Schlafzimmer von Jimin (unten)

Jimin wusste, dass heute niemand Zuhause war, das war perfekt. Seine blutige Kleidung packte er schon im Auto in einen Sack hinein. Dann nahm er Nora hoch, die noch immer bewusstlos war und brachte sie hinein. In seinem Zimmer, was er seit Monaten nur selten nutzte, gab es in der Steinwand einen geheimen Eingang, von dem wusste nur er, sonst niemand.

Mit ihr in seinen Armen ging er einen kleinen Gang entlang und kam schließlich in einen Raum hinein. Dieser war nicht dunkel, wie man es vermuten würde, sondern hell beleuchtet und hatte eine sehr hohe Decke. Wenn man nach oben schaute, dann konnte man Stühle sehen und einen Tisch, es war oben im Garten. Die Bodenplatten der Terrasse bestanden aus Glas, man konnte von oben nicht reinschauen, weil es aussah wie normale Steinplatten, aber von unten sah man in der Tat gut nach draußen, wenn man hoch sah. Der Raum war nicht groß, aber wirkte so, weil er so hoch war. Dort setzte er Nora am Boden ab.



"Es tut mir einfach so leid", weinte er und strich ihr über ihr hübsches Gesicht. Dann holte er ein paar Seile und band sie fest. Was sollte er nun machen? Sie töten konnte er nie im Leben, dazu liebte er sie viel zu sehr. Doch laufen lassen konnte er sie auch nicht, dann wäre für ihn alles vorüber. Seine Hand nahm er nun von ihrer Wange, sie war noch nicht bei Bewusstsein.

Er hatte Angst. Es war das erste Mal, dass er Angst hatte. Aber das lag nicht daran, dass er von der Polizei erwischt werden könnte, sondern, weil er sich vor ihrem Blick fürchtete, wenn sie aufwachte und ihn dann ansah. Den Mund brauchte er ihr nicht verbinden, denn er wusste, dass dort alles dicht war und man nach außen nichts hörte, selbst wenn es sehr laut war. Damals beim Hausbauen, hatte er mit geplant und wollte einfach einen Raum für sich haben. Dass es einmal so enden würde, war ihm da noch nicht klar gewesen.

Weil er gerade total fertig war, setzte er sich gegenüber an die andere Wand und sah sie an. Immer wieder liefen ihm wie verrückt die Tränen über die Wangen.



Ich liebe sie, ich liebe sie, ich liebe sie. Wieso hat sie das gesehen... Sie wird mich hassen, fuhr es ihm immer wieder durch den Kopf und das machte ihn fertig.

Panisch wachte sie auf und schnappte nach Luft. In ihren Träumen brachte Jimin Natsume gewaltvoll um und sie lief von ihm davon. Das letzte was sie in diesem Traum vernahm war Jimin, der sie verfolgt hatte und sie dann bewusstlos schlug. Ihre Augen weiteten sich. Orientierungslos blickte sie im Raum umher. Wo war sie nur? Ihr Kopf tat höllisch weh und sie konnte sich wieder ganz genau erinnern was passiert war. Das Blut, Natsumes Leiche und Jimin. Aus Reflex wollte sie auf ihren Kopf greifen, doch sie wurde verhindert. Nora war gefesselt und versuchte sich zu lösen, aber es ging nicht. Wenn sie das gewusst hätte, hätte sie niemals ihr Herz an einem Mörder verschenkt, aber es war zu spät. Mit ihrem Leben konnte sie jetzt sicher abschließen. Wie sehr sie in diesem Moment ihre Familie vermisste vor allem Parker. Hätte sie ihn doch nur nicht wegen Jimin angelogen. Sie würden sie nie finden, davor würde sie sterben.

Jetzt fiel ihr Blick auf Jimin der verweint an der anderen Wand saß. Ihre Gefühle zu ihm waren das reinste Chaos und sie konnte nichts mehr zuordnen. Liebte sie ihn überhaupt noch? Hatte sie ihn geliebt? Was würde jetzt passieren? Würde er sie hier umbringen wollen? Wieso weinte er überhaupt wenn er zu solchen Taten fähig gewesen war? Irgendwie wollte sie ihn verstehen, aber da gab es doch genug zu verstehen oder?

Ihr kullerten die Tränen über ihre Wange und sie starrte ihn nur verletzt an.



Noch nie hatte sie einem Menschen so viel preisgegeben so wie sie es bei ihrem Freund getan hatte.

„Bringst du mich auch um?“, fragte sie ihn verängstigt und fing an wie ein Wasserfall zu weinen. Sie war richtig fertig.

Schnell sah sie weg und schloss ihre Augen. Sie konnte ihn einfach nicht mehr ansehen. Das war nicht ihr süßer Jimin. War das überhaupt echt gewesen was die beiden hatten? Sie war sich gar nicht mehr sicher. Auf ihren verstauchten Fuß achtete sie nicht einmal, weil ihr Herz und ihr Körper viel mehr schmerzten.

Weil er sie die ganze Zeit beobachtete, bemerkte er es sofort, als sie wach wurde und setzte sich schnell aufrecht hin. Sie sah sehr verwirrt aus und sah sich um. Jimin bewegte sich in ihre Richtung und war nun näher bei ihr. Er hockte vor ihr.

"Das könnte ich nie... das würde ich dir niemals antun!", versicherte er ihr und konnte seine Gefühle einfach nicht beherrschen.



"Bitte... bitte sie mich nicht so an. Das ertrage ich nicht", seufzte er und verdeckte sein Gesicht mit seiner Hand.



Danach wischte er mit seinem Finger eine Träne von ihrer Wange. "Ich liebe dich Nora! Das musst du mir glauben, ich liebe dich so sehr", sagte er ihr ehrlich und weinte dabei noch mehr.

"Bitte hass mich nicht!!", flehte er sie an und lehnte dann seine Stirn gegen ihre.

Sie gab ihm keine Antwort und sah weg. Er konnte verstehen, dass sie so reagierte, bestimmt war sie angewidert von ihm und dem, was er gemacht hatte. Jimin stand langsam auf und zog sich nun die Scherbe, die noch immer in seiner Brust steckte, heraus. Augenblicklich find es an stärker zu bluten, doch er hatte in einem Schrank, der abgesperrt war und von ihm jetzt aufgeschlossen wurde, alles drin, was er brauchte. Das Shirt zog er aus und fing an sich selbst zu behandeln.

Die Wunde nähte er sich sogar selbst und auch den Schlitz an seinem Bauch behandelte er. Sein ganzer Körper schmerzte, denn er hatte einiges einstecken müssen von Natsume. Wahrscheinlich würde er die Nacht nicht schlafen können deshalb, aber da musste er durch. Nachdem er sich versorgt hatte, ging er duschen, denn er war sehr durchgeschwitzt. Frisch geduscht kam er wieder zu ihr und sah sich ihren Fuß an, denn ihm war aufgefallen, dass sie Schmerzen hatte. Der war wohl verstaucht, als sie vor ihm weggelaufen war, also war er daran Schuld gewesen.



"Ich helfe dir mit deinem Fuß..."

So gut er konnte, half er, damit der Fuß stabil genug war. Es würde nicht lange dauern, bis er wieder heilte, weil es ja nur eine Verstauchung war.

Nachdem das erledigt war redete sie noch immer nichts mit ihm. Wie lange würde das wohl dauern, dass sie mit ihm sprach? Jimin liebte sie so sehr und er wollte nicht, dass es ihr schlecht ging. Also besorgte er einen Futon, eine Decke und ein Kissen für sie. Dann ging er wieder zu ihr und band sie los. Sie machte gerade nicht den Eindruck auf ihn, als würde sie irgendetwas tun.

"Dort ist ein kleines Bad, das kannst du benutzen", schilderte er ihr und sah dorthin. Es war ein ganz kleiner Raum an diesem Raum dran, gerade so groß, dass eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken darin waren, sonst nichts. In dem Bad gab es auch keine besonderen Gegenstände, die man nutzen konnte außer Seife und Shampoo. In dem Raum, in dem sie war stand auch nur ein Sessel und ein Schrank. Seinen Schrank versperrte er wieder sehr gut, da er ihn vorher gebraucht hatte. Darin war nicht nur Verbandszeug, sondern auch Waffen. Schusswaffen und auch Messer, Handschuhe, Mundschutz und alles, was man brauchte um seine Spuren zu verwischen, Kamera Ausrüstung und weiteres. Wenn er ihn öffnete, konnte sie aber nicht viel davon sehen von dort aus, wo sie gerade saß.

Später brachte er ihr noch frische Kleidung von sich, die sie anziehen konnte und etwas zu Essen stellte er ihr ebenfalls in den Raum. Sie rührte sich kein Stück vom Fleck und sah ihn auch nicht an. Sein Herz schmerzte wahnsinnig, er bemühte sich, dass es ihr nicht schlecht ging. Sie brauchte bestimmt Zeit. Also ließ er sie alleine.

Drei Tage später. Sonntag 26.01.2020

Die letzten drei Tage kam er immer wieder rein, wenn er Zeit dafür hatte. Wie er es sich schon gedacht hatte, schmerzte sein Körper die Tage nach der Schlägerei noch mehr und es brannte alles. Die Wunde hatte sich glücklicherweise nicht entzündet. Ihrem Fuß ging es noch nicht wieder ganz gut und essen wollte sie auch nichts. So oft er konnte, brachte er ihr etwas frisches zu Essen und zu Trinken, doch das rührte sie alles nicht an. Nora sah sehr fertig aus.

"Du musst etwas essen! Du verhungerst sonst noch", forderte er sie liebevoll auf. Er sorgte isch so um sie, weil sie nichts aß, nichts trank und auch nicht mit ihm redete. Ihre Position hatte sie auch nahezu nicht verändert. Er hatte sie schon auf den Futon setzen müssen, weil er dachte, dass sie sonst nur am Boden sitzen würde. Der Raum war nicht kalt, sondern angenehm warm, aber trotzdem war der Boden ein Boden und alles andere als bequem.

Einfach für ein Alibi verbrachte Jimin auch noch seine Zeit in seiner Wohnung, aber auch wieder viel im Haus. Die Jungs hatten sich ohnehin darüber beschwert, dass er nie Zuhause war. Jimin hockte sich wieder zu ihr runter und nahm dann ihre Hand.

"Bitte, bitte Nora, iss etwas!", flehte er sie an und sah sie voller Mitleid an.

So sehr wollte sie ihn anschreien oder ihm weh tun, aber sie brachte es einfach nicht übers Herz. Sie liebte ihn einfach zu sehr, obwohl sie dagegen versuchte anzukämpfen. Immer wieder hallten seine Worte in ihrem Kopf wie sehr er sie liebte und sie ihn nicht hassen sollte, wenn es doch so einfach war. Aber das was sie gesehen hatte, sein anderes ich ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Das er so etwas zustande bringe würde mit dem hätte sie niemals gerechnet. Für ihn war Jimin ein fremder Mensch obwohl sie ihn nach ihrer Meinung nach schon sehr gut kannte.

Während er weg war, wollte sie nach ihrem Handy greifen, dass nicht mehr hier war. Bestimmt hatte Jimin sich das für sich beschlagnahmt, aber danach fragen traute sie sich auch nicht. Jedes mal wenn er ihr näher kam, sie verarztete oder ihr Essen brachte bekam sie fürchterlich Angst und zuckte jedes mal zusammen. Sie war nicht einmal fähig im in die Augen zu sehen.

Die ganzen drei Tage brachte sie einfach keinen Bissen runter auch wenn ich Magen unaufhörlich knurrte. Vielleicht wollte er sie ja jetzt vergiften, da sie sich ihm immer mehr Distanzierte. Zwar hatte er ihr versprochen ihr nichts zu tun, aber das Versprechen von einem Mörder? Sicher war es nicht einfach für sie gewesen ihn zu ignorieren. Sie wollte ihn so vieles Fragen und wollte Antworten von ihm. In den paar Tagen hatte sie viel Zeit zum nachdenken gehabt und ihr war eines klar geworden. Jimin hatte sie von Anfang an schon so belogen und hintergangen und ihr alles vorgespielt. Ob er sie wirklich geliebt hatte, da war sie sich nicht sicher. Eins wusste sie, für ihn war Jimin ein Seelenverwandter gewesen und einer der Menschen den sie über alles liebte. Warum behandelte er sie trotzdem so, als würde er sie über alles lieben.

"Warst du das mit den Kameras?", fragte sie ihn nun und sah ihn endlich an.

Nora sagte endlich etwas zu ihm. Doch es war eine Frage, auf die er am liebsten nicht antworten wollte. Sie hatte eins und eins zusammengezählt und fragte ihn, ob er die Kameras installiert hatte.

Reuevoll sah er sie an und ließ ihre Hand los. Jimin atmete kurz tief ein und aus. Was sollte er ihr sagen?



"Du solltest etwas essen", sagte er und stand dann auf. Das Essen schob er näher zu ihr und ging aus dem Raum raus. Er brachte es nicht über sich, dass er ihr die Wahrheit sagte, obwohl sie es sich schon dachte. Er war gerade einfach nur wütend auf sich selbst und traurig, weil sie ihn so angesehen hatte. Sein Herz schmerzte einfach so extrem. Am liebsten würde er etwas kaputt machen. Doch im richtigen Moment hörte er seinen Freund Kookie nach ihm rufen.

"Ich komme gleich", rief er zurück. Besuch? Wer würde ihn dort in der Villa besuchen kommen fragte er sich selbst und ging dann ins Wohnzimmer, nachdem er seine geheime Tür verschlossen hatte.

Das er ihr auf seine Frage keine Antwort gegeben hatte, sagte ihr schon alles. Auch Jimins Blick sah reuevoll aus und er ließ ihre Hand los. Am liebsten wäre sie eingeknickt bei ihm, weil sie so schwach bei ihm war. Doch zum Glück ging er und forderte sie auf zum Essen. Als er weg war stocherte sie in ihrem Essen herum und dachte nach.

Dann hat er mich immer beobachtet egal was ich gemacht habe. Dann wusste er das auch von Natsume und mir. Was er mit mir gemacht hat. Und er hat so getan als wüsste er nichts davon. Wie konnte ich nur so dumm sein?

Jetzt fing sie an zu Essen. Es reichte ihr hier zu versauern und sie brauchte einen Plan. Um hier rauszukommen brauchte sie Ideen. Nachdem sie mit dem Essen fertig war, setzte sie sich auf ihr Futonbett und dachte nach wie sie ihm entwischen konnte. Einfach war das nicht. Er hatte alles verriegelt und keiner hörte sie. Wie lange wollte er sie hierbehalten? Etwa für immer? Eins war ihr klar und zwar, dass sie ihm etwas vorspielen musste um hier irgendwie rauszukommen. Sie wollte ihre Eltern sehen, Parker und ihre Freunde die sie wegen Jimin viel zu sehr vernachlässigt hatte. Was würde Parker von ihr denken? Bestimmt war er sehr enttäuscht von ihr.

Seitdem er Nora hier eingesperrt hielt, was schon eine Woche lang so war, ging es ihm nicht gut. Er dachte viel nach über sie. Noch immer weigerte sie sich mit ihm zu reden. Wie gerne wollte er ihre Stimme wieder hören, wie sehr sehnte er sich danach, von ihr zu hören, dass sie ihn liebte... war das alles nicht mehr der Fall? Es musste in der Tag alles sehr verstörend für sie sein, aber konnte sie nicht darüber hinwegsehen und ihm verzeihen?

Weil er nicht ständig hier oder bei ihr sein konnte, ging er mal aus dem Zimmer. Abgesehen davon, dass sie eingesperrt war, behandelte er sie trotzdem gut und liebevoll.

Mittwoch, 18. März 2020

Und wieder war ein neuer Tag. Bis jetzt hatte sie Jimin immer ignoriert und nichts mit ihm geredet. Sie wusste das sie es einfach nicht mehr aushalten konnte. So durfte es nicht weitergehen. Auch wenn sie nicht Stolz darauf war, aber sie vermisste ihn und seine Berührungen. Vor allem in der Nacht wollte sie bei ihm sein und ihn spüren. Einfach seine Nähe genießen. Wieso liebte sie ihn noch immer nach allen schrecklichen Taten die er begannen hatte? Für dies hasste sie sich selbst. War Nora jetzt auch ein schlechter Mensch? Den Mord den sie mitansehen musste, würde sie nie vergessen doch Jimin konnte sie auch nicht vergessen. Wieso war er nur immer so liebevoll zu ihr? Fast jedes Mal wurde sie weich, wenn er zu ihr kam, deswegen versuchte sie nicht mit ihm zu reden. Was sollte sie nur machen? Ständig fragte sie was richtig war und wie sie wieder rauskommen sollte aus allem. Sah so nun ihr Leben aus? Hinter Mauern? Musste sie sich auf Jimin einlassen, damit sie hier rauskam? Wie lange sie schon hier eingesperrt war, konnte sie nicht sagen. Jetzt wo er jeden Tag zu ihr kam, nahm sie ihn noch mehr war und obwohl er schreckliche Dinge tat, verlor sie ihre Gefühle nicht. Das dies falsch war, war ihr bewusst. Wer würde schon freiwillig einen Serienmörder lieben? Das schlimmste daran war einfach, dass sie ihn auch nicht aufgeben wollte. Konnte man einen Mörder überzeugen keinen mehr zu töten? Aber wenn sie ihm half würde sie dann auch ins Gefängnis kommen? Sie wusste nur eins, das sie seine Lippen vermisste. Seinen Geruch, einfach alles an ihm.

Jetzt war sie soweit. Sie stand vor dem Spiegel und machte sich für ihn schön. Noch immer konnte sie nicht glauben wieso sie das überhaupt machte. Um zu fliehen oder doch um ihn zu gefallen oder aus Angst? Nachdem sie sich extra freizügiger für ihn angezogen hatte, wartete sie auf ihn.



Als Jimin zu ihr ins Zimmer oder eher gesagt in den Punker kam, wandte sie sich in seine Richtung. Man merkte ihm an, dass er seitdem nicht mehr glücklich war seit sie ihn ignorierte. Für Nora war es auch nicht leicht gewesen. In ihren Gedanken hallte es oft das er ein Mörder war und sie auch im Handumdrehen beseitigen konnte. Nun war der Tag gekommen wo sie sich wieder auf ihn einließ. Mit starkem Herzklopfen kam sie auf ihn zu und musterte ihn.



Obwohl er versuchte stark zu wirken, sah sie ihm an, dass es ihm richtig schlecht ging. Selbst jetzt fand sie ihn überaus attraktiv. Das war ja eines der Dinge warum sie auch überhaupt zusammen gekommen waren, ihre große Anziehungskraft zwischen den beiden.

War sie wirklich so tief gesunken, dass sie gleich mit ihrem Serienkiller Freund rummachen würde?

Aufgeregt blieb sie vor ihm stehen, legte ihre Arme um ihn und sah ihn innig an. Dann küsste sie ihn.



Endlich spürte sie seine weichen Lippen und schmeckte diese. Wäre er nur kein Mörder, denn dann würde er ihr nicht so schwer fallen. Trotzdem genoss sie es jetzt einfach. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Wieso nicht das beste daraus machen? Zu verlieren hatte sie nichts mehr, denn ihre Familie würde sie nicht mehr sehen. Das einzige was ihr blieb war genau er.

Langsam löste sie sich von ihm und strich mit einem Finger, verführerisch über ihre Lippen.



„Ich vermisse dich“, hauchte sie ihm dann ins Ohr und fuhr mit ihrer Hand in sein Shirt und berührte dabei seinen trainierten Bauch.

Es stimmte was sie sagte. Nora vermisste sein altes Ich und seinen Körper.

Mittlerweile war Nora schon zwei Monate verborgen in seinem Raum und sprach so gut wie gar nichts mit ihm. Jimin tat es jedes Mal unglaublich in seinem Herzen weh, wenn sie seinem Blick auswich. Je länger sie dort war und je länger sie nicht mit ihm redete, desto dreckiger ging es ihm.

Das hatte verschiedene Gründe. Bisher hatte er nie eine Frau so geliebt, wie sie und in seinem Kopf ging einiges rum. Wieso hatte er das gemacht? Wie konnte er das, was er mit ihr hatte, deshalb aufs Spiel setzen? Liebte sie ihn noch oder hatte sie außer Hass keine anderen Gefühle für ihn? Würde er noch eine Chance bei ihr haben, sollte er sich stellen? Würde sie mit ihm das Land gemeinsam verlassen?

Nora war seine erste richtige Liebe und deshalb versorgte er sie in den letzten zwei Monaten immer gut und sorgte sich ununterbrochen um ihr Wohlergehen. Wie sehr wünschte er sich, sie wieder lächeln zu sehen. Er vermisste so viel an ihr. Am meisten vermisste er es, dass sie immer so glücklich war. Es brachte ihn oft zum Weinen, sie so zu sehen und sogar sein Gewissen meldete sich mit Fragen wie: Wieso tu ich ihr das an? Wie kann ich sie gefangen halten, während ich sie liebe?

Heute kam er, so wie mittlerweile fast jeden Tag, wieder zu ihr. Doch er wurde gleich zu Anfang schon überrascht, denn Nora war anders gekleidet, als sonst. Sie trug sehr kurze Kleidung an ihrem Körper. Zudem drehte sie sich noch in seine Richtung.



"Nora?", fragte er und da kam sie schon auf ihn zu. Sein Herz schlug wie verrückt, damit hatte er gar nicht gerechnet. Nun kam sie ihm gleich noch näher und legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn dann.

In dem Moment spürte er das warme Gefühl wieder, was er immer spürte, wenn die beiden sich nahe gewesen waren. Das, was er in seiner Hand hielt, ließ er zu Boden fallen, weil er so überrascht war. Selbstverständlich hatte er ihren Kuss erwidert. Aber er wollte wissen, woher das kam. Immerhin hatte sie kaum mit ihm geredet die letzten Monate, was auch verständlich war, aber es irritierte ihn. Hatte sie ihn mit Mühe ignoriert? War ihr das vielleicht gar nicht leicht gefallen? Gab es doch noch eine Chance für die zwei?

Nora flüsterte ihm ins Ohr, dass sie ihn vermisste, dabei bekam er Gänsehaut. Dann war es wirklich so gewesen. Sie hatte sich dazu gezwungen, nicht mit ihm zu reden und seinen Blicken auszuweichen. Ihre Hand fuhr daraufhin unter sein Shirt. Bei der Berührung ihrer Finger auf seinem Bauch, da kribbelte es überall in seinem Körper.



"Ich vermisse dich auch, ich vermisse dich so sehr!", sagte er, darum bemüht, nicht zu weinen. Jimin beugte sich zu ihr und kam ihren Lippen näher, wollte sie das wirklich? So wie es aussah, wehrte sie sich nicht, also war es tatsächlich das, was sie wollte. Jetzt presste er seine Lippen auf ihre, fasste dabei die Hand, die an seinem Bauch lag und schob sie weiter zu seinem Brustkorb, weil er sie dort auch spüren wollte. Währenddessen ging er ein paar Schritte mit ihr weiter, bis sie mit ihrem Rücken an der Wand ankam.





Jimin unterbrach den Kuss nun und sah sie an. Dabei strich er ihr mit seiner Hand über ihre Wange.

"Ich liebe dich so wahnsinnig Nora. Das musst du mir glauben", wollte er noch loswerden. Er merkte, dass sie sich nicht gegen seine Berührungen wehrte und machte weiter. Jetzt griff er sie an ihren Schenkeln und hob sie hoch. Dabei presste er seinen Körper an sie und küsste sie erneut.

Mit ihr an sich bewegte er sich nun zu ihrem Schlafplatz und ließ sich mit ihr nieder. Dann sah er sie an, setzte sich auf und zog sein Shirt aus.

Kaum sprach er aus, dass er sie auch so vermisste, war es schon wieder um sie geschehen. Und schon wickelte er sie um den Finger, mit nur wenigen Worten. Egal was er machen würde, sie würde ihm verfallen. Das ihr so etwas mal passieren würde, hätte sie nicht gedacht. Nora war ein Opfer und das wusste sie, doch dagegen kam sie einfach nicht an. Wahrscheinlich würde sie für ihn auch noch andere belügen, wenn er das von ihr forderte. Wie tief war sie nur gefallen?

Jimin fing nun an sie auch zu küssen und griff nach ihrer Hand und zog sie weiter hoch zu seiner Brust. Sie konnte spüren wie sein Herz schlug und sie musste schwer schlucken. Während er das machte, gingen sie ein paar Schritte nach hinten und wurden dann leicht von der Wand gestoppt. Bei solchen Sachen war er so liebevoll und schon vergaß sie was er alles getan hatte. Plötzlich hörte er auf sie zu küssen und sah sie an. Vorsichtig strich er über ihre Wange, dabei durchzog sie ein warmes Gefühl der Geborgenheit. War das nicht ironisch bei einem Mörder?

Vorsichtig strich er ihr über ihre Wange, dabei durchzog sie ein warmes Gefühl der Geborgenheit. War das nicht ironisch bei einem Mörder? Auch sie sah ihm in seine schönen braunen Augen die ihr so fehlten. So gerne würde sie mit ihm neu anfangen.



Jetzt sagte er ihr, dass er sie liebte. Warum musste er das sagen? Sie war ja eh schon völlig in seinen Bann gezogen. Oft dachte sie darüber nach wie das alles bei ihnen Enden würde und sie sah sich immer nur bei ihm, bis sie starb. Vielleicht weil alles so aussichtslos für sie aussah? So genau wusste sie es nicht.

"Ich liebe dich auch Jimin", gab sie zurück und lächelte ihn verträumt an.



Ihr Entführer packte sie bei den Schenkel, hob sie hoch, presste sie an die Wand und küsste sie weiter. Wie immer wusste Jimin genau was er machen musste, damit sie ihm verfiel. Vielleicht war es ihm auch nicht bewusste, dass er so eine Wirkung auf Nora hatte.



Sofort hatte sie noch mehr Lust auf ihn, doch das war gar nicht ihr Plan gewesen. Sie wollte mit ihm über alles sprechen, sicherlich hatte er auch über alles nachgedacht und hoffentlich auch eine Lösung, denn für immer wollte sie hier drin nicht versauern.

Und schon saß er auf ihr, in ihrem Bett wenn man es so nennen konnte und zog sich sein Shirt aus.

"Warte Jimin..", beendete sie kurz sein tun und biss sich auf die Lippen als sie ihn so vor sich sah.



Das war gar nicht so einfach, denn sie war sichtlich angetan von ihm. Doch sie wollte noch über ein paar Dinge mit ihm sprechen, bevor sie weiter gingen. Ob sie schon dafür bereit war, konnte sie nicht sagen. Alles fühlte sich wieder so neu und doch vertraut an. Es war ein wenig komisch.

"Wir müssen über unsere Beziehung reden. Ich habe lange nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich dich trotzdem liebe und dich nicht aufgeben will. Die Sachen die du gemacht hast.. sind schrecklich, aber ich kann dich nicht hassen auch wenn ich es so sehr will, dafür liebe ich dich zu sehr. Ich will das wir wieder so wie früher sind. Hast du jemals darüber nachgedacht wie es bei uns weitergehen soll?", fragte sie ihn und sah ihm noch immer in seine Augen.



Wenn sie bei ihm blieb, musste sie dann hier für immer wohnen? Würde er seinen Job für sie aufgeben und mit ihr abhauen? Konnte sie so ein großes Geheimnis für sich behalten? Das ihr ein Psycho war, war ihr völlig bewusst. Schließlich war er derjenige mit den Kameras in ihrem Zimmer und den Männern die er wegen ihr umbrachte. War sie schon so verblendet, weil sie extrem abgeschottet war und keiner mehr außer Jimin zu Gesicht bekam. Liebend gerne würde sie zu Parker wollen und ihn umarmen, genauso wie ihre Eltern und Freunde. Ob sie jemals einen davon je sehen würde, wenn sie sich für ihn entschied?

Als sie gerade unterm Rummachen waren, stoppte Nora auf einmal und sagte, dass er warten sollte. Ging ihr das zu schnell? Wollte sie das gar nicht?



Doch kurz darauf sagte sie, was sie auf ihrem Herzen hatte. Er sah sie an und setzte sich dann auf. Sie wollte über die beiden und ihre Beziehung zueinander reden. Jimin hatte viel nachgedacht in den 8 Wochen, in denen sie bei ihm gefangen war. Es tat ihm immer wieder wahnsinnig Leid, dass er sie nicht rauslassen konnte, aber dazu hatte zu viel Angst, dass sie abhauen würde und direkt zur Polizei rannte.

Sie sagte ihm, dass sie ihn trotzdem liebte, egal, was er getan hatte. Und sie wollte, dass alles wieder wie früher war zwischen den beiden. Sein Herz war dabei sehr aufgeregt, als sie all das sagte. Doch wusste er nicht, ob sie das wirklich ernst meinte. Immerhin hatte sie kaum etwas mit ihm gesprochen und er war sich so sicher, dass sie ihn hassen würde. Aber die Art, wie sie ihm das sagte, wirkte sehr ehrlich, es hörte sich für ihn nicht so an, als würde sie ihm nur etwas vormachen.

"Ich habe viel darüber nachgedacht", brachte er heraus und sah zu ihr.

"Wenn du es möchtest, dann werde ich zur Polizei gehen... Ich weiß, dass es falsch war, was ich getan habe und du musst mir glauben, dass ich es unglaublich bereue", redete er weiter und hatte nun Tränen in den Augen.

"Es war dumm von mir. Und ich habe dich damit verletzt", gab er zu, dabei liefen ihm ein paar Tränen über die Wangen.



"Ich wünschte mir auch, dass alles wieder so ist wie früher."

Nachdem sich ihr Freund aufsetzte, machte sie das gleiche. Aufmerksam hörte sie ihm zu. Es tat ihm alles Leid was er gemacht hatte. Nicht nur das, er wollte sich sogar für sie stellen. Mit dem hatte sie auf keinen Fall gerechnet. Für Nora kam das überhaupt nicht in Frage. Als auch noch Tränen über seine Wangen flossen, bekam sie Mitleid mit ihm. Warum wollte sie ihm andauernd helfen und ihn nicht aufgeben? War sie zu naiv und würde dann in eine Falle tappen? Vielleicht würde er genauso weitermachen wie bisher.

Nora rutschte zu ihm rüber und strich ihm seine Tränen weg, mit der anderen nahm sie seine Hand. Das er so weinte tat ihr weh und sie glaubte ihm jedes Wort. Ihn so traurig zu sehen, brach ihr das Herz und ihre Augen füllten sich ebenfalls mit Tränen. Mitfühlend sah sie ihn an.



"Ich vergebe dir! Was ist wenn wir wirklich neu anfangen. Und normal weiterleben wie bisher. Ich könnte endlich jedem erzählen, dass du mein Freund bist und wir uns lieben. Wir könnten eine Familie gründen und heiraten irgendwann mal, aber nur unter einer Bedienung. Du musst mir versprechen so etwas nie wieder zu tun"

Damit sie Jimins Arsch retten wollte, würde sie sehr vieles in Kauf nehmen. Mit ihm würde sie glücklich werden und das wusste sie genau. Aber wenn er im Gefängnis hockte, würde es sie nur unglücklich machen. Das es für die anderen nicht fair war, mit dem musste sie leben.

"Wenn du mich frei lässt, lüge ich für dich bei der Polizei. Ich würde alles machen, damit sie dich nicht erwischen. Jimin.. ich brauche dich an meiner Seite. Ohne dich will ich nicht mehr leben."



Um das zu bestätigen, legte sie vorsichtig ihre Finger an sein Kinn und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.



Dann löste sie sich wieder von ihm.

"Du kannst mir vertrauen. Keiner kennt mich besser als du, nicht einmal mein Bruder weiß so viel von mir. Ich habe dir alles anvertraut und das werde ich weiterhin machen. Niemals würde ich dir etwas böses wollen, dafür bist du mir zu wichtig", erklärte sie und schenkte ihm ein Lächeln.



"Bitte sei nicht mehr traurig..", flehte sie ihn an.

Wieso war Nora so liebevoll zu ihm? Zärtlich strich sie ihm seine Tränen von der Wange runter, dabei sah er ihr in die Augen, die sich ebenfalls mit Tränen gefüllt hatten.

Hatte sie Mitleid mit ihm? Oder fühlte sie tatsächlich mit ihm mit.

Doch, als die Worte „Ich vergebe dir“ aus ihrem Mund kamen, da war er zuerst verwundert. Damit hätte er nicht gerechnet.



Aber kurz darauf kamen noch mehr Tränen. Sein Herz schmerzte, aber fühlte sich gleichzeitig erleichtert an, diese Worte von ihr zu hören. Jimin fand, dass er das gar nicht verdient hatte, Vergebung.

Nora redete weiter und alles, was sie sagte, hörte sich so unglaublich an, fast schon zu schön. Liebte sie ihn so sehr, dass sie darüber hinwegsehen konnte? Er hatte Menschen brutal ermordet und sie wollte eine Familie mit ihm gründen? Sogar von einer Heirat sprach sie.

Er musste erst einmal seine Nase hochziehen und wischte sich selbst über sein Gesicht, da er nicht aufhörte zu weinen. Sie hatte lediglich eine Bedingung, dass er so etwas nie wieder machte.

Sofort nickte er hastig und er nahm ihre Hand.

„Das werde ich dir versprechen! So etwas werde ich nie wieder machen, ich verspreche es dir!“

Nora erklärte ihm, dass sie sogar die Polizei für ihn anlügen würde und küsste ihn danach. Abwechselnd sah er in ihre Augen hin und her und hörte zu, was sie noch zu sagen hatte. Das stimmte wohl, dass er sie gut kannte. Ihm kam es auch nicht vor, wie eine Falle, obwohl es leicht eine hätte sein können.



„Wie habe ich das verdient?“, fragte er sie und sah auf ihre Hand, die er festhielt. Dann sah er sie wieder an. „Sag mir, wie ich dich verdient habe“, schluchzte er. Er wusste nicht recht, was er sagen sollte.

„Also... fangen wir von vorne an? Du würdest das alles echt für mich machen?“

Ihr Freund versprach ihr nie mehr wieder so etwas zu tun. Weil sie ihn so liebte, vertraute sie ihm und seinen Worten. Noch einmal würde er doch nicht wieder jemanden umbringen oder? Jede andere normale Person würde zur Polizei gehen nach all diesen kranken Dingen, aber Nora war anders. Das was zwischen den beiden war, wollte sie nicht aufgeben egal was er getan hatte. Wenn jemand davon wissen würde, wären sie alle schockiert von ihr. Alle wären von ihr enttäuscht.

"Ich mache alles was du willst. Egal was es ist", versicherte sie ihm.

Es war fast so als wäre Nora völlig verblendet von Jimin und war nicht mehr ganz bei Trost. War sie auch schon eine Gestörte? Immerhin half sie einem Mörder alles zu vertuschen. Niemand würde auf die Idee kommen, dass Jimin seine eigene Freundin entführen würde und das er sie bei sich versteckt hielt und noch dazu, dass Nora im half.

"Wir müssen uns nur etwas einfallen lassen..", meinte sie und überlegte.

Kaum zu glauben aber Nora war bald auch eine die zu den kriminellen gehörte, da sie einem Killer half alle seine Spuren zu verwischen. Tiefer konnte sie nicht mehr sinken außer sie würde doch noch zur Vernunft kommen und fliehen, aber für sie kam das nicht in Frage.

"Ach übrigens. Würdest du heute bei mir schlafen wollen? Dann wäre ich nicht so alleine"

Was war das nur zwischen den beiden? Er hätte sich für sie der Polizei übergeben und sie wollte ihr ganzes Leben lang die Mitschuld für ihn in Kauf nehmen.

"Uns fällt bestimmt etwas ein", versicherte er ihr und wischte sich wieder die restlichen Tränen aus seinem Gesicht. Er wollte nicht ständig weinen, aber er hatte einfach nicht anders gekonnt. Jimin überlegte kurz, als sie ihn fragte, ob er bei ihr schlafen wollte.

"Die Jungs sind heute da, deshalb kann ich dich nicht schon heute gehen lassen. Willst du im Bett schlafen?", fragte er Nora. "Die Tür vorne ist abgesperrt."



"Aber zuerst solltest du etwas essen, du hast seitdem du hier bist, kaum etwas gegessen. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht", sagte er ihr und stand dann auf. Sein Shirt zog er auf dem Weg nach draußen wieder an, die eine Tür ließ er aber dieses Mal offen, denn er vertraute ihr. Dann ging er in die Küche und suchte etwas zu Essen, mit dem er wieder zurückkam. Die Zimmertür hatte er abgesperrt und die Vorhänge vom Fenster zugezogen. Das Essen hatte er auf seinem Bett abgelegt und trat wieder zu ihr in den Raum.

Jimin beugte sich zu ihr und hob sie mit beiden Armen hoch. Mit ihr an sich dran ging er aus dem kleinen Raum raus und setzte sie am Bett ab.

"Bitte iss das", forderte er sie auf und legte dann seine Hand an ihre Wange.

"In deinem Bett?", fragte sie verunsichert nach.



Das war doch zu riskant oder? Doch Jimin erklärte, dass er seine Zimmertür versperrt war und keiner rein konnte. Würde jetzt alles gut werden? Sie konnte mit ihrem Freund zusammen bleiben und bald ihre Familie wiedersehen. Wenn sie daran dachte konnte sie weinen vor Freude. Alles würde wieder beim alten werden. Schon bald würde sich wieder alles einpendeln. Jimin schlug vor, das sie erst einmal essen sollte. Es stimmte, in den Wochen war es ihr so schlecht ergangen, dass sie kaum etwas aß. Nur selten nahm sie einen bissen was zu sich um zu überleben.

Weil sich Jimin Sorgen machte um ihre Gesundheit, holte er ihr etwas zu essen und stellte es auf dem Bett ab, dann hob er sie hoch und trug sie zum Bett, wo er sie absetzte. Er war einfach ein richtiger Gentleman und kümmerte sich richtig gut um sie.

"Willst du nicht auch was essen?", bot sie ihm von ihrem Essen an und legte ihre Hand auf die seine.

Da Jimin sie aufforderte zu Essen machte sie das auch. Endlich war sie fertig damit und sie stellte das Tablet einfach weg und widmete sich wieder ihrem Freund.

"Ich komme gleich wieder", meinte sie und verschwand kurz in ihrem kleinen Bad um sich frisch zu machen. Danach legte sie sich aufs Bett und sah ihn an.



"Was wollen wir machen?", fragte sie dann.

"Nein, ich hatte schon Essen, das ist für dich, du hast sehr abgenommen", meinte er etwas bekümmert, denn es sorgte ihn, dass sie so wenig gegessen hatte.

Jedes Wort, das sie mit ihm redete, tat in seiner Seele gut, es war einfach wie ein Heilmittel für sein Herz. Endlich aß sie etwas, das tat gut zu sehen, dass es ihr wieder soweit gut ging, dass sie ordentlich essen konnte.

Nora ging kurz ins Bad und kam dann frisch gemacht wieder, das fiel ihm sofort auf.



Wie sehr hatte er sich danach gesehnt, dass er sich wieder mit ihr unterhalten konnte, dass er sie berühren konnte, einfach alles. Jimin legte sich neben sie, tat seine Hand an ihren Nacken und küsste sie dann innig.



"Ich habe alles an dir vermisst. Deine Stimme, dein Lächeln... deinen Körper."

Und wieder küsste er sie.



Jimin drehte sich nun so mit ihr, dass sie auf ihm drauf saß. Mit seiner Hand fuhr er unter ihr Oberteil und half ihr dann beim Ausziehen.

"Nora, ich liebe dich mehr als alles andere!", kam aus seinem Mund und er sah sie an. "Lass uns heiraten, wenn das alles vorbei ist", meinte er jetzt. Da sie eine Mittäterin würde, verließ sie ihn sicher niemals, also wollte er auch nicht damit warten, sie endlich zu seiner Frau zu machen. Er wollte nicht ohne sie leben und das konnte er auch nicht.

Kaum lag sie, kam Jimin zu ihr und küsste sie innig. Er zählte auf was er alles an ihr vermisst hatte und ihr erging es gleich. Dann küsste er sie wieder und jedes mal bekam sie ein kribbeln im Bauch. Endlich konnten sie da weitermachen wo sie vorher aufgehört hatten. Während sie sich küssten, drehten sich die zwei so das sie auf ihm saß. Kurz darauf fuhr er mit seiner Hand unter ihr Oberteil und half ihr beim ausziehen. Nach so einer langen Zeit fühlte, war das richtig schön ihn zu spüren. Plötzlich meinte er, das er sie liebte und sie heiraten wollte.

"Du willst mich jetzt schon heiraten? Bist du dir da sicher?", fragte sie nach.

Mit einem Lächeln sah sie ihn an.



Nichts anderes hatte sich Nora je gewünscht mit Jimin ein Leben lang zusammen zu sein, auch wenn das Opfer kostete im wahrsten Sinne des Wortes. Für sie war es nicht einfach solche Geheimnisse mit sich zu tragen, doch Jimin war ihr viel zu wichtig und deshalb nahm sie das in Kauf.

"Ich freu mich darauf deine Frau zu werden", sagte sie voller Freude.



Langsam zog sie Jimin Shirt aus und sie küssten sich wieder weiter, derweilen drehte sie sich wieder so das er auf ihr lag. Mit ihren Händen strich sie über seinen Rücken und fing an ihn leidenschaftlicher zu küssen. Wie sehr hatte sie das alles vermisst.

"Ich will nie wieder ohne dich sein. Du bist die einzige Frau, die es für mich gibt", erklärte er noch dazu und sie sagte sogar ja. Wie viel Glück musste er nur mit ihr haben? Deshalb liebte er sie so unbeschreiblich.

Sicher war es kein Traumantrag gewesen, aber es kam aus seinem Herzen. Glücklich lächelte er sie an.



Sie küssten sich und dann lag er wieder auf ihr. Das hatte ihm gefehlt, der Körperkontakt zu Nora. Voller Leidenschaft getränkte Zungenküsse tauschten sie aus und berührten sich an Stellen, an denen sie sich schon lange nicht mehr berührt hatten.



Ihre Unterwäsche zog er ihr nun auch aus.





Danach küsste er sie weiter und letztendlich schliefen sie miteinander. Als sie irgendwann mal fertig waren, denn sie waren echt lange damit beschäftigt, da hielt er sie in seinem Arm und zog sie zu sich. Jimin würde sie am liebsten nie wieder loslassen wollen.

"Das habe ich auch vermisst", sagte er und lächelte sie an.



"Je schneller wir einen Plan haben, den wir der Polizei erklären können, desto schneller können wir ganz zusammen sein. Ich möchte nicht, dass du so viel lügst, also werden wir uns etwas suchen, was plausibel klingt, aber für dich ertragbar mit zu leben ist."

Es würde sie ohnehin wahrscheinlich belasten, da sollte sie nicht noch davon fertig gemacht werden, die Polizei wegen mehreren Dingen anzulügen.

So wie immer genossen sie die Zärtlichkeiten gegenseitig und frischten alles auf. Da es bei den beiden schon länger her war, holten sie das jetzt alles auf. Nora versuchte leise zu sein, denn es war hier nicht ganz sicher wenn die anderen im Haus herumgeisterten. Nach einigen Stunden waren sie endlich fertig mit ihrem Akt und Jimin legte ihren Arm um sie. Genau jetzt fühlte sich alles an wie damals und die Zeit die sie entführt worden war, hatte sie völlig vergessen. Er ließ sie einfach alles vergessen und sie wusste nicht wie er das machte. Als würde er sie immer wieder verzaubern.

"Ich habe alles vermisst", sagte sie und wedelte sich selbst zu da ihr schon so heiß war von gerade eben.



Erschöpft schmiegte sie sich an ihn und sah zu ihm hoch.

"Okay.. dann lassen wir uns morgen etwas einfallen oder hast du schon ein paar Ideen?"

Das er sehr viel Rücksicht auf sie nahm, fand sie sehr lieb von ihm. Sie fragte sich nur was sie alles machen musste um das alles glaubwürdig aussehen zu lassen. Bestimmt war das nicht einfach. Es gab Beweise das sie zur Tatzeit dort war und auch sie zählte zu den Verdächtigen obwohl sie als vermisst galt.

Den Sex mit ihr genoss er in vollen Zügen. Das erste Mal seit Monaten war er wieder glücklich und sein Herz fühlte sich nicht mehr so schwer an, wie zuvor. Auch Nora hatte alles vermisst, das tat gut zuhören.



"Nächstes Mal machen wir es in meiner Wohnung, da können wir auch laut sein", sagte er dazu und küsste ihre Schulter.



"Nein ich habe noch keine Idee. Da überlegen wir morgen, vielleicht fällt mir auch über Nacht etwas ein."

Für das Leben mit ihr, würde er alles geben. Dass er Menschen getötet hatte, würden sie beide niemals vergessen, aber sie konnten dennoch so normal leben, wie es möglich war. Jimin wollte das nicht mehr tun, weil er wusste, dass er sie dann endgültig verlor, wenn er sein Versprechen brach.

Er gab ihr auch noch einen Kuss auf ihre Stirn und strich mit seinem Finger über ihren Arm. Wie sehr freute er sich schon darauf, sie zu heiraten. Am liebsten sofort, aber das ging nicht. Zuerst mussten sie sich etwas einfallen lassen und das alles etwas abklingen lassen. Dann würde er ihr noch einmal einen richtigen Antrag machen, einen von dem sie auch jedem erzählen konnte.

Obwohl er ihr vertraute, hatte er leichte Bedenken und würde diese erst morgen ablegen können, wenn er sah, dass sie noch immer neben ihm lag, wenn er aufwachte.



"Wir sollten versuchen zu schlafen", sagte er und legte sich noch näher an sie, wenn das überhaupt möglich war. Nachdem er seine Augen geschlossen hatte, schlief er sehr schnell mal ein.

Am nächsten Tag machten die beiden sich einige Gedanken, was sie machen sollten und wie sie es regeln sollten. Sie einigten sich darauf, dass sie ihre Entführung nachstellen und faken wollten. Die Geschichte war diese:

Nora sah, wie Natsume ermordet wurde, verlor dabei ihr Handy und wurde nach einer Verfolgung entführt. Orientierungslos und ausgehungert hatte sie es aber nach zwei Monaten geschafft den Entführer und Mörder auszutricksen und ist um ihr Leben gerannt, weshalb sie sich nicht daran erinnert, wo sie lang gelaufen war. Sie wurde nicht gefesselt gehalten, sondern in einem kleinen Raum eingesperrt. Denn Nora hatte keine Striemen an den Handgelenken, das würde sofort auffallen. Um die ganze Sache realistischer zu machen, war es an der Zeit, dass sie vorbereitet wurde.

Als die Luft rein und das Haus leer war, fuhr mit ihr irgendwo in die Stadt, wo er ihr half sich richtig dreckig zu machen. Sie wurde mit alten Essensresten eingerieben, mit Erde, anderem Dreck. Sie schauten darauf, dass sie unter den Nägeln Dreck hatte, dass ihre Kleidung dementsprechend aussah, rieben die Haare mit Öl und Dreck ein. Es musste so realistisch aussehen wie möglich, sonst würde ihnen das niemand abkaufen.

Letztendlich, nachdem sie alles so gut es ging machten, es war schon sehr professionell, ließ er sie von dort, wo sie jetzt waren, durch die Stadt rennen. Nora musste viel laufen und laufen und laufen, damit sie viel schwitzte und, damit man es ihr abkaufte, dass sie so weit geflüchtet war aus Angst. Laut ihrer Geschichte hatte sie lange kein Tageslicht mehr gesehen und war verwirrt, als sie aus dem Gebäude hinausgelaufen war, seitdem blickte sie nicht zurück, sondern versuchte einfach vorwärts und in Sicherheit zu kommen, bis sie bei der Polizeistation ankommen würde. Es war ein guter Plan, ein erschreckend guter Plan und er würde auch funktionieren. Jetzt hing alles an ihr. Jimin fuhr zurück und konnte nur abwarten, bis sich jemand bei ihm meldete. Solange versuchte er ganz normal seinem Alltag nachzugehen.

Dienstag, 05.05.2020

Den Koffer stellte er im Raum ab, nachdem er die Tür aufgemacht und hineingetreten war. Ahri war ihm selbstverständlich gefolgt.

"Hier kannst du schlafen. Dein Glück, es liegt direkt neben meinem Zimmer", sagte er mit seinem Honigkuchenpferd Grinsen.



"Soll ich dir den Rest auch noch zeigen? Die Küche und so. Du kannst einfach nehmen was du willst und wie viel du willst. Aber wenn du etwas leer machst, dann schreib es an den Kühlschrank. Wir werden nicht immer hier sein, weil wir viel zu tun haben und volle Terminkalender haben, also würden wir es begrüßen, wenn du nicht herumschnüffelst und keine Fotos machst. Die Hauptüberzeugung, dass du hier bleiben darfst ist, dass du die Schwester von Kai bist, ihm vertrauen wir, deshalb hoffen wir natürlich auch, dir vertrauen zu können", stellte er noch klar. Man wusste ja nie, was Menschen alles planten.

"Du kannst frische Bettwäsche haben, ich denke nicht, dass du die benutzen willst... die ist schon benutzt", meinte er lachend und ging zum Schrank, weil er hoffte, da welche zu finden, was dann auch der Fall war. Die frischen Bezüge schmiss er aufs Bett.



"Das kannst du ja selbst, denke ich mal", meinte er. Jungkook hasste es, Betten zu beziehen, weil es es nie richtig hinbekam.

Während sie ihm hinterher lief dachte sie nach.

Wieso will er das ich ihn anlächle? Das bringt ihm doch nichts. Also aus ihm werde ich nicht ganz schlau.

Fast wäre sie Kookie reingelaufen, weil sie so in ihren Gedanken gewesen war. Ihren Koffer stellte er ab und sie sah zu ihm, als er meinte das sein Zimmer gleich nebenan war.

Mein Glück? Pech trifft es eher! Nein! Dann höre ich ja wenn er sich mit anderen vergnügt. Kein Wunder, dass Jimin nicht mehr in diesem Zimmer ist. Ganz ehrlich ich schleich mich einfach zu Hobi. Dem macht das bestimmt nichts aus.

„Ja, echt toll“, meinte sie und lachte eher schon aus Verzweiflung.



Dann fing er an wie ein Wasserfall zu reden und sie versuchte ihm zu folgen.

„Ganz Ehrlich. Ich habe nicht vor von euch Fotos zu machen. So Hobbylos bin ich auch noch nicht“, meinte sie und fing an zu lachen.



Da mache ich lieber von Suho Fotos. Der hat geile Abs. Außerdem würde das eh nur mein Handy zerstören bei gewissen Visagen.

„Übrigens danke wegen dem Essen. Falls es ist, ich kann einkaufen oder Sachen für euch erledigen, wenn ich schon gratis wohnen darf“, bot sie ihm an.



Und schon fing er von der Bettwäsche an zu reden und meinte das sie schon in Verwendung gewesen war. Bewusst dachte sie darüber nicht nach, denn sonst wäre ich schlecht geworden. Kookie warf ihr eine frische Bettdecke hin, nachdem er sie gefunden hatte und meinte das könnte sie alleine.

„Klar“, sagte sie nur und zog ihre Jacke aus, weil die sonst störte. Ihre Jacke warf sie auf einen Stuhl und dann fing sie an die Bettwäsche auszuziehen. Warum auch immer, beobachtete Jungkook sie. Wahrscheinlich gefiel es ihm, weil sie in kurzen Hosen das Bett umzog. Sie versuchte es einfach zu ignorieren, denn sie musste jetzt Wochen mit ihm auskommen. Je weniger sie mit ihm redete, desto besser war es. Als sie fertig war, schmiss sie die dreckige Bettwäsche in die Ecke.

„Brauchst du noch was?“, fragte sie nach um ihn gleich wieder loszuwerden.