Offener Wohnbereich mit Küche und Essraum

Seine Worte hörten sich alle richtig nett an. Er kannte sie gar nicht, würde sie aber als Architektin später engagieren.

Jetzt saßen Irene und Jin nebeneinander und Ava noch etwas weiter weg. Doch das änderte sich schnell, als sie sich ebenfalls neben ihn setzte. Ihre Schwester redete solch dumme Sachen, dass sich Irene ins Gesicht greifen musste. Wie konnte sie ihm vorschlagen gemeinsam schwimmen zu gehen? Es gab vieles, was dagegen sprach. Er war ja berühmt und hatte bestimmt besseres zu tun, als mit einer Minderjährigen zu baden.



Es war aber nicht nur das, was Ava redete, sondern auch die Art, wie sie es tat. Flirtete sie mit ihm? Wie alt war er überhaupt? Davon hatte Irene gar keine Ahnung. Weil ihr das peinlich war, wie sie sich unterhielten, stand sie auf und ging auf die Toilette. Als sie wiederkam, waren die beiden nicht mehr dort.

Hm? Sind sie bereits in den Garten gegangen? , fragte sie sich und sah aus der großen Glasfront raus.



„Wo sind Ava und Jin hingegangen?“, fragte sie die beiden Mütter, die das allerdings gar nicht mitbekommen hatten. Wieso sorgte sich Irene um ihre Schwester? Lag es daran, dass sie so furchtbar miteinander flirteten?

Seokjung hatte es allerdings mitbekommen und  erklärte ihr, dass sie im Garten waren, damit sie Fotos miteinander machen konnten.

„Oh. Okay.“

Sie konnte gar nicht rausgehen, weil er anfing sich mit ihr zu unterhalten. Da sie nicht unfreundlich sein wollte, setze sie sich zu ihm und unterhielt sich sehr nett mit ihm. Zwischendurch sah sie immer wieder nach draußen aus dem Fenster, ob sie die beiden sehen würde. Doch das tat sie nicht.

Irgendwann setzten sich die Mütter auf die Couch, die Väter verschwanden auch und Irene unterhielt sich nett mit Seokjung. Er war älter als sie und echt freundlich. Von der Art her kam er ihr ganz anders vor, wie sein Bruder, das war ja bei ihnen auch nicht anders.

Nach einiger Zeit sah sie die beiden dann vom Garten aus reinkommen. Ava ging sogleich zum Kühlschrank, holte sich eine Dose und kühlte sich damit ab, das konnte Irene erkennen. Dann setzen sie sich zurück an den Tisch, aber ihre Schwester sagte kein Wort, sondern grinste in ihr Handy rein. Sollte Irene jetzt sagen, dass das unhöflich war? Womöglich kassierte sie wieder eine patzige Antwort von ihr, das wäre ihr zu unangenehm.

Ohne etwas daraufhin zu sagen, sah sie wieder zu ihrem Gesprächspartner und beantwortete seine Frage, die sie noch nicht beantwortet hatte.



„Tanzen und Lesen mag ich gerne, wenn ich nicht mit der Arbeit zu tun habe. Aber das Planen und Gestalten ist ja auch ein Hobby von mir“, erklärte sie.

Nachdem sie wieder ins Haus kamen, setzte sich Jin wieder an seinen Platz. Während die beiden noch redeten, beobachtete er Ava, wie sie sich kühlte. Das sah wieder einmal richtig gut aus. Gerne würde er über sie herfallen.



Das ist ja mal was ganz anderes. Sie lässt mich zappeln, aber liegt wahrscheinlich daran, dass sie noch so jung ist. Ich wusste gar nicht das ich auf so etwas stehe. Das nächste mal lässt sie mich ran. Ich freu mich schon.

Damit es nicht zu sehr auffiel, drehte er sich dann zu Irene und seinem Bruder, die sich blendend unterhielten. Ava hatte wirklich recht, mit dem verkuppeln.

"Was tanzt du denn so?", unterbrach er jetzt ihr Gespräch.



Seokjung war deshalb Single, weil jedes mal die Frauen zu Jin kamen. Naja so unschuldig war er ja nicht, denn er provozierte es immer, indem er oben ohne herumlief oder heimlich mit den Frauen flirteten. Wenn Seokjung mal eine mit nach Hause nahm, dann war es schon sein Todesurteil, denn immer entschieden sie sich für Jin und verloren das Interesse an ihm.

Ihr Gespräch wurde von Seokjungs jüngerem Bruder unterbrochen, der seine Neugierde daran zeigte, was Irene so tanzte.

Jedes Mal, wenn Ava dabei war und Irene etwas über sich erzählte, bekam sie ein schlechtes Gewissen, denn ihre Eltern rückten sie auch immer ins Licht und ließen ihre Schwester eher außen vor.

„Nunja“, fing sie an zu reden und stoppte dann. Es war ihr peinlich das zuzugeben, denn die Art von Tänze passten nicht wirklich zu ihr.

„Ich tanze gerne zu Hip Hop und Rock.“



Jetzt musste sie etwas lachen, weil es ihr peinlich war und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Das ist mir etwas unangenehm zuzugeben... So gut bin ich auch gar nicht. Ava kann viel besser tanzen als ich, sie verbringt viel Zeit damit sich Tänze genau anzusehen.“

Das stimmte auch, denn Ava hatte zu viel Freizeit und nutzte diese oft, um sich Videos anzusehen.



„Was macht ihr gerne?“, wollte sie jetzt von den beiden wissen und hatte schon wieder völlig vergessen, dass Jin ja eine Berühmtheit war.

"Hip Hop und Rock?", fragte er nach und fing an zu lachen.



Er meinte es keineswegs böse, aber bei ihr konnte er sich das nicht vorstellen. Da sie so ruhig war und sich lieber im Hintergrund aufhielt. Immer wieder hob sie ihre Schwester hervor und erzählte den beiden das sie besser tanzen konnte.

"Echt? Ava kann auch tanzen? Das muss man echt mögen. Vielleicht kann sie auch einen Tanz von uns"



Nun erkundigte sie sich bei ihnen was sie gern mochten. Da gab es so einiges. Bevor überhaupt sein Bruder antworten konnte, fing er gleich an die Dinge wie ein Wasserfall aufzuzählen.

"Ich koche sehr gerne, sehe mir Filme an, spiele Videospiele und ich gehe gerne alleine trinken"

Jetzt kaum auch mal Seokjung zum antworten, "Ich lese auch sehr gerne, bin oft mit Freunden unterwegs und gehe manchmal wandern"

Obwohl Seokjung es nicht zugeben würde, regte ihn es wieder auf, das er die beiden bei ihrem Gespräch unterbrochen hatte. Jedes Mal wieder, lenkte er seine Aufmerksamkeit auf sich. Machte er das mit Absicht?

Nachdem sie erzählt hatte, was sie so tanzte, fing Jin an zu lachen. Jetzt war es ihr noch unangenehmer und sie schämte sich, dass sie es gesagt hatte.



Zuerst beantwortete er ihre Frage, weil er schneller war als sein Bruder.




„Kochen? Achso stimmt, hast du dafür überhaupt Zeit? Das soll jetzt nicht blöd klingen, aber ich dachte immer, dass man keine Zeit hat, wenn man berühmt ist“, sagte sie und sah dann zu seinem Bruder, der ebenfalls ihre Frage beantwortet hatte.

Er meinte, dass er ebenfalls gerne las und auch gerne wandern ging.

„Oh. Beim Wandern kann man sehr gut abschalten“, stimmte sie zu und trank aus ihrem Glas. Gerade war es schon angenehmer sich mit den beiden zu unterhalten. Irene brauchte immer etwas Zeit, um aufzutauen.

"Wenn es die Zeit erlaubt. Oft bekommen wir unterwegs etwas zu essen. Vielleicht koche ich 1 oder 2 mal in der Woche", erzählte er ihr.

Er fragte sich gerade ob sie wirklich Interesse an seinem Bruder hatte. So normal und langweilig wie er war, nahm ihm keine Frau. Da konnte er auch nichts dafür. Da war er eben die bessere Auswahl und das merkten auch sie Frauen.

"Ahja.. da fällt mir ein. Ich  wollte dir noch meine Handynummer geben", berichtete er.



"Hast du einen Block und eine Stift? Oder hast du dein Handy da?"

Seokjung würde das sicher wieder aufregen, dass er im Vordergrund stand so wie immer. Seitdem er berühmt war, hatte er sich nur ins negative verändert. Ob er jemals wieder der nette und zuvorkommende Jin werden würde?

"Du kannst dich übrigens, jederzeit bei mir melden. Falls ich nicht abhebe, dann arbeite ich", erklärte er Irene extra noch.

Oder er war anderweitig beschäftigt mit seinen Frauen.

"Ich melde mich auf jeden Fall"

Kaum waren sie drinnen, lag die ganze Aufmerksamkeit schon wieder auf Irene. Auch, wenn sie versuchte von sich abzulenken, es klappte einfach nicht so und wieder einmal ging es um sie. Wieso fragte sie nie jemand etwas, oder wollte von ihr was wissen?

So gut tanzt sie wirklich nicht. Da hat sie recht, dass ich besser bin.

Und ob sie einen Tanz von ihnen konnte. Sie lernte ganz unterschiedliche Tänze von verschiedenen Bands, da sie nicht auf eine festgelegt war, die sie mochte.



"Natürlich kann ich das, ich kann sogar mehrere Tänze von euch. Irene bestimmt nicht, sie weiß nicht einmal wirklich, wer BTS überhaupt ist", ließ sie ihre Schwester auflaufen und trank aus ihrer Dose.

Dass er gerne kocht habe ich glaube schon mal gehört. Sie sah auf, als er meinte, er wollte Irene seine Handynummer geben, sie dachte, sie würde nicht richtig hören. Das ärgerte sie ein bisschen, wieso gab er Irene seine Nummer, aber ihr nicht? Sie hatten sich im Garten geküsst, war es da nicht eher so, dass er sie ihr geben sollte? Immerhin hätten sie ja vor, dass sie das ganze ein anderes Mal weiterführten.



Doch sagen wollte sie deshalb auch nichts, weil sie nicht komisch klingen wollte. Die Nummer würde sie schon rauskriegen, denn ihre Schwester hatte ihr Handy ohnehin nicht ständig bei sich.

Meint er das ernst? Sie kann sich jederzeit bei ihm melden?

"Was habt ihr beiden denn vor?", fragte sie einfach, um nicht anhänglich oder nervig zu klingen, dass ihre Schwester seine Nummer bekam.

"Das ist ja gar nicht so selten, dann kannst du gut kochen?", fragte sie ihn. Wenn er es gerne machte, war er sicher schon geübt darin. Sie wunderte es, dass er so oft dazu kam. War man als Idol nicht ständig unterwegs?

Dass sich ihre Schwester mal nicht in ein Gespräch mit einbrachte war auch sehr selten. Natürlich redete sie mit, als es ums Tanzen ging. Irene verstand es, dass sie sich immer etwas hervorheben wollte, denn auch ihrer Meinung kam Ava oft viel zu kurz, obwohl sie viele positive Eigenschaften und Talente hatte. Sie sah das alles ganz anders, als Ava. Denn sie wurde oft eifersüchtig, sobald es um Irene ging, andersherum aber war Irene immer sehr froh, wenn es auch mal um ihre Schwester ging.

Aber meistens sagte sie etwas Negatives über Irene, um sich selbst besser da stehen zu lassen, so wie jetzt. Das musste sie ja ihm nicht erzählen, dass sie keine Ahnung hatte, wer er war.

"Tut mir leid, ich hab es nicht so mit der aktuellen Musik und den Bands", entschuldigte sie sich am Tisch bei ihm. Vom Namen her hatte sie auf jeden Fall schon hin und wieder davon gehört, aber das wars auch schon. Vielleicht kannte sie sogar ein paar Lieder, aber konnte nicht zuordnen, von wem sie waren.

Jin erinnerte sie jetzt daran, dass er ihr noch seine Nummer geben wollte. Das hatte sie schon wieder ganz vergessen, weil sie sich so nett mit seinem Bruder unterhalten hatte.

"Oh, achja! Ehm, nein mein Handy ist oben", sagte sie und stand dann auf. In der Küche gab es immer Zettel und Stifte. Das Handy hatte sie meistens oben, wenn sie sich unten aufhielt, wieso auch mitnehmen, sie brauchte es ja nicht, wenn sie in Gesellschaft war. Irene holte Stift und Zettel und schob es zu ihm rüber, da kam auch schon die Frage, was die beiden vorhatten. Bestimmt verstand ihre Schwester das ganze total falsch.



"Er möchte sein Schlafzimmer umgestalten und hat gefragt, ob ich das machen kann", erklärte sie aber gleich, um mögliche Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

„Die anderen sind schon von meinen Kochkünsten begeistert“, prahlte er vor allen.



Wenn er den anderen Mitgliedern beim Kochen zusah, wurde ihm richtig schlecht. RM zum Beispiel konnte nicht einmal Zwiebeln schneiden. Irgendwie musste er immer alles selber machen, weil keiner was auf die Reihe brachte.

Nun stellte Ava ihre Schwester vor den anderen bloß.

„Macht doch nichts. Nicht jeder kennt uns, dafür musst du dich nicht entschuldigen“



Da Jin das mit der Nummer erwähnte, meldete sich Ava gleich zu Wort und erkundigte sich warum sie ihm die Nummer gab und Irene erklärte sich daraufhin.

„Du kannst ja mitkommen, wenn du Zeit hast“, bot er ihr an.



Falls es nicht mit Irene klappte mit ihr zu flirten würde er sich mit Ava amüsieren. Außerdem hatte sie ihm noch eine wenig mehr versprochen, beim nächsten mal.

Nachdem Irene ihm den Zettel und den Stift gab, schrieb er seine Nummer auf und schob ihn wieder zu ihr.

Irene war immer begeistert, wenn ein Mann kochen konnte und es auch gerne tat, das war ja nicht selbstverständlich.

Mit viel Verständnis wies er ihre Entschuldigung  zurück. Das war sehr freundlich von ihm. Sie fühlte sich dennoch etwas blöd deshalb, doch das überspielte sie einfach.

Da hat er recht, nicht jeder kennt seine Band, aber ich denke sie sind schon wahnsinnig bekannt, sonst hätte Ava mich vorher nicht so angefahren deshalb.

Auf Avas Einbringen hin, lud Jin sie ein, dass sie einfach mitkommen könnte, wenn Irene zu ihm kam.

Hm. Dann wäre ich nicht alleine... aber ich hoffe, dass sie nichts anstellt... oder anfasst? Wieso denke ich so schlecht von ihr, sie ist ja nicht mehr 15. Ich sollte ihr wohl mehr vertrauen.

Doch sagen tat sie darauf nichts, sondern ließ ihre Schwester reden, die sich auf diese Einladung hin zu freuen schien wie ein Honigkuchenpferd.

Den Zettel mit seiner Nummer hob sie in die Hand und steckte ihn ein, ohne noch einmal drauf zu sehen. Sie würde sicher stimmen.

„Danke dir.“



Nun drehte sich Irene wieder zu Seokjung um, weil er gerade so ruhig war. Sie rieb ihre Hände langsam und sachte auf ihren eigenen Oberschenkeln hin und her, das tat sie öfter, wenn sie etwas angespannt war. Der ganze Abend mit Fremden war eben solch ein Auslöser. Sie unterhielt sich jetzt wieder etwas mit ihm, denn vorher hatten die beiden gut mit einander reden können, bevor die anderen zwei gekommen waren.

„Was? Ich darf mitkommen? Da sage ich bestimmt nicht nein! Gerne komme ich mit!“, äußerte sie sich gut gelaunt dazu.



Wer würde da schon nein zu sagen? Die Person, die das tat, musste einen an der Waffel haben, anders wäre es nicht zu erklären.

An die Nummer komme ich sicher auch ran, dann kann ich ihm schreiben, das macht ihm bestimmt nichts aus.

Wie ihre Schwester einfach sie war und nicht die ganze Zeit mit Jin redete, verstand Ava gar nicht. Er sah super gut aus, war berühmt und war einfach Jin! Da musste sich doch alles um ihn drehen am Tisch. Jetzt traten ihre Mütter wieder hinzu und die Mutter von Ava und Irene forderte ihre Töchter dazu auf, ihr beim Nachtisch aufdecken behilflich zu sein, was sie ohne Widerworte auch erledigten.

Der Abend verging wie im Flug, aber es war ein genialer gewesen. So etwas konnten sie gerne öfter machen. Ständig dachte sie an die Küsse mit ihm und daran, dass sie ihm gesagt hatte, er brauchte nächstes Mal nicht so zärtlich sein. Würde sie das überhaupt zulassen können, wenn es soweit war? Sie würde es schon sehen. Auf das Treffen bei ihm freute sie sich jetzt schon.

Ihr Besuch verabschiedete sich irgendwann wieder und nachdem unten alles erledigt war, was noch getan gehörte, lief Ava in ihr Zimmer, warf sich auf ihr Bett und schrie fast schon in ihr Kissen hinein, um das zu verarbeiten und zu realisieren, was da heute Abend passiert war. Irgendwann ging sie schlafen.

Donnerstag, 30.04.2020

Irene schloss die Tür hinter ihm und stellte sich so hin, dass ihre Arme vor ihrem Körper waren und sie mit ihren Händen spielte.

"Das Essen ist bald fertig. Du kannst dich gerne schon hinsetzen", erklärte sie ihm.

Er trägt sogar eine Brille. Irgendwie sieht er ganz anders aus damit.

Irene stellte sich hinter die Küchenzeile und richtete etwas her. Der Tisch war schon gedeckt, da sie das zuvor getan hatte.



"Was möchtest du trinken?", erkundigte sie sich bei ihm. "Wasser, Limonade, Bier, Wein?"

Die beiden kamen rein und es roch schon richtig gut nach Essen. Heute würde er sich den Bauch sicher wieder richtig vollschlagen. Dafür musste er nachher umso mehr trainieren, aber das war es wert. Sonst versuchte er immer nur das zu essen was für sie vorgeschrieben wurde.

"Eine Limonade hört sich gut an. Ich muss nachher noch mit dem Auto nach Hause fahren, also lasse ich lieber den Alkohol", erklärte er Irene.



Weil sie ihn aufgefordert hatte sich zu setzten, machte er das erstmal. Am Tisch war nur für zwei Personen gedeckt. Hatten sie ein Date oder was war los?

"Sind deine Eltern gar nicht da?", fragte er verwundert.



Ihre Mutter hat mich doch extra hierher gebeten.

Gespannt musterte er Irene und ihr Kleid.

Seine Antwort, lieber keinen Alkohol zu trinken, da er mit dem Auto da war, war sehr vernünftig. Daran hatte sie gar nicht gedacht, da es in Korea eher typisch war, etwas zu trinken, wenn man irgendwo war. Aber das war ihr sowieso Recht.

„Ah, stimmt. Ok, eine Limonade dann.“

Irene drehte sich zum Kühlschrank und bewegte sich auf den zu, holte die Flasche mit der Limonade heraus und schüttete sie in ein Glas ein. Mit dem kam sie zum Tisch und stellte es ihm hin.

Jin fragte sie jetzt, ob ihre Eltern gar nicht da wären. Dabei machte er eine niedliche Bewegung mit seinem Mund und Irene sah woanders hin. Die Frage musste ja kommen. Auf dem Weg zurück zur Küche beantwortet sie sie ihm.

„Sie sind auf einem wichtigen Geschäftsessen, das wusste ich vorher nicht. Meine Mutter hat dich einfach eingeladen und ist jetzt gar nicht selbst da“, erzählte sie lächelnd.



Normalerweise war sie nie alleine mit einem Mann und schon gar nicht bei ihnen Zuhause, weshalb sie ein bisschen Nervosität begleitete. Das Essen richtete sie im Topf noch fertig her und stellte es nun auf den Tisch, holte noch die Beilagen, die alle einzeln in kleinen Schälchen angerichtet waren und setzte sich mit einem halben Glas Rotwein zu ihm.

„Halte ich dich nicht von irgendwas Wichtigem auf?“

Während Irene zum Kühlschrank ging, musterte er sie ganz genau. Bald schon würde er auch Irene zu fall bringen. Auf diesen Moment würde er sich ganz besonders freuen.

Nachdem Irene ihm die Limonade brachte, kam auch schon die Antwort.

Ihre Eltern sind nicht zu Hause? Und Ava wie es aussieht auch nicht. Wir haben das ganz Haus für uns alleine.

Nun stand das Essen auf dem Tisch und Irene setzte sich auch. Jin sah das Glas Rotwein und fragte sich ob sie das öfters machte.

"Trinkst du gerne?", fragte er sie interessiert und richtete kurz seine Brille, weil sie rutschte.



Hätte er von ihr gar nicht erwartet, wenn er ehrlich war. Weil sie ihm immer so überaus brav vor kam und Ava erzählte ihm auch so einiges von ihrer Schwester. Eher gesagt beschwerte sie sich ständig über Irene.

Nun nahm er sich etwas vom Essen und fing an.



"Hast du das alles alleine gekocht?"

Weil sie ihr Glas mit Wein hingestellt hatte, wollte er wissen, ob sie gerne trank.



„Wenn es zum Essen dazu passt, dann trinke ich gerne mal einen Wein“, gab sie zu und teilte dann von dem Essen aus.

Ihr fiel sofort auf, dass er seine Hand auf eine spezielle Art schwang, als er seine Brille richtete.

Das sieht interessant aus, macht er das mit Absicht?

Nun nahm er vom Essen und wollte von ihr wissen, ob sie das alleine gekocht hatte. Nickend bediente auch sie sich.

„Ja. Schmeckt es nicht?“, erkundigte sie sich besorgt. Vielleicht traf es ja nicht seinen Geschmack, sie hatte nicht fragen können, was er gerne mochte.

„Ich habe einfach etwas gemacht, bei dem ich denke, dass es jeder isst!“, erklärte sie ihm und dann fiel ihr ein, dass sie etwas von den Beilagen vergessen hatte.

„Oh stimmt“, sagte sie und stand dann wieder auf. „Ich habe etwas vergessen!“

Irene ging es aus dem Kühlschrank holen und stellte es zum Tisch, danach setzte sie sich wieder und aß weiter. Wieso waren ihre Eltern nur nicht da? Wie konnte ihre Mutter das so legen, dass sie selbst nicht dabei waren? Es war ihr klar, dass es immer eigenartig war, wenn eine Frau mit einem Mann alleine war, auch wenn sie ja nicht einmal etwas von ihm wollte.

Hoffentlich passiert nicht wieder so etwas, wie letztens.

Irene schon sich etwas zu Essen in den Mund. Sie hatte schon richtig großen Hunger, weil sie seit dem Mittagessen nichts mehr wirklich gegessen hatte.



Irgendwie wusste sie nicht, was sie sagen sollte und je länger sie nicht wusste, was sie sagen sollte, desto unangenehmer war es ihr.



„Ava ist heute auch nicht hier. Sie ist schon seit heute Mittag unterwegs, weil sie ihren Geburtstag feiert“, erzählte sie ihm einfach.

Wow... hätte ich ihr wirklich nicht zugetraut. Sie sieht so brav aus.

"Doch es schmeckt richtig gut. Ich bin nicht gewohnt, dass jemand für mich kocht", lobte er ihre Kochkünste.

Irene hatte völlig die Beilagen vergessen und holte sie aus dem Kühlschrank. Die stellte sie auf den Tisch und aß weiter.



Wie lange hat sie wohl dafür gebraucht? Das ist richtig viel.

Normalerweise kochte er bei sich zu Hause oder sie bestellten sich etwas. Öfter gingen sie auch essen, doch eingeladen wurde er sehr selten zum Essen.

"Ist das üblich, dass deine Eltern einen Mann zu sich einladen und nicht zu Hause sind?", fragte er verwundert.



Für ihn war es genau perfekt und er konnte seine Chancen erhöhen um ihr nachher näher zu kommen. Hoffentlich ließ sie sich mal auf ihn ein. Bis jetzt war sie sehr abgeneigt von ihm gewesen.

Echt? Sie hat heute Geburtstag? Davon hat sie mir gar nichts erzählt.

"Wann kommst du wieder mal zu mir?", erkundigte er sich bei ihr.

Irene war erleichtert darüber, dass es ihm gut schmeckte. Seine Reaktion darauf sah auch sehr ehrlich aus.

„Selbstgekochtes Essen drückt oft mehr aus, als einfach nur etwas zu bestellen“, meinte sie und aß weiter. Jin wollte wissen, ob das für ihre Eltern normal war, einen Mann einzuladen und nicht einmal dort zu sein.

Sie ließen sich oft einiges einfallen, aber das war bisher noch nicht der Fall gewesen. Leicht schüttelte sie den Kopf.

„Nein. Das haben sie eigentlich noch nie so gemacht. Ich bin auch bis kurz davor davon ausgegangen, dass sie dabei sind“, gab sie ehrlich zu. Ihr war es unangenehm darüber zu reden, dass sie mit ihm alleine dort war, deshalb trank sie von ihrem Wein und stellte das Glas wieder ab.

Irene kochte hin und wieder schon ganz gerne Mal. Sie war auch nicht so viel unterwegs wie Ava, deshalb hatte sie mehr Zeit dafür.

Ab und zu sah sie natürlich zu ihm, Vorallem wenn sie ihm antwortet. Dabei beobachtete sie ihn ein bisschen beim Kauen.

Wann ich wieder zu ihm komme? Hm. Fragt er das einfach so?

Immer wieder kam ihr in den Sinn, was ihre Schwester erzählt hatte.

„Ich denke, wenn es keine weiteren Änderungen mehr gibt, dann reicht es, wenn ich komme, sobald die Möbelstücke gebracht werden“, erklärte sie, aß etwas und strich sich die Haare hinters Ohr.



„Kann ich das alles so in Auftrag geben, wie es momentan ist?“, wollte sie wissen und sah zu ihm.

„Wow.. die trauen sich ganz schön was“, meinte er und war erstaunt über ihr vertrauen.



Dann wussten sie bestimmt nichts von seinem Ruf als Schürzenjäger. War auch besser so. Das spielte ihm richtig in die Karten.

„Ja, kannst du. Jetzt gefällt es mir richtig gut“, sagte er und trank nun von seiner Limonade.

Auf ihren Besuch freute er sich besonders.  Er hatte sie auch schon etwas einfallen lassen um sie 100% zu schwächen. Dann konnte sie wirklich nicht mehr aus.

Das mit Ava ist Schade.. ich wollte sie zu ihrem Geburtstag beglücken. Das hole ich auf jeden Fall mit ihr nach. Jetzt ist mal Irene dran. Wie sie wohl so im Bett ist? Stille Wasser sind tief.

„Was machen wir nach dem Essen?“, fragte er gespannt und rutschte weiter nach vorne, zu ihr.



Wahrscheinlich wollte sie ihn gleich loswerden, aber er würde nicht so schnell aus ihrem Haus verschwinden. Da gab es schon einiges was er mit ihr machen wollte.

War es doch keine gute Idee ihn einzuladen? Hätte Irene doch noch absagen sollen? Das hätte sie nicht machen können so kurzfristig. Wenn er sich extra Zeit freihielt dafür, dann könnte sie nicht einfach kurz davor absagen.

Ihr war es ja auch unangenehm, dass sie ganz alleine mit ihm da war, aber was sollte sie tun? Immer wieder rief sie sich in ihr Gedächtnis, dass sie älter war als er, also musste er ihr gegenüber respektvoll bleiben. Mit vielen Gedanken versuchte sie sich das zurechtzulegen, außerdem war sie alt genug, um mit einem Mann alleine zu sein.

Es gefällt ihm? Da bin ich erleichtert!



Irene lächelte, als er sagte, dass es ihm jetzt gut gefiel, was sie für sein Zimmer geplant hatte. Das hieß, sie konnte ihre Pläne weiterreichen und mit dem Tischler und den anderen besprechen wie was gemacht wurde, das tat sie sehr gerne.

„Das freut mich, dass es dir gefällt. Dann gebe ich es gleich morgen in Auftrag!“, informierte sie ihn darüber. Sie fand es immer total spannend, wenn ihre Zeichnungen und Modelle zum Lebe erwachten und richtige Form annahmen.

Auf einmal rutschte er weiter ihr entgegen und fragte, was sie nach dem Essen machen würden. Irene hatte gerade etwas gegessen und bewegte ihren Arm nicht.



Nach dem Essen? Stimmt. Daran habe ich gar nicht gedacht, ich war so mit kochen beschäftigt, dass ich nicht daran gedacht habe, dass er nicht nur wegen einer Mahlzeit diese Strecke fährt.

„Ich habe gar nichts geplant, da meine Eltern so kurzfristig verschwunden sind“, erklärte sie und kratzte sich am Hals.

„Das Haus habe ich ja das letzte Mal schon gezeigt... Spielst du gerne Videospiele?“, fragte sie ihn einfach.



Vielleicht wäre das etwas, bei dem ihnen nicht langweilig wurde aber ohne eine eigenartige Situation hervorzurufen. Sie fand ihn ja sehr nett und er verhielt sich ihr gegenüber auch sehr höflich, aber sie dachte immer an das, was Ava gesagt hatte.

Sie ist richtig hübsch. Ich muss sie unbedingt für mich haben. Ob sie bei den anderen auch so distanziert ist? Wehe Kookie und Tae kommen mir zuvor.

Nun fragte sie ihn ob er Videospiele spielte. Wenn er ehrlich war, kam er gar nicht so wirklich dazu, aber er mochte Games ganz gerne. War sie eine gute Spielerin?

„Eigentlich schon. Welche hast du zur Auswahl? Spielen wir auf einer Konsole?“, fragte er nach und schob seine Brille weiter nach oben.



Ich könnte doch etwas trinken, wenn ich länger bleibe. Bestimmt haben ihre Eltern nichts dagegen, wenn sie mich mit ihr schon alleine lassen.

„Hast du Soju für mich da?“, fragte er nach.



Wenn nicht würde er einfach Bier trinken. Vorher hatte er noch gesagt er würde nichts trinken.

Jetzt war er fertig mit seinem Essen und legte die Stäbchen auf sein Schälchen. Vorher hatte er richtig reingehauen und jetzt konnte er nichts mehr essen. Er fragte sich ob sie nachher auch gleich noch so abweisend war, wenn er ihr näher kam.

Wieso sah es so gut aus, als er seine Brille hochschob? Sie fragte sich, ob er die nur als modisches Accessoire trug, oder, ob er wirklich schlecht sah. Sie brauchte normal auch eine, trug sie aber gerade nicht.



"Hm, ja. Wir können was auf der Nintendo Switch oder Playstation spielen", antwortete sie. "Die gehören meiner Schwester, aber sie hat sicher nichts dagegen, wenn wir sie benutzen."

Ich dachte, er wollte nichts trinken?! Wieso möchte er jetzt Soju?

Irene war etwas überfordert damit und lächelte auch dementsprechend.



"Soju? Du möchtest doch etwas trinken?", fragte sie noch einmal nach. Aber er war der Gast und da sollte sie nicht unhöflich sein, selbstverständlich durfte er etwas haben, wenn er darum bat. "Sicher... ich hole ihn ganz schnell!"

Irene schob ihren Stuhl vom Tisch weg, stand auf und holte ihm eine Flasche und ein passendes Glas dazu. Sie stand neben ihm und stellte das Glas vor ihm auf den Tisch, den Soju öffnete sie und schenkte ihm gleich ein ein, das machte man so als Gastgeber.

Dann setzte sie sich wieder hin und aß noch ein bisschen. Irene würde bei ihrem Wein bleiben. Er war ebenfalls schon fertig damit zu essen und sie räumte die Sachen noch schnell weg, damit es nicht unordentlich aussah. Nachdem sie den Tisch schnell noch gewischt hatte, stellten sie die Gläser ins Wohnzimmer, wo sie sich bückte, um die Spiele aus dem Fernsehschrank rauszuholen. Dann stellte sie ihm hin und sah ihn an.



"Es ist eigentlich von allem etwas dabei. Ego-Shooter, Sport, Tanz, Singen. Ava sammelt ziemlich viel", erklärte sie ihm. "Was möchtest du gerne machen?"

„Dann spielen wir etwas auf der Switch“, meinte er und sah sie an.



Sie erklärte ihm, wem die Konsolen gehörten. Auf ihn würde Ava sicher nicht sauer sein, wenn er mit ihrer Switch spielte. Irene jedoch konnte sich bestimmt eine Standpauke anhören, so gut wie die sich verstanden. Ihm war schon aufgefallen, das Ava nicht so gut auf Irene zu sprechen war. Ihm war es herzlichst egal ob die beiden sich mochten oder nicht. Jin hatte nur ein Ziel und zwar beide in sein Bett zu bekommen. Ava hatte er schon an der Angel. Ihm fehlte lediglich nur noch Irene in seiner Sammlung.

So nett wie Irene war, fragte sie noch einmal nach ob er sich sicher war und er nickte als Bestätigung. Dann holte sie ihm gleich Soju und schenkte ihm ein. Gleich darauf trank er das Glas leer.

Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, machte Irene alles sauber und sie gingen ins Wohnzimmer. Dort stellte sie die Gläser ab und das Soju. Jin setzte sich hin und sah zu wie sie aus dem Schränkchen etwas holte. Leider konnte er nicht viel von ihrem Körper sehen. Irene erklärte ihm was sie alles spielen konnten.

Tanzen hört sich richtig gut an. Ich würde liebend gerne wissen wie sie sich bewegt.



„Ich bin für tanzen, das hört sich gut an“, antwortete er und schüttete sich wieder Soju ins Glas. Natürlich trank er sein Glas wieder aus und sah zu wie sie das Spiel in die Switch gab.

Er ruft sich bestimmt ein Taxi oder jemand holt ihn nachher ab. Sonst fahre ich ihn einfach und er kann sein Auto morgen abholen.

Irene nickte, als er meinte, er wollte tanzen. Darin war er bestimmt gut, aber da es ein Spiel war, hatten seine richtigen Tanzkünste vielleicht gar nicht viel zu bedeuten.



"Ich muss dich aber vorwarnen. So schlecht bin ich bei dem Spiel nicht!", informierte sie ihn selbstbewusster. Je mehr Zeit sie mit jemandem verbrachte, desto leichter fiel es ihr mit einer Person zu reden und mehr sie selbst zu sein. Zu dem wirkte der Wein ein wenig mit, dass sie offener ihm gegenüber sein konnte.

Sie setzte den Chip vom Spiel in die Konsole ein und gab ihm einen Controller. Gemeinsam entschieden sie sich für ein Lied und stellten sich nebeneinander hin. Platz gab es dort mehr als genug, deshalb stelle sie sich in einem angemessenen Abstand von ihm entfernt hin.

"Ok, bereit?", fragte sie und startete dann. Irene machte das eigentlich ziemlich Spaß zu spielen, aber das machte sie nie, weil sie niemanden hatte, mit dem sie das machen konnte. Mit ihren Freunden ging sie gerne in eine Karaokebar, aber auch nur mit ihren engsten, die sie sehr gut kannten. Mit Fremden traute sie sich das nicht.





Sie musste anfangen zu lachen, weil da manche Bewegungen dabei waren, die richtig schwer waren und merkwürdig aussahen.



Immer wieder sah sie zu ihm rüber, weil sie wissen wollte, wie es bei ihm aussah.

Als sie meinte das sie nicht schlecht war, wollte er sich das auf jeden Fall genauer ansehen. Auf ihre Bewegungen war er schon besonders gespannt.  

Dann war es soweit und sie suchten sich ein Lied aus. Die beiden fingen an zu tanzen und ab und an schielte er zu ihr rüber. Seine Brille hatte er zuvor abgelegt, damit er sie nicht noch demolierte vor lauter Tanzen. Während er tanzte, rutschte ihm das Hemd immer so hoch, sodass man seinen Oberkörper sehen konnte.







Als das Lied vorbei war öffnete er zwei Knöpfe von seinem Hemd und sah zu ihr.

Ich konnte mich kaum konzentrieren, weil sie so heiß aussieht.

Statt Wasser als Durstlöscher zu trinken, trank er wieder Soju. Bald schon würde sie etwas sagen.

Immer, wenn sie zu ihm rüberschaute, konnte sie erkennen, dass sein Hemd hochrutschte. Von seinem Bauch konnte sie in den Sekunden nicht viel erkennen, aber das wäre ihr sowieso zu unangenehm gewesen.

Er bewegte sich ziemlich gut, das war sicher die jahrelange Übung beim Tanzen. Nun war das Lied zu Ende und Irene hatte knapp gegen ihn gewonnen.



„Ja, ich habe gewonnen!“

Voller Freude drehte sie sich zu ihm um, doch er öffnete gerade ein paar Knöpfe seines Hemdes.

Vielleicht ist Tanzen doch keine so gute Idee? Ob er lieber etwas anderes tragen möchte?

Als er dann wieder Soju trank, sah sie ihn überrascht an.

„Ich werde uns Wasser holen!“ meinte sie zu ihm und ging kurz in die Küche. Dort schnappte sie sich eine Flasche mit Wasser und zwei Gläser, mit denen sie zurück zu ihm kam.

„Wenn du Durst hast, solltest du lieber Wasser trinken.“

Wenigstens hatte er gut gegessen, somit würde der Alkohol langsamer anschlagen. Irene schüttete ihm Wasser ein und reichte es ihm. Um ehrlich zu sein, war es gar nicht so einfach in dem Kleid zu tanzen, aber sie gab sich alle Mühe. Von irgendwoher holte sie sich ein Haargummi und band ihre Haare zu einem Zopf zusammen, da die andauernd im Weg waren.



Irene sah zu ihm und jetzt fiel ihr auf, dass er seine Brille runtergemacht hatte.

„Kannst du ohne Brille was sehen? Oder musst du die gar nicht tragen?“, wollte sie wissen und trank aus ihrem Glas Wasser.

„Ist auch kein Wunder wie gut du dich bewegst“, meinte er und zwinkerte ihr zu.



Da kann man sich auch nicht konzentrieren bei so einer heißen Brezel.

Weil Irene ihn beobachtete, wie er Soju trank, fiel ihr ein das sie Wasser trinken konnten. Er jedoch würde bei seinem Alkohol bleiben.

Nachdem sie wieder zurück kam mit den Sachen, meinte sie er sollte lieber Wasser trinken. Das würde er sicher nicht machen. Doch Irene hielt ihm schon ein Glas Wasser entgegen. Aus Freundlichkeit trank er es leer und stellte das Glas ab.

„Das was ich sehen will, sehe ich..“



Und schön bald sehe ich dich unter mir..

„Normalerweise trage ich Kontaktlinsen“, antwortete er ihr.

Sie konnte er gut erkennen, aber sie anzufassen wäre ihm noch viel lieber. Bestimmt fühlte sie sich richtig gut an.

„Dir macht es sicher nichts aus, wenn ich auf deiner Couch schlafe oder? Ich hab den anderen schon Bescheid gegeben“, log er wie gedruckt.



Wenn sie schon alleine waren musste er jede Minute mit ihr ausnutzen. Sie würde ihn ja wohl nicht nach Hause schicken oder? Wenn sie immer das machte was die anderen sagten, war er gut im Rennen wenn er Sachen bestimmte.

Er flirtete wieder mit ihr, jetzt fiel ihr das viel eher auf, als vorher. Ob es eine gute Idee gewesen war, ihm Alkohol zu geben?

Zum Glück trank er das Wasser, was sie ihm gegeben hatte. Das war bestimmt besser, als nur Soju zu trinken.

"Ah, ja. Ich auch. Meine Brille trage ich meistens nur, wenn ich keinen Besuch habe."



Ihr Mund fiel überrascht etwas auf, als er meinte, er wollte bei ihr auf der Couch schlafen. War das jetzt sein Ernst? Irene dachte, er würde sich ein Taxi rufen oder so.



"Ehm", stammelte sie unsicher.

Ich weiß nicht, wann meine Eltern zurückkommen. Er kann nicht bei mir übernachten, nicht, wenn wir nur zu zweit sind...

"Ich kann dich nachher fahren, oder wir rufen dir ein Taxi", wäre genau da gewesen, was sie jetzt am liebsten gesagt hätte, doch es kam nicht aus ihrem Mund. Irene sah ihn an.

"Klar... kein Problem...", sagte sie mit einem leichten Lächeln, um nicht unfreundlich zu wirken und kratzte sich wieder am Hals. das war eine doofe Angewohnheit von ihr, wenn sie aufgeregt war.



Jetzt könnte ich auch ein Glas Soju vertragen, aber das wäre ein Fehler. Ich sollte nüchtern bleiben! Was, wenn er wieder etwas versucht?

Irene wusste, dass er Interesse an einigen Frauen hatte, weshalb ihr das noch unangenehmer war.

"Du kannst aber auch gerne hier unten übernachten, die Couch ist viel gemütlicher und größer, wenn sie erst einmal ausgezogen ist", erklärte sie ihm und wählte jetzt einfach ein neues Lied, auf das sie tanzen konnten, damit es ihr nicht mehr so unangenehm war.



Weil es anfing, begann auch sie mit dem Controller in der Hand an zu tanzen. Sie konzentrierte sich so auf den Tanz, dass sie gar nicht mitbekam, ob er mittanzte. Ihre Gedanken waren durcheinander und sie lenkte sich gezwungenermaßen dazu, an etwas anderes zu denken.

Einfach auf das Tanzen konzentrieren, ihn gar nicht beachten. Er wird nur hier übernachten, mehr nicht. Das muss mir ja nicht unangenehm sein... Ich wünschte aber es wäre jemand hier!