Schlafzimmer Rin und Sora

Ihr geht es wieder besser, da bin ich aber froh.

"Kein Problem", meinte er und ging dann.

Das Geschenk in der Schachtel war:



Auf dem Blatt der Rose war ein R eingraviert. Es lag auch ein ganz kleiner Zettel mit dabei auf dem stand Happy Birthday

Sie fing an zu lächeln und konnte ihr Glück kaum glauben. So einen schönen Schmuck hatte sie noch nie geschenkt bekommen. Ihr Freude konnte sie nicht verbergen. Es war nicht nur so ein Armband, es war sogar ihr Buchstabe eingraviert.



Er ist mehr als nur fürsorglich und lieb.. Er macht sich so die Mühe und ich habe es gar nicht bemerkt.

Dann nahm sie den Zettel und las ihn, dabei musste sie grinsen. Schnell versteckte sie die Schachtel mit dem Zettel in ihrem Koffer. Das Armband machte sie sich auf ihr Handgelenk. Mit guter Laune ging sie nach unten.

Da sie nicht mehr unten war kam er zu ihrem Zimmer und klopfte an. Mit dem Rucksack in der Hand wartete er, dass sie sie Tür öffnete.

Sora kam ins Zimmer, suchte sich ihre Schlafkleidung zusammen und wollte duschen gehen, da klopfte es an der Tür. Rin wäre einfach reingekommen, also ging sie hin und öffnete sie. Natsume stand da und hatte ihren Rucksack in der Hand.

Auf einmal fing ihr Herz aus Nervosität an zu klopfen. 

Hat er reingeschaut? Ich hoffe nicht! Bitte nicht.

Sie wollte ihm den Rucksack nicht aus der Hand reißen, aber sie streckte ihre Hand entgegen.

"Oh mein Rucksack! Vielen Dank, den habe ich ganz vergessen... du hast ihn nicht geöffnet oder?", fragte sie vorsichtshalber nach.

"Ahh nein habe ich nicht. Hätte ich ihn öffnen sollen?", fragte er sie verwirrt und überreichte ihr den Rucksack.

Er verstand nicht genau warum sie ihm die Frage stellte, aber sie hatte wahrscheinlich ihre Gründe.

Hat sie in bewusst unten stehen lassen?

"Nein, nein! Das passt schon so, ich mag es nicht gerne, wenn jemand in meinen Sachen wühlt. Du hast alles richtig gemacht!"

Sie nahm ihn entgegen und hielt ihn fest.

"Macht es dir etwas aus, wenn ich dich abwimmeln muss? Ich bin richtig müde und will noch duschen gehen. Danke für den Rucksack", bedankte sie sich und lächelte ihn an.

"Okay. Dann gute Nacht. Bis morgen.", sagte er und winkte noch.

Dann verschwand er in sein Zimmer und ging schlafen.

Natsume ging und Sora schloss die Tür, direkt schaute sie in ihrem Rucksack nach, ob das Bild noch drin war, das war es zum Glück. Sie war erleichtert und sah sich das Bild an. Heute war wirklich viel passiert und sie wusste nicht, was sie von der Fahrt halten sollte. Es wirkte auf sie tatsächlich so, als könnte er das absichtlich getan haben, weil er es einfach wollte, doch stimmte das auch? Sie wollte sich keine Hoffnungen machen, denn dann würde sie noch mehr enttäuscht werden, wenn es nicht so war.

Sora steckte das Bild in ihr Buch, das sie mitgenommen hatte, es war auf der Innenseite des Einbands, mit der Bildseite nach unten, damit es nicht auffiel. 

Dann nahm sie ihre Sachen, ging duschen und legte sich dann ins Bett. Sie dachte noch viel nach und schlief unruhig ein. In ihrem Traum ging es viel um Natsume und Parker, deshalb schlief sie schlecht und drehte sich ständig hin und her.

Rin kam ins Zimmer und ging kurz duschen. Danach machte sie sich bettfertig und schlief schnell ein.

Rin stand nach Sora auf und ging es mal langsam an. Sie holte sich schon mal ihre Schwimmsachen, damit die später nicht nochmal hochlaufen musste. Mit guter Laune ging sie nach unten. Sie freute sich schon auf das Frühstück. Sie war gespannt was Sora und Dylan zubereiteten.

Sie eilte ins Zimmer, weil sie unterwegs ihre Tränen nicht mehr unterdrücken konnte. Als sie ankam, schloss sie die Tür, lehnte sich dagegen und rutschte auf den Boden.



Mit ihrer Hand hielt sie sich genau dort, wo das Herz war. Es tat ihr so weh. Wieso hatte sie solche Schmerzen? Wieso tat es so weh zu sehen, wie Parker mit Rin umging? War er einfach so, oder steckte da mehr dahinter?



Ihre Tränen konnte sie einfach nicht mehr aufhalten, es tat ihr so weh und sie konnte nichts dagegen machen. Wieso war Parker nur so? Immer wenn sie dachte, dass sie einen speziellen Moment miteinander hatten, kümmerte er sich liebevoll um Rin. Schluchzend stand sie nun auf. Ihre Hände waren schon ganz nass, sie ging ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen und sah sich im Spiegel an.

Sieh mich nur an... ich jage einem Luftschloss nach und verschwende meine Tränen wegen einem Jungen, der mich nie so mag, wie ich ihn.

Und nochmal wusch sie sich ihr Gesicht und trocknete es dann ab. Sora ging wieder rüber und legte sich in das Bett, zog ihre Beine zu sich und kuschelte sich in die Decke, dann schlief sie ein.

Natürlich lief sie wieder ins Zimmer und versuchte Luft zu kriegen. Panisch atmete sie immer nur kurz ein und aus. Sie hatte das Gefühl, dass es ihr Herz zerriss.

Nein, das war nur das Spiel. Blödes Spiel! Was soll ich machen. Es tut so weh..., mein Herz springt und ich habe das Gefühl es springt und fällt auf Scherben.

Sie suchte sich eine Ecke im Zimmer und hockte sich da hinein.

Hör auf dir Hoffnungen zu machen, Sora du bist so dumm... Das alles war eine dumme Idee, eine ganz dumme Idee. Wie konnte er meinen ersten Kuss stehlen. Seine weichen Lippen... nein, das war nicht fair. Ich wollte immer meinem Freund meinen ersten Kuss geben.

Parker konnte schon ahnen, dass sie in ihrem Zimmer sein würde. Er klopfte an und ging einfach rein. Er hörte wie Sora schluchzte und weinte. Es tat ihm sehr Leid sie so zu sehen. Sie lag schon fast auf dem Boden so zerstört war sie.

„Hey Sora“, sagte er mitfühlend und hockte sich zu ihr.

Da er nicht wusste wie er sie beruhigen konnte nahm er sie einfach in den Arm.

„Was ist los?“, fragte er besorgt.

Sora schaute nicht auf, als jemand ins Zimmer kam, sie hoffte, dass es Rin war, aber sie Stimme, die sie hörte, ließ ihr die Haare aufstellen. Es war Parker.

Was tut er hier? Er soll weggehen.

Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen und er nahm sie ganz ohne Vorwarnung in den Arm.



Dann drückte sie ihn aber weg, so gut sie konnte und sah dann auf den Boden.



"Du hättest es fallen lassen sollen", antwortete sie ihm so gut sie konnte.

Dann hätten wir ja verloren..

„Weinst du weil ich dich geküsst habe?, fragte er sie direkt.

Mit seinem Zeigefinger hob er ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen musste.



„Es tut mir echt so Leid. Ich wollte dich nicht damit verletzen. Das musst du mir glauben.“

Seine Frage ließ ihr Herz schneller schlagen und als er dann ihr Kinn berührte, damit sie ihn ansah, wusste sie gar nicht mehr, was sie tun sollte. Sie war gezwungen ihn anzuschauen.



Vorhin hatte sie schon einige Gläser getrunken und war deshalb noch mehr aufgewühlt.

"Lass das...", meinte sie wegen seiner Berührung, "Wegen dir rast mein Herz wie verrückt!", rief sie einfach raus und sah ihn dann an.



Das hätte ich jetzt nicht sagen dürfen...

Da sie sagte er sollte sie lassen, nahm er seinen Finger von ihr. Parker schluckte und versuchte Worte zu finden. Was meinte sie damit? Hatte sie sich in ihn verschaut?

„Hör mal Sora. Was kann ich tun, damit es dir wieder besser geht. Ich mache alles.“, bot er ihr an.

Er fühlte sich richtig schlecht. Wie konnte er sie wieder fröhlich machen?

"Ich mag... dich du Idiot! ", fing sie an und versuchte es auszusprechen, aber sie konnte es einfach nicht. Noch immer sah sie ihn direkt an. Nein, es war nicht der richtige Moment, um das zu sagen.

"Wegen dir kann ich nicht klar denken und ich kriege kaum Luft. Deine Nähe macht mich verrückt!"



Ihr liefen wieder Tränen die Wangen hinunter und sie versuchte sie zu unterdrücken. Was sollte sie tun? Er war ihr so nah und redete so lieb zu ihr. Sie hielt sich wieder sie Hand auf ihr Herz. Es tat ihr so weh.

"Bitte mach, dass es aufhört!", bat sie ihn und schaute ihm direkt in die Augen.



Das Atmen fiel ihr schon sehr schwer, jetzt wo er da war und, weil sie weinen musste. Sora schnappte nach Luft und sah dann weg.



Gerade bereute sie schon wieder, was sie alles gesagt hatte. Sie konnte ihm nie wieder in die Augen sehen. Deshalb stand sie auf und ging ins Badezimmer, warf die Tür hinter sich zu und konnte nicht aufhören nach Luft zu schnappen. Ihr war alles so peinlich und sie war so verletzt. Sie ging zum Waschbecken und stützte sich dort mit einer Hand ab. Die andere hielt sie sich vor ihren Mund, weil sie so weinen musste und nicht wollte, dass man es so hören konnte.



Ich kann nie wieder aus dem Bad rausgehen. Das ist so peinlich... wieso kann ich mich nicht in jemanden verlieben, der mich auch liebt. Wieso kann ich Natsume nicht mögen? Wieso Parker? Wieso bin ich seit so vielen Jahren in ihn verliebt? Und wieso wird das Gefühl immer schwerer zu tragen, je mehr ich mit ihm zusammen bin... Es soll endlich weg gehen, meine Brust schmerzt so, mein Herz tut so weh. Warum um alles in der Welt habe ich ihm vorhin all die Dinge gesagt?

Nun setzte sie sich in die Dusche hinein und ließ das Wasser laufen, damit sie sich ablenkte, denn sie spürte, dass sie getrunken hatte. Um Wirkung zu haben, drehte sie das Wasser auf kalt. Obwohl sie anfing zu frieren, brauchte sie das gerade, damit sie nicht mehr weinte.

Ich mache sie verrückt? Sie kann nicht klar denken?

Sora war richtig fertig und bat ihm, dass es aufhören sollte. Aber er wusste nicht was er falsch gemacht hatte. Er konnte ja nicht mit ihr flirten, da ja Natsume sie mochte und er wollte kein schlechter Freund sein. Deswegen hatte er sich auch keine Gedanken darüber gemacht.  Ihm tat es so Leid, dass es ihr so schlecht ging und das nur wegen ihm.

Als Sora ins Badezimmer floh, wusste er nicht was er machen sollte. Er hörte eine Dusche, aber warum würde sie jetzt duschen? Da er nicht einfach so gehen konnte und auch nicht wollte, ging er zu ihr rein. Mehr als in raus scheuchen konnte sie ihn nicht.

"Sora?", fragte er etwas lauter.

Sie hockte in der Dusche und das Wasser prasselte auf ihren Körper. Es ging ihm richtig schlecht, als er sie so zerbrochen sah. Aufgeregt und mit Herzrasen marschierte er zu ihr in die Dusche. Ihm war es egal ob er nass wurde oder nicht. Parker nahm es so mit, dass selbst ihm die Tränen von der Wange kullerten.




"Ich.. ich..", brachte er nur heraus und sah sie mitfühlend an.

Er drehte das Wasser ab und nahm sie in den Arm. Sie war richtig eiskalt und sie musste frieren.

Dass Parker ihr gefolgt war, bekam sie erst mit, als er auch in der Dusche stand. Sie sah auf und da stellte er das Wasser ab, kam zu ihr runter und nahm sie in den Arm.

Wieso versteht er das nicht, ich kann nicht mehr. Wenn er mich berührt...

Sora versuchte ihn wegzudrücken, aber sie schaffte es nicht.



Ihr Herz war zwar aufgewühlt, aber irgendwie beruhigte sie die Wärme seines Körpers ungemein. Erschöpft hörte sie auf dagegen anzukämpfen und entspannte ihre Muskeln. Ihre Arme hob sie dann aber und erwiderte die Umarmung.

Nur einmal, ich will es nur einmal erwidern, mein Körper fühlt sich einfach so schwach an...

Er löste die  Umarmung und sah sie nun an.



Soll ich es machen oder nicht? Natsume bringt mich um..

"Ich mache jetzt etwas was wir beide bereuen werden.", sagte er und küsste sie zärtlich.

Das Wasser tropfte ihr Gesicht hinunter und auch Parker war ganz nass. Ihre Atmung hatte sich gerade wieder ein wenig beruhigt, als er die Umarmung löste. Sie versuchte ihn nicht anzusehen, doch er sah sie an, deshalb konnte sie gar nicht anders.

Was meinst er da...

Bevor sie sich selbst die Frage zu Ende stellen konnte war er nun noch näher und küsste sie auf ihre Lippen. Sora war perplex und wusste nicht, was sie tun sollte. Nun raste ihr Herz wieder wie wild.

Wieso tut er das?

Nachdem er fertig war, sah sie ihn an.



Aus ihrem Mund kam kein Wort heraus, obwohl sie so viele Fragen hatte, die sie stellen wollte. Wieso machte er es, wenn er wusste, er würde es bereuen? Wieso bereute er es? Wieso tat er es überhaupt?

Seine Lippen sind ganz weich.

Als sie dann endlich wieder Stimme hatte öffnete sie ihren Mund.

"Warum hast du das gemacht?" fragte sie ihn nur, aber war ganz ruhig mit ihrer Stimme.

Parker wusste nicht was er darauf antworten sollte. Selbst er wusste nicht warum er das getan hatte. Was war bloß los mit ihm?

Ich fühle mich von dir hingezogen, aber ich kann dir das nicht sagen, weil dich Natsume mag.

"Ich weiß es nicht.", sagte er zu ihr.

Sie wird mich hassen und nie wieder mit mir reden.

"Weißt du ich mag leider schon jemanden und du hast Natsume der dich wirklich liebt."

Das war nicht die Antwort, die sie sich erwartet hatte. War da nicht gerade irgendwas besonderes zwischen den beiden? Konnte sie sich so sehr täuschen?



"Es ist Rin, oder?" fragte sie nach, weil sie schon so einen Verdacht gehabt hatte.

Als sie das sagte fühlte er sich ertappt.



"Ja..", gab er ihr als Antwort.

Noch nie hatte er sich bei einem Mädchen so schlecht gefühlt, als wie bei ihr. Es ging ihm an die Nieren.

"Es tut mir aufrichtig Leid.", entschuldigte er sich bei ihr.

Ich wünschte ich könnte es ändern.

Sie nickte und es brach ihr einfach das Herz, dass er es bestätigte. Es fühlte sich gerade wirklich an, als würde es in tausend Teile zerspringen. Sie hatte eindeutig einen Korb bekommen.



Sora sah ihm in die Augen, als sie wieder zu weinen beginnen musste.



"Dann bitte ich dich darum, dass du mich nicht mehr anfasst... und auch nie wieder grundlos küsst. Gehst du bitte?", forderte sie ihn fragend auf. Es fühlte sich falsch an, das er jetzt da war. Wie sollte sie das überstehen? Sie konnte Rin das nicht sagen. Würde sie den restlichen Urlaub überstehen? Sora sah ihn nicht mehr an, sondern nach unten und versuchte nicht zu viel zu weinen.

Es tut noch viel mehr weh, als vorher. Wieso hat er das gemacht? Was ist er für ein Mensch, dass er einfach Frauen küsst, ohne darüber nachzudenken?

"Aber..darf ich wenigstens noch mit dir reden?", fragte er sie betrübt.



Warum haben wir nur das beschissene Spiel gespielt? Und was soll ich den anderen sagen, wenn ich nach unten gehe? Sie hasst mich...

Traurig und pitschnass stieg er aus der Dusche und legte ihr noch ein Handtuch um ihre Schultern. Ohne noch ein Wort zu sagen, verlies er das Zimmer. Dann ging er in seins.

Auf seine Frage konnte sie ihm momentan einfach keine Antwort geben. Der Gedanke an das, was vorher passiert war, schmerzte sie zu sehr. Aber sie sah ihn kurz an und konnte erkennen, wie leid ihm das tat.

Was kümmert es ihn, ob wir miteinander reden?

Er war noch so fürsorglich und legte ihr ein Handtuch um. Sie wurde einfach kein bisschen schlau aus ihm. Wieso tat er, was er tat, wenn er selbst keine Ahnung hatte wieso er es machte?

Ich habe mich so sehr getäuscht. Dabei fing ich an irgendwo in mir drin zu glauben, dass er mich eventuell auch ein wenig mag. Wie konnte ich nur so dumm sein? Er mag Rin, er mag sie und nicht mich...

Sora stand irgendwann auf und hielt das Handtuch in ihren Händen, der Kuss kam ihr wieder vor Augen und sie warf das Handtuch in eine Ecke. Sie ging zur großen Badewanne und ließ Wasser ein, dazu schüttete sie etwas, das blubberte. Aus ihrem Toilettenbeutel holte sie eine Gesichtsmaske heraus, nachdem sie sich im Spiegel angesehen hatte und legte diese auf ihr Gesicht. Es war schwer nicht mehr zu weinen, aber sie gab sich große Mühe. Danach stieg sie in die Wanne und ihr ging einfach alles tausendmal durch den Kopf.

Ich möchte nach Hause. Es ist so demütigend...

Nun dachte sie an die Ereignisse der letzten Tage, wie er sie versorgt hatte, als sie sich am Fuß verletzt hatte; wie sie im Park gemeinsam mit der Achterbahn gefahren waren und wie er sie zu sich gezogen hatte, als sie im Hotel Psycho waren. Auch der Moment in der Küche, wo sie sich so nahe waren und der Kuss beim Spiel. Und das war er vorhin alles getan hatte, ihr ging einfach alles durch den Kopf.