Schlossgarten

Es ist auch besser, wenn Emma es noch nicht erfährt.

Henry war ihr gefolgt und war nun bei ihr. Grace erschrak ein wenig, denn damit hatte sie nicht gerechnet, zwar hatte sie sich gewünscht, dass Andrew ihr folgen würde, doch das konnte sie nicht von ihm verlangen. Er hatte so glücklich ausgesehen, als Jennifer ihre Nachricht verkündigt hatte. Gut, dass sie sich die Tränen noch unterdrückt hatte, sonst wäre sie jetzt nicht schön anzusehen gewesen.

Sie hatte schon davon gehört, dass Henry ein sehr guter Freund war und jetzt konnte sie es selbst auch erfahren.

"Henry, ich enttäusche Euch nur ungern, doch mir kann momentan niemand helfen. Doch ich schätze Eure Fürsorge sehr", antwortete sie ihm und sah ihm direkt in die Augen. Da er sich zu ihr gehockt hatte, ging das gut, denn sie waren beide beinahe auf Augenhöhe.

"Solltet Ihr nicht drinnen mit den anderen feiern? Ihr werdet sicher schon vermisst."

"Das ist eine Familienfeier. Ich gehöre gar nicht hierher. Wer bei dieser Feier fehlt seid Ihr. Ihr seit die Königin und nicht Jennifer, wenn man es genau betrachtet. Nichts, das ich etwas gegen sie hätte, aber es ist nun einmal die Wahrheit. Ich weiß auch, dass Euch Andrew liebt, weil er mir das erzählt hat und das von vorhin kam sehr überraschend. An seiner Stelle wäre ich auch hilflos und würde mich trotzdem freuen."

Er hoffte er konnte sie ein wenig ermutigen, doch von ihrem Kind wusste er nichts.

"Wer weiß, vielleicht fährt sie ja bald wieder ab und es ist wieder so wie zuvor."

Das, was Henry ihr sagte, stimmte irgendwie, doch sie war nicht bereit dazu sich als Königin zu sehen.

"Ihr wollt mich ermutigen, was auch sehr reizend von Euch ist, doch ist das nicht der richtige Moment. Ich weiß, dass Andrew, irgendwo in sich drin, Liebe für mich empfindet, doch tut er das selbe auch bei Jennifer... Dessen war ich mir nicht bewusst. Hätte ich gewusst, dass die beiden noch so füreinander empfinden, hätte ich mich nicht wieder auf ihn eingelassen. Ich dachte, es würde anders sein. Sie war ja nie da und hat jedem nur die Kälte Schulter gezeigt. Sie wirkten beide auf mich, als wäre diese Liebe eingefroren, doch offensichtlich ist das nicht der Fall. Es war auch nie der Fall sonst wäre es ja nie soweit gekommen."

Nun dachte sie wieder daran, wie schön die gemeinsame Zeit mit Andrew gewesen war, die Zweisamkeit, die sie genießen durften, als Jennifer und Emma weg waren. Die Zeit hatte viele Gefühle wieder hochkommen lassen. Und nun saß sie dort, in ihrem Schloss, aber doch als Fremde. Bei ihrem Mann und doch allein. Mit einem ungeborenen Baby, dessen Zukunft wohl genauso ungewiss war, wie die ihre.

"Er hat Glück mit ihr", sagte sie noch, doch da lief ihr eine Träne die Wange hinunter, "Entschuldigt, ich bin ziemlich aufgewühlt momentan."

Grace klammerte ihre Arme um ihren Bauch, da sie ein wenig fror und Angst hatte, dass es für das Baby zu kalt sein könnte.

Henry stand auf und warf seinen Mantel um sie. "Dass muss wirklich hart sein. Es tut mir aufrichtig Leid, aber ich werde erstmals hierbleiben. Was wäre ich für ein Mann, wenn ich eine König einfach so alleine sitzen lassen würde? Kein guter."

Jetzt setzte er sich neben sie hin und legte eine Hand auf ihren Rücken und strich langsam hin und her um sie zu beruhigen.

"Glück kann man das eher weniger nennen.", meinte er und dachte daran als Andrew vor kurzem noch Grace an erster Stelle stehen hatte.

"Keine Sorge, ich werde Euch nicht mit Fragen durchlöchern. Am besten ist es besser, wenn ich nichts mehr sage."

Mit viel Dank ließ sie Henry den Mantel über ihren Rücken legen, das brauchte sie jetzt, denn sie wollte nicht reingehen, aber sie fror. Nun nicht mehr so stark, sein Mantel war sehr warm.

"Es gibt so viel, was ich sagen möchte, aber ich fürchte mich davor. Ich kann nicht mit Andrew darüber reden und auch nicht mit Emma."



Grace musste erneut mit den Tränen kämpfen, sie wollte gar nicht weinen, aber das waren wohl die Hormone. Jetzt liefen ihr einige Tränen über die Wangen und sie wischte sie sofort mit ihren Händen weg.

"Dann sagt es mir. Es wird Euch sonst noch innerlich auffressen und Ihr werdet es gar nicht bemerken und daran zugrunde gehen."

Da musste noch mehr dahinter stecken, warum sonst konnte sie nicht mit ihrer Familie darüber reden. Er war sehr gespannt was sie zu sagen hatte oder ob sie es ihm überhaupt erzählte.

"Ich werde es für mich bewahren.", meinte er und sah sie noch immer an.

Innerlich bewegte es ihn, aber er versuchte äußerlich stark zu wirken.

Grace wusste nicht, ob sie ihm trauen konnte, denn sie kannte ihn nicht gut. Doch sie wusste von Andrew, dass er ein guter Freund war. Trotzdem war ihr das zu unangenehm, wenn er davon wusste und viel mit Andrew unternahm.

"Ich kann nicht...", fing sie an und hielt sich die Hand vor den Mund, denn ein Gefühl von Übelkeit überkam sie.

Bei Emma hatte ich das nur am Morgen, doch jetzt überkommt es mich ständig.

Sie stand auf und stellte sich an das Geländer, "Es wird wohl eine Grippe sein...", log sie und lehnte sich an den Balken. Damit sie ihn nicht ansehen musste, stand sie mit dem Rücken zu ihm, es war ihr fast schon peinlich, dass er sie so sehen musste.

Die Worte, die er zu ihr sprach beschäftigten sie sehr, weil sie wusste, dass sie nicht immer ein Geheimnis daraus machen könnte. Deshalb müsste sie eine Lösung finden.

"Ich denke ich werde fortgehen", sagte sie und brach damit das Schweigen.

Sie ist völlig fertig und ihr ist schlecht, das kann nur eines bedeuten. Sie trägt ein Kind in sich und zwar von Andrew.

"Ich glaube ich weiß was es ist. Ihr habt keine Grippe oder seid krank. Ich kann es mir schon denken warum es Euch so schlecht geht. Es gibt noch einen anderen Grund."

Henry wollte es nicht laut sagen, wer weiß ob die beiden jemand belauschte.

"Seit wann wisst Ihr es?", fragte er und saß noch immer auf seinen Platz.

Als hätte man sie bei etwas schlimmen erwischt, drehte sie sich zu ihm um.

"Ganz sicher bin ich mir erst seit heute, doch in den letzten Wochen habe ich schon ein paar Veränderungen bemerkt bei mir. Ihr dürft es niemandem sagen, vor allem nicht Andrew, er hat eine Familie, das letzte, was ich wollte war, dass ich seine Ehe zerstöre. Jennifer weiß nicht, dass etwas zwischen ihm und mir ist... oder war, genauso wie Emma."

Jetzt wusste er es, hatte sie sich so auffällig verhalten? Sie wollte nicht, dass die anderen es auch herausfanden.

"Mein Bauch wächst schon etwas, doch bevor ich es nicht mehr verstecken kann, gehe ich nach Hause, hier ist das nicht."

Andrew hat besser Recht damit, dass Henry in solcher Hinsicht ein guter Freund ist, ich möchte keine Probleme mit Andrew haben. Emma wird wahnsinnig enttäuscht sein und es nicht verstehen, doch es wird besser sein. Wahrscheinlich ist es auch besser, wenn ich ihnen nicht sage, dass ich gehe...

Nun war er aufgestanden, damit er nicht zu ihr hochsehen musste.

"Aber Ihr seid doch auch mit ihm verheiratet. Und was ist mit Emma? Wollt Ihr hier einfach alles stehen und liegen lassen nur wegen dieser Frau? Was ist, wenn Ihr es Andrew sagst? Wer weiß ob er Euch überhaupt gehen lässt."

Das alles war eine sehr komplizierte Geschichte und er selbst wüsste nicht einmal was er machen würde.

"Wenn Ihr sie jetzt verlässt, wird Euch Emma überall suchen."

Was soll man dazu noch sagen. Selbst ich bin ratlos.

"Das ist schwer es niemanden zu erzählen, aber ich werde schweigen, so wie ich es gesagt habe."

"Diese Ehe ist doch keine Ehe, wir waren verheiratet, das liegt mehr als 20 Jahre hinter uns. Es war ein Fehler, einer der nur auf... den Handlungen von gefühlvollen Momenten basiert. Ich musste ihn damals heiraten, Jennifer hat er geheiratet, weil er es wollte. Und Emma... ich liebe sie über alles, sie ist mein ein und alle und es wird ihr das Herz zerreißen, wenn ich gehe."

Grace hätte nie gedacht, dass sie einmal an solch einem Punkt ankommen würde. Dass sie und Andrew so eine schöne Zeit miteinander verbracht hatten, davon hätte nie träumen können, genauso wenig, dass sie ihre Tochter kennen lernen durfte. Sie wusste, dass die Art, wie das passierte nicht richtig war, denn immerhin hatte sie Hook engagiert Emma zu entführen.

"Henry", fing sie an und legte ihre Hand leicht auf seine, "Das weiß ich sehr zu schätzen, dass Ihr es für Euch behaltet. Und ich bin darüber wirklich dankbar." Dann nahm sie ihre Hand wieder weg.

"Ihr solltet wieder reingehen, sonst denkt Andrew noch, dass Ihr keine Freude an dieser Neuigkeit habt."

Henry fing an zu lachen. "Mir wird heute keiner mehr Aufmerksamkeit schenken, die sind alle viel zu beschäftigt und außerdem kann ich mich rausreden was das angeht."

Über das machte er sich keine Sorgen. Er fand es schade, weil Jennifer endlich wieder hier war und sie alles vernichtet hatte.

"Wenn ich reingehe, dann kommt Ihr mit. Ruht Euch wenigstens in Eurem Schlafzimmer aus. Hier könntet Ihr Euch erkälten."

Emma wird in tausend Stücke zerspringen, wenn sie erfährt, dass Grace nicht mehr hier ist und ich von ihrem Plan wusste.

"Vergesst nicht, Euer Kind könnte hier auch ein glückliches Leben haben."

Henry und Grace gingen in Richtung Schloss.

"Ja, wahrscheinlich sind sie das, zu beschäftigt."

Es ist ja auch verständlich. Was ist, wenn ich es ihm schon zuvor gesagt hätte? wie hätte er dann auf Jennifers Schwangerschaft reagiert? Das werde ich nicht erfahren.

Die beiden waren jetzt nicht mehr bei dem Pavillon, sondern gingen den Weg zurück zum Schloss.

"So etwas wollte ich nie. Ich hatte damals schon fürchterliche Angst davor, dass ich nicht Andrews einzige Frau und Mutter seiner Kinder sein würde. Mein Kind würde es hier sehr gut haben, das weiß ich, doch es braucht seine Mutter und die will nun mal nicht hier bleiben", erklärte sie ihm und redete von sich selbst.

"Es bewegt mich, dass Ihr Euch solche Mühe gebt, mich zum Bleiben zu überreden, doch das ist eine Sache, die ich für mich ausmachen muss, so weh die Entscheidung auch tun mag."

Als sie beim Schloss angekommen waren, zog sie den Mantel wieder aus und reichte ihm diesen.

"Ich danke Euch, dass Ihr mir Euren Mantel geborgt habt, jetzt werde ich ihn nicht mehr brauchen. In meinem Zimmer wartet ein warmer Kamin auf mich. Und... dank Euch fürs Zuhören, ich habe Euch wohl ein wenig falsch eingeschätzt."

"Da habt Ihr recht, das ist Eure Entscheidung und ich werde Euch nicht ihm Weg stehen. Hinterlasst wenigstens einen Brief, damit Emma versteht warum Ihr einfach so spurlos verschwunden seid und bittet sie hier zu bleiben. Bestimmt wird sie es verstehen und Euch nicht suchen. Ihr müsst ja nicht erwähnen was der wahre Grund ist."

Henry nahm den Mantel wieder und warf sich diesen selbst um.

"Gerne, vielleicht werden wir uns nochmal sehen. Wer weiß, wann Ihr Euch auf den Weg macht.", mit diesen Worten ging er zurück zur Feier.

Dankend nickte sie mit ihrem Kopf.

"Ja, wer weiß, was das Schicksal mit uns vorhat", sagte sie auch noch, als Henry dann wieder hineinging. Sie ging dann auch rein, aber nicht zu den anderen, sondern in ihr Schlafgemach.

Prinzessin Leya und König Henry gingen nach draußen. Das es kalt war wusste er, da er zuvor mit Grace draußen gewesen war. Seinen Mantel hatte er einfach angelassen und nun brauchte er ihn ja wieder.

"Seid Ihr schon einmal hier gewesen? Was machen Eure Geschwister überhaupt?", fragte er interessiert.

Sie waren schon ein Stück gegangen und nun blieben sie beim Brunnen stehen. Er stand vor ihr und beugte sich weiter zu ihr.

"Ich hoffe Ihr vergebt mir, wenn ich Euch näher komme.", sagte er und berührte mit seinen Fingern ihren Hals.

Ihn ihren Haaren hatte sich ein Ungeziefer verfangen und das wollte er aus ihren Haaren befreien. Ab und an sah er kurz in ihre Augen und dann fixierte er wieder das Tier. Es ging einigermaßen schnell und er warf es auf den Boden.



"Verzeiht, ich wollte euch nicht in Verlegenheit bringen."

"Nein, hier war ich noch nie. Ich freue mich auf den morgigen Tag, da ich alles sehen kann, wenn es hell ist. Im Dunkeln erkennt man doch nicht alles", antwortete sie ihm auf eine Frage und ging dann über zur nächsten, "Wo soll ich da anfangen? Lucas ist mein ältester Bruder und wird einmal König sein, einer unserer Brüder hat erst geheiratet. Nicht alle leben bei uns im Schloss, einen Bastard will dort niemand haben...", sagte sie etwas traurig, denn sie mochte ihre Geschwister alle sehr.

"Unser Vater war nicht gerade jemand, der sich bei so etwas zurück hielt", erklärte sie ihm.

Während sie noch redete, kam er ihr unerwartet nahe und als seine Finger ihren Hals berührten war sie starr vor Schreck. Es war noch nie passiert, dass sie jemand so berührt hatte. Henry entdeckte wohl etwas in ihren Haaren und entfernte es sanft.

"Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen, ich muss mich bei Euch bedanken", äußerte sie sich darüber und sah ihn an, "Das war wirklich gutmütig von Euch."

Leya ging nun etwas weiter.

"Und Ihr seid gut mit König Andrew befreundet?", erkundigte sie sich nun.

Während sie ihm das alles erzählte hörte er zu und nickte ab und zu, damit sie wusste das er auch alles verstand was sie sagte.

Henry fing an zu lachen und war sehr amüsiert über ihre Worte. Er fand es lieb von ihr.

"Es freut mich zu hören, wenn eine hübsche Prinzessin mich gutmütig findet."

Auch Henry marschierte ein paar Schritte.

"Ja, Andrew und ich sind schon sehr lange gut befreundet. Wir kennen uns schon seitdem wir klein sind.

"Hat schon jemand um Eure Hand angehalten?", fragte er gerade heraus.

Er war interessiert ob sie schon versprochen war.

Er findet mich hübsch?

Leya fiel selbst auf, dass sie sich nicht mehr traute, Henry lange in die Augen zu sehen. War sie beschämt? Je länger sie ihn ansah und je mehr sie sich mit ihm unterhielt, desto besser gefiel er ihr. Aber er war auch schon älter, könnte so etwas überhaupt gut gehen? Damit hatte sie absolut keine Erfahrung.

Sie fand es sehr schön, dass er und Andrew eine so gute Freundschaft seit ihrer Kindheit hatten, das war bestimmt nicht immer einfach, als Könige.

"Äh... n... nein, das ist noch nicht passiert", brachte sie heraus, denn sie war überrascht über die Frage.

"Das verwundert mich sehr. Ihr scheint sehr nett zu sein und habt eine wunderschöne Ausstrahlung.", antwortete er darauf.

Es fing an zu tröpfeln und es wurde immer stärker, dabei sah er kurz nach oben.

"Der Regen hier ist sehr ungünstig. Fast jedes mal, wenn ich nach draußen gehe, fängt es an zu regnen.", meinte er und lächelte sie an.

Wie ein richtiger Kavalier legte er seinen Mantel ab und hielt ihn ihr über den Kopf. Er kam ein wenig zu ihr um sich dort auch zu schützen. Schließlich wollte er auch nicht nass werden.

Die Gegenwart von Leya genoss er richtig. Sie war überhaupt nicht die Sorte von Frauen die einen Hintergedanken hatten.

"Verzeiht ich hätte euch nicht um einen Spaziergang im freien anbieten sollen."

Sie hatte es sehr liebevoll gefunden, dass er ihr direkt Schutz vor dem Regen anbot, indem er seinen Mantel als Regenschirm benutzte.

"Nein, das passt schon. Wisst Ihr, mir macht der Regen nichts aus", sagte sie und ließ ihn den Mantel wieder herunternehmen, "Ich mag ihn sogar sehr", fügte sie noch hinzu und sah zu ihm rüber, während sie weiterging.

"Es regnet im Moment auch noch nicht sehr viel."

Er wirkt sehr freundlich, ganz anders, als das was ich gehört habe. Mal schauen, was die nächsten Tage so über ihn enthüllen.

"Wie Ihr wünscht.", meinte er und lächelte.

Sie ist ganz anders, als die Frauen in meinem Königreich.

Nun fing es an richtig zu regnen und ihre Sachen wurden immer nasser, aber ihm machte das nicht viel aus. Er freute sich darüber, dass sie im Regen Spaß hatte.

"Wir sollten besser wieder reingehen. Es fängt an zu gewittern.", sagte er und die beiden gingen rein.

Er wusste, dass er nicht sehr freundlich zu ihr gewesen war, aber wie hätte er sonst reagieren sollen? Er wollte jetzt eine gute Erklärung von ihr, warum sie geheiratet hatte. Er atmete tief ein und aus und wartete auf Emma. Es dauerte auch nicht lange, dann lief sie zu ihm.

"Schön, dass du meinen Anweisungen folgst.", sagte er ihr eiskalt und verzog seine Miene keinen Augenblick.

Das wird sie hart treffen, aber ich kann sie nicht immer mit Samthandschuhen anfassen.

"Erklär mir einmal warum du verheiratet bist! Das alles kann ich einfach nicht glauben. Bist du völlig verrückt geworden? Was hast du dir dabei gedacht? Ich hoffe für dich, dass du nicht schwanger bist."

So sauer war Andrew noch nie auf sie gewesen. Sie versuchte nicht zu weinen, denn es traf sie sehr.

"Wir waren in einer anderen Welt, dann haben wir viel getrunken und in einer Kapelle geheiratet, aber es hat sich herausgestellt, das es nur eine Fälschung war. Ich bin nicht verheiratet und schwanger auch nicht.", erzählte sie ihm.

Glaube ich jedenfalls. Wenn er mir nicht glaubt, weiß ich nicht weiter.

"Darf ich nun Lucas treffen? Du weißt ich bin sehr angetan von ihm. Außerdem ist Elizabeth noch nicht bereit dafür."

"Das werde ich euch schon sagen wer dafür bereit ist und wer nicht. Elizabeth trifft sich mit Lucas. Du findest schon noch den Richtgen.", sagte er ihr einfach.

So kannte er sich selbst nicht. Was war nur in ihn gefahren?

"Es wird bald eine Hochzeit geben, wer von euch beiden werdet ihr schon erfahren."

Sie konnte sich schon denken, dass Eli heiraten musste. Sonst hätte er die Bemerkung nicht gemacht, dass sie schon den richtigen finden würde.

"Nein..."



Ihr wurde schlecht, als sie darüber nachdachte.

"Wenn du Eli an Lucas verheiratest, wirst du mich verlieren. Das schwöre ich dir! Du weißt wie sehr ich ihn mag."

"Kann sein, dass du nicht verheiratet bist, aber ich werde mit dir darüber nicht mehr sprechen. Nie wieder.", sagte er und überhörte einfach was sie sagte.

Ich darf mich von keinem Beeinflussen lassen.

"Wähle lieber deine Worte mit Bedacht Emma. Und was Lucas angeht, es gibt keine wahre Liebe merk dir das."

Da Andrew das wichtigste mit ihr besprochen hatte, wollte er gehen. Es tat ihm weh seine Tochter so zu sehen, doch es musste so sein. Ohne sie noch einen Blick zu würdigen ging er.

Die Worte verletzen sie sehr und sie fühlte sich so, als wäre ihr Herz in tausend Teile zerbrochen. Emma war immer der Meinung gewesen, dass Andrew ein guter König war und richtig handelte doch jetzt sah sie das nicht mehr so. Wie konnte er nur so handeln? Emma setzte sich auf den Boden und fing an zu weinen. Nach einer halben Stunde ging es ihr ein wenig besser und sie wischte sich die Tränen weg. Da ihr Vater die beiden nicht zusammen sehen wollte, musste sie es befolgen. Es sei denn sie würde sich heimlich mit ihm treffen.

Du bist zwar König und mein Vater, aber du wirst nicht über mein Leben entscheiden.

Schnell lief sie ins Schloss zurück.