Küche

Aus Jacksons Zimmer kam sie her und öffnete zuerst den Kühlschrank. Es war schon einiges da. Hana fragte sich, ob es ein Idol Ding war, dass der Kühlschrank gefüllt war, aber kaum etwas davon benutzt wurde.

Sie schaute sich die Sachen genau an und kontrollierte, welche zuerst aufgebraucht gehörten.

Ich kann Dakgalbi machen... und Gimbap.

Die Sachen, die sie brauchte, holte sie heraus und fing an es zuzubereiten.

"Oh, hey. Ich wusste gar nicht, dass du da bist!", sprach JB Hana fröhlich an, als er die Küche betrat. Er hatte etwas gerochen und war deshalb aus seinem Zimmer gekommen. Doch, dass jemand selbst kochen würde, hätte er nicht gedacht. In der Regel roch es nicht so gut, wenn das jemand machte.

"Seit wann bist du schon hier? Und wieso kochst du etwas?", fragte er nach und setzte sich auf einen Hocker. "Das riecht gut. Wird das Dakgalbi?"

Auch sie freute sich, als JB auftauchte. Er erkannte gleich, was sie kochte. Nickend lächelte sie ihn an.

"So lange bin ich noch nicht da. Vielleicht 15 Minuten oder so. Genau, Dakgalbi und Gimbap mache ich. Jackson hat mich dazu überredet etwas zu kochen, weil wir sonst jedes Mal nur etwas bestellen."



"Isst du mit?"

"Das lasse ich mir sicher nicht entgehen! Wenn du schon kochst. Ich weiß gar nicht, wann du das letzte Mal für uns gekocht hast."



Er sah ihr zu und schrieb an seinem Handy eine Nachricht, das legte er dann auf der Theke ab.

"Brauchst du Hilfe?"

Sehr vorbildlich fragte er nach, ob er ihr helfen sollte, doch sie schüttelte ihren Kopf.

"Nein, so viel Arbeit ist das gar nicht, das mache ich selbst. Aber danke!"

Hana unterhielt sich nebenbei mit JB, das war angenehm endlich mal wieder jemanden um sich zu haben.



Es war gerade eine gute Gelegenheit ihn etwas zu fragen, da sonst niemand im Raum war.

"JB... sag mal... was finden Männer an Frauen attraktiv?", fragte sie ihn und rührte im Topf herum. Sie sah ihn dann kurz an. "Also so allgemein... auf welchen Typ Frau stehst du so?"

Sein Handy vibrierte und er schrieb zurück. Dann stand er auf, ging zum Kühlschrank und holte sich eine Wasserflasche heraus, die er mit zum Hocker nahm und setzte sich wieder hin. Unerwarteterweise fragte Hana ihn dann eine ziemlich persönliche Frage. Er hatte damit kein Problem, die zu beantworten, sie kam nur sehr überraschend. Normal redete sie nie über so etwas.

"Ich kann dir schon sagen, was ich gerne an Frauen mag, aber das trifft nicht auf jeden Mann zu. Jeder sieht das ja anders. Für mich ist es attraktiv, wenn eine Frau niedlich ist... und sie sollte meine Aufmerksamkeit erregen können", antwortete er ihr und stützte seinen arm auf der Fläche ab.

"Wieso fragst du nicht Jackson?", wollte er nun wissen.

Hat das einen Grund, dass sie überhaupt so etwas wissen will?

Natürlich antwortete er ihr sogar sehr ehrlich. Das war Jaebeom, zu ihr war er sehr ehrlich. Hana hatte bisher nie jemanden solche Sachen gefragt.

"Naja... so etwas kann ich Jackson nicht fragen, weil er mich damit nur ärgern würde... Niedlich also... finden das viele Männer toll?"

Sie holte die Nori Blätter und den Reis, den sie für das Gimbap brauchte.

"Mögen es Männer, wenn Frauen geschminkt sind? Oder wenn sie eher kurze Kleidung tragen?"

Also jetzt kamen ihm ihre Fragen schon mehr verdächtiger vor. Sie hatte sicher irgendwelche Hintergedanken.



"Das kann sein, dass das andere Männer auch toll finden... Wieso fragst du das überhaupt, warum willst du auf einmal so viel wissen? Das hört sich so an, als würdest du jemanden mögen!", sagte er und lachte dann.



Seitdem er sie kannte hatte er noch nie mitbekommen, dass sie jemanden mochte, deshalb lachte er dabei.

Dass auf einmal Gegenfragen kommen würden, damit hatte sie schon gerechnet. Sie nahm sich einen Becher und wollte etwas daraus trinken, als JB meinte, sie würde jemanden mögen, da stoppte sie und sah ihn an.



Waren die Fragen so auffällig gewesen? Hatte er es so leicht herausgefunden?? Sie spürte, wie ihre Wangen warm wurden, sicher waren sie auch rot. Schnell stellte sie den Becher ab und drehte sich um in Richtung Herd.

"Reines Interesse...", log sie und rührte.

Hana stoppte den Becher und jede andere Bewegung, als er das zu ihr sagte. Ihr Reaktion zeigte genau das Gegenteil von dem, was sie gesagt hatte.



Habe ich jetzt ins schwarze getroffen? Sie sieht so aus, als wäre sie erwischt worden. Ihr Gesicht ist sogar rot geworden.

Er nahm seine Flasche in die Hand und überlegte, ob er nachfragen sollte.



"... Willst du darüber reden?"

Ob es jemand von uns ist? Gut, dass BB nicht hier ist.

Obwohl JB genauso alt war wie Jackson, war er in manchen Dingen viel reifer. Zum Beispiel bei so etwas. Er lachte nicht oder machte irgendwelche Witze, sondern bot an ihr zuzuhören.

Hana legte ihre Hände an ihren Hals und drehte sich um.



"Das ist ziemlich peinlich... War das so offensichtlich?",wollte sie wissen und sah peinlich berührt zu ihm.

"Naja, seitdem wir uns kennen hast du nie irgendwie solche Fragen gestellt oder über so etwas geredet. Das war nur als Spaß gemeint, aber, dass ich damit Recht habe, hätte ich nicht gedacht!"

JB stellte die Flasche wieder hin und sah sie an.

"Du bist wirklich verliebt?", ging er nochmal auf Nummer sicher, nicht, dass sie aneinander vorbeiredeten.

"Bitte sag Jackson nichts davon... und auch den anderen nicht!", flehte sie ihn an und nickte dann.



"Das muss wirklich unter uns bleiben!... Warst du schonmal verliebt?"

Dass sie einmal mit Jaebeom über Liebesdinge reden würde, hätte sie nie gedacht.

Sie bestätigte es und fragte gleich, ob er schonmal verliebt war.

"Das ist schon länger her, aber ja."



"Wieso willst du mit Jackson nicht darüber reden?"

"Auf keinen Fall!!! Jackson soll das nicht erfahren. Wenn er das wüsste, dann würde er mich wieder wie ein kleines Kind behandeln und solange auf mich einreden, bis ich ihm sage, wer es ist!"



"Es ist ja auch nur eine vorübergehende Sache... nur geht es nicht so schnell wieder weg, wie ich es mir gedacht habe. Ich mag es nicht. Und ich will, dass es wieder aufhört!", sagte sie ehrlich und machte beim Gimbap weiter.

Jackson wäre schon längst ausgeflippt, wenn ich ihm das gesagt hätte.

"Das ist das erste Mal, dass ich darüber rede."

Ah ich verstehe, deshalb redet sie mit ihm nicht darüber. Das glaube ich schon, er braust immer auf, wenn es um Hana geht.

Sie meinte, dass sie es nicht mochte, verliebt zu sein und, dass sie es wieder loswerden wollte. Jetzt musste er dann schon nachfragen.



"Das muss ich jetzt fragen, aber ist es jemand von uns?", fragte er vorsichtig nach.

Bitte lass es keinen von uns sein.

"Um Gottes Willen, nein!", sprudelte es sofort aus ihrem Mund.



"Ihr seid meine Familie, das wäre ja fast wie... etwas Verbotenes! Natürlich ist es niemand von euch, ihr seid meine Brüder!", stellte sie sofort klar und schnitt ein Gimbap in Stücke.

Ihre Reaktion war eindeutig, es war wirklich niemand von ihnen, das versicherte sie ihm. Obwohl es ihn freute, tat ihm BamBam etwas leid. Er wurde soeben mit einem Satz deutlich in die Friendzone verbannt. So wie sich das anhörte, hatte er niemals eine Chance bei ihr, weil sie die Mitglieder als Familie sah, eher als Geschwister, als nur Freunde.

Doch das hatte er gehofft, dass es jemand anderes war. Nun kannte er Hana auch schon lange genug, um zu wissen, dass sie sonst keine Freunde hatte. JB war ein intelligentes Wesen, das schnell dachte.



"Wenn es niemand von uns ist... ist es dann jemand... von EXO?"

Sonst kennt sie doch niemanden, oder?

Es interessierte ihn wirklich, deshalb fragte er. Außerdem wusste er, dass es einem besser ging, je mehr man über eine Sorge redete, je mehr raus war, desto leichter wurde das Herz. Auch wenn es nur für eine gewissene Zeit war.

Und wieder fühlte sie sich einfach erwischt. Wie machte er das, dass er jedes Mal exakt ins Schwarze traf? So viel wollte sie ihm gar nicht sagen, aber sie verriet sich mit ihrer Mimik andauernd.



"Das darf Jackson erst Recht nicht herausfinden!", gab sie leise zu.



"Ich bin echt zu leicht zu durchschauen...", meinte sie und dann riss sie die Augen auf. "Oh, was ist, wenn Suho das auch schon erkannt hat? Dann kann ich kündigen! Das ist mein Untergang. Wenn ich so leicht zu durchschauen bin, wenn es so offensichtlich ist, dann ist es ihm bestimmt auch schon aufgefallen! Nein, nein", ärgerte sie sich darüber und griff sich mit einer Hand in den Nacken.



Bei dem Gedanken daran, bekam sie wieder Bauchschmerzen. Er musste es schon wissen, das konnte sie sich gar nicht anders vorstellen. Vielleicht hielt er sie nur noch etwas hin und warf sie dann raus. In ihrem Kopf ging sie schon ein mögliches Gespräch durch.

Hana, wir müssen reden. Ich weiß, dass du mich magst... so kann das aber nicht funktionieren. Du solltest hier mit der Arbeit aufhören, ich empfinde nichts für dich.

Bei diesem Gedanken schüttelte sie nun ihren Kopf.

Hana machte sich selbst gerade fertig und bekam wohl selbst nicht mit, was sie da sagte, denn sie verriet während sie vor sich hin redete, wer es war. JB musste nicht einmal nachfragen, weil sie es von sich aus gesagt hatte.

"Es ist Suho?"



"Ist er nicht 91 geboren?", fragte er vor sich hin und rechnete nach. Hana war 98 geboren, nächsten Monat hatte sie Geburtstag und wurde 21. Aber er war dennoch 7 Jahre älter als sie.

Als er Suho erwähnte, kam sie wieder in die Realität zurück und war hellhörig.

"Woher weißt du das?", fragte sie ihn und war schockiert.



"Es gibt 9 Mitglieder, wie kommst du gerade auf ihn?", wollte sie wissen.

Weil sie sich selbst nicht zuhörte beim Reden und nachfragte, woher er wusste, dass es Suho war, musste er anfangen zu lachen.



"Du hast es eben selbst gesagt! Ich denke, es ist dir nur rausgerutscht, aber du hast es gesagt."

Nun beruhigte er sich wieder und sah sie an.

"Damit hätte ich jetzt zwar gar nicht gerechnet, dass er es ist, aber gut. Und wieso genau magst du es nicht? Du hast gesagt, dass du willst, dass es aufhört... hat das einen Grund?"

Jaebeom erklärte ihr, dass sie es selbst verraten hatte und sie ärgerte sich über sich selbst.

"Oh nein. Jetzt bin ich schon so verwirrt, dass ich nicht einmal höre was ich sage!..."

Hana drehte sich um und machte ein paar Sachen in den Topf hinein zu dem, was schon drin war. Dann wandte sie sich den restlichen Gimbap zu, die sie noch zubereiten musste.



"Du hast es ja schon gesagt, er ist zu alt für mich... außerdem unerreichbar. Er sieht viel zu gut aus und ist viel zu bekannt, als dann jemand wie ich überhaupt eine Chance bei ihm hätte. Deshalb versuche ich schon seit Monaten mir das ganze aus dem Kopf zu schlagen. Doch es geht einfach nicht. Die Arbeit ist sehr wichtig für mich, ich verdiene gut Geld und habe mir schon viel zur Seite sparen können. Wenn ich den Job verliere, dann muss ich wieder andere Arbeiten machen."

"Wieso solltest du den Job verlieren? Hast du irgendwas angestellt?", fragte er nach, als er die Küche betrat. Von ihrem Gespräch hatte er nichts mitbekommen, weil er zuerst seine Haare gemacht hatte und danach in seinem Bett lag.

In der Küche roch es schon richtig gut und er bekam immer mehr Hunger, je mehr er davon roch. Weil er schon so einen Hunger hatte, griff er schnell zum Gimbap und schob sich etwas in den Mund, es schmeckte gut.

"Das schmeckt gut... Viel besser, als es früher geschmeckt hat. Ich hoffe, du bleibst noch lange dort, weil sich deine Kochkünste seitdem verbessert haben", meinte er und lachte dann.