Wohnzimmer

Bei seiner Frage blockte sie ab und erklärte ihm klar und deutlich, dass sie nicht von ihm berührt werden wollte.

Es machte ihn extrem traurig, aber da konnte er nichts machen. Als sie dann erwähnte das es eine sie war, hellten sich seine Augen wieder auf.

„Wir haben eine Tochter?“, fragte er gleich nach.



Die wird sicher so hübsch wie ihre Mutter.

„Ich bin extra hergekommen um dir das zu sagen. Ich war nicht in der Nähe. Und du musst mir nicht verzeihen du solltest nur wissen wie ich fühle“



Was ist, wenn wie mir wirklich nicht verzeiht? Ich will das sie mich wieder mag.

Seine Enttäuschung verwandelte sich in ein leichtes fröhliches Schmunzeln, nachdem sie erwähnte, dass es ein Mädchen wird.

Freut er sich darüber? Wieso ist er so schwer einzuschätzen? Man kann sich nicht so schnell verändern, das geht gar nicht. Man kann nicht gestern ein Lügner sein und heute nicht mehr.



"Hm, es ist ein Mädchen, ja", wiederholte sie noch einmal. Auf der Party wollte sie nicht, dass er wir oder unser Kind sagte. Jetzt lief es gerade ziemlich friedlich ab und es verletzte sie nicht so wie vor zwei Wochen, darum sagte sie nichts deshalb.

Aber konnte es tatsächlich möglich sein, dass er sich ehrlich darüber freute? Jemand, der Frauen nur für Sex benutzte und dem alles andere egal war, der würde sich niemals darüber freuen Vater zu werden. Skeptisch war sie auf jeden Fall, aber unterbewusst hatte die den Wunsch danach, dass alles ehrlich gemeint war, was er sagte.

Er ist extra deshalb ein paar Stunden lang gefahren, um mir das zu sagen. Hach ich darf sicher kein Mitleid mit ihm kriegen, das hat er sich selbst eingebrockt, daran ist er echt selbst dran Schuld. Hätte er nicht so eine Scheiße gebaut, dann müsste er auch nicht so weit fahren!

Was sollte sie darauf antworten? Sie konnte ihm nicht verzeihen, nicht jetzt, nicht so einfach. Stattdessen nickte sie einfach nur.



"Wie kann ich wissen, ob das, was du sagst, dieses Mal die Wahrheit ist... Du entschuldigst dich, sagst mir, du würdest mich seit unserem Chat mehr mögen und wirkst aufgeregt, weil das Baby ein Mädchen wird. Ich bin einfach verwirrt und weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll.

Wieder einmal kam Winter viel zu spät zu der Verabredung mit Karina. Dieses Mal hatte sie nicht gewusst was sie anziehen wollte und deswegen dauerte das wieder einmal eine halbe Stunde länger. Nachdem sie fertig war, fuhr sie zu ihr. In der Einfahrt stand ein mega geiles Auto.

Ist das geil.. wem gehört das bitte?

Kurz kam sie näher zum Auto und sah es sich genauer an.

Die Innenausstattung ist extrem geil! Vielleicht ist ja ein süßer Typ zu Besuch der Single ist.

Ihre Frisur machte sie sich nochmal zurecht und ging einfach ins Haus ohne zu klingeln. Sie war ja angekündigt, weshalb sie sich nicht melden brauchte. Hoffentlich war bei ihr jemand tolles zu Besuch.

Oder es ist ein alter Sack und ist gerade zu Besuch bei ihren Eltern.

„Karina?!“, schrie sie gleich herum und ging ins Wohnzimmer.

Als sie ihre Freundin erblickte fing sie an zu lächeln.

„Hi. Endlich bin ich da“, sagte sie und kam näher zu ihr.



Doch dann blieb ihr fast das Herz stehen, als sie Taehyung sah. Durch den Gang hatte sie ihn nicht gleich entdeckt.

„Ohh my gosh…. nicht dein Ernst! Verpiss dich gefälligst aus ihrem Haus Arschloch!“, fing sie an ihn anzufauchen.



„Hast du sie nicht schon genügend gedemütigt? Wenn du das Haus nicht gleich verlässt, rufe ich die Polizei“, warnte sie ihn.

Schnell lief sie zu Karina.

„Ist alles okay? Hat er dich zu etwas gezwungen?“, fragte sie sofort nach.

Gerade wollte er auf Karinas Frage antworten, doch eine junge Frau kam ins Wohnzimmer und schrie wie eine verrückte herum. Beschimpfte ihn und drohte die Polizei zu rufen, wenn er nicht gleich verschwand.



Was ist mit der los?

Sofort eilte die Frau zu Karina und fragte ob er sie zu etwas gezwungen hatte.

Da erhob sich Taehyung und sah zu den beiden.

„Karina hat mich freiwillig ins Haus gelassen. Und ich komme bestimmt wieder oder sie wird von mir hören“, machte er ihr klar.



Wer ist das bitte? Eine andere Version von Ahri. Einfach nur richtig komisch.

„Bis bald“, sagte er zu Karina.

Dann ging er in den Flur wo er seine Schuhe anzog und seine Maske aufsetzte. Mit dem Auto fuhr er davon.

Natürlich hätte alles besser laufen können, aber er war zufrieden, dass sie ihm überhaupt schon zugehört hatte. Auf jeden Fall wollte er mit ihr Kontakt haben wollen. Zuerst sollte sie mal über seine Worte nachdenken.

Bevor er ihr antworten konnte, kam ihre Freundin, die wieder einmal zu spät war, in das Wohnzimmer hinein und wurde gleich auf ihn aufmerksam. Ohne zu zögern beleidigte sie V und wollte ihn aus dem Haus schmeißen.

"Winter du musst die Polizei nicht rufen."

Dann erkundigte sie sich bei Karina, ob er sie zu etwas gezwungen hatte. Gleich schüttelte sie ihren Kopf. Sie sah ihn an und er sah so aus, als kenne er sich nicht aus. Wunderte sie auch gar nicht. Er machte ihnen klar, dass er wiederkommen würde, oder, dass sie auf jeden Fall irgendwie von ihm hörte. Als er aufstand, da stand Karina auch auf. Er verabschiedete sich noch, da sah sie ihm hinterher. Die Haustür fiel ins Schloss und sie atmete erleichtert aus.

Er ist wieder weg. Das war ein kurzes Gespräch. Vielleicht auch besser so.



"Er wollte nur reden. Die Polizei zu rufen war ein bisschen übertrieben."

Selbstbewusst meinte V sie hätte ihn freiwillig ins Haus gelassen. Da war sie sich nicht so sicher.

Dann meinte er noch sie würde von ihm hören und verschwand.

„Das werden wir noch sehen!“, rief sie ihm hinterher.

Als er weg war sprach Karina sie wegen der Polizei an.

„Was? Du findest das übertrieben? So wie er zu dir war? Wieso hast du ihn überhaupt ins Haus gelassen? Bestimmt hat er dir wieder etwas vorgelogen“, redete sie wie ein Wasserfall.



„Hat er mit dir geflirtet? Was wollte er diesmal?“, durchlöcherte sie Karina mit Fragen.

Winter meinte es ja nur gut und wollte sie wieder vor einem Fehler beschützen. Wegen ihm ging es ihr so oft schlecht.

„Hat er mit seinem geilen Auto angegeben?“

"Was soll die Polizei da denn machen Winter, überleg mal. Nachher steht die Polizei vor der Tür und mit denen dann die ganze Nachbarschaft, weil jeder wissen will, wieso hier Polizisten herfahren."

Ihre Freundin war sehr beschützend, das war Karina auch, aber wenn es um ihn ging, konnte sie das so nicht sein, nicht wenn es sie selbst betraf.

Gleich schüttelte sie ihren Kopf.



"Nein, ich habe sein Auto nicht einmal gesehen. Es hat geklingelt und ich dachte zuerst, dass du es wärst, aber das war komisch, weil du nie so früh erscheinst. Als ich die Tür geöffnet hatte, sah ich ihn und habe sie wieder zugeknallt. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr aufmachen, habe ich dann aber doch. Ich hatte voll den Schrecken, als er da stand. Dann hat er sich entschuldigt und gesagt, dass er mit mir reden möchte", erklärte sie ihr und verschränkte ihre Arme.



"Ich habe keine Ahnung was ich davon halten soll Winter. Weil ich dachte, dass es um das Baby geht, habe ich ihn reingelassen, aber er hat sich wieder entschuldigt und auch gesagt, dass er sich für sein Verhalten schämt. Es ist das zweite Mal, dass er mir gesagt hat, er. würde mich mehr mögen. Oh verdammt, das alles irritiert mich so unglaublich. Ich dachte, ihm wäre alles scheiß egal, aber irgendwie hört es sich nicht wie eine Lüge an. Er wollte sogar das Baby fühlen. Aber da habe ich ihm gesagt, dass ich nicht von ihm berührt werden möchte. Wenigstens das habe ich gut gemacht. Dass er plötzlich vor meiner Haustür auftauchen würde und dazu noch verdammt gut aussieht, hätte ich nicht gedacht. Wieso hat er einen Bart getragen?!?!?! Das regt mich einfach so auf."



"Es hat sich nicht angehört, als würde er mich anlügen. Ich denke, er hat ehrliches Interesse an dem Kind..."

Gespannt hörte sie ihrer Freundin zu was sie zu sagen hatte.

„Das glaubst du ihm doch nicht oder? Ich meine wie oft will er dich noch verarschen? Du bist einfach zu gutmütig und nett für ihn", redete sie ihr gleich V wieder aus.

Von dem ganzen Drama her konnte sie sich das absolut nicht vorstellen, dass er sie wirklich mochte. Welcher Mensch würde so etwas machen?

Wenn man sowas macht, hat man kein Herz. Schleimt sich sicher nur wegen dem Baby ein. Schauspieler ist er doch auch. Da kann er sowas locker spielen.

"Wenigstens bist du da nicht eingeknickt. Du musst viel mehr aufpassen! Bei ihm bist du genauso naiv wie deine Schwester bei allem", erklärte sie ihr.



„Der Bart war schrecklich Karina. Du musst dich einfach viel mehr zusammenreißen. Was wäre, wenn ich nicht gekommen wäre. Was hättest du noch alles mit ihm gemacht? Irgendwann hätte er doch noch deinen Bauch angegriffen. So ekelhaft einfach!"

Wenn sie an ihn dachte, da drehte sich ihr Magen mehrmals im Bauch, weil sie sich einfach so ekelte.

"Ich sollte ihm nicht glauben, aber ich weiß nicht, ob ich es tu oder nicht. Du hättest ihn hören sollen und sehen. Er will auch gar nicht, dass ich ihm verzeihe, er wollte sich nur entschuldigen."

Irgendwie komme ich mir ihm gegenüber so vor, als wäre ich meine Schwester. Unsicher und traue mich nichts. Es wäre besser, wenn ich ihm einfach sagen würde, er soll wegbleiben. Aber wenn er echt Interesse an dem Kind hat, wäre das nicht zu asozial von mir, wenn ich ihn dann nicht lasse? Vielleicht spielt er auch alles nur vor. Ich muss vorsichtig sein.



"Gar nichts hätte ich mit ihm gemacht! Was denkst du denn? Sicher hätte er meinen Bauch nicht angegriffen, das hätte ich ihm nicht erlaubt. Wieso taucht er zwei Wochen später auf, nachdem er sich erneut wie ein Arsch Verhalten hat?"

Jetzt schrak sie auf.



"Was ist, wenn er vorhat gerichtlich gegen mich vorzugehen, weil ich das Kind alleine großziehen möchte?????"

Vielleicht hat er mich ja nur testen wollen! Was mache ich, wenn es wirklich soweit kommt? Ich weiß, dass ich das alleine schaffe mit dem Kind, aber wenn er darauf bestehen sollte die Rolle des Vaters zu haben, was mache ich dann? Genetisch gesehen ist er es ja, aber er hat es nicht verdient. Und was wenn er jetzt einfach so Interesse zeigt und dann stellt sich raus, dass er das schon wieder nur zum Spaß macht?!?!

"Ach, es ist einfach so verwirrend und scheiße. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Besser wäre es, wenn er nicht mehr hier auftauchen würde. Leichter wäre es, wenn er sich nicht mehr meldet...", redete sie sich ein.

„Ganz ehrlich, wenn da etwas nicht faul ist, dann weiß ich es auch nicht. Als wäre er einfach fromm geworden. Durch was denn Bitteschön?“

Plötzlich kam Karina auf einen eigenartigen Gedanken.

„Als ob? Der bekommt ja nicht einmal sein Leben in den Griff. Wer würde ihm da das Kind überlassen? Spätestens wenn es schreit und er Windel wechseln muss gibt er es freiwillig ab“, kommentierte sie das ganze.

Jedes Mal wenn das Arschloch auftaucht ist sie komplett unsicher und verwirrt. Bestimmt nutzt er sie wieder aus.

„Weißt du was? Vergiss ihn jetzt und wir gehen spontan fett shoppen. Wir kaufen dem Baby schöne Sachen und dir kauf ich neue Sachen. Die werden ja immer enger“



Nachdem das geklärt war, fuhren die beiden einkaufen und verbachten eine schöne Zeit.

Das mit dem schreienden Baby fand sie gerade lustig.

"Redest du da von dir selbst? Du bist ja auch nicht wirklich jemand, der gut mit Kindern kann", lachte sie.



Karina konnte gut mit Kindern umgehen und sie wusste eigentlich, dass er es auch konnte. Damals im Waisenhaus war er so lieb gewesen zu den kleinen, daran erinnerte sie sich gut. Abgesehen davon, dass er einen beschissenen Charakter hatte, könnte er ein guter Vater sein? Das wusste sie nicht. Wie sollte sie das auch, wenn sie nicht einmal wusste, ob sie eine gute Mutter sein würde. Fremde Kinder waren etwas anderes, wie die eigenen. Nie hatte sie geplant gehabt mal jung Mutter zu werden. Das hätte sie irgendwann in ihren Dreißigern geplant gehabt.

"Du hast Recht, ich sollte nicht an ihn denken. Aber du musst mir echt keine Sachen kaufen!"

Sie war dankbar dafür, dass sie so eine gute Freundin hatte, die sich um sie kümmerte. Obwohl Karina einen sehr starken Charakter hatte, war sie unter ihren Freundinnen nicht die Stärkste. Winter und Somi hatten ein ganz anderes Selbstbewusstsein als sie es hatte und das merkte man immer wieder.

Die beiden machten sich dann auf den Weg und shoppten. Winter bezahlte Karina wirklich ein paar neue Sachen.

Sonntag, 29.11.2020

Nachdem er seine Schuhe ausgezogen und sich seinem Mundschutz entledigt hatte, gingen sie ins Wohnzimmer, wo sie auch beim letzten Mal schon waren. Überrascht sah sie ihre Mutter an, die sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.

"Mum, das ist... Taehyung. Der Vater", sagte sie aufgeregt. Es war eigenartig das auszusprechen. Ihr Herz schlug total schnell, das tat es so oder so, wenn sie mit ihm sprach, aber jetzt war ihre Mutter dabei und sie wusste nicht, wie sie reagieren würde, oder ihr Vater wenn er ihn sah.

"Oh, das ist der Vater des Kindes. Ich bin Karinas Mutter. Habt ihr euch versöhnt?"

Und schon geht es los. Ist das peinlich, ich hoffe, sie hält sich dann einfach raus aus der Sache.



"Er ist hier um zu reden. Ich zeige ihm nur die Ultraschallbilder", erklärte sie.

Bitte geh einfach wieder. Nachher fragt sie ihn noch peinliche Sachen.

"Und die zeige ich ihm jetzt auch, ohne, dass du daneben stehst und irgendwelche Fragen stellst", sagte sie ihrer Mutter. Die ging in die Küche, weil sie nicht stören wollte. Beobachtete allerdings von dort.

Am besten sage ich gar nichts mehr zu ihm wegen meiner Mutter. Versöhnt, tz, das ich nicht lache. Das passiert nie und nimmer.

"Ich hole die Bilder schnell, die sind in meinem Zimmer", erklärte sie und verschwand kurz. Ihr Zimmer wollte sie ihm nicht zeigen, deshalb holte sie es. Außerdem war es besser für sie, wenn sie nicht ganz alleine waren. Wer konnte schon sagen, was er ihr dann wieder auftischen würde.

Mit den Bildern kam sie wieder runter. Kurz bevor sie ins Wohnzimmer zurückging blieb sie stehen und sah von dort aus zu ihm. Er sah sich gerade um.



Das ist doch total verrückt. Er kommt mir so fremd vor. Aber es interessiert ihn wirklich. Es wird nicht verkehrt sein, wenn ich ihm die Fotos zeige.

Jetzt kam sie zu ihm, er saß inzwischen und sie setzte sich auf den Hocker. Karina mied es ihm zu nahe zu sein, das war sicherer und es passte einfach nicht. Zuerst reichte sie ihm die früheren Bilder.

"Da sieht man noch nicht wirklich was. Also der Arzt sieht da etwas, ich aber nicht."

Dann gab sie ihm das letzte.



"Das war vor zwei Wochen", sagte sie dazu und sah ihn an, wie er das Bild ansah. "Da war es ca. so groß wie ein Apfel. Sagt der Arzt zumindest. Ich habe ja keine Ahnung davon."

Kurz zog V die Sachen aus die ihm störten und ging mit seiner ehemaligen Freundin ins Wohnzimmer.

Hoffentlich ist nicht gleich ihr Vater da. Ich bin einfach nur nervös. Was ist wenn er mich gleich rauswirft? Bestimmt müssen die mich richtig hassen, weil ich ihr Leben versaut habe.

Als sie ihre Mutter sahen, bekam er extrem Herzklopfen. Er war froh das Karina für ihn sprach, denn er traute sich nicht einmal ein Wort zu sagen. Freundlich lächelte er sie an und verbeugte sich.



Ihre Mutter hörte sich sehr freundlich an und erkundigte sich weshalb er hier war.

Wäre es für sie okay, wenn wir uns versöhnen würden? Ich glaube nicht das Karina mir das jemals verzeiht.

Schnell wurde Karina ihre Mutter los indem sie gleich sagte, dass sie wieder gehen konnte und er nur die Bilder anschauen wollte. Daraufhin ging die Mutter in die Küche und Karina holte die Bilder aus ihrem Zimmer.

In der Zwischenzeit sah er sich die Bilder an die im Raum waren und fasste nichts an um ja nichts falsches zu machen.

Ich frage mich einfach wie das wird, wenn wir uns wirklich nicht versöhnen. Reden wir dann vor unserer Tochter nur das wichtigste? Früher hatte ich mir eine richtige Familie vorgestellt.. daraus ist wohl nichts geworden.

Um nichts kaputt zumachen oder umzustoßen, nahm er auf der Couch platz.

Nun kam Karina wieder her und setzte sich auf einen Hocker um ihm nicht nah zu sein. Selbstverständlich merkte er, dass sie eher Abstand von ihm nahm. Sie reichte ihm die Bilder und erklärte ihm dazu etwas.

Das ist einfach unser Baby. Das ist einfach so unrealistisch..

„Ich finde es sieht jetzt schon richtig süß aus. Ich freue mich auf das Baby“, sagte er zu ihr und sah sich das letzte Bild noch immer an.



„Meinst du ich darf ein Foto davon machen? Ich würde es gerne meinen Eltern zeigen. Sie freuen sich auch schon richtig auf das Baby“

Das es ein Mädchen wird wissen sie schon. Das habe ich ihnen gleich gesagt.

„Und wie gehts dir mit dem Baby? Hast du oft schmerzen oder so?“



„Falls du mal keinen zum fahren hast oder so, kann ich dich irgendwo hinbringen. Das ist bestimmt angenehmer, wenn man nicht selbst fahren muss“

Das er extra einen weiten Weg zu ihr hatte, machte ihm nichts aus. Er wollte das es den beiden gut ging. Außerdem möchte er es in ihrer Nähe zu sein, auch wenn das nicht der Fall bei ihr war.

Überrascht sah sie zu ihm, als er meinte, er freue sich auf das Baby.



Ist das jetzt sein Ernst? Er freut sich auf das Baby? Er muss es ja nicht in seinem Bauch heranwachsen lassen. Wenn ich mich nicht um ein Kind kümmern muss, freue ich mich auch zuerst und gebe es nachher einfach wieder ab.

Er fragte nach, ob er ein Foto von dem Bild machen dürfte, was er seinen Eltern zeigen wollte. An das hatte sie bisher noch gar nicht gedacht. Zwar wusste sie nicht wie er in der Rolle des Vaters werden würde und ob das passte oder nicht, aber seine Eltern wurden Großeltern. Ihre Tochter war ein Teil seiner Familie, ob sie das wollte oder nicht, es war so.

Sie freuen sich auf das Baby, aber sie kennen mich nicht einmal. Wissen sie, was er gemacht hat? An seine Eltern habe ich nicht einmal gedacht, mein Baby ist ihre Enkelin und nicht nur die meiner Eltern. Das wäre total asozial, wenn ich ihnen das nicht erlauben würde. Aber es ist einfach komisch, ich kenne die nicht einmal. Wir waren auch nie richtig zusammen. Warum muss alles so schwierig und kompliziert sein? Ich bin einfach zu jung für das alles.

"Natürlich", gab sie ihm zur Antwort. "Mach ruhig von allen Bildern Fotos", erlaubte sie ihm.

Wie konnte ich nicht daran denken. Vielleicht sind seine Eltern ganz anders als er. Ich kann ihn einfach gar nicht einschätzen. Man kann sich nicht so schnell verändern, bestimmt führt er irgendwas im Schilde. Hach ich weiß es einfach nicht. Es ist auch leichter, wenn ich mir das einrede.

Ohne, dass sie es erwartet hätte erkundigte er sich nach ihrem Wohlbefinden mit dem Baby. Eigentlich wollte sie ihn ja hassen, aber da es nicht nur um sie und ihn ging, sondern um ein gemeinsam gezeugtes Leben, war es nicht so leicht.

Soll ich ihm davon erzählen? Kann ihm ja egal sein, wenn ich Schmerzen habe... Aber es ist nett, dass er nachfragt.



"Zurzeit habe ich öfter Rückenschmerzen. Die Kotzerei hat zum Glück schon aufgehört. Müde bin ich auch oft, aber es geht. Das Baby spüre ich auch noch nicht oft, das wird aber noch mehr werden. Deshalb würde es gar nichts bringen, wenn du meinen Bauch anfasst, weil sie noch nicht richtig tritt."

Zudem wollte sie auch nicht von ihm angefasst werden. Vielleicht war sie irgendwann bereit dazu, dass er ausnahmsweise mal auf ihren Bauch greifen dürfte, aber das war jetzt ganz bestimmt noch nicht.

V bot ihr sogar an, dass er sie fahren könnte, wenn sie irgendwo hin musste. Da lachte sie.



"Kannst du dich teleportieren?", fragte sie nach und wurde wieder ernster, weil sie wollte nicht vor ihm lachen. "Du wohnst ja nicht gerade um die Ecke, aber nein. Das wird bestimmt nichts werden. Außerdem fahren mich meine Eltern oder Katie, wenn ich es nicht mehr selbst kann."

Ich muss das einfach klarstellen, was unser Verhältnis ist.

Darum drehte sie sich etwas in seine Richtung.

"Glaub mir, es ist mehr als überraschend für mich, dass du schon wieder hier aufgetaucht bist und dich entschuldigt hast. Wobei ich noch immer nicht ganz sicher bin, ob ich dir glauben kann oder nicht. Und es ist gut, dass du Interesse wegen dem Baby zeigst, aber das war es auch schon. Wenn du darauf bestehst als Vater ein Teil im Leben unserer Tochter zu sein, dann akzeptiere ich das, mir bleibt nicht viel übrig. Aber lass uns den Kontakt so gering wie möglich halten..."

Ich würde es nicht aushalten wieder verarscht zu werden. Dann müsste ich das Land verlassen vor lauter Scham. Besser eine klare Grenze ziehen und gut ist es.

Da musste sie etwas mehr an sich denken. Das war nur fair, dass sie die Grenze zog, es war sowieso schwer genug.

Jetzt kam ihre Mutter mit zwei Tassen Tee zu ihnen und stellte sie ab.

Echt jetzt?? Jetzt wo ich ihm das gesagt habe? Das heißt, dass er noch nicht fährt. Was soll ich denn noch mit ihm reden? Ich will nicht so tun, als würde mir das alles nichts ausmachen.

Karina wollte mit ihm sicher nicht über private Dinge sprechen. Wenn es um das Kind ging, okay, das sah sie noch ein. Bevor er rechtliche Schritte unternahm, und er hatte definitiv genug Geld dazu, dass er jeden Prozess gewinnen würde, falls es einen geben würde, ließ sie sich drauf ein, dass sie ihn teilhaben ließ an dem Baby.

Kopfkratzend sah sie ihre Mutter an.



"Dein Vater kommt auch gleich nach oben. Er möchte mit euch beiden reden", informierte sie die zwei und verschwand wieder.

Scheiße. Er spricht ihn sicher darauf an, dass er Geld zahlen muss. Das hat er schon so oft gesagt, dass ich darauf bestehen soll. Ich will ihn aber nicht um Geld anbetteln. Ich brauche sein Geld nicht.

Da sie ihm anbot von allen Bildern ein Foto zu machen, machte er das auch sofort. Mit seinem Handy schoss er Fotos und steckte es wieder weg.

Wegen seiner Frage fing sie an ein bisschen etwas über sich zu erzählen.

„Ohh.. das tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass es dir so schlecht geht. Ging es dir dann da schon nicht so gut wie wir geschrieben haben?“



Es lag Karina noch etwas auf dem Herzen. Das sagte sie ihm auch gleich noch. Irgendwie verletzte ihn das mehr als er gedacht hätte.

Wir treffen uns nur wegen dem Baby?? Und sie will gar nicht mehr mit mir zu tun haben?

Er konnte es nur akzeptieren und so annehmen wie es jetzt war. Wenn er wieder arbeiten ging würde er sie sowieso kaum mehr sehen. Wahrscheinlich war es besser so.

Nun kam ihre Mutter wieder und stellte ihnen eine Tasse Tee hin. So lange hatte er gar nicht vor zu bleiben.

„Vielen Dank“, bedankte er sich bei ihr.



Nebenbei erklärte sie noch, dass ihr Vater noch mit den beiden reden wollte. Jetzt bekam er ein richtig mulmiges Gefühl. Würde er durchdrehen? Bekam er Verbot? Er wusste wirklich nicht was gleich passierte.

„Ich habe übrigens noch ein Geschenk mitgenommen. Für das Baby, aber es ist noch im Auto“



Als er das letzte Mal einkaufen war, hatte er in einer Babyabteilung nachgesehen und etwas niedliches gefunden.

Seine Frage, ob es ihr schon damals schlecht ging, konnte sie gar nicht beantworten, weil ihre Mutter ja mit dem Tee dazwischen gekommen war. Aber er meinte nun, dass er noch ein Geschenk mit hatte. Karina sah ihn verwundert an.



"Ein Geschenk für das Baby? Aber es ist ja noch lange nicht soweit", meinte sie daraufhin. Woher sollte er das wissen, sie hatte ihm zwar das Foto gezeigt, aber er wusste ja eigentlich nicht einmal wie weit genau sie war.

Schleimt er sich damit einfach nur ein? Boah er ist so schwer zu durchschauen!!! Wie mich das nervt. Aber er hat so glücklich ausgesehen, als ich ihm eben die Fotos gezeigt habe. Kann es sein, dass das nicht gespielt ist? Wenn ich es nur wüsste. Wie soll ich ihm das glauben.

Man hörte die Tür ins Schloss fallen, es war die Hintertür zum Garten raus. Jemand zog seine Schuhe aus, das musste ihr Vater sein. Jetzt wurde die ganze Sache spannender. Wie würde er reagieren? Machte er einen Aufstand?

Die Schritte kamen immer näher und sie wurde nervöser. Doch sie verstand nicht, wieso sie so aufgeregt war. Sie stand auf, weil ihr Rücken verdammt schmerzte. Der Hocker war vielleicht doch nicht das richtige momentan.



"Kannst du etwas rutschen?", fragte sie V, der ihrer Bitte nachkam und Platz machte.

Mein Rücken bringt mich echt noch um.

Gemütlich lehnte sie sich zurück und genoss den kurzen Moment, der nur halb so sehr schmerzte. Augenblicklich drehte sie ihren Kopf zur Seite und sah ihren Vater, der nun bei ihnen war. Ernst sah er zu ihnen.

Karina lehnte sich vor und nahm ihren Tee in die Hand, dann setzte sie ihren Mund daran. Es war ihr unangenehm, dass ihre Eltern da waren und, dass ihr Vater mit den beiden reden wollte. Hätte sie einfach draußen mit ihm gesprochen oder wäre mit ihm woanders hingegangen, das wäre sicher besser gewesen.



Zaghaft nippte sie an dem heißen Getränk, weil es ihr unangenehm war. Ihr Dad räusperte sich und verschränkte seine Arme.

"Du bist also der Kerl, der meine Tochter geschwängert und verletzt hat?"

Jetzt wendete sie ihren Blick komplett in die Tasse. Mit beiden Händen hielt sie die vor ihr Gesicht. Da konnte sie V jetzt auch nicht helfen. Wieso sollte sie auch. Ihr war es ebenfalls unangenehm. Alleine schon die Tatsache, dass durch ihre Schwangerschaft klar wurde, dass sie Sex hatte war ihr schon peinlich und dann so etwas von seinem Vater zu hören war einfach merkwürdig.

"Ich hoffe, du verfolgst keine schlechten Absichten mit deinem Kommen. Du hast ein ganz schönes Chaos angerichtet!"

Unsichtbar, ich mache mich einfach unsichtbar. Ich bin gar nicht hier. Besser ist, ich verstecke mich weiterhin hinter meiner Tasse.

Karina erklärte ihm, dass es noch länger dauern würde bis das Baby kam.

„Naja dann nehme ich das Geschenk wieder mit“, sagte er dann einfach.



Ich weiß gar nicht mal wann genau das Baby kommt. Und wie lange dauert die Schwangerschaft überhaupt? Vielleicht steht auf den Fotos etwas.

Nun konnte man eine Tür hören. Wahrscheinlich kam jetzt ihr Vater. Am liebsten wollte er jetzt einfach gehen, doch das würde alles noch mehr ruinieren. Karina fragte nach ob er rutschen konnte. Das tat er auch und sie nahm neben ihm Platz.

Wieso will sie jetzt bei mir sitzen?

Das es wegen ihren Rückenschmerzen war checkte er wieder einmal nicht.

Dann stand er plötzlich bei ihnen und er fragte ob er der Mann war der ihre Tochter so mies behandelt hatte. Was sollte er darauf sagen? Am besten er stellte sich mal bei ihm vor.

„Hallo ich bin Kim Taehyung“, sagte er aufgeregt und verbeugte sich vor ihm.



Aus seinem Tee hatte er einfach noch gar nichts getrunken, weil er gar nicht dazu kam.

Hoffentlich ist das kein Vater der jemanden schlägt… würde er das überhaupt vor Karina machen?

„Nein ich verfolge keine schlechten Absichten“, versprach er ihm.



„Ich will mich wieder mit Karina vertragen und ich wollte gerne wissen wie das Baby aussieht und wie es beiden geht“

Wir haben noch nicht einmal mit dem Gespräch begonnen und mir kommt es schon lange vor.

Ihr Vater musterte V ganz genau.

"Das ist besser für dich, dass du nichts schlechtes im Sinn hast. Aber gut finde ich es nicht, dass du hier bist."

Er war einfach ehrlich. V hatte totales Chaos angerichtet und ihr Vater war der Meinung, dass es nicht so einfach war, das wieder zu beseitigen. Stellte er sich das so leicht vor? Nicht mit ihm.

Obwohl er es nicht anders verdient hat, ist es total ungut. Als könnte ich nicht für mich selbst einstehen.

"Wie hast du dir das vorgestellt. Dass du herkommst und einfach so tust, als hättest du sie nicht auf das schlimmste gedemütigt? Ich weiß nicht alles, was bei euch passiert ist, aber ich weiß genug."

Hat er wirklich vor sich mit mir zu vertragen? Wieso?

"Wie genau willst du dich mit ihr vertragen?", fragte er nach und setzte sich auf das Fernsehschränkchen. "Ich denke es reicht, wenn du deine Pflichten wahrnimmst und das mindeste dabei ist die finanzielle Verantwortung für meine Tochter und das Baby. Sie kann nicht arbeiten gehen und hat keinerlei Ersparnisse, um ihrem Kind das bieten zu können, was sie möchte. Ich rede nicht davon, dass es mit Geld zugeschüttet wird, aber es geht dabei um den täglichen Bedarf, um den Kindergarten, eine gute Schule, eine gute Ausbildung."

Die Teetasse stellte sie wieder weg, ihr Gesicht war total rot.



"Das war ein Thema, was ich nicht ansprechen wollte. Es ist unwichtig Dad!", versuchte sie sich einzubringen. Geld von ihm zu schnorren war echt das letzte, was sie wollte. Das wollte sie damals schon nicht. Karina schüttelte ihren Kopf und sah zu V.

"Ich brauche kein Geld", behauptete sie, doch ihr Vater mischte sich wieder ein.



"Karina, es geht nicht darum, dass man seine finanzielle Lage ausnutzt, es ist vollkommen egal, wie viel Geld auf dem Konto ist. Es geht darum, dass man die Verantwortung trägt. Fakt ist, dass es euer gemeinsames Baby ist und da wird er nicht drum herumkommen", versuchte er ihnen klar zu machen und fixierte ihn wieder mit seinem Blick.

"Was sie aber nicht braucht ist jemand, der es nicht ernst meint. Entweder du willst der Vater sein, oder du willst es nicht sein. Ein Kind zu wollen und eins großzuziehen sind zwar paar Schuhe, es ist nicht einfach", erklärte er weiter.

Sie sah ihren Vater an. Er war nicht ihr Erzeuger, aber er war ihr Dad. Wie schwer musste das gewesen sein Kinder aufzuziehen, die nicht die eigenen waren? Und er liebte sie so als, wären sie sein eigen Fleisch und Blut.

Damit hat er Recht.

Ihre Mutter sah schon fast mitleidig zu den beiden rüber. Sie war einfach weicher, als ihr Vater. Man könnte meinen, dass Karina wirklich in manchen Dingen von ihm abstammte.

Natürlich fand ihr Vater keine guten Worte und das machte er ihm auch klar. Es war unschön die ganzen Sachen zu hören, aber da war er auch selbst Schuld.

Wie ich mich mit ihr vertragen will? Weiß er davon, dass ich sie mag?

Nun kam er zu dem Punkt wo er das wesentliche ansprach. Es war das Geld.

Denkt er wirklich ich würde mich nicht mehr um sie kümmern und das Baby?

Sofort wandte Karina ein, dass sie kein Geld von ihm brauchte und sie keines wollte. Aber eigentlich war sie wirklich von ihm abhängig, weil sie kein Geld hatte und nicht arbeiten konnte. Ohne dem würde es ihnen schlecht gehen.

„Mein Vater war ein guter Vater und ich werde aus auch sein. Keine Sorge an dem Geld wird es nicht mangeln. Ich sollte jetzt gehen“, sagte er und stand auf.



„Danke für die Fotos. Ich melde mich wieder“, sagte er dann zu Karina.

Auf den Tee hatte er absolut keine Lust mehr. Den ließ er einfach stehen obwohl das unhöflich war. Über die Worte ihres Vaters musste er auf jeden Fall nachdenken. Vor allem wie man ein guter Vater werden würde.

„Danke für eure Gastfreundschaft. Ich finde den Weg alleine nach draußen“, bedankte er sich, ging dann zu seinen Schuhen die er sich anzog und verließ mit seinem Zeug das Haus. Er fuhr gleich mit dem Auto zu seinen Eltern um mit ihnen zu reden. Während der Autofahrt musste er versuchen nicht zu weinen.



Was war wenn er wirklich so ein schlechter Vater war? Wenn sich seine Tochter einen anderen Vater wünschte? Was war wenn Karina nach der Geburt einen anderen Mann kennenlernte? Dann wäre alles bestimmt noch schwerer. V fragte sich alles mögliche. Er war einfach richtig dumm gewesen, weil er nur in seiner Gruppe cool sein wollte.

Nachdem er bei seinen Eltern war, erzählte er ihnen davon, heulte sich aus und zeigte ihnen die Fotos von seinem Baby. Liebevoll schenkten sie ihm Kraft und redeten ihm gut zu. Auch erklärten sie ihm einfach, dass die Eltern sich verständlicherweise nur Sorgen machten.

Immer wieder sah sie zu ihm rüber. Das war das erste Mal, dass sie ihn eingeschüchtert erlebte. Sicher hatte er nicht damit gerechnet so einen Dämpfer verpasst zu bekommen, denn ihr Vater sprach Dinge aus, die waren Tatsache und die hätte sie sich nicht getraut zu sagen.

Irgendwie tat es ihr leid und sie verstand nicht wieso. Aber immerhin war er ja nicht als einziger Schuld daran, dass sie Schwanger war, da hatten schon beide dran Schuld.

Das einzige, das V daraufhin sagte war, dass er ein guter Vater sein würde, weil sein Vater auch ein guter war. Doch wieso war er dann nur so gewesen, wie er gewesen war? Wieso hatte er sie wie einen Gegenstand behandelt, wie etwas, das man wegwerfen konnte, sobald man es nicht mehr brauchte?

Karina wusste nicht, dass er früher anders gewesen war. Auch wenn er nicht viel dazu sagte, es hörte sich dieses Mal wirklich richtig ehrlich an.

Das heißt, er will echt dem
Baby ein guter Vater sein? Darüber muss ich einfach in Ruhe nachdenken.

Dass er dann die Kurve kratzte konnte sie verstehen. Ihr wäre das in seiner Situation auch extrem peinlich. Da würde sie ebenfalls im Erdboden versinken.

Als er hinausging war es extrem ruhig, sie sah ihm hinterher und ihr Vater kratzte sich am Kinn. Dann sah sie zu ihm.



„Was ist, wenn du ihn jetzt völlig verschreckt hast!“, brach sie das Schweigen. „Wenn er auf einmal doch kein Interesse mehr hat?“

“Dann zeigt es sein wahres Gesicht. Wenn er einen Rückzieher macht, dann kannst du froh sein, dass das geklärt wurde bevor er dich wieder verletzen kann!“

Nun stand sie auf.



„Das muss ich aber mit ihm klären. Es war gerade total unangenehm. Klar ist er ein Arsch oder gewesen, ich weiß nicht, ob er es noch ist. Aber es schien ihn wirklich zu interessieren, wie es mit dem Baby aussieht.“

Auch ihr Vater stand jetzt.

“Angenehm oder nicht, das ist unwichtig. Sein Verhalten war unter aller Sau und dann brauchst du ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen. Schätzchen, er kam zu ihr und fasste sie sanft an den Schultern an.

“Wenn es ihm ernst ist, dann wird er sich auch bei dir melden. Ein Mann, dem eine Frau und sein Kind wichtig sind, der wird sich nicht durch einen strengen Vater und dessen scharfe Worte unterkriegen lassen, meinte er ruhiger.

Durch die Hormone musste sie weinen. Tief in ihrem Herzen wünschte sie sich einfach, dass sich V schnell melden würde, dass er ihr bewies, wie wichtig es ihm war. Nickend ließ sie sich von ihrem Dad in den Arm nehmen. Als später Katie wieder Zuhause war, erzählte sie ihr davon. Auch den anderen schrieb sie es.