Wohnzimmer

Nicht nur die anderen, sondern auch Karina war davon überzeugt, dass Ahri herumwitzelte. Doch das schien nicht der Fall zu sein. Denn sie erklärte ausführlich, was die Sache zwischen ihr und B.I gewesen war.

Karina Mund stand einfach nur offen und sie fühlte sich merkwürdig.



"Aber, wir haben alle gedacht, dass er schwul wäre. Ich meine, es hat einfach alles darauf hingedeutet, dass er es ist. Dann steht er gar nicht auf Männer?"

Boah kacke. Katie wird sowas von durchdrehen. Am liebsten würde ich es ihr jetzt sagen. Aber wenn ich es ihr jetzt sage, schickt sie ihn bestimmt nach Hause. Das schockiert mich gerade total.

Da sie Jay schon in live gesehen hatte, sah sie sich die Bilder nicht so genau an, wie die anderen.

Chaeyoung stellte eine gute Frage. Wenn Hanbin ganz eindeutig nicht schwul war, was hatte das die Knutscherei zwischen den beiden zu bedeuten? Hätte er mehr machen wollen bei ihr? Aber Katie meinte ja schon, dass er sie nicht unsittlich berührt hatte. Was war das dann nur!

"Wieso sollte ein Mann, der auf eine Frau steht, sie nicht blöd anfassen? Das ergibt doch null Sinn!", gab sie von sich. Das verstand sie nicht. Sie kannte ja selbst das Gefühl mehr zu wollen, wenn man jemanden küsste.

Winter war total angetan von Ahris Lover. Er war auch unglaublich attraktiv, genau ihr Typ einfach vom Aussehen her. Normalerweise war es ihr Typ, aber so ganz sicher war sie sich nicht mehr darüber, was für einen Typ Mann sie bevorzugte. V hatte sie komplett aus dem Konzept gebracht. Er war gar nicht so, wie sie sich einen Partner immer für sich vorgestellt hatte. Weder von den Interessen, noch vom Aussehen her. Und dennoch hatte sie sich in ihn verliebt. Und obwohl ihr Jungkook vom Typ her gefallen hatte, war er auch ein riesiges Arschloch.

Sie scheint wohl auch solche Männer gerne zu mögen. Oder zumindest anziehend zu finden. Vielleicht verbindet und echt mehr, als wir denken.

Weil Winter meinte, dass Ahri gleich dort einziehen könnte, nickte Karina.



"Wieso nicht. Ich meine, es wäre sicher lustig. Und je mehr desto besser. Hier ist es sowieso so, als hätte jeder seine eigene Wohnung, weil die Zimmer so riesig sind. Außerdem bist du die erste Freundin aus Seoul, die wir haben. Was sagt ihr dazu?", fragte sie die anderen.

„Moment, was? Du und der schwule… nicht mehr schwule Hanbin hattet was heißes am Laufen? Jetzt bin ich neugierig. Ich hätte schwören können, der ist schwul. Wirklich, nicht mal zweigleisig, er hat von dem, was wir erfahren haben einfach einen richtig schwulen Eindruck gemacht. Aber wenn du sogar gespürt hast, dass es ihm gefallen hat, das ist extrem heiß. Ihr habt nie mehr gemacht als zu knutschen? Verdammt, Katie wird sich im Garten ihr eigenes Grab schaufeln und sich dort vergraben vor Scham“, lachte Somi.

„Sie denkt auch, dass er schwul wäre und macht so voll die Sachen mit ihm, die man mit Frauen macht. Unter anderem auch mit ihm im Bett schlafen oder sich vor ihm umziehen“, jetzt lachte sie noch mehr.



„Aber wenn er gar nicht schwul ist, frage ich mich, was seine Absichten sind. Vielleicht hat er gar nicht so ein Interesse an ihr. Deshalb lässt ihn das kalt“, vermutete sie.

Auf ihren Kommentar, dass sie V nicht beim Umzug brauchten, sagte Karina nichts.

Immer wenn sie nicht meiner Meinung ist, ignoriert sie mich. Jetzt auch. Was will der bitte beim Umzug helfen? Der schleimt sich doch vorne und hinten nur bei ihr ein. Uh schau wie toll von mir, ich trage Kisten wuhu. Karina guck doch mal, was ich für ein toller Macker bin, ich tu so, als würde ich mich für das Baby interessieren, aber eigentlich will ich nur gerne mal eine Schwangere fi…, schimpfte sie in Gedanken und wurde dort aber abrupt rausgerissen, als Ahri ihr Bilder von ihrem Typen zeigte.



„Holy Fuck! Was?!?! Hat der geile Tattoos“, schrie sie schon fast, als sie die Fotos von Jay sah.



„Ja also mit dem hätte ich sicher auch was am laufen, wenn ich könnte. Aber das ist scheiße, wenn du nicht weißt, was Sache ist. Entweder man hat einfach Spaß miteinander, oder man ist zusammen. Hin und her ist echt verdammt kacke. Dann ist es bestimmt besser, wenn man es lässt“, gab sie aus eigener Erfahrung weiter.

Mit einem Hin und Her machte man sich selbst ja nur Probleme. Und zudem war es Zeitverschwendung.

„Bin voll dafür“, stimmte sie ihrer Freundin zu. „Wir kennen dich zwar kaum, aber du bist cool drauf. Außerdem auf Empfehlung von Karina, dann muss alles in Ordnung sein. Du kannst auch gerne mal deinen Bruder hier her einladen“, witzelte sie. Aber es war kein Scherz. Dass Kai glücklich verlobt war, wusste ja niemand.

„Karina hat uns gesagt, dass dein Bruder jemand von EXO ist, und wir finden EXO mega geil.“

„Das finde ich mega lustig. Kommt er euch so arg schwul vor? So viel habe ich ja nicht mit ihm geredet, wenn ich ehrlich bin. Wir haben nur miteinander gestritten oder halt etwas anderes gemacht“



Ich frage mich wieso er bei ihr alles zulässt. Mir kann es ja egal sein. Hauptsache ich habe keinen Stress mit noch jemanden. Ich will endlich aus der Klapse rauskommen. Dreht Katie wirklich so durch, wenn sie das erfährt?

Somi gab ihr einen Tipp wie sie es am besten machen sollte. Wahrscheinlich war es wirklich besser sie ließ es doch bleiben. Wenn es nur nicht so schwer wäre.

Ich darf hier wohnen, wenn ich Männer mitbringe? Das ist einfach, aber ich habe kein Geld und ich kann auch keinen Vollzeitjob machen. Weil ich die Termine einhalten muss, wenn ich wieder draußen bin.

„Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich gerne bei euch einziehen, aber ich kann leider nicht so viel Geld verdienen, weil ich wichtige Termine einhalten muss“, sagte sie gleich dazu.

Das sie behandelt wurde wollte sie ihnen nich gleich anvertrauen.

„Aber ich bringe mich sicher gut ein. Ich wäre blöd, wenn ich das Angebot nicht annehmen würde. Geiler gehts ja nicht mehr“

„Naja, zwischendurch habe ich mir eigentlich schon mal gedacht, was ist, wenn er eigentlich gar nicht schwul ist. Aber alles was Katie erzählt hat, hat darauf hin gedeutet“, antwortete sie Ahri.

Ihre neue Freundin fand es auch toll, dass sie dort wohnen dürfte, erkläre ihnen aber, dass sie nicht so viel Geld verdienen konnte, dafür wollte sie sich gut einbringen.

Winter stimmte zu und auch Chaeyoung. Somi und Karina passte es ja auch so.

Nachdem die Mädels noch sehr lange unten saßen und sich kennen lernten, schliefen sie dort alle gemeinsam auf der Couch ein. Ahri bekam von ihnen etwas zum Schlafen, da es in dem Kleid nicht so bequem wäre.

Was die Sache mit B.I anging, hatte sie ein komisches Gefühl, das mussten sie Katie morgen einfach erzählen. Obwohl sie noch sehr viele Gedanken hatte schlief sie schnell ein.

-Traum-

Ich bin Zuhause, aber nicht alleine. Jemand ist bei mir und wir streiten. Mein Bauch ist flach, ich bin nicht schwanger. Während wir uns böse Wörter an den Kopf werfen, fange ich an zu weinen. Die Situation wird ruhiger. Er kommt mir näher und legt seine Hand an meine Wange.

„Hör auf zu weinen“, sagt seine sanfte, tiefe Stimme. Als ich meinen Kopf hebe und ihn anblicke, sehe ich in seine traumhaft schönen braunen Augen, in denen könnte ich mich immer wieder verlieren. Meine Tränen stoppen und ich fühle mich sicher und geborgen, sein Körper ist nah an meinem. Zögernd aber liebevoll kommt er mir näher und legt seine Lippen auf meine, es beruhigt mich, aber lässt meinen Puls steigen.



Automatisch erwidere ich den Kuss und lasse mich davon tragen. Seine Füße bewegen sich langsam mit mir nach hinten, seine andere Hand legt er ebenfalls an meine Wange, ich bewege meine zu seinem Nacken und ziehe in enger an mich, um den Kuss zu intensivieren. Keuchend unterbrechen wir den Kuss, bei dem wir kaum Luft bekommen. Wieder sehen wir uns an. Dann fasst er mich an meinen Schenkeln, hebt mich hoch und geht mit mir zum Bett.

„Ich habe dich so unglaublich vermisst“, sagt er, ich stimme zu und lasse mich von ihm niederlegen. Kurz darauf zieht er sich sein Oberteil aus und beugt sich über mich. Er hilft mir dabei mein Kleid auszuziehen, was auf dem Boden landet.



Sein Mund beginnt meinen Hals und dann über die Brüste zu küssen, über meinen Bauch, ich stöhne leicht und er grinst. Das gefällt ihm, mir auch. Meine Atmung ist durcheinander, als er weiter nach unten geht. Wieder berühren mich seine großen Hände, aber sein Körper beugt sich erneut über mich, um mich zu küssen.



Von meinen Lippen lässt er ab, küsst meinen Hals entlang und spricht mir ins Ohr hinein. „Ich liebe dich.“

-Traum Ende-


Als sie aufwachte war Karina ganz nervös. Sie erinnerte sie sich nur noch an Bruchstücke ihres Traumes, aber ihr war ganz klar, was passiert war, wer darin vorkam. Die Hände, die sie berührte, die Lippen, die sie küssten, die Stimme, die ihr ins Ohr raunte. Schnell schüttelte sie ihren Kopf.

„Ich habe gerade einen heißen Traum von Taehyung gehabt“, sprach sie leise mit sich selbst und hielt ihre Hand auf ihr Herz, das wild schlug. Dabei sah sie sich um. Es war dunkel im Wohnzimmer, aber sie wusste, dass die anderen dort lagen und schliefen.

Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt! Ich kann nicht so etwas von ihm träumen. Ich will nicht! Wenn ich von ihm träume, dann wickelt er mich wieder um seinen Finger. Scheiße einfach. Besser ist, ich vergesse den Traum wieder.

Sie stand auf, ging aufs Klo, trank etwas und kam wieder zurück. Dann schlief sie weiter.

Was? Sie hatte was mit Hanbin und er ist gar nicht schwul? Bin ich froh, dass mir das nicht passiert ist. Die Arme wird durchdrehen.

Als Ahri das mit der Erregung erzählte, da schüttelte sie es, weil sie das unangenehm und eklig fand. Ningning konnte auch ganz anders sein, aber bei gewissen Dingen war sie noch verklemmter, als bei anderen.



„Aber das wäre doch eigentlich gut, oder? Die beiden verstehen sich ja so gut. Bisher dachte ich mir immer, wenn er nicht schwul wäre, dann würden sie gut zusammen passen von dem, was sie erzählt hat. Er scheint ja einen sehr tollen Charakter zu haben.“

Ningning sah Ahri andauernd an, weil sie fand, dass sie richtig hübsch war. Hübsche Menschen sah man doch gerne an. Die zeigte Bilder von einem nicht stark bekleideten Mann, der nicht schlecht aussah. Allerdings wollte sie nicht andauernd hinsehen, darum sah sie einfach weg.



„Der ist aber ganz schön trainiert“, meinte sie nur dazu.

Trainiert sah er auf jeden Fall aus. Was die Tattoos betraf, waren es für ihren Geschmack ein paar zu viel. Sie störte Tattoos nicht, aber zu viele fand sie nicht mehr schön. Musste ja jeder selbst wissen.

Es war noch sehr lustig und auch cool jetzt jemand neues zu kennen. Ihr erster Eindruck von Ahri war sehr nett. Sie hatte ja selbst Freundinnen, die einen an der Klatsche hatte und bestimmten Themen gegenüber einfach offener waren und ihre Meinung klar und deutlich sagen. So war sie eigentlich auch kam es ihr vor.

Die gemeinsame Zeit verging richtig schnell und sie schlief wie die anderen auch auf der Couch ein.

22.12.2020

Nachdem sie Hanbin verabschiedet hatte, kam sie zu den Mädels zurück.

„Seid ihr schon lange wach? Wir haben richtig lange geschlafen“, meinte sie und setzte sich hin.



Die Knutscherei spreche ich lieber nicht an. Am nächsten Tag ist dann alles wieder richtig unangenehm.

„Ich habe tolle Neuigkeiten. Ich kann wahrscheinlich bei Hanbin anfangen. Ich darf ihre Wohnung putzen“, erzählte sie ihnen freudig.



Aber die anderen sahen noch nicht so begeistert aus.

„Ist was los, weil ihr mich so anseht?“, fragte Katie irritiert nach.



Irgendwie hatte sie gerade gar kein so gutes Gefühl mehr.

Können wir doch nicht mehr hier wohnen?

Auf dem Sofa war wirklich so viel Platz, dass sie alle problemlos dort schlafen konnten. In der Früh klingelte ihr Handy, weshalb sie schnell abhob, damit die anderen nicht geweckt wurden. Es war natürlich ihr Chef und sie musste ihm irgendwas wichtiges erledigen. Ningning hasste es, wenn er an ihren freien Tagen anrief, als wäre sie selbst da im Büro.

Um nicht zu stören ging sie in den Flur und erledigte die Anrufe, mit denen er sie beauftragt hatte. Dann rief sie ihn zurück, doch anstatt es dabei zu belassen, oder ein Lob zu hören, schnauzte er sie noch an.

"Ich habe angerufen, wie Sie es mir vorhin gesagt haben."

"Aber Sie sollten noch einen Rabatt dabei aushandeln. Nichts kann ich Ihnen auftragen. Wo sind Sie überhaupt? Wieso sind Sie nicht im Büro? Ständig machen Sie etwas anderes."

"Chef, ich habe mir ein paar Tage frei genommen. Deshalb war ich letzte Woche bei Ihnen im Büro. Sie haben alles unterschrieben."

"So ein Blödsinn, wieso sollte ich Ihnen frei geben? Bestimmt haben Sie irgendwas anderes gesagt und reingelegt. Bringen Sie das jetzt wieder in Ordnung. Wo sind Sie? Nein, das ist unwichtig. Sie kommen sofort wieder an die Arbeit und klären das mit den Kunden."

Ningning hatte nicht einmal etwas falsch gemacht, aber anscheinend passte ihrem Chef das nicht.

"Ich kann nicht. Ich bin in Seoul, selbst wenn ich jetzt direkt losfahre, ich wäre erst in ein paar Stunden hier."

"Soll das ein Witz sein? Sie haben hier Arbeit zu erledigen und fahren quer durch das Land? Wir sollten uns mal darüber unterhalten, warum Sie überhaupt Sekretärin sind, wenn Sie nichts arbeiten."

Innerlich wurde sie ziemlich wütend. Sie gab sich immer jede Mühe und arbeitete so, wie es ihr Chef haben wollte.

"Außer Brüsten nichts zu bieten. Typisch für hübsche Frauen, die können meistens nichts. Dann klären Sie das alles telefonisch, Hauptsache, Sie bringen es in Ordnung und zwar umgehend!"

Das ist doch echt ein Witz. Argh, das regt mich einfach auf. Was habe ich denn falsch gemacht???

Eine Zeit lang sagte sie gar nichts am Telefon, sie konnte ihren Chef weiter schimpfen hören, doch sie sah einfach nur durch das Wohnzimmer und zu den anderen, die noch schliefen. Dann öffnete sie ihren Mund.

"Nein"

"Nein?? Was soll das heißen?", schimpfte er weiter.

"Das bedeutet, dass ich kündige. Ich bin nicht Ihre Sklavin, suchen Sie sich jemand anderen", traute sie sich zu sagen und legte auf. Dann drehte sie innerlich durch.

Scheiße, scheiße. Ich habe gerade gekündigt! Ah, ich habe meinen Job hingeschmissen!

Noch wusste sie nicht, ob es gut war oder, ob sie es bereuen würde. Aber so wie er mit ihr redete, war ihr das gerade zu viel. Die anderen hatten ja Recht mit ihm. Er war ein perverses Schwein, das sie schlecht behandelte und sie könnte froh sein, wenn sie nicht mehr dort arbeiten musste.

Mit rasendem Herzen ging sie erst einmal aufs Klo und setzte sich danach auf die Couch. Irgendwann wurden die anderen dann wach, aber sie behielt es noch für sich, dass sie gerade gekündigt hatte. Das musste sie erstmal selbst verdauen. Andauernd rief ihr Chef wieder an, weshalb sie ihr Handy auf stumm stellte.

Irgendwann später kam Katie auch zu ihnen, doch ihr Freund war gar nicht dabei.



"Huh? Wo ist denn Hanbin?"

Die anderen sahen sie schon mit einem speziellen Blick an, Ningning wusste, was gleich kommen würde. So ungut wie das war, wollte sie es nicht sagen, sicher meldeten sich die anderen schnell mal zu Wort.

Zum Glück konnte sie wieder gut weiterschlafen. Irgendwann wachte sie auf, weil sie aufs Klo musste. Auch die anderen wurden so langsam wach. Schnell eilte sie auf die Toilette.

Zum Glück habe ich nicht wieder von ihm geträumt, boah wenn ich daran denke, dann... Da sollte mir eindeutig weniger heiß werden, als es tut. Einfach ignorieren und nicht mehr dran denken.

Sie kam wieder zu den anderen.

Wieso schläft Katie so lange. Wann kommen die denn mal.

Karina war schon fast ungeduldig, weil sie ihrer Schwester davon erzählen wollte, dass ihr schwuler Freund nicht schwul war. Endlich tauchte sie mal auf, es war aber schon später. Sie erschien ohne Hanbin und erklärte dann, dass sie ein Jobangebot von ihm bekommen hatte. Karina wusste nicht, ob sie sich freuen sollte, oder nicht. Jetzt wo sie das wusste.



"Komm mal mit mir mit", sagte Karina einfach zu ihr und ging mit ihr aus dem Zimmer raus.

"Wir haben dich so angesehen weil... Boah, das ist jetzt voll kacke. Ahri kennt Hanbin ja. Und sie hat uns gestern was erzählt."





"Sie sagt, dass er nicht schwul ist. Die beiden waren sich offenbar auch schonmal näher, also Knutschen, aber sonst nichts. Wir haben uns so da hineingesteigert zu denken, dass er auf Männer steht, dabei stimmt das gar nicht", erklärte sie ihr.

Was haben die denn alle? Ist jemand gestorben? Wieso freut sich keiner so richtig?

Karina musste ihr dringend etwas sagen und wollte ihr das persönlich sagen. Je mehr die anderen schwiegen desto nervöser wurde sie. Was war denn nur los? Oder hatten sie alle gestritten? Oder lag es an Hanbin?

Ich dachte es wäre okay, wenn Hanbin hier schläft? Sind sie sauer, weil ich gleich mit ihm ins Zimmer gegangen bin?

Nun waren sie in einem anderen Zimmer und ängstlich sah sie ihre Schwester an.

Irgendwie macht mir das jetzt richtig Angst.

Aufmerksam hörte sie ihrer Schwester zu.

„Ich weiß, dass sich die beiden kennen“, gab sie zurück.



Doch dann kam der Schock ihres Lebens, als sie die Worte von ihre zweiten Hälfte hörte. Natürlich wollte sie das nicht hören und vor allem nicht wahr haben. Das würde alles zerstören was die zwei aufgebaut hatten. Sie ganze Freundschaft wäre auf einem Schlag weg.



Das kann einfach nicht sein… ist er doch so wie die anderen Typen? Er hatte schon was mit Ahri? Er hat doch gesagt er hat fast keine Erfahrungen..es hat alles darauf hin gedeutet.

„Das.. das.. stimmt sicher nicht!“, sagte sie jetzt lauter.



„Das ist sicher ein Missverständnis“, versuchte sie es sich schön zu reden.

Da sie es versuchte abzustreiten hatte Karina echt Mitleid mit ihr.



"Katie, das ist nicht nur ein Missverständnis. Sie hat uns gestern einiges darüber erzählt. Und das hört sich nicht so an, als wäre es gelogen."

Klar, dass sie das nicht hören will. Finde das auch total der Schock.



"Sogesehen würde es Sinn ergeben. Meinst du nicht? Das ist zwar irgendwie total scheiße, aber vielleicht hat er dich deshalb geküsst. Weil er einfach ein Mann ist, der auf Frauen steht."

Sie hat ihnen einiges erzählt? Dann hat er mich geküsst, weil ich ihm gefalle? Aber er hat gesagt, dass es war nur weil er getrunken hat. Gestern ist es schon wieder passiert. Heißt das er wollte mich um seinen Finger wickeln? Oder er ist nur schwach, weil er getrunken hat? Dann ist das also wahr? Jake hatte Recht!



Wenn das wirklich stimmte hatte sie mehr als nur ein paar Fragen.

„Aber.. aber.. dann kann ich nicht mehr mit ihm befreundet sein“, fing sie zu schluchzen.

„Er hat mich gestern wieder geküsst und er ist halbnackt in meinem Bett gelegen. Er hat sich zu mir gekuschelt“, stellte sie jetzt selbst fest.



Jetzt fing sie an zu kreischen.

„Scheiße! Was soll ich jetzt machen? Ich kann mich nie mehr mit ihm normal unterhalten“, bekam sie jetzt Panik.

Bevor sie durchdrehte, versuchte Karina sie zu beruhigen.

"Aber sicher kannst du noch mit ihm befreundet sein. Ich meine, er ist ja trotzdem der selbe, oder?"

Doch wie es schien, lief schon wieder etwas zwischen den beiden.

Ach du Scheiße, was erzählt sie da? Wenn ich das jetzt weiß, hört sich das auf einmal ganz anders an. Aber auf der Party, da sah das auch schon ziemlich intensiv aus zwischen den beiden.



"Was? Er hat dich wieder geküsst und und und er lag halbnackt gekuschelt an dir dran?", fragte sie schockiert nach.



"Mach einfach so normal weiter, wie bisher auch. Ihr versteht euch doch so super. Wenn du bei ihm anfängst zu arbeiten, dann wirst du ihn bestimmt öfter sehen. Und dann kannst du ihn auch mit ganz anderen Augen sehen. Einfach unglaublich, dass er nicht schwul ist. Dass es Männer gibt, die eine Frau nicht gleich begrabschen wollen, das ist merkwürdig", sagte sie und nahm die Hände ihrer Schwester.



"Ich bin sogar ein bisschen neidisch. Du hast jemanden küssen können. Das letzte Mal, als ich jemanden geküsst habe, war das auf der Halloween Party so einen total widerlichen betrunkenen Typen. Danach habe ich mir mehrmals die Zähne geputzt und ganz gründlich geduscht. Das war echt ekelhaft!"

„Omo.. wir haben ständig Händchen gehalten und solche Sachen. Ich fasse es einfach nicht! Nein.. nein.. nein! So kann ich nicht weitermachen mit ihm. Das geht einfach nicht! Ich will nicht von ihm berührt werden“

Wenn ich in der Arbeit bin? Fuck.. das heißt ich sehe ihn noch öfters. Privat treffe ich mich ganz bestimmt nicht mehr mit ihm. Wer weiß ob er mich wieder küsst.

„Wir werden uns dann ständig sehen!“, tickte sie jetzt aus.



Vor lauter Schock ging sie wie eine Irre umher um sich zu beruhigen. Das war ihr einfach zu viel. Wie konnte sie ihm jemals wieder in die Augen blicken nach allem?

„Er weiß wo ich bald wohne. Ich habe ihm einfach alles erzählt. Wirklich alles, weil ich dachte dass er schwul ist. Sogar wenn ich Unterleibsschmerzen hatte wegen meinen Tagen. Welche Unterwäsche gut aussieht und was ich für eine Größe trage. Das ist mehr als nur peinlich! Ich kann ihm nie mehr wieder in seine Augen sehen. Lieber sterbe ich gleich aus Charme. Ich werde schreiben, dass ich mich doch noch umsehe. Das ist mir einfach zu heftig“

Manchmal hatte sie sich wirklich gefragt ob er doch nicht schwul war und dann war es wirklich so. Das musste sie erstmal verdauen.

„Ich meine was denkt er eigentlich, wenn er solche Sachen macht? Ich habe ihn sogar vor Jake in den Schutz genommen. Wieso hat er dann mit mir auf der Party geknutscht?“



Wer hätte sie nicht küssen wollen in ihrem heißen Katzenkostüm?

Sie war so außer sich, dass völlig durchdrehte und nicht mehr klar denken konnte. Es wäre alles so leicht, doch Katie machte sich einfach alles nur noch schwerer.

Karina meinte sie wäre neidisch auf sie.

„Du kannst ihn gerne für dich haben! Er küsst gut und ist kein Arsch. Wenn er mich nur hübsch findet, dann dich auch“, versuchte sie ihn jetzt einfach loszuwerden.



Ich will mit ihm nicht mehr alleine sein. Außerdem will ich mit ihm über gar nichts mehr reden. Schon gar nicht über die Knutschereien die wir hatten.

Ach, manchmal ist sie einfach echt richtig spießig. Meine liebe Schwester, einfach ein Fall für sich.

Trotzdem liebte sie Katie und würde nie etwas schlechtes gegen sie sagen.



"Dann trefft ihr euch halt ohne Händchen halten", schlug sie einfach vor, aber Katie steigerte sich total rein.



"Katie, Katie! Halt mal die Luft an. Erstens will ich ihn gar nicht, er ist nicht mal annähernd mein Typ, sicher sieht er gut aus und so, aber nein. Außerdem bin ich doch viel zu temperamentvoll für den. Und zweitens steigere dich nicht so rein. Du redest gerade so über ihn, als wäre er wie Taehyung oder einer der anderen geistesgestörten Mitglieder von BTS. Es geht um Hanbin, deinen Seelenverwandten. Ihr versteht euch doch so gut und du hast immer gerne mit ihm geredet. Klar die Sachen waren schon etwas intim, hätte ich sicher auch so getan, aber er hat nichts gemacht, womit er auf einmal dein Missvertrauen verdient hätte. Oder? Hat er eh nichts getan, wofür er seine Hände verlieren sollte?????", fragte sie jetzt doch beschützend nach.

Karina sah Katie die ganze Zeit an und dachte über ihre Frage nach, wieso er mit ihr geknutscht hatte.



"Also die Frage könnte man ja andersherum genauso stellen. Es sah nicht gerade so aus, als wärst du abgeneigt gewesen", stellte Karina klar. "Und du sagst ihm nicht ab wegen dem Job, bist du verrückt? Jetzt wo du etwas gefunden hast. Sicher bezahlen die dich gut dafür. Und ständig sind die auch nicht Zuhause. Beruhig dich ein wenig. Ich habe dir das extra erzählt, damit du Bescheid weißt. Dann kannst du jetzt einfach anders mit ihm umgehen. Aber schieß ihn deshalb nicht gleich in den Wind. Oder eure Freundschaft, was auch immer ihr habt."

Karina versuchte ihr Schwester wieder zu beruhigen, weil sie total außer sich war.

„Nein.. er hat nichts getan, wir haben nur geknutscht. Er hat mich sonst nirgends berührt“



er ist wahrscheinlich echt nichts für sie. Sie findet wir sind Seelenverwandte? Ich weiß wirklich gar nicht mehr was ich machen soll. Was sage ich ihm, wenn ich ihn das nächste Mal sehe? Scheiße! Er will sich die Tage nochmal mit mir treffen. Ich muss den anderen sagen, dass sie mich überall mitnehmen müssen, damit ich keine Zeit habe.

„Das Problem ist einfach, dass wir uns mehrmals geküsst haben. Entweder man ist mit einem Mann befreundet, weil er schwul ist oder man ist mit ihm zusammen. Was anderes klappt einfach nie! In den Serien ist das genauso!“



Dann sprach ihre Schwester noch an, dass sie von der Küsserei gar nicht so abgeneigt ausgesehen hatte. Das stimmte auch. Es gefiel ihr ihn zu küssen, doch sie wollte nicht mit ihm zusammen sein oder so. Lieber war sie mit ihm befreundet. Das dachte sie jedenfalls. Sie wusste es auch nicht mehr was sie wirklich wollte. Es brachte sie alles völlig durcheinander.

„Okay.. Ich versuche es, wenn ich es nicht aushalte dann muss ich aber kündigen“



Natürlich hatte Karina Recht. Sie durfte nicht gleich alles aufgeben nur weil er jetzt doch nicht schwul war. Es war einfach ein zu großer Schock für sie gewesen.

„Ihr müsst mich die Tage einteilen, weil ich mich doch nicht mehr mit ihm treffen will. Ich muss das jetzt alles erst einmal verdauen“

"Das stimmt. Eine Freundschaft zwischen Mann und Frau wird kaum möglich sein. Aber ihr könnt es ja trotzdem probieren. Ich meine, ihr seid jetzt auch schon so gut befreundet gewesen."

Katie gab sich einen Ruck und wollte das mit dem Job probieren.



"Siehst du. Das ist eine gute Idee. Du probierst es mal aus und dann schaust du einfach, wie es läuft. Wenn es gar nicht klappt, dann kannst du ja hinschmeißen. Dann suchst du einfach etwas anderes. Das wird schon", versicherte sie ihr. Wissen konnte man es ja nie, was alles noch kam. Auf jeden Fall würden sie jetzt alle ein Auge auf ihn werfen und sein Verhalten analysieren, wenn er mal da wäre. Ob Katie ihn jetzt noch privat treffen würde war wohl fraglich. Allerdings fände Karina es schade, denn immer wenn ihre Schwester mit ihm zusammen war, ging es ihr gut und sie hatte Spaß. Es passierte sonst nicht, dass sie mit einem Mann so viel gemein hatte, wie mit ihm.

Kopfnickend unterstützte sie ihr Vorhaben.

"Ist gut. Wir werden uns viel von der Stadt ansehen und du kommst mit. Apropos verdauen", meinte sie jetzt und sah sich um, ob von den anderen niemand dort war, dann sah sie zu Katie und sprach leiser, dabei kratzte sie sich am Kopf.



"Ich hatte heute Nacht einen Traum. Und zwar einen versauten. Ich will das den anderen nicht erzählen, es war einer von Taehyung", erklärte sie ihrer Schwester. "Ich will doch einfach nur damit abschließen und so normal weitermachen, wie es geht. Gestern hat er mich ja gefragt, wieso ich ihn gemocht habe. Und während ich ihm erklärt habe, was mir an ihm gefallen hatte, habe ich dann angefangen zu weinen. Dann bin ich gegangen. Mich bringt das alles so unglaublich durcheinander, aber ich will mich nicht mehr auf ihn einlassen, ganz bestimmt nicht. Wieso träume ich dann so eine Scheiße. Das nervt mich gewaltig. Wenn ich das den anderen sage, dann kann ich mir wieder was anhören."

Das sie extra viel unternahmen erleichterte sie sehr. Mit Hanbin hatte sie ja vorgehabt, dass er ihr die Stadt zeigte, doch das würde sie jetzt mit den Mädels machen so wie es aussah.

„Okay, weil ich kann ihn nicht anlügen und das will ich auch nicht“



Als dann Karina von einem versauten Traum mit Taehyung sprach starrte sie nur Karina verblüfft an.



Hoffentlich habe ich nie einen von jemanden. Sowas hasse ich!

„Keine Ahnung wieso du das geträumt hast. Vielleicht will dein Unterbewusstsein ihn ja wieder zurück. Oder manchmal träumt man Sachen die man einfach verarbeiten muss. Aber das kann ich dir auch nicht erklären. Solange du nicht wirklich mit ihm schläfst ist alles okay“



„Am besten du sagst den anderen nichts davon, die bringen dich um. Achja behalte das mit Hanbin für dich. Ich will nicht, dass ich noch mehr verarscht werde, weil wir uns gestern geküsst haben“

"Was? Ihn wieder zurück haben? Nein, niemals, echt nicht!"



"Das sind sicher nur irgendwelche Schwangerschaftsstörungen. Und wahrscheinlich nur, weil ich gestern mit ihm Essen gewesen bin und zudem schon lange nichts mehr mit einem Mann gehabt habe. Mit ihm schlafen werde ich nie wieder. Ich bin froh, wenn ich ihn dann nicht oft sehen muss", versuchte sie klar zu machen. Dass sie sich selbst Dinge einredete war ihr nicht klar zur Zeit.



"Ja, ich sage den anderen nichts, weder wegen mir noch wegen dir. Sie sind zwar toll, aber wir kennen sie eben", meinte sie lachend. Dann nahm sie Katie in den Arm.

"Ich bin so froh, dass wir uns haben und uns alles erzählen können", sagte sie glücklich und erleichtert.

Manche Sachen kann ich einfach nur mit ihr bereden. Wir sind eins, aber auch doch nicht.

"Wir gehen zu den anderen zurück. Mal schauen, ob sie sich ihre Kommentare für sich behalten, wegen Hanbin."

Die zwei gingen Händchen haltend, so wie sie einfach waren als Zwillinge, zurück zu den anderen und setzten sich auf die Couch nebeneinander. Manchmal brauchten sie die Nähe zueinander.

Weil keiner etwas dagegen hatte durfte sie wirklich in das Haus einziehen. Das war eine tolle Neuigkeit. Unter Menschen würde sie sicher keinen Rückfall bekommen, weil immer jemand da war. Wäre sie alleine, wäre das viel gefährlicher. Nochmal so etwas brauchte sie nicht. Sie hatte auch vor komplett neu zu beginnen in der Villa so wie die anderen alle.

Das muss ich Jongin erzählen, er wird sich bestimmt freuen. Endlich wohne ich unter Mädles und er muss sich keine Sorgen machen.

Freundinnen zu haben würde er ganz sicher gut tun.

Die Mädels redeten noch sehr lange bis sie beschloss, dass sie einfach hier schlief.   Von den anderen bekam sie Schlafsachen, damit sie sich zuhause fühlen konnte. Der Mädchenhaufen unterhielt sich noch prächtig und dann schliefen sie alle nach der Reihe ein.

Früh am Morgen musste sie gleich los. Sie zog sich wieder ihre Sachen an und schlich sich raus. Karina schrieb sie noch eine Nachricht wo sie sich bedankte. Leider musste sie wieder zurück, sonst bekam sie Probleme und musste die Therapie verlängern. Das wollte sie auf keinen Fall.

Dass Ahri schon gehen musste hatte Karina ihnen erklärt, nachdem sie die Nachricht gelesen hatte. Karina schnappte sich auch gleich Katie und redete mit ihr.

"Das ist jetzt sicher richtig unangenehm für sie. Wie sie reagieren wird?", fragte sie sich aber sprach es aus.

Die Zwillinge gingen raus, dort waren sie von der Sitzfläche aus nicht mehr zu sehen. Als sie dann wiederkamen klebten sie aneinander. Bevor Somi oder Winter irgendwas sagen konnten, lenkte sie am besten ab.



"Ich habe heute Morgen gekündigt", berichtete sie ihren Freundinnen.

"Mein Chef hat angerufen und ich hab einfach gekündigt, weil er mich beschimpft hat."

Ningning sah die anderen an. Noch immer wusste sie nicht genau, ob es so clever gewesen war, aber so wie er sich aufgeführt hatte, wollte sie nicht mehr für ihn arbeiten.

"Ist also noch ein Zimmer für mich frei?"

Kurz bevor sie etwas sagen wollte, haute ihre Freundin Ningning jetzt raus, dass sie ihren scheiß Job endlich geschmissen hatte.

"Waaaaas?????"



Somi war total überrascht darüber.

"Endlich, das wurde aber auch Zeit!!! Das sagen wir dir schon so lange. Dein perverser Chef kann sich jetzt einen anderen Deppen suchen, vielleicht findet er ja sogar eine gleich gestörte. Hauptsache du bist es nicht mehr."



"Richtig geil. Leute, wir ziehen jetzt wirklich alle gemeinsam hier her. Alle! Schade, dass Giselle nicht da ist, aber wenigstens haben wir uns. Ning das wirst du nicht bereuen. Wir sorgen dafür, dass niemand von uns einen Grund hat das zu bereuen!!!"

Alle freuten sich, weil sie mehr oder weniger vollzählig waren. Plus Ahri. Das würde toll werden.

Sie verbrachten noch ein paar schöne Tage in Seoul. Eine Menge Spaß durfte dabei auch nicht fehlen. Dann mussten sie aber wieder nach Hause fahren.

Sonntag, 17.01.2021

Heute hatte Winter alle zusammengetrommelt. Schließlich musste dringend besprochen werden wer welche Aufgaben übernahm im Haus und die noch keine Arbeit hatten mussten sich sofort eine suchen. Da war sie eiskalt auch wenn es ihre Freundinnen waren. Sie durften genauso viel zahlen wie sie. Nur weil sie reich war, hieß es ja nicht, dass sie auch gratis hier leben durften.

"Also hört mal her Mädels! Da wir uns hier eingelebt haben und alles soweit fertig ist können wir ja besprechen wie wir vorgehen. Es braucht jeder eine Arbeit von euch und das so schnell es geht!", fing sie an ihre Predigt zu halten.

"Karina du bist sowieso mal draußen! Dich betrifft das jetzt eigentlich nicht, aber du kannst uns ja mal die Haare schneiden und färben. Dann kommen wir gleich zu dir Katie. Du hast ja eine Arbeit da müssen wir nicht mehr viel bereden. Versau es einfach nicht nur, weil dort Männer im Haus sind. Dein Geld brauchen wir für Kaviar und Champagner. Du weißt ja ich kann kein Wasser trinken, weil es so widerlich ist"

Dann drehte sie sich zu Somi. "Hat das schon geklappt mit der einen Firma? Hast du schon unterschrieben?", fragte sie neugierig nach.



Da Somi nickte und ihnen es erklärte wie es bei ihr aussah, klatschte Winter gleich in ihre Hände und freute sich, sodass sie gleich herumtanzte.



"Das sind mir die liebsten die fleißig Arbeiten und Geld reinholen"

Nun sah sie zu den anderen 3 die noch keine Arbeit hatten.

"Dann zu euch! Wieso habt ihr noch keine Arbeit? Am besten wäre es, wenn ihr euch einen sucht wo ihr richtig viel Geld verdient. Immerhin müssen wir das alles hier finanzieren. Es ist mir egal was ihr arbeitet. Hauptsache die Summe passt", schilderte sie ihre dramatische Lage.

Selbstverständlich war es keine Überraschung, dass Winter unbedingt mit allen etwas besprechen wollte. Bestimmt ging es um die Arbeit und Geld. Da war sie sehr ehrgeizig, wenn sie wieder mal kein Geld mehr auf der Kreditkarte besaß. Zum Glück hatten ihre Eltern ein Limit gesetzt, sonst wären sie schon längst pleite bei ihrem Kaufrausch denn sie immer an den Tag legte. Bei Chaeyoung war das gar nicht so der Fall. Sie kaufte sich immer erst dann Sachen, wenn sie kaputt waren und sie neue brauchte. Außerdem brauchte sie auch nicht mehr so viel Zeit um aufzuräumen.

Wie eine Herrscherin hatte sie einfach für jeden eine Aufgabe und wusste etwas zu sagen. Bei denen die eine Arbeit hatten war sie sehr begeistert doch bei Ahri, Ningning und ihr sah das ganze anders aus.

"Ich gehe ja eigentlich noch zur Uni das ist ziemlich schwierig von den Zeiten her", versuchte sich Chae zu verteidigen.



Ihr kam es so vor als saßen sie auf der Anklagebank.

"Bei vielen Sachen muss man schon ausgelernt sein oder viel Erfahrung haben. Ist ja nicht so als könnte ich mit meiner Schönheit Geld verdienen"

Mittlerweile lief es gerade sehr gut bei ihr und sie fühlte sich in ihrem Zimmer sehr wohl. Dieses Mal war es ganz anders, weil sie mit Frauen zusammenlebte. Das war viel entspannter, weil es keinen gab der das Zeug herumstehen ließ bis auf Winter die nie etwas machte außer Geld auszugeben. Ein bisschen wusste sie schon wie jeder von ihnen war.

Ahri dachte sie nicht viel dabei und nahm an dem Gespräch teil, da sie zu der Truppe gehörte. Sie war gespannt was es so wichtiges gab. Zuallererst fing sie mit der Schwangeren an die sie auch sogar verdonnerte ihnen bei ihren Haaren zu helfen. Bei Katie und Somi war sie überaus freundlich, da sie Geld nach Hause brachten. Das schien ihr sehr zu gefallen.

Da bin ich ja nicht mal so arg... wieso sollen wir ihr einen Champagner kaufen? Und wer zur Hölle mag Kaviar? Ekelhafte Fischbabys die man da isst.. so abartig einfach.

Die aufgebrachte Winter war noch lange nicht fertig, weshalb sie jetzt an die Reihe kamen. Sie schien gleich alles super zu wissen und zeigte nicht viel Verständnis. Bei Chaeyoung war es schwer wegen der Uni und bei Ahri wegen ihren Sitzungen die sie wöchentlich abarbeiten musste um nicht wieder in die Klinik zu kommen. Für sie war es gerade so ziemlich schwer, weil sie ja noch immer nicht so gut mit Männer auskam.

"Ich kann überhaupt nicht gut mit fremden Menschen umgehen. Besser gesagt mit Männern, weil da bekomme ich Aggressionen und will sie am liebsten verprügeln. Ich könnte euch eher was am PC machen", erklärte sie.



Als Chaeyoung meinte sie könnte nicht mit ihrer Schönheit Geld eintreiben musste sie lachen.



"Klar kannst du das. Du kannst dich mieten lassen. Ganz einfach! Die Leute zahlen für so einen scheiß. Das habe ich letztens in einem Video gesehen. Da verdient man richtig viel, aber ich kann mit Männer nicht so. Für euch zwei wäre das sogar was. So hübsch wie ihr seid, wärt ihr bestimmt sehr begehrt. Männer stehen auf sowas richtig, wenn man heiß aussieht. Und keine Sorge! Ihr müsst mit ihnen nicht ins Bett damit ihr etwas verdient. Man kann einfache Pakete machen. Es gibt echt viel. Habe mich da reingelesen. Ziemlich schräg das ganze, aber auch geil, weil man so viel Geld bekommt"

Das Einleben war gar nicht so einfach für sie. Vorher hatte sie ihre Arbeit gehabt und einen sehr geregelten Tagesablauf, aber das war hier nicht so. Hier waren auch ihre Eltern nicht da. Aber es machte Spaß mit den anderen zusammen zu leben. Ein wenig brauchte sie bestimmt noch, um sich richtig daran zu gewöhnen.

Winter berief alle Mitbewohnerinnen für eine Versammlung. Gab es irgendwas wichtiges, was sie besprechen mussten?

Ihre Freundin brachte es sofort auf den Punkt, was sie wollte. Jeder sollte sich eine Arbeit suchen, das so schnell wie möglich.

Sie redet sich da so leicht. Wir müssen uns etwas suchen und sie nicht. Auf meine Bewerbungen reagiert niemand.



"Chae hat Recht, aber selbst wenn man Erfahrung hat, ist es schwer. Ich habe mich schon viel beworben, das ist nicht leicht Winter."

Es wäre einfacherer gewesen, wenn ich meinen alten Job behalten hätte. Ob mich hier überhaupt jemand einstellt? Somi hat einfach irgendwas genommen, sie hat es gut. Aber ich will nicht sowas arbeiten. Ich weiß nicht. Die Arbeit im Büro gefällt mir gut, aber es ist so schwer was zu finden.



"Und ich möchte auf jeden Fall einen ordentlichen Job haben. Meine Eltern wären total enttäuscht, wenn ich auf einmal irgendwo Teller waschen würde!"

Als Ahri davon erzählte, dass sie Männer am liebsten verprügeln wollte, da schüchterte sie das schon ein wenig ein. Was, wenn sie irgendwann auf sie losging? Würde sie das tun? Aber dann sprach sie davon, dass man mit dem Aussehen Geld verdienen konnte, indem man sich mieten ließ.

Mieten lassen? Also..., dachte sie sich und hörte weiter zu.

"Sowas wir Prostitution?", fragte sie nach. Es war natürlich nicht so, wie sie es sich dachte, aber das machte es auch nicht viel besser.



"So hübsch bin ich nicht. Für mich würde doch niemand etwas bezahlen", widersprach sie gleich. Ningnings Bild von sich selbst war einfach normal. Sie fand sich nicht außerordentlich hübsch. Da gefielen ihr Katie und Karina viel besser. Außerdem war Ahri selbst eine totale Schönheit.

Sie fand es auch total merkwürdig, dass man Menschen mieten konnte. Wozu eigentlich? Was war der Sinn hinter so etwas, wenn es nicht darum ging, mit jemandem im Bett zu landen? Sie kannte sich absolut nicht aus, was das anging. Auch hatte sie vorher noch nie etwas davon gehört.

Eine offenbar wichtige Versammlung startete. Somi dachte es sich schon, dass es nicht so etwas schlimmes war. Auch ging sie davon aus, dass sie so etwas öfter haben würden. Winter kam gleich auf den Punkt und lobte diejenigen, die schon Arbeit hatten, verdonnerte aber dann die anderen dazu, sich schnell etwas zu suchen.



"Ich habe den Vertrag schon unterschrieben und zurückgeschickt", lobte sie sich selbst und lächelte dabei. Somi war es ja mehr oder weniger egal, was sie arbeitete, solange es nichts würdeloses war. Deshalb fand sie schon schnell einen Job.

Sogar Karina muss noch für sie arbeiten. Sie ist einfach so der Freak!

Natürlich brachten Ningning und Chaeyoung gleich ein, dass es nicht so einfach war, einen Job zu finden.

"Das stimmt nicht ganz. Einen Job findet mal ziemlich schnell, es kommt einfach nur darauf an, wann und wo man sucht und nach was", klugscheißte sie einfach. Damit hatte sie auch nicht Unrecht.

Ihre volle Aufmerksamkeit galt jetzt dem, was Ahri erzählte.



"Das habe ich auch schon mal gehört. Die Typen mieten sich da Freundinnen oder einfach nur Begleitungen oder sowas", warf sie mit ein und drehte sich zu ihrer Freundin Ningning, die nicht sehr überzeugt davon klang.

"Willst du mich verarschen? Du und Chae seid einfach so unglaublich hübsch, dass euch die Typen sicher die Bude einrennen würden. Dass wir da nicht schon vorher drauf gekommen sind, aus eurer Schönheit Profit zu machen. Ich meine, hallo, wir sind in Seoul, eine riesige Stadt in der alles möglich ist. Eine Stadt voller reicher Typen, die verzweifelt sind, weil sie auf die lästigen Veranstaltungen ihrer Eltern oder des Jobs eine Begleitung mitnehmen müssen, aber keine haben, weil sie null Zeit dafür haben."

Nun musterte sie die beiden und griff ihre Haare an. Chaeyoungs waren etwas weicher als Ningnings, aber dafür waren ihre Haare viel länger.



"Karina zaubert euch schon vorführbar. Und das wäre ja keine Prostitution oder? Ich meine, ihr schlaft ja mit niemandem. Das wäre doch total legal und bestimmt eine gute Bezahlung."

Sie hypte gleich voll mit, weil sie das cool fand. Schade, dass sie schon ihren Vertrag unterschrieben hatte.

Als auf einmal Ningning meinte es wäre Prostitution fing Ahri an zu lachen.



So etwas abartiges würde sie dann auch wieder nicht vorschlagen. Warum sollte sie ihre neuen Freundinnen solche Sachen einreden? Sie war zwar arg bei vielen Dingen, aber nicht so krank wie manch andere Menschen.

"Nein.. so verzweifelt seid ihr sicher nicht. Es reicht ja schon, wenn ihr euch nur als eine Freundin oder eine beste Freundin ausgebt. Es wird sicher genügend Männer geben die auf die Sache voll abfahren. Hab mir mal eine Liste gemacht was man so alles machen könnte", meinte sie und reichte Chaeyoung den Zettel.

Darauf stand:

STANDARDPAKET (70€ pro Stunde):

Zu mietende Person:
Ningning; 1,61
Chaeyoung (Tattoos); 1,59

Oppa: Ja/Nein
Verhalten: niedlich/sexy/schüchtern/fürsorglich/rebellisch
Kleidungswahl: elegant/sexy/niedlich/sportlich/casual
Umwerben: Ja/Nein
Beim Vornamen nennen: Ja/Nein

Anlass:
:o: Freundin spielen
:o: Hochzeit
:o: Beerdigung
:o: Geburtstag
:o: Jemanden eifersüchtig machen
:o: Sonstiges: _____________


ZUSATZLEISTUNGEN:

Händchen halten: 40€
Kuscheln: 70€
Massage: 60€
Tanzen: 40€
Kuss: 100€
Zungenkuss: 150€
Knutscherei: 250€
Knutschflecken: 150€

WICHTIG!:

Kein Fummeln oder intime Dinge. Keine Fotos. Bei Vertragsbruch droht eine hohe Strafe. Bezahlung des Standardpakets gilt pro Stunde, Zusatzleistungen werden pro Aktion gezahlt.

Keine privaten Treffen oder Dates. Mietfreundin gehört im Zeitraum der Miete nur der Person die den Vertrag unterschreibt (außer es ist ein Geschenk/Überraschung an eine Person). Es dürfen keine privaten Fragen gestellt werden. Der Mieter kommt für alle weiteren Kosten auf. (Essen gehen, Kino, Kleidung,..)

ENDE

"So gutaussehend wie ihr seid, braucht ihr sicher eine Assistentin die den Papierkram und die Anrufe erledig und Winter kann euch sicher Kleidung borgen. Sie trägt ja sowieso nur alles einmal. Das ganz teure Zeug verkaufen wir dann auch noch. Falls was nicht passt kann ich etwas umändern. Habe ich in einem Kurs gelernt"



"Ihr könnt es ja auch so lange machen bis ihr einen wirklich guten Job findet, aber selbst da werdet ihr nicht so schnell reich werden"

Somi meinte gleich man konnte schnell was finden, wenn man wollte. Aber sie würde da wahrscheinlich auch nicht großartig viel verdienen. Was sollten sie wirklich auf die schnelle machen? Ahri schlug vor, dass sie beiden sich mieten lassen sollten, weil sie selbst nicht so mit Männern konnte. Lieber kümmerte sie sich um andere Dinge. Blieb das jetzt an Ningning und ihr hängen? Eigentlich hörte es sich für Chaeyoung schon sehr interessant an. Sie konnte dann ihre Termine genau so planen wie sie wollte und hatte keinen Stress. Außerdem ging das ja nur ein paar Stunden und sie konnte brav für ihr Studium weiterlernen.

Ahri reichte ihr einen Zettel und warf einen Blick darauf.



Hat sie das selbst ausgearbeitet oder hat sie das aus dem Internet? Hat sie gewusst, dass wir sowas besprechen? So teuer wie das ist, werden uns nicht viele Männer küssen und wenn nur einmal oder zweimal. Vielleicht wird das ja ganz lustig.

Chaeyoung war immer sehr positiv eingestellt, hatte sehr gute Laune und steckte die anderen damit oft an. Sie war die fröhlichste und aufgedrehteste der Gruppe wenn es um gewisse Dinge ging.

"Das hört sich nicht schlecht an. Ich glaub das mache ich. Was besseres werde ich nicht finden. Du kannst ja die einfachen Fälle haben Ningning. Jemanden zu trösten oder jemanden einfach zuhören ist ja nicht sehr schwer", sagte sie zu ihr und sah sie mit ihrem Hundeblick an.



"So gesehen können uns ja nur reichere mieten, weil das so teuer ist. Die sind sicher nicht so ekelhaft und gepflegt", warf sie noch ein und lachte.



"Frauen küsse ich auf keinen Fall! Das stelle ich gleich klar"