Wohnzimmer

"Das hab ich völlig vergessen zu erwähnen.", sagte er und kratzte sich am Kopf.

Sie sieht von Tag zu Tag immer hübscher aus. Wie soll ich mich heute wieder konzentrieren können?
Nora kannte sich gleich aus und verabschiedete sich bei ihnen.

"Bis später und pass auf dich auf!", rief er ihr nach.

Ich frage mich was Natsume gerade macht.

"Und wie gehts dir?", fragte er sie freundlich.

Sie grinste Nora noch freundlich an und dann ging diese. Parker fragte nach, wie es ihr ging.

"Ich kann mich nicht beklagen", antwortete sie, "Heute ist ein richtig schöner Tag", schwärmte sie und sah aus dem Fenster.

"Und gestern war ich nach langer Zeit mal wieder tanzen, das hat gut getan. Aber egal, wir müssen heute einiges schaffen, sonst werde ich nicht fit bis zur Prüfung!"

Sora holte ihre Sachen aus der Tasche raus und legte sie auf den Tisch.

"Die einen Aufgaben von Freitag habe ich mir noch einmal angeschaut, aber da werde ich nicht schlau draus."

Ob sich Rin Gedanken darüber macht, dass ich hier mit Parker alleine bin? Natsume macht es nichts aus, dass wir gemeinsam lernen.

Sie hatte echt gute Laune und war sehr optimistisch, das fand er echt toll an ihr, deswegen musste er grinsen.



Sora packte ihre Sachen aus ihrer Tasche und legte sie auf den Tisch. Sie meinte sie würde die Aufgaben nicht lösen können. Da der Tisch sehr klein war, rückt er ein Stück näher an sie heran und sah sie sich noch einmal an.

"Was verstehst du daran nicht? Weißt du nicht mehr wie du sie rechnen musst?", fragte er sie und sah sie nun an.

„Ja da an der Stelle, ich weiß nicht, wieso ich nicht die einen Zahlen hernehmen kann und mit welchen Berechnungen ich da weitermachen muss“, meinte sie und zeigte ihm die Aufgabe, die auf der Seite im Buch stand, die mehr bei ihm lag. Dabei lehnte sie sich leicht zum Tisch, aber auch etwas näher zu ihm, weil sie zu kurze Arme hatte.

„Kann ich nicht einfach die Zahl durch die andere dividieren?“, fragte sie ihn und drehte ihren Kopf zu ihm, erst da merkte sie, wie nahe die beiden sich waren. Sie zog ihren Arm nun wieder zu sich und setzte sich normal hin. Ihr Herzschlag wurde ein wenig stärker, obwohl sie mit allen Mitteln dagegen ankämpfte, weil sie lernen wollte.

Sora überschlug ihre Beine und nahm sich den Schreibblock auf den Schoß, mit der anderen Hand nahm sie einen Stift.

„Oh, oder kommt das immer auf die Variable an, welche Zahl ich nehme?“

Als sie näher kam, stockte der Atmen von Parker. Noch nie in seinem Leben war er so nervös gewesen. Vor allem hatte ihn noch keine Frau so aus der Fassung gebracht. Da Sora merkte, dass sie zu nah bei ihm war, setzte sie sich gleich wieder aufrecht hin.

"Du musst es dividieren.", erklärte er ihr und lächelte sie an.



"Warte ich rechne es dir vor.", meinte er und nahm einfach ihren Block.

Als er ihr den Stift aus der Hand nehmen wollte, berührte er sie an ihren Fingern. Er musste schlucken und sah sie an. Er wusste auch nicht wieso er ihr ihn nicht aus der Hand nehmen konnte. Er war wie versteinert.

Er wollte es ihr vorrechnen und nahm den Block aus ihrer Hand. Doch als er den Stift nahm, da blieb er wie versteinert genau in dem Moment, wo sich ihre Finger berührten. Ihr Herz setzte einen Herzschlag aus und sie sah ihn an.



Dann sah sie weg und lies den Stift los.

Was war das jetzt? Kann es sein, dass ich wegen seiner Berührung aufgeregt bin?

Im Moment war Parker richtig verlegen. Er war froh, als Sora den Stift los gelassen hatte, sonst hätte er sie ewig angestarrt. Unbeholfen fasste er sich mit seiner anderen Hand an den Nacken.



Parker räusperte sich und fing dann an eine Rechnung zu rechnen und erklärte er ihr. Es war echt keine gute Idee gewesen an einem Sonntag zu lernen und das auch noch ganz alleine.

"Weißt du jetzt wie es geht?", fragte er sie aufgeregt.

„Ich glaube schon“, sagte sie, nachdem sie ihm genauestens zugeschaut hatte. Dann nahm sie den Block wieder. Sie überlegte, ob sie den Stift auch nehmen sollte, doch zuerst sah sie ein paar Sekunden darauf, dann entschied sie sich dazu, sich einfach einen anderen zu nehmen. Mit dem rechnete sie ein anderes Beispiel aus. Es war sogar richtig.

„Ich denke, es ist richtig. Oder?“, fragte sie und hielt es ihm hin, damit er es besser sehen konnte.

Seine Nähe macht mich so nervös. Je mehr wir lernen, desto seltener muss ich mit ihm treffen.

Jedes Mal, wenn ihr Herz schneller schlug, oder sie etwas im Bauch spürte, da rief sie sich in den Sinn, dass sie mit Natsume zusammen war und dachte an den gestrigen Abend.

"Jetzt hast du es.", sagte er zu ihr und musste sie andauernd ansehen.

Da er nicht so wie Natsume sein wollte, machte er nichts dergleichen. Gern hätte er ihr die Sachen aus der Hand genommen und  wäre über sie hergefallen. Wieso war er nur so in sie vernarrt? Da er ihr aber versprochen hatte ihr beim Lernen zu helfen, wollte er das auch machen. Dauernd überlegte er ob er ihr davon erzählen sollte, aber er konnte es nicht. Er fand Natsume sollte es ihr sagen, was er getan hatte und nicht er. Parker würde ihm noch ein paar Tage geben und wenn er es ihr noch immer nicht erzählt hatte, würde er es machen.

"Dann kannst du das. Machen wir gleich weiter."

Die beiden rechneten eine neue Aufgabe, die sie sogar sehr gut meisterte. Das freute ihn wirklich.

"Willst du was zu trinken oder etwas essen?", fragte er fürsorglich nach.

Sora freute sich über ihren Erfolg und nutzte die Gelegenheit um die gute Laune gleich für die nächsten Aufgaben zu verwenden. Heute ging es wirklich gut voran, sie hatten schon einiges geschafft.

„Hast du zufällig Kekse da?“, fragte sie nach.



Wenn er ihr schon etwas anbot, dann wollte sie wenigstens nachfragen, ob er sich etwas hatte, was sie mochte.

„Anonsten bin ich mit allem zufrieden, was sich kauen lässt!“, sagte sie und lachte.

Bevor er ihr eine Antwort geben konnte, fing er an zu lachen.



Er fand es echt niedlich. Sie war einfach die richtige für ihn.

"Ja, Kekse haben wir immer da. Ohne die könnte ich nicht leben. Bin gleich wieder da.", meinte er und ging in die Küche und holte welche.

Dann stellte er den Teller mit den Keksen auf den Tisch. Danach kam er mit einer Kaffeekanne und setzte sich hin. Er war gerade so müde, deswegen trank er gleich den Kaffee aus der Kanne.



"Boah, ich bin heute so müde.", meinte er zu ihr.

Sie fand es total niedlich, wie er lachte, deshalb konnte sie sich ihr Lächeln nicht unterdrücken.



Man durfte ja mit Freunden gemeinsam lachen, ohne, dass irgendetwas dahinter steckte, dachte sie sich. Er holte sofort Kekse und dann brachte er eine Kanne Kaffee mit, weil er müde war. Daraus trank er direkt und schüttete es sich nicht ein. Sora lachte dann.

"Trinkst du deinen Kaffee immer so?", fragte sie ihn und bediente sich bei den Keksen.

Sora liebte Kaffee in jeglicher Art und Weise.

"Schmeckt er so besser, wenn man ihn aus der Kanne trinkt? Kann deine Maschine auch einen Cappuccino?"

Sora fragte ihn, ob er seinen Kaffee immer so trank. Da fing er an zu lachen.

"Mhmm. Manchmal wenn ich echt müde bin. Hast du das noch nie gemacht?"



"Ich würde dich ja fragen ob du auch was willst, aber ich habe daraus schon getrunken. Ich finde er schmeckt anders, wenn man ihn gleich aus der Kanne trinkt. Wenn du einen Cappuccino willst, kann ich dir gern einen machen.", bot er ihr an.

"Nein", sagte sie und sah auf die Kanne, "Das mache ich nie so, aber wir haben auch einen Kapselautomaten, da brauchen wir keine Kanne! Aber ich hätte gerne einen Cappuccino, wenn es nicht zu viel Aufwand ist!"

Sora schrieb jetzt noch ein paar Aufgaben auf, sie hatte es nun echt schon gut verstanden.

In Gedanken dachte sie daran, wie er aus der Kanne getrunken hatte und musste grinsen.

Parker stand auf und sah sie an.

"Klar ich mach dir einen. Ich komm gleich wieder.", sagte er zu ihr.

Er lächelte sie an und ging in die Küche.



Nachdem der Cappuccino fertig war, kam er wieder und servierte ihn Sora.

"Brauchst du Zucker oder Milch?", fragte er sie und setzte sich.

Wie er ging folgte ihr Blick ihm und sie biss sich unbemerkt leicht auf die Unterlippe. Solange er weg war, löste sie ein paar Aufgaben und legte dann den Block zur Seite, als er wiederkam.

Dankend nahm sie den Kaffee entgegen und hielt ihn in ihren Händen. Sie trank dann direkt etwas davon und stellte dann die Tasse ab, weil sie sich wieder auf das Lernen konzentrieren wollte.

"Nein, danke, das schmeckt so auch gut!"

"Falls du noch was brauchen solltest, kannst du es mir ja sagen.", meinte er zu ihr und grinste.



Sie ist einfach so niedlich.

Er setzte sich wieder hin und nahm einen Schluck aus der Kanne. Danach sah er sich ihre Aufgaben an, die sie vorher gemacht hatte.

"Du kannst es jetzt echt schon gut.", meinte er zu ihr und sah sie an.

"Ich bin wunschlos glücklich", antwortete sie und sah dann zu ihm, als er meinte, dass sie es schon gut konnte.



"Es kommt mir auch viel leichter vor, als am Anfang. Ich verstehe nicht, wieso ich im Unterricht einfach nichts verstehe. Bei dir hört sich alles so einfach an."

Sora beugte sich nach vorne, trank noch einen Schluck aus der Tasse und nahm sich dann das Buch, um zu schauen, was sie noch lernen musste. Sogleich fand sie schon ein neues Thema, was sie als nächstes lernen wollte.

"Das da brauche ich auch für die Prüfung. Kennst du dich eigentlich mit allen Aufgaben aus, oder gibt es auch etwas, das du nicht kannst in Mathe?"

"Ich will ja nicht angeben, aber in Mathe kann ich alles.", meinte er zu ihr.



Dann bemerkte er den Kaffeeschaum auf ihren Lippen und musste lächeln. Er überlegte kurz ob er ihr den wegmachen sollte.



Parker kam näher an sie heran und sah zuerst auf ihre Lippen und dann in ihre Augen.



Vorsichtig machte er den Schaum von ihren Lippen weg.

Das merkt man, egal welches Thema wir anfangen, er kann es, darin ist er wirklich gut.

Ganz unerwartet kam er ihr auf einmal so nahe, sie kannte sich nicht aus. Dann wischte er mit seinem Daumen über ihre Lippe. Sie konnte sich denken, dass sie wahrscheinlich Schaum von ihrem Cappuccino dort hatte. Aber es überraschte sie so, dass sie aus Reflex mit ihrer Hand, seine wegschob.



Ihr Herz schlug ganz schnell und sie sah ihn an, ohne ihre Hand runter zu nehmen.



Was war das? Ich habe richtig reagiert, oder? Er hat es nur nett gemeint, aber mir ist auf einmal so anders geworden.

Noch immer saß er so nah bei ihr und sie konnte nicht wegschauen.

"Tut mir Leid.", meinte er zu ihr.



Er hatte es völlig vergessen, er durfte sie nicht berühren. Dann hörte man ein piepen, es war ihr Handy. Parker nahm sich einen Keks und fing an zu essen.

Ich hätte es echt lassen sollen.

Nach diesem Moment drehte sie sich wieder normal hin und wollte gerade weitermachen, als ihr Handy piepste. Das kam ihr gerade gelegen. Als sie es aus ihrer Tasche holte, sah sie, dass es Natsume war und sie lächelte.



Während sie die Nachricht lies, veränderte sich ihr Gesicht von einem Lächeln in Planlosigkeit. Sie drückte auf anrufen, während es ihr schon Tränen in die Augen schoss.



Doch Natsume drückte sie weg, dann versuche sie es noch einmal und er drückte sie wieder weg. Nachdem er sie auch ein drittes Mal weggedrückt hatte, war sie sich sicher, dass die SMS ernst gemeint war. Ihr Herz schlug wie wild und momentan schmerzte es so. Ihr liefen die Tränen die Wange runter und sie wusste nicht, was sie tun sollte.



Hatte er gerade wirklich per SMS mit ihr Schluss gemacht? Sie waren am Vortag noch glücklich gewesen und hatten ein Date. Sie wollte nicht, dass das wahr war. Was hatte sie getan, was war mit ihm los?







Mit aller Kraft versuchte sie nicht zu weinen, doch es war zu schwer. Sie legte ihr Handy auf den Tisch, sie hatte die Nachricht nicht weggemacht. Dann stand sie auf und wollte aus dem Raum rausgehen, doch ihr ganzer Körper zitterte und ihre Beine gaben nach, als sie ein paar Schritte gegangen war, nun kniete sie auf dem Boden und konnte nicht aufhören zu weinen.



Ich verstehe das nicht. Wieso macht er mit mir Schluss? Er zwingt sich mit mir glücklich zu sein?

Sora sah gleich auf ihr Handy und versuchte jemanden ein paar mal anzurufen. Dann liefen ihr Tränen über die Wangen. Parker wusste nicht was los war und sah sie nur mitfühlend an.



Warum weint sie? Ist was vorgefallen? Was soll ich nur machen?

Verweint legte sie ihr Handy auf den Tisch und kam nur ein paar Schritte weiter. Sie fiel schon fast zu Boden. Schnell warf er einen Blick auf ihr Handy, da er wissen wollte was los war. Er konnte Natsumes Namen lesen. Es war eine sehr kurz Nachricht, wo er ihr mitteilte, dass er nicht mehr mit ihr zusammen sein wollte.

Er hat mit ihr Schluss gemacht? Nora hatte Recht was ihn anging. Wie konnte er das nur über eine SMS machen?

Parker ging zu ihr hin und nahm sie in den Arm.

Weil sie so weinen musste, sah sie nicht wirklich viel, aber sie wusste, dass es Parker war, der sofort zu ihr kam und sie in den Arm nahm. Sie musste noch mehr weinen und legte ihre Arme um ihn, weil sie Halt brauchte. Mit ihren Händen an seinem Rücken griff sie in sein Shirt hinein und drückte ihren Kopf noch mehr zu ihm, während sie weinte und schluchzte.



Wie froh war sie, dass jetzt jemand da war und sie hielt.

Sora konnte nichts sagen, weil sie so weinte. Sie verstand einfach gar nichts momentan.

Sie schien richtig traurig zu sein, denn sie klammerte sich an. Ihren Kopf drückte sie gegen seine Brust und sie weinte bitterlich. Er konnte sich gar nicht freuen, dass Sora jetzt Single war und er jetzt freie Bahn hatte. Parker zog sie noch fester zu sich.



Liebte sie ihn schon so sehr? Hatte er überhaupt noch eine Chance? Er wusste nicht was er sagen sollte, er wollte es nicht noch schlimmer machen.

"Ich bin für dich da."

Nachdem sie einige Zeit in der gleichen Position geblieben waren, wurden ihre Augen so müde, weil sie ständig weinen musste. Da sie sie andauernd geschlossen hatte und nun ihre Atmung wieder ruhiger wurde, war sie müde.

Parker war so warm und bei ihm zu sein wirkte so beruhigend, dass sie irgendwann einfach einschlief. Ihre Hände waren noch immer an seinem Shirt, aber nun nicht mehr so fest, wie vorher.

Weil Sora so erledigt und erschöpft war, schlief sie bei ihm ein. Es dauerte ein bisschen, bis Parker es bemerkt hatte.

Schläft sie? Ich sollte sie in mein Zimmer bringen, da kann sie sich ausruhen. Auf der Couch ist es so ungemütlich.

Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie in sein Zimmer.

Ein wenig verärgert setzte er sich auf die Couch. Wahrscheinlich war es besser so, wenn er nicht mehr bei Sora war. Dann konnten sich die beiden nicht verraten.

"Also was war jetzt so dringend, dass du mir nicht vorher sagen konntest?", fragte er gleich.

Eigentlich wollte ich ihr von Sora erzählen, aber das muss jetzt warten.

"Wenn das nur war, weil dir langweilig ist und ich mit dir einkaufen soll, dann werde ich dir heimzahlen.", meinte er eiskalt.