Wohnzimmer/Küche

Emilia wollte schon fragen, ob sie verrückt sei, aber sie sagte es doch nicht, sondern ließ Misaki erst einmal ausreden.

Wenn sie das so hörte, wurde sie sich ziemlich unsicher, was die ganze Sache mit Chanyeol anging. Hätte das eine Zukunft? Vor allem, wenn sie in einem ähnlichen Business war und vielleicht auch irgendwann so wenig Zeit hätte. Sollte sie sich auf das konzentrieren, oder auf ihn? Sie wusste es nicht.

"Die Bilder haben mich selbst einfach so überrascht!", sagte sie und schlug das Magazin gleich auf. Die beiden blätterten es durch. Dabei sah sie sich ihn noch genauer an, als zuvor, als er neben ihr saß.



Nun hob sie ihren Kopf und sah Misaki an.

"Ihr seht euch nicht sehr oft, oder? Das macht dir aber nichts aus?", wollte sie wissen.

Nachdem die Zeitschrift auf dem Tisch lag, blätterten sie die Fotos durch. Sie musste zugeben, dass sie richtig überwältigt war. Und die Bilder mit Chanyeol und ihr ließen ihr Herz höher schlagen.

„Ihr seht aus so aus als wärt ihr zusammen. Nach den Bildern würd ich euch das sofort abkaufen.“, meinte sie überwältigt.

Solche Fotos wird es von mir und Jongin nie geben, aber ich bin auch nicht so fotogen wie Emilia. Und auch nicht so wunderschön wie sie.

„Naja.. Manchmal macht es mich schon traurig, aber wir schreiben uns jeden Tag so gut es geht. Und telefonieren ganz kurz. Früher war es besser, als es noch hier gewohnt hat.“

"Ja, nicht? Ich finde auch, dass es so aussieht. Ich will gar nicht wissen, wie eifersüchtig seine Fans jetzt sind... doch ich will es wissen!", meinte sie und holte ihr Handy raus. Im sozial network gab es sicher etwas zu entdecken.

Während sie nach Kommentaren zu den Bildern suchte, hörte sie Misaki zu.

"Das glaube ich schon, er war ja auch permanent hier. Aber das war ja auch nur wegen den Umständen. Doch war es gut, weil ihr so zusammen gekommen seid. Jongin ist so ein Typ Mann, der glaube alles geben würde, um seine Zeit mit dir zu verbringen", heiterte sie sie auf.

Die beiden lasen sich gemeinsam verschiedene Reaktionen und Kommentare durch. Es war sehr bunt gemischt. Bei den extrem eifersüchtigen musste sie lachen, es waren aber auch einige Kommentare dabei, die ebenfalls eine tolle Synergie feststellten. Es tat so gut mit Misaki zu reden und einfach mal als Freundinnen wieder Zeit gemeinsam zu verbringen. Momentan war bei beiden so viel los, dass sie kaum Zeit miteinander verbrachten. Weil sie noch sehr lange redeten, schwärmten, sich Dinge anvertrauten und austauschten, schlief Emilia heute einfach dort. Zwar musste sie am nächsten Tag wieder weg, weil sie ein paar Castings hatte, aber das schaffte sie locker. Sie schliefen ein und, als sie aufwachte am nächsten Morgen, da fuhr sie heim und ging dann zu den Castings.

Donnerstag 28.11.2019

Nachdem Emilia den ganzen Tag im Studio verbracht hatte fuhr sie her, parkte ihr Auto und ging in die Wohnung. Misaki wusste ja, dass sie kommen wollte. Obwohl sie schon müde war, wollte sie sich mit ihr treffen und ihr von ihren Neuigkeiten berichten. So etwas einfach nur zu schreiben, das wollte sie nicht.

An der Arbeit war es nicht so leicht gewesen, ihre Freude zu verstecken und zu unterdrücken, aber das musste sie tun. Ihr war klar, dass das lange nicht an die Öffentlichkeit gelangen durfte.

Sie kam rein und schmiss sich gleich auf die Couch.

"Misaki! Mein Herz! Es ist kurz davor zu explodieren", fing sie an zu erzählen und wackelte mit ihrem gesamten Oberkörper herum, weil sie an Chanyeol dachte. Dann setzte sie sich auf und überschlug ihre Beine.



"Wir haben gestern die Kussszene gedreht! Chanyeol und ich. Das war mega aufregend. Aber das war noch gar nicht das beste. Er war nach der Arbeit noch bei mir und wir haben geredet."



"Aber das war nicht das einzige, das wir gemacht haben..."

Misaki kam nach Hause und ging kurz duschen, bald würde ihre beste Freundin Emilia vorbeikommen und ihr großartige Sachen erzählen. Zumindest hatte sie ihr das geschrieben. Sie konnte sich schon denken, dass es am Dreh für sie sicher toll gewesen war, vor allem die Kussszene. Nachdem sie mit dem duschen fertig war, zog sie sich an und setzte sich hin. Gerade als sie zur Tür sah, kam auch schon Emilia hereingeschneit und warf sie auf die Couch. Ohne eine Sekunde zu verlieren, fing sie an zu erzählen. Aufmerksam hörte sie ihr zu.

"Was meinst du damit er ist mit dir nach Hause und ihr habt mehr als nur geredet?", fragte sie nach.



Haben sich die beiden endlich mal geküsst? Das würde erklären warum sie so extrem glücklich ist.

Total happy sah sie Misaki an.

„Also. Er hat mich gefragt, ob ich einen Freund habe und dann hat er mir gesagt, dass er mich mag! Oh man Misaki! Chanyeol mag mich und ich mag ihn, wir haben davon einfach keine genaue Ahnung gehabt, weil nie jemand etwas gesagt hat. Ich meine, es war ja mehr als offensichtlich, dass ich ihn von Anfang an toll fand“, erzählte sie und fuhr fort, „Wir sind seit gestern zusammen! Es war so schön mit ihm! Ich drehe schon bei dem Gedanken alleine durch, dass wir uns geküsst haben...“

Dann fing sie an zu lächeln.

„Mir ist heiss... dabei ist es nicht geblieben. Bitte verurteile mich jetzt nicht, normal würde ich so etwas am Anfang nicht gleich tun, aber es ist Chanyeol! Und es war schön! Was soll man machen, wenn eins zum anderes führt?“

Emilia strahlte nur, weil sie glücklich war, als sie von ihm erzählte.

„Er ist so trainiert! Das ist extrem!“, teilte sie ihrer Freundin mit.

"Ihr seid endlich zusammen? Woww.. das ging rasant. Mit dem habe ich echt nicht gerechnet. Gratulation!", sagte sie völlig außer sich und freute sich für ihre Freundin und quietschte ein bisschen.



Doch dann erzählte ihre beste Freundin weiter und sie dachte, sie hätte sich verhört.

Sie haben schon miteinander geschlafen? Das haben Kai und ich nicht mal, obwohl wir schon länger zusammen sind. Ist das schlimm?

"Ich bin gerade richtig überrumpelt. Wie hast du das so lange ausgehalten es mir nicht zu sagen? Und wie war es an der Arbeit? Habt ihr es schon jemanden gesagt?", durchbohrte sie Emilia mit Fragen.



Das musste bestimmt schwer für sie sein, wenn sie es verheimlichen mussten.

Misaki freute sich sichtlich für sie und quietschte sogar dabei. Emilia stieg gleich dabei mit ein, weil es sie so überdreht machte.

„Ich wollte es dir natürlich persönlich erzählen! Da musste ich mich zusammenreißen. Gemeinsam mit ihm zu arbeiten und niemandem etwas davon zu erzählen ist ziemlich hart, aber es geht. Immerhin haben wir das vorher auch geschafft unsere Gefühle irgendwie nicht offensichtlich zu machen.“

Emilia sah ihre Freundin an.

„Du bist die einzige Person, der ich es gesagt habe. Chanyeol will es den anderen noch sagen. Es ist als wäre ein Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch und die fliegen alle wie wild umher.“

Sie drehte sich jetzt etwas mehr zu Misaki.

„Wie läuft es bei euch beiden?“, wollte sie wissen, sie sahen sich doch nicht mehr so oft, wie früher in letzter Zeit.

„Sehen Kai und du euch oft? Warst du schonmal bei ihnen? Telefoniert ihr, wenn ihr euch nicht seht?“

Endlich hatte es für Emilia auch geklappt und sie sah richtig glücklich darüber aus. Sie erzählte ihr gleich wie sie sich fühlte und konnte das gut nachvollziehen. Bei ihr und Jongin war es auch so gewesen. Diese Schmetterlinge hatte sie noch immer, wenn sie sich küssten oder sie sich ansahen.

"Ganz gut. Wir sehen uns öfters, wenn ich Zeit habe oder er. Nein, ich war bei ihnen noch nicht. Sie haben da so ein komisches Verbot das Mädchen nicht ins Haus dürfen. Wenn wir uns nicht treffen können, telefonieren wir spät am Abend noch. Oder sogar in der Früh. Kommt ganz darauf an wie wir arbeiten müssen."

Jetzt wo Emilia immer so beschäftigt war und Misaki auch, sahen sie sich wirklich nicht mehr sehr oft, aber sie schrieben miteinander oder telefonierten. Auch wenn sie sich nicht sahen, zerbrach ihre Freundschaft daran nicht.

"Auf eure Serie und die Kussszene bin ich schon sehr gespannt. Bestimmt sieht man da schon eure Anziehung die ihr zueinander habt.", meinte sie und hob ihre Augenbrauen.



Sie dachte an Soras Geburtstag, wo sich die beiden fast geküsst hatten. Da war es auch sehr gut zu sehen.

"Wir könnten ja mal ein Doppeldate machen. Das wäre sicher cool", schlug sie Emilia vor.

„Oh ein Verbot...“, wiederholte sie und überlegte.

„Dann wird es umso spannender, wenn ich mich einfach reinschleiche“, meinte sie und lachte dabei. Dass die Beziehung von Misaki und Kai so gut funktionierte, obwohl sie sich nicht so oft sahen. Doch das zeigte ihr, dass ihre Beziehung auf jeden Fall auf eine Chance hatte. Chanyeol und Emilia waren beide eher die abenteuerlustigen Typen und es klang aufregend fand sie.



„Deshalb bist du meine beste Freundin. Das ist so genial, dass unsere Freunde in der gleichen Band sind. Jetzt können wir uns immer zu viert treffen, ohne dass es eine blöde Situation ist. Wärst du denn eigentlich schon bereit für den nächsten Schritt?“, fragte sie ihre Freundin interessiert.

„Also, wenn ihr euch küsst, verspürst du da nicht das Verlangen danach, ihn mehr zu berühren? Oder mehr von ihm berührt zu werden?“

Misaki schüttelte den Kopf, als sie davon sprach, dass sie sich bei ihnen in die Villa schleichen würde. Bei ihr konnte sie sich das sehr gut vorstellen, aber Misaki war eher der vorsichtigere und schüchterten Typ, für sie war das nichts. Außerdem wollte sie nicht das Jongin wegen ihr Ärger bekam. Gerne hätte sie mal bei ihm übernachtet, aber wenn es nicht ging dann war das eben so.

"Das ist echt toll. Was meinst du?", fragte sie und sah zu ihrer Freundin auf.



Doch als sie es ausführlicher erklärte wusste sie worauf sie hinaus wollte.

"Klar würde ich gerne mal den nächsten Schritt machen, aber ich bin einfach zu schüchtern und habe Angst das er nicht will. Mir ist es ein wenig peinlich ihn darauf anzusprechen.", erklärte sie ihm.

Weil sie Kai so sehr mochte, wollte sie nichts falsches machen. Über solche Dinge, traute sie sich nicht mit ihm zu reden. Für ein Paar war das ganz normal, aber für sie war das einfach alles so neu und sie schämte sich ein bisschen für das. Emilia war da ganz anders und das beneidete sie wirklich an ihr. Gerne wollte sie auch so offen sein.

"Vielleicht sollte ich ihn wirklich darauf ansprechen. Meinst du er würde ja sagen, wenn ich ihn frage ob er bei mir schlafen will?", bat sie um Rat.

Weil ihr die Frage peinlich war, versteckte sie sich hinter ihren Haaren und musste lächeln.

Das hatte sie sich schon denken können, dass Misaki so empfand, immerhin kannten die beiden sich nicht erst seit gestern. Es waren sicher die Gegensätze von ihnen, weshalb ihre Freundschaft so gut funktionierte. Verständnisvoll nickte sie aber dann schüttelte sie irritiert ihren Kopf.

„Moment, also der nächste Schritt für dich ist, dass er BEI dir schläft? Oder MIT dir? Nur, dass ich das jetzt richtig verstehe“, wollte Emilia klarstellen und lehnte sich nach hinten.

Da sie Kai nicht sooooo gut kannte, konnte sie dazu auch nichts sagen, weil sie nicht wusste, ob er der Typ dazu war. Aber immerhin waren sie schon lange zusammen und so lange konnten sie es doch nicht aushalten? Oder waren Chanyeol und Emilia zu schnell gewesen?

"Ähh keine Ahnung. Kommt ganz darauf an wie es bei uns beiden läuft", meinte sie etwas unsicher.



Plante man so etwas? Oder passierte das einfach? Sie wollte das nicht gezwungen machen, denn es sollte etwas ganz besonderes werden.

"Was meinst du? Wie soll ich mit ihm reden? Oder was soll ich zu ihm sagen? Oder soll ich warten bis mich er darauf anspricht?", durchlöcherte sie ihre beste Freundin mit ihren Fragen.

War sie einfach zu verklemmt?

Ich würde einfach sagen, Probier es aus, aber nicht, dass das dann nachher bei den beiden zu Problemen führt. Wenn sie einfach von sich aus weitergeht, kann er das eventuell als übereilt empfinden, wenn sie nichts macht, denkt er möglicherweise, dass sie nicht will?

„Ich könnte mit Chanyeol darüber reden, dass er ihr einen Schubser gibt. Dann brauchst du dir keine Gedanken mehr machen“, schlug sie ihr vor.

„So müsstest du nicht mit ihm darüber sprechen. Bei uns ist es einfach der richtige Moment gewesen. Wir haben die Finger gar nicht voneinander lassen können und dann haben wir uns ausgezogen“, erzählte sie ihr und fuhr fort. „Aber ich würde euch beiden eher auf die sehr romantische Art einschätzen, bei uns war es eher... animalisch“, erklärte sie mit einem Lächeln im Gesicht.

"Was?!", wiederholte sie schockiert.

"Nein, das ist mir echt unangenehm. Ich will nicht das Chanyeol davon erfährt. Das ist mir zu peinlich.", stellte sie gleich klar und schüttelte ihren Kopf.



"Da rede ich lieber mit Kai selbst darüber. Aber weiß ich nur nicht wann und wo. Vielleicht einfach das nächste mal wenn wir uns sehen.", grübelte sie.

Die Geschichte von ihr und Chanyeol ging ihr durch den Kopf. Das konnte sie sich überhaupt nicht bei den beiden vorstellen. Sich einfach gleich auszuziehen und dann mit ihm zu schlafen. Für sie musste alles romantisch sein und alles passen.

"Übers Telefon rede ich auch sicher nicht mit ihm über solche Sachen", redete sie schon mit sich selbst.

Dass Misaki diesen Vorschlag nicht gut fand, dachte sich Emilia schon und lächelte sie an.



„Ist bestimmt besser, wenn ihr darüber redet. Aber er macht auf mich einen vernünftigen Eindruck. Trotzdem ist er nur ein Mann, also schadet es sicher nicht, wenn ihr darüber sprecht!“

Gemütlich setzte sie sich nun ein wenig anders hin.

„Wann seht ihr euch denn wieder?“

Misaki stimmte ihrer Freundin zu.

"Wir sehen uns morgen wieder. Ich freue mich schon richtig auf ihn, aber da sehen wir uns nicht so lange. Mal sehen ob es passt wenn ich ihn darauf anspreche.". erklärte sie Emilia.

Die beiden redeten noch eine Zeit lang, weil sie sich vieles zu erzählen hatten. Danach gingen sie noch zusammen weg und dann trennten sich ihre Wege. Sie kam wieder nach Hause und legte sich schlafen.

Sonntag 26.01.2020

Sora verbrachte ihren Sonntag ganz normal in der Lehre. Auch Sonntags musste sie in der Küche stehen und lernen. Während ihrer Arbeit bekam sie einen Anruf und nahm ihn entgegen. Es war Parker, der total aufgelöst geklungen hatte. Was er ihr da erzählte, konnte sie gar nicht glauben. Nachdem sie realisiert hatte, was er da erzählt hatte, brach sie in Tränen aus und fuhr mit einem Taxi nach Hause.

Natsume war tot...?! Sie konnte es nicht glauben und wollte es auch nicht glauben. Wieso war das so surreal? Wieso fühlte sie sich schuldig? Es war kaum auszuhalten und sie weinte ununterbrochen. Immerhin waren die beiden ein Paar gewesen und er hatte sehr lange Zeit zu Parkers Freundeskreis gehört. Es war also in Ordnung zu trauern, obwohl er sich in dem letzten Jahr wie ein Arschloch aufgeführt hatte.

Nun klingelte es und Sora ließ Parker schnell rein. Als sie ihn ansah, da überkamen sie ihre Gefühle schon wieder. Ihr tat das ganze so Leid und sie war total überfordert damit, was sie empfinden sollte. Natsume war tot und seine Schwester als die Hauptverdächtige verschwunden. Konnte es noch schlimmer kommen?

Die beiden setzten sich hin.



"Ist er wirklich tot?", fragte sie noch einmal nach, weil sie es nicht wahr haben wollte.

Nachdem er zu ihr kam, fragte sie ihn noch einmal ob Natsume wirklich tot war. Parker konnte nur nicken und nahm sie in den Arm. Auch er fing zu weinen an.

"Wieso habe ich ihn nur so geschlagen und mich mit ihm so zerstritten?", fragte er sie und weinte auch bitterlich.

Immer wieder kamen Schuldgefühle in ihm hoch und er konnte einfach nicht glauben was passiert war. Nach einer weile ließ er sie los und lehnte sich an die Couchlehne. Ständig flossen Tränen über seine Wangen.



"Was ist wenn Nora auch tot aufgefunden wird? Ich komm mit dem überhaupt nicht klar"

Nicht nur sie hatte Schuldgefühle, sondern auch Parker hatte welche. Es war einfach schrecklich, was gerade passierte. Aber er sorgte sich auch um seine Schwester, Sora auch. Sie war zwar die Hauptverdächtige, doch zu so etwas wäre sie nie im Leben fähig. Wieso war sie aber verschwunden? War ihr wirklich etwas zugestoßen? Oder flüchtete sie aus Angst? Lebte sie noch? Diese Fragen ließen ihr den Magen umdrehen. Es war kaum auszuhalten.

Sora sah zu Parker, als er es laut aussprach.



"Denk an so etwas nicht. Sie wird auftauchen... das muss sie!", sagte Sora und ihr liefen noch mehr Tränen die Wangen hinunter. Ihr war klar, dass die Möglichkeit bestand, aber sie wollte da gar nicht drüber nachdenken. Jetzt nahm sie ihren Verlobten in den Arm und hielt ihn ganz fest.

"Sie werden sie finden...", redete sie sich und ihm ein. In Gedanken ging sie immer wieder durch, dass alles gut gehen würde, das wollte sie zumindest glauben.

Seine Verlobte tröstete ihn sehr und das brauchte er in diesen schweren Zeiten. Deswegen wollte er sie heiraten, weil er sie liebte. Denn immer war sie für ihn da gewesen, wenn es ihm nicht gut ging oder er sich schlecht fühlte.

"Ja, du hast Recht. Sie muss noch leben", sagte er und nickte.

Parker wollte das auch glauben und sich einreden, dass alles gut werden würde. Weil Sora auch so fertig war und ihr ununterbrochen Tränen über die Wangen liefen, wischte er diese sanft weg und küsste sie, um sie zu trösten.



In diesem Moment war er so froh, sie bei sich zu haben. Nachdem sie sich lange getröstet hatten, rief er Dylan und Daichi an um ihnen das von Natsume zu erzählen. Das alles fiel ihm echt nicht leicht, aber es war für keinen leicht.

Die beiden gingen ins Wohnzimmer, wo sie gleich für die Rose eine passende Vase suchte.

Bei all dem Stress hat er sogar daran gedacht, mir eine Rose zu besorgen. Er ist echt der Beste!

Nachdem sie die Blume versorgt hatte nahm sie von der Theke etwas, was sie ihm reichte.

"Ich habe es nicht eingepackt, weil ich dachte, wir essen sie sowieso nachher", erklärte sie ihm und hielt ihm einen Teller entgegen, auf dem Schokoerdbeeren lagen, die sie selbst gemacht hatte.



"Und nachher mache ich uns noch eine heiße Schokolade, dazu gibt es Popcorn und Snacks. Was sagst du zu Ramen, als Abendessen?"

"Wow.. die sehen richtig lecker aus. Danke für deine Mühe", staunte er und schenkte ihr als Dank, einen Kuss.



"Die sind ja fast schon zu schade um sie zu essen", merkte er an und bestaunte den Teller nachdem er ihn entgegen genommen hatte.

Mit den Pralinen setzte er sich auf die Couch und stellte den Teller mit den schönen Pralinen ab. Danach wandte er sich wieder seiner Verlobten zu.

"Hört sich alles sehr lecker an. Wenn ich dir helfen soll, gib mir Bescheid. Ich liebe es wenn ich dir unter die Arme greifen kann"



Mit seiner Hand griff er nach ihrer und zog sie zu sich auf die Couch. Langsam beugte er sich zu ihr.

"Willst du mich nicht mit einer Praline füttern?", flüsterte er in Soras Ohr.

"Für dich ist mir keine Mühe zu groß!", versicherte sie ihrem Verlobten, nachdem er ihr einen Kuss gab.

Parker setzte sich auf die Couch.

"Das ist kein großer Aufwand, habe das meiste schon vorbereitet", lächelte sie und blieb vor ihm stehen. Plötzlich griff er nach ihrer Hand und zog sie zu sich auf die Couch. Überrascht starrte sie vor sich hin, als er in ihr Ohr flüsterte. So wie er das sagte, hörte es sich schon fast verboten an. Jetzt wo er es sagte, empfand sie es eher als unangenehm, wenn sie das wirklich machen würde.

Sora grinste etwas beschämt und schüttelte ihren Kopf.



"Außerdem sind das keine richtigen Pralinen, da sind Erdbeeren drunter", meinte sie und nahm eine aus der Packung und biss dann ab.

"Siehst du?", zeigte sie ihm dann und hielt die Erdbeere so, dass er es sehen konnte.

Obwohl sie schon so lange zusammen waren, war seine Freundin doch sehr schüchtern. Ob es daran lag, dass sie alleine waren? Da sie ihn nicht fütterte, nahm er einfach ihre Hand und schob sich mit ihrer Hand das Stückchen in den Mund, dabei sah er ihr innig in die Augen. Genüsslich fing er an es zu kauen.

„Ja, ich seh es“, meinte er zu ihr.

Nachdem er die Erdbeere verzerrt hatte, kam er ihr wieder näher und beugte sich über Sora drüber. Weil sie endlich mal Zeit hatten und sie niemand störte, suchte er jetzt besonders ihre Nähe. Seinen Arm legte er um sie und begann sie vorsichtig zu küssen.



Öfters hatte er auch schon mit dem Gedanken gespielt mit ihr schon ein paar Sachen zu machen, die sie noch nicht gemacht hatten, aber so überfallen wollte er Sora dann doch nicht. Mit ihr sollte alles schön werden und beide sollten es genießen.

Als er sich mit ihrer Hand einfach selbst fütterte durchzog es ihren Körper ganz heiß.



Parker kam dann noch näher zu ihr und Sora ging immer weiter nach hinten, bis sie mit ihrem Rücken gegen die Kissen kam. Dann küsste er sie zärtlich.





Auf jeden Fall genoss sie es sehr, obwohl in ihrem Kopf einiges los war.

Will er mehr? Ich weiß gar nicht, ob ich bereit dazu bin!

Sora und Parker waren schon lange zusammen, aber miteinander geschlafen hatten sie noch nicht. Sie verspürte schon öfter das Verlangen danach, aber fürchtete sich davor, es war doch etwas sehr intimes. Als sie den Kuss nun löste, sah sie ihn an. Ihr Bauch fing an zu kribbeln.



"Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für die heiße Schokolade", sagte sie.

Die beiden lösten sich von dem Kuss und sahen sich an. Sora wollte jetzt unbedingt eine heiße Schokolade. Er hätte jetzt lieber sie als eine heiße Schokolade, aber da musste er wohl oder übel verzichten.

„Wenn du darauf bestehst“, meinte er und grinste sie an.



Damit sie aufstehen konnte, ging er von ihr runter und half ihr auf.

„Soll ich dir helfen?“, fragte er nach.

Hoffentlich denkt er nicht, dass ich ihn meide oder so... Aber er ist damit einverstanden. Wenn er mir so nah ist, dann könnte ich durchdrehen. Und wenn er so lächelt auch. Er sieht so unbeschreiblich gut aus, wenn er lächelt!!



Nun ging er von ihr runter und nachdem er ihr half aufzustehen, ging sie zur Küche rüber, wo die Tassen schon bereitstanden.

"Wir können auch zusammen erst Ramen machen und die heiße Schokolade später trinken. Willst du mir beim Essen machen helfen?", fragte sie ihn und holte aus dem Kühlschrank Eier und Gemüse raus. Die Ramen waren zwar Fertignudeln, aber es schmeckte immer besser, wenn man sie sich ein wenig geschmackiger machte.

Sora stellte zwei Töpfe mit heißem Wasser auf, einer für die Nudeln und einer für die Eier. Sie sah zu Parker rüber und stellte wie immer fest, dass er sehr gut aussah.

"Du siehst viel zu gut aus!", sagte sie ihm jetzt einfach.



"Das ist ein gemütlicher Abend zu zweit und du siehst so unfassbar gut aus. Ich bin gespannt, wie du nach dem Aufstehen aussiehst."