Offener Wohnbereich mit Küche und Essraum

01.04.2020

Wie so oft, luden Irenes Eltern wieder einmal Bekannte oder Freunde von sich zu ihnen nach Hause ein. Natürlich mussten Irene und ihre 12 Jahre jüngere Schwester Schwester auch anwesend sein. Mit ihrem Outfit war sie schon zufrieden und kam in den Wohnbereich.

Ihre Schwester Ava spuckte ihr Getränk in ihren Becher zurück, als ihr Blick auf Irene fiel.



"Ach du scheiße, ist das ein Aprilscherz? Wenn du so aussiehst, dann wird uns nie wieder jemand besuchen kommen, weil jeder denkt, hier wäre der Sinn für Mode elendig verrottet. Gosh, wie kannst du Architektin sein, aber keinen Sinn für Mode haben! Das ist peinlich, zieh dich um, bevor dich Mama oder Papa sehen", quasselte ihre 17 jährige Schwester einfach drauf los und zerrte sie mit nach oben, wo sie ihr etwas anderes andrehte.

Da sie so oder so nicht gegen sie ankäme, folgte sie ihr einfach stumm. Was war daran so verkehrt an dem, was sie trug? Sicher hätten es ihre Eltern gut gefunden, weil sie es gekauft hatten. Neu eingekleidet kam sie gemeinsam mit Ava wieder runter.

"Ich glaube, dass das zu viel ist, für so ein freundschaftliches Essen."



"Das kann gar nicht zu viel sein. Alles, was ich nach dem vorigen Outfit an dir sehe, ist immer noch zu wenig. Echt, peinlich."

Ihre Schwester war immer sehr ehrlich zu ihr, was nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, denn Irene traute sich oft nicht, ihr die ganze Wahrheit zu bestimmten Dingen zu sagen, aus Angst sie verletzen zu können.



"Hm, wenn du das sagst...", stimmte sie letztendlich einfach mit ein, sie widersprach ihrer Schwester nicht. Manchmal konnte man nicht erkennen, wer von ihnen die ältere und wer die jüngere war. Trotz des riesigen Altersunterschieds, wirkte es häufig auf andere so, dass Ava die ältere von den beiden war. Irenes Unsicherheit und ruhige Art trugen sicher einen großen Teil dazu bei.

Wer heute zu Besuch kam wussten sie nicht wirklich. Als ihr Vater sagte, die Familie Kim kommt, da ging sie in ihrem Kopf die ganze Liste mit den dutzenden Familien Kims durch, die sie kannte. Es könnte jeder sein. Dass sie diese Familie allerdings noch gar nicht kannte, wusste sie natürlich nicht.

Um ihrer Mutter etwas unter die Arme zu greifen, half sie beim aufdecken vom Tisch, denn beim Kochen hatte sie eher nicht so viel Talent, da würde sie nur alles ruinieren. Ihre Schwester fletzte sich gemütlich mit ihrem Handy auf die Couch. Sie würde bestimmt keinen Finger rühren, das lag sicher an ihrem Alter.

Obwohl Jin besseres zu tun hatte, überredeten seine Eltern ihn zu diesem Essen. Ehrlich gesagt würde er sich in der freien Zeit mit den Frauen vergnügen, aber da musste er heute zurückstecken. Sein älter Bruder war natürlich auch dabei.



Die Familie wurde ins Haus gelassen und sie wurden von der Mutter freundlich begrüßt. Nachdem sie ein kurzes oberflächliches Gespräch hatten, kamen sie zum Sofa. Er konnte eine hübsches Mädchen sehen. Sofort marschierte er auf sie zu um sie zu begrüßen.

„Hi..ich bin Jin“, stellte er sich vor und warf ihr einen Luftkuss zu.



„Und wie heißt du?“, wollte er gleich von ihr wissen.

Der Besuch lohnte sich doch schon. Von Typ her traf es genau seinem Geschmack. Heute würde er sich doch besser unterhalten als gedacht.

Es klingelte und ihr Vater öffnete ihrem Besuch die Tür. Ava blieb einfach so liegen, wie sie sich vorher hingeschmissen hatte und blickte auf, als die Freunde ihrer Eltern das Haus betraten. Ganz langsam ließ sie ihr Handy sinken und öffnete automatisch ihren Mund.

Das ist Jin von BTS!? Habe ich mich verschaut?, fragte sie sich, weil sie nicht glaubte, dass das sein konnte.

Ava hatte genau das Alter, wo man alles voll mitbekam, was sich in der K-Pop Welt abspielte, deshalb wusste sie ganz genau, wer er war. Ganz zügig stand sie nun auf, weil sie vor ihm nicht wie ein Loser aussehen wollte. Als er sich dann bei ihr vorstellte war sie innerlich ganz aus dem Häuschen, denn er warf ihr seinen berühmten Luftkuss zu. Spätestens jetzt war bestätigt, dass es sich um den Jin handelte.



"Ich weiß. Ich bin Ava!", meinte sie und lief dabei etwas rot an, weil sie nicht darauf vorbereitet gewesen war jemand berühmtes in ihrem Haus zu treffen.

Ich hätte mein Zimmer doch aufräumen sollen. Am besten helfe ich Mama gleich mit, sonst denkt er noch, ich bin faul.

"Komm doch ganz rein und setzt dich schon mal, es dauert sicher nicht mehr lange", sagte sie zu ihm und führte ihn ins Wohnzimmer, seine Familie und ihr Vater liefen ebenfalls hinterher.

"Ach Mama, lass mich das machen", sagte sie schnell, ging zu ihr hin und nahm ihr den Topf aus der Hand, den sie dann vorbildlich auf den Tisch stellte, dabei sah sie immer wieder lächelnd zu Jin.



Ihre Mutter war ganz verwundert, wieso ihre Tochter plötzlich den Drang danach verspürte einen Finger zu rühren, aber sie beschwerte sich nicht. Das musste sie genießen. Dann sah sie die beiden Jungs von ihren Freunden und plötzlich kam ihr in den Sinn, dass sich Ava wegen dem hübschen Sohn so aufführen musste.  Vielleicht konnte sie das ja den Abend über noch ausnutzen.

Nun waren ihre Besucher da und wurden auch schnellstens hineingelassen. Irene war noch damit beschäftigt die Sachen auf den Tisch zu stellen und bekam von ihrer Schwester erst dann etwas mit, als diese mithalf. Ja, das war in der Tat sehr ungewöhnlich, eigentlich kam es fast nie vor, weshalb es jeden wunderte. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, schaltete Irene nicht so schnell und wusste noch immer nicht, wieso sie dies tat, auch als sie Jin erblickte.

"Annyeonghaseyo", begrüßte sie die Familie freundlich, aber dennoch zurückhaltend und leiser. Dabei spielte sie mit ihren Ärmeln herum.



Irene sah Jin an und dachte, dass er ihr bekannt vorkäme, doch sie wusste nicht woher. Weil sie nicht unhöflich sein wollte, sah sie aber wieder weg und machte weiter. Ava stand gerade in der Küche bei ihr und Irene beugte sich zu ihr.

"Mir kommt es vor, als hätte ich den einen schon mal irgendwo gesehen", sagte sie leise zu ihrer Schwester.

Immer wieder war Ava abgelenkt von Jins umwerfend guten Aussehen. Er war in der Tat der WWH Worldwide Handsome! Später musste sie ihn genauer anschauen.

Wieso hatten ihre Eltern nie erwähnt, dass sie mit seinen Eltern befreundet waren? Wie konnte man ihr so etwas vorenthalten? Sie war jetzt nicht direkt ein Fan, sie war kein Army, aber sie mochte die Band doch gerne, genauso wie viele andere Bands auch.

Um ihren Schein zu wahren, half sie noch etwas mit, oder tat zumindest so und stellte sich in die Küche. Ihre Schwester ließ eine Aussage aus ihrem Mund, die ließ Ava erschüttern. Blitzschnell sah sie Irene genervt an.

„Ist das dein Ernst? Natürlich kommt er dir bekannt vor! Das ist Kim Seokjin, von BTS. Lebst du eigentlich hinterm Mond?“, patzte sie sie an und schüttelte ungläubig ihren Kopf.

Irene war immer schon etwas eigen gewesen, aber, dass so etwas an ihr vorbeigehen konnte? Wie war das überhaupt möglich! Die beiden verstanden sich oft nicht gut miteinander, das lag bestimmt an dem gigantischen Altersunterschied.

„Manchmal denke ich, du bist ein Alien“, fügte sie noch hinzu, doch ihre Mutter fiel ihr dann ins Wort.

„Ava, jetzt reicht es, lass deine Schwester in Ruhe. Und sei ein bisschen respektvoller zu ihr, du vergisst immer wieder, dass sie älter ist als du!“, mahnte sie Ava.

Augenverdrehend schnaubte sie kurz, trug dann etwas zum Tisch, setzte ihr Lächeln auf und setze sich einfach auf den freien Stuhl neben Jin. Das musste sie natürlich ausnutzen.

„Ich weiß, das ist vielleicht unhöflich, aber...“, fing sie an und holte Luft. „Wäre es möglich, dass ich später ein Foto mit dir machen kann?“

„Ava! Er ist zu Besuch hier, lass ihn in Frieden. Setz dich hier rüber!“, forderte ihr Vater sie streng auf. Es war ja ein Versuch wert gewesen, aber ihr Vater kannte sie und hatte sie noch am ehesten unter Kontrolle. Auch, wenn sie nicht woanders sitzen wollte, schob sie ihren Stuhl wieder lächelnd zurück und setzte sich auf den Platz neben ihren Vater.



Auch gut, so kann ich ihn anschauen. Sein Bruder sieht gar nicht so gut aus wie er. Jin sticht schon sehr raus mit seiner Schönheit.

„Kim... Seok Jin...“, murmelte sie vor sich hin. „Sagt mir nichts. Tut mir leid.“

Irene war nicht so mit dem ganzen K-Pop Zeug involviert, wie ihre Schwester. Früher hatte sie auch mal etwas gehört, das waren aber eher Super Junior und 2PM. Die neuen Bands blendete sie irgendwie mehr aus. Wenn allerdings die Musik lief, bewegte sie sich auch mal dazu, ohne zu wissen von wem es war.

Irene wollte ihre Schwester noch fragen, ob sein Bruder auch berühmt war, doch soweit kam sie gar nicht, denn Ava bekam von ihrer Mutter geschimpft, weil sie Irene wieder einmal beleidigte. Sie blendete auch das oft aus, weil sie wusste, dass es einfach die Pubertät sein musste, weshalb sie solche Dinge sagte.

Wie es nicht anders zu erwarten war, setzte sich Ava direkt neben ihn, musste sich aber gezwungener Maßen umsetzen. Das hatte sie nun davon, wenn sie immer so aufdringlich sein musste.

Ihre Mutter und Irene trugen das restliche Essen auf den Tisch. Da sich ihre Mama neben ihren Vater setzte, war nur noch der Platz neben Jin frei, auf den sie sich dann setzte. Da sie niemanden kannte, wäre ihr jeder Platz gleich unangenehm gewesen. Irene schaute kurz zu ihm rüber und dann kam ihr ein Aufsteller von dem Zimmer ihrer Schwester in den Kopf. Da hatte sie ihn wohl einmal gesehen.



Nun sah sie wieder weg und widmete sich dem Essen.

„Greift zu, es ist genug Essen da“, lud die Mutter alle ein, dass sie anfangen sollten zu essen.

„Schön, dass es mal geklappt hat, dass ihr vorbeikommt! Bitte, nehmt euch“, fügte er Vater auch hinzu und schenkte Jins Vater und den Söhnen Bier in ein Glas.

Die kleine Schwester von Irene, huschte von der Couch auf und stellte sich mit ihrem Namen vor. Natürlich gab sie von sich Preis, dass er ihn kannte. Das ihr Gesicht richtig rot wie eine Tomate anlief, fand er amüsant. Er mochte es wenn er die Frauen schwach werden ließ.

"Schöner Name..", meinte er nur in grinste sie an.



Sie weiß also schon wer ich bin... Die gefällt mir jetzt schon ziemlich gut.

Dann wurden sie von ihr zum Tisch geführt und sie setzten sich hin. Die Frauen deckten den Tisch, stellten das Essen hin und sorgten dafür das auch etwas zu trinken da war. Immer wieder beobachtete er Ava die ihm extrem gut gefiel. Die musste er sich für sich gewinnen. Das sie noch Minderjährig war, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Viel eher dachte er das sie älter war. Da sie sehr groß für eine Frau war und bildhübsch aussah. Überfreut darüber, das sie neben ihm Platz nahm sah er gleich mit einem Lächeln zu ihr.



Sie fragte nach ob sie mit Jin ein Foto machen durfte. So etwas schlug er sicher nicht ab, doch ihr Vater belehrte sie und wollte das sie sich umsetzte, was sie auch tat. Zu schade. Jetzt fiel ihm auf das um eine Person zu viel gedeckt war.

Nachdem sich alle setzten bis auf Irene, stach sie ihm jetzt erst ins Auge. Beim servieren war sie so leise und ruhig gewesen, das sie ihm gar nicht aufgefallen war. Nun musterte er sie ganz genau. Jede einzelne Kurve von ihr.



Die ist ja genauso scharf wie ihre Schwester. Heute ist wirklich mein Glückstag. Der Besuch lohnt sich immer mehr. Schade, dass ich mich mit meiner flirterei am Tisch zurückhalten muss.

Weil das Essen schon auf den Tisch stand, machte er sich das Essen ins Schälchen. Irene setzte sich neben Jin und er drehte sich zu ihr. Dann war doch nicht zu viel aufgedeckt.



Die ist ja richtig klein. Hat auch was. Welche nehme ich mir als erstes vor?

"Und wie heißt du?", erkundigte er sich sofort bei ihr und fing an zu essen.

Nachdem sie anfingen sich am Essen zu bedienen und zu trinken, nahm sich auch Irene etwas. Dass Jin zu ihr sah, entging ihr nicht und sie drehte ihren Kopf etwas zaghaft, als er sie ansprach um nach ihrem Namen zu fragen.

„Oh, das habe ich ganz vergessen, wie unhöflich. Ich bin Irene!“, stellte sie sich noch vor.

Dann nahm sie ihre Stäbchen in die Hand und nahm etwas in den Mund.



„Irene ist unsere Älteste“, fing ihr Vater an seinen Freunden zu erklären. „Sie ist wahnsinnig talentiert in ihrem Beruf. Sie hat sogar selbst viel geplant bei unserem Haus, ihr müsst wissen, sie ist Architektin!“, erzähle er stolz.

Irenes Herz fing an wild zu schlagen, als sie hörte, wie ihr Vater über sie sprach, das war ihr richtig unangenehm.

„Das möchte wirklich niemand wissen, Papa...“, brachte sie etwas leiser ein. Hoffentlich wechselte er bald das Thema.

Doch er Find stattdessen an zu lachen.

„Das ist ganz typisch für sie. Das mag sie gar nicht, wenn man so von ihr redet. Ein sehr bescheidenes Mädchen! Ganz anders als unsere Ava. Bei ihrer Art merkt man gar nicht, dass sie viel jünger ist, als Irene.“

Weil es ihr nicht angenehm war, stopfte sie sich den Mund voll und hoffte einfach, dass er aufhörte über sie zu reden.



Ihre Mutter erkannte, dass es ihr unangenehm war, das war es jedes Mal, wenn ihr Vater wieder so von ihr sprach. Deshalb häufte sie ihrem Mann nun noch mehr Essen auf seinen Teller. Es war schwer etwas sehr positives über Ava zu sagen, das wussten alle. Sie war eher der unentschlossene Typ, der eher seine Freiheiten genoss und wild war.

„Ava kann sehr gut mit Menschen umgehen“, erzählte ihre Mutter dann, das stimmte auch, denn sie war nicht Kontaktscheu oder so. Egal wer es war, sie tat sich leicht damit, mit jemand Fremden zu reden oder von sich zu erzählen. Ganz anders als Irene es war, denn sie war lieber für sich oder unter ihren Freunden. Außerdem hörte sie immer auf ihre Eltern und war sehr folgsam.

Irene und Ava.. die zwei Namen merke ich mir bestimmt.

Ihn wunderte es richtig warum sie ihm keine Aufmerksamkeit schenkte so wie ihre Schwester. Kannte sie ihn womöglich nicht? Aber allein sein Aussehen müsste doch für sich sprechen. Oder etwa nicht?

Ihr Vater fing von Iren zu schwärmen an und er hörte aufmerksam zu. Ein paar Infos würde er sich merken, damit er nachher besser flirten konnte.

Sie ist die Älteste? Kaum zu glauben. Architektin ist sie auch noch. Wird ja immer spannender.

Komischerweise redete Irene nichts sondern nur ihre Eltern. Dann fingen sie an von Ava zu sprechen. War es ihr etwa unangenehm? Was er genau von Irene denken sollte wusste er noch nicht ganz genau, das musste er nach dem Essen herausfinden. Sie war ziemlich still. Bei Ava jedoch hatte er ein sehr leichtes Spiel.

"Das Haus sieht sehr modern aus. Gefällt mir", gab er seinen Senf dazu.



"Arbeitest du in einem Unternehmen oder bist du Selbständig?", fragte er nach.

Immer wieder sah er kurz zu Ava die ihn anhimmelte. Ein Lächeln musste er sich dabei schon unterdrücken. Er war eben ein geborener Weiberheld.

Boah, jetzt dreht sich schon wieder alles nur um Irene! So wie immer, wird Zeit, dass wir über was anderes reden. Ich sollte ihr helfen die Frage zu beantworten, das geht schneller.

„Sie arbeitet in einem Architekturbüro oder wie man das nennt. Eine einfache Angestellte also“, warf Ava einfach rein und trank einen Schluck.

„Ich kann nicht nur gut mit Menschen umgehen, sondern auch mit Technik. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt Youtuberin zu werden. Auf jeden Fall irgendeine Art von Influencerin“, erklärte sie am Tisch.



„Vielleicht auch IG oder so.“

Bisher hatte Ava nicht wirklich eine Wunschvorstellung von dem, was sie mal machen wollte. Aber das musste sie auch noch nicht, denn sie ging noch zur Schule und würde das auch noch ein paar Jahre lang machen. Doch, wenn sie ein YouTube Star werden wollte, dann konnte sie das auch schon nebenbei starten.

Ihr Vater lachte daraufhin einfach nur.

„Das ist das Alter. In diesen jungen Jahren weiß man noch nicht, was man machen will“, rechtfertigte er ihre Gedanken.

Wie sie es hasste, dass bei ihr immer alles auf ihr Alter geschoben wurde. Sie war fast 18 und dachte sicher zu wissen, was sie wollte.

Wenn ich Geld verdiene, ziehe ich hier aus, echt mal!

„So jung bin ich gar nicht mehr. Also, wieso lasst ihr mich nicht auch etwas trinken?“, fragte sie ihre Eltern. Doch ihre Mutter schüttelte nur den Kopf.

„Das kommt gar nicht in Frage!“, kam gleich aus dem Mund ihrer Mutter. Das war wirklich etwas, dass Ava gut konnte, andere unterhalten. Irene war immer still oder sehr ruhig bei solchen Gesprächen, aber ihre Schwester hatte kein Problem damit zu reden, wie ihr der Schnabel gewachsen war.

Nachher muss ich unbedingt ein Foto mit Jin machen. Wahnsinn sieht er gut aus, blöd, dass Irene neben ihm sitzt... das ist so, als würde man einen Stein neben ihn setzen, kalt und schweigsam, dabei wäre ich doch viel unterhaltsamer und toller. Sie kennt ihn nicht einmal. Wer um alles in der Welt kennt heutzutage BTS nicht? Meine Schwester ist einfach nur uncool!

Zu einer Antwort kam sie gar nicht, nachdem Jin sie etwas fragte, da ihre Schwester einfach losplauderte. Sie erklärte jedem, dass Irene nur eine normale Angestellte war. Ehrlich gesagt, war sie ihr auch dankbar dafür, denn sie mochte es nicht, so hoch gelobt zu werden.

Vorallem, weil Ava nicht so oft hervorgehoben wurde.



Doch Irene nickte zustimmend zu dem, was ihre Schwester über sie sagte. Schnell darauf wechselte sie schon das Thema und lenkte den Hauptmerk auf sich selbst. Bei dem, was sie da sagte, musste auch Irene etwas lachen, hielt sich aber die Hand vor den Mund.



Sie würde ihrem Vater zustimmen, denn Ava war noch jung und auch ihre Meinung nach wusste sie noch nichts vernünftiges mit ihrer Zukunft anzufangen. Irene hatte es schon gewusst in dem Alter, was sie machen wollte. Doch ihre Schwester schien oft nur Flausen im Kopf zu haben und mehr unvernünftig zu handeln.

Da die Bierflaschen schon leer waren, die am Tisch standen, schon Irene ihren Stuhl nach hinten, stand auf und brachte die Flaschen weg. Mit neuen kam sie dann wieder und stellte sie ab. Außerdem fiel ihr auf, dass die Reisschüssel schon leerer war, deshalb füllte sie diese auch wieder auf, damit sich jeder Reis nehmen und daran sattessen konnte.

Und schon wieder redete sie nichts sondern ihre Schwester. Hatte sie hier überhaupt etwas zu sagen? Bis jetzt hatte Irene nur drei Sätze gesprochen. Die arme hatte es hier sicher nicht leicht. Sofort erklärte Ava wie toll sie war und was sie für Zukunftspläne hatte.

"Ein paar Ziele darf man sich schon setzten. Vielleicht wirst du ja erfolgreich so wie ich", ermutigte er Ava und lachte.



Sie darf nichts vom Alkohol trinken? Wie alt ist sie? Ich dachte sie wäre schon viel älter.

„Wie alt bist du denn?“, fragte er nun Ava.



Seine Eltern und sein Bruder unterhielten sich momentan mit der Mutter von Irene und Ava. Wenn die Mädels nicht hier wären, würde er sich bestimmt zu Tode langweilen. Während er auf ihre Antwort wartete stopfte er sich wieder Essen in den Mund.



Ihm war aufgefallen, das Irene ständig das Essen und die Getränke nachbrachte. Auf jeden Fall war sie sehr fleißig.

Jin ermutigte sie gleich, dass sie vielleicht so berühmt werden würde wie er. Das freute sie und sie lächelte zu ihm rüber.



„Das werde ich ganz bestimmt!“, stimmte sie sehr überzeugt zu. Man konnte erkennen, dass es ihr nicht an Selbstbewusstsein fehlte.

Doch er wollte wissen, wie alt sie war. Das wollte sie ihm gar nicht sagen, es lief so gut, aber wenn sie jetzt sagte, dass sie erst 17 war, konnte ihr das alles ruinieren. Sie kannte natürlich einige Geschichten von ihm und selbstverständlich wusste sie, dass er bei den Frauen sehr beliebt war. Das konnte sie verstehen, er sah zu gut aus.

„Bald 18! Dann kann ich machen, was ich will!“, antwortete sie ihm und beobachtete seine Reaktion dabei.

Ich kann es gar nicht mehr erwarten, wenn ich 18 bin, dann darf ich endlich trinken und in Clubs gehen.

Auf ihre neuen Freiheiten fieberte sie schon sehnsüchtig hin. Sie wusste, dass sie dann viel machen durfte, ohne, dass ihre Eltern sie daran hindern konnten. Die hörten ihrem Gespräch gerade auch gar nicht zu, weil sie mit ihrem eigenen beschäftigt waren.

Irene arbeitete schon wieder wie eine Irre.

„Meine Güte, mach doch mal eine Pause. Wir haben ja noch genug Essen am Tisch!“

Müht sich schon wieder ab, wie ein Esel, damit sie bloß nicht mit den anderen reden muss. Hätte sie nicht schon was geredet, würde sicher jeder von ihr denken, dass sie stumm ist. Naja. Sie tut mir schon leid. Der hübscheste Mann am Tisch redet mit mir, weil ich einfach cooler bin. Ob er mich vielleicht hübsch findet? Ich habe gehört, er mag hübsche Frauen sehr gerne.

Während Ava in ihren Gedanken versunken war, strich sie sich die Haare hinter ihr Ohr und grinste vor sich hin.



„Ich kann dir nachher gerne das Haus zeigen“, schlug sie ihm vor. „So gegen die Langeweile!“

Da die Eltern und Jins Bruder in einem Gespräch verwickelt waren, achtete Irene sehr darauf, was Ava alles sagte. Wusste man ja nie, wann bei ihr wieder eine Bombe losging. So war ihre Schwester eben, dadurch, dass sie sehr offen war und gerne redete, haute sie auch gerne Mal Dinge raus, die nicht angebracht waren oder, die sie für sich behalten sollte.

Will sie ihn damit beeindrucken?, fragte sie sich und sah abwechselnd von Ava zu Jin. Irgendwie kam sie sich überflüssig dort am Tisch vor. Weil sie zwischendurch dafür sorgte, dass genug Essen und Trinken am Tisch war, fuhr ihr gegenüber sie mal wieder an.

Mit auffordernder, aber dennoch sehr ruhiger Stimme mahnte sie sie nun.

"Ava!"



Ihre Schwester kannte sich aus und das Augenverdrehen entging ihr nicht. Wenn sie vor anderen Leuten so mit ihr redete, da sagte Irene schon etwas. Privat war ihr das egal, aber sie sollte doch keinen schlechten Eindruck hinterlassen.

Kurz darauf hin, bot sie Jin an, dass sie ihm das Haus zeigen konnte, aber ihr Vater wurde hellhörig, deshalb drehte er sich zu Ava um und fing an zu reden.

"Spatz, du wirst danach deiner Mutter behilflich sein. Irene kann den Jungs das Haus zeigen", meinte er dann.

Da hörte sie zu und es nervte sie etwas, dass sie es wieder sein sollte. Wenn Ava sich doch schon deshalb anbot, wieso nicht? Andererseits war Irene einfach die Ältere und es war eher ihre Aufgabe, als die ihrer Schwester. Vom Typ her waren sie allerdings genau andersherum. Doch, wenn ihr Vater darauf bestand, dann sagte sie nichts dagegen.

Als sich die Blicke von ihr und Ava trafen, durchzog sie ein kaltes Schaudern, denn sie sah sehr böse aus. Irene hob entschuldigend ihre Schultern nach oben, dafür konnte sie ja auch nichts.

Mit ihren Lippen formte sie ein "Tut mir leid", was an sie gerichtet war.



Sie aßen und tranken alle sehr gut und waren irgendwann fertig mit dem Essen. Automatisch fing Irene an das Geschirr zu stapeln und griff nach Jins Teller und seinen Schälchen, die sie übereinander stellte. Doch ihre Mutter griff sie dann sanft am Arm.

"Das kann seine Schwester tun. Du kannst Seokjin und Seokjung das Haus zeigen", sagte sie und ließ ihren Arm wieder los. Irenes Herz schlug zwar schneller, weil sie so etwas nicht mochte, aber da musste sie jetzt durch.

"Ist gut."

Irene stand nun auf und widmete sich den beiden Brüdern.

"Wenn ihr das Haus gerne sehen wollt, dann kann ich es euch zeigen", meinte sie mit einem verlegenen Lächeln. Unfreundlich war sie ja nicht, nur in sich gekehrter.

Bald 18..passt doch gut. Da muss ich mich später erkundigen wann sie so alt wird. Die ist sicher auf meiner " die will ich haben" Liste.

"Auf diesen Geburtstag, freut man sich immer ganz besonders", meinte er und grinste sie an.



Nach einer Weile fing Ava an ihre Schwester anzumotzen, weil sie wieder etwas zum Essen holte und sich wieder setzte. Irene jedoch sagte mal darauf etwas. Ihm kam vor als wäre Ava die Älteste und Irene die kleinere, doch das konnte ihn auch täuschen.

Plötzlich schlug Ava ihm vor, Jin das Haus zu zeigen und da war sofort dabei. Doch ihr Vater sprach ein Machtwort und wollte sie in der Küche haben. Irene musste sie also herumführen. Schade, denn die kurze Zeit alleine mit Ava hätte er ausgenutzt, dann war wohl doch Irene an der Reihe. Ava passte das überhaupt nicht und sie schmollte vor sich hin. Das sie lieber die Zeit mit ihm verbringen wollte, anstatt Teller zu waschen konnte er gut nachvollziehen.

Gerade als Irene die Schälchen von Jin in die Hand nahm, bekam sie von der Mutter eine Anweisung die beiden ihm Haus herumzuführen. Natürlich willigte sie auch ein. Was hätte sie denn auch sonst getan?

"Klar ich bin schon gespannt und mein Bruder auch"



Die beiden standen auf und folgten Irene.

„Ah, da seid ihr ja wieder“, sprach sie ihre Mutter an.

„Ich habe ihm meine Wohnung gezeigt, deshalb hat es länger gedauert“, erklärte sie, damit niemand auf falsche Gedanken kam, dass sie so lange weg gewesen waren.

„Das ist eine ganz tolle Wohnung, nicht wahr?“

Sie wusste auch nicht, wie Ava das immer wieder schaffte, aber Irene spürte ihre Blicke und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter.

Habe ich sie irgendwie verärgert? Dabei zeigte ich ihr Zimmer gar nicht her.

Der Tisch war abgeräumt und sauber gemacht,  ihre Väter standen gerade irgendwo anders, weil sie miteinander redeten.

„Seokjin“, wurde er von Irenes Mutter angesprochen. „Ihr seid sehr viel unterwegs, du hast bestimmt immer lange Tage und Nächte, oder?“

Bei dem Gespräch hörte sie zu, da sie sich wieder hingesetzt hatte. Was ihr Vater mit seinem Freund beredete, konnten sie nicht hören.

„Haben deine Söhne schon jemanden? Sind sie vergeben?“, fragte ihr Vater seinen.

„Aber das war meine Idee!“, sagte sie, aber ihr Vater schien es nicht gehört zu haben oder nicht hören zu wollen.

Weil es sie störte, dass sie den Abwasch machen musste, sah sie ihre Schwester böse an. Dann verschwanden die drei nach oben und Ava musste mithelfen den Tisch abzuräumen. Selbst nachdem sein Bruder wieder unten war, dauerte es noch bis die anderen zwei kamen.

Was machen die denn so lange? Ich hoffe, sie langweilt Jin nicht zu Tode.

Als sie gerufen wurden kamen sie dann bald darauf. Wären sie noch länger weg gewesen, wenn sie keiner gerufen hätte? Was hatten sie da oben gemacht? Irene hatte ihm bestimmt nicht zu gelabert, dazu war sie nicht der Typ.

Ich habe ihm meine Wohnung gezeigt. Wuhu ich bin so toll. Oh das ist Irene und sie ist ganz besonders! Pf. Immer dreht sich alles nur um sie. Wie jedes Mal werde ich behandelt wie ein kleines Kind. Sie kennt ihn nicht einmal und darf ihm das Haus zeigen, das ist einfach nur unfair.

Wieder einmal warf sie tödliche Blicke zu ihrer Schwester und sah sie dann nicht mehr an. Stattdessen lockerte sich ihre Miene, als sie Jin ansah, der war sowieso hübscher anzusehen, Balsam für die Augen.



„Ja, du hast doch bestimmt keine Zeit für irgendwas“, sprach sie einfach mit. „Aber es freut uns natürlich, dass du dir die Zeit genommen hast, um heute mitzukommen!“

Sofort rechtfertigte sich Irene bei allen und er musste sein Lächeln unterdrücken. Wahrscheinlich hätte daran keiner Gedacht, das zwischen den beiden etwas passiert war. Sie war ja fast die Unschuld selbst. Von so etwas war er sehr angetan, wenn er nicht gleich das haben konnte was er wollte.

„Das stimmt. Die Wohnung gefällt mir sehr gut. Falls ich mal eine Familie gründen sollte, werde ich bestimmt einen Auftrag an ihre Tochter geben“, lobte er Irene vor allen.



Nun fragte die Mutter ob sie sehr oft unterwegs waren.

„Ja wir sind sehr oft unterwegst“, stimmte er zu.

Währenddessen redeten die Väter in der Nähe miteinander.

„Nein, sie sind beide noch Single. Wie sieht es mit deinen Töchtern aus?“, wollte der Vater von Jin wissen.

Jetzt sah Jin zu Ava die es anscheinend nicht so gern hatte wenn ihre Schwester im Vordergrund stand. Deswegen lenkte er jetzt seine Aufmerksamkeit auf sie.



„Dein Zimmer habe ich gar nicht gesehen. War wohl etwas zu unordentlich, denn deiner Schwester war es zu peinlich“, meinte er und grinste sie an.

Jin war sehr gespannt was sie nun darauf sagen würde. Da ein paar Süßigkeiten noch am Tisch standen, nahm er sich eins und schob sich das in den Mund.

„Wo sollen wir den das Foto machen?“, fragte er und kaute den letzten Bissen zu Ende.

Schaffte es ihre Schwester sogar ihn um den Finger zu wickeln? Ava wusste, dass Irene das nicht mit Absicht tat, aber trotzdem war sie eifersüchtig darauf, dass sie einfach bei jedem auf Anhieb gut ankam.

„Das muss wahnsinnig anstrengend sein!“

Jin sprach sie auf ihr Zimmer an und meinte, dass er es nicht gesehen hatte, weil Irene es nicht gezeigt hatte. Ja das stimmte, sie hatte nichts aufgeräumt und das total vergessen, böse konnte sie ihrer Schwester daher nicht sein.

„Das nächste Mal, wenn du zu uns kommst, ist es aufgeräumt. Dann zeige ich es dir!“

Ava tat einfach mal so, als würde er wiederkommen, konnte man ja nie wissen. Vielleicht hatte er ja ein Auge auf sie geworfen, auch wenn sie noch so jung war. Sie war meistens up to date bei solchen Fakten über Promis.

Automatisch starrte sie auf seine Lippen, als er die Süßigkeiten aß.



Das sieht gut aus, wie er isst.

Gerade stellte sie sich vor, wie sie ihm etwas Süßes geben würde und er etwas schmeichelndes daraufhin sagte. Nun rutschte Ava ein paar Stühle weiter zu ihm, bis sie neben ihm saß und drehte sich zu ihm. Von nahem sah er noch besser aus und ihr Herz schlug schnell.

„Am besten irgendwo, wo die anderen nicht zu sehen sind“, antwortete sie ihm. Ihre Mutter hörte es nicht, weil sie wieder mit seiner Mutter redete.

Sie war einfach noch sehr jung und hatte kaum Erfahrungen mit Jungs. Zwar war sie schon einmal in einer Beziehung gewesen, das war aber nicht wirklich ernst gewesen, eben eine High-Shool Beziehung, was war das schon. Doch jetzt wo sie ihn vor sich sitzen hatte, kamen ihr Gedanken in den Kopf, gerne etwas mit jemandem zu haben, der älter war als sie.

Wenn sie älter sind, sind sie sowieso reifer und nicht solche Milchbubis wie die in meinem Alter. Die können ja nicht einmal Links und Rechts unterscheiden. Jin hatte bestimmt schon viele Frauen... das heißt, er kennt sich aus und weiß, was man möchte.

„Ich würde den Garten vorschlagen. Es ist jetzt schon gar nicht mehr so kalt am Abend, wir können es ohne Jacken machen. Solltest du im Sommer mal vorbeikommen, schlage ich vor, dass wir im Pool schwimmen“, flirtete sie mit ihm.

Ihr Vater antwortet seinem Vater auch seine Frage, nachdem er zufrieden über dessen Antwort nachdachte.

„Sie sind beide nicht vergeben. Ava ist aber noch so jung, sie soll erst einmal ihre Schule beenden und etwas anständiges lernen. Irene hingegen wird schon 29 und hat noch niemanden gefunden. Sie ist so ruhig, das erschwert ihr einiges.“

„Wenn wir wieder eingeladen werden sehr gerne“, meinte er und lächelte.



Ungestört hört sich gut an... Wird leider nur kurz sein.

Kurz darauf lud sie ihn auch noch zum schwimmen ein. Da war er auf jeden Fall dabei, das stand gar nicht zur Debatte.

Gerade dachte er daran wie gut sie in einem Bikini aussah. Würde ihm gefallen. Vielleicht konnte er auch Irene dort treffen.

„Da bin ich sicher dabei“, meinte er.

Dann sah er kurz zu seinem Bruder.

„Wir gehen kurz nach draußen und machen ein paar Fotos. Draußen haben wir besseres Licht und einen schöneren Hintergrund. Ihr braucht uns nicht zu holen, wir kommen schon von alleine zurück“, informierte er seinem Bruder und die beiden gingen nach draußen.

Das hatte er extra gesagt, damit keiner auf blöde Gedanken kam.

Die zwei kamen nun nach längerer Zeit wieder ins Haus zurück, wo alle anderen total beschäftigt mit Reden waren. Fast schon hüpfend ging Ava zum Kühlschrank und kühlte ihr Dekolleté etwas mit einer kalten Dose ab, die hielt sie sich auch auf die Stirn und schloss dann den Kühlschrank. Die Dose öffnete sie nun und trank daraus. Ihr war doch ziemlich heiß von der Situation mit Jin draußen.

Das ist so eine richtige Romanzengeschichte. Beim ersten Mal gleich geknutscht im Poolhaus. Aber davon werde ich niemandem erzählen, höchstens von dem Kuss auf die Wange. Sonst bringen mich meine Eltern um und ihn seine. Naja, er ist ja alt genug und ich eigentlich auch.

Sie ging zurück zum Tisch, wo Irene mit Seokjung saß. Ihre Mütter waren bereits auf die Couch gewandert und die Väter waren gar nicht mehr zu sehen. Sicher zeigte ihr Vater seinem Freund seinen Hobbyraum.

Ava trank aus der Dose und stellte die dann ab, natürlich wanderte ihr Blick automatisch wieder zu Jin, weil er einfach anziehend wirkte. Ganz im Gegenteil hatte sie auf ihn bestimmt eine "ausziehende" Wirkung.



Ganz bestimmt hätte er trotz seines guten Aussehend keine Chance bei Irene. Dafür war sie viel zu langweilig fand Ava. Zwar hatte ihre Schwester auch mal einen Freund gehabt, aber das war schon lange her, da ging sie noch aufs College. So viel, wie Ava damals mitbekommen hatte, durfte er nicht einmal alleine mit ihr in ihrem Zimmer sein. Wieso sie sich getrennt hatten, wusste sie bis heute nicht.  Aber sie ging davon aus, dass es bestimmt an ihrer Schwester lag, wer könnte es schon mit ihr aushalten, wenn es nicht einmal ihre eigene Schwester schaffte.

Nachdem sie über einiges nachgedacht hatte, holte sie ihr Handy raus und schickte ihren Freundinnen das Foto von sich mit Jin.

Seine Worte hörten sich alle richtig nett an. Er kannte sie gar nicht, würde sie aber als Architektin später engagieren.

Jetzt saßen Irene und Jin nebeneinander und Ava noch etwas weiter weg. Doch das änderte sich schnell, als sie sich ebenfalls neben ihn setzte. Ihre Schwester redete solch dumme Sachen, dass sich Irene ins Gesicht greifen musste. Wie konnte sie ihm vorschlagen gemeinsam schwimmen zu gehen? Es gab vieles, was dagegen sprach. Er war ja berühmt und hatte bestimmt besseres zu tun, als mit einer Minderjährigen zu baden.



Es war aber nicht nur das, was Ava redete, sondern auch die Art, wie sie es tat. Flirtete sie mit ihm? Wie alt war er überhaupt? Davon hatte Irene gar keine Ahnung. Weil ihr das peinlich war, wie sie sich unterhielten, stand sie auf und ging auf die Toilette. Als sie wiederkam, waren die beiden nicht mehr dort.

Hm? Sind sie bereits in den Garten gegangen? , fragte sie sich und sah aus der großen Glasfront raus.



„Wo sind Ava und Jin hingegangen?“, fragte sie die beiden Mütter, die das allerdings gar nicht mitbekommen hatten. Wieso sorgte sich Irene um ihre Schwester? Lag es daran, dass sie so furchtbar miteinander flirteten?

Seokjung hatte es allerdings mitbekommen und  erklärte ihr, dass sie im Garten waren, damit sie Fotos miteinander machen konnten.

„Oh. Okay.“

Sie konnte gar nicht rausgehen, weil er anfing sich mit ihr zu unterhalten. Da sie nicht unfreundlich sein wollte, setze sie sich zu ihm und unterhielt sich sehr nett mit ihm. Zwischendurch sah sie immer wieder nach draußen aus dem Fenster, ob sie die beiden sehen würde. Doch das tat sie nicht.

Irgendwann setzten sich die Mütter auf die Couch, die Väter verschwanden auch und Irene unterhielt sich nett mit Seokjung. Er war älter als sie und echt freundlich. Von der Art her kam er ihr ganz anders vor, wie sein Bruder, das war ja bei ihnen auch nicht anders.

Nach einiger Zeit sah sie die beiden dann vom Garten aus reinkommen. Ava ging sogleich zum Kühlschrank, holte sich eine Dose und kühlte sich damit ab, das konnte Irene erkennen. Dann setzen sie sich zurück an den Tisch, aber ihre Schwester sagte kein Wort, sondern grinste in ihr Handy rein. Sollte Irene jetzt sagen, dass das unhöflich war? Womöglich kassierte sie wieder eine patzige Antwort von ihr, das wäre ihr zu unangenehm.

Ohne etwas daraufhin zu sagen, sah sie wieder zu ihrem Gesprächspartner und beantwortete seine Frage, die sie noch nicht beantwortet hatte.



„Tanzen und Lesen mag ich gerne, wenn ich nicht mit der Arbeit zu tun habe. Aber das Planen und Gestalten ist ja auch ein Hobby von mir“, erklärte sie.

Nachdem sie wieder ins Haus kamen, setzte sich Jin wieder an seinen Platz. Während die beiden noch redeten, beobachtete er Ava, wie sie sich kühlte. Das sah wieder einmal richtig gut aus. Gerne würde er über sie herfallen.



Das ist ja mal was ganz anderes. Sie lässt mich zappeln, aber liegt wahrscheinlich daran, dass sie noch so jung ist. Ich wusste gar nicht das ich auf so etwas stehe. Das nächste mal lässt sie mich ran. Ich freu mich schon.

Damit es nicht zu sehr auffiel, drehte er sich dann zu Irene und seinem Bruder, die sich blendend unterhielten. Ava hatte wirklich recht, mit dem verkuppeln.

"Was tanzt du denn so?", unterbrach er jetzt ihr Gespräch.



Seokjung war deshalb Single, weil jedes mal die Frauen zu Jin kamen. Naja so unschuldig war er ja nicht, denn er provozierte es immer, indem er oben ohne herumlief oder heimlich mit den Frauen flirteten. Wenn Seokjung mal eine mit nach Hause nahm, dann war es schon sein Todesurteil, denn immer entschieden sie sich für Jin und verloren das Interesse an ihm.

Ihr Gespräch wurde von Seokjungs jüngerem Bruder unterbrochen, der seine Neugierde daran zeigte, was Irene so tanzte.

Jedes Mal, wenn Ava dabei war und Irene etwas über sich erzählte, bekam sie ein schlechtes Gewissen, denn ihre Eltern rückten sie auch immer ins Licht und ließen ihre Schwester eher außen vor.

„Nunja“, fing sie an zu reden und stoppte dann. Es war ihr peinlich das zuzugeben, denn die Art von Tänze passten nicht wirklich zu ihr.

„Ich tanze gerne zu Hip Hop und Rock.“



Jetzt musste sie etwas lachen, weil es ihr peinlich war und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Das ist mir etwas unangenehm zuzugeben... So gut bin ich auch gar nicht. Ava kann viel besser tanzen als ich, sie verbringt viel Zeit damit sich Tänze genau anzusehen.“

Das stimmte auch, denn Ava hatte zu viel Freizeit und nutzte diese oft, um sich Videos anzusehen.



„Was macht ihr gerne?“, wollte sie jetzt von den beiden wissen und hatte schon wieder völlig vergessen, dass Jin ja eine Berühmtheit war.