Wohn- und Kochbereich

Samstag, 04.07.2020

Total aufgeregt eilte sie in ihre Wohnung und knallte die Tür sofort hinter sich zu. Gleich lehnte sie sich dagegen und atmete tief durch, da sie so gerannt war. Die Villa, wo sie eingebrochen war, lag nicht besonders weit weg und deshalb lief sie den ganzen Weg. Eigentlich rannte sie wie eine Irre, damit sie dort weg kam. Der Fernseher lief, also war ihre Schwester Zuhause.

"KATIE!", schrie sie sofort und ging zum Kühlschrank, aus dem sie sich eine Flasche Wasser holte, weil sie verdurstete. Die Flasche trank sie aus und stellte sie wieder ab.

"Katie! Katie!", rief sie erneut und wollte gerade in ihrem Zimmer nachsehen, ob sie da war, doch da lief sie ihr schon entgegen. Jetzt konnte sie wieder besser atmen und fasste ihre Schwester an den Schultern.

"Mir ist gerade so etwas unheimliches passiert!", fing sie an und zog zuerst den Pullover aus, den sie trug, weil ihr heiß war. Darunter hatte sie ein Top an.

"Vor kurzem habe ich so ein Mädchen kennen gelernt und wir wollten heute in einem Haus etwas mitgehen lassen. Ja ich weiß, das war dumm und ich werde das ganz bestimmt nicht mehr tun!!! Das Haus war mega riesig und es gab einiges, was wir mitnehmen konnten, doch auf einmal ist sie weggelaufen, weil jemand Zuhause war! Ich meine, wer ist denn mitten am Tag Zuhause? Arbeiten solche Menschen nicht ständig, die in so Häusern wohnen? Echt jetzt, mein Herz ist mir in die Hose gerutscht und ich dachte, jetzt ist es vorbei. Da war jemand Zuhause Katie!", meinte sie nervös und schauderte, ihre Armhaare stellten sich dabei auf.

"Und dann ist es noch schlimmer geworden. Ich habe kein anderes Versteck gefunden und bin unter die Couch. Auf einmal greift mich der Typ und zieht mich raus. Dann hat er sich auf mich gesetzt und mich festgehalten. Boah ich hatte noch nie so viel Schiss, wie vorhin! Er hat gedacht, ich wäre ein Stalker und hätte was mit einem Kollegen von ihm gehabt!?!?! Wie kommt man auf sowas! Nur weil er nicht hässlich ist, muss ich ihn doch nicht stalken."

Karina und Katie setzten sich jetzt auf die Couch, sie saß im Schneidersitz und gestikulierte wild, während sie die Geschichte erzählte. Noch immer war sie ganz außer sich.



"Er hat sich dann als ein perverser Psycho entpuppt, doch er selbst sagt, er wäre kein Psycho, sondern von der Band BTS. Auf jeden Fall war das so creepy, weil er die Polizei rufen wollte, da habe ich ihm erzählt, ich wäre erst 17 und, dass die da sowieso nichts machen können. Du errätst aber nie, was er dann gesagt hat!"

Karina machte sich dazu bereit und äffte ihn mit seiner tiefen Stimme nach:



"Willst du noch irgendwas sagen? Vielleicht kannst du mich mit einem Angebot umstimmen?.... Oder so ähnlich hat er es gesagt. Ich weiß nicht mehr genau. Boah, ich dachte der vergeht sich an mir.  Er wollte mich gehen lasse, wenn ich ihn küsse! Wie pervers ist das denn? Ich meine, ich bin dort eingebrochen und statt die Polizei zu rufen, will er einen Kuss? Das ist so krank! Natürlich habe ich ihm keinen gegeben, ich bin ja nicht bescheuert. Auf jeden Fall habe ich gesagt, wenn er mich gehen lässt, dann zeige ich ihn nicht wegen sexueller Belästigung an, aber das hat es nicht besser gemacht und dann sagt er: Ich zeige dir, was sexuelle Nötigung ist. Auf einmal hat er meinen Pullover hochgeschoben!!!! Und er hat sogar zugegeben, dass er pervers ist. Wer macht so etwas? Nur ein wirklich perverser gibt so etwas zu. So wie er aussah, verdient der sein Geld sicher mit... Oh Gosh, was wenn er ein Zuhälter ist? Und er hat mich verfolgen lassen, weil er will, dass ich für ihn arbeite!!", dachte sie laut nach und sah ihre Schwester verschreckt an.



"Aber er hat nur gemeint, ich sollte beim nächsten Mal, wenn ich wo einbreche, eine lange Hose anziehen und hat mich dann einfach gehen lassen. Ich bin gerannt Katie, als ginge es um Leben und Tod! Ich schwöre, das mache ich nie wieder, niemals wieder breche ich irgendwo ein!"

Jetzt ließ sie sich nach hinten fallen und atmete durch, da sie ohne Punkt und Komma geredet hatte.

"Ich dachte echt, ich bin so am Arsch, jetzt ist es vorbei. Der sah echt so aus, als würde der was machen!"

Kurz war Katie aufs Klo gegangen da hörte sie schon ihre Schwester rufen. Was war jetzt los? Hat sie endlich JYP gefunden? Schnell wusch sie noch ihre Hände und rannte ins Wohnzimmer. So außer sich erlebte sie ihre Schwester nie. Normal war sie so eine Person die leicht mit allem umging.

"Ist was passiert?", fragte sie nach.



Was unheimliches? Hat sie wieder jemand vor dem Gebäude erwischt?

Neugierig sah sie zu, wie Karina ihren Pulli auszog. Wieso war sie so verschwitzt und außer Atem? Gleich erzählte sie von einem Mädchen und das sie in ein Haus eingebrochen waren. Seit wann machte sie solche Sachen? Natürlich gab Karina zu das es eine blöde Idee gewesen war und sowas nicht mehr machen wollte. Deshalb unterbrach sie ihre Schwester nicht. Das es kein Scherz war, wusste sie sofort. Die beiden kannten sich zu gut. Perplex setzte sie sich auf das Sofa und hörte ihr weiter zu.

"Er hat dich erwischt? Er ist pervers und ein Psycho? Was ist wenn er zu und nach Hause kommt? Dann will er uns sicher beide", sagte sie verängstigt.



"Und den Pullover hat er dir auch hochgeschoben? Der Typ ist wirklich krank!", sagte sie total verstört.



Der ist aus einer Band. Von der will ich sicher nichts wissen. Sind die alle so? Vielleicht haben die nie Frauen zu besuch und drehen dann völlig durch.

"Also ich hätte keinen Ton herausgebracht", meinte sie.

Ihre Schwester hörte ihr natürlich zu, auch sie war darüber sehr verwundern, wie sich dieser Kerl verhalten hatte.

"Gefolgt ist mir glaube niemand, aber ich bin jetzt so schnell gerannt! Das schlimme ist ja, dass diese Villa nicht einmal weit weg ist. Ich glaube ich bin nur 10 Minuten lang gerannt."



"Boah, ich sags dir, ich habe echt nicht mehr gewusst, was ich tun sollte. Wer ist denn bitte so und schiebt einer Frau einfach den Pullover hoch? Ich meine es war nicht viel, nur ein Stück, aber trotzdem. Und dann war er darüber verwundert, dass ich eine Hose darunter trage, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich eine trage. Der hat sicher darauf gegeiert, dass er was sieht, wenn er seine Hand anlegt."

Wieder lief ihr ein Schauer über den Rücken.



"Klar hättest du keinen Ton rausbekommen, wenn sogar ich schon hilfslos war. Einen kurzen Moment lang habe ich sogar echt daran gedacht, ob ich das machen sollte. Also ihm einen Kuss geben, weil ich dachte, ich käme nie wieder da ohne Probleme raus. Aber ich bin so froh, dass ich es nicht getan habe. Damit hat er bestimmt nicht gerechnet, dass ich ihn deshalb anzeigen könnte. Eine Band... tz, wer es glaubt!", meinte sie und sah blitzartig zum Fernseher.

JYP ... bei den diesjährigen MMAs ...

"Katie, Park Jinyoung!", machte sie sie aufmerksam, griff nach der Fernbedienung und erhöhte die Lautstärke. Es war eine Werbung für die MMA Veranstaltung und als sie den Namen ihres Vaters hörte, da wurde sie hellhörig.

...Acts wie Got7, Monsta X, EXO und BTS...

BTS?

Weil sie noch auf den Fernseher sah, kippte ihr die Kinnlade hinunter und sie zeigte ganz panisch darauf.

"Katie! Das... das ist er! Das ist der Perverse", meinte sie, stand auf und zeigte drauf, als die Gruppe zu sehen war.

"Scheiße, der ist echt ein Teil von einer Band...!!"

Sie konnte es nicht glauben, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Hätte er sich als ein Idol wirklich an ihr vergriffen? Ihr Herz raste wieder wie wild und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Das war er definitiv. Das Bild wechselte nun und die andere Werbung lief weiter. Karina machte den Fernseher aus und sah fassungslos zu Katie.

"Das ist der echt gewesen, oh man. Scheiße, was ist, wenn der mich suchen lässt? Er hat sicher Geld und er hat was von Kameras gesagt. Oh man, bestimmt hat er mich deshalb laufen gelassen, damit ich denke, dass ich in Sicherheit bin! Der hat Kohle ohne Ende und würde jeden Prozess gewinnen, wenn er mir einen Anwalt an den Hals hetzt!"

Verdammt, der ist berühmt! Kein Wunder, dass er nicht hässlich ist. Von der Band habe ich schon öfter gehört. Die sind ziemlich bekannt glaube ich!

Nun setzte sie sich wieder hin und legte die Fernbedienung zur Seite.

"Es ist in der Nähe? Nur 10 Minuten? Die suchen uns bestimmt", sagte sie verzweifelt.

Sollte sie losheulen? Aber das brachte ihr auch nicht viel. Da die beiden gleich aussahen konnte sie auch erwischt werden obwohl sie nichts getan hatte.



Was ist wenn ich deswegen keinen Job mehr bekomme?

"Ich hätte wahrscheinlich geheult, weil ich so überfordert gewesen wäre", brachte sie noch heraus bevor ihre Schwester ihren Namen rief.

Automatisch sah sie auch zum Fernseher. Um es besser zu hören drehte Karina lauter. Gespannt sahen beide die Informationen an.

"Papa.."

Plötzlich zeigte sie auf einen jungen Mann aus einer Band und erklärte ihr, dass der Typ sich an ihr vergehen wollte.

Wieso sollte der sowas machen? Oder ist das hier normal?

"Der sieht doch richtig sympathisch aus. Glaubst du wirklich das er das war?", hakte sie nach, nachdem der Fernseher nicht mehr lief.



So panisch wie ihre jüngere Schwester gewesen war, war die Sache klar.

"Du gehst sofort zurück und entschuldigst dich aufrichtig bei ihm. Vielleicht hat er noch keine Polizei gerufen. Wegen dir werde ich sicher gesucht. Eventuell kann er uns ja helfen damit wir zu dem Konzert kommen. Lass dein Charm spielen. Du kannst das eh so gut", forderte sie Karina auf.

"Der sieht doch nicht sympathisch aus! Der wollte mich begrabschen, ganz sicher war der das", redete sie gleich drauf los, doch ihre Schwester hatte offenbar eine andere Idee, die die ganze Sache anging.

Doch sie musste lachen, weil sie dachte, Katie würde spaßen.



"Das meinst du doch nicht ernst..."

Aber anscheinend war das tatsächlich ihr Ernst. Sie wollte, dass Karina sich bei ihm entschuldigte und sogar noch versuchte, dass sie zu der Veranstaltung kämen, indem sie ihren Charme sprießen ließ. Katie hatte immer leicht reden, da sie nicht diejenige war, die so etwas tun musste, dazu hatte sie zu viel Schiss.

Doch sie hatte Recht, wenn er die Polizei auf Karina hetzte, dann könnte es sein, dass Katie erwischt wurde. Sie hasste es, wenn ihre Schwester Recht hatte.

"Das ist ganz schön gewagt. Der wird mir sowieso den Kopf abreißen...", sagte sie und atmete tief durch. "Okay. Ich kann es versuchen, aber wenn er mich noch einmal anfasst, dann zeige ich ihn wirklich an... glaube ich zumindest... Ich werde mich aber umziehen. Er hat von sich selbst gesagt, dass er pervers ist, also muss ich andere Geschütze auffahren. Hilfst du mir?"

Dass sie das echt machte war einfach nur verrückt. Was blieb ihr schon anderes übrig? Sie wollte ihre Schwester da nicht mit hineinziehen. Die beiden werkten an ihr herum, dass sie hübscher aussah, als vorher.

"Wünsch mir Glück!", sagte sie noch bevor sie die Wohnung mit Herzklopfen verließ. Ob das gut gehen würde? Was hatte sie jetzt noch zu verlieren?

Nachdem sie wieder zurück nach Hause eilte, knallte sie die Haustür zu.

"KATIEEEE!", schrie sie nach ihrer Schwester. Gerade als sie ihr entgegen ins Zimmer gehen wollte, kam sie schon heraus.



"Du schuldest mir dein Leben oder mehr! Ich sag's dir, der ist einfach nur pervers. Widerlich, aber trotzdem hat er einen gewissen Charme, das liegt sicher an seinem gutem Aussehen!", fing sie an zu reden und holte sich ihre Sachen aus dem Ausschnitt heraus, die legte sie am Tisch ab.

"Also ich habe mich total ernsthaft bei ihm entschuldigt. Bin sogar auf meine Knie gefallen. Aber es ist einfach alles schief gelaufen. Er hat nach meinem Namen gefragt, also habe ich gesagt, dass ich Park Suji heiße, das war ja nicht gänzlich gelogen... Dann wollte er, dass ich mich neben ihn auf die Couch setze, was ich gemacht habe. Er ist aufgestanden, hat dann meine Tasche geholt und eine Creme, die er mir auf meine Knie aufgetragen hat. Da dachte ich echt kurz, vielleicht ist der ja doch gar nicht so schlimm, war eigentlich wirklich lieb... Achja, er heiße... Taehyung."

Karina holte Luft.



"Wieso auch immer, aber dann bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, ehrlicher zu sein und habe gebeichtet, dass die komische Trulla eine Uhr mitgenommen hat, aber er wollte dann, dass ich dafür geradestehe! Weil ich gemeint habe, dass ich kein Geld habe, um sie Uhr abzubezahlen, da ist er zu mir gekommen und hat mich geküsst. Auf meinen Mund! Oh ja, der Perverse hat mir meinen ersten Kuss gegeben, oder genommen."

Bei dem Gedanken daran, wurde sie ganz aufgeregt.

"Alleine deshalb schuldest du mir einfach alles meine Schwester! Wenigstens muss ich ihm die Uhr nicht mehr zurückzahlen. Auf jeden Fall hab ich dann so dankbar getan wegen der Tasche, dass wir beide so riesige Fans von JYP sind und alles tun würden, um ihn mal live zu sehen. Darauf ist er dann angesprungen, war echt gut eingefädelt von mir. Er hat mir für die eine Veranstaltung ernsthaft VIP Tickets angeboten. Natürlich nicht umsonst. Dafür bist du mir noch mehr schuldig, weil ich bin nur wegen dir darauf eingegangen! Als ich gemeint habe, dass er meinen Körper nicht bekommt, hat er sofort nach dir gefragt. Ich habe einfach erzählt, dass du einen Freund hast und deshalb nicht zur Verfügung stehst. Bevor wir uns dann auf was geeinigt haben, wollte er meinen Ausweis sehen. Boah ich sags dir, das war so scheiße. Jetzt habe ich ihm dann meinen richtigen Namen gesagt, bevor er darauf schauen konnte, aber er wollte ihn trotzdem noch sehen. Ich war andauernd so aufgeregt. Wenn ich ihm den Ausweis nicht gegeben hätte, dann hätte er mich sogar danach abgetastet. Der Gedanke daran ist schon...", erzählte sie und machte würge Gestiken.

"Letztendlich hat er dann gesagt, dass er kuscheln möchte, dann, wenn er es möchte. Das will er hier tun, weil bei denen Frauen verboten sind. Bestimmt ist er ein Perverser, weil er keine Frauen mit nach Hause nehmen darf. Traurigerweise habe ich ihm dann als Dank noch einen Kuss gegeben, frag mich nicht wieso, aber ich dachte, es ist auch schon egal und außerdem kann man damit sicher angeben. Er ist ja ziemlich berühmt. Und ich habe jetzt seine Nummer. Solange er nur kuscheln will, ist mir das Recht. Bestimmt hat er nichts perverseres gesagt, weil er denkt, dass ich jünger bin. Aber ich kriege dann die Tickets vor der Veranstaltung. Leider kann ich ihn nicht reinlegen, weil wir sie sonst nicht bekommen. Aber wir kriegen sie. Katie! Wir haben endlich eine Chance, um unseren Vater zu sehen!", freute sie sich auf einmal aufgeregt.

Ihre Schwester gab nach und sie ließ sich dazu überreden nochmal zu diesem Kerl zu gehen. Es konnte die Chance sein Karten zu bekommen, wenn sie es schaffte. Um ihn leichter überreden zu können, machten sie Karina extra hübsch. Vielleicht war er ja so blöd und fiel auf das Spiel rein. Leider war sie nie so tapfer und mutig wie Karina. Oft wünschte sie sich auch so zu sein.

Bevor ihre beste Hälfte die Wohnung verließ sprach sie ihr noch Mut zu. „Du schaffst das!“



Nachdem Karina weg war, schlich sich doch ihr schlechtes Gewissen ein. War das doch eine gute Idee gewesen?

Was ist wenn ihr etwas passiert? Wenn er ein Perverser ist und sie wirklich anfasst? Oder mehr. Ich muss versuchen jetzt ganz ruhig zu sein. Ich bin die ältere Schwester und muss Ruhe bewahren. Alles wird gut.  Und was ist wenn er sie gefangen hält? Ich drehe jetzt schon völlig durch obwohl sie erst ein paar Minuten weg ist. Es ist alles okay und ich darf mir keine Sorgen machen. Karina kann das!

Weil sie einfach so unruhig war, lief sie die ganze Zeit die Wohnung ab und starrte permanent auf ihr Handy.

Sie könnte jederzeit anrufen wenn sie Hilfe braucht. Hoffentlich braucht sie mich nicht. Kaum bin ich nervös, geht alles völlig schief. Oder wenn ich mit dem falschen Fuß aufstehe, ist es noch schlimmer und genau heute ist so ein Tag.



Total verkrampft biss sie auf ihren Lippen herum. Sie machten das ja hauptsächlich damit sie ihren Vater finden konnten. Wäre sie auch so stark wie ihre Schwester würde sie das sicher auch machen und lieber ihre Schwester beschützen.

Irgendwann beschloss sie doch in ihr Zimmer zu gehen um zu fernsehen. So verging die Zeit schneller.

Nach einer Weile hörte sie die Tür zuknallen. Das war bestimmt Karina und sie rannte aus ihrem Zimmer. Während sie ihren Namen rief lief sie ihr fast schon rein.

„Wie ist es gelaufen?“, wollte sie wissen.



Und schon fing Karina an wie ein Wasserfall zu reden. Konzentriert hörte sie ihr zu um Ja kein Detail zu vergessen oder zu überhören.

Das Idol war anscheinend ziemlich pervers, wenn ihre Schwester das sagte dann hieß das schon was. Die Sachen die sie in ihrem Dekolleté gestopft hatte, zog sie heraus und legte sie auf den Tisch. Das man das so gemütlich für jemanden war, verstand sie bis heute nicht. Da trug Katie lieber Taschen und verstaute dort alles. Es hatte alles seine Vor und Nachteile.

Nun berichtete sie ihre Entschuldigung und wie sie sich ins Zeug gelegt hatte. Karina konnte schon immer gut schauspielern. Doch dann meinte Karina das alles aus dem Ruder gelaufen war, wegen ihren Lügen die sie ihm zuvor auftischte.

Dann bekommen wir die Karten wieder nicht.. wenigstens hat sie es versucht.

Jetzt bekam sie ein richtig mulmiges Gefühl, als sie von dem Creme und ihren Knien erzählte. Aber es hörte sich eher lieb als Pervers an. Auch hatte er Mann einen Namen. Er hieß Taehyung.

Jetzt kam es noch schlimmer, denn der Kerl hatte sie einfach geküsst.

„OMO!! Er ist wirklich pervers! Er sie so ein Arsch! Der kann dich doch nicht einfach küssen wegen so einer idiotischen Markenuhr“ sagte sie völlig ausgelöst.



„Was? Nein! Das ist bestimmt nicht meine Schuld! Du bist mir der Trulla eingebrochen da kann ich gar nichts dafür“, verteidigte sie sich.

Innerlich fragte sie wie der Kuss gewesen war, aber das würde sie später fragen. Erstmals hörte sie weiter zu.

„VIP Tickets!! VIP Tickets“, wiederholte sie mehrmals und konnte es kaum glauben. Wer war so dumm und bot gleich solche Tickets an? Aber umso besser für die beiden.

Plötzlich hörte sie wie der Typ nach ihr gefragt hatte, weil Karina ihren Körper nicht anbot. Jetzt wurde ihr richtig schlecht und sie bekam Gänsehaut. Da sie eine Meisterin im Notlügen war, machte sie Taehyung klar, dass sie einen Freund hatte und nicht zu haben war. Wenn der wüsste. Sie hatte noch nicht einmal einen Mann geküsst oder jemals ein Date mit einem gehabt.

Wieder bestätigte es, dass der Kerl ein perverser war, weil er ihre Schwester nach dem Ausweis abtasten wollte. Zum Glück konnte sie ihn noch rechtzeitig rausholen und hatte nichts bei ihr gemacht.

Jetzt blieb ihr nur noch mehr die Luft weg.



Er will kuscheln und das bei uns? Weil bei ihm keine Frauen erlaubt sind? Hoffentlich verwechselt er mich nicht mit ihr. Da würde ich so durchdrehen!

„Spinnst du? Du hast ihn auch geküsst? Seine Nummer hast du auch noch? Also findest du das nicht so schlimm ihn geküsst zu haben?“



Das es so ausartete konnte sie doch nicht wissen. Aber Karina schaffte es sich aus den brenzlichsten Lagen heraus zu retten. Wenigstens war es nur kuscheln, doch normal war ein Deal auch nicht. Der Typ sehnte sich anscheinend wirklich nach einer Frau. Hoffentlich behielt er seine Finger bei sich.

Fazit war sie bekamen die Tickets, dafür musste Karina aber auch etwas dafür geben. Da fühlte sich Katie wieder schlecht weil sie noch keinen Job hatte.

Richtig überdreht freuten sich die beiden über den Erfolg und konnten es nicht glauben. Nach so einer langen Zeit schafften sie es endlich ihren Vater zu treffen. Vor Freude, tanzte sie wie eine Irre herum. So lange sehnten sie sich nach ihm und bald durften sie ihm gegenüberstehen.



Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefangt hatten, wollte sie doch noch was wissen.

„Und wie war dein erster Kuss? War er ein guter Küsser?“, fragte sie dann doch nach.



Katie hatte noch nie Erfahrungen mit Männern gesammelt und sie wusste auch das es bei Karina schneller gehen würde als bei ihr. Sie war eher offener für das.

„Macht dir das nichts aus mit ihm zu kuscheln? Ihr seid euch da schon richtig nah“

Die beiden jubelten über die Tickets, die sie kriegen würden. Er machte den Eindruck, als würde er sein Wort halten, das hoffte sie auf jeden Fall. Ansonsten war er sowas von dran.

Dann beruhigten sie sich wieder etwas und Katie wurde neugierig. Sie wollte wissen, wie der Kuss gewesen war.

"Naja. Ich habe ihn nicht erwidert, es war schon eigenartig die Lippen eines Mannes auf meinen zu spüren. Er macht das bestimmt öfter."

Karina hatte gar nicht wirklich viel Zeit gehabt, um darüber nachzudenken, wie sie den Kuss fand. Für sie war es ja nicht richtig ein Kuss gewesen, weil sie ihn nicht erwidert hatte. Sicher war das alles anders, wenn sie mitgemacht hätte.

"Wie er das gesagt hat: Wenn du es unbedingt wissen willst dann löse ich es für dich ein, machte sie ihn mit seiner tiefen Stimme nach und beugte sich dann ganz dicht zu ihrer Schwester.

"So hat er das gemacht", erklärte sie ihr und stellte sich wieder gerade hin. "Ja, mein Herz hat schon wild geschlagen. Ich meine, er sieht ja auch gut aus und seine Stimme hat auch was an sich, tiefe Stimmen sind nun mal mega geil, das ist Fakt. Aber seine Haare sind zu lang und er ist ein Perverser. Du kennst ja meinen Typ Mann, er ist es nicht. Sah jetzt auch nicht so arg trainiert aus, also fällt er durchs Raster", lachte sie und setzte sich jetzt gemütlich aufs Sofa.



"Solange er seine Griffel bei sich behält, macht mir das nichts aus. Du weißt, dass ich Kuscheln liebe, vielleicht ist er ja ganz weich. Bitte, er ist berühmt, der wird sich schon nicht an mir vergehen, immerhin hat er viel zu verlieren, wenn er etwas gegen meinen Willen tun würde. Und er glaubt, dass ich 17 bin, da glaub ich auch nicht, dass er sich etwas traut. Hoffe ich halt."

Wie sicher sie sich da sein sollte, wusste sie noch nicht, aber sie hätte immer ihr Handy in Alarmbereitschaft, falls etwas sein sollte.

"Wenn irgendwas ist, dann rufe ich dich an. Aber Kuscheln ist wirklich ein kleines Opfer, dafür, dass wir beide VIP Tickets bekommen. Dass der mir die angeboten hat, ist schon Wahnsinn, wer macht sowas? Ich laufe dann extra gammelig herum. Mein Zimmer sieht sowieso immer aus wie sau, der kommt bestimmt nicht oft vorbei", lachte sie überzeugt.



"Weißt du, was wir jetzt machen? Wir informieren uns mal über ihn", meinte sie und holte ihr Handy raus. Dann schaltete sie den Fernseher ein und übertrug ihr Handy darauf. In die Suchmaschine gab sie seinen Namen ein und es schienen gleich Fotos.



"Das da ist er. Er sieht ja gut aus...", sagte sie und scrollte weiter. Sie musste zugeben, dass er auf einigen Bildern verdammt gut aussah.

"Ok, vielleicht sieht er sogar sehr gut aus", korrigierte sie sich selbst. "Was zum Teufel? Da sieht er ja nett aus?!!?! Den Eindruck hat er nicht auf mich gemacht, ganz bestimmt nicht."



Sie klickte ein Video an, was sie fand und sie hörten es sich an.



"Boah, der linke sieht ja gut aus! Heftig", meinte sie und konzentrierte sich auf die Stimmen.

Der hat eine ganz schön tiefe geile Stimme, wenn er singt. Wow. Kein Wunder, dass die berühmt sind.

Neugierig hörte sie ihr zu, wie Karina ihre Erfahrung berichtete. Dann machte sie ihn nach und dabei kam sie schon Herzklopfen. Wenn das bei ihr jemand machte, hätte sie einfach keinen Ton herausgebracht. Sie fragte sich wann ihr erster Kuss mal passierte. Nie? In hundert Jahren? Auf jeden Fall stand das noch in den Sternen.

Trotzdem schien Taehyung obwohl er gut aussah und eine sympathische Stimme hatte nicht Karinas Typ zu entsprechen. Zum Glück passierte das Karina und nicht ihr. Mit sowas konnte sie sicher nicht umgehen.

Ich bin so froh nicht in ihrer Haut zu stecken. Ich würde durchdrehen, wenn ich mit dem kuscheln müsste. Ich liebe kuscheln, aber sicher nicht mit so einem. Vor allem wenn er so pervers ist.

Das kuscheln machte Karina nichts aus und da der Kerl der Meinung war, das sie erst 17 war, würde er auch nichts weiter bei ihr machen. Dachte sie jedenfalls. Hoffentlich war das wirklich so.

„Du kannst mich jederzeit anrufen. Naja dann wird er sicher nicht oft zu uns kommen“, sagte sie jetzt auch und lachte erleichtert.



Bitte ruft sie mich nicht an. Gegen den kann ich auch nichts machen, aber ich könnte gleich die Polizei rufen, doch dann könnte er sagen dass sie eingebrochen ist und wir sind wieder dran... besser ich denke darüber nicht nach sonst bekomme ich Bauchschmerzen.

Idole waren sehr viel unterwegs und sehr beschäftigt. Da kam er höchstens zweimal zu ihnen und das war schon oft. Sie war gespannt ob Karina in mit ihrem Outfit vergraulen konnte. Vielleicht war er oberflächlich.

Ihre Schwester wollte gleich ein paar Informationen über ihn. Mit ihrem Handy verband sie sich mit dem Fernseher und schon sahen sie gleich Bilder von ihm. Die extrem hot waren.

„Woahh.. der sieht echt gut aus“, staunte sie.

Als sie bei einem niedlichen Bild stehen blieben war sie überrascht.

„Was? Wie geht das? Wie kann man extrem männlich aussehen und dann so? Und das soll eine Person sein?“



Anscheinend war das Foto mehr Schein als sein. Nett kannte Karina ihn noch nicht.  

Nun sahen sie sich ein Video an. Sie sangen gut, deshalb waren sich auch berühmt doch das war ihr egal. Sowas beeindruckte sie gar nicht.

Gerade wollte sie noch einen Satz loswerden, da klingelte schon ihr Handy. Aufgeregt lief sie in ihr Zimmer und kam nach dem Telefonat zurück.

„Ich fasse es nicht! Ich werde zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen in einem Lokal! Endlich! Das heißt ich könnte eine Job bekommen. Ich bin so nervös. Nächste Woche soll ich dort sein. Die weiteren Infos schickt mir der Chef persönlich. Der hat sich richtig freundlich angehört und jünger“, erzählte sie freudig.

"Ich weiß, dass ich dich jederzeit anrufen kann. Aber helfen kannst du sicher nicht, außer, dass du Hilfe rufst. Außerdem sind wir ja hier und sollte etwas sein, dann schreie ich ganz laut!"

Wäre er nicht so psycho, dann würde er ja nett aussehen.

Die beiden sahen sich von ihm und von den anderen ein paar Fotos an und Videos auch. Dann bekam Katie einen Anruf. Als sie nach dem Telefonat wieder zurück kam hörte sie sich ganz aufgeregt an.

Was ist jetzt passiert?, fragte sie sich und sah zu ihrer Schwester.

"Was ist los?", erkundigte sie sich und hörte zu, was Katie zu sagen hatte. Dann stand sie auf.



"Ja wie geil ist das denn! Endlich tut sich hier mal was. Wir kriegen die Karten und du vielleicht einen Job! Ich bin dafür, dass wir heute feiern gehen, aber sowas von!", freute sie sich.



"Und damit meine ich nicht nur mich, wir beide gehen feiern. Seitdem wir in Seoul leben, waren wir nicht einmal weg, weil wir andauernd nur unterwegs waren und unsere Zeit anders verbraucht haben. Das feiern wir jetzt ordentlich!!"

Das Leben konnte jetzt wirklich beginnen, wenn das mit dem Job klappte. Ihre Schwester freute sich wahnsinnig darüber und musste das gleich wieder feiern.

„Du willst feiern gehen?“, fragte sie verunsichert.



Hoffentlich wurde sie da von niemanden angesprochen und wenn machte das Karina immer für sie. Bei den beiden war Karina die, die das sagen hatte. Klar war Katie älter, doch sie war für das viel zu eingeschüchtert. Das sie das Ruder übernahm erleichterte sie.

Wenn ich nein sage, dann bringt sich das eh nichts.

Weil sich Katie eh nicht rausreden konnte gab sie nach.

„Okay“, stimmte sie zu.



Danach machten sie den Fernseher aus und zogen sich passend an. Danach verschwanden die Zwillinge in eine Bar.

Mittwoch, 08.07.2020

Gut gelaunt kam sie nach Hause und rannte zu ihrer Schwester.



"Karina!! Ich habe den Job fast in der Tasche", rief sie außer sich.

Sie erzählte ihr alles und die beiden machten sich auf den Weg und stießen auf ihren fast Job an.

Freitag, 10.07.2020

Karina war total aufgeregt, wie es Katie an ihrem Probetag ergehen würde. Sie hatte schon überlegt, ob sie einfach für sie arbeiten sollte, aber das konnten sie nicht machen. Das würde ja auffallen, wenn sie heute total offen war und sobald sie den Job in der Tasche hätte dann ruhiger und schüchtern.

Die beiden hatten das schon öfter gemacht, aber in dem Fall ging das nicht.



Sie saß Zuhause vor dem Fernseher und stopfte sich mit Popcorn und Schokolade voll, während sie sich einen Horrorfilm ansah. Karina schaute solche Filme hin und wieder gerne, obwohl sie sich dann fürchtete, aber sie waren einfach zu spannend, da konnte sie nicht aufhören. Absichtlich ließ sie dabei das Licht brennen. Sie wollte heute so lange aufbleiben, bis ihre Schwester wiederkam.

Dann würde sie sie erst einmal ausquetschen, wie es gelaufen war. Am Nachmittag war Karina unterwegs gewesen und hatte für die beiden eingekauft. Außerdem lungerte sie die letzten Tage noch immer vor dem JYP Gebäude herum, möglicherweise konnte sie ja doch auf ihn treffen. Was sollte sie schon großartiges tun in Seoul? Freunde suchte sie sich ganz bestimmt nicht mehr. Von dem Perversen hatte sie auch nichts mehr gehört nachdem sie ihm ihren Standort geschickt hatte. Der hatte sicher genug zu tun und überhaupt keine Zeit, dass er vorbeikam. Darüber war sie auch froh. Ihn vergessen konnte sie aber nicht, weil sie die Karten noch bekommen würden.

Sehr spät am Abend kam V nach seiner Arbeit hierher. Da Karina ihm den Standort geschickt hatte, wusste er wohin er musste. Mit einem Taxi ließ er sich hinfahren, weil überall die verrückten Fans lauerten. Wenn herauskam das er zu einer Frau fuhr, kam er dran. Und die meisten würden vermuten, dass es seine Freundin war oder eine Affäre.

Vermummt und mit einer Tasche lief er nach oben und hoffte darauf, dass ihm Karina aufmachte. Da es schon ziemlich spät war und nicht Bescheid gegeben hatte wusste er nicht mal ob sie da war.



Er läutete an und wartete auf sie.

Hoffentlich ist sie da, sonst kann ich mein ganzes Zeug wieder mit nach Hause nehmen. Den ganzen Weg will ich nicht nach Hause Latschen. Ich frage mich was sie so trägt, wenn sie schläft. Wenn ich Glück habe, heiße Sachen.

Total gespannt starrte Karina mit total müden Augen auf den Fernseher. Es war so spannend, dass sie nicht aufhören konnte zu schauen und klammerte sich an ein Kissen. Auf einmal hörte sie die Klingel ihrer Wohnung und zuckte vollkommen zusammen.

"Ah, verdammt! Das hat mich jetzt erschreckt", redete sie mit sich selbst. Ihr Herz raste, weil sie sich so erschreckt hatte.

Hat Katie vor lauter Aufregung ihren Schlüssel vergessen?, fragte sie sich und sah auf die Uhr.

Ich dachte, dass sie länger weg wäre, dachte sie sich und gähne. Es war schon ziemlich spät. Karina stand jetzt auf, den Fernseher ließ sie einfach laufen. Als sie dann an der Tür ankam, sah sie nicht nach, weil sie dachte, dass es ihre Schwester wäre. Gespannt öffnete sie die Tür und wollte gerade etwas sagen, aber sie sah, dass es jemand war, der komplett dunkel gekleidet war und einen Mundschutz trug.

Fuck!

Und sofort knallte sie die Tür zu. Dass es Taehyung war, erkannte sie in dem kurzen Moment nicht. Sie lehnte sich gegen die Tür und wedelte sich Luft zu.



Okay, das ist sicher nur Zufall, dass ein Mann vor der Tür steht... zu dieser Uhrzeit... genau dann wenn ich einen Horrorfilm sehe... Moment mal..., fiel es ihr jetzt ein und sie sah durch das Guckloch der Tür.

Scheiße! Das ist der Perverse! Was will der jetzt hier? Um die Uhrzeit? Der ist echt pervers, sag nicht, der will jetzt kuscheln? Kacke, ich habe einfach die Tür zugeknallt, der denkt sicher, ich will ihn loswerden. Was mache ich jetzt? Ganz cool reagieren und logisch die Situation erklären, ja das geht.

Noch einmal atmete sie tief durch, stellte sich normal hin und öffnete die Tür wieder.



"Tut mir leid. Ich dachte, du wärst ein Mörder, hab dich nicht erkannt", erklärte sie ihm einfach und da hörte man Schreie aus ihrer Wohnung, sie sah kurz zum Fernseher und dann zu ihm.

"Ich schaue gerade einen Horrorfilm... Es ist voll spät", merkte sie an und blickte auf seine Tasche.

Alter das sieht aus, als hätte er da seine Psychoinstrumente drin und will sonst was machen. Ich kriege gleich echt Panik! Katie ist nicht da, wir sind alleine. Verdammt. Aber wir haben einen Deal... er hat gesagt, wann immer er will... so ein Perverser, steht einfach um die Uhrzeit vor der Tür!

Jetzt hielt sie die Tür auf.

"Da führt wohl kein Weg dran vorbei, komm doch rein...", bat sie ihn in die Wohnung. Eigentlich wollte sie ihn am liebsten wegschicken, aber dann würde er ihnen die Karten bestimmt nicht geben. Da hatte sie sich zu früh gefreut, dass sie dachte, er würde sowieso nie vorbeikommen.

Als er reinkam, machte sie die Tür zu und ging zum Fernseher, um Pause zu drücken. Aufgeregt war sie ja schon.

Darauf war ich gar nicht vorbereitet...

Karina bemerkte auf der Kommode ein Foto von ihr und Katie, weshalb sie dorthin ging und den Bilderrahmen einfach in die Schublade steckte. Alles ging ihn ja wirklich nichts an, auch nicht, dass sie Zwillinge waren. Denn immerhin hatte sie wegen ihrem Alter gelogen und auch hatte sie behauptet, dass ihre Schwester älter war als sie. Naja, so gesehen stimmte das ja auch, denn Katie war zu erst geboren von den zweien.



"Hattest du Langeweile?", fragte sie ihn jetzt. Es wunderte sie echt, dass er einfach zu ihr kam und nicht einmal Bescheid gab. Wer besuchte denn bitte einfach eine fremde Person zu so später Uhrzeit?

Ich hatte nicht einmal Zeit, mir etwas anderes anzuziehen! Der geiert bestimmt schon auf meine Beine, dachte sie und sah selbst an sich herunter. Ihre Arme verschränkte sie dann vor ihrem Körper, weil ihr Oberteil etwas Bauch zeigte.

Gerade als Karina die Tür öffnete wollte er sie begrüßen doch dazu kam er nicht, denn mit Wucht knallte sie diese wieder vor seiner Nase zu. War das ein Scherz? Sie hatten doch die Abmachung. Oder hatte sie ihn nicht erkannt? Was war den wieder mit ihr los?

Ich hatte nicht mal Zeit sie zu mustern. Wahrscheinlich hat sie doch Angst.

Plötzlich öffnete sie wieder die Tür und entschuldigte sich für ihr verhalten.

Über ihre Aussage lachte er. "Ein Mörder?", wiederholte er.



Woher kommt sie auf den Blödsinn?

Da erklärte sie auch schon warum sie das gedacht hatte. Es war wegen einem Horrorfilm. Von drinnen hörte man wie eine Frau herum kreischte.

Höflich hielt sie ihm die Tür auf, deswegen trat er auch gleich ein und sah sich um. Karina eilte zum Fernseher und drückte auf Stop. Ein paar Sachen warf sie noch irgendwohin die er nicht sehen sollte. Früher oder später fand er schon heraus was sie alles vor ihm verbarg. Jetzt konzentriere er sich erstmal auf sie.

Gleich zickte sie ihn an ob er nicht langweile hatte, weil er so spät noch hier war.

"Nein, ich musste nur bis jetzt arbeiten. Ich habe nicht so ein schönes Leben wie jeder denkt. Ich arbeite für mein Geld", gab er nur zurück und zog seinen Mantel aus. Seine Maske nahm er auch ab. Seine Schuhe hatte er gleich ausgezogen, nachdem er reingekommen war.

Als sie sich so ansah, machte er das auch. Die Sachen die sie trug sahen richtig sexy aus. Das war ihm sofort aufgefallen.

Ich freue mich schon, wenn ich ihre nackte Haut berühren kann.

"Wo willst du es tun?", fragte er sie einfach direkt.



Seine Tasche, stellte er neben der Couch ab.

Taehyung zog seinen Mantel und den Mundschutz ab. Ja, er war in der Tat nicht hässlich fand sie. Aber nur, weil jemand gut aussah, musste man ja nichts am laufen haben. Da sie an sich heruntersah, bekam sie nicht mit, dass er es auch tat.

Bis jetzt gearbeitet? Katie ist auch noch weg, also so besonders ist das jetzt auch nicht!, dachte sie sich. Aber sie konnte sich denken, dass er auch oft noch länger arbeitete. Man hörte ja so einiges über diese Branche.

Heißt das, der kommt auch mitten in der Nacht vorbei, wenn ich schlafe??? Wehe! Ich brauche meinen Schlaf.

Wofür sie den brauchte war fraglich, da sie weder arbeitete, noch sonst etwas anstrengendes außer gut aussehen tat. Aber sie hasste es, wenn sie wenig schlief.

"Ah... kommst du jetzt jedes Mal so spät vorbei? Du hättest wenigstens vorher anrufen können oder eine Nachricht schreiben. Wenn ich nicht Zuhause gewesen wäre, wärst du völlig umsonst gekommen."

Aber das kann mir ja egal sein, wenn er total unnötig dort auftauchte und wieder fahren musste. Wann immer er wollte hieß ja nicht, dass sie dann auch Zuhause war.

Jetzt sah sie ihn schockiert an.



"... es tun?", fragte sie fast sprachlos und hielt sich sofort ihre Arme als ein X vor ihren Brustkorb. Karina schluckte und stellte sich auf die andere Seite vom Tisch. Wollte er doch was anderes tun? Sie kannte ihn ja nicht, er konnte alles wollen, doch das würde sie nicht machen. Aber seine Frage hörte sich extrem pervers an.



"Wie wir besprochen haben, gibt es nur Kuscheln! Alles andere ist Tabu! Kein Grapschen, kein Fummeln, keine Küsse, kein Sex. Nur Kuscheln!", stellte sie noch einmal klar, weil sie nicht wusste, was er sich vorgestellt hatte.

Ich frage mich noch immer, wofür er mich da braucht. Kann doch jede andere kuscheln und mehr.... Wenn der mich wo anfasst, dann scheuer ich ihm eine, ganz ehrlich.

Weil er seine Jacke noch in der Hand hielt, ging sie jetzt zu ihm und nahm ihm die ab.

"Wir haben eine Garderobe dafür", meinte sie und hängte den Mantel auf. Dann drehte sie sich zu ihm.

"Und wenn du mit deiner Frage das Kuscheln meinst, dann kommt es drauf an, wie lange du das machen willst. Wenn es nur kurz ist, dann hier. Wenn es die ganze Nacht lang dauert, dann in meinem Zimmer, sonst kriege ich Rückenschmerzen von der Couch", klärte sie ihn auf. Sie wusste ja nicht, was er vorhatte. Eigentlich hoffte sie, dass es nicht lange war. Wer würde denn schon bei einer Fremden schlafen? Aber er war um die Uhrzeit hier und sie dachte nicht, dass er vorhatte wieder zu verschwinden. Richtig kacke gelaufen für sie. Karina war saumäßig nervös innerlich. Das lag daran, dass sie Panik bekam, er würde doch etwas anderes von ihr wollen. Doch das würde er nicht, oder? Immerhin glaubte er ja, dass sie erst 17 war. Er war berühmt und würde viel damit riskieren.

Jetzt musterte sie ihn erst einmal. Er war schön gekleidet und auch seine Frisur saß.

Muss echt ein schlimmes Leben sein, wenn man so gut aussieht und teure Kleidung trägt...

Karina regte sich auf wieso er ihr nicht Bescheid gab, wenn er noch so spät kam.

"Wenn ich immer wüsste wie lange es dauert, wäre es einfach zu planen. Ich kann auch nichts dafür, dass es länger gedauert hat", gab er zurück.

Oft wenn etwas nicht klappte konnte es einfach noch einige Stunden länger dauern.

Wenn sie die ganze Zeit so schlecht gelaunt ist, gehe ich freiwillig nach Hause.



Aber er sagte erstmal nichts. Extra hatte er seine Aussage zweideutig ausgesprochen um zu sehen wie sie auf ihn reagierte. Doch sie regte sich wieder nur auf.

Hat die ihre Tage oder ist sie immer so? Vielleicht war sie das letzte Mal nur freundlich, weil sie die Karten haben will und Angst hatte das ich sie verpfeife.

"Ich habe kein großes Interesse mit Kindern zu schlafen", spielte er ihr vor.

Das sie viel älter war wusste er ganz genau, nur wartete er auf den richtigen Moment. Klar sah sie richtig heiß aus, aber es gab noch genügend andere Frauen die das auch taten. Doch irgendwie hatte es schon seinen Reiz mit ihr. Sie war eigenartig und doch lustig. Außerdem sah sie auch sehr hübsch aus und ihr Körper war sexy.

Wegen der Garderobe motzte sie ihn auch noch an. Er hatte ihr nichts getan und sie führte sie extrem auf. Seinen Mantel hing sie auf, dabei musterte ihren Hintern was richtig gut aussah. Als sie sich wieder umdrehte tat er so als hätte er nichts gesehen.

Nun erklärte sie ihm noch wo sie kuscheln konnten. Da wusste er immerhin schon wo sie kuscheln würden.

"Ich sag dir jetzt mal was. Ich bin viel älter als du und da spricht man respektvoll mit jemanden. Außerdem kannst du mich Oppa nennen. Und wenn du dich weiter so aufregst dann gebe ich die Karten anderen", belehrte er sie. Ernst sah er sie an, damit sie eingeschüchtert war.



Bei ihrem komischen Verhältnis wollte er die Hosen anhaben und das machte er ihr auch klar. Er nahm seine Tasche wieder und schob seinen Mundschutz dort hinein. Dicht stellte er sich zu ihr und sah auf sie herab.

"Wo ist dein Zimmer?", fragte er jetzt nach.

Mit Kindern zu schlafen???... Boah, alleine diese Aussage! So krank.

Dass sie so unfreundlich wirkte, war ihr gerade gar nicht bewusst. Sie war einfach mit der Situation überfordert, dass er doch dort war und sie Angst hatte, dass er mehr wollte. Immerhin kannte sie ihn ja null.

Doch jetzt wies er sie ordentlich zurecht. Karina blieb einfach geschockt kerzengerade stehen. Ihr Herz raste und sie schüchterte es definitiv ein, wie er mit ihr redete und was er sagte.

Was, nein! Er darf die Karten nicht jemand anderem geben!

"Eh...", brachte sie zuerst aus ihrem Mund, dann räusperte sie sich.



"Tut mir leid, ich wollte nicht so respektlos mit dir reden", entschuldigte sie sich bei ihm für ihr Verhalten. Das machte sie nicht nur wegen den Karten, ihre Mutter hatte sie gut erzogen, aber das schien sich bei ihm gerade nicht so zu bewahrheiten.

Ihr war klar, dass er älter war als sie, da sie sich etwas im Internet schlau gemacht hatte. Da sollte man respektvoll mit jemandem umgehen, da hatte er Recht. Doch wieso sollte sie ihn noch Oppa nennen? Er war ihr fremd und dann sollte sie das tun? Das war unangenehm und einfach nur peinlich.

Boah, da kriege ich Gänsehaut... der weiß echt, was er sagen muss, damit man eingeschüchtert ist. Verdammt, ich wollte mich gar nicht so schwach zeigen...

Auf einmal stellte er sich so dicht zu ihr, dass sie für einen Moment überfordert war damit. Er sah zu ihr runter und fragte, wo ihr Zimmer war. Das bedeutete wohl, dass er die ganze Nacht lang blieb. Katie hob ihren Arm wortlos und zeigte auf die Tür, die zu ihrem Zimmer führte. Dann riss sie sich zusammen.

"Das da ist mein Zimmer. Es ist aber nicht aufgeräumt", erklärte sie ihm und ließ den Arm wieder runter, dann ging sie einen Schritt zurück, weil er ihr so auf die Pelle rückte. Wieder räusperte sie sich.

"Rechts neben meinem Zimmer ist das Bad, da kannst du dich umziehen...", sagte sie und schaltete dann den Fernseher aus.

Ich hoffe so, dass er das einfach ignoriert, dass ich ihn nicht Oppa nenne, das ist nur ungut.



"Ich werde mich auch noch umziehen", erklärte sie ihm und ging eilig in ihr Zimmer, wo sie die Tür kurz zusperrte und sich einen langen Pyjama anzog. Eigentlich hasste sie es bei dem Wetter mit langer Kleidung zu schlafen, aber das war besser so. Danach sperrte sie die Tür wieder auf und ließ sie offen stehen. Da sie ihn nicht sah, drückte sie den Griff vom Bad runter, der die Tür sogar öffnete. Was machte er da drin, wenn er die Tür auf ließ fragte sie sich.

Doch als die Tür offen war, sah sie seinen nackten Rücken vor sich.



"Oh F...", erschrak sie und dann fiel ihr ein, dass sie eine jugendfreiere Sprache benutzen musste, denn die Jugendlichen hier sprachen kaum so, wie sie.

Gleich ging sie im Rückwärtsgang wieder zurück und schloss die Tür, während sie sich fürs Reinplatzen entschuldigte. Jetzt raste ihr Herz erst recht.

Scheiße, scheiße, scheiße! Wieso hat er nicht abgesperrt? Woah, mir ist heiß! Mein Herz rast so schnell! Aber ich muss meine Zähne putzen! Das ist doch alles zu verrückt! Ich habe einen mega heißen A Promi in der Wohnung und drehe durch, weil ich seinen Rücken gesehen habe!! Ich hole mir jetzt mein Zahnputzzeug.

Karina atmete tief durch, hielt sich ihre Hand vor ihre Augen und ging wieder ins Bad. Sie ging so, dass sie nur den Boden sah und nicht ihn. Schnell schnappte sie sich ihre Zahnputzsachen und verschwand aus dem Bad.

Mit nervösem Magen ging sie zum Spülbecken in der Küche und putzte sich dort ihre Zähne. Dann stellte sie noch schnell das Popcorn weg, das sie vorher gegessen hatte. Immer wieder sah sie zur Tür, aber er kam nicht raus.

Was macht der da drin? Stylt er sich vielleicht extra auf? Hoffentlich zieht er noch etwas drüber! Wir hätten bei dem Deal viel mehr Einzelheiten besprechen sollen, wieso bin ich da nicht drauf gekommen.

Nun eilte sie einfach in ihr Zimmer.

Auf einmal war sie wieder ganz lieb zu ihm und entschuldigte sich bei ihm. Das mochte er schon eher.

Gehorsam deutete sie auf ihr Zimmer. Das es nicht aufgeräumt war, fand er nicht schlimm. Er war selbst nicht der ordentlichste Mensch. Ihr Bad zeigt sie ihm auch noch und befahl im sich dort umzuziehen. Schnell schaltete sie den Fernseher aus und lief in ihr Zimmer wo sie sich einsperrte.

Da steh ich total drauf, wenn sie so eingeschüchtert ist.

Mit deiner Tasche ging er ins Badezimmer und holte erstmal sein Zeug raus, was er brauchte. Weil er nicht damit rechnete, dass sie reinkam sperrte er auch nicht ab. Wenn sie was sehen sollte dann eh nur seinen attraktiven Körper.

So eilig und schnell wie Karina es hatte war sie viel zu schnell umgezogen und platzte ins Bad. Er war gerade oben ohne, weil er sein Schlafzeug anziehen wollte.

Sie sollte mich doch hier umziehen? Oder wollte sie einen Blick erhaschen wie ich nackt aussehe?

V drehte sich ein bisschen zu ihr und sie ging rückwärts nach draußen wo sie sich bei ihm entschuldigte für die Störung. Lustig fand er das schon.



Einfach richtig süß.

Das sie gleich nochmal reinkam dachte er wirklich nicht, denn er öffnete seine Hose und zog die auch aus. Jetzt stand er nur mit Unterhose im Bad. Plötzlich kam sie wieder rein, hielt ihr aber die Augen so zu, sodass sie ihn nicht sehen konnte. Schnell nahm sie ihr Zahnputzzeug und verschwand wieder.

"Die hat einfach einen Knall", redete er mit sich selbst und musste lachen.



Gemütlich zog er seine Schlafklamotten an und warf die wieder in seine Tasche. Dann machte er sich noch frisch, indem er seine Zähne putzte und das übliche Abendritual machte wie sonst auch. Seine Haut musste er besonders gut pflegen, weil er ein Visual in der Band war. Zuletzt spürte er sich noch mit einem sehr männlichen Parfüm ein und ging dann in ihr Zimmer.

Nachdem Katie noch geklärt hatte was sie ihm schenken sollte und sich verabschiedet von ihrem Chef, kam sie nach oben.

Boahh ist mir heiß. Er sieht einfach nur gut aus. Er will mit mir was trinken.. ich muss mich unbedingt hübsch machen. Das muss ich gleich alles Karina erzählen.

Dann kam sie ins Wohnzimmer und warf sich auf die Couch, weil sie schon so erledigt war. Kurz darauf schlich Karina zu ihr.

„Ich hab den Job“



Das Taehyung bei ihr im Zimmer war, wusste sie natürlich nicht. Sonst würde sie ihr jetzt nicht die ganzen Sachen sagen.

„Morgen darf ich unterschreiben und dann verdiene ich endlich unser Geld“, schwärmte sie.

Wann genau sie das Geld bekam und wie viel würde sie morgen noch mit ihm besprechen, deswegen konnte sie ihr noch nicht mehr sagen.

„Alter das war heute so anstrengend. Ich kann’s nicht glauben“, stöhnte sie und griff auf ihre Knie.

Das viele gehen und laufen war sie nicht gewöhnt. Bestimmt war das den anderen auch allen aufgefallen.

„Scheiße.. mein Chef sieht einfach so geil aus. Ich sag’s dir. Der hat mir heute bei meiner Bluse einfach den Knopf aufgemacht in seinem Büro. Er meinte jeder würde so herumlaufen. Der bringt mich einfach immer so in Verlegenheit und dann stottere ich wie eine dumme. Mir war sowas von heiß die ganze Zeit bei ihm und jetzt hat er mich auch noch in seinem Sportwagen heimgefahren“



Sie fand einfach, dass sie richtig Glück hatte mit dem Job und ihrem Chef. Besser konnte es nicht laufen. Wer arbeitete nicht gerne für so einen netten Chef?

„Der verwirrt mich voll. Ich frage mich ob er eine Freundin hat. Er ist einfach sowas von nett und seine Größe ist perfekt. Ich könnte die ganze Zeit von ihm schwärmen“, sprudelte es nur so heraus von ihr und wedelte sich Luft zu.



Vorher hatte sie nichts sagen können und jetzt ließ sie alles raus.

„Am Sonntag feiern wir seinen Geburtstag. Das heißt ich bleibe sehr lange aus und werde trinken“, erklärte sie ihr gleich noch.

Ihre Schwester war gerade nach Hause gekommen, da hatte sie es richtig mitbekommen. Sie lag auf der Couch und haute dann raus, dass sie den Job hatte.

"Was? WIRKLICH?", freute sie sich und vergaß für einen Moment selbst schon, dass V da war.



"Wie mega geil ist das denn! Richtig geil!"

Karina setzte sich nah zu Katie heran.

"Morgen unterschreibst du schon? Boah das geht ja voll schnell! Wie genial. Eigenes Geld, endlich!"

Katie taten die Knie weh.

"Gib deine Beine her", forderte sie ihre Schwester auf und ließ sie ihre Beine über ihre legen, dann massierte sie ihre Knie.

"Du kriegst jetzt jederzeit Kniemassagen von mir, wenn du welche brauchst. Ist es aber sonst gut gelaufen?", wollte sie jetzt wissen und massierte weiter. Währenddessen erzählte ihr Katie von ihrem Chef. Oder bald Chef. Schockiert aber irgendwie angetan von ihrer Geschichte staunte sie und hörte weiter zu.



"Er hat deinen Knopf geöffnet????", fragte sie nach und hörte auf ihre Hände zu bewegen. "Also das ist ja richtig geil. Und nach Hause gefahren hat er dich auch noch! Wow. Das ist echt heiß, meinst du, der macht das bei jedem? Ist der einfach so chillig drauf, oder wie?"

Katie schwärmte richtig von ihm.

"So wie du von ihm redest, will ich wissen, was der für einer ist. Wie groß ist er denn? Hat er die perfekte Größe für ein romantisches tete a tete?", erkundigte sie sich. Ihre Schwester würde so etwas vielleicht nicht so einfach machen, aber wer wusste schon. Karina dachte auch vorher nicht, dass sie mit einem fremden Typen knutschen würde.

"Woooow, was? Er will dich bei seiner Geburtstagsfeier dabei haben? So schnell geht das? Heftig, aber bleib so lange wie du willst und feier richtig, das gönne ich dir. Feier einfach mit deinem neuen heißen Chef", stimmte sie aufgeregt zu.

Ah, Sonntag. Stimmt, da schläft Taehyung wieder hier... Achja, Taehyung!

Jetzt drehte sie etwas zurück mit ihrer Lautstärke. Offenbar waren Katie seine Schuhe nicht aufgefallen, sonst hätte sie direkt nachgefragt, wem die gehörten.

"Der eine Typ ist hier", erzählte sie jetzt. "Du weißt schon... der bei dem ich eingebrochen bin, der von der Band. Taehyung!... Er schläft in meinem Zimmer. Ich habe auch schon geschlafen, aber als ich dich gehört habe, bin ich hergekommen. Der kriegt nichts mit. Ich habe ihn voll angesabbert, aber nur aus Versehen!"

"Das ist sein Pullover, den ich trage. Ich sags dir, es ist schon so peinlich gewesen. Und ich hätte die Karten wieder fast verspielt!"

Karina wusste selbst nicht, was sie zu erst erzählen sollte.



"Er war ihm Bad und ich bin versehentlich gerade rein, wo er oben herum nichts anhatte. Natürlich hab ich gleich weggeschaut. Aber wenn ich so drüber nachdenke, hätte ich vielleicht doch hinsehen sollen. Ist ja nicht so, als hätte ich noch nie einen nackten Männeroberkörper gesehen. Aber auf jeden Fall hat mich mein schlechtes Gewissen geplagt und ich habe ihm gesagt, dass ich wegen meinem Alter gelogen habe... Da dachte ich echt, jetzt ist es vorbei!"

„Ich glaube er ist so um die 1,80 herum. Das ist unsere Größe die wir uns immer vorstellen. Und er hat so eine tiefe Stimme. Genau das auf was wir richtig stehen. Der würde dir sicher auch gefallen“

Da sie alleine wohnten wurden sie wahrscheinlich auch für Männer offener. Oder war das nur so weil alle so Frauenhelden waren?

„Was? Du meinst ich könnte das mit ihm? Naja so abgeneigt wäre ich da wirklich nicht. Mich hat noch nie ein Mann so interessiert. Ich frage mich auch ob er das bei anderen macht. Auf jeden Fall ist das voll peinlich, weil ich bei ihm so nervös bin und stottere. Ich versaue das sowieso“

Ich könnte ihn am Sonntag ein bisschen ausfragen um ihn besser kennenzulernen.

„Aber was ist, wenn das nur so ein Test ist? Woahh.. ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Am Sonntag will er mit mir trinken und ich werde es wahrscheinlich nicht abschlagen, weil er Geburtstag hat. Ich trinke normal nicht mit fremden Leuten. Nur wenn du dabei bist kann ich das gut“

Von ihren neuen Arbeitskollegen wollte sie nicht unbedingt ausgefragt werden. Vielleicht blieben ja nicht alle so lange.

Karina kam wieder in den Sinn, dass ihr Typ bei ihr im Bett lag und berichtete ihr sofort davon. Geschockt sah sie ihre Schwester an.



„Was? Der Perverse ist hier? Ich sperre mich im Zimmer ein. Wer weiß ob der auch zu mir kommt!“, meinte sie wieder panischer.

Sie liebte kuscheln sehr, aber mit einem Mann hatte sie das noch nie gemacht. Und mit dem Taehyung wollte sie das sicher nicht. Klar sah der gut aus, aber von den Erzählungen her grauste ihr.

„Du hast auf ihm geschlafen? Wieso hast du seinen Pulli an? Schläft er in deinem Zimmer? Hat er was gemacht?“, durchlöcherte Katie aufgeregt ihre jüngere Schwester.

Oft kam es beiden so vor als wäre Karina die ältere von beiden, weil sie auch meistens immer vor ihr die ganzen Erfahrungen sammelte. Bei Katie dauerte das einfach länger, da sie oft so schüchtern war und sehr zurückhaltend.

Von ihrem kleinen Ausrutscher erzählte Karina auch noch.

„Der hat sicher einen geilen Körper, wenn der ständig viel trainiert. Vielleicht findest du was im Internet oder du siehst dir das mal heimlich am Tag an, wenn er schläft. Oder du fragst ihn.. der zeigt dir das ganz bestimmt freiwillig seinen Body her so wie der drauf ist. Der ist nebenbei bestimmt so ein Verführer“



„Und was hat er gemacht, als du ihm die Wahrheit erzählt hast?“, fragte sie vorsichtig nach.

"Wuhu, 1,80 ist eine geile Größe! Und eine tiefe Stimme, man hast du ein Glück!", schwärmte sie direkt mit. Dass sie einen nicht weniger schlechten Fang direkt in ihrem Zimmer hatte, war ihr gerade nicht bewusst. Da die ganze Sache mit V so merkwürdig begonnen hatte, konnte sie gar nicht richtig auf seine Vorzüge achten, die denen ziemlich nah kam, die Katie gerade bei ihrem Chef aufzählte.



"Den muss ich mir irgendwann mal von näherem genauer ansehen!", meinte sie. "Aber keine Sorge, ich gehe nicht in den Laden rein", fügte sie noch hinzu. Sie wollte ja nicht, dass jemand sie für ihre Schwester hielt.

"Nachdem du so lange nach einer Arbeit gesucht hast, kannst du es dir da auch mal gut gehen lassen. Du scheinst einen mega heißen, coolen Chef zu haben. Wer geht schon mit seinen Mitarbeitern seinen Geburtstag feiern? Ich meine, hallo? Und außerdem kennt er dich nicht einmal wirklich, weil du heute erst einen Probetag hattest! Wie geil ist das denn!", schwärmte Karina.

Katie konnte es nicht glauben, dass Taehyung dort war und fragte viele Fragen.

"Ja der ist hier", sagte sie und redete dann weiter. "Ja, also ganz auf ihm bin ich nicht gelegen, sondern so, wie ich immer mit dir kuschele, du weißt schon, so seitlich mit dem Bein und dem Arm um den Körper gelegt. Er wollte, dass ich den trage. Eigentlich hatte ich den ganzen Pyjama an", meinte sie und zeigte auf ihre Hose. "Ich will nicht mit kurzer Kleidung schlafen, als er gekommen ist, hatte ich was kurzes an, aber das muss ich echt nicht machen. Mir ist aber so heiß mit den Sachen! Echt, ich schwitze mir einen Ast ab", jammerte sie.

Nun nickte sie. "Er schläft in meinem Zimmer ja. Ich war zu feige, deshalb hab ich nicht genauer hingesehen, als er sich umgezogen hat. Aber sein Bizeps sieht trainiert aus, generell macht er einen körperlich guten Eindruck auf mich. Auf eine gewisse Art ist er auch total heiß, aber er ist einfach ein Perverser und überhaupt nicht mein Typ... Und so gesehen hat er eigentlich nicht wirklich was gemacht... Also naja, nicht nur er."

Karina sah kurz zur Tür, aber die war noch genauso wie vorher.

Wieso sehe ich hin, der schläft ja wie ein Stein.

Sie sah ihre Schwester an, weil die wissen wollte, wie er reagiert hatte, als sie ihm die Wahrheit gesagt hatte.



"Er hat mir noch eine Chance gegeben. Ich sollte einen Kuss erwidern, weil das eine Mal, wo er mich geküsst hat, da hab ich mich ja vor Schock nicht bewegen können. Und das wollte ich auch gar nicht. Ich hätte nicht einmal gewusst wie. Was meinst du, wie peinlich mir das heute war. Er hat mich geküsst und ich habe dann zurückgeküsst. Aber wie das gewesen ist, alter Schwede. Er hat mich hochgehoben und auf die Kissen gesetzt, die in meinem Bett liegen. Und dann hielt er seine Hände zuerst gegen die Wand, mein Herz ist mir fast in die Hose gerutscht! Das ganze hat sich auch gut angefühlt, muss ich zugeben. Ich meine, das war schon mehr ein richtiger Kuss, denke ich. Und er weiß echt, wie das geht, aber ich nicht. Der hat das sicher gleich gecheckt, dass ich noch eine Kussjungfrau bin. Ach was, der wird Frauen so lesen können, wie ich meine SNS Nachrichten, der hat das sicher schon durchschaut, dass ich total Erfahrungslos auf dem ganzen Gebiet bin!"

Karina hatte nie einen Freund gehabt, nie zuvor jemanden richtig geküsst, nie mit einem Mann geschlafen, all das war ihr noch nicht passiert. Aber sie war trotzdem ein sehr offener Mensch, der normalerweise nicht schnell etwas Peilich war, und wenn es dann doch der Fall war, dann bemühte sie sich darum, es zu überspielen.

"Natürlich hat ihm das nicht gereicht und er wollte, dass ich ihn von mir aus küsse. Weil er nicht damit gerechnet hat und ich keine Memme sein wollte, habe ich es sogar gemacht. Boah Katie das war vielleicht heiß! Ich bin richtig ins Schwitzen gekommen. Ich habe gar nicht gewusst, dass das so was in dem Körper auslöst, wenn man jemanden küsst. Echt, so ein Gefühl ist total aufregend!", erklärte sie ihr aufgeregt und massierte nun nicht nur die Knie, sondern auch die Waden ihrer Schwester.

"Wenn ich daran denke, wird mir heiß. Das werde ich dem aber nicht sagen, sonst bin ich geliefert. Aber er hat mir die Chance wie gesagt gegeben und die Karten stehen nicht auf dem Spiel. Zum Glück. Ohne die Karten haben wir echt keine Chance, ihn kennen zu lernen."

Wieder dachte sie an den Kuss.

"Man wieso denke ich jetzt schon wieder daran!?", fragte sie vor sich hin und hielt ihre Hände vor ihr Gesicht. Dabei roch sie an dem Pullover.



"Sogar der riecht gut. Riech mal!", meinte sie und hielt ihrer Schwester den Ärmel entgegen.