Verlobungsfeier Jin und Irene 13.03.2021

(LOCATION IST DIE SELBE WIE BEI JIMIN UND NORA HOCHZEIT)

Heute war es soweit und sie feierten mit ihren Freunden und Familie ihre Verlobung. Wie immer war Irene nervös, weil sie im Mittelpunkt standen. Sie hasste so etwas ja total. Doch ihr Verlobter war an ihrer Seite. Was sollte da schon passieren.



Es gab eine Art Dresscode. Rosa oder Beerentöne sollte man tragen oder zumindest einen Teil davon. Jin und Irene liebten diese Farben, daher passten sie alles daran an. Sie entschied sich für ein luftigeres Kleid, in dem sie sich aber trotzdem wohl fühlte.

Die beiden verbanden mit diesem Ort gute Erinnerungen, auch wenn es vielleicht nicht auf jeden zutraf. Damals an der Hochzeit von dem falschen Jimin war hier einiges passiert. Das Hotel war aber toll und deshalb entschieden sie sich hierfür.

Hand in Hand warteten die beiden auf ihre Gäste, einige von ihnen hatten ihnen noch gar nicht richtig gratulieren können. Es war auch das erste Mal, dass ihr Freundeskreis mit seinem zusammenkam. Sie hoffte einfach nur, dass heute alles gut laufen würde. Es war auf jeden Fall genügend Platz, dass sich Ahri und Jungkook eventuell aus dem Weg gehen konnten.

Samstag, 13.03.2021

An dem Ort war bei Irene und ihm viel passiert. Die heißen Küsse im Automaten und später passierte noch viel mehr. An das alles konnte er sich ganz genau erinnern.  Mit diesem Platz verbanden sie tolle Erinnerungen zusammen, auch wenn der unechte Jimin damals geheiratet hatte. Bei Irene und ihm war alles echt gewesen.

Um es fröhlicher zu machen wählten sie extra eine Farbe für die Feier. Oft wusste man ja nicht was man anzog und so wollten sie den anderen einfach dabei helfen. Jeder hatte sicher so eine Farbe im Schrank.



Hoffentlich wird die Feier keine Katastrophe, wenn wir Ahri und Kookie sagen, dass sie uns bei den Vorbereitungen helfen sollen.

Nach und nach begrüßten sie die Gäste und es wurde immer voller. Immer wieder sah er verliebt zu seiner Verlobten. Er war einfach richtig glücklich mit ihr. Er konnte es kaum erwarten mit ihr Kinder zu bekommen. In der Hochzeitsnacht würde er sich ganz sicher ganz viel Mühe geben. Das V ihm zuvor kam passte ihm nicht so ganz, wenn er ehrlich war, aber da konnte man einfach nichts machen.

Karina hatte es geschafft, sich wieder zu beruhigen in der letzten Zeit. Glücklich war sie damit noch immer nicht, aber was konnte sie schon tun? Sie versuchte so wenig wie möglich mit ihm direkten Kontakt zu haben.

Eher konzentrierte sie sich darauf die meisten Dinge, wenn es etwas wichtiges gab, telefonisch zu bereden oder mit ihm zu schreiben. Zeit hatte sie auch nicht die ganze Zeit. Letzte Woche hatte sie sogar seine Eltern besucht. Mit dem Zug konnte sie gut fahren, weshalb sie das auch ausnutzte. Autofahren konnte sie schon lange nicht mehr wegen ihrem Bauch. Der wurde immer größer, immerhin war das Baby schon fast so groß wie eine Wassermelone. So fühlte es sich auch an.

Als V sie fragte, ob sie ihn zu der Verlobungsfeier von Jin begleiten würde, da wollte sie zuerst gar nicht. Nicht, weil sie nicht konnte, sondern weil sie einfach nicht wollte. Aber ihre Eltern ließen sich nicht umstimmen, die Hochzeit würde stattfinden. Ningning ermutigte sie dazu, dass sie mitgehen sollte. Immerhin würden sie heiraten, sie war seine Verlobte, auch wenn sie es nicht wollte.

Darum sagte sie letztendlich doch zu. Das bedeutete sie musste sich ein neues Kleid suchen. Dabei halfen ihr die anderen, denn immerhin sollte sie gut aussehen.





Ihre Haare steckte sie sich hoch und zog zu dem Kleid Ballerinas an. Hohe Schuhe konnte sie auch schon lange nicht mehr tragen, das wäre ihr Tod. Absichtlich fuhr sie nicht mit V mit, denn eine längere Fahrt mit ihm alleine, empfand sie als keine gute Idee. Zwar war sie nicht schlecht auf ihn zu sprechen, es war eher neutral, doch es war ihr unangenehm. Deshalb fuhr sie gemeinsam mit Ahri her. Wenigstens waren sie gemeinsam da, also hatte sie eine Freundin hier. Die beiden kamen endlich an und stiegen aus, nachdem Ahri das Auto geparkt hatte.



"Boah, ich kann mich nicht entscheiden, ob sitzen oder stehen angenehmer ist für mich. Hoffentlich kommt das Baby schon eine Woche früher, ich habe keine Lust mehr die sechseinhalb Wochen zu warten!"

Mit dem Auto fuhr Ahri und Karina her. Da sie sowieso nichts trinken würde konnte sie ja fahren. Es war ein richtig komisches Gefühl wieder hier herzu kommen. Es gingen ihr verschiedene Dinge durch den Kopf.

Das letzte Mal als sie hier gewesen war, war wegen Jimin und Nora gewesen. Es war eine echt tolle Hochzeit gewesen, wenn man das schlechte nicht sah. Auf jeden Fall musste der Ort etwas besonderes für Jinrene sein, denn sie wollten dort feiern. Eigentlich hatte sie absolut keine Lust JK zu sehen, aber die Feier von Irene und Jin wollte sie auch nicht verpassen. Sie würde ihm einfach aus dem Weg gehen so wie immer.

Natürlich ging sie dem Wunsch nach und trug etwas anderes außer schwarz. Die paar Stunden würde sie das schon aushalten.



Ich muss ja nicht so lange bleiben. Dann verschwinde ich einfach wieder. Hauptsache ich war auf der Feier. Nachher haue ich dann einfach mit Gikwang ab.

"Ja, das glaube ich dir. Wenigstens kommst du jetzt noch raus bevor dann das Baby da ist. Dann kannst du nicht mehr überall sein wo du willst. Da liegst du erst einmal ein paar Wochen flach"

Lange dauert es nicht mehr und dann muss sie ihn heiraten und sich um das Baby kümmern.

"Außerdem musst du dann den gestörten heiraten", sagte sie und hob ihre Hand.

3

"Falls er dir nochmal was antut, mache ich ihn so fertig"

"Hm da hast du Recht. Dann interessiert mich sicher gar nichts mehr irgendwas, wenn ich fertig Zuhause liege."

Ahri brachte sie mit ihren Worten zum Lachen. Weil sie meinte, dass sie ihn fertig machen würde, sollte er ihr etwas tun.



"Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen. Und ich bin froh, dass ich heute nicht alleine hier sein muss!"

Karina sah auf ihre Hand. Heute war das erste Mal gewesen, dass sie den Ring von seiner Oma trug. Sie hatte einfach Glück, dass sie nicht so aufgedunsen war, wie so manch andere Schwangere, sonst würde der sicher nicht passen. Aber es war ein merkwürdiges Gefühl ihn zu tragen. Ob sie sich je daran gewöhnen würde?

"Dann lass uns mal den Tag hinter uns bringen", meinte sie und die zwei gingen durch das Hotel nach draußen. Es war eine tolle Location und sie sah sich gründlich um. Beim Durchgehen hatte sie schon die Toiletten ausfindig gemacht.

Hier sind alle so schick angezogen. Und das ist nur eine Verlobungsfeier... So eine werde ich nicht haben. Bin ja froh, dass ich eine Hochzeitsfeier haben darf, wie ich sie möchte.

Für den besonderen Tag heute schaffte es JK sogar mal sich etwas anderes als nur schwarz anzuziehen.



Die ganze Wohnsituation war mehr als nur merkwürdig. Inzwischen hatte er bemerkt, dass Ahri wieder drüben in der Villa lebte. Hin und wieder konnte er sie in ihrem Zimmer sehen. Doch andauernd schaffte er es nicht, mit ihr zu reden. Ihre übertrieben freundliche Art nervte ihn richtig, weil er wollte, dass sie ihn anschrie. Nicht, weil er es geil fände, sondern eher, weil er es verdient hatte.

War das egoistisch von ihm? Dass er sich dann besser fühlen würde, da er es verdiente? Dachte er etwa schon wieder nur an sich selbst? Fakt war, dass sie noch immer keine Entschuldigung von ihm gehört hatte. Das war einfach nicht so leicht, wie er es sich vorgestellt hatte, obwohl er es sich schon schwieriger vorstellte.

Weil er mit V und Jimin schon früher hergekommen war, lungerte er also schon irgendwo bei der Location herum. Dass Ahri heute auch kommen würde, wusste er. Und er hatte sich vorgenommen, dass er sich heute bei ihr entschuldigte. Natürlich erst später, wenn der Abend etwas fortgeschritten war, damit er nichts versaute. In seinem Kopf ging er durch, was er sagen wollte. Es war, als müsste er eine Rede halten.

Das Trio war selbstverständlich zusammen gekommen. Zurzeit waren sie unzertrennlich. Lag wahrscheinlich auch daran, dass jeder von ihnen arbeitslos war und ihnen langweilig war. Außerdem tauschten sie sich über die Frauenprobleme aus die sie hatten.

Weil Karina ja jetzt seine Verlobte war, fragte er sie wegen der Feier. Zuerst wollte sie nicht, doch dann sagte sie doch zu. Er wäre richtig enttäuscht gewesen, wenn sie nicht gekommen wäre. Wie sah das aus, wenn seine Verlobte nicht bei ihm war. Aber unbedingt treffen musste er sie nicht.

Extra hatte er sich richtig schick gemacht und ein richtig männliches Parfüm aufgetragen. Er wollte um jeden Preis bei ihr glänzen.



Wie er sich schon gedacht hatte, wollte sie mit Ahri kommen. Die beiden als Kombo mochte er echt gar nicht. Vielleicht war ja Ahri nicht mehr scheiße zu ihm, weil er sich entschuldigt hatte.

Ich frage mich was sie trägt und was sie anhat. Würde gerne wissen ob sie den Ring trägt.

Gespannt hielt er Ausschau nach ihr und fragte sich wann sie endlich kam. Es war ein Wunder, dass Jimin so pünktlich war und sie früher loskonnten. Bestimmt lag es daran, dass er sich eine Frau klären wollte auf der Party.

Ich will so gerne bei ihr sein..

Ein bisschen später traf auch Gikwang ein und er konnte Ahri mit ihrer Freundin sehen.



Bunte Farben stehen ihr richtig gut. Sowas könnte sie öfters tragen. Nicht nur immer schwarz.

„Hey Ahri!“, begrüßte er seine Freundin und küsste sie auf die Lippen.



„Wie gehts dir?“, wollte er wissen und griff nach ihren Haaren mit denen er auch spielte.

Kurz blickte er zu Karina und sah auf ihren Bauch.

„HI! Bei dir dauert es auch nicht mehr lange oder?“, meinte er und lächelte sie freundlich an.

Karina sah zu ihren Brüsten, die ihr in diesem Kleid so groß vorkamen.

Das Kleid ist sicher zu viel, aber ich darf mich auch etwas sexy fühlen. Bringen tut es mir gar nichts, weil ich nur für mich gut aussehe. Ob ihm das gefällt? Egal, das ist egal. Ich will ihm ja sowieso nicht gefallen. Bald liege ich Zuhause rum und werde nicht einmal Zeit zum Duschen haben, da darf ich die letzte Zeit noch gut aussehen!

Lange dauerte es nicht, bis dann Ahris heißer Freund auftauchte. Er sah verdammt gut aus, das musste sie zugeben.

Sie hat echt einen sehr guten Geschmack was Typen angeht. Jay war auch ein echter Hingucker.

Neidisch sah sie den beiden zu, wie sie sich begrüßten.



"Hi", grüßte sie ihn zurück. "Nein, ein paar Wochen nur noch", erklärte sie ihm und legte ihre Hand auf ihren Bauch. Yuna schlief gerade, zum Glück, denn je größer sie wurde, desto mehr schmerzten die Bewegungen. Wenigstens war die Kleine fit und munter.



"Soll ich euch beide ein bisschen alleine lassen?", lachte sie.

Ich kann gar nicht erklären, wie sehr ich mich hier fehl am Platz fühle. Mit den Leuten habe ich nichts zu tun. Und die Verlobte von Jin kenne ich auch nicht mal. Ahri meinte aber, sie ist ein toller Mensch.

Nach ihrem riesigen Streit mit Irene damals wegen Jin, zog sich Ava sehr von ihrer Schwester zurück. Kurz darauf entschied sie sich, dass sie ins Ausland gehen wollte. Dort würde sie frei sein und nicht im Schatten von Irene stehen. Der Kontakt zu ihrer Familie war nicht der beste, aber irgendwann ging es wieder bergauf.

Am College war sie beliebt, sie fand Freunde und fühlte sich das erste Mal in ihrem Leben frei. Ihre rebellische Phase lies in dieser Zeit immer mehr ab. Zu ihrem Glück lernte sie einen tollen Mann kennen, der mit ihr dasselbe studierte. Nachdem sie von der Verlobung ihrer Schwester erfuhr, wusste sie nicht, wie sie sich fühlen sollte. Ging das nicht viel zu schnell?

Jedoch schaffe sie es, dass sie sich doch schließlich mal bei ihr meldete. Irene wollte sogar, dass sie bei der Verlobungsfeier dabei war. War das eine gute Idee? Die beiden waren zur Zeit auf einem neutralen Stand zueinander, aber man musste ja nichts ausreizen. Ihr Freund meinte, dass es eine gute Idee wäre, dass sie flog. Immerhin konnte sie ihre Eltern dann auch wieder sehen. Die, die sowieso nie Zeit für sie hatten.

Schon gestern landete sie in der Stadt und besuchte ihre alten Freunde, die sie seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Das war schön gewesen. Heute machte sie sich auf den Weg zum Strand, wo die Verlobungsfeier stattfinden sollte. Die ganze tragische Geschichte mit BTS und deren Trennung hatte sie mitbekommen. Doch es war ihr egal, weil es sie nicht betraf. Je weniger sie mit dem ganzen Thema zu tun hatte, desto besser.

Ava zog sich ihr Kleid an, stylte ihre Haare und schminkte sich. Man sah ihr an, dass sie etwas reifer geworden war. Äußerlich sah man es auf jeden Fall. Auch wenn sie noch nicht ganz 19 war, sie war eine hübsche junge Frau geworden in der Zeit.





So, mal gucken, ob die Giftspritze auch eingeladen wurde oder nicht. Wenn sie mir an die Gurgel geht, dann werde ich mich bestimmt wehren, dachte sie sich, als sie an Ahri dachte. Die beiden waren wirklich nicht gut aufeinander zu sprechen. Aber wer wusste schon, was der Abend bringen würde. Die Nachrichten von dem einen Abend hatte sie auch mitbekommen. Das war eine riesige Sache gewesen.

Bringen wir das Ganze hinter mich.

Da sie wegen ihrer Schwester hier war, sah sie sich um, ob sie diese entdeckte. Das tat sie wirklich. Ganz konnte sie nicht erklären, wie sie sich dabei fühlte, sie und Jin so miteinander zu sehen. Es war eigenartig. Das letzte Mal, dass sie ihn so wirklich gesehen hatte war nachdem der ganze Streit gewesen war zwischen ihr und ihrer Schwester. Da tauchte er bei ihr auf, erklärte ihr ein paar Sachen und entschuldigte sich bei ihr, sie so ausgenutzt zu haben. Mit einer Entschuldigung hatte sie gar nicht gerechnet gehabt.

Sie riss sich zusammen, atmete durch und ging selbstbewusst auf die beiden zu.

"Hi Irene", begrüßte sie sie, blieb aber einfach vor ihnen stehen. "Hallo Jin", begrüßte sie auch ihn. "Ich habe ja gesagt, dass ich kommen werde."

Da stimmte, denn sie hatte Irene Bescheid gegeben.

Jin und Irene unterhielten sich gerade mit jemandem, als auf einmal ihre Schwester vor ihnen auftauchte. Obwohl Irene sie eingeladen hatte und sie zusagte, war sie überrascht, dass sie tatsächlich aufgetaucht war.



Dass sie überhaupt schon wieder Kontakt zu ihr hatte grenzte an ein Wunder. Aber so wie es war passte es soweit gut, immerhin war es besser, als gar keinen zu haben. Irene liebte ihre Schwester einfach trotzdem, auch wenn sie sich so aufgeführt hatte. Sicher ging es ihr im Ausland jetzt besser. Den Eindruck machte sie gerade auf sie, denn Ava sah unglaublich aus. Sie war nicht mehr die kleine naive Zicke, die sie noch vor einigen Monaten war. Das College schien ihr sehr gut zu tun.

Doch das war gerade auch irgendwie das Problem. Ava sah unglaublich gut aus! Von ihrem Freund wusste Irene nichts, da die zwei nicht über solche Dinge miteinander sprachen. Normalerweise war sie auch kein eifersüchtiger Typ, aber gerade merkte sie, dass schon ein wenig in ihr aufflackerte. Doch sie ignorierte es, denn sie war froh, dass sie dort war.

"Ava! Du hast es wirklich geschafft, ich freue mich, dass du hier bist", meinte sie ehrlich zu ihr. Für eine Umarmung war es noch zu früh, auch wenn sie das gerne machen würde. Doch zwischen ihnen war noch immer nicht alles ausgeredet, es würde also nicht passen.

Sie hat zwar zugesagt, aber ich dachte, dass sie das einfach nur so sagen würde. Ich hoffe, dass sie ehrliche Absichten hat.

Es tat ihr leid, dass sie solche Gedanken hatte, aber sie wusste es ja nicht.

Irene konnte nicht anders und musterte ihre Schwester die ganze Zeit, sie war schon immer hübsch gewesen, aber nachdem sie sich so lange nicht gesehen hatten und sie sich verändert hatte, erstaunte es noch mehr.

"Komm wir holen dir etwas zutrinken", schlug sie ihr vor und drehte sich zu Jin. Wirklich viel von seinem Gesicht ablesen konnte sie nicht, vielleicht lag es auch daran, dass sie gerade etwas aufgeregt war. "Ich komme nachher wieder", informierte sie ihn. Vielleicht war es nicht schlecht, wenn sie ein bisschen Zeit mit ihrer Schwester verbringen konnte.

Die beiden gingen gemeinsam zur Bar, holten sich etwas zu trinken und setzten sich dann an einen der Tische.



"Wie geht es dir?", fragte sie interessiert nach.

Ava musterte beide, Jin sah unglaublich gut aus, so wie sie ihn kannte. Doch das konnte ihr egal sein, er war ja der „Verlobte“ ihrer Schwester. Wie das bei den beiden überhaupt so weit kommen konnte hatte sie nie verstanden. Ändern konnte sie es sowieso nicht und sie war mit ihrem Freund sehr glücklich, der liebte sie sehr und sie dachte nicht einmal daran mit jemand anderem etwas anzufangen.

Ha. An ihren Gesichtsausdrücken sehe ich, dass sie beide darüber überrascht sind, dass ich hier bin. Obwohl ich zugesagt habe, haben sie das wohl nicht geglaubt.

Irene wollte mit ihr etwas zutrinken holen. Sicher war das nur ein Vorwand, damit sie mit ihr alleine etwas reden konnte, sie kannte ihre Schwester ja.

Weil sie heute noch einen langen Abend vor sich hatte, gönnte sie sich etwas alkoholisches. Mit ihren Getränken setzten sie sich hin und sofort fragte Irene nach, wie es ihr ging.

„Hm. Gut. Viel besser als Zuhause auf jeden Fall“, hielt sie sich eher knapp ihren Worten. Ihr kam es genauso komisch vor dort zu sein, wie es Irene vorkommen musste.

„Kommen Mama und Papa auch?“, erkundigte sie sich. Bei denen wusste man ja nie, ob die Zeit für so etwas hatten oder nicht. Wenn Ava zur Hochzeit kommen wollte, dann würde sie auf jeden Fall ihren Freund mitnehmen. Er sah unbeschreiblich gut und männlich aus. Außerdem hatte er gute Manieren und war einer der besten Studenten in ihrer Klasse.

Und obwohl man es von Ava nicht erwarten würde, sie war auch eine gute Studentin. Ihre Noten waren sehr gut und sie war eifrig beim Lernen. Ins Ausland zu gehen war die beste Entscheidung, die sie hatte treffen können. Die Entfernung zu ihrer Schwester und zu dem ganzen Druck in der Familie tat ihr gut.

Ihr Blick schweifte in die Ferne und sie erblickte Jungkook.

Echt jetzt? Die verstehen sich noch immer? Sag nicht, dass all die anderen auch da sind, ich dachte, dass es nach dem Aus keine Freundschaft mehr geben würde. Der wird Augen machen, vielleicht ist ja V auch da, mit mir rechnet sicher niemand.

Irgendwie fand sie es lustig, weil sie so überraschend dort war. Aber möglicherweise war ja V gar nicht da und vielleicht wusste Jungkook auch, dass sie dort war. Er hatte damals auch nichts anbrennen lassen. Da brauchte sie nur an den Moment in seinem Zimmer denken, wo er seine Finger nicht bei sich lassen konnte. Sie musste zugeben, dass sie die beiden Nächte mit V weniger bereute, als die Male mit Jin. Das lag aber daran, dass das einfach anders gewesen war mit den beiden. Jin war ihr in den Rücken gefallen und hatte sie dann wie einen nassen Sack fallen gelassen. So wie sie das gelesen hatte waren JK und V auch so zu den Frauen gewesen, sie kümmerte das nicht.

Besser als Zuhause, das ist doch gut. Ob sie noch immer wütend auf mich ist? Gerade macht sie nicht den Eindruck, als würde sie mir an die Gurgel wollen. So oft haben wir auch nicht miteinander geschrieben, seitdem sie sich bei mir gemeldet hat.



"Mich freut es, dass es dir gut geht!"

Ein wenig sorgte sie sich schon hin und wieder, ob es ihrer Schwester im Ausland nicht zu viel wurde. Irene war nun einmal eine sorgende Schwester, auch wenn es Probleme zwischen ihnen gab, sie konnte nicht anders, als sich etwas zu sorgen.

Ava hatte offenbar nicht viel zu sagen, aber sie fragte nach, ob ihre Eltern auch kommen würden. Da schüttelte Irene vorsichtig ihren Kopf.

"Nein, sie haben keine Zeit. Aber bei der Hochzeit werden sie dabei sein", erklärte sie ihr. "Hör zu Ava, ich freue mich wirklich, dass du hergekommen bist. Ich dachte nicht dass dir das wichtig genug wäre, zu kommen", gab sie ehrlich zu. Ihre Aussage überraschte Ava wohl kein bisschen. Wohl eher rechnete sie schon mit so etwas.



"Du bist trotz allem, was zwischen uns passiert ist, meine Familie und deshalb bedeutet mir das sehr viel."

"Ja.. bringen wir das ganze hinter uns. Alles daran ist ja nicht schlecht. Irene ist toll. Sie hat einen tollen Abend verdient. Wenn du sie kennenlernst wirst du merken was sie für ein guter Mensch sie ist. Sie hat nie Vorurteile über jemanden und bildet sich ihre eigene Meinung. Eigentlich ist sie ja schon zu perfekt, dass man neidisch werden könnte. Naja eher andere. Für mich ist Perfektion nichts", erzählte sie während sie nach draußen gingen.



Mittlerweile verstanden sich die Mädels richtig gut und sie erzählten sich viel. Doch von ihrem Suizid und dem ganzen hatte sie niemanden etwas erzählt. Sie schämte sich dafür, dass sie einfach so schwach und hilflos gewesen war. Wer erzählte schon gerne sowas herum?

Ahri hielt extra nach gar keinem Ausschau. Es gab genau einen Grund wieso nicht und der war JK. Ihn wieder zu begegnen würde sie nur auf die Palme bringen. Außerdem konnte sie ihn einfach nicht mehr ansehen. Jedes Mal wurde ihr so schlecht und ihr ging der Abend einfach nicht aus dem Kopf. So sehr sie es auch wollte. Es nervte sie und sie wollte das alles mit ihm loswerden. Sie wollte die Vergangenheit loswerden und ihn.

Gleich wurde sie von ihrem Freund überrascht, der sie begrüßte und sie leidenschaftlich küsste. Er ließ wirklich nie etwas anbrennen so wie es aussah. Nach dem sinnlichen Kuss, fragte er nach wie es ihr ging. Diese Frage hasste sie am allermeisten. Am liebsten wollte sie gar nichts darauf sagen, aber sie durfte ihren Freund nicht dauernd so mies behandeln.

"Passt schon!", gab sie knapp von sich.



Gikwang stach gleich Karinas Bauch ins Auge, deswegen sprach er sie darauf an. Gerade antwortete sie ihm noch wegen dem Termin und machte einen Witz, da kam auch schon der Verlobte von ihr.

"Alter.. nein.. wir sind jetzt weg! Sorry! Ich stell Irene kurz meinen Freund vor, dann kommen wir nachher wieder. Falls was ist, komm gleich zu mir!"



Ahri packte ihm am Arm und zog ihn weg von Karina und V. Auf den hatte sie auch gerade absolut keine Lust. Leider musste sie sich umsehen, da sah sie Irene und Ava am Tisch sitzen.

Was macht die Trulla hier? Seit wann ist sie so hübsch? Sicher hat sie sich operieren lassen!

"Hey Irene! Das ist mein Freund", stellte sie ihn endlich mal vor. Ava ignorierte sie einfach. Das war bestimmt für alle beteiligten das beste. Womöglich gab es sonst einen Fight.

Ungeduldig wartete er mit Jimin an der Bar. Er musste erst ein Glas trinken um ein bisschen lockerer zu werden. Momentan war er mehr als nur verklemmt, weil er so nervös war. Würde sie wirklich kommen oder dann doch spontan absagen? Er setzte sich so, dass er den Eingangsbereich im Überblick hatte. So konnte er sie nicht verpassen.

Sie hat mir gar nicht geschrieben wann sie kommen will. Hoffentlich gehts ihr mit dem Baby noch gut. So lange dauert es ja nicht mehr bis es losgeht.

Nachdenklich trank er aus dem Glas und überlegte was er ihr dann sagen sollte, wenn er sie sah. Das letzte Mal war sie nicht sonderlich gesprächig gewesen, weil ihr alles zu viel gewesen war.



Er stellte das leere Glas weg und erblickte Ahri und Karina.

Das Kleid steht ihr richtig gut. Selbst mit ihrem Babybauch sieht sie mega heiß aus.

Ein paar Minuten musste er sich sammeln, da er einfach so aufgebracht war.

Was ist, wenn sie mich wieder ignoriert?

Nervös biss er auf seinen Lippen herum.



Ich habe sie eingeladen und sie ist meine Verlobte. Sie kann gar nicht aus.. ich muss einfach wieder mehr selbstbewusster werden.

Kurz atmete er ein und aus und wollte gerade zu Jimin sehen, doch der war schon längst nicht mehr bei ihm, weil er schon mit einer Frau flirtete an einem Tisch. Aufgebracht stand er auf und ging auf sie zu. Gikwang und Ahri konnte er gar nicht mehr begrüßen, weil sie gleich einen Bogen machten. Jetzt blieb nur noch mehr Karina und er.

"Hey.. du siehst hübsch aus. Schön das du kommen konntest"

"Macht nur, ich finde schon eine Beschäftigung", sagte sie und sah den beiden zu, wie sie gingen. Dann fiel ihr auf, dass V zu ihr kam.

Oh Kacke, ich hatte keine Zeit mehr, mein Kleid zu richten, wenn ich das vor ihm mache kommt das sicher blöd.

Sie musste zugeben, dass ihm sein rosa Anzug sehr gut stand. Gleich begrüßte er sie mit einem Kompliment. Was sollte sie darauf sagen. Auch wenn sie aufgeregt war, sie war heute gut drauf, weil das Baby auch gut drauf war. Natürlich war es ihr etwas unangenehm mit ihm, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als sich an seine Nähe zu gewöhnen. Vielleicht sollte sie es einfach lockerer angehen, immerhin konnte er auch nichts für die Verlobung.



"Hi, danke."

Heute reiße ich mich zusammen. Es geht nicht um uns, es geht um Jin und Irene. Er ist mein Ver... Selbst das Wort in Gedanken zu sagen hört sich absurd an. Wir sind von nichts zu verlobten geworden. Verlobter. Verlobter. Da kriege ich Gänsehaut.

"Hm, ich hatte sowieso nicht viel vor", antwortete sie ihm. "Außerdem gibt es gratis Essen, das muss ich ausnutzen", fügte sie mit einem Lachen hinzu.



Da war was dran, was sollte sie auch großartig anderes machen.

"Kommt es nicht blöd, weil ich mit den beiden nichts zu tun habe?", fragte sie ihn. Karina hatte sich für heute vorgenommen, keine Aufstände zu machen, sondern so normal zu sein, wie sie konnte.

Ok Wow, jetzt geht das schon wieder los. Wieso muss sie immer alles so schnulzig machen? Hmpf. Typisch Irene. Gut, dass wir so weit auseinander wohnen, wahrscheinlich würde sie mir dann noch bemutternd Essen kochen und meine Wäsche waschen.

Ihre Schwester war einfach zu nett für diese Welt. Ava hatte sich zwar in vielerlei Hinsicht geändert, jedoch war sie auch einfach noch sie.

"Ja, danke. Nett, dass du das sagst. Du weißt aber, dass das zwischen uns noch ein bisschen dauert, bis es wieder ganz passt?"

Ihre Schwester nickte zustimmend. Dann war es ihr wohl bewusst. Böse meinte sie es nicht, sie war nur sehr direkt. Zu ihrem Privatleben würde Ava bestimmt keine Fragen stellen, das war merkwürdig, immerhin hatten sie mit dem gleichen Mann Sex gehabt.

Nicht lange darauf, kam ein ihr sehr bekanntes Gesicht an ihren Tisch.

Nein, sieh mal einer an, die Giftspritze. Ist wohl inzwischen auch noch ein Hungerhaken geworden. Hat bestimmt nichts mehr gegessen, weil sie so abserviert wurde.

Ava sagte ebenfalls nichts zu ihr, wieso auch? Wieso sollte sie ihre wertvollen Worte und ihre Zeit dafür verschwenden mit Ahri zu sprechen, sie wusste nicht einmal mehr ihren Namen. Was allerdings interessanter war, als Ahri selbst, war ihre Begleitung.

Der kommt mir so bekannt vor. Mir ist, als würden wir uns kennen, überlegte sie. Immer, wenn sie kurz davor war, dass es ihr einfiel, da kam es einfach nicht.

Doch dann schoss es ihr.

Ohhhhhh der Typ von damals! Keine Ahnung, wie der heißt. Wieso merke ich mir nur keine Namen? Aber der ist ganz sicher der von der Party bei denen. Und der ist mit ihr hier? Armer Kerl. Ich könnte ja was sagen, das würde sie sich auf die Palme bringen.

"Hi. Lange nicht mehr gesehen Freundin von Irene", grüßte sie doch ganz nett und setzte ein freundliches Lächeln auf. Dann sah sie zu Gikwang.

"Nette Begleitung!"

Sie wartete ab, ob er sie wieder erkannte oder nicht. Sich vor ihm bloßzustellen war das eine, aber es zu tun, wenn Ahri dabei war, das wäre demütigend, darum sagte sie nichts.

Verspätete traf jetzt auch Suga ein. Seinen Geburtstag feierte er aus persönlichen Gründen einfach nicht. Gahyeon war unterwegs gewesen und er hatte auf niemanden Lust gehabt. Es war komisch gewesen nichts zu machen, aber auch angenehm. Weil er noch gearbeitet hatte an seinen Texten kam er  nach. Seine Musik liebte er über alles und ein wenig fehlte ihm das schon den Fans die Texte mitzuteilen. Je mehr Zeit verstrich umso mehr sehnte er sich doch ihnen Dinge weiterzugeben.

Natürlich war er dem Wunsch der Einladung gefolgt und hatte sie passend angezogen. Gemütlichere Klamotten wären ihm lieber gewesen doch das konnte man sich nicht immer aussuchen. Für Jin und Irene gab er sich Mühe. Es freute ihn, dass er wirklich den Schritt machte und sie heiratete. Das man sich so sehr verändern konnte, hätte er nie gedacht.



Er ging zu seinem Freund Jin der gerade bei ein paar Leuten stand und begrüßte ihn. Was alles so geplant war wusste er nicht so genau. Was machte man bei Verlobungsfeiern? Essen und trinken oder gab es da noch andere Sachen. Für ihn wäre das mal gar nichts. Wieso musste man zweimal feiern? Die Hochzeit reichte doch oder?

Ihm fiel gleich auf, dass sie wirklich den Ring von seiner Oma trug. Trug sie ihn aus Zwang oder weil sie ihn nicht vor den anderen blamieren wollte? Nachfragen wollte er nicht, weil sie dann sicher gleich abblockte. Er hoffte einfach, dass sie bald gelassener miteinander umgehen konnten. Jetzt fühlte sich alles so gezwungen und angespannt an.

Aber so war alles besser für ihn. Sie konnte nicht aus und musste ihn heiraten auch wenn sie nicht dazu bereit war. Er wusste ja selbst nicht Ob er sie glücklich machen konnte. Er würde nur darunter leiden, wenn sie bei ihm unglücklich war. Viel lieber wollte er ihr schönes lächeln sehen.

Sie versuchte es zu lockern und machte einen Witz wegen dem Essen.

"Das Essen hier ist richtig gut. So gutes Essen bekommt man selten. Du hast Glück", sagte er und lächelte.



"Nein! Das kommt gar nicht blöd. Du sollst meine besten Freunde ruhig kennenlernen. Sie freuen sich schon sehr auf dich! Du wirst sie ab jetzt öfters sehen, weil sie auch Teil von deinem Leben werden"

Ich glaube wir beide können es noch nicht so fassen, dass wir bald verheiratet werden. Zuerst das Baby und dann geht es so richtig los..

"Magst du was trinken? Oder ist das blöd, weil du dann gleich wieder aufs Klo musst?"



Gern würde er sich berühren oder einfach nur ihre Hand halten, aber ob ihr das gleich zu viel werden würde wusste er nicht. Er musste ja nicht gleich alles überstürzen. Vergraulen wollte er sie aber auch nicht. Das einzige was er wollte war für sie da zu sein und ein guter Mann sein.

Mutig nahm er ihre Hand und sah auf ihren Ring und dann wieder zu ihr.

"Es freut mich, dass du ihn trägst. Er bedeutet meiner Oma viel und mir auch", erklärte er ihr.



Mit seiner anderen Hand präsentierte er den Ring von seinem Opa der auf seinem Finger war.

"Der ist von meinem Opa. ich kannte ihn leider nicht all zugut, weil er immer viel arbeiten musste, aber ich weiß das meine Oma mit ihm glücklich war. Ich denke er war ein gut zu ihr. Über Yuna hätte er sich bestimmt gefreut"

Eigentlich wusste er gar nicht ob sie das alles so interessierte, aber es würde nicht schaden, wenn sie ein bisschen was über ihn wusste.

Natürlich sah Ava das alles etwas enger als sie, es würde bestimmt noch länger dauern, aber sie war einfach so froh, dass sie hier war.

Dann kam noch Ahri zu ihnen und hatte einen Mann an ihrer Seite. Im Gegensatz zu ihrer Schwester, erkannte sie ihn sehr schnell und sah etwas verwirrt zwischen ihnen hin und her.



Er stellte sich mit seinem Namen vor und sie wusste, dass das der Freund von Ahri sein musste, von dem sie gesprochen hatte.

Ich erinnere mich an ihn. Sie hat gar nicht gesagt, dass er das ist.

"Annyeong", begrüßte sie ihn.



"Es wird bald Essen geben, die Plätze sind nicht festgelegt, also dürft ihr euch aussuchen, wo ihr sitzen möchtet", erklärte sie ihnen. Irene wusste, dass Ava und Ahri bei ihrem letzten Aufeinandertreffen nicht gerade gut aufeinander zu sprechen gewesen waren, darum hoffte sie heute noch mehr, dass sich ihre Schwester so viel verändert hatte, dass sie keinen Krieg ausbrechen lies.

Soweit schien alles zu passen. Darum gingen sie alle zu dem langen Tisch, der aufgebaut war. Irene setzte sich neben ihren Verlobten.

Ihr Herz schlug aufgeregt, als er meinte, dass seine Freunde dann auch Teil ihres Lebens sein würden. Wollte sie das überhaupt? Viel blieb ihr nicht übrig, aber wie sehr sie seine Freunde in ihrem Leben einbeziehen würde, das würden sie schon noch sehen. Karina wollte mit seinen Kollegen gar nicht viel zu tun haben. Am wenigsten mit Jungkook. Dass Jimin Winter so auf die Palme brachte, fand sie eher lustig. Das war wie ein Katz und Maus Spiel.

Das hört sich so normal an. Aber es ist merkwürdig. Meine Freundinnen werden sicher nicht mit ihm klarkommen. Seine Fans gehören dann auch zu meinem Leben, wenn sie mich nicht vorher steinigen.

"Gerade brauche ich nichts, nachher dann. So oft muss ich zur Zeit gar nicht aufs Klo", erklärte sie ihm. Es war aufmerksam von ihm, dass er daran dachte.

Ihr Herz setzte einen Moment lang aus, als er unerwartet ihre Hand nahm.



"Was machst...", fing sie an, doch er unterbrach sie. Es ging nur um den Ring. Das erleichterte sie etwas.

Boah, ich dachte jetzt echt, er will Händchen halten. Mein Herz! Für sowas bin ich nicht bereit. Aber er sieht nur den Ring an.



"Hm, deine Oma hat gesagt, dass der Ring eine große Bedeutung hat, darum wollte ich ihn tragen", sagte sie dazu. V zeigte ihr seinen Ring, den er von seinem Großvater trug und erzählte ihr davon, dass er ihn leider nicht sehr gut gekannt hatte wegen der Arbeit.

Es war das erste Mal, dass er ihr so etwas persönliches von Person zu Person sagte. Dass er etwas aus seinem Leben erzählte.



"Bestimmt war er ein guter Mann. Schade, dass er seine Urenkelin nicht mehr kennen lernen kann", sagte sie. Wenn man die Situation und die Beziehung der beiden mal außen vor ließ, war es wirklich traurig, wenn ein Familienmitglied nicht mehr da war. Die Eltern ihrer Mutter war schon vor einigen Jahren gestorben. Ansonsten hatten sie noch Opa und Oma von der Seite ihres Vaters. Sie waren wie ihre richtigen Großeltern, es gab keinen Unterschied für sie, genauso wie ihr Vater ihr Vater war. Natürlich kannten sie die Großeltern ihres leibliches Vaters nicht, wie auch, wenn er nicht mal wusste, dass er Kinder hatte?

Ihre Hand zog sie wieder zu sich zurück, so war es ihr angenehmer. Sie räusperte sich und sah ihn an.



"Sollte ich mich zuerst bei den beiden vorstellen?"

Wie durch ein Wunder wurde sie sogar von Ava begrüßt und das auch noch so nett. Da war sicher wieder mal etwas im Busch. So freundlich konnte diese Person doch niemals sein oder? Am besten tat sie so, als hätte sie nie etwas gehört.

Das sie sich überhaupt traut einfach herzukommen nach allem was sie abgeliefert hat. Erbärmlich! Vielleicht schmeißt sie sich ja gleich an den nächsten! Alle hat sie ja noch nicht durch! Bestimmt ist sie deswegen hier!

Auch Gikwang grüßte sie und meinte, dass er eine nette Begleitung war. Wollte sie ihn etwa auch noch? Wundern würde sie nichts mehr so billig wie sie war in ihren Augen. Bei ihr wurde ihr auch gleich richtig schlecht.

Ahri grüßte extra nicht zurück. Warum sollte sie jetzt so scheinheilig bei ihr tun? Jeder wusste das sie sich nicht verstanden also warum das ganze Theater? Verarschen konnte sie jemanden anderen.

Irene erklärte ihnen, dass sie jetzt essen würden und sich an den Tisch setzen sollten. Da nickte sie und suchte sich mit Gikwang einen Platz. Gerade setzte sich Jimin auf einen Stuhl und sie nahm gleich neben ihm Platz. ihr Freund nahm den anderen Stuhl neben ihr.

"Hi Jimin! Wie gehts dir?", fragte sie bei ihm nach.



Ihm war ja etwas schlimmes passiert und war so lange eingesperrt gewesen. Wahrscheinlich würde er jetzt mit viel mehr Bedacht und allem leben oder?

Zum Glück habe ich Jungkook noch gar nicht gesehen. Der Abend ist doch besser als gedacht! Ava war da ja gar nichts dagegen. Da hasse ich sie nicht mal so!

"Ich habe gehört, dass du dich mit Winter nicht so gut verstehst. Nervt sie dich?"

Seine Verlobte fand es auch schade, dass er Yuna nicht mehr kennen lernen konnte. Vorsichtig zog sie wieder ihre Hand zurück. Sie wollte sich mal bei Jin und Irene vorstellen, doch die anderen nahmen schon Platz, weil das Essen bald kam.

"Das machen wir später, die anderen setzen sich schon alle hin", merkte er an.



Dann ging er mit ihr zum Tisch und er setzte sich gegenüber von Ahri und Gikwang. Er wollte das sich Karina wohlfühlen, deswegen hatte er sich mit ihr dorthin gesetzt. Dann konnte sie wenigstens mit Ahri sprechen. So wie es aussah war es zwischen ihm und ihr ja gar nicht mehr so schlimm. Also würde sie ihn sicher nicht mehr schlagen oder?

Eine Kellnerin passte nicht auf und wollte Karina Alkohol ins Glas schütten. Wegen dem ganzen Stress hatte sie nichts mitbekommen. Da Schritt er gleich ein. "Nein! Meine Verlobte darf keinen Alkohol trinken. Nur Wasser oder einen Saft", stellte er klar.

Die Frau entschuldigte sich mehrmals bei ihnen und holte Karina dann das Getränk was sie sich gewünscht hatte und brachte es ihr.

"Lange hast du ja nicht mehr. Dann kannst du wieder mal was trinken gehen und Spaß haben"



Er würde dann sicher auf das Baby schauen. Am Abend ging es dann sowieso gleich viel leichter, weil das Baby sicher müde war um die Uhrzeit und selbst wenn würde er mit ihm spielen oder kuscheln. Er fragte sich wie es dann mit Yeontan laufen würde. Hoffentlich eiferte er dann nicht wegen Yuna. Da blieb nicht mehr so viel Zeit für ihn. Sollte er ihn für den Anfang zu seinen Eltern geben? Das würde sie dann entscheiden, wenn es soweit war.

Okay, dann stelle ich mich später vor.

Die beiden bewegten sich in Richtung des Tisches. Wo das Paar des Abends saß, konnte man deutlich sehen und Karina musterte sie beim Vorbeigehen.

Woah, wow die ist ja hübsch. Die neben ihr ist auch so hübsch. Wieso sieht hier jeder so gut aus? Ich bin einfach die einzige, die einen dicken Bauch hat, sonst ist jeder dünn.

Wenn der Bauch endlich weg war, freute sie sich schon richtig. Dann war ihr nichts mehr im Weg und sie konnte auch wieder auf dem Bauch liegen. Das vermisste sie richtig. Die zwei setzten sich hin, zum Glück saßen sie gegenüber von Ahri, das war doch etwas tolles.

So gut wie er passte Karina gar nicht auf. Sie hätte das nicht einmal mitbekommen, dass ihr Alkohol gegeben wäre. Doch überrascht sah sie zu ihm und dann peinlich berührt weg. Ihr Herz schlug aufgeregt. Es war das erste Mal, dass sie vor anderen so genannt wurde.

Oh, das ist peinlich. Wieso nennt er mich so? Er hätte doch einfach nur "sie" sagen müssen. Verlobte. Daran kann ich mich nicht gewöhnen.

V schaffte lieber etwas anderes für sie an.

Wasser oder Saft? Vielleicht mag ich ja lieber eine Fanta trinken... aber eigentlich ist es lieb, dass er da so aufgepasst hat.

Unangenehm war es ihr wieder ein wenig, deshalb leckte sie sich leicht über ihre Lippen und sah zu den anderen.



Jetzt hat es sicher jeder mitbekommen, dass wir verlobt sind. Aber! Was ist wenn die Kellnerin ihn kennt und das weitersagt?, kam ihr plötzlich in den Sinn.

Man wusste ja nie, wo überall seine Fans aus den Ecken krochen. Es interessierte sie, ob die Leute hier BTS kannten und vielleicht heimlich Fotos davon machten. Von Jin und Irene wusste die Öffentlichkeit ja auch nichts, so viel Karina wusste.

"Danke", sagte sie zu der Bedienung und schob ihr Glas so, dass sie es bei Bedarf gut erreichte. Was sie nun verwunderte war, dass er meinte, sie könnte bald wieder etwas trinken gehen.



"Du meinst, ich kann dann ohne das Baby irgendwohin gehen?", fragte sie nach. Meinte er das ernst?

Omo, sagt er das extra, damit ich mich nicht so eingesperrt fühle? Heute ist er so extrem offen und nett. Oder sagt er das nur, weil die anderen dabei sind und er nicht blöd dastehen will?