Küche und Esszimmer

„Ja, ich weiß. Danke! Ich melde mich, wenn ich mal jemanden zum reden brauche“



Vor hatte sie es nicht mit jemanden darüber zu reden. Sie war so eine Person die einfach alles in sich hinein fraß.

„Nein noch nicht, aber ich werde mir eher eine günstigere Wohnung suchen. Vielleicht eine 1 Zimmerwohnung oder höchstens 2. Wenn du willst kannst du mir auch ein paar Sachen schicken, wenn du welche findest“

Bei der Wohnungssuche sagte sie bestimmt nicht nein. Es war schwer günstigere Wohnungen zu bekommen. Falls sie wirklich nichts fand, zog sie eventuell zu Annie.

„Eigentlich habe ich gekündigt, aber Jay hat gesagt er stellt mich so lange ein bis ich einen neuen Job habe. Das ist wahrscheinlich nicht so schlecht um Geld zu verdienen und zu sparen“



Auf Dauer wollte sie nicht bei ihm wohnen. Schließlich musste sie putzen, kochen und sonstiges. Für eine Zeit ging das schon. Wenn sie eine eigene Wohnung hatte, konnte sie das machen, wenn sie es wollte. Da nervte niemand herum.

Hoffentlich meldet sie sich wirklich, wenn sie etwas auf dem Herzen hat. Das vergisst sie sicher nicht so leicht. Ahri wird wahrscheinlich nicht darüber reden wollen.

Irene kannte ein paar Makler und würde sich bei denen mal erkundigen, ob es eine kleine preiswerte Wohnung gab, die beziehbar war, denn auf Dauer bei Jay, ihrem Ex, zu leben, war auch nicht sehr rosig. Sie sorgte sich darum, dass sich Ahri von der einen Sache in die nächste hinein beförderte.

„Wenn ich etwas finde, dann schicke ich es dir auf jeden Fall!“

Jay ließ sie sogar bei sich wohnen? Aber das bedeutete ja nicht, dass er ihr wieder eine Chance geben würde. Was wollte Ahri nur? Momentan schien sie etwas verwirrt zu sein, was sie wirklich wollte. Aber sie war auch noch jung und brauchte vielleicht einfach die Erfahrung. Trotzdem tat es ihr unglaublich leid, dass sie durch so etwas durch musste.

Irene nahm Ahris Hand.



„Ich helfe dir gerne, wenn du etwas brauchst!“

Die zwei unterhielten sich noch eine Zeit lang, Ahri blieb länger, als erwartet, was sie sehr freute. Doch irgendwann war es dann an der Zeit, ihre Sachen ins Auto zu räumen. Selbstverständlich half Irene ihr dabei. Sie würde es wirklich vermissen mit ihr zusammen zu leben.

Ahri war die Schwester, wie sie es gerne immer haben wollte. Mit Ava sprach sie nach dem einen Vorfall nicht mehr, aber sie hoffte mittlerweile, dass es zwischen ihnen auch irgendwann wieder besser werden würde.

Es dauerte nicht lange ihr Zeug zu verstauen, weil Ahri nicht viel hatte. Dann verabschiedeten sie sich mit einer langen Umarmung voneinander und ihre Freundin fuhr fort.

An gewissen Dingen erkannte sie eindeutig, dass jetzt niemand außer sie im Haus lebte. Wenn Jin tatsächlich zu ihr ziehen würde, dann änderte sich das auch wieder. Ehrlich gesagt, war sie etwas aufgeregt vor dem Gedanken. Mit einem Mann hatte sie noch nie zusammengelebt. Sie liebten sich, keine Frage, doch wie würde es sein, alles zu teilen und sich so oft zu sehen. Jetzt hatte er bald viel Zeit und das hieß, dass sie sich sehr viel sehen und Zeit miteinander verbringen würden.

Sonntag, 30.08.2020

Das Gespräch mit ihren Eltern war ein paar Tage her und sie machten sich für das gemeinsame Essen den heutigen Tag aus. Jin hatte erzählt, dass sich seine Eltern wirklich sehr für ihn und sie freuten. Doch sie hatte wirklich Bedenken wegen ihres Vaters. Sie hoffte einfach, dass er freundlich Jin gegenüber war und ihm eine Chance gab. Um ihre Mutter sorgte sie sich nicht, die wollte ihm eine Chance geben, weil Irene ihm so viel Vertrauen schenkte.

"Ich bin aufgeregt", ließ Irene ihren Freund wissen. "Hoffentlich verhört dich mein Vater nicht."



"Was soll ich machen, wenn er dich durchlöchert? Das will ich nicht. Ich will, dass er dich mag, weil ich dich liebe."

Während sie redete und sich Gedanken machte, wusch sie den Salat. Das andere Essen hatten sie gemeinsam vorbereitet. Immerhin hatte er ja auch den ganzen Tag lang Zeit und konnte ihr gut dabei helfen.

Jin soll sich nicht unwohl fühlen, weil mein Vater blöde Sachen sagen könnte. Bitte sagt er nichts blödes. Ob es Streit geben wird? Ich mache mich echt zu verrückt. Es geht bestimmt alles gut. Nur seine Eltern, meine Eltern und wir. Ich möchte ja auch, dass Seokjin meinen Vater mag.

Für heute hatte er sich ganz besonders schön angezogen. Durch sein altes Leben war er bestimmt nicht sonderlich beliebt bei ihren Eltern. Immer wieder kam etwas von den Mitgliedern auf. Oft stimmte das gar nicht oder es wurde noch schlimmer gemacht, als es passiert war. Natürlich würde er es nicht abstreiten mit sehr vielen Frauen geschlafen zu haben. Seine Vergangenheit konnte er nicht mehr ändern.



Normalerweise war Irene ein richtig Ruhepol, aber heute war sie völlig aufgebracht und hatte Angst vor dem treffen.

Hoffentlich wird es nicht so schlimm.. ich muss einfach ehrlich sein. Ich kann meine Vergangenheit nicht leugnen, aber ich liebe sie über alles.

"Mach dir keine Sorgen. Wenn es sein muss beantworte ich ihm stundenlang Fragen. Er soll wissen, dass ich dich wirklich liebe und für immer bei dir bleiben werde. Auch wenn er es nicht will", versuchte er sie zu beruhigen.



Seokjin war unter Menschen die er nicht kannte ganz anders. Das merkte man oft, dass er sehr verunsichert war. Heute musste er aber überzeugen. Schließlicht hatte er vor Irene bald mal einen Antrag zu machen und er wollte unbedingt Kinder mit ihr.

Seine Eltern waren richtig begeistert von Irene und sie freuten sich für beide. Kaum zu glauben, dass es Irene geschafft hatte ihn wieder ein normales Leben einzuhauchen. Mit ihrer tollen Art hatte sie ihn zur Umkehr gebracht. Niemals dachte sich jemand das sich Jin so wieder verändern konnte.

"Ich werde deinen Eltern sagen, dass ich bei dir einziehen werde", informierte er sich noch.



Jin hatte sich schon auf das schlimmste eingestellt. Vielleicht wurde er gehasst, verjagt oder sonstiges, aber er würde nicht ohne Irene gehen. Niemals würde er so einen Fehler begehen und sie zurücklassen.

So überfordert wie jetzt, war sie schon lange nicht mehr gewesen. Als sie es ihren Eltern gesagt hatte, da war sie schon so nervös gewesen, aber jetzt hatte sie wieder das Gefühl, dass sie nichts alleine konnte. Ihr Vater hatte ja nichts gegen Jin, aber er wusste nicht, ob er ihm seine Tochter anvertrauen konnte.

Die beiden waren alt genug, um es selbst zu wissen. Doch in Korea war das nun einmal so, dass man viel Respekt vor den Eltern hatte. Darum wollte sie auch, dass alles passte. Sie wollte ihre Eltern einfach nicht ausschließen.

Irene sah auf, weil Jin erwähnte, dass er von seinem Einzug erzählen wollte.



Eigentlich hätten wir es dann hinter uns. Dann steht nichts mehr dazwischen. Vor was habe ich andauernd solche Angst. Jin ist toll und das sollte ich auch zeigen.

"Vielleicht ist das besser so. Dann gibt es nichts mehr, was ich ihnen irgendwann noch erklären müsste. Gut, dass wir ihnen schon vorher gesagt haben, dass wir zusammen sind.  Sonst würde ich das heute nicht aushalten. Ich hoffe einfach, dass er sich gut verhält. Mein Vater ist kein schlechter Mensch, er sorgt sich nur um mich."

Den fertig gewaschenen Salat machte sie in eine Schüssel rein. Das Dressing würde sie erst später drüber geben.

"Ich gehe mich mal umziehen. So kann ich nicht bleiben", erklärte sie ihm, trocknete sich ihre Hände ab und ging nach oben, weil sie sich etwas anderes anzog. Dann kam sie wieder runter.



"Kann ich das anlassen?", fragte sie ihn und stellte sich vor ihm hin. Dabei musterte sie ihn jetzt. Vorher war sie so abgelenkt gewesen.



Er sieht so gut aus, unglaublich, dass ich so einen hübschen Freund habe. Und er ist immer so süß zu mir!

"Wir werden das schon schaffen", versicherte er ihr.



"Das kann ich verstehen, wenn er sich sorgt um dich. Du bist der schönste Mensch der mir je begegnet ist. Wenn ich dein Vater wäre, würde ich auch so reagieren. Vor allem, weil ich Frauen falsch behandelt habe. Bestimmt denkt er, ich würde das bei dir auch machen"

Für das hatte er Verständnis. Seitdem er mit Irene zusammen war, hatte sich einfach so viel verändert. Sein Denken, sein handeln einfach alles. Irene war die einzige die sein wahres ich wieder zurückholen konnte.

Da nun Irene fertig war, zog sie sich um und kam mit einem unglaublich schönen Kleid wieder zurück.



Jin sah sie einfach nur ein paar Minuten an, da er so hin und weg war von ihr. Wie wunderschön konnte ein Mensch nur sein?

"Du siehst richtig toll aus. Das Kleid steht dir"



Ich frage mich wie schön sie dann ist, wenn ich sie in einem Hochzeitskleid sehe. Sterbe ich dann bevor wir heiraten?

Noch immer waren die beiden total verliebt und glücklich.

Wenigstens trafen sie heute nicht Ava. Denn das wäre wahrscheinlich Jin und Irenen richtig unangenehm. Da war es ihm lieber, dass ihm Irenes Vater mit Fragen durchlöcherte.

Jin ist einfach so verständnisvoll. Er versteht meinen Vater. Ihm ist klar, dass er nicht gut mit Frauen umgegangen ist. Das war einmal. Mich hat er nie schlecht behandelt.

Ihr Freund fanderklärte zuvor, dass ihm sonst noch nie ein so hübscher Mensch begegnet war und, dass das Kleid sehr gut aussah, dass sie sehr hübsch war. Da musste sie verlegen lächeln. An solche Komplimente würde sie sich bestimmt nie gewöhnen.



Während sie sich so verliebt und verlegen ansahen wurden sie durch das Klingeln an der Tür in die Realität zurückgeholt. Schlagartig raste ihr Puls.

"Ich gehe zur Tür. Du kannst das Essen schon auf den Tisch stellen!"

Irene atmete durch und ging zur Tür. Dort standen ihre Eltern, die sie begrüßte.

"Bitte behandle ihn gut", bat sie ihren Vater und ließ die zwei reingehen, die Tür ließ sie offen und blieb dort stehen, weil gerade das Auto Jins Eltern vor dem Haus hielt. Auch sie begrüßte sie dann, schloss die Tür und führte alle nervös zum Esstisch. In der Küche wartete Jin vorbildlich.

Es wäre schön, wenn es ein angenehmer Abend wird, aber ich bin so angespannt.

Das war das erste Mal, dass sie sich gemeinsam vor ihren Eltern zeigten, deshalb stellte sich Irene zu ihrem Freund.



"Setzt euch doch. Das Essen ist schon fertig. Ich hole nur noch ein paar Getränke!", meinte sie, warf Jin einen Blick zu, weil sie nervös war und holte dann Getränke. Die anderen setzten sich bereits hin.

"Seokjin! Schön dich wieder zu sehen", sagte ihre Mutter, "Bist du in den letzten Monaten noch hübscher geworden?", meinte sie schelmisch. In Korea war es nicht unüblich, dass man gutes Aussehen ganz offen lobte.

Leider war ihre schöne Zeit vorbei und es klingelte an der Tür. Da ihn Irene bat, das Essen schon mal auf den Tisch zu stellen tat er das auch. Er war gespannt wie der Abend verlaufen würde. Das gute daran war, dass sein Vater und Irenes Vater gute Freunde waren. Hoffentlich konnte er dann eher ein Auge zudrücken. Als er schon die Stimmen hörte, wurde auch er nervöser. Das war schon schlimmer als bei ihren Auftritten die sie gehabt hatten.

Irene stellte sich zu ihr und die Eltern sahen sie gespannt an. So wie es sich gehörte, begrüßte er alle vorbildlich. Seine Freundin stellte sich zu ihm.

Da sich die anderen schon setzten, machte das Jin den anderen gleich. Er hoffte einfach nur das Irene gleich wieder da war. Ohne sie fühlte er sich jetzt schon richtig verloren.

Irenes Mutter sprach sein gutes Aussehen an was ihn gerade sehr verlegen machte. Was sollte er sagen um nicht selbstverliebt rüberzukommen?

"Vielen Dank! Das liegt bestimmt an dem, dass Irene sich so gut um mich kümmert"



Wahrscheinlich würden alle bald bemerken wie viel er von Irene immer schwärmte. Das machte er nicht einmal mit Absicht. Für ihn war es wirklich so.

"Hoffentlich schmeckt euch das Essen. Irene und ich haben alles selbst gekocht und es ist mit viel Liebe zubereitet", erzählte er ihnen.



Warum fühle ich mich ohne Irene so verloren? Ich muss einfach ich selbst sein, aber ich fühle mich so unter Druck gesetzt. Was ist, wenn er mich wirklich gar nicht ausstehen kann?

Ihre Mutter musste lächeln, weil er ihre Tochter so positiv erwähnte.

Da kam Irene mit den Getränken zum Tisch und schüttete ihnen ein. Sie setzte sich letztendlich neben Jin hin.



"Greift zu, bitte esst! Es ist genug da, bedient euch nur."



Sie folgten ihrer Aufforderung und nahmen sich. Irene sah immer wieder zu ihrem Vater, der bisher noch nicht viel geredet hatte.

Ist er auch aufgeregt?, fragte sie sich, während sie ihn beobachtete. Dann wird er heute nicht streng mit ihm sein, ging es ihr erleichtert durch den Kopf.

"Seokjin, jetzt wo du keine Arbeit mehr hast, was willst du so in Zukunft machen?", fragte ihn dann ihr Vater.



Das war ja eine gute Frage, aber es war ihr unangenehm. Dennoch war sie erleichtert, dass es eine berufliche Frage war und keine richtig private. Wenn sie doch nur wüsste, was genau sie erwarten konnte oder nicht. Da ihr Vater auf sie einen etwas aufgeregten Eindruck machte, ging sie davon aus, dass er nicht vor hatte ihn zu hart ran zunehmen. Möglicherweise hatte ihre Mutter ja auch noch mal mit ihm gesprochen.

Aufmerksam hörte sie zu und half mit das Essen auszuteilen. Seinen Eltern schenkte sie immer wieder ein Lächeln, wenn sie zu ihnen sah.

Noch immer war es sehr ruhig beim Essen und sie redeten nicht sehr viel. Irenes Vater sprach seine Arbeit an und sein ganzer Körper wurde extrem warm. Es war ihm unangenehm, dass er noch keine Arbeit hatte. Klar würde er keine mehr brauchen, bei dem Geld was er verdient hatte doch nur zu Hause rumgammeln kam bei ihm sowieso nicht in Frage.

"Ich werde höchstwahrscheinlich modeln und schauspielern. Dann macht sich meine Schauspielausbildung ja bezahlt", antwortete er ihm mit einem lächeln und stocherte in seinem Essen herum, weil er so nervös war.



Wann soll ich ihnen sagen, dass ich bei ihr einziehe? Noch passt es nicht so gut.

Irgendwie fühlte er sich schuldig für seine Taten.

"Es tut mir Leid, dass ich so zügelloses Leben geführt habe, aber ich habe das hinter mir gelassen und ich werde für Irene gut sorgen. Ich habe mich geändert... Besser gesagt hat mich Irene zu einem besseren Menschen gemacht und mich verändert. Ich will gerne für sie Sorgen und auf sie acht geben", sagte er und sah dann zu ihrem Vater.



Es war ihm mehr als peinlich sowas zugeben zu müssen, aber jeder hier am Tisch wusste davon. Warum sollte er etwas beschönigen oder schönreden?

Natürlich wusste er, dass Irenen einen viel tolleren Mann an ihrer Seite verdient hätte, doch er würde sein bestes geben um sie nicht zu enttäuschen. Nie wieder wollte er sie zum weinen bringen.

Hoffentlich war das nicht falsch.. hätte ich das nicht ansprechen sollen? Ich habe einfach keine Ahnung davon wie man andere Eltern beeindrucken kann.

Als Jin das mit seiner Schauspielausbildung meinte, da musste sie lachen.



Er sieht noch nervöser aus als ich! Hinter seinem Ohr ist er schon ganz rot.

Auf einmal fing er an sich für sein damaliges Leben zu entschuldigen und es wurde noch stiller am Tisch, weil ihre und seine Eltern zu essen aufhörten. Auch Irene stoppte.



Ich will nicht, dass er sich dafür entschuldigt.

Doch Jin war noch nicht fertig und redete weiter. Was er da sagte war so extrem lieb und sie fand es total romantisch. Aber es war auch etwas unangenehm vor ihren Eltern.



Das Räuspern ihres Vaters unterbrach die Stille. Doch bevor er etwas sagte, fing Irene an.

"Du solltest dich nicht dafür entschuldigen, dass du dein Leben auf deine Weise gelebt hast. Das habe ich auch und ich habe auch nicht alles richtig gemacht."

Sie sah zu ihren Eltern und zu seinen.

"Ich liebe ihn so wie er ist. Und der Abend heute ist dazu da, um euch zu zeigen, dass er mich genauso sehr liebt und, dass wir glücklich miteinander sind."



Sie sah ihre Mutter nun lächelnd ihr Glas erheben.

"Dann stoßen wir auf euch beide und einen schönen Abend an. Danke euch beiden für die Einladung und für das Essen", meinte diese und stieß ihren Mann in die Seite, damit er sein Glas nahm. Der nahm sein Glas und die anderen auch.

"Ich weiß, dass Irene kein Kind mehr ist", sprach nun ihr Vater, bevor sie anstießen. "Und ich wünsche ihr einfach, dass sie glücklich ist. Wenn sie es mit dir ist, dann soll das so sein."

Erwartungsvoll sahen Irene und ihre Mutter ihn an, da er fertig zu sein schien.

"Behandle sie immer wie einen Schatz. Wenn nicht, dann komme ich vorbei", sage er und lachte. Jins Vater stimmte dem Lachen mit ein und sie tranken aus ihren Gläsern.

Schnell trank Irene ihr Glas leer.

Mein Herz, ich bin noch immer aufgeregt, aber es hört sich so an, als würde er ihm wirklich eine Chance geben.

Kurz sah Irene zu Jin und dann leicht verlegen wieder weg.



Meine Hand ist zittrig, es nervt, dabei muss ich nicht mehr so aufgeregt sein.

Inzwischen aßen die anderen schon wieder weiter und ihre beiden Väter unterhielten sich. Dass sie dennoch immer unter Beobachtung standen war ihr klar. Wieso fühlte es sich nur so an, als wäre sie ein Teenager?

Als plötzlich keiner mehr aß und Irenes Vater sich räusperte, da kam in ihm Panik hoch. Doch Irene stand hinter ihm und meinte, dass er sich dafür nicht entschuldigen musste. Warum war sie nur so gut zu ihm?

Dann sagte seine Freundin einfach wundervolle Dinge die ihm zeigten, dass Irene einfach die richtige für ihn war. Die beiden passten perfekt zusammen und liebten sich so wie sie waren. Egal was in der Vergangenheit passiert war, sie lebten im hier und jetzt. Gemeinsam durften sie jetzt eine schöne Zukunft haben.

Irenes Mutter erhob ihr Glas und die anderen machten es nach. Dann begann ihr Vater zu reden und jedes Mal bekam er extremes Herzklopfen. Wieso war er nur so nervös? Wahrscheinlich weil er nicht versagen wollte. So gerne wollte er, dass keiner etwas gegen die beiden hatte, weil er so glücklich mit ihr war.

"Ich werde immer auf die acht geben", versprach er den Eltern.



Nun trank auch er aus seinem Glas.

Heißt das.. sie sind einverstanden?

Nachdem das erstmal geklärt war, aßen sie und unterhielten sich gut. Jin machte Irene immer etwas was sie besonders mochte auf ihr Teller und lächelte sie lieb an.



Ich werde es gleich hinter mich bringen und ihnen erzählen was wir vorhaben.

"Wir wollten euch noch etwas wichtiges sagen. Ich werde bei Irene einziehen", sagte er total aufgeregt.



Ob sie deswegen negativ reagierten würden sie gleich merken.

Dass ihre Tochter plötzlich so erwachsen wurde, obwohl sie es schon war, ging ihrem Vater fast zu schnell. Zuerst war sie in einer Beziehung und dann zogen sie auch noch zusammen. Er wusste gar nicht, was er darüber denken sollte. Doch sein Freund redete ihm gut zu. Er versicherte ihm, dass sich sein Sohn tatsächlich komplett geändert hatte, seitdem er mit Irene zusammen war. Vorher schon hatte man Veränderung bemerkt, aber mit ihrem offiziellen Start war er nicht mehr wieder zu erkennen.



Sie aß und hörte den Vätern beim Reden zu. War ja nicht ganz unwichtig, was sie besprachen. Für ihren Vater musste es jedenfalls eine Bestätigung sein, dass Jins Vater seine Veränderung auch so betonte. Außerdem erwähnte er, dass Jin nur gut und liebevoll über Irene sprach. Ja, dass er fast nur von ihr sprach.



Redet er so viel über mich?, dachte sie sich und sah zu ihm. Als sie ihn sah, musste sie ihn einfach verliebt ansehen. Selbst wenn Jin aß, war er unglaublich attraktiv.

Ihre Mutter und seine Mutter strahlten richtig, sie freuten sich einfach für ihre Kinder, dass die jemanden gefunden hatten, mit dem sie glücklich waren. Und das waren sie wirklich. Die sprachen sogar schon darüber, wie hübsch die Kinder einmal werden würden. Das war Irene richtig unangenehm, doch sie traute sich nichts dazu zu sagen, stattdessen hielt sie sich beschämt ihre Hände vor ihr Gesicht.



In Korea war es sowieso üblich, dass man bald heiratete und auch schnell eine richtige Familie gründete. Doch so richtig darüber nachgedacht hatte Irene noch nicht, weil ihr das eine Spur zu schnell ging. Auch ihr Vater sah ich ganz glücklich aus mit dem Gedanken, dass Irene bald ein Kind von Jin kriegen könnte.

"Ihr habt noch Zeit. Lernt euch erst einmal richtig kennen", meinte er dazu. Ausnahmsweise war Irene auch mal froh über seine Antwort. Sie war auch der Meinung, dass es dazu noch ein wenig zu bald wäre.

Die sechs aßen jetzt mal auf und es fiel ihr inzwischen schon leichter, sie selbst zu sein, da die Stimmung immer lockerer wurde. Je mehr ihre Väter tranken, desto besser waren sie drauf.

"Seokjin, lass uns ein bisschen reden", meinte er dann zu ihrem Freund. Konnte sie ihn alleine mit ihm lassen? Gerade befürchtete sie nichts schlimmes, weil ihr Vater einen guten Eindruck machte. Mit einem ermutigenden Blick ließ sie Jin mit ihm mitgehen. Die zwei gingen nach draußen, wo sie sich hinsetzten.

Oh, ich möchte wissen, was er mit ihm reden will!

Sie sah immer wieder nach draußen.


Draußen:

"Setz dich", forderte ihr Vater ihn auf und beide setzten sich hin. Er sah ihn an.

"Ich habe noch nie gesehen, dass meine Tochter so verliebt gewesen ist", erklärte er ihm jetzt, "und deshalb bin ich vorsichtig, das wirst du verstehen. Sie war schon immer so, dass sie die Fehler von anderen nicht interessiert hat. Irene kann leicht über deine Vergangenheit hinwegsehen. Aber ich kann das nicht so einfach. Es stimmt, wenn du dich wegen meiner Tochter so verändert hast, dann bist du nicht mehr so, wie du einmal warst. Doch ist es trotzdem noch ein Teil deiner Vergangenheit. Man hört momentan sehr viele Dinge über dich und deine Kollegen, oder nicht mehr Kollegen."

Ihr Vater räusperte sich.

"Ich möchte nicht, dass sie verletzt wird. Damit meine ich nicht nur, dass sie durch dein Verhalten verletzt werden könnte. Kannst du ihr die Sicherheit geben, dass sie keine Probleme mit den Frauen bekommt, die aus deiner Vergangenheit?", fragte er nach.

Es war eine berechtigte Sorge. Irene war zwar erwachsen, aber sie war vom Charakter her nicht so selbstbewusst, dass sie mit aggressiven Menschen umgehen könnte, oder mit eifersüchtigen. Was war, wenn so etwas passierte? Er war doch einfach ihr Vater und sorgte sich um ihr Wohlergehen. Das hatte mit Jin als Person ja nichts zu tun.

Ihre Eltern unterhielten sich prächtig und Jin und Irene aßen Stillschweigen mit und hörten ihnen zu.



Sie wollen auch schon, dass wir Kinder bekommen. Ich hätte nichts dagegen, aber davor will ich sie noch heiraten.

Ein bisschen später forderte ihn Irenes Vater auf mit ihm draußen zu reden. Er wusste nicht genau was er mit ihm alleine besprechen wollte. Nervös war er schon wegen dem ganzen.

Nachdem sie draußen waren, nahmen sie Platz. Aufmerksam hörte er erstmal ihrem Vater zu.



Seine Sorgen konnte er verstehen. Auch er hatte Angst, dass Irene deshalb verletzt werden könnte, doch er würde alles tun damit das nicht passierte. Er liebte sie über alles.

„Ich werde auf sie Acht geben und wenn es sein muss, schicke ich ihr eine paar Bodyguards mit. Es soll ihr immer gut gehen, auch wenn ich nicht immer bei ihr sein kann. Aber sie arbeitet viel zu Hause und da geschieht ihr nichts. Ich habe jahrelange Erfahrungen mit den Fans. So circa weiß ich wie ich sie fern halten kann“

Ihm kam einfach vor, dass es hinter seinen Ohren immer größer wurde. Seokjin hatte riesengroßen Respekt vor ihm. Natürlich wollte er sich mit ihm verstehen. Er würde sein Schwiegervater werden.

„Ich liebe sie wirklich und ich will sie heiraten. Sie ist der tollste Menschen den ich jemals kennengelernt habe. Auf Irene werde ich besonders acht geben“, versicherte er ihm.

Welcher Vater wollte so etwas nicht von dem Freund der Tochter hören, dass er auf sie Acht gab und gut behandelte. Es hörte sich sehr aufrichtig an, was er erzählte. Auf jeden Fall war es gut für die beiden, dass sie unter sich redeten, damit ihr Vater ihn etwas besser kennen lernen und sich ein anderen Bild von ihm machen konnte.

Er kannte seine Tochter und wusste, dass sie oft naiv war, aber sie hatte auch eine gute Menschenkenntnis. Sie interessierte es nicht, wie er früher war, weil er sie offenbar gut behandelte und sehr gern mochte. Das wurde immer klarer. Jetzt sprach er sogar schon davon, dass er seine Tochter heiraten wollte.

"Heiraten?", fragte er nach und strich sich mit seiner Hand über seinen Bart. Dabei warf er einen Blick hinein und sah zu Irene. Auch wenn er kein besonders gutes Bild von ihm hatte, es bewegte ihn, dass er so von ihr sprach. Noch nie hatte er jemanden so über sie reden gehört. Irene war zwar immer ein Vorzeigekind gewesen und kam gut bei anderen Leuten an, aber er sprach davon, dass er sie heiraten wollte. Sie machten einen glücklichen Eindruck zusammen, sie und Jin, das konnte er nicht leugnen. Und so jung war sie nicht mehr. Klar war sie mit unbeschreiblicher Schönheit gesegnet, aber je früher man jemanden hatte, desto eher konnte man seine eigene Familie gründen. Bei dem Gedanken daran, dass sie endlich jemanden an ihrer Seite hatte, der sie nicht nur eine Zeit lang wollte, sondern für immer, da tränten seine Augen etwas. Sie hatte ihr Glück verdient, sollte er da wirklich so engstirnig sein und den beiden so einen Druck machen?

Kurz atmete er tief ein und sah dann wieder zu Jin, der jedes Mal viel selbstbewusster wirkte, wenn er von Irene sprach. Bisher hatte er immer ein ganz anderes Bild von ihm gehabt.

"Alles nach einander", meinte er. "Trink erst einmal etwas mit mir."

Er konnte ihm sogar ein leichtes Lächeln schenken. Verängstigen oder abschrecken musste er ihn ja auch nicht. Dann gingen sie wieder rein. Sofort sah Irene zur Terrassentür, als die zwei diese öffneten.

Sie kommen wieder rein. Jin sieht nicht verschreckt aus. Mein Vater sieht sehr entspannt aus, das erleichtert mich so. Aber ich möchte wissen, was sie geredet haben.



"Jetzt wo ihr wieder drinnen seid, werde ich den Nachtisch holen", meinte Irene und lächelte. Dann holte sie den Nachtisch, Jin half ihr dabei und sie setzten sich zum Tisch. Der restliche Abend war noch richtig schön und sie war froh darüber, dass sie sich für so etwas entschieden hatten. Jin und ihr Vater tranken gemeinsam Alkohol, auch sein Vater trank mit. Ja, es war ein gutes Zeichen, wenn ihr Vater mit ihm trank. Und das Bild war auch schön zu sehen.

Die zwei sahen sich die ganze Zeit sehr verliebt an, weil sie es auch waren. Irgendwann als es schon spät wurde, da verabschiedeten sich ihre Eltern alle. Natürlich fuhren die Frauen die Männer nach Hause. Weil Irene ja dort lebte, hatte sie auch etwas getrunken, Jin sowieso. Da sie ein ordentlicher Mensch war, wollte sie aber noch alles aufräumen.

"Worüber haben du und mein Vater draußen geredet?", wollte sie wissen.



"Ich habe mir schon fast Sorgen gemacht, aber als ihr dann angefangen habt zu trinken, da dachte ich, dass es ein gutes Zeichen ist. Mein Vater macht das nur mit Menschen, die er irgendwie mag... Ich glaube, dass er dich mag. Auch wenn er es vielleicht nicht so zeigt."

So begeistert schien er ja nicht zu sein als er das Wort heiraten erwähnte. Doch lieber sagte er ihm das jetzt. Ihm war es ernst mit Irene.

Wahrscheinlich hätte ich das noch nicht erwähnen sollen. Ich weiß einfach nicht über was man mit seinem zukünftigen Schwiegervater redet.



Brav nickte er, als Irenes Vater anbot zusammen zu trinken. Dann gingen sie wieder rein und servierten den Nachtisch. Zusammen tranken und aßen sie. Je mehr sie tranken umso lockerer wurde alles auch.

Der Abend ging rasant vorbei und die Eltern fuhren nach Hause. Jin würde gleich bei Irene im Zimmer schlafen.

Gleich wollte Irene wissen was ihr Vater und er geredet hatten.

„Naja über dich. Ich soll auf dich aufpassen und dich nicht verletzen“



Das mit der Heirat erwähne ich noch nicht. Damit will ich sie überraschen. Sonst denkt sie ständig ich will ihr schon einen Antrag machen.

„Meinst du er akzeptiert mich? Ein bisschen habe ich schon Angst, als er mich nach draußen gebeten hat. Aber er ist sehr nett und will dich in guten Händen sehen“

Natürlich griff Jin ihr unter die Arme und half ihr aufzuräumen.

Das hörte sich echt nach ihrem Vater an. Er war eigentlich so, wie Irene auch. Sie war so beschützend, wenn es um ihre Schwester ging. Zumindest war das einmal so gewesen. Trotz der schwierigen Zeit zwischen ihnen, vermisste Irene sie schon ab und zu. Doch sie wusste nicht einmal wieso, denn Ava war schon länger immer anders zu ihr gewesen.



"Hm, er macht sich einfach Sorgen. Wäre es mein Kind, würde ich mir sicher auch Gedanken machen, wenn es um die Partnerwahl ginge", erwähnte sie einfach ohne sich etwas zu denken. Jin wollte ihre Meinung hören, ob sie meinte, dass ihr Vater ihn akzeptierte.

"Vor heute Abend hatte ich echt Angst, dass es nicht so sein könnte. Aber ich glaube, dass es gut aussieht", erklärte sie ihm und sie räumten alles schön auf. Dann ging sie zu ihm und umarmte ihn, weil sie ihn gerne nah an sich spüren wollte.



"Das war ein toller Abend. Ich denke, wir brauchen uns keine Sorgen mehr machen. Ich habe gesehen, wie er dich angesehen hat", meinte sie und schmiegte ihren Kopf seitlich an seine Brust.

Hm, das ist so gemütlich. Es ist schön, dass er noch hier ist.



"Ich finde es schön, dass du nicht fahren musst", sagte sie und drückte sich einfach noch näher an ihn. Sie wollte ihn einfach so gerne umarmen und in seinen Armen sein. Ihr Kopf glühte ein wenig, weil sie ja auch getrunken hatte, aber sie war nur etwas beschwipst.

Nachdem sie mit dem aufräumen fertig waren, umarmte Irene ihn. Es machte ihm Mut, weil sie ihm erzählte das es nicht schlecht aussah. Ihr Vater könnte ihn tatsächlich mögen obwohl er so ein schlechter Mensch gewesen war?

„Bald werde ich gar nicht mehr fahren, weil ich bei dir wohnen werde“, sagte er und strich ihr über den Kopf.



Sanft küsste er sie auf ihren Kopf und drückte sie fest an sich.



„Du bist meine absolute Traumfrau. Gehen wir nach oben“

Händchen haltend gingen die beiden nach oben und machte ihre Abendroutine. Nachdem sie im Bett lagen, überhäufte Jin  sie mit vielen Küssen auf ihrem Körper. So zeigte er ihr gerne wie sehr er sie mochte.

Richtig aneinander gekuschelt schliefen sie ein.

31.12.2020

Heute war der Silvesterabend und Jin hatte schon einiges vorbereitet. Er wollte ihr heute einen Antrag machen. Noch nie war er so nervös gewesen wie heute. Sein Herz klopfte wie verrückt. Natürlich wusste sie nichts von ihrem Glück, es sollte auch eine Überraschung werden. Mit ihr wollte er sein Leben verbringen. Also wieso noch warten? Es gab nichts was dagegen sprach.



Es war schon ziemlich spät und Ahri und Jay würden bald kommen. Die beiden Turteltauben hatten in der Küche schon alles vorbereitet und er stellte sich hinter sie und küsste ihren Hals.





„Ich liebe dich Irene“, flüsterte er und schmiegte sich an sie.



„Am liebsten würde ich dich gar nicht mehr loslassen“, sagte er verliebt.

Bei den beiden funkte es noch immer gewaltig.

Jin und Irene wohnten jetzt schon eine Zeit lang zusammen und es war sehr schön. Obwohl es hin und wieder ziemlich anstrengend war, weil er seit Monaten keine wirkliche Arbeit hatte. Sie allerdings schon, darum brauchte sie auch viel Zeit für sich. Doch sie liebte es mit ihm zu leben und sie liebte ihn.

Das Ende vom Jahr wollten die zwei mit Ahri und Jay verbringen. Überraschenderweise war Jungkook noch immer fort. Dass er so lange weg war hatten sie gar nicht geahnt. Eigentlich dachten sie, dass er ein paar Wochen wegbleiben würde, aber das war schon sehr lange. Sie wusste, dass ihn die ganze Sache sehr beschäftigte, weil Jin und sie nicht wenig Kontakt zu ihm hatten. Irene fand es gut und man merkte auch seine Veränderung. Trotzdem war es schade, dass er sich bei Ahri nicht persönlich entschuldigt hatte. Er vertraute ihr an, dass er das aber noch vorhatte, wenn er wieder zurück kam. Doch er wusste noch nicht, wann das sein würde.

Heute allerdings machte sie sich keine Gedanken darüber. Wenn bei ihnen Mitternacht war, dann hatte JK noch ein paar Stunden, da er in Europa war.

Irene und Jin bereiteten das Essen vor und sie war gerade noch in der Küche, da kam ihr Freund von hinten an sie heran und küsste ihren Hals. Das gefiel ihr, aber es kitzelte sie auch etwas.

"Jin, ich muss das noch fertig machen", sagte sie zu ihm, da schmiegte er sich aber erst Recht mehr an sie heran. Jedes Mal, wenn er ihr sagte, dass er sie liebte, bekam sie Schmetterlinge im Bauch und musste verlegen lächeln. Ja, das hörte sie gerne. Die beiden waren total glücklich miteinander.



"Ich liebe dich auch", erwiderte sie und griff nach einer seiner Hände, die um sie lagen. Mit ihrem Kopf lehnte sie sich etwas gegen seinen Oberkörper.

Sie genoss seine Nähe sehr.



"Du musst mich aber wieder loslassen", antwortete sie und drehte sich um. Da küsste er sie aber schon. Das war ein toller Kuss und sie erwiderte ihn. Noch waren die anderen ja nicht da, da konnten sie sich gegenseitig ihre Liebe zeigen. Irene hielt ihre Hände zuerst weg von ihm, da sie vorher noch am Essen dran gewesen war.



Aber weil es sie so umwarf, legte sie die Arme vorsichtig um seinen Nacken.



Danach ließ er von ihren Lippen ab.

"Uh, das... ist alles in Ordnung?", fragte sie ihn.



"Du kommst mir ein bisschen unruhig vor. Bestimmt, weil du dich schon auf das Essen freust."

Da Irene ihn genauso liebte, bestätigte sie das mit ihren Worten. Wie immer war sie fleißig und wollte mit allem fertig werden. Sie war einfach eine richtige Perfektionistin. Jin kümmerte das natürlich nicht für ihn war das schon fertig.

Sie drehte sich um da musste er sie gleich küssen, weil ihm keine anderen Wahl blieb. Die Versuchung war einfach zu groß für ihn.



Nachdem sie fertig waren, fragte sein Freundin nach ob alles okay war.

"Sicher passt alles. Bin nur schon aufgeregt wegen dem Treffen und der Feier", flunkerte er sie an.



Weiß is etwa schon was ich vorhabe? Habe ich mich schon verraten? Ich bin einfach zu nervös und aufgeregt.

Schließlich konnte er ihr ja nicht sagen, dass es wegen dem Antrag war und er doch ein bisschen Panik bekam. Wenn man ein Mann war, war das eine sehr große Entscheidung und da wollte man kein Nein zu hören bekommen. Das wäre so als hätte er versagt.

Zum Glück klingelte es, er ging zu Tür und begrüßte sie dort. Jin ließ gleich Ahri und Jay ins Haus. Die beiden würden ihn Ahris Zimmer übernachten, damit sie nicht noch so spät nach Hause mussten und sie etwas trinken konnten. Besser gesagt nur Jay, weil Ahri auf Entzug war. Für sie blieb eher nur Saft oder alkoholfreie Dinge. Irene hatte sich extra die Mühe gemacht und viele Säfte gemacht.

"Wir haben schon auf euch gewartet. Schön das ihr kommen konntet"



Bei seinem Verhalten merkte man, dass einfach was nicht stimmte. Die Frage war nur was.

Vor einer Woche wurde sie von Irene angerufen. Sie lud sie zu Silvester ein, weil sie gerne mit ihnen zusammen feiern wollte. Seit letzter Woche war sie wieder mit Jay zusammen. Sie hatte lange darüber nachgedacht und sich entschieden es einfach nochmal zu probieren. Die letzten Male hatte es nicht funktioniert, weil sie einfach ständig betrunken und schlecht gelaunt gewesen war. Dieses Mal war es völlig anderes. Es harmonierte jetzt viel mehr.

Im Hintergedanken wusste sie, dass Jay vorhatte zu heiraten und auch Kinder wollte. Aber sie nicht. Es war nur eine Frage der Zeit bis es wieder zwischen ihnen krachte, doch jetzt war alles sehr frisch wieder und es fühlte sich gut an jemanden zu haben der wirklich zu einem Stand und das zu 100%.



"Danke für die Einladung!", sagte sie knapp.

Sie super war es noch nicht mit Jin zu reden, aber sie versuchte nett zu sein und keine Vorurteile zu haben. Klar musste sie wieder an JK denken, wenn sie Jin sah doch das würde ja irgendwann wieder vergehen. Sie wollte Jin viel lieber mit Irene verbinden und nicht mit dem Typen.

"Hi Irene", lief sie dann zu ihr und umarmte sie und ließ sie dann wieder los. "Wie gehts dir?", wollte sie wissen.



Man konnte sehen wie Ahri wieder viel mehr aufblühte und es ihr besser ging. Vor allem freute sie sich schon sehr auf den Neuanfang. Das einzige was noch nicht gang perfekt klappte war das mit dem Essen, aber Jay lenkte sie immer so ab das es ihr selbst da schon besser ging. Ohne ihn hätte sie das niemals geschafft und sie war ihm mehr als dankbar. Vor kurzem hatte sie noch gedacht er würde nur ein sehr guter Freund werden, das war jetzt doch nicht mehr der Fall.

"Hm, Ahri war schon lange nicht mehr hier. Ich freue mich richtig, dass sie und Jay kommen", teilte sie mit und machte noch schnell fertig, was sie dort machte.

Es klingelte dann nämlich schon und ihr Freund ging die Besucher reinlassen. Irene zog die Schürze aus, die sie über ihrem Kleid trug.



Ihre Freundin und jüngere Schwester Ahri war mit ihrem Freund da und kam gleich zu ihr gelaufen, um sie zu umarmen. Selbstverständlich erwiderte sie die Umarmung.

"Mir gehts gut. Und dir? Du machst große Fortschritte oder?"



Da Irene viel mit ihrer Arbeit zu tun hatte und Ahri zudem ihr Handy nicht immer benutzen konnte, wenn sie in der Klinik war, kamen die beiden nicht so oft dazu sich gegenseitig zu kontaktieren. Doch sie trafen sich immer, wenn es möglich war.

"Toll siehst du aus Ahri, viel gesünder", machte sie ihr ein Kompliment.



Sie macht einen sehr glücklichen Eindruck auf mich. Das steht ihr richtig gut, sie sieht zufriedener aus.

"Ich freue mich richtig, dass ihr heute hier seid. Es wird immer einfacher für dich, dass du die Klinik verlassen kannst, oder?", fragte sie nach.

"Mir geht es schon viel besser", gab sie zurück.



Die beiden sehen ja noch immer so arg verliebt aus. Bin gespannt wie das wird, wenn die Gefühle nachlassen. Ob sie sich dann auch noch so mögen?

Da sie ja jetzt keinen Alkohol mehr trank, sah sie auch viel dünner aus. Der Alkohol blähte das Gesicht bei vielen sehr auf, wenn man den täglich trank.

"Es ist schon viel besser und sie vertrauen mir mehr. Ich war jetzt auch öfters schon am Abend weg und es ist nichts vorgefallen. Ab Anfang Jänner darf ich raus, aber ich muss noch ein paar Termine absolvieren das ist die einzige Möglichkeit wie ich da wieder rauskomme. Übrigens ziehe ich jetzt in eine Mädels WG. Ich habe voll die tollen Leute kennengelernt"



Die vier setzten sich erstmal auf die Barhocker in der Küche.

"Ich werde richtig im Zentrum wohnen und das Haus ist richtig geil! Wenn ich eingezogen bin, kannst du gerne vorbeikommen und mich besuchen. Ahh ich meine ihr"

Die beiden sind ja jetzt zusammen. Er sollte auch mitkommen. Er gehört ja ab jetzt zu ihrem Leben.

Sie holte ihr Handy raus und zeigte ihr ein paar Bilder von dem Haus.

"Ich echt sieht das noch viel besser aus. Mein Bruder freut sich auch richtig für mich", erzählte sie ihr von der Neuigkeit.



In den letzten Wochen hatte sie viel in der Klinik gemacht. Sie hatte sich auch bei einem Kurs angemeldet und konnte jetzt Kleider nähen und ändern. Es hieß wenn sie ein Hobby hatten würde ihnen das gut tun und sie würden nicht ständig an die schlimmen Sachen denken die in ihrem Leben vorgefallen waren. Noch war sie nicht ganz fertig mit dem Kurs, doch bald hatte sie ihn auch abgeschlossen. Es machte ihr wirklich Spaß Kleidung zu entwerfen und sie konnte die Sachen tragen die sie gerne anziehen wollte. Es war richtig cool.

Interessiert nickte sie immer leicht, als Ahri ihr von ihren Schritten erzählte, die sie machte. Es war gut, dass sie hart an sich arbeitete und damit bewies, dass sie auf dem Weg der Besserung war, um ihren Leben wieder einen Wert geben zu können.



"Oh wirklich, im Januar darfst du schon raus? Das ist doch toll. Das freut mich wirklich sehr für dich. In eine Mädchen WG?", fragte sie dann überrascht.

Sie wusste gar nichts davon, dass sie Freundinnen hätte. Vielleicht war es ja eine fremde Wohngemeinschaft. Aber sie meinte, dass sie tolle Menschen kennen gelernt hatte. Da war sie echt gespannt und würde auch mehr wissen wollen. Auf jeden Fall würde es ihr ganz sicher gut tun, das wusste sie. Es sei denn die anderen machten ständig nur Party und sowas.

Nachdem sie sich hingesetzt hatten, fuhr Ahri fort und sprach weiter. Das mit der WG hörte sich spannend an und Irene war sehr fasziniert von dem Haus. Es war ja eine richtige Villa. Als Architektin konnte sie das eindeutig erkennen, dass es eine war.



"Wow, Ahri, das freut mich unglaublich für dich. Das ist eine extrem große und schöne Villa. Wie hast du die anderen denn kennen gelernt und wie viele sind es eigentlich? Das Haus ist so groß, wirst du dir das leisten können?", fragte sie neugierig nach.

„Wie ich die anderen kennengelernt habe? Das ist eine längere Geschichte. Sagt dir Karina was? Also das ist die Frau die so von V verarscht wurde. Wir haben uns auf eine Halloween Party getroffen und uns gut verstanden. Letztes Mal habe ich ihre Schwester getroffen und nach einer Party bin ich dann noch zu ihr mit ihren Freundinnen. Die sind alle richtig lieb“

Als sie noch fragte wie sie sich das leisten konnte musste sie lachen.



Das frage ich mich auch!

„Ich habe ihnen gleich gesagt, dass ich noch nicht so viel arbeiten kann, aber das passt. Muss mir dann etwas richtiges suchen was mir viel Geld einbringt“

Muss mir überlegen was viel Geld bringt.  Am besten immer so, dass ich mir meine Arbeit selbst einteilen kann.

„Die neuste Sache habe habe ich noch gar nicht erzählt. Karina ist von V schwanger und sie bekommt in einigen Monaten ein Baby bekommt“



„Wisst ihr was komisch ist? Er will wirklich ein Vater sein! Ich weiß echt nicht ob, dass auch so gelogen ist und er sie nur will wegen dem Sex“

Der Name Karina sagte ihr schon etwas. Immerhin hatte sie von ihrem Freund viel gewusst und auch öfter etwas in den Nachrichten mitbekommen. Zu der Zeit war aber ständig so viel negatives nur dort, was Jin ziemlich belastet hatte. Deshalb hatten sie sich abgewöhnt solche Dinge zu sehen oder zu hören. Seitdem sie sich nicht so auf das konzentrierten, was alles in der Welt passierte, ging es ihm auch besser, immerhin lenkte das gut ab.

Ahri bestätigte auch, dass es die war, die Irene meinte in Erinnerung zu haben aus den Nachrichten von damals.

Es freute sie, dass Ahri Menschen kennen gelernt hatte, die in Ordnung zu sein schienen und vor allem sehr nett. So etwas brauchte sie auch. Interessant war einfach, dass sie durch Zufall zu so etwas großem und gutem geraten war.

"Du hast ja wirklich ein Glück mit ihnen, wenn sie so nett sind und sich auch da wohnen lassen! Wenn du irgendwas brauchst, kannst du dich jeder Zeit bei mir melden."

Ahri kann dort wohnen, ohne dass sie eine Arbeit hat zur Zeit. Wenn sie das machen, dann müssen das richtig liebe Menschen sein. Schön, wenn es bei ihr wieder bergauf geht, das freut mich so für sie. Ahri wirkt viel glücklicher als früher.

Gespannt hörte Irene ihr zu, als sie ihr noch weitere Neuigkeiten erzählen wollte. Eigentlich ging sie zuerst davon aus, dass es welche waren, die Ahri betrafen. Aber das war nicht so, sondern eher war es sehr sehr überraschend.



"Oh... Was?", brachte sie raus und sah überrascht und irritiert zu Jin. "Davon wusste ich gar nichts", sagte sie und sah wieder zu Ahri.

Das waren definitiv Neuigkeiten mit denen die beiden nicht gerechnet hätten. Irene wüsste nicht, dass Jin irgendwann mal etwas gesagt hätte, also ging sie davon aus, dass er es auf keinen Fall wusste.

"Also, sie und er kriegen ein Kind. Aber sie sind nicht zusammen, oder?", fragte sie nach. Man wusste ja nicht, was alles passiert war in der Zwischenzeit.

Ich kann dazu nicht viel sagen. Jin kennt ihn besser. Aber das muss für diese Karina sicher auch nicht einfach sein, wenn sie nicht zusammen sind. Das was damals passiert ist, war schon sehr heftig.

Ihre Schwester bot ihr an, ihr zu helfen was sie Hilfe brauchte, da nickte sie. Eine so tolle Schwester zu haben war wirklich unglaublich. Eine bessere konnte man sich nicht vorstellen. Sie wusste wirklich nicht warum Ava so dumm war und sie nicht leiden konnte. Zum Glück war sie spurlos verschwunden.



Die wissen nicht mal was davon? Wie zerstritten sind die? Naja.. mir kann es ja egal sein. Wahrscheinlich schämt er sich dafür. Wer weiß vielleicht fällt ihm noch ein, dass er doch alles abstreitet so scheiße wie er ist.

„Nein die sind ganz bestimmt nicht zusammen. Karina hasst ihn wie die Pest. Aus Freundlichkeit trifft sie sich mit ihm um das nötigste zu besprechen. Sie meint er hätte wirklich Interesse, aber das glaube ich nicht. Wahrscheinlich belügt er sich auch noch selbst“



Auf die Männer hegte Ahri noch immer einen sehr großen Hass. Aber er hielt sich in Grenzen, weil sie sich oft abreagierte und wusste wie sie sich wieder beruhigen konnte.

„Jetzt zu den schöneren Themen. Was gibt es zu essen? Ich habe heute extra nicht viel gegessen, damit ich mir meinen Bauch voll schlagen kann“