Jolly Roger

Die anderen waren in der Kajüte schon versammelt. Nur Emma war noch nicht mit dem Essen gekommen. Sie würzte das Essen noch und probierte es.

Meine Gerichte werden immer besser. Wenn ich nach Hause komme, werde ich nicht mehr kochen dürfen. Schade.. ich liebe es für meine Freunde zu kochen. Oder vielleicht komme ich gar nicht mehr nach Hause.

Die letzten Tage an Bord wollte sie nicht mit Streit verbringen deshalb, fasste sie sich an der Nase. Mit einem freundlichen Lächeln servierte sie das Essen.

"Tut mir Leid für die Verspätung. Bin darin noch nicht so gut geübt.", entschuldigte sie sich und stellte es auf den Tisch. Heute hatte sie mal ganz alleine gekocht. Die anderen Sachen waren schon auf dem Tisch. Es war nur noch ein Platz neben Hook frei, weil ein Crewmitglied den beiden etwas gutes tun wollte. Emma atmete kurz durch und setzte sich neben Killian.

Das kann ja noch lustig werden. Haben die das mit Absicht gemacht, dass ich mich neben Hook setzten muss? Ich entschuldige mich einfach bei ihm, sonst wird es nie besser zwischen uns.

Emma sah kurz zu ihm rüber, wollte aber noch nichts darauf sagen, weil sie vor dem Tisch nicht darüber reden wollte. Schon gar nicht, weil sie ihn geküsst hatte. Die Männer nahmen schon fleißig vom großen Teller und aßen. Mit ihren Armen konnte sie gerade noch zum Essen gelangen, sie nahm sich ein Stück und hielt es Hook hin.

"Hier ein extra großes Stück für Euch, keine Angst es ist nicht vergiftet.", sagte sie und grinste.

Es war echt unfair von ihr gewesen ihn einfach zu ignorieren, denn er hatte es gar nicht verdient. Hook hatte sich wirklich ehrenhaft verhalten. Er trug sie nach Hause und bot ihr an in ihrem Bett zu schlafen.

Alle freuten sich schon auf das Essen. Auch Hook freute sich, als Emma überraschenderweise gut gelaunt mit dem Essen reinkam und es allen servierte. Da jeder andere Platz besetzt war, musste sie sich auf den einzig freien Stuhl setzen, der zufällig neben ihm war. Dieses Mal roch das Essen wirklich gut und sie reichte ihm etwas davon.

"Danke, ich dachte sowieso nicht, dass Ihr mich vergiften wollt", meinte er und nahm es entgegen, "Ihr habt Euch dieses Mal wirklich viel Mühe gemacht mit dem Essen, hat das etwas mit dem zu tun, was gestern Abend passiert ist?"

Die beiden konnten sich gut unterhalten, ohne dass jemand seiner Männer hören konnte, was sie sagten.

Erst jetzt realisierte sie, dass ihr erster Kuss an Hook ging. In dieser Zeit starrte sie ihn die ganze Zeit an und bemerkte erst dann, dass er ihr eine Frage gestellt hatte. Peinlich berührt davon versuchte sie sich wieder zu konzentrieren.

Was hat er gerade gefragt? Wegen gestern? Ich muss mich ganz ruhig verhalten und nicht kindisch. Das ist total einfach zu erklären.

"Ähh nein, ich dachte wenn ich nicht mehr lange da bin, da wollte ich mir die Mühe machen noch richtig zu kochen. Wer weiß ob ich danach noch die Gelegenheit dafür haben werde.", sagte sie und biss in ihr Essen, das sie gerade in die Finger genommen hatte.

Emma wollte sich nicht selbst loben, aber das Essen war ihr heute wirklich sehr gelungen. Dieses mal aß sie sogar viel, für ihre Verhältnisse.

"Ich wollte mich bei Euch für gestern noch entschuldigen. Ich hätte euch nicht so überfallen sollen. Das habe ich wirklich noch nie gemacht."

Aber ich konnte nicht anders, er sah einfach so gut aus und ich fand den Kuss schön. Ich konnte die Schmetterlinge in meinem Bauch spüren. Auch wenn ich niemals von ihm geküsst werde, bereue ich es nicht.

wieso starrt sie mich an?

Hook starrte zurück, doch Emma riss sich selbst wieder aus ihren Gedanken. Sie erklärte ihm, weshalb sie gekocht hatte und dann entschuldigte sie sich plötzlich bei ihm.

"Swan, Ihr braucht Euch nicht dafür entschuldigen, Ihr habt zu viel getrunken und ward eben nicht mehr unter Kontrolle", meinte er und aß währenddessen weiter, es war sehr lecker, "Und es war ja nicht wirklich etwas, es war nur ein Kuss, macht Euch keine Gedanken mehr darüber, ich lasse mich gerne küssen!"

Er grinste und langte dann wieder über den Tisch, um sich von dem anderen Essen auch etwas zu nehmen.

Ja genau, es war ja "nur" mein erster Kuss. Das kann ich nicht einfach so vergessen.

"Ich werde nichts mehr trinken, das bringt mich nur auf dumme Gedanken.", sagte sie und sah dabei auf seine Lippen.

Schnell sah sie auf ihr Teller und aß weiter. Wie sehr sie es verdrängen wollte, sie konnte es einfach nicht, es beschäftigte sie wirklich. Sie würde gerne wissen ob er sie wirklich nur als Gefangene sah. Nachdem sie mit dem Essen fertig war stand sie auf und servierte ab.

"Wartet noch kurz, ich habe für euch noch eine kleine Überraschung. Ich weiß zwar nicht ob es mir gelungen ist."

Als sie das gesagt hatte ging sie in die Küche und stellte die ganzen Teller ab. Emma hatte für das ganze Schiff ein Dessert gemacht. Es dauerte nicht lange und sie servierte auch diese. Gut gelaunt setzte sie sich wieder zu Hook.

"Mit habt Ihr in diesem Zustand sehr zugesagt", meinte er grinsend, es hätte ihm Spaß gemacht, sie zu tragen und sich auch etwas um sie zu kümmern. Emma sagte, sie sollen mit dem aufstehen warten, weil sie etwas vorbereitet hatte, dann brachte sie die Teller weg und kam mit einem Nachtisch für alle wieder.

Hook war sichtlich beeindruckt davon, denn so viel und auch gutes Essen, hätten sie schon lange nicht mehr gehabt. Nachdem sie sich wieder neben ihn setzte, sah er sie an.

"Also wie ich das sehe, könnt Ihr ruhig öfter betrunken sein, wenn so etwas dann dabei rauskommt."

Die anderen freuten sich richtig über den Nachtisch, so etwas gab es nie, bald schon würde niemand mehr davon profitieren können.

Mittlerweile wollte er sie gar nicht mehr abgeben, sie hatte sich so gut eingelebt dort, obwohl sie ja nur eine Gefangene war verhielt sie sich trotzdem, als wäre sie frei. Doch ihm war seine Hand wichtiger und vor allem wollte er sich nicht mit einer Hexe anlegen.

"Das wird sich zum Glück nicht mehr ausgehen, da es ja nicht mehr lange dauert, bis ich weg bin. Das würdet Ihr niemals schaffen.", antwortete sie ihm und lächelte dabei.

Also hat es ihm gefallen? Aber wieso hat er sich weggedreht? Aus ihm wird man nicht schlau. Ich muss ihn aus meinen Gedanken bringen. Er ist nur ein Frauenheld, das ist alles.

Emma hatte sich damit abgefunden, bald diese Menschen zu verlieren, die ihr wichtig waren. Vorsichtig beugte sie sich weiter zu ihm, damit er sie wenn sie jetzt flüsterte verstehen konnte.

"Ich darf mich doch von den anderen noch verabschieden oder? Keine Angst ich erzähle es niemanden, warum ich überhaupt hier bin."

Die anderen konnten sie nicht verstehen, da sie sehr leise geredet hatte.

Vorsichtig lehnte sich Emma zu ihm und flüsterte ihm dann etwas zu, nur er konnte es verstehen. Sie fragte, ob sie sich noch von den anderen verabschieden konnte, wenn es an der Zeit war, dass sie wegging. Es schien ihr wirklich hier zu gefallen, es war ja fast zu schade, dass er sie eintauschte.

"Aye, das dürft Ihr sicher tun, wenn das Euer Wunsch ist. Ihr seid bisher die wohl am besten behandelte Gefangene, die es je gab", meinte er und aß vom Nachtisch, "Wie habt Ihr es geschafft in der kurzen Zeit kochen zu lernen? Es schmeckt gut."

Hook wollte natürlich nicht sagen, dass sie ihm leid tat, weil er ja auch nicht wusste, was überhaupt mit ihr passieren würde. Vielleicht ließ die Hexe sie ja am Leben, wer wusste das schon. Aber es könnte natürlich auch sein, dass sie sie töten wollte. Der Gedanke daran, dass sie eventuell sterben könnte, bereitete ihm ein sehr schlechtes Gewissen. Emma saß mittlerweile wieder normal auf ihrem Platz und nicht mehr zu ihm gebeugt. Jetzt sah er kurz seine Hakenhand an, ja das war es ihm absolut wert, dass er ein Leben dafür eintauschte, auch wenn es Emmas war.

Ein paar der Männer hatten fertig gegessen, bedankten sich bei ihr und gingen dann wieder weg. Die anderen Genossen noch den Nachtisch und blieben einfach sitzen.

"Warum werde ich hier so gut behandelt? Ist es weil ich eine Prinzessin bin? Oder hat es andere Gründe", fragte sie und fing jetzt erst an ihr Dessert zu essen.

Normalerweise sollte man seine Entführer nicht mögen, aber warum mache ich das? Vielleicht bin ich einfach ein zu guter Mensch. Ich weiß auch nicht.

Dann fragte er sie, wieso sie auf einmal so gut kochen konnte. So genau konnte sie sich das nicht selbst erklären. Ob es daran lag, dass sie Hook sehr mochte oder nur daran, dass es wahrscheinlich das letzte mal war, für die anderen zu kochen.

"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber schön das es Euch schmeckt. Nun ja vielleicht habe ich etwas von G. abgeschaut. Er kann auch sehr gut kochen, mich wundert es nur wieso er keine Frau gefunden hat. Damit will ich jetzt nicht andeuten, dass ich ihn viel lieber mag als die anderen."

Emma war nun fertig mit ihrem Essen und sah Hook dabei zu wie er seinen Nachtisch aß. Die restlichen Männer waren schon wieder an Deck. Jetzt bekam sie langsam Panik, weil sie mit Hook wieder alleine war. Kaum war sie mit ihm alleine, wurde sie extrem nervös und ihr Herz raste. Schnell stand sie auf und stapelte die Teller.

"Wisst ihr was ich positiv an der Entführung finde? Ich wurde nicht verlobt. Nächste Woche wäre ein Prinz zu Besuch gekommen, der sich bei mir einschmeicheln wollte. Wenigstens muss ich jetzt nicht gezwungen heiraten. War echt ein guter Zeitpunkt, denn Ihr Euch ausgesucht habt. Falls ich es nach dem Tausch überleben sollte und nach Hause komme, muss ich trotzdem jemanden heiraten. Darum sagte ich ja, ich werde nie richtig frei sein. Ich durfte nicht mal in den Zauberwald."

Nachdem sie die Teller alle gestapelt hatte, trug sie diese in die Küche und wischte den Tisch ab.

Vielleicht fühle ich mich deswegen zu ihm hingezogen, weil er frei ist und alles machen konnte was er wollte.

"Oder ich gehe nicht zurück und werde Piratin, aber das wäre zu egoistisch. Gut, das mit den Schwertern müsste ich wirklich noch üben, aber sonst könnte ich mich gut einleben. Das tragische ist, ich kann die ganzen Menschen nicht im Stich lassen, sie brauchen mich.", seufzte sie.

Sie setzte sich wieder zu ihm. "Ich sollte mir einfach nicht so viele Gedanken machen.", sagte sie und stützte ihren Kopf an ihrer Hand ab.

Wie schafft er es immer so gut auszusehen? Wenn ich jeden Morgen aufstehe, sehe ich aus als hätte ich mich noch nie in meinem Leben frisiert. Ob er sich noch daran erinnert, dass ich ihm gesagt habe, das er gut aussieht? Ich hoffe es nicht. An den Kuss kann er sich auf jeden Fall noch erinnern. Er lässt sich gerne küssen, hatte er vorher behauptet, für ihn ist das alles nichts neues.

"Die Crew weiß nicht, wieso ihr genau hier an Bord seid, solange werdet ihr eben gut behandelt", meinte er nur. Jetzt fing sie an die Teller wegzuräumen und erklärte ihm, dass sie es sogar gut fand, von ihm entführt zu werden, weil sie sonst jemanden hätte heiraten müssen.

Das, was sie erzählte hörte sich wirklich nicht an, wie ein freies Leben, immer dieses eingesperrt sein, die Regeln, die Manieren. Er war wirklich froh, dass er ein Pirat war und sich alles nehmen konnte und dahin gehen konnte, was und wohin er wollte.

"Ich glaube nicht, dass das Leben als Piratin etwas für Euch ist", sagte er gerade heraus, "Ihr seid ganz anders aufgewachsen und Ihr habt keinen Grund."

Und vielleicht bringt sie Hexe sie auch um...

"Und ihr habt Recht", meinte er und stand auf, "Es wäre wohl besser, wenn Ihr Euch weniger Gedanken macht. Wer weiß, was mit Euch passieren wird." Hook wirkte jetzt kühler als vorher, aber das brauchte er, weil er nicht sentimental werden wollte. Klar gefiel sie ihm und sie hätte wohl auch das Zeug zu einer Piratin, irgendwann einmal, aber das konnte er ihr ja nicht sagen.

"Aber jetzt wäre es nicht schlecht, wenn ihr fertig abwascht."

Mit diesen Worten ging Hook an Deck, stellte sich zum Steuer und atmete gestresst aus. Das war sehr hart gewesen von ihm, aber es musste sein. Es war noch nicht dunkel, deshalb konnte er sehr gut die nächste Stadt erkennen, es war nicht mehr weit, also hatte Emma doch nicht mehr viel Zeit.

Wir sind schneller da, als ich gedacht habe. Ich sollte ihr Bescheid geben.

Er ging wieder runter, dahin, wo sie jetzt abwaschen würde.

"Swan, Ihr habt nicht mehr so viel Zeit, wie ich dachte. In einigen Stunden erreichen wir die Stadt", berichtete er ihr.

Hook meinte sie sollte abwaschen und wirkte auf einmal sehr kühl, doch das war sie ja jetzt schon von ihm gewohnt. Als er wieder an Deck ging, befolgte sie den Befehl und wusch die Teller ab, das hätte sie so oder so gemacht. Es dauerte nicht lange und Killian kam nach unten in die Küche.

"Wir sind bald da? Okay, ich komme gleich nach oben. Packen muss ich ja nichts.", sagte sie und lächelte leicht.

Jetzt kann ich mich wenigstens noch verabschieden. Die Zeit ist hier echt schnell verflogen.

Sie trocknete die letzten Sachen ab. Emma versuchte nicht zu weinen, denn wenn sie darüber nachdachte konnte sie jetzt auf der Stelle los weinen.

"Aye, wie ich sagte, es dauert nicht mehr lange und wir legen an."

Er blieb noch stehen, obwohl er wieder rausgehen wollte, aber er konnte gerade noch nicht. Während sie das Geschirr abspülte, sah er ihr zu, dann ging er aber doch, ohne noch etwas zu sagen.

Wieder draußen angekommen stellte er sich zum Steuer, um das Schiff richtig zu lenken.

In kurzer Zeit werde ich wieder der Mann sein, der ich einst war. Nicht mehr ein einhändiger Pirat.

Die Stat kam immer näher und bald wurde es Zeit sich zum anlegen vorzubereiten. Die Crew bekam nur mit, dass für Emma dort Endstation war, wieso sie mitgefahren war und was sie dort wollte oder eher gesagt sollte, wussten sie nicht. Nur G wusste es. Und der kam jetzt zum Captain.

"Wollt Ihr sie wirklich übergeben? Sie wäre eine sehr gute Ergänzung für uns", meinte G und sah bittend zu Hook. Er hatte Emma richtig lieb gewonnen in der kurzen Zeit.

"Versucht nicht mich umzustimmen, das war von Anfang an mein Vorhaben und das ist es auch jetzt noch. Sie verabschiedet sich noch von allen."

Emma machte sich unten noch fertig und ging nach oben.

"So Jungs, dann heißt es jetzt lebewohl.", sagte sie traurig. Sie ging zu jedem Crewmitglied und umarmte jeden einzelnen. Danach blieb sie bei G. stehen.

"Danke für alles, ich hoffe wir werden uns irgendwann mal wieder treffen.", sagte sie und versuchte dabei nicht zu weinen. Mit einem lächeln gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und umarmte ihn danach.

Ich darf jetzt nicht weinen, ich schaffe das.

Mit gemischten Gefühlen ging sie zu Hook. "Wir können jetzt.", sagte sie nur und sah ihn dabei nicht an.

Bei jedem einzelnen verabschiedete sich. Dann kam sie zu G und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Es wäre mir eine große Freude, euch wiederzusehen."

Dann gingen sie und Hook vom Schiff und machten sich auf dem Weg nach dahin, wo er es mit der Hexe ausgemacht hatte. Er sah sie noch nicht. Die beiden blieben stehen und warteten. Sagen wollte er nichts mehr zu ihr, sonst würde er doch noch einen Rückzieher machen. Die Zeit verging ziemlich langsam alleine mit Emma dort zu stehen und zu warten. Dann sah er sie an und brach das Schweigen.

"Ich werde Eure alten Fetzen wegwerfen", sagte er. Er meinte die Kleider, die sie anhatte, als er sie entführt hatte, mit denen sie am Schiff gewesen war.

Hook und Emma gingen vom Schiff um sich dort mit der Hexe zu treffen. Die beiden schwiegen sich lange an, bis Killian endlich etwas sagte.

"Könnt Ihr ruhig, ich werde sie nicht mehr brauchen. Macht was Ihr wollt.", sagte sie und sah kurz in seine Augen. Lange konnte sie ihn nicht ansehen, da sie jetzt schon ein ungutes Gefühl hatte und es nur noch hinter sich bringen wollte. Sie wusste nicht einmal ob sie sich von ihm verabschieden sollte oder nicht. Emma hatte ihn schon wirklich ins Herz geschlossen, aber er würde nur etwas blödes zu ihr sagen, wenn sie das machen würde.

Ich weiß nicht einmal wo ich hier bin. Er hat mir gar nichts erzählt, was auf mich zukommt.

"Seit ihr Euch sicher, er oder sie kommt hierher?, fragte sie und versuchte nicht mehr so angespannt zu wirken. Sie wusste nicht einmal ob es ein Mann oder eine Frau war, mit dem er einen Handel abgeschlossen hatte.

Emma fing an ständig von einem Punkt zu einem anderen zu gehen. Ihre Gedanken spielten verrückt und sie hatte Angst was jetzt auf sie zukam.

"Aye, ich bin mir sicher", antwortete er ihr und sah sie an, "Bleibt einfach stehen, das ist ja kaum auszuhalten."

Hook stellte sich vor sie und hielt sie an ihren Armen fest, damit sie stehen blieb. Da kam die Hexe schon auf die beiden zu und begrüßte sie. Jetzt bekam er endlich seine Hand wieder. Hook ließ Emma wieder los und grüßte zurück. Emma stand mit dem Rücken zu ihr.

Grace kam zum verabredeten Platz und sah Hook dort mit Emma. Sie sah so hübsch aus fand sie. Niemand wusste, dass sie die Mutter war, auch Hook nicht. Er wusste nur, dass er sie ihr ausliefern sollte. Also wollte sie auch das Bild aufrecht erhalten, dass sie böse war.

"Ihr habt Euren Teil der Abmachung also erfüllt", meinte sie und sah ihn an. Jetzt stellte sie sich so, dass sie Emma genauer sehen konnte, "Und Ihr habt die Richtige gebracht. Also kommen wir zu meinem Teil der Abmachung."

Mit einer Handbewegung wischte sie durch die Luft und Hooks Hand war wieder da.

Die Hexe wischte durch die Luft und er spürte, dass seine Hand wieder dort war, wo sie sein sollte. Jetzt hatte er, was er gewollt hatte und es tat wirklich gut seine Hand wieder zu spüren. Er hob seinen Arm, sah sie an und bewegte sie.

"Sieht so aus, als wäre alles erledigt", meinte er und dann sah er kurz zu Emma. Natürlich war es sehr egoistisch von ihm, dass er sie wegen so etwas eintauschte, aber er kannte sie ja nicht wirklich und wusste auch nicht, was die Hexe mit ihr vorhatte. Darüber brauchte er sich aber auch keine Gedanken mehr machen, denn er würde mit der Crew wieder wegfahren.

"Wofür braucht Ihr sie eigentlich?", fragte er die Hexe.

"Ja es ist alles erledigt. Meine Pläne gehen Euch nichts an, also wäre es jetzt besser, wenn ihr wieder verschwindet, bevor ich mir das mit Eurer Hand noch einmal anders überlege", drohte sie ihm und nahm Emma am Handgelenk.

Sie ist viel hübscher, als ich es mir vorstellen konnte. Und sie war wirklich gut aufgehoben, Hook ist ein gar nicht so böser Pirat, wie jeder immer sagt.

Er bekam keine Antwort auf seine Frage, sie drohte ihm nur, dass er jetzt verschwinden sollte, bevor sie ihm seine Hand wieder wegnahm. Das wollte er ja nicht riskieren.

"Aye", sagte er und sah dann Emma noch einmal an. Das war jetzt dann der Abschied, aber da er kein großer Fan davon war, nickte er ihr nur leicht zu, drehte sich um und ging einfach wieder zu seinem Schiff. Dort angekommen, banden sie das Schiff los und fuhren weiter.

Da Hook es nicht ertrug, dass sie ständig hin und her ging, blieb er einfach vor ihr stehen und hielt ihren Arm fest, dabei prüfte sie sein Gesicht und sagte nichts. Es dauerte vielleicht eine Minute, dann war die Hexe auch schon bei ihnen und begrüßte sie. Jetzt war der große Moment für Hook gekommen, er würde endlich seine geliebte Hand wieder bekommen. Emma sah jetzt die Hexe an. Sie musste zugeben sie war erleichtert, dass es eine sie war. Obwohl sie einen harten Ton hatte, fand sie sie trotzdem irgendwie nett. An was das lag wusste sie auch nicht, aber eines wusste sie noch immer nicht und das war, das sie eine Hexe war. Grace stellte sich so hin, damit sie Emma besser sehen konnte.

Wie? Er hat die richtige gebracht? Also wurde ich ausgesucht.

Ihre Mutter zauberte wieder die Hand von Hook her, ob Grace sie ihm weggenommen hatte wusste sie nicht. Er könnte sich auch bei einer Schlacht verloren haben, aber das war im Moment nicht wichtig.

Sie ist eine Hexe? Wofür braucht sie mich? Wegen seiner Hand hat er das alles gemacht? Wegen seiner Hand? Ich könnte auf ihn zulaufen und im eine reinwürgen, dieser Schuft.



Böse aber zugleich auch enttäuscht sah sie ihn an. Doch dann wollte er wissen was mit ihr passierte, aber die Hexe gab ihm keine Antwort darauf.

Hoffentlich überlegt sie es mit der Hand, ich würde es ihm richtig gönnen. Aber was habe ich erwartet? Ich war wirklich nur eine Ware für ihn. Wie kann man nun so herzlos sein?

Hook sah sie nur kurz an und nickte. Emma sah ihn nur kurz an und drehte sich zu ihrer Mutter. Als er weg war sah sie, die Hexe an.

"Wenn Ihr mich töten wollt, dann macht es bitte sofort.", befahl sie ihr.

Als Hook weg war, ließ Grace ihre Tochter wieder los und sah sie an.

"Wir verschwinden hier erst einmal, kommt mit", forderte sie sie auf und die beiden gingen an einen ruhigeren Ort. Denn das, was sie zu besprechen hatten, konnten sie dort nicht tun.

Hook war ein paar Tage unterwegs gewesen, um seine Crew zu suchen. Es war nie sicher, wo die Jolly Roger stand oder unterwegs war. Doch nun fand er sie. Zu seinem Glück hatte seine Crew eine Pause gemacht. Als er sein Schiff betrat kamen ihm schon Mitglieder entgegen, die sich darüber freuten, dass er wieder da war.

Es war ein langer Abend, den sie vor sich hatten, denn Hook hatte wohl einiges zu erklären, wieso er plötzlich spurlos verschwunden war. Doch die Heirat mit Emma behielt er für sich, zumal er sich auch nicht zu 100% sicher war, ob dieser Bund Welten überdauerte. Außerdem hatte es nicht viel zu bedeuten. Es war nur ein Akt von Zügellosigkeit gewesen.

Sie feierten, dass er wieder da war und genau das hatte ihm gefehlt, sein Schiff und seine Crew. Zwar wusste er nicht genau, wie er über Emma denken sollte, doch vorerst gab es wichtigeres für ihn zu erledigen.