Jolly Roger

Was? Wir haben schon Abend? Habe ich so lange für das putzen gebraucht?

Killian meinte das völlig ernst, jetzt gab es kein zurück mehr. Er zog seinen Mantel aus, die Waffen legte er auf den Tisch. Emma bekam von ihm ein Nachthemd.

Als er hinter dem Vorhang war, fing sie an sich auszuziehen, sie wusste aber nicht, dass Hook sie sehen konnte von der anderen Seite. Sie sah ihn zwar nicht, aber er sie. Langsam zog sie sich um, damit sie sich abreagieren konnte. Ihr Herz raste wieder.

Ich schlafe nur mit Captain Hook in einem Bett. Ich schlafe nur neben ihm.

Emma machte den Vorhang auf und konnte  Hook sehen. Er lag so, dass er seine Arme unter seinen Kopf legte, dabei konnte man gut seine Oberarme sehen. So wie es aussah, war er wirklich stark.

"Das passt wie angegossen.", sagte sie und legte sich auch ins Bett.

Er hatte seinen Spaß, als sie sich umzog, zwar konnte er es nicht alles genau sehen, aber er konnte sehen, dass sie sich umzog. Das fand er amüsant. Dann öffnete sie den Vorhang und kam rein, sie blieb vor dem Bett stehen und meinte, ihr passe das Schlafgewand wie angegossen. Er beobachtete sie weiter und wartete, bis sie sich hinlegte.

"Aye, das tut es in der Tat, Euch wird auch in der Nacht darin frieren", meinte er und lachte etwas darüber. Das war schon gemein von ihm, dass er ihr etwas gab, in dem sie wahrscheinlich frieren würde, damit sie sich an ihn kuscheln konnte.

"Legt Euch doch hin, es ist wahrlich viel Platz, ziert Euch nicht."

Emma setzte sich vorsichtig auf das Bett und sah kurz zu ihm. Sie legte sich hin und rückte näher zu ihm. Auf dem Bett konnte man wirklich gut liegen, auch hatte sie es sich nicht so weich vorgestellt. Obwohl sie schon näher gerückt war, war trotzdem noch sehr viel Abstand. Killian musste denken, sie würde sich nicht zu ihm trauen.

"Die Kälte bin ich ja hier schon gewohnt.", meinte sie mit einem leichten lächeln und deckte sich zu.

Ich rücke näher, sonst ist es peinlich, wenn ich so weit weg bin.

"Ihr müsst Euch nicht Sorgen, ich rücke noch näher. Ich habe keine Angst, falls Ihr das denken solltet.", sagte sie.

Sie rückte schon langsam viel näher und sah zu ihm hoch.



Hook sieht extrem gut aus, schade dass er mich entführt hat. Und sein Bart steht ihm wahnsinnig gut. Echt traurig, dass ich noch nie so einen schönen Prinzen im Königreich getroffen habe.

Vorsichtig setzte sich Emma nun hin und rückte etwas näher. Es sah wirklich so aus, als würde sie sich nicht trauen, doch dann kam sie noch näher und erklärte ihm, dass sie keine Angst habe. Dann sah sie etwas nach oben, da er ein wenig weiter oben lag, als sie. Es war dennoch genug Abstand zwischen den beiden.

"Es war ja auch nie die Rede davon, dass Ihr Euch jetzt schon an mich kuscheln sollt. Das kommt dann in der Nacht, wenn der Wind seine Kälte durch das Schiff bläst", meinte er und musste dabei grinsen.

Das machte ihm Spaß, weil er es merkte, dass ihr einiges von dem, was er sagte, unangenehm war. Aber sie war stark und ließ es sich nicht wirklich anmerken. Hook sah zu ihr und dann sah er zum Vorhang. Emma hatte vergessen die Kerze in dem anderen Raum auszublasen.

"Swan, Ihr habt vergessen die Kerze auszumachen", wies er sie drauf an und sah dann wieder zu ihr hin, "Hattet ihr vor mein Schiff niederzubrennen?", fragte er sie.

"Keine Sorge, Ihr werdet gar nicht merken, das ich hier nächtige."

Hook sprach sie wegen der Kerze an, sie hatte wirklich vergessen sie aus zu blasen.

"Entschuldigt, das habe ich völlig vergessen.", sagte sie und sah dann zu der Kerze.

Sie konnte durch den Vorhang sehen, zwar nicht alles so genau, aber man konnte durchsehen.

Ist das peinlich.. ich habe mich vorher umgezogen und dachte, er würde mich nicht sehen. Ich lass mir einfach nichts anmerken. Ich will gar nicht wissen was ihm dabei durch den Kopf ging. Dann habe ich ihn auch noch gesagt es passt wie angegossen und seine Antwort war in der tat. Kann ich nicht einfach sterben?

Schnell hüpfte sie aus dem Bett um die Kerze aus zu blasen. Sie stand vor der Kerze und pustete diese aus.



Danach lief sie wieder ins Bett und deckte sich zu.

Hoffentlich reden mich morgen die Männer nicht an warum ich bei ihm geschlafen habe.

"Darf ich gegen Euch einmal antreten? Ich liebe Schwerter, auch wenn ich nicht so aussehe. Oder könnt ihr mir da vielleicht etwas beibringen?"

Jetzt stand sie wieder auf, ging rüber, machte sie Kerze aus und kam wieder. Sie legte sich hin und deckte sich zu. Killian blieb so liegen, wie er jetzt lag und schlief dann, ohne noch ein Wort zu reden ein. Wieso sollte er ihr Tricks zum Kämpfen beibringen? Dann würde sie ihn ja noch besiegen, was er nicht glaubte, denn er war sehr gut. Als er am nächsten Morgen aufwachte, konnte er den warmen Kopf und die Hand von Emma auf seinem Oberkörper spüren.

Sie war wohl in der Nacht zu ihm gekommen und hatte sich tatsächlich an ihn ran gekuschelt. Hook grinste und wollte gerade über ihren Arm streicheln, damit er sie ärgern konnte, als er kurz inne hielt. Er hätte es nicht selbst beschreiben können, aber es gefiel ihm, wie sie so lag. Jetzt streichelte er ihren Arm.

"Morgen Liebes, die Nacht ist vorbei und wir fangen direkt mit dem Schwertkampf an", meinte er und sah zu ihr. Er hatte sich doch dazu entschlossen, gegen sie zu kämpfen, aber nur, weil er ihr zeigen wollte, mit wem sie es zu tun hatte.

So wie es aussah, war Hook schon eingeschlafen, da er nicht mehr antwortete. Es dauerte nicht lange und schon war sie auch eingeschlafen. Während sie schlief, kuschelte sie sich automatisch zu ihm und legte ihren Kopf auf seine Brust. Am nächsten morgen wachte sie auf, weil Hook ihr über den Arm strich.

"Was? Schwertkampf?", nuschelte sie und bemerkte erst jetzt seine warme Brust. Sofort stützte sie sich, ab damit sie nicht mehr auf ihn lag.

Ist das peinlich. Ich habe auf seiner Brust geschlafen.

Sie strich sich ihre langen Haare aus dem Gesicht.

"Hab ich die ganze Nacht auf Eurer Brust geschlafen?"

Sie schien sichtlich überrascht, als sie aufwachte und bemerkte, dass sie auf seiner Brust lag. Er musste grinsen, als sie es so eilig hatte aufzustehen.

"Wieso habt Ihr es so eilig Liebes?, fragte er sie und setzte sich aufrecht hin, "Da ich auch geschlafen habe, kann ich Euch die Frage nicht ganz beantworten, ich weiß nur, dass Ihr an mir geschmiegt geschlafen habt, als ich aufwachte. Ihr müsst euch nicht schämen, das ist normal. Außerdem habe ich das ja gesagt."

Jetzt stand er ganz auf und nahm sich seine Kleidung.

"Soll ich mich vor Euch ausziehen, oder verlasst Ihr das Zimmer?"

Auch Emma stand auf, sie fand es noch immer extrem peinlich, dass sie auf seiner Brust geschlafen hatte. Sie konnte das nicht fassen. Wer würde ihr dies glauben?

"Nein, müsst Ihr nicht. Ich muss mich auch umziehen.", meinte sie und wurde rot. Schnell ging sie raus, ohne ihn noch einmal anzusehen.

Peinlich, ich schlafe heute wieder auf dem Boden.

Da sie so eng neben ihn gelegen hatte, war sie noch schön warm. Die anderen Nächte fand sie kaum Schlaf, aber in dieser schon. In Gedanken versunken und völlig außer sich, zog sie sich um. Dann legte sie noch ihre Haare zurecht und ging an Deck.

Als Emma sich umzog und rausging, zog auch Hook sich um und ging an Deck. Dann rief er alle seine Crew Mitglieder zusammen.

"Gebt der Prinzessin ein Schwert!", forderte er die anderen auf und jemand gab ihr eines, "Sie hat mich herausgefordert."

Hook grinste sie an und zog sein Schwert aus der Schwertscheide heraus. Für ihn war es kein Problem, denn er kannte sein Schwert sehr gut und war ein brillanter Kämpfer. Emma sagte ihm, sie konnte fechten, also war es gar nicht klar, ob sie wusste, dass ein Schwert mehr wog, als eine Fechtwaffe.

Dann sah er sie an, "Ihr könnt doch mit einem richtigen Schwert umgehen, oder nicht?"

"Was? Wieso brauche ich ein Schwert?", fragte sie verwirrt. "Ja, aber das war nicht auf heute bezogen.", redete sie sich raus und schon hatte sie das Schwert in der Hand.

Das ist ein extrem schweres Schwert oder kommt mir das nur so vor?

Vor den anderen wollte sie nicht mit ihm kämpfen. Sie wusste mit einem Schwert könnte sie niemals gewinnen. Ihre Augen weiteten sich als, er plötzlich das Schwert zog.

"Nein kann ich nicht. Ich habe nur gesagt, ich kann gut fechten.", meinte sie und sah ihn ein wenig fragend an.

"Für einen Schwertkampf braucht man ein Schwert, so ist das üblich", sagte er, stellte seines zur Seite und lachte dann.



"Ich ging davon aus, dass ihr es könntet. Denn Ihr habt mich gestern gefragt, ob ihr einmal gegen mich antreten dürft, weil ihr Schwerter liebt. Oder habe ich da etwas falsches in Erinnerung?", fragte er sie. Dann nahm er sein Schwert wieder in die Hand und hielt es ihr an die Schulter.



"Wollt ihr etwa kneifen? Vor meiner Crew?", stellte er sie bloß und ließ das Schwert, wo er es jetzt hatte, neben ihrem Hals. Er würde sie sowieso nicht töten, aber es könnte ja noch Spaß machen, etwas zu kämpfen.

Emma hatte wirklich gestern behauptet sie würde Schwerter lieben. Doch sie gab ihm darauf keine Antwort auf die Frage. Jeder von der Crew wusste, dass sie gegen ihn sofort verlieren würde. Hook legte das Schwert neben ihrem Hals ab.

"Gut von mir aus, bringen wir es hinter uns.", meinte sie und wartete bis er das Schwert von ihrer Schulter nahm.

Jetzt nahm sie das Schwert richtig in die Hand und sah ihn ernst an.

"Ich habe zwar noch nie gegen einen Captain gekämpft, aber wir werden sehen.", sagte sie zuversichtlich und lächelte.

Sie wollte wirklich gegen in kämpfen, wenigstens war sie mutig, das musste er ihr wirklich lassen. Bisher hatte es noch nicht die Ehre gehabt und gegen eine Prinzessin gekämpft. Sie war die erste. Und wie sie sagte, war er der erste Captain gegen den sie kämpfte.

Das glaube ich ihr sofort. Ich denke sie hat bestimmt noch nie richtig mit einem Schwert gekämpft.

"Ihr haltet das Schwert schon mal richtig, ich gratuliere", meinte er lachend und hob sein Schwert um zu zuschlagen.

Sie lachte. "Natürlich halte ich es richtig, was denn sonst."

Vor den anderen spielt er wieder einen richtigen Mann.

Mit ihrem Schwert schlug sie auch zu und die Klingen trafen sich.

Das Schwert ist echt schwer, ich hätte mehr trainieren sollen.

"Ich werde gegen Euch verlieren, aber falls ich das überleben sollte, werde ich jedem erzählen wie aufregend es war mit Captain Hook zu kämpfen."

"Ich verrate Euch etwas", meinte er und prallte mit seiner Klinge gegen die ihre, "ich habe nicht vor, Euch zu töten. Wir brauchen noch Eure geschickten Hände und Eure fleißig flinken Beine."

Jetzt konnte er den anderen wieder zeigen, wer der Captain dieses Schiffes war und wieso. Mit einem schnellen Schritt stand er vor ihr, zog ihr Bein mit seinem weg, lies sie zu Boden fallen und beugte sich mit seinem Schwert über die drüber. Natürlich bemühte sie sich, sein Schwert von sich weg zu drücken.



"Ich habe gewonnen", meinte er und lies wieder locker, stand dann auf und steckte sein Schwert wieder weg, "Wenn Ihr mich das nächste Mal herausfordern wollt, seid trainiert! Und vor allem kampfbereit."

"Ja, Ihr habt wohl gewonnen."meinte sie und grinste.

Emma lag schneller auf den Boden als sie gedacht hätte, falls sie mal gegen ihn kämpfen musste, würde sie ohne Training auf der Stelle verlieren. Trotz ihrer Niederlage war sie doch froh, mit ihm gekämpft zu haben, denn sie genoss es, wenn er ihr Zeit widmete. Doch das würde sie niemanden sagen. Was würde ihre Familie zu diesem sagen?

Nachdem Hook sein Schwert wieder wegstecke, stand sie  auf und gab dem Mann wieder sein Schwert zurück.

Wahnsinn war Killian schnell, er hat bestimmt noch viel auf Lager.

Schade, dass er nich weiß was ich für eine Fähigkeit habe, dann würde er mich vielleicht nicht so schnell weggeben. Mein Geheimnis werde ich hier bestimmt nicht erzählen. Das wissen nicht einmal meine Eltern.

Die Crew ging wieder zurück an ihre Arbeit.

Sie putzte siche ihre Kleidung ab, weil sie jede Menge Staub darauf hatte.

Wann werde ich endlich ausgetauscht? Und gegen was? Und wer würde mich bitte wollen? Oder war nur eine Prinzessin gefragt.

"Wenn Ihr mich entschuldigt, ich muss mich kurz frisch machen."

Emma fragte sich, ob vielleicht auch Piraten mal angriffen und versuchten sie zu kentern.

Seine Crew ging belustigt wieder an ihre Arbeit und Emma entschuldigte sich, sich frisch machen zu müssen. Dann kam einer der Piraten zu ihm.

"Captain, die anderen und ich sind wirklich sehr amüsiert, seitdem die Prinzessin da ist. Doch wird es uns langsam zu sauber, wir sind ein Piratenschiff und es blitzt überall. Solltet Ihr ihr nicht sagen, dass sie sich lieber aufs kochen konzentrieren sollte?", fragte er ihn.

Hooks Blick wurde ernst und er sah seinen Piraten ernst an, "Sie hört damit auf, wenn es mich stört, klar?"



"Ja, natürlich Captain!", gab er zur Antwort, "Dann sollten wir wenigstens wieder anlegen, denn die Vorräte sind fast leer."

Mit einem nicken, gab er seiner Crew ein Zeichen, dass sie bei der nächsten Stadt anlegen sollten. Es war nicht mehr weit, bis zu dem Ort, den die Hexe ihm genannt hatte. Als sie sich einer Stadt näherten, legten sie dann auch an. Er ließ Emma holen, denn dieses Mal durfte sie auch mit an Land. Oben an Deck wartete er dann auf sie.

Das Schiff wurde angelegt und Emma wurde von einem Mann abgeholt. Zuerst wusste sie nicht ob sie jetzt da waren und sie von Bord musste. Er hatte ihr ja nicht erzählt wie lange es dauern würde bis sie zu Hexe kam. Oben an Deck wartete Hook schon auf sie. Es war das erste mal für sie, dass sie aus dem Schiff kam. Natürlich musste sie ständig bei dem Captain sein, denn es konnte sein das Emma auf einmal Spurlos verschwunden war. In der Stadt angekommen war recht viel los. Am Marktplatz war ein richtiges Gedränge. Plötzlich hielt jemand ihren Oberarm fest, damit sie ihnen nicht mehr folgen konnte. Emma drehte sich zu der Person und versuchte sich los zu reißen, doch der Mann ließ sie nicht los.

Auch das noch. Die werden denken, ich haue schon wieder ab. Ich kann sie nicht mehr sehen.

"Ich kenne Euch doch von. Ach Ihr seit die Prinzessin, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich dachte Ihr wurdet als Tod erklärt."

Ihr Gesicht wurde bleicher. Emma wusste nicht, ob sie es zugeben sollte, doch dann entschied sie sich dafür es einfach abzustreiten. Das würde sonst nur Ärger geben.

"Es tut mir Leid. Ihr habt mich verwechselt. So eine Prinzessin kenne ich nicht, die so aussieht wie ich.", sagte sie ungeduldig und sah sich um, ob sie die anderen sehen konnte.

Doch der Mann hielt noch immer ihren Arm fest.

"Können Sie mich bitte loslassen? Ich verliere sonst meine Crew.", befahl sie ihm.

Der Mann verhielt sich sehr seltsam, schön langsam bekam sie es mit der Angst zu tun. Hier war sie völlig verloren, und wehren konnte sie sich auch nicht, da sie keine Waffen hatte.

Wenn mich gleich keiner findet, werde ich wie am Spieß schreien.

Die Crew ging voraus und Hook und Emma hinterher. Sie sollte immer in seiner Nähe bleiben, deshalb drehte er sich alle paar Minuten mal wieder um. Doch als er sich jetzt umdrehte, war sie nicht mehr da. Natürlich ging er davon aus, dass sie abgehauen war. Jetzt fing er an in die andere Richtung zu gehen, falls er sie noch entdeckte. Nachdem er viel und vor allem schnell zurück gegangen war, sah er sie wieder, aber sie rannte nicht weg, sondern unterhielt sich mit jemandem. Hook kam näher und sah, dass der Mann sie festhielt.

Ist sie gar nicht abgehauen?, fragte er sich selbst und stellte sich dann zu ihr und legte seinen Haken um die Hand des Mannes.

"Lasst die Dame in Ruhe, sie gehört zu mir!", meinte er und sah sie an. Er konnte die Angst in ihren Augen sehen. Er fragte sich, was der Mann wohl von ihr wollte und wieso er sie so fest anpackte. Hook drehte seinen Haken ein wenig, "Habt Ihr mich verstanden?"

Irgendwie beruhigte es ihn ungemein, dass sie, wie es aussah nicht abgehauen war, sondern nur aufgehalten wurde. Dennoch, wenn es ihm entgangen wäre und der Mann mit ihr schon abgehauen, dann wäre seine Chance auf seine Hand vorbei gewesen.

Hook stellte sich zu Emma und legte seinen Haken um die Hand des Mannes. Der Fremde ließ sie los und war noch immer fest davon überzeugt.

"Er dachte, ich wäre die tote Prinzessin.", sagte sie und lachte, damit es aussah als wäre das lächerlich, was dieser Mann behauptete.

Ich muss mich irgendwie rausreden.

"Mein Freund kann es bestätigen, ich bin einfach nur eine Piratin, mehr nicht. Wer würde sich schon wünschen so ein schäbiges Leben zu führen? Auf der See ist das Leben viel schöner.", sagte sie dem Mann und sah dann Hook an.

Wie wäre es wohl ausgegangen, wenn sie ihm gesagt hätte, sie wäre die Prinzessin? Aber das wird sie nicht erfahren.

"Wir sollten uns sputen. Unsere Mitglieder warten nicht gerne.", meinte sie zu Hook und nahm seinen Arm und zog ihn in die Menschenmenge.

Nachdem sie eine Zeit vorwärts gingen, blieb sie stehen und lies ihn los.

"Ich weiß nicht wo wir hin müssen. Geh du vor."

Sie wollte gerade nicht über das reden, was passiert war. Killian konnte sich froh schätzen, dass sie keinen erzählt hatte wer sie wirklich war.

Der Mann lies ihren Arm los und dann leugnete sie, die Prinzessin zu sein. Das wunderte Hook sehr, denn wieso stritt sie es ab, wenn das vielleicht ihre Freikarte sein könnte? Er verstand es wirklich nicht. Dann nahm sie ihn am Arm und zog ihn in die Menschenmenge, dort konnte der Mann sie nicht mehr sehen, beide nicht. Ohne darüber zu reden, was los war, meinte sie, sie müssten die anderen suchen und er sollte vorgehen.

Langsam und vorsichtig fasste er sie am Handgelenk, damit sie sich zu ihm drehte, "Wartet. Wieso habt Ihr Eure Herkunft verleugnet?", fragte er sie, "Ihr hättet wieder frei sein können. Was leitete Euch dazu, ihn anzulügen?"

Das war eine sehr berechtigte Frage, denn das war ja, was sie wollte, frei sein. Oder war es doch nicht mehr so?

Vorsichtig hielt er ihr Handgelenk, damit sie sich zu ihm drehen musste. Emma sah ihn jetzt in seine Augen.

"Was ist?", fragte sie doch dann kam eine unangenehme Frage.

Er will darauf eine Antwort, aber ich weiß es selbst nicht so genau. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich in seiner Nähe wohl fühle. Außerdem war der Mann richtig komisch. Bestimmt liegt es daran.

"Ich hätte frei sein können? Ich werde nie frei sein so wie Ihr. Ich beneide Euch, das meine ich ehrlich. Ihr könnt überall hin wo ihr wollt.", sagte sie und hielt inne.

"Außerdem der Mann sah unheimlich aus. Ich traue keine Fremden. Er hat mich richtig fest am Arm gepackt und wollte mich nicht mehr loslassen. Da wäre ich ja blöd, wenn ich ihm erzähle wer ich bin. Der will wahrscheinlich nur Geld, was denn sonst. Oder er wollte etwas anderes, was weiß ich.", redete sie sich wieder raus.

Sie sah ihm direkt in seine Augen. Dann sagte sie, dass sie ihn beneide, weil er wirklich frei sei, das überraschte ihn, denn damit hatte er nicht gerechnet.



"Ihr beneidet mich? Das habe ich auch noch nicht gehört", meinte er und ließ ihre Hand jetzt los, "Mit 'frei sein' meinte ich, dass Ihr kein Eintauschmittel mehr sein würdet. Wollt Ihr das denn nicht?"

Irgendwie tat es ihm leid, dass sie so darüber dachte. Dass sie nie frei war. Denn was würde passieren, sobald er sie der Hexe gab? Wahrscheinlich war sie es dann erst recht nicht. Emma fing dann an sich rauszureden.

"Ich bin auch ein Fremder und habe schon fester zugepackt bei Euch, redet Euch damit also nicht raus", sagte er dann, "Aber womöglich habt Ihr recht und dieser Mann war tatsächlich nur auf Geld aus."

Das hörte sich ja fast so an, als würde er über sich selbst reden, nur, dass es ihm dabei nicht um Geld ging, sondern darum, dass er seine Hand wiederbekommen würde. Da wartete er auch schon lange genug drauf.

"Klar, Ihr habt so tolle Freunde. Ich wünschte in meinem Königreich hätte ich auch welche, aber das ist jetzt unbedeutend. Ich werde lange nicht mehr nach Hause kehren, mit dem hab ich mich schon abgefunden. Ob mich der Mann entführt oder ich gegen etwas ausgetauscht werde, im Grunde muss ich mich überall durchschlagen."

Emma hatte Angst, sie wusste nicht was auf sie zukommen würde und auch nicht was nach dem Tausch geschah und ob sie es überhaupt nach Hause schaffte. Doch sie vertraute darauf, dass sie wieder bald in ihrem Königreich herrschen wird.

"Gut, ich gebe zu warum ich verleugnet habe, wer ich bin. Ich habe mich dann doch für euch entschieden, weil ich euch mag."sagte sie und wurde dann rot, weil man meinen konnte, sie würde nur ihn meinen.

"Damit will ich sagen ihr alle.", fügte sie schnell hinzu.

"Im Grunde bin ich total gestört, wer mag schon seine Entführer und fühlt sich dort wohl?", sagte sie und sah nachdem sie das gesagt hatte weg.



Sie wollte nicht wissen, wie darauf seine Reaktion war.

Hook konnte es sich nicht vorstellen, dass sie keine Freunde gehabt hatte. Aber was sie sagte stimmte wahrscheinlich, er liebte sein Leben, weil es so unbeschwert einfach war. Er nahm sich, was er wollte, fuhr wohin er wollte und mit wem er wollte. Gerade wollte er etwas sagen, doch dann erklärte sie ihm, wieso sie es geleugnet hatte. Emma gab zu die Crew leiden zu können und wurde rot. Killian grinste, da sie rot wurde, weil sie 'euch' gesagt hatte und er es auf sich beziehen konnte, doch schnell korrigierte sie sich.

Er grinste dann.



"Wahrlich, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Dass Ihr es bei uns mögt, obwohl Ihr wisst, dass ihr nicht bleiben werdet", meinte er und sprach dann weiter, "Wenn es Euch hilft, wir sind noch ein paar Tage unterwegs. Solange habt Ihr noch Zeit mit meiner Crew."

Es hörte sich wohl etwas unsanft an, aber er wollte kein Mitleid zeigen. Denn wenn er anfing mit ihr Mitleid zu empfingen, würde es ihn reuen und der Deal mit der Hexe wäre dann hinfällig. Das war einfach leichter, hart zu ihr zu sein.

"Jetzt lasst uns weitergehen. Die anderen sind bestimmt schon beim Trinken", sagte er und grinste dabei.

Es sind nur noch mehr ein paar Tage bis wir dort sind? Er hat nicht gelogen, sonst hätte ich es gespürt. Dann bin ich auf mich alleine gestellt.

"Darf ich wenigstens wissen zu wem ich komme? Oder mit wem Ihr einen Handel habt?", fragte sie und die beiden gingen wieder weiter.

In welches Land werde ich gebracht und gegen was werde ich eingetauscht? Wahrscheinlich erfahre ich es erst dort.

Bis zur Schenke war es nicht mehr weit, deswegen blieb sie stehen.

"Ach noch eines, bevor wir in die Schenke gehen. Behaltet das für Euch.", sagte sie und die zwei gingen rein.

Auf der rechten Seite war schon die ganze Crew versammelt, dort tranken die Burschen schon fleißig. Sie waren schon richtig gut gelaunt. Emma sah Hook kurz an und setzte sich zu Fergusson, da gerade neben ihm keiner saß.

Ich bin echt eine Gans. Warum habe ich ihm das erzählt? Ich wünschte ich wäre zu Hause. Wenn mein Vater erfährt, dass ich doch noch lebe, muss ich jemanden heiraten und das so bald wie möglich.

Emma stützte sich am Tisch ab, das fühlte sich gut an, endlich keine Vorschriften zu haben. Daheim, hätte sie schon längst eine Ohrfeige dafür bekommen.

Er grinste nur und schüttelte leicht den Kopf, weil er es ihr nicht sagen wollte, zu wem sie kam. Da waren die beiden auch schon bei der Schenke und sie bat ihn, der Crew nichts von dem zu sagen, was eben gewesen war. Sie setzte sich dann neben G und Hook setzte sich an einen anderen Tisch, wo ein paar seiner Männer und hübsche Frauen waren.

"Captain Hook", sprach ihn eine dieser hübschen Frauen an, "Euch hat man hier ja lange nicht mehr gesehen. Erzählt uns doch ein paar Eurer Geschichten", forderte sie ihn freundlich auf und stellte gleich eine Flasche mit Rum auf den Tisch und dazu ein paar Rumgläser.

Man kannte Hook und seine Crew schon hier in der Schenke, da sie öfter mal dort einen Halt machten. Außerdem schmeckte dort der Rum so gut. Natürlich ließ er sich sofort einschenken und erzählte fleißig drauf los. Es sammelten sich Männer und Frauen um die Crew, es wurde gelacht, getrunken, geredet und gesungen. Ein richtiger Piratenabend.

Dann war die Flasche leer und die Frau holte Nachschub. Killian war schon etwas angetrunken, so wie die anderen auch, da stand er auf und setzte sich zu Fergusson und Emma rüber.

"Ich hoffe ihr habt Spaß, besonders Ihr Swan."