Schlossgarten

Sie konnte sich schon denken, dass Eli heiraten musste. Sonst hätte er die Bemerkung nicht gemacht, dass sie schon den richtigen finden würde.

"Nein..."



Ihr wurde schlecht, als sie darüber nachdachte.

"Wenn du Eli an Lucas verheiratest, wirst du mich verlieren. Das schwöre ich dir! Du weißt wie sehr ich ihn mag."

"Kann sein, dass du nicht verheiratet bist, aber ich werde mit dir darüber nicht mehr sprechen. Nie wieder.", sagte er und überhörte einfach was sie sagte.

Ich darf mich von keinem Beeinflussen lassen.

"Wähle lieber deine Worte mit Bedacht Emma. Und was Lucas angeht, es gibt keine wahre Liebe merk dir das."

Da Andrew das wichtigste mit ihr besprochen hatte, wollte er gehen. Es tat ihm weh seine Tochter so zu sehen, doch es musste so sein. Ohne sie noch einen Blick zu würdigen ging er.

Die Worte verletzen sie sehr und sie fühlte sich so, als wäre ihr Herz in tausend Teile zerbrochen. Emma war immer der Meinung gewesen, dass Andrew ein guter König war und richtig handelte doch jetzt sah sie das nicht mehr so. Wie konnte er nur so handeln? Emma setzte sich auf den Boden und fing an zu weinen. Nach einer halben Stunde ging es ihr ein wenig besser und sie wischte sich die Tränen weg. Da ihr Vater die beiden nicht zusammen sehen wollte, musste sie es befolgen. Es sei denn sie würde sich heimlich mit ihm treffen.

Du bist zwar König und mein Vater, aber du wirst nicht über mein Leben entscheiden.

Schnell lief sie ins Schloss zurück.

Lucas verbrachte einen interessanten Tag mit Eli. Sie hatten sich sehr gut unterhalten können über viele Dinge. So gut er konnte, erklärte er ihr auch ein paar Sachen, wie zum Beispiel, dass Emma eine Zeit lang verschwunden war.

Er hatte Eli noch nach drinnen begleitet und verabschiedete sich für heute bei ihr. Dann ging er ohne Wachen in den Schlossgarten, da wo er sich mit Emma verabredet hatte. Dort wartete er auf sie.

Da keiner zum Abendessen ging, war es einfach sich davonzustehlen. Emma schlich sich nach draußen um dort Lucas zu treffen. Sie konnte ihn schon sehen und musste lächeln.

Als sie vor ihm stand sah sie zu ihm hoch. "Wie war Euer Tag mit Eli?", fragte sie ihn freundlich.

Sie konnte es kaum glauben, jemanden gefunden zu haben der sie so mochte wie sie war.

"Ich habe mich den ganzen Tag auf unser Treffen gefreut.", gab sie zu.

Er strahlte, als Emma kam, sie hatte es geschafft sich davon zu schleichen und war hier. Er war wirklich sehr froh darüber. Sie fragte ihn, wie der Ausflug mit Eli gewesen war und er gab ihr auch eine Antwort.

"Es war ein guter Tag. Sie ist sehr natürlich, ruhig aber auch sehr verwirrt. Was ich verstehen kann", fing er an und griff dann nach Emmas Hand.

"Lasst uns etwas spaziere gehen", schlug er vor und sie gingen während sie sich unterhielten.

"Sie möchte mich nicht heiraten, was auch absolut nicht schlimm ist. Ich denke, dass Euer Vater es einsehen wird, wenn Ihr ihm etwas Zeit gebt. Gleich morgen werde ich mit ihm reden und ihm sagen, dass ich nur Euch als Frau haben möchte. Und sonst keine", sagte er.

Es fühlte sich schön an, als Lucas nach ihrer Hand griff. Er erzählte ihr von Elizabeth.

So wie er mit mir heute geredet hat, glaube ich nicht, dass er seine Meinung ändert. Ich kenne ihn schon zu gut.

"Ich hoffe er sieht es ein."

Emma fühlte sich sehr geschmeichelt von ihm, denn er wollte keine andere heiraten.

"Wir sollten über etwas anderes sprechen. Das muss uns ja nicht bis in die Nacht beschäftigen. Es ist erfreulich, mit Euch alleine zu sein, ohne Wachen, ohne Eure Eltern."

Er fand es sehr angenehm, mit ihr Hand zu halten und zu spazieren. Das wollte er schon immer tun und nun wusste er, dass sie genauso empfand wie er es tat.

"Leider konnte ich heute nicht mehr mit meiner Schwester reden. Sie wollte sich hier ein bisschen umsehen und mehr von Eurem Königreich kennen lernen. Ich weiß nicht, ob sie es getan hat."

Die Zeit mit Lucas genoss sie einfach. Sie schmiegte sich an seinen Arm, während sie gingen.

"Sie wird es mir bestimmt erzählen.", meinte sie und lächelte.

Das alles fühlte sich so an, als wäre es ein Traum, doch es war die Wirklichkeit.

"Wie lange dürft Ihr bei uns sein? Habt Ihr eine Frist von Eurem Vater bekommen?", fragte sie ihn neugierig.

"Unser Vater hat uns keine bestimmte Frist gesetzt, nein. Er war aber auch sehr beschäftigt, als wir mit ihm geredet haben. Es hat mich gewundert, normalerweise ist er etwas strenger, wenn es darum geht, ob ich den Hof verlassen. Ich bin immerhin der Kronprinz und werde einmal König sein. Aber das ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso er mich gehen ließ."

Lucas ging davon aus, dass sein Vater damit rechnete, dass er verlobt wiederkam. Oder zumindest ähnliches. Er durfte keines Falls Streit mit Andrew beginnen, das wäre fatal für den Frieden beider Königreiche. Deshalb war es wichtig, dass Lucas nett und immer freundlich mit dem König redete.

"Wenn es nach mir ginge, würde ich Euch direkt mitnehmen", meinte er und lächelte zu ihr rüber.

"Falls wir heiraten, könnt Ihr das gerne.", sagte sie und lächelte.

Ein wenig Angst hatte sie schon vor dem Thron, denn immerhin hatte sie dann eine große Aufgabe mit Lucas. Vor allem wusste sie nicht wie Lucas nach der Hochzeit war, aber sie konnte ihn sich nicht böse vorstellen. Er würde ein perfekter König werden. Lucas war ganz anders als alle anderen.

"Euer Königreich ist wahrscheinlich wunderschön. So wie Euer Lächeln und Euer Art."

Der Nachthimmel wurde immer dunkler.

"Unser Königreich ist wahrhaftig wunderschön, doch ich finde das Eure ebenfalls sehr schön. Es ist immer sehr erstaunlich, wie ähnlich und doch verschieden die Königreiche sind. Doch eines muss ich sagen. Auch, wenn Euer Vater gerade dabei ist eine falsche Entscheidung zu treffen, man sieht, dass er Euch liebt. Bei meinem Vater erkennt man das nicht immer, er hat Zwar und, seine Erben, doch hat er auch Maitressen und Bastarde als Kinder."

Lucas war oft traurig darüber, wie sein Vater lebte und wusste schon seit langem, dass er einfach anders leben und regieren wollte. Für ihn war klar, dass es nur eine Frau geben würde und das wäre die Königin an seiner Seite, seine Ehefrau. Nun war er fest entschlossen, dass es Emma sein wird, denn seine Gefühle für sie wuchsen Tag für Tag aufs unermessliche.

"Verzeiht mir bitte, nun habe ich wieder angefangen davon zu reden", entschuldigte er sich bei ihr und streichelte mit seinem Daumen sanft über ihren Handrücken.

Naja so gesehen hat mein Vater auch zwei Frauen, aber das bleibt lieber unter mir und meinen Eltern.
"Ja, dass muss sehr hart sein.", sagte sie verständnisvoll.

Die beiden redeten noch lange über vieles und gingen schließlich wieder ins Schloss.