Also ich meine gestern bei deinem Kostüm. Du siehst schon sehr dünn aus. Da würden dir sicher Süßigkeiten nicht schaden“, rettete er sich dann doch noch.

Jetzt habe ich gerade noch die Kurve gekratzt.

Aufmerksam hörte sie zu, wie er über seinen Bandkollegen sprach. Er lobte ihn für sein Kochtalent und erwähnte, dass er und Suga diejenigen waren, die gerne kochten, es andere aber überhaupt nicht konnten.

Sie schmunzelte, weil er darüber lachte, dass Rm ganz besonders kein Talent darin hatte.



„Hm, genau, das esse ich gar nicht. Ich esse alles total gerne, eben nur das nicht. Ansonsten schmeckt mir alles“, meinte sie noch dazu. Gemüse würde sie ja noch essen, aber bei Huhn wurde ihr einfach schlecht.

Weil sie davon redete, dass sie aufpassen musste wegen den Süßigkeiten, da fing er an etwas zu sagen, das etwas merkwürdig klang, erklärte aber dann logischerweise, was er meinte.

„Ja... zur Zeit habe ich etwas abgenommen, das stimmt. Ich hoffe, dass es wieder besser wird“, sagte sie ehrlich dazu. „Aber wenn mich etwas bedrückt, dann kann ich nichts essen.“

Gestern Abend hatte sie alles vergessen können und richtig gut gegessen, während sie Spiele spielten.

Irene schloss kurz ihre Augen, weil die brannten.



„So habe ich mich echt schon lange nicht mehr gefühlt“, sagte sie und öffnete sie wieder. Sie war einfach froh darüber, dass ihr nicht schlecht war.

Je mehr sie ihn ansah, desto mehr flatterte ihr Herz etwas. Es war aber nicht tragisch, weshalb es ihr nicht ganz so sehr auffiel.



„Ich bin so müde. Jetzt rufe ich mir mal ein Taxi, dann kannst du auch in Ruhe schlafen“, sagte sie, aber rührte sich nicht viel. Es war gerade sehr gemütlich und ein Teil von ihr wollte gar nicht fahren.

"Dann hoffe ich, dass du bald wieder glücklich bist", gab er zurück und hatte seine Augen geschlossen, weil er auch schon sehr müde war.



Das mit Ava machte ihr echt sehr zu schaffen und wie es aussah, waren sie schon länger zerstritten. Wenigstens war gestern mal eine Ausnahme gewesen und sie hatte gefeiert um alles zu vergessen. Nach ein paar Gläschen Alkohol war sie sehr offen gewesen und dachte nicht wegen jeder Kleinigkeit nach ob es peinlich war oder nicht. Sie tat es einfach was sie wollte um glücklich zu sein. Ihm hatte das auf jeden Fall gefallen, wie unbeschwert sie gewesen war.

"Was meinst du damit? Fühlst du dich nicht gut?", fragte er nach und sah zu ihr.



War das positiv oder negativ? Fühlte sie sich wieder schlecht wegen Ava oder lag es an Alkohol, dass es ihr nicht so gut ging.

Doch dann wollte sie mit dem Taxi nach Hause fahren. Ihr Handy hatte sie gar nicht dabei gehabt wie sie zu ihm gekommen war. Zumindest hatte er nichts an ihrem Körper ertastet.

"Du hast ja nicht mal dein Handy dabei. Bleib doch noch ein wenig", schlug er ihr vor.

Als er die Augen geschlossen hatte, sah sie zu ihm. Er sah so zufrieden aus, es war richtig niedlich.

Nicht niedlich. Nein, einfach ganz normal!, redete sie sich dann schnell ein.

Jetzt öffnete er wieder seine Augen und Irene drehte sich auf ihren Rücken, als er nachfragte, ob es ihr nicht gut ging.



"Das ist es nicht... Ich fühle mich aber total fertig", lachte sie. "Wie in meinen Jugendjahren, das ist schon lange her", sagte sie. Sie konnte aber nicht abstreiten, dass es nicht irgendwie ein befreiendes Gefühl war. Sie trank gerne mit ihren Freunden, aber betrinken tat sie normal nie.

Ich hatte nichts zu Essen im Magen, als ich getrunken habe, deshalb hat das alles so stark angeschlagen.

Zuerst fragte sie sich, woher er wusste, dass sie ihr Handy nicht dabei hatte, aber dann fiel ihr ein, dass er ja im Gegensatz zu ihr wusste, was gestern alles passiert war, sicher war ihm da aufgefallen, dass sie ohne es in seinem Zimmer gewesen war.



Automatisch drehte sie ihren Kopf zu ihm, als er sagte, sie sollte doch noch etwas bleiben. Wieso fragte sie sich auf einmal, ob er nicht wollte, dass sie ging? Sicher wollte er Gesellschaft haben. Auf jeden Fall war es ein ungewohntes Gefühl in ihr drin, weil sie unterbewusst nicht genau wusste, was sie darüber denken sollte. Jin hatte jetzt schon mehrmals geäußert, dass sie noch bleiben konnte, oder sollte. Sie nickte leicht.

"Okay", antwortete sie darauf.

Langsam drehte sie ihren Kopf gerade und starrte an die Decke.

"Ich glaube, es war ein guter Abend. Irgendwie fühlt es sich so an", sagte sie und gähnte in ihre Hand hinein.

Wie soll ich das aushalten, ich schlafe gleich ein, wenn ich liegen bleibe. Aber er hat gesagt, ich soll noch bleiben, da kann ich nicht einfach gehen, das wäre unhöflich, vor allem weil ich ok gesagt habe.

Endlich gab sie mal ein Ja von sich. Nochmal hätte er sie nicht mehr gefragt, denn dann wäre es ihm richtig zu blöd geworden.

"Ja, es war ein guter Abend. Wir alle hatten Spaß", sagte er zu ihr.

Das mit Ahri musste er ja nicht erwähnen. Sonst würde sie sich nur Sorgen um sie machen. Er wollte lieber, dass sie hier bei ihm blieb.

Damit ihr mit ihrer kurzen Hose nicht kalt war, stand er auf und holte für sie eine Decke, die er ihr einfach ohne zu fragen auf sie drauf warf, sodass ihre Füße bedeckt waren. Gerne hätte er ihre Beine noch länger angesehen, aber die lenkten einfach zu sehr ab.



"Ruh dich noch ein bisschen aus, dann geht es dir gleich mal besser.", befahl er ihr und legte sich wieder zu ihr ins Bett.

Jin hätte auch fast seine Bettdecke angeboten, aber das hätte sie nur abgeschlagen und außerdem wusste er nicht ob er nicht doch über sie herfallen würde, wenn sie gemeinsam unter einer Decke waren. Schließlich war er auch nur ein Mann. Wenn er daran dachte wollte er gleich wieder loslegen.

Nachdenklich starrte er seinen Schrank an.



Wenn ich nochmal die Chance hätte mit ihr zu schlafen würde ich das dann machen? Wenn sie wüsste was wir noch vor ein paar Stunden gemacht haben, wäre sie längst schon davongelaufen. Unsere Freundschaft gäbe es dann womöglich nicht mehr. Warum will sie mich nüchtern nicht, wenn ich ihr Typ bin und gut aussehe? Oder hat sie doch einfach zu viel getrunken und einfach dumme Sachen gemacht?

Dass sie Spaß hatten, bestätigte er auch noch und stand dann auf.



Huh? Wo geht er denn hin?... Er holt noch eine Decke? Ist die... ist die für mich?

Mit einer Decke kam er wieder und bedeckte ihre Beine damit. Das war sehr aufmerksam von ihm, weil sie ja auf seiner drauf lag. Mit der Bedeckung fühlte sie sich auch etwas wohler, da ihre Beine nicht so zur Schau standen.

Ihr Blick folgte ihm solange, bis er wieder im Bett lag.

Er kann richtig fürsorglich sein.

In ihre Gedanken schlichen sich immer wieder solche Dinge ein, die ihr aufzeigten, dass er ein toller Mann war. Das wollte sie aber gar nicht, denn egal, wie toll er auch sein mochte, sie wollte niemand sein, der einfach sexuelle Bedürfnisse stillte. Deshalb setzte sie so ziemlich alles daran, sich nicht mehr als freundschaftlich auf ihn einzulassen.

Dass sie das bereits getan hatte und es fast richtig schlimm geendet hätte, wusste sie ja zum Glück nicht. Gestern hatte sie Gefühle und Berührungen zugelassen, die ihr in Zukunft so einiges erschweren würden.

Jin drückte sich unmissverständlich aus, dass Irene sich noch mal ausruhen sollte, damit es ihr besser ging.

Ich bin ein Jahr älter aber wieso habe ich bei ihm das Gefühl, dass ich jünger bin?

Ihr Kopf war wieder zu ihm gewendet und sie nickte.



„Ist gut“, sagte sie zu. Ihr Verstand wusste, dass sie besser nach Hause fahren sollte, aber sie wollte nicht und redete es sich so zurecht, dass sie ja nur Freunde waren.

Ihre Hände lagen auf ihrem Bauch drauf und weil ihr Herz schneller schlug, als sie ihn ansah, schloss sie einfach ihre Augen, damit es aufhörte.

Wenn ich die Augen schließe wird es bestimmt besser werden.

Das dachte sie sich. Kurz darauf bekam sie wirklich nichts mehr davon mit, dass ihr Herz schneller schlug, da sie Ruck zuck eingeschlafen war.

Als Jin wieder aus seinen Gedanken kam, sah er zu Irene die bereits eingeschlafen war.

Warum sieht sie einfach nur so gut aus? Jede andere Frau hätte ich jetzt geküsst, aber bei ihr kann ich es einfach nicht.

Wenn er ehrlich war, hatte er einfach zu viel Angst um sie zu verlieren. Einen Freund zu haben war gar nicht mal so schlecht, auch wenn es ihm sehr schwer fiel bei ihr. Gestern hatte er das auch nur alles zugelassen, weil sie damit angefangen hatte.

Wieso will sie mein Körper ständig haben? Es ist einfach so schwer. Werde ich sie jemals als eine normale Freundin sehen können?

Für Jin war es richtig schwer, denn bisher hatte er Frauen nur sexuell und körperlich betrachtet. Für ein Herz hatte er sich nie interessiert. Doch bei Irene war es einfach nur komisch. Er wusste nicht was das war und immer wenn sie was sagte oder tat saugte er alles förmlich auf. Als gäbe es keine Mitmenschen mehr, so abgelenkt wurde er immer von ihr.

Langsam beugte er sich über sie drüber und wollte sie doch küssen, ließ es aber sein. Er legte sich wieder hin und seufzte leise.

Sie wird mich nie ranlassen und das gestern war einfach nur eine Ausnahme von der sie nicht einmal noch etwas weiß.

Nun schloss er seine Augen und schlief auf ein. Mit seinem Kopf rutschte er unbewusst zu ihr rüber.

Irgendwann wachte Irene von alleine auf. Als sie ihre Augen öffnete erblickte sie Jin neben sich. Sofort wurde ihr im Herzen warm.



Glücklicherweise hielt sie sich nicht an ihm, sondern an einem Kissen fest. Aber es war ihr dennoch zu nahe.

Wie lange habe ich geschlafen? Ich habe keine Uhr hier...

Irene gähnte etwas und stützte ihren Oberkörper auf. Gerade wollte sie ihn einfach ansehen, weil er es nicht mitbekam. Er schien noch tief und fest zu schlafen. Wie er einfach da lag, ganz gerade und hübsch. Total hübsch, selbst wenn er schlief.



Doch sie musste sich zusammenreißen und hörte wieder auf damit.



Nein, ich sollte ihn nicht die ganze Zeit ansehen. Am besten fahre ich jetzt. Er soll sich ausschlafen.

Vorsichtig stieg sie aus dem Bett aus und nahm sich dann ihr Oberteil. Ganz leise tapste sie zur Tür, die sie öffnen wollte, bemerkte dann aber, dass sie verschlossen war.

Wieso... wieso ist die zu?, fragte sie sich deshalb. Es war ja nicht gewöhnlich, dass man die zusperrte, wenn man sich nur unterhielt. Doch das würde sie jetzt nicht lösen können, da Jin schlief und sie ihn auch weiterschlafen lassen wollte. Sie sperrte auf und ging aus dem Zimmer raus. Genauso behutsam, wie sie die Tür geöffnet hatte, schloss sie sie auch wieder.

Da sie ihre Sachen noch irgendwo hatte, musste sie erst einmal herausfinden, wo diese waren. Auf dem Weg nach unten begegnete ihr niemand und irgendwie fand sie auch den Weg dorthin, wo sie hin musste. Ahri hatte erwähnt, dass sie in dem Zimmer eines der Mitglieder schlief. Leider war Ahri nicht dort, als Irene ihre Sachen holte. Aber da sie Musik aus dem Bad hörte, ging sie davon aus, dass sie wahrscheinlich duschte. Nachdem sie ihre Sachen hatte, schrieb sie Ahri noch eine SMS, dass sie schon nach Hause fuhr.

Jin schrieb sie auch noch, damit er Bescheid wusste. Dann rief sie sich ein Taxi, was recht schnell ankam und ließ sich nach Hause fahren.

Von dem das Irene verschwand bekam er nichts mit. Er war eben extrem müde und schlief tief und fest. Irgendwann wachte er auf und wollte nach ihr greifen, aber die Bettseite war leer. Erschöpft hob er seinen Kopf hoch und versicherte sich ob sie doch nicht noch da war.

Ist sie einfach abgehauen ohne tschüss zu sagen?

Normalerweise war es ihm bei den Frauen egal, aber bei ihr war ständig alles anders und er fragte sich wieso. Vielleicht hatte sie ihm ja geschrieben. Schnell sah er auf sein Handy und tatsächlich. Er hatte eine Nachricht von ihr. Die von den anderen Frauen ignorierte er, auf die hatte er gerade keine Lust. Morgen sah das ganz bestimmt wieder anders aus. Da schrieb er sicher einige, da ja keine mehr zu ihm kommen durfte.



Nachdem er ihr kurz zurückgeschrieben hatte, legte er sich wieder schlafen.

Samstag, 23.05.2020

Nachdem gestern die Handwerker alles fertig gemacht hatten, kam heute Irene zu ihm. Er war echt gespannt was sie zu seinem neuen Zimmer sagte. Ihm gefiel es richtig gut, schade nur dass er es nicht einweihen konnte. Eigentlich hatte er das Ava mal versprochen, aber aus dem wurde nichts mehr. Generell musste er mit ihr noch etwas klären.



Gespannt setzte er sich aufs Bett und wartete auf sie. Irgendwie war er ganz aufgeregt und war gespannt auf ihre Reaktion. Auf ihr Geschenk hatte er selbstverständlich nicht vergessen.

Zwei Tage später konnte Irene ihre Kreation in echt und groß und vor allem vollständig bestaunen! Darauf freute sie sich und war richtig gespannt, wie es aussehen würde. Das war immer sehr aufregend, wenn sie etwas plante.

Weil die vergangenen Tage wieder einmal nicht leicht waren mit ihrer Schwester, fragte sie sich, ob sie heute überhaupt etwas essen konnte. Irgendwie wurde es immer schlimmer und Ava immer grenzenloser.

Doch jetzt freute sie sich schon auf das fertige Zimmer. Weil sie nicht ganz gammelig herumlaufen wollte aber auch nicht zu schick, da es ja nur ein Besuch bei ihnen war, zog sie sich einfach ein Shirt und einen Knielangen Rock an.



Nachdem sie geklingelt hatte, wurde sie von Rm reingelassen, der offenbar schon Bescheid wusste, dass Irene heute kommen würde. Selbstständig ging sie den Weg nach oben und klopfte kurz an die Tür von Jin, die aber etwas offen stand.

„Hallo?“, fragte sie kurz und öffnete sie weiter etwas vorsichtig.

Wow! Das ist richtig schön geworden!, staunte sie und trat mehr ins Zimmer rein. Wo sie Jin auf seinem Bett sitzen sah. Sie wollte es gar nicht in diesem Ausmaß, aber sie freute sich echt richtig ihn zu sehen.

„Hey“, grüßte sie ihn und lächelte Jin fröhlich an.



„Das Zimmer ist ja richtig toll geworden... Gefällt es dir??“, wollte sie gleich wissen und stellte ihre Handtasche irgendwo ab. Die Tür hatte sie einfach auf gelassen.

Seokjin hatte sich für ein gemütliches Outfit entschieden. Er trug einen gestreiften Pulli und eine zerrissene Hose, mo an seine trainierten Beine sehen konnte.



Da die Tür offen stand, kam Irene ins Zimmer. Wie immer sah sie wahnsinnig hübsch aus und der Rock stand ihr richtig gut. Vor allem, weil er ihre schönen Beine betrachten konnte. Mit einem Kuss begrüßte er sie.



"Hey, da bist du ja. Ich habe schon auf dich gewartet", meinte er und stand gleich auf.



Sie erkundigte sich ob ihm das Zimmer so gefiel. Es war viel schöner als in seinen Vorstellungen und Irene hatte eine gute Arbeit gemacht.

"Auf jeden Fall. Ich habe die Nacht richtig gut geschlafen. Die Matratze ist auch super"

Ich frage mich ob es ihr schon besser geht.

"Du siehst übrigens gut aus", machte er ihr ein Kompliment. "So wie immer", fügte er noch hinzu, weil es stimmte.



Unter Freunden konnte man doch ruhig sowas sagen oder?

Jin sagte ihr, dass er schon gewartet hatte und stand dann auf. Die zerrissene Jeans stand ihm sehr gut, aber da durfte sie einfach nicht zu viel drauf sehen, sonst würde es sie nur ablenken.

„Das freut mich!“, äußerte sie sich, als er von seiner angenehmen Nacht erzählte. Es war schön, dass ihm das Zimmer so gut gefiel, das war auch die Hauptsache! Sie war total begeistert davon, wie das ganze jetzt aussah. Die Leuchteffekte kamen richtig toll rüber und es machte alles ziemlich was her. Jetzt sah sein Zimmer ganz anders aus als vorher und passte viel besser zu ihm.

Mit seinem Kompliment, sowie mit dem Luftkuss kam sie wie immer einfach nicht zurecht. Deshalb lächelte sie nur verlegen und ignorierte es weiterhin.



Wenn ihr jemand ein Kompliment machte, wusste sie oft nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Innerlich freute sie sich aber, dass er das gesagt hatte.



„Es ist viel toller geworden, als ich es mir vorgestellt habe. Aber das ist immer so“, sagte sie und ging jetzt etwas im Raum rum, weil sie alles ansehen und angreifen wollte. Ja sie war sehr zufrieden damit. Die anderen hatten auch sehr sauber und schön gearbeitet. Auf den ersten Blick konnte sie zumindest keine Fehler finden.

„Wow. Das Holz ist schön verarbeitet worden“, staunte sie, als sie über den Schrank strich. Dann sah sie zu ihm rüber.

Sie wollte gar nicht fragen, ob das Bett hielt, weil sie Angst vor der Antwort hatte. Vielleicht war er ja mit einer Frau die Nacht über hier gewesen. Von dem Frauenverbot wusste sie noch immer nichts, woher auch.

Jetzt drehte sie sich in seine Richtung.

„Es ist richtig toll geworden. Das könnte ich die ganze Zeit sagen“, meinte sie lächelnd und ging dann neben das Bett, weil sie die Wand berühren wollte.

"Bringt dich das in Verlegenheit?", fragte er nach weil sie keine Antwort gab.



Er wusste ja nicht, dass sie generell mit Komplimenten nicht so gut umgehen konnte.

Irene schwärmte nur so von dem Raum und ging umher. Während sie das tat, griff sie ein paar Sachen an und prüfte es auch. Wenn er Glück hatte war etwas beschädigt und sie musste das nächste Mal wieder zu ihm kommen. Im Moment sah es aber nicht so aus, weil sie meinte das alles schön verarbeitet war. So ein Pech aber auch.

Nachdem sie fertig war kam sie zum Bett, weil sie die Wand berühren wollte. Jin folgte ihr direkt und fasste nach ihrem Handgelenk, die gerade seine neue Wand berühren wollte.

"Weißt du was ich noch testen muss? Mein Bett", hauchte er und drehte Irene zu sich.



Ihr Auftraggeber stand ihr ziemlich nah, dabei sah er ihr in die Augen. Mit beiden Händen packte er sie an den Hüften und stellte sie aufs Bett.

„Ich kann es mit keine testen, da ich keinen Frauenbesuch habe“, meinte er.

Die dreht sicher gleich durch, weil es ihr so peinlich ist.

„Probier es mal aus. Das nächste Mal wenn du hier schläfst muss es uns ja aushalten“



„Hüpf mal auf dem Bett herum“, befahl er ihr und nahm seine Hände von ihren Hüften.

Ob sie das mit ihrem Rock tat war fraglich, aber das würde er liebend gerne sehen.

Irene riss sich zusammen, dass es ihr nicht zu unangenehm war, doch er fragte gleich nach, ob sie das in Verlegenheit brachte.

Wieso fragt er das?? Ist das nicht offensichtlich?

„Ich kann nicht besonders gut mit Komplimenten umgehen... Aber das liegt an mir!“, erklärte sie ihm.

Auch wenn ihre Eltern vor anderen von ihr schwärmten und sie da in tollen Licht stand, mochte sie es nicht und war überfordert. Aber wenn ihr ein Mann ein Kompliment machte, war es noch komischer. Doch unter Freunden durfte man so etwas sagen oder nicht? Sie wusste einfach nie, ob er das nur freundlich meinte, oder ob er versuchte sie anzumachen! Das konnte sie nicht richtig differenzieren.

Gerade als sie die Wand angreifen wollte, stand Jin plötzlich hinter ihr und fasste ihr Handgelenk. Ihr Herz setzte kurz aus, weil sie das so überraschte und sie mit der unerwarteten Berührung überfordert war. Dann fing es an zu rasen, als er sie zu sich umdrehte und einfach an ihrer Hüfte packte.



„Was?“, brachte sie heraus und verstummte dann völlig, weil er sie auf sein Bett hob.

Beruhigen. Ich muss mich beruhigen,... er hat mich nur hochgehoben. Mehr nicht.

Ihr Gesicht fühlte sich jetzt sehr heiß an und sie spürte, wie das Blut dort hinein schoss. Ihr Herz wusste nicht, was es tun sollte, aussetzen oder schneller schlagen, weshalb es einfach beides machte und alles in ihr total durcheinander brachte.



Wieso möchte er das Bett testen? Er hat doch schon drin geschlafen?!... Wieso macht mich das so nervös? Kein Frauenbesuch... !! Aber er will nichts machen?!?! Oder? Was meint er. Oh man, ich bin so überfordert.

Irene ging einfach so viel durch den Kopf. Wie meinte er das und wieso hatte er keinen Frauenbesuch? Jetzt wollte er, dass sie es ausprobierte, weil es sie aushalten musste, wenn sie wieder dort schlief.

„Wer... wer sagt, dass ich wieder hier schlafe?“, fragte sie ihn mit nicht sehr stabiler Stimme. Nun sollte sie auch noch auf dem Bett herumspringen, war das sein Ernst? Irene strich sich ihren Rock nach unten und entschied sich dafür, dass sie einfach über das Bett ging.

„Das ist ja kein Trampolin...“, meinte sie während sie vorsichtig herum stieg.

„Du kannst ja die anderen fragen, ob sie sich reinlegen. Bestimmt hält es alle 7 von euch aus“, meinte sie und blieb dann stehen. Jetzt ging sie wieder Richtung Wand, stand aber noch am Bett. Dieses Mal griff sie es an, das wollte sie vorher schon machen, doch er hatte sie davon abgehalten.

Wenn er solche Sachen machte, fragte sie sich einfach, wie das mit den beiden und der Freundschaft hinhauen würde. Doch immer wieder redete sie sich einfach ein, dass er so war. Er war es sicher gewohnt auf solche Art mit Frauen umzugehen, aber sie war es nicht gewohnt, dass ein Mann so mit ihr umging.

Dass ihr Herz noch immer wie wild schlug, spürte sie mehr als deutlich.

Wenn ich es jetzt weiterhin ignoriere, dann geht es bestimmt gleich wieder gut.

Irene war zwar von der Wand fasziniert, aber mit ihren Gedanken noch immer nicht ganz da. Zumindest stand sie jetzt in einem sicheren Abstand zu ihm, weil er am Boden war und sie am Bett stand.



„Gibt es irgendwas, mit dem du nicht zufrieden bist?“, wollte sie wissen und drehte sich zu ihm um.

Hmmm.. das finde ich schon noch heraus ob das stimmt.

Dann war sie ganz außer sich und fragte ihn woher er das wissen wollte. Wenn sie jetzt schon zweimal mit ihm im Bett geschlafen hatte, würde sie das sicherlich wieder machen. Außerdem hat er sich ja auch eingeladen, damit er bei ihr schlafen konnte. Das würde er machen, wenn sie in ihrem neuen Haus alleine wohnte. Vielleicht würden da zwischen den beiden endlich mal was laufen.

„Wieso willst du nicht mehr hier schlafen? Du hast doch schon zweimal bei mir geschlafen und außerdem wolltest du gestern unbedingt bei mir schlafen“, log er wie gedruckt und schmollte.



Da sie sich an nichts erinnerte war das recht praktisch und konnte ihr erzählen was er wollte.

Gleich darauf meinte sie, dass das Bett kein Trampolin war. Aber so ähnlich war es für ihn schon. Es war ja nicht nur zum schlafen da, seiner Meinung nach. Vor allem in seinem Alter nicht.

Wer geht bitte so sanft mit seinem Bett um? Da macht man auch andere Sachen außer nur zu schlafen. Eigentlich könnte ich testen was sie machen würde, wenn ich noch ein paar andere Sachen ausprobiere.

„Was? So stabil muss das Bett auch wieder nicht sein. Aber du musst es doch prüfen ob alles passt und nicht die anderen“, redete er sich zurecht.



Weil sie ihn einfach ignorierte tastete sie die Wand auf seinem Bett ab, dabei sah er auf ihre Beine die wahnsinnig attraktiv waren. Lag es daran, dass seit ein paar Tagen keine Frau mehr hatte? Das wurde auch langsam Zeit um das zu ändern.

"Im Moment finde ich alles passend, aber ich habe überlegt ob ich vielleicht eine Badewanne in mein Zimmer machen lasse. Wäre schon gemütlich. Was hältst du davon?", fragte er nach ihrer Meinung.

Aus dem nichts fragte er sie jetzt einfach eine Frage die er ihr unbedingt stellen wollte und die auf seiner Zunge brannte, schon seit der Party.

"Ich weiß nicht warum, aber die das beschäftigt mich noch immer. Warum hattest du schon mit 16 dein erstes Mal? War es so schlecht oder warum hattest du bisher noch nicht das Bedürfnis?", wollte er wissen und saß jetzt auf seinem Bett und sah sie an.



Jin war es einfach gewohnt ganz frei über solche Sachen zu reden. Sowas fand er überhaupt nicht schlimm und es war ihm auch nicht intim genug so eine Frage zu stellen.

Wieso hört er nicht auf? Es war ja nicht geplant, dass ich hier schlafe.

Doch er meinte, dass sie unbedingt bei ihm hatte schlafen wollen, da glühte ihr Schädel erst recht.

„Das... das war weil ich so viel getrunken habe“, rechtfertigte sie sich und sah nicht zu ihm. Sie hatte ja nicht gesagt, dass sie nicht mehr dort schlafen wollte, aber es war einfach besser, wenn sie es nicht tat.

„Normalerweise teilt man sich nicht einfach so ein Bett“, erklärte sie und stieg nun auf der anderen Seite vom Bett wieder runter. Normal war sie da strenger, obwohl es sie gar nicht mal  so schlimm gefunden hatte. Doch sie wusste, dass es ihr nicht gut tat, weil er ihr Typ war und sie sowieso schon ständig von ihm so angetan war.

Jetzt hatte er einen guten Punkt genannt, denn sie musste es kontrollieren. Also setzte sie sich einfach auf den Rand und hüpfte etwas dort im sitzen. So war sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite, da er auf der anderen stand.

„Ist sehr stabil“, meinte sie dann und drehte ihren Kopf über ihre Schulter, dass sie ihn ansah.

„Eine Badewanne? In deinem Zimmer?“, fragte sie nach und drehte sich mit dem ganzen Oberkörper in seine Richtung. Wie kam er jetzt darauf? Und wieso erst jetzt wo das Zimmer fertig war?

„Da... da müsste der Boden aufgemacht und Rohre verlegt werden... Das hätte man vorher mache können. Jetzt ist das ja ein viel größerer Aufwand als es vorher gewesen wäre... Aber sicher ist das möglich...“

Was ging in seinem Kopf nur vor? Und wieso wollte er eine Badewanne im Zimmer haben??

Gerade als sie dachte endlich mal über etwas normales reden zu können, haute er die nächste Frage raus, die ihr total unangenehm war. Er hatte sich das gemerkt, was sie beim Spiel erzählt hatte? Das wusste sie auf jeden Fall auch noch, dass sie das gesagt hatte. Aber wollte er jetzt wirklich eine Antwort darauf hören?

Irene drehte sich gleich wieder gerade hin und starrte an die Wand, dabei fächerte sie sich Luft zu.



Wieso will er das wissen? Das ist total peinlich.

„Nein. Das ist es nicht...“, meinte sie dann. Es war in der Tat nicht schlecht gewesen, sondern schön.

Jetzt atmete sie tief durch. Eigentlich wollte sie es gar nicht sagen, aber sie konnte ihm nicht sagen, dass sie es ihm nicht sagen wollte. Unter Freunden durfte man doch offen über so etwas reden.

„Wenn ich es dir erzähle, dann darfst du aber nie irgendwas blödes deshalb sagen!“, machte sie ihm klar und drehte sich doch wieder etwas in seine Richtung. Ihr Blick folgte ihm nun, weil er sich neben sie setzte. Auch das noch, jetzt saß er neben ihr.

„Damals hatte ich einen Freund“, fing sie an und redete weiter. Dabei spielte sie mit ihrem Rock.

„Naja, er war mein erster richtiger Freund und ich war ziemlich verliebt...“



Der Gedanke daran, so verletzt worden zu sein, wühlte sie etwas auf. Sollte sie nicht doch lieber einen Rückzieher machen? Aber jetzt hatte sie schon angefangen zu reden und konnte nicht einfach aufhören. Wieso konnte sie bei ihm nicht anders? Bisher hatte sie das nur ihrer besten Freundin erzählt und sonst niemandem.

„Um ehrlich zu sein, war ich so verliebt, dass es für mich fast nur noch ihn gab. Zwar habe ich mich schulisch nicht ganz so hängen gelassen, aber es hat sich schon bemerkbar gemacht.“

Wenn sie zurück dachte, dann wurde ihr immer wieder bewusst, wie ähnlich Ava ihrem früheren Ich war.

„Ich glaube wir waren ungefähr ein halbes Jahr zusammen und dann habe ich eben nachgegeben, weil er gerne mehr wollte. Es hört sich sicher dumm an, aber ich war einfach glücklich. Darüber, dass ich ihn glücklich machen konnte.“

Irenes Gesicht glühte richtig, weil sie darüber redete. Sie sah hin und wieder zu ihm rüber, aber traute sich nicht, die ganze Zeit zu ihm zu schauen.



„Am nächsten Tag hat sich das Blatt ganz schnell gewendet. Auf einmal haben mir andere  Jungs von der Schule merkwürdige Dinge gesagt und Angebote machen wollen... Es stellte sich heraus, dass ich nur eine Errungenschaft gewesen bin. Einfach nur jemand, um den anderen erzählen zu können, wie es war mit mir geschlafen zu haben. Das hat sich sehr schnell rumgesprochen und zog sich über Monate. Ich bekam Anrufe von fremden Personen, Nachrichten von Männern, die dachten, dass sie bei mir ihre Bedürfnisse stillen konnten. Es war schrecklich.“

Irene biss sich etwas auf ihre Unterlippe.

„Als ich dann ans College gewechselt habe, dachte ich, dass es vorbei wäre, aber wir es das Schicksal so wollte, ging mein Ex Freund und ein paar seiner Idioten Freunde ebenfalls auf das gleiche. Selbst nachdem ich ein neues Handy mit einer neuen Nummer hatte, fühlte es sich so an, an ginge es nie vorbei. Erst als ich dann angefangen habe zu studieren, ging es wieder bergauf. Deshalb hatte ich mir vorgenommen, dass ich mich einfach nicht mehr auf jemanden einlassen möchte, wenn ich mir nicht sicher bin, dass es etwas ernstes ist.“

Jetzt stand sie auf.

„Das war etwas sehr ausführlich und total peinlich, also wäre es gut, wenn wir nicht mehr darüber reden“, sagte sie und lachte etwas, um ihre Verlegenheit zu überspielen.



Seit dem Ereignis hatte sich bei ihr viel geändert und sie wurde immer ruhiger und schüchterner mit der Zeit. Ihren Eltern hatte sie das nicht einmal erzählt, da sie sonst einen Aufstand gemacht hätten. Immerhin war sie damals noch sehr jung gewesen.

„Sollen wir kochen?“, fragte sie ihn. Ihr war alles Recht, um davon abzulenken.

„Nur weil du betrunken warst? Wow und ich dachte wir wären Freunde“, sagte er gespielt enttäuscht.



Dann setzte sich Irene auf die andere Seite vom Bettrand und hüpfte dort ein wenig herum. So würde sie das nicht herausfinden. Naja ein Versuch war es ja Wert gewesen.

„Naja wird schon halten“, seufzte er.

Irene erklärte ihm was sie alles machten mussten. Ihm war das egal. Sie waren die nächsten Tage eh nicht zu Hause.

„Macht ja nichts. Es muss aber eine interessante sein und es müssen zwei Personen Platz haben“, ordnete er an.

Die Handwerker brauchen eh eine Beschäftigung und Geld auch. Also passt das.

„Dann kann ich baden und mich danach nackt ins Bett legen. Richtig praktisch“, teilte er ihr mit ob es sie interessierte oder nicht.

Weil Irene ihn nicht ansehen wollte, drehte sie sich um und starrte die Wand an. Dann meinte sie er dürfte darüber nie etwas blödes erwähnen.

„Okay. Ich sag schon keinem was“, versprach er ihr und setzte sich dann neben sie um ihr besser zuhören zu können. Dann fing sie an ihm die Geschichte zu erzählen.

Was sie hatte da schon einen Freund in den sie verliebt war? Das ist mal ein richtiges Pech.

Das sie sogar die Schule vernachlässigt hatte, wunderte ihn schon extrem. Er kannte sie ja nur brav. Naja bis auf gestern wo sie ihn rangelassen hatte ein bisschen.

Ich würde es nicht ein halbes Jahr lang aushalten. Das könnte ich einfach nicht. Vor allem nicht bei ihr.

Als sie dann von der Errungenschaft sprach, fühlte er sich angesprochen. Genauso wie der Kerl war, so war auch er gewesen bzw. immer noch. Zwar posaunte er es nicht bei anderen fremden Leuten heraus aber bei seinen Freunden schon. Das es für eine Frau so verletzend war, kam ihn nie ihn den Sinn. Schließlich ging es nur immer um ihn. Mitfühlend hörte er ihr zu und sah sie weiter an.



Das heißt also, dass ich wie ihr Ex bin, deshalb will sie mich nicht. Das erklärt so einiges.

Jin war niemand der Nummern weitergab oder sich drüber lächerlich machte, aber das er mit der und der geschlafen hatte und wie es so war, erzählte er schon weiter. Komischerweise wollte er das was heute in der Nacht zwischen ihnen passiert war keinem mehr erzählen. Ehrlich gesagt wusste er gar nicht was er sagen sollte, weil es ihn einfach so beschrieben hatte. War er echt auch so ein Arsch? Er fühlte sich einfach nur überrumpelt.

Und wieso will sie dann mit mir befreundet sein, wenn ich ihm so ähnlich bin vom Charakter?



"Woahh.. eigentlich ist das tragisch und traurig zugleich", stellte er fest.

Jetzt wollte sie nicht mehr darüber reden und fragte ihn ob sie nicht kochen gingen. Wer wollte schon über so eine schlimme Vergangenheit reden?

"Warte! Ich will dir noch dein Geschenk geben oder willst du es erst zum Schluss?"

Arghhh warum sagt er immer so etwas! Natürlich sind wir Freunde, aber das heißt ja nicht, dass ich unbedingt bei ihm im Bett schlafen muss..., dachte sie sich und könnte verzweifeln. Immer wieder sagte er solche Dinge, die nicht einmal so ernst gemeint waren, aber sie fand es lieb und das ärgerte sie.

Irgendwie war es ja klar, dass zwei Personen in die Badewanne passen sollten.

Obwohl er ihm so ähnlich ist, ist er trotzdem anders. Aber dieses Mal weiß ich einfach, dass ich mich nicht darauf einlassen darf. Bei Seokjin weiß ich ja, wie er ist.

Nach ihrer Geschichte und ihrem schnellen Versuch etwas anderes zu machen, um nicht mehr darüber zu reden, erinnerte er sie daran, dass er ja noch ein Geschenk für sie hatte. Das hatte sie ja schon wieder ganz vergessen!

„Oh. Stimmt, du wolltest mir etwas schenken“, sprang sie gleich darauf an und sah gespannt zu ihm.



„Ich möchte nicht bis nachher warten, was ist es?“, fragte sie ihn neugierig und lachte dabei.

Sie hoffte, dass er ihre Geschichte schnell wieder vergessen würde. Auf jeden Fall hatte er jetzt eine Antwort auf seine Frage bekommen.

Irene war richtig neugierig und wollte nicht auf später warten, deswegen stand er auf und holte aus dem Schrank zwei Geschenke heraus. Was es war, konnte sie nicht erkennen, da beides verpackt war.

"Naja.. also das eine werde ich dir doch nicht mehr schenken, weil du eh nicht mehr bei mir übernachtest"

Vielleicht würde er das einfach einem Fan schenken. Die würden sich riesig darüber freuen. Natürlich war das volle Absicht, dass er das extra sagte. Er wollte einfach von ihr hören, dass sie es doch machen wollte.



"Kannst dir ja noch überlegen", meinte er und schloss den Schrank.

Dann kam er mit dem einen Geschenk zu ihr und überreichte es ihr. Das andere war noch im Schrank.



"Hoffentlich habe ich deinen Geschmack getroffen, aber mir hat es sehr gut gefallen und da musste ich an dich denken", erzählte er und reichte es ihr.

Das Geschenk hatte er natürlich schon verpacken lassen, sonst hätte es nur billig ausgesehen und das wollte er auf keinen Fall.





Gespannt wartete er auf ihre Reaktion. Für Jin war es überhaupt nicht üblich Frauen Sachen zu schenken, bis auf die Unterwäsche eben, aber das wars auch schon.

Irene fragte sich, wie viele Geschenke er für sie hatte, weil er davon sprach, dass er ihr eines doch nicht geben wollte, da sie nicht vorhatte dort zu übernachten.

Irgendwie war sie ja schon neugierig, was es sein würde. Was hatte es damit zu tun, ob sie hier übernachtete oder nicht? Naja, er musste es ihr ja nicht schenken, wenn er nicht wollte.

Auf jeden Fall holte er ein schön verpacktes Geschenk aus dem Schrank heraus.

„Oh, das ist aber groß“, sagte sie und nahm es entgegen. Sie durfte es sicher gleich öffnen. Sie stellte es auf einer Ablage ab und öffnete es vorsichtig. Als sie sah, was sich darin befand, war sie schockiert. Mit so etwas teuren hatte sie nicht gerechnet.

Schockiert hielt sie sich die Hand vor den Mund.



„Was? Bist du verrückt?“, wart sie in den Raum und sah ihn dann an.

„Das sieht so unglaublich teuer aus!“, meinte sie und sah sich den Schmuck genauer an. Sie legte ihn zur Seite, weil sie das Kleid genauer anschauen wollte, weshalb sie es aus der Schachtel raus holte und bestaunte es.

Es sah richtig teuer aus und einfach wunderschön.

„Das... es ist wunderschön... aber ich kann das nicht annehmen.“

Irenes Herz schlug richtig schnell, weil es wegen dem Geschenk so aufgeregt war. Das Kleid legte sie auf die Schachtel zurück und sah ihn dann an. Dass er so etwas teures als Geschenk für sie hatte, konnte sie ja nicht einfach so ohne weiteres annehmen.



„Es ist wirklich atemberaubend schön...“, erklärte sie ihm nochmal. Es gefiel ihr sehr gut. „Aber wenn ich es annehme, dann fühle ich mich so, als würde ich dich ausnutzen!“

Hoffentlich verletze ich ihn jetzt nicht damit, doch das ist viel zu teuer. Es ist so wertvoll.

Ich verwahre das Geschenk noch ein bisschen. Vielleicht schläft sie ja doch wieder mal bei mir. Wer weiß.

Das Geschenk kam super bei Irene an, doch meinte sie, sie könnte es nicht annehmen, da es viel zu teuer wäre. Wenn er wollte, hätte er ihr noch viel wertvollere Sachen schenken können und er fand das gar nicht mal so teuer.

"Sicher nimmst du es! Du trägst es bei unserem Date, ganz einfach wenn wir essen gehen. Wenn du selten Geschenke bekommst, solltest du etwas schönes haben"

Wenn sie es wirklich nicht annehmen würde, wusste er nicht was er sonst machen sollte. Alle anderen Frauen hätten ihm wahrscheinlich schon aus der Hand gefressen, aber Irene war einfach nur bescheiden.

"Nimm es einfach, sonst werde ich sauer", befahl er ihr.



Manche Menschen musste man ja zu ihrem Glück zwingen.

"Ich habe echt lange gebraucht so ein Kleid für dich zu finden", rutschte ihm dann doch aus.



So gesehen hatte er es nicht zufällig gesehen so wie er vorher meinte. Er hatte sich extra Zeit genommen um ihr etwas tolles zu suchen, das wollte er ihr aber gar nicht sagen. Sollte er es einfach dann zurückgeben? Was sollte er dann sagen? War wäre ihm nur unangenehm.