Wohnzimmer

"Wenn du willst, kann ich dir etwas zeigen", meinte er und fing gleich an ihr etwas vor zu Rappen.



"Ich hole mir mal was zu trinken!", sagte er danach und ging zu den Drinks, wo er gleich ein paar andere Mädels auch noch anredete.

Kris fragte sie ob sie etwas hören wollte und fing einfach an zu Rappen. Es hörte sich schrecklich an und sie wollte am liebsten ihre Ohren zuhalten. Sie war sich nicht genau sicher ob sie ihn auslachen sollte, aber sie ließ es einfach dabei und versuchte nicht zu lachen.

Ist das ein Scherz oder meint er das Ernst?! Ich wusste nicht, dass es so katastrophale Rapper gibt.

"Ja, gute Idee. Viel Spaß noch", meinte sie und war erleichtert, als er endlich weg war.

Irgendwie musste sie jetzt lachen, weil der Auftritt echt peinlich gewesen war. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, trank sie ihr Glas aus und wollte es abstellen. Doch plötzlich lief ihr jemand rein und sie konnte das Glas noch rechtzeitig fangen. Sie sah zu ihm auf und wollte sich gerade richtig aufregen, warum er denn nicht aufpassen konnte, doch als sie ihn sah schwieg sie ihn einfach an. Verkrampft hielt sie ihr leeres Glas und sah ihn noch immer an.



Ich habe ihn gar nicht eingeladen. Was macht er hier?

Natsume wollte sich etwas zu trinken holen und drehte sich um. In diesem Moment lief er einen hübschen jungen Frau in den Weg. Als er sie sah, konnte er Nora erkennen, die versucht hatte ihr Glas abzustellen. Zum Glück konnte sie es noch fangen.

"Hi, Nora. Ist alles okay?", fragte er sie und legte seine Hand auf ihre um das Glas zu nehmen. Nachdem er es mit der anderen weggestellt hatte, kam er wieder zu ihr und nahm nochmal ihre Hand mit beiden Händen.



"Alles gute zum Geburtstag. Ich hoffe du bist nicht sauer, weil ich einfach auf deine Party gekommen bin."

Er musterte sie kurz und sah ihr dann wieder in die Augen. Ihre Hand hielt er noch immer.

Woww..sie sieht richtig gut aus. Sie ist noch hübscher geworden.

"Du siehst übrigens sehr gut aus", schmeichelte er ihr.

Sanft legte Natsume seine Hand auf ihre und nahm ihr das Glas ab. Nachdem er wieder kam, nahm er einfach ihre Hand. Nora versuchte mit ihren Worten zu ringen. Das er ihr so nah kam, war ihr sehr unangenehm. Sie war gerade so perplex und wusste nicht was sie sagen sollte. Wenn sie ehrlich war, sah er sehr gut aus, aber das was damals passiert war, hatte sie ihm noch nicht immer nicht verziehen. Außerdem war sie mit Jimin zusammen und den wollte sie auf jeden Fall für sich haben. An andere Männer war sie nicht mehr interessiert.

"Ja! Danke! Macht nichts. Ich habe mich auch schon öfters auf deine Party geschlichen.", meinte sie und lächelte.

Dann zog sie ihre Hand zurück und verschränkte ihre Arme.

Wieso hat er einfach meine Hand genommen? Hoffentlich hat das Jimin nicht gesehen.

"Du kannst so lange bleiben wie du willst", erklärte sie ihm noch.

"Danke, für das Angebot", bedankte er sich. "Ich werde heute sicher noch länger bleiben."

Sie ist noch immer so zurückhaltend. Liegt es an damals?

"Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Wie gehts dir? Was macht dein Studium?", erkundigte er sich bei ihr.

Zwar hatte er sich mit Parker schon einige male getroffen, aber bis jetzt war er Nora nicht mehr über den Weg gelaufen. Und heute wollte er sie einfach überraschen und auf ihre Party kommen.

Weil er wissen wollte, was sie redeten, kam er ein paar Schritte näher und stellte sich so, dass man ihn nicht erkennen konnte. Es sah unauffällig aus. Jimin konnte im Augenwinkel auch noch etwas erkennen. Dieser Typ machte sich gerade voll zum Affen und es schien ihr auch gar nicht zu gefallen, das wunderte ihn nicht. Als Kris an ihm vorbeiging, drehte er sich mehr in ihre Richtung und sah ihr zu, wie sie lachen musste. Da Jimin mit niemandem redete, konnte er sie gut beobachten.



Und schon wieder war da ein Mann, der sah sogar hübsch aus. Wie er mit ihr umging, das gefiel Jimin gar nicht. Er spürte innerlich, dass es ihn ziemlich beschäftigte, wenn Natsume sie berührte. Aber sie zog ihre Hand weg, zum Glück. Anscheinend war ihr das auch unangenehm.

Da es ihn nervte, ging er zu den beiden und nickte ihm einfach zur Begrüßung zu. Dann drehte er sich zu Nora.

"Möchtest du tanzen?", fragte er sie und lächelte. Man konnte es an seinen Augen erkennen, dass er lächelte, da er ja die Maske trug.

"Das stimmt. Mir geht es gut und dir? Mit meinem Studium bin ich bald fertig und dann werde ich mich mir einen Job suchen.", antwortete sie ihm.

Sie wollte nur das nötigste mit ihm reden. In diesem Augenblick kam Jimin der sie fragte ob sie tanzen wollte.

"Dann viel Spaß auf der Party.", wünschte sie Natsume einfach und drehte sich zu Jimin.

Zum Glück hat er mich noch vor dem Gespräch gerettet.

"Ja, sehr gerne", sagte sie und lächelte ihn an.



Nora und Jimin gingen zur Tanzfläche und fingen an zu tanzen.

"Wie lange kannst du noch bleiben? Sicher nicht mehr lange oder?", fragte sie gleich nach.

Leider kam ein anderer Mann und sie wurden unterbrochen, bevor er noch etwas sagen konnte. Auch er nickte ihm zu. Er musterte Jimin und fragte sich warum er auf einer Party einen Mundschutz trug. Es wunderte ihn nicht, dass Nora gefragt wurde ob sie mit ihm tanzen wollte. Heute sah sie sehr hübsch aus und wenn er die Gelegenheit dazu bekommen sollte, würde er auch mit ihr tanzen wollen. Er wusste nicht warum er sie auf einmal wieder so hübsch und süß fand.

"Bis dann!", rief er ihr hinterher und sah ihr nach.



Nun ging er zum Buffet und nahm sich etwas zum Essen.

"Ich habe dich gerettet, nicht wahr?", fragte er sie und grinste vor sich hin.

Mittlerweile waren einige Menschen dort, die schon alle tranken und feierten. Als er sah, wie Kris herumschlenderte, drehte er sich so mit ihr, dass Kris sie nicht sehen konnte.

"Vielleicht noch eine Stunde, dann muss ich wieder fahren. Wer war das vorhin?", wollte er wissen und nahm ihre Hand, weil er mit ihr tanzte. Bei so vielen Leuten fiel das gar nicht auf.

"Ja, das hast du. Du bist mein Held.", meinte sie und lachte.



Jetzt wo sie wieder bei ihm war ging es ihr viel besser und ihr Körper entspannte sich.

"Echt schade. Ich hätte dich gerne länger bei mir. Du fehlst mir wenn du nicht bei mir bist.", gab sie zu.

Das Jimin Nora die ganze Zeit beobachtet hatte, wusste sie nicht.

"Der eine Typ? Das war Natsume. Ein guter Freund von Parker. Zwischen uns ist es ein bisschen komplizierter.", erzählte sie ihm.

Das sie sich mehrmals geküsst hatten, wollte sie ihm lieber nicht sagen. Wenn er genauer nachfragen würde, dann vielleicht schon.

Ihre Antwort reichte ihm erst einmal. Wenn er jetzt zu viel nachhakte, dann würde es aussehen, als wäre er richtig eifersüchtig. Aber er wollte nicht, dass sie das von ihm dachte.

"Hm, du fehlst mir auch ganz schön. Leider habe ich so viele Termine, sonst würde ich öfter vorbeischauen. Wir können uns sonst auch mal treffen, wenn ich Pausen habe. Die sind zwar nicht sehr oft und nicht besonders lange, aber es wäre eine gute Möglichkeit einander zu sehen", schlug er vor und streichelte sanft über ihren Handrücken.

Schade, dass ich sie jetzt nicht küssen kann. Das würde ich jetzt wirklich gerne machen... sie hat mir komplett den Kopf verdreht!

Jimin dachte sehr oft an Nora, vor allem, wenn sie trainierten. Da musste er sich bemühen, dass er sich ablenkte und auf das Tanzen konzentrierte.

Ihre gute Freundin Nora wurde heute ein Jahr älter und das wollte sie mit ihr feiern. Leider konnte sie nicht früher, weil sie verhindert wurde. Trotzdem beeilte sie sich, damit sie nicht noch viel später kam. Erstmal sah sie sich um. Es war bei ihr schon sehr lange her, als sie das letzte mal bei Nora war. Seitdem sie in eine andere Stadt gezogen war, sahen sie sich nicht mehr so oft. Sie ging zum Essen und machte sich einiges auf den Teller. Dann fing sie an zu essen und freute sich weil das Essen so gut war.

Immer wenn Jimin sie mehr berührte wurde ihr ganz anders. Sie wusste nicht was er mit ihr machte und warum sie dann immer ganz schwach wurde. Die Anziehung war so extrem und das gefiel ihr an ihm so gut.

"Können wir sehr gerne machen. Du kannst mir ja dann schreiben, wenn du es weißt. Ich schwänze die Uni wenn es sein muss. So schwer ist das nicht bei uns. Zu Hause mache ich sowieso das meiste.", erklärte sie ihm.

Weil sie mit ihm noch ein bisschen allein sein, wollte zog sie ihn einfach unauffällig ins Badezimmer.

Weil Kris immer auf der Suche war, hielt er natürlich auch jetzt die Augen offen. Doch eine nach der anderen ließ ihn abblitzen. Dabei hatte er so gute Sprüche auf Lager gehabt wie:

Hey Schnitte, schon belegt? Welche Sehenswürdigkeiten gibt es hier in der Stadt eigentlich noch, außer dich? Ich habe meine Telefonnummer verloren. Kann ich deine haben? Du bist so süß! Wenn ich dich anschaue, bekomme ich sofort Diabetes. Ich starre dich nicht an, ich genieße die schöne Aussicht!

Doch nichts funktionierte. Dann entdeckte er aber Songyi und ging auf sie zu. Nachdenklich stellte er sich zu ihr und sah sie an.



"Ich habe die ganze Zeit überlegt woher ich dich kenne. Jetzt weiß ich es: Du bist die Frau aus meinen Träumen!"

Plötzlich kam jemand auf sie zu und sah sie an. Sie schluckte erstmal ihr Essen und sah ihn an. Er ließ einen Spruch von sich und sie fing an zu lachen. So einen schlechten Spruch war ihr schon lange nicht mehr zu Ohren gekommen.



Nachdem es wieder ging sah sie ihn an.

"Lernst du immer so abartige Sprüche aus dem Internet?", fragte sie ihn direkt.

Auch ihr gefiel sein Spruch nicht zu gefallen und sie sprach ihn gleich darauf an. Wenigstens hatte sie ihn nicht gleich weggeschickt. Also war er erfolgreich gewesen.

"Girl, ich habe es geschafft dich zum Lachen zu bringen", sagte er stolz und zwinkerte ihr zu.



"Bist du alleine hier?"

Bei seiner Bemerkung fing sie wieder an richtig zu lachen.



Es war einfach so peinlich und sie konnte sich nicht halten. Schämte er sich für nichts? Kris wollte noch wissen ob sie alleine hier war. Ehrlich gesagt wollte sie blöd zurück antworten.

"Ja, bin ich. Und so wie es aussieht du auch."

Aus welchem Viertel ist er? Also flirten ist mal nicht sein Ding.

"Woher kommst du?", wollte sie wissen und aß weiter.

"Du siehst noch hübscher aus, wenn du lachst", sagte er zu ihr und trank aus seinem Glas, was er in der Hand hielt.

Er liebte es noch mehr, wenn Frauen ihm Saures gaben. So wie die Begegnung mit Emilia ihm gefallen hatte... naja bis auf den Tritt auf den Fuß.

"Also ich bin erst vor kurzen im Nachbarhaus eingezogen. Ist erst ein paar Tage her. Wohnst du in der Nachbarschaft?"

Ihr Typ war Kris gerade nicht, aber da gerade keiner da war mit dem sie sich unterhalten konnte, redete sie einfach mit ihm.

Naja, so einen Nachbar würde ich jetzt auch nicht wollen. Ob er so ein Perverser ist?

"Ich wohne weiter weg, aber da wir uns so oder so nicht mehr über den Weg laufen werden, erzähle ich dir nicht wo ich wohne.", stellte sie gleich klar.

Dann war ihr Teller leer und sie stellte ihn auf den Tisch.

"Wie heißt du überhaupt? Hat man das verlernt sich bei Frauen vorzustellen?"

Mit einem breiten Lächeln stellte er sich ihr vor.

"Ich bin Kris. Wer weiß, ob wir uns nicht irgendwann wieder über den Weg laufen", meinte er und lehnte sich gegen die Wand, sein Glas war inzwischen leer.

"Soll ich dir was bringen? Was zu trinken?"

"Normalerweise nicht. Ich bin übrigens Songyi.", stellte sie sich vor.

Sie beobachtete ihn wie er sich an die Wand lehnte.

Er versucht wirklich um jeden Preis cool zu wirken. Ich könnte mich mit ihm totlachen.

"Nein, danke. Ich kann mir selbst ein Getränk holen.", bedankte sie sich bei ihm.



Wer weiß. Vielleicht ist er so ein verrückter und schüttet anderen Sachen ins Glas.

"Dann hast du wenigstens nicht so weit nach Hause, wenn du betrunken bist.", erwähnte sie und nahm  sich eine Salzstange die sie in ihren Mund stopfte.

"Ein schöner Name. Passt zu einem schönen Girl!", flirtete er weiter.

Kris kannte einfach keine Grenzen und probierte alles um jeden Preis.

"Wenn ich betrunken bin, kannst du mich gerne nach Hause begleiten! Ich hole uns etwas", sagte er dann einfach, obwohl sie gesagt hatte, dass sie sich selbst etwas holen konnte. Er ging kurz weg und kam mit zwei Bechern wieder, einen davon hielt er ihr entgegen.

"Wenn du willst, kann ich dir etwas vor rappen, ich bin Rapper!", erzählte er ihr stolz.

Hat er eine Krankheit oder ist er einfach so? Ich bin mir nicht ganz sicher wie ich ihn einschätzen soll.

Es wunderte sie wirklich nicht, das er mit ihr nach Hause wollte.

Den Kerl begleite ich nicht mal für eine Millionen nach Hause.

Obwohl sie gesagt hatte, das sie nichts trinken wollte. Holte er ihr trotzdem einen Becher und reichte ihn ihr. Sie nahm in entgegen und stellte ich wieder am Tisch ab. Als er meinte er wäre Rapper, wurde sie hellhörig.

"Ja, gerne."

Vielleicht kann er ja gut rappen. Flirten ist schon mal nicht sein Ding.

Sie sagte tatsächlich ja, dass er ihr etwas vor Rappen sollte. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und legte gleich los.





"Das war Freestyle!"

"Wow.. das war.", unterbrach sie sich selbst.

Einfach nur schlecht.

Fassungslos kratzte sie sich am Kopf.



"Ich muss leider los und mich noch jemanden vorstellen. Schönen Abend noch.", verabschiedete sie sich von ihm.

Dann ging sie Nora suchen die sie auch fand. Mit ihr unterhielt sie sich eine Zeit lang und amüsierte sich noch ein wenig. Danach fuhr sie nach Hause.

Zufrieden mit seiner Darstellung und wie es gelaufen war, mischte er sich unter die Leute, als Songyi ging. Er feierte noch lange mit und ging dann betrunken nach Hause. Heute Abend hatte er nur zwei Ohrfeigen bekommen, das war eine Besserung.

Es war ein sehr langer und schöner Abend. Über viele Gäste hatte sie sich gefreut, über manche nicht so, aber das war normal. Sie räumte noch einige Sachen auf, als die Gäste weg waren. Ein paar übernachteten hier, weil sie zu viel getrunken hatten und schliefen auf Futons im Wohnzimmer. Ihr machte das nichts aus, solange sie keinen Ärger machten. Danach ging sie duschen und legte sich schlafen.

MITTWOCH 11.12.2019

Heute hatte er Natsume zu sich eingeladen. Natsume entschuldigte sich mehrmals bei ihm und er verzieh ihm. Das mit Sora und ihm war Schnee von gestern und das mit seiner Schwester auch. Für den Abend war ein Fernsehabend geplant und danach ein Essen. Es würde nicht lange dauern, dann war er hier. Er richtete noch die letzten Sachen und schon klingelte es. Er ließ Natsume rein und setzte sich mit ihm ihn.

"Hey und wie gehts dir?", fragte er ihn und schob sich ein Popcorn in den Mund und fing an zu kauen.