Schlafzimmer von Karina (EG)

Samstag, 09.01.2021

Nachdem sie auf dem Klo gewesen war ging sie in ihr Zimmer und atmete ordentlich ein und aus.

Ich schwöre, wenn das mit dem Rücken so weitergeht, dann schreie ich einfach nur noch. Ich wünschte wenigstens meine Couch würde schon hier drin stehen, dachte sie sich und sah zu dem Bereich hinter dem Schlafzimmer, wo eine Couch und ein kleiner Tisch hinkommen sollten.

Hier sah alles so luxuriös aus, aber nicht kühl, sondern gemütlich. Mit Möbeln würde es wohnlich aussehen. Ein paar ihrer Kartons waren schon drin, aber die schob sie erst einmal zur Seite, weil sie die nicht brauchte. Stattdessen setzte sie sich einfach darauf und lehnte sich zurück, weil sie eine angenehme Position zum Sitzen brauchte. Die Kleine war eben aufgewacht und war ziemlich aktiv.

Beruhig dich doch einfach mal. Wieso sind Babys so aktiv im Bauch? Richtig anstrengend. Wie wird das dann erst werden, wenn es auf der Welt ist. Die ganze Zeit bin ich mir einfach nicht sicher, was das Beste wäre. Nicht einmal einen Namen habe ich für dich... oder wir. Das müssen wir gemeinsam besprechen. Taehyung hat sein Versprechen nicht gebrochen, sondern ist hier und er hilft echt mit. Ich weiß auch nicht, was ich mir erwartet habe. Vielleicht habe ich gehofft, dass er mich enttäuscht.

Die Exo Mitglieder meinten, er sollte Karina besser helfen und die anderen kümmerten sich um die anderen Räume. Falls er Hilfe bräuchte musste er einfach Bescheid geben. Winter wollte jetzt sowieso von einem anderen Mann bedient werden. Also war das seine Chance Karina zu sehen und ihr gleichzeitig zu helfen. Mit ein paar Sachen kam er in ihr Zimmer und stellte diese ab.

Die Ärmste sitzt einfach auf den Kartons? Ich hätte ihr doch besser helfen sollen. Ich hole ihr gleich einen gemütlichen Stuhl wo sie sich setzen kann.

Jetzt kam er zu ihr und musterte sie kurz.



Nicht nur ihr Bauch wird größer sondern ihre Brüste auch...

Kurz musste er sich auf andere Gedanken bringen und sah schnell weg.



"Soll ich dir etwas zum trinken bringen?", fragte er nach und sah dann in ihre schönen Augen.



Vorher hatte sie ihm auch schon in die Augen gesehen. Da hatte er vorher schon Herzklopfen bekommen. Er war gespannt ob die Mädels wirklich nach ihnen sahen und kontrollierten ob er bei ihr nichts versuchte. So eine freudige Begegnung war das nicht gerade mit ihren Freundinnen. Allein, dass Ahri plötzlich einzog schockierte ihn sehr.

Sicher fragt sie mich gleich wieso ich ihr helfe.

Ihn bemerkte sie zuerst gar nicht, da sie damit beschäftigt war sich auf die Bewegungen in ihrem Bauch zu konzentrieren, aber dann sprach er sie an und sie sah zu ihm



"Hm? Nein, nein. Ich brauche nichts. Wollte nur eine kurze Pause machen und dann weitermachen. Es ist noch so viel zu tun", erklärte sie ihm.

Wird er jetzt hier die Möbel aufbauen? Wieso machen das nicht die anderen?

Karina stand von den Kisten auf und sah beschämt zu der Delle, die sie durch das Sitzen darauf verursacht hatte.

Ich wiege einfach eine Tonne und hinterlasse überall meine Spuren. Ist das peinlich.

Nachdem sie im Restaurant wegen ihrer Gefühle ihm gegenüber, die sie gehabt hatte, weinte, hatten sie darüber nicht mehr geredet. Eigentlich hatten sie sich seitdem nicht mehr gesehen, weil sie ihn informiert hielt wegen dem Baby. Nicht einmal gratuliert hatte sie ihm, obwohl sie wusste, wann er Geburtstag hatte. Eigentlich hatte es sie auch gereizt, aber dann hatte sie es gelassen, weil das sonst nur falsche Hoffnungen bei ihm wecken könnte. Je weniger sie mit ihm zu tun hatte, desto besser war es.

Aber sie musste es lernen, dass sie mit ihm zusammen war, ohne, dass sie verwirrt war. Immerhin konnte das nicht ihr Leben lang so weitergehen. Vielleicht hörte es auch mal auf, wenn sie jemanden kennen lernte. Daran glaubte sie jedoch nicht. Sie war schwanger, dann mehr oder weniger alleinerziehend. Ihr Leben ging für das Kind drauf, da würde sie niemand wollen.



"Was ist das für ein Stück?", fragte sie ihn und sah sich den Karton von näherem an. "Ah. Nicht das Bett. Schade", äußerte sie sich und sah zu ihm. Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, war das ein komisches Gefühl für sie. Sein Äußeres war extrem ansprechend, aber sie war sich darüber im klaren, dass das nur der Schein war. Viele Männer sahen gut aus, aber waren innerlich schwarz und verpestet.



"Baust du hier alles alleine auf? Wo sind denn die anderen?", erkundigte Karina sich, nicht ganz ohne Hintergedanken, denn würde er die ganze Zeit alleine hier bei ihr bleiben? Sie wollte auch ein paar Sachen in ihrem Zimmer machen. Eigentlich hauptsächlich sich ausruhen, aber das war unmöglich, wenn er da war. Das Wohnzimmer war dann doch zu laut, weil jeder da durchgehen oder daran vorbeigehen musste.

Die Kleine turnte fleißig herum, was im Stehen nicht so angenehm war. Darum setzte sie sich doch lieber wieder zurück auf ihre Kartons. Für einen Moment schloss sie ihre Augen und vergaß, dass er da war.

Wieso habe ich ausgerechnet heute wieder so einen beschissenen Tag. Gestern ging's mir super. Aber nein, als würde sie das spüren, dass heute ein Tag ist, wo etwas gemacht gehört. Einfach Kacke, echt. Nur noch drei 1/2 Monate, dann habe ich es geschafft und presse dich so schnell wie möglich aus mir raus. Und wenn das erledigt ist, dann trinke ich Soju und esse ganz viel Sushi, daran wird mich niemand hindern.

Karina schien nichts zu brauchen, weswegen sie gleich ein nein von sich gab und sich von den Kartons erhob. Man konnte erkennen wo sie gesessen hatte, wegen dem Abdruck. Das musste echt blöd sein, wenn man auf einmal viel mehr wog und man nichts dafür konnte.

Dann kam sie zum Karton und fragte nach was das für ein Teil war. Leider war sie gleich mal frustriert, weil das mit dem Bett gar nichts zu tun hatte.

Will sie schon ihr Bett haben? Am besten wir machen erst die Regale und zum Schluss das Bett.

"Die anderen wurden von deinen Freundinnen in Beschlag genommen. Ich glaube alleine bei Winter arbeiten schon 3 Leute", sagte er zu ihr.



"Ich komme gleich wieder. Ich bringe dir erstmal einen gemütlichen Sessel und dann kannst du mir sagen, was ich für dich zuerst machen soll", schlug er vor.



Taehyung verschwand und kam nach ein paar Minuten wieder. Er schleppte einen schweren Stuhl in ihr Zimmer und stellte ihn in einer Ecke ab, damit er nicht im Weg war und sie sich mal wirklich richtig setzten konnte. Auf einem Karton zu sitzen war sehr ungemütlich. Sie hatte ja sowieso schon so Kreuzschmerzen.

"Willst du, dass ich dir gleich ein Regal aufbaue? Dann kannst du nachher schon die kleinen Sachen in den Kartons verstauen"

Irgendwie würde ich gerne mit ihr reden, aber sie ist dann gleich immer so sauer..

"Hm, Winter hat sicher die meisten Sachen, ist ja auch immerhin ihr Haus. Sie kann einfach kein Geld sparen."



Taehyung wollte ihr zuerst eine gemütlichere Sitzgelegenheit bringen, bevor er loslegte. Sie konnte gar nicht sagen, dass er das nicht brauchte, weil er zu schnell verschwunden war.

Ich kann mir eigentlich selbst einen Stuhl oder sowas holen. Macht er das nur, weil ich schwanger bin, oder weil er mich beeindrucken will?

Automatisch sah sie ihm hinterher, als er aus ihrem Zimmer rausging.

Was er zuerst für mich machen soll. Ist er mein persönlicher Angestellter oder was. So richtig verstehen tu ich ihn echt nicht. Er könnte das aus so vielen Gründen machen. Wieso sollte er in mich verliebt sein, das ergibt keinen Sinn. Wahrscheinlich bildet er sich das nur ein, weil er weiß, dass er Vater wird. Mal schauen, wie er in ein paar Monaten drauf sein wird, ob er die Kurve kratzt.

"Wenn Taehyung dich im Stich lassen sollte meine kleine, dann werden wir beide ihm das nie verzeihen", flüsterte sie ihrem Bauch entgegen.

Karina weigerte sich noch ziemlich stark dagegen ihn Vater zu nennen, wenn sie mit ihrem Baby sprach. Das hörte sich so eigenartig an, wenn sie das sagen würde. Genauso merkwürdig war es auch sich selbst Mutter zu nennen, sie fühlte sich nicht wie eine. Hoffentlich änderte sich das dann noch.

Als er wieder den Raum betrat, da stand sie auf und sah zu ihm. Tatsächlich hatte er einen Stuhl für sie geholt. Darauf konnte sie bestimmt ein wenig besser Pause machen, als auf den Kisten.

"Danke", bedankte sie sich bei ihm, wenn der Stuhl schon für ihn schwer gewesen war, dann hätte sie den nicht so einfach tragen können. Was kauften sie auch nur so schwere Möbel. Beim Kauf hatte da niemand drauf geachtet, wie schwer die Sachen sein würden. Auf seine Frage hin nickte sie.



"Du kannst mit einem Regal anfangen, okay. Ich kann meine Kleidung im Schrank verstauen", erklärte sie. Karina hatte, wie wahrscheinliche jede der anderen auch, einen begehbaren Kleiderschrank, da war viel mehr Platz drin, als sie brauchte. So viel Kleidung hatte sie nicht und zur Zeit passte ihr fast gar nichts davon, weil sie wegen ihrem Bauch andere Sachen tragen musste. Sie würde sicher nicht lange brauchen, um die Sachen einzuhängen.

Ihr Begehbarer Kleiderschrank hatte aber keine Tür, sondern war offen mit dem Schlafzimmer verbunden, dennoch ein wenig abgetrennt dadurch, dass es ein eigener kleiner Raum war. Sie zog zwei Koffer dort hinein und hob einen davon einfach so gut sie konnte auf den Tisch, der da stand. Der Kleiderschrank war eigentlich von den Zimmern das einzige, was schon ganz fertig war.

Uff verdammt ist das schwer. Gut, dass die anderen nicht hier sind, die hätten mich jetzt wieder zusammengeschissen, weil ich den selbst getragen habe. Ist jetzt ja eh schon zu spät, besser mache ich schnell hier weiter, damit ich nicht so lange mit ihm alleine bin. Warum kommt eigentlich sonst niemand hier rein? Sind die alle mit den anderen beschäftigt? 9 sind die anderen glaube ich. Und Hanbin wollte auch noch kommen. Oh, ich bin so gespannt, wie es Katie gehen wird. Hoffentlich verhält sie sich normal ihm gegenüber.

Total in Gedanken versunken öffnete sie ihren Koffer. Dann hängte sie etwas auf die Bügel drauf. Ein wenig sah sie dann aber auch zu ihm, der gerade damit beschäftigt war, ein Regal aufzubauen. Weil sie ihn beobachtete, kam sie nicht wirklich weiter mit dem, was sie eigentlich vorgehabt hatte.



Der Zopf ist einfach echt ein Witz, es ist unfair. Durch die verstärkten Hormone sieht er einfach noch besser aus, als sonst. Wie ich es hasse. Aber damit muss ich leben, dass er gut aussieht. Davon sollte ich mich nicht beeinflussen lassen.

Die Kleidung hielt sie in ihren Händen, sah aber noch immer zu ihm, weil er arbeitete.



Sollte ich ihm etwas zu Trinken anbieten?

Für den Stuhl bedankte sie sich freundlich bei ihm. Den würde sie heute bestimmt öfters noch brauchen.

Ich will ihren Bauch anfassen und sie umarmen. Ob ich das jemals darf?

Da sie zuerst ein Regal im Zimmer haben wollte, machte er sich an die Arbeit. Er holte sich ein Werkzeug und fing an die Sachen zu montieren. Es war praktisch, dass EXO daran gedacht hatte genug solche Dinge mitzunehmen. Ab und zu sah er kurz zu ihr, weil er sie gerne ansehen wollte.

Ich verstehe es einfach nicht, warum sie jedes Mal wenn wir uns sehen noch hübscher wird. Ich würde sie einfach so gerne küssen und ihr sagen wie sehr ich sie mag.

"Wird das euer gemeinsames Zimmer?", erkundigte er sich bei ihr.



Damit meinte er natürlich das Baby und sie. Er wusste ja nicht ob es ein extra Kinderzimmer gab oder nicht. Über das hatten sie noch nicht gesprochen.

"Falls du wegen dem Umzug Geld brauchst oder irgendetwas anderes kannst du mich jederzeit danach fragen", erinnerte er sie daran.



Weil Karina schwanger war konnte sie nicht arbeiten und verdiente deswegen auch nicht sehr viel. Er fragte sich wie sie sich das leisten wollte in so einem fetten Haus. Taehyung meinte es ja nur gut mit ihr.

Seine Stimme brachte sie zurück in die Realität und sie hängte schnell die Kleidung auf, immerhin wollte sie nicht, dass er dachte, sie würde ihn beobachten. Was sie zwar machte, aber dennoch wollte sie nicht, dass er das von ihr dachte. Sonst würde er bestimmt denken, dass sie was von ihm wollte. Mit jemandem umzugehen, der einen eventuell mochte war gar nicht so einfach. Auf keinen Fall wollte sie ihm vermitteln, dass sie zu haben wäre.

Karina räusperte sich und gab ihm eine Antwort.



"Nein. Sie wird nebenan schlafen. Aber der Raum wird erst irgendwann gemacht. Es dauert ja noch ein wenig."

Währenddessen verräumte sie weiter die Sachen.

Da drehe ich ja durch, wenn wir uns das Zimmer teilen. Als brauchte ich gar keine Privatsphäre. Ich bin einfach so froh, dass ich nicht in einer mini Wohnung leben muss, weil ich kein Geld habe. Das würde ich echt nicht aushalten.

Kurz pausierte sie, als er das mit dem Geld sagte und sah zu ihm.



"Ich brauche kein Geld", schlug sie kopfschüttelnd ab. "Und sonst brauche ich auch nichts."

Gerade machte sie sich keine Gedanken darüber, ob es freundlich rüberkam oder nicht, sie wollte nur ehrlich sein. Karina drehte sich zu ihrem Koffer, hob etwas heraus, lies dann die Arme aber etwas sinken und sah wieder etwas zu ihm.



"Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass du heute erscheinen würdest", offenbarte sie ihm ihre Gedanken. "Das hat mich echt überrascht, dass du wirklich da bist."

Gerne habe ich ihn nicht da, aber wir können jede Hilfe gebrauchen. Bisher hat er gar nichts gesagt, wieso ich geweint habe. Gut so, darüber will ich sowieso nicht reden. Da hab ich mich voll zum Affen gemacht, außerdem habe ich ihm erzählt, dass ich ihn gleich zweimal mochte, wie dumm ich einfach war. Sicher denkt er jetzt, dass ich leichter zu haben wäre, weil das so gewesen ist. Hoffentlich macht er keine Annäherungsversuche. Oh Gosh, vielleicht geht es Katie ja auch so mit Hanbin. Wenn er sie echt mehr mag, dann ist das für sie richtig schwer. Aber Hanbin ist lieb und er ist kein Perversling, der sie irgendwie gedemütigt hätte. Eine ganz andere Situation, kann ich nicht vergleichen. Wieso denke ich darüber eigentlich nach. Taehyung ist nur hier, damit er helfen kann. Das sollte ich viel mehr ausnutzen, weil er mir einfach weitaus mehr schuldig ist als das. Aber ich will nicht, dass meine Kleine Maus später mal ein schlechtes Bild von mir hat.

„Ahh so ist das. Wenn du im Kinderzimmer Hilfe brauchst, kannst du mir Bescheid geben“, bot er ihr an.

Während sie ihre Sachen verstaute, linste er immer wieder zu ihr.

Wieso sieht sie einfach so sexy aus mit ihrem Babybauch? Ich will sie nicht nur küssen sondern mehr mit ihr machen.



Sofort lehnte sie wieder alles ab. Er meinte es doch nur gut, weil sie nichts machen konnte um Geld zu verdienen.

Wenn ich sie darauf anspreche, wird sie richtig zickig.

Weiter sprach sie dann, dass sie richtig überrascht war wegen heute.

„Dachtest du ich würde dich anlügen?“, fragte er nach und machte weiter mit seiner Arbeit.

Denkt sie ich verarsche sie wieder?

„Wenn ich das nicht mit dir Ernst meinen würde, wäre ich nicht hier“, stellte er gleich klar und sah sie an.

Ständig bot er ihr seine Hilfe an. Das konnte er auch nur, weil er momentan keine Arbeit hatte. Karina musste weiterdenken als nur für den Moment. Bestimmt fing er irgendwann wieder an zu arbeiten und dann konnte er sowieso gar nicht alles halten, was er jetzt immer sagte.

Idealerweise trafen sich ihre Blicke nie, wenn sie gegenseitig immer wieder zu einander sahen. Ihr wäre es sehr unangenehm erwischt zu werden.



„Nicht direkt anlügen. Nein, aber ich dachte du hättest es möglicherweise einfach so aus dem Moment heraus gesagt und, dass es dich vielleicht doch nicht interessiert Zeug zu schleppen und Möbel aufzubauen“, meinte sie daraufhin ehrlich zu ihm.

Als sie sich ansahen, durfte sie gar nicht genauer schauen, weil er so gut aussah. Das war eine Tatsache, die sie nicht abstreiten konnte.

Dann meint er es ernst. Aber was genau??Dass er der Vater des Kindes sein will? Oder, dass er mich mag? Besser frage ich nicht nach. Ich muss alles persönlichere vermeiden. Wenn ich anfange davon zu reden, dass er mich mag, glaubt er nachher noch, dass ich gerne darüber rede.

Beschämt drehte sie sich wieder zu ihrer Kleidung. Sie hatte ihn zu lange angesehen.



Kacke, wieso denke ich jetzt gerade wieder an den perversen Traum mit ihm? Das ist so extrem peinlich! Los Hirn, denk an etwas anderes!!!

Um sich abzulenken, räumte sie eilig weiter ihre Sachen aus, jetzt sah sie nicht mehr zu ihm rüber, denn sonst dachte sie nur wieder an den Traum.

"Ich mache Musik an", sagte sie, holte ihr Handy raus und spielte Lieder ab. Es war nicht sehr laut, aber genau so, dass es die Stille angenehm füllte. Karina hoffte darauf, dass vielleicht noch jemand zu ihnen kam, um zu helfen. Viele Sachen könnte er doch alleine gar nicht aufbauen, oder? Auf jeden Fall wäre sie ihm sicher keine große Hilfe dabei. Und es dauerte auch nicht lange, da sah sie zu ihm, weil es so aussah, als ging es nicht alleine. Bevor er etwas kaputt machte, oder sich wehtat, half sie ihm einfach.



"Warte", sagte sie, ließ ihre Sachen liegen und ging zu ihm, um ihm ein Teil zu halten. Sie musste es nicht heben, sondern hielt es nur, also war es nicht so schlimm.

"Gehört das echt so?", fragte sie ihn und sah genau auf die Anleitung drauf, die nicht weit weg lag.



"Das ist ja total eigenartig. Es sieht richtig falsch aus, aber es ist so abgebildet..."

Für den Umzug zog sich Baekhyun etwas chilliges an. Schließlich sollte es ja gemütlich sein, wenn er arbeiten musste.



Nach und nach hilf er gerade da wo sie ihn brauchen konnten. Jetzt wollte er mal nachsehen wie es V und Karina ging. Ein wenig was wusste er schon von V. Anscheinend lief es nicht so prickelnd bei den beiden. Vielleicht half es ja, wenn er es ein bisschen lockerer bei den beiden machte.

Da Baekhyun keine Hände frei hatte, kam er ins Zimmer und schrie laut hallo. Man wusste ja nie wobei man störte.

Die beiden versuchten gerade herauszufinden, wie man das Möbelstück aufbauen konnte. Es sah einfach nur falsch aus was sie da machten. Gleich stellte er das Zeug ab und mischte sich ein. Allein wie das Teil schon aussah, brachte ihn zum lachen.



"Das kann nicht stimmen! Wieso lässt du deine schwangere Freundin arbeiten?", fragte er gleich nach.



Er weiß ja wirklich gar nicht wie man mit ihnen umgeht..

"Setzt dich am besten ein bisschen hin. Ich mache das schon mit V. Ohne mich bekommt er es anscheinend nichts hin", gab er bei ihr an.

Ein lautes Hallo ließ sie ihren Blick Richtung Tür schweifen.

Endlich kommt jemand anderes.

Karina beobachtete, wie jemand etwas abstellte.

"Danke dir!", bedankte sie sich freundlich bei ihm. Mit anderen Männern konnte sie ja ganz anders umgehen. Normalerweise war sie nicht extrem schüchtern, aber mit V war es eine ganz andere Situation. Immerhin hatten sie miteinander geschlafen, wurde mehrfach von ihm verarscht und sie bekam sein Baby. Genügend Gründe für eine eigenartige Verbindung zwischen ihnen.

Mit einem sympathischen Lachen lachte Baekhyun, als er die beiden sah. Bei seinen Worten musste sie aber gleich eingreifen.



"Wow, nein. Schwanger ja, aber definitiv nicht seine Freundin", stellte sie klar.



Wie kommt er darauf, dass ich seine Freundin bin? Hat ihm das irgendjemand erzählt? Das hört sich schon so unheimlich an, das wird niemals passieren.

Damals hätte sie es gerne gewollt, aber da war sie ja nicht gut genug gewesen für ihn oder für eine Beziehung, was wusste sie schon davon. Wenn sie sich zu viel da hineinsteigern würde, dann würde sie wahrscheinlich kein Wort mehr mit ihm sprechen, denn noch immer war das sehr verletzend, wie er sie behandelt hatte. Solche Emotionen verschwanden nicht einfach, sie wurden zwar schwächer, aber kamen immer wieder mal hoch, wenn sie daran erinnert wurde. Bei ihrem Instagram Account schrieben ihr auch immer allemöglichen Leute. Die einen meinten es gut, die anderen nicht. Karina hatte sich daran gewöhnt und löschte Nachrichten, die negativ anfingen.

Baekhyun war der Meinung, dass V es ohne ihn wohl nicht schaffen würde und da musste sie auch lachen.



"Naja, irgendwie steht es ja schon", meinte sie dazu und hielt sich ihre Hand vor den Mund. Karina ließ Baekhyun das Teil nehmen, was sie hielt.

Sitzen war gar keine blöde Idee, zumindest für ein paar Minuten wäre es sicher sehr angenehm. Karina schob sich den Stuhl weiter weg, weil sie nicht direkt vor V sitzen wollte, und setzte sich anschließend darauf.

Oh, angenehm. Und viel besser als die nervigen Kisten. Auf dem Stuhl hinterlässt mein dicker Hintern wenigstens keinen schweren Abdruck.

So viel hatte Karina überhaupt nicht zugenommen, es war hauptsächlich das Gewicht der kleinen, was sie mehr auf den Rippen hatte. Ein Kilo war zusätzlich, weil sie andauernd so viel aß. Ständig hatte sie Heißhungerattacken, aber sie wehrte sich ziemlich dagegen. Zu Beginn der Schwangerschaft, hatte sie viel mehr unkontrolliert gegessen, aber weil es sie so nervte, riss sie sich gewaltig zusammen, damit sie nicht aufging wie ein fetter Hefeklos.



"Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt", sagte sie zu Baekhyun, "Ich bin Karina."

Vielleicht hat er auch schon von mir gelesen. Ich frage mich, ob die anderen auch alles mitbekommen haben. Aber das haben sie bestimmt, immerhin war das ja DIE Sensation auf der Party. Ein Mitglied beleidigt und demütigt eine Frau, die ihr Baby verloren hat und das andere Mitglied stellt eine Frau bloß, die dachte, sie würde geliebt werden. Und im Nachhinein: Boom Schwanger. Nicht drüber nachdenken, nicht aufregen. Das ist jetzt schon Monate her.

Es traf ihn, als sie ihm sagte was sie sich gedacht hatte.

Sie denkt, dass ich nur scheiße bin. Also nimmt sie nichts ernst was ich zu ihr sage? Wie soll ich sie denn beeindrucken? Sie kann mich kein bisschen ausstehen.

Ihm kam vor, egal was er machte, dass es einfach nur schlecht war in ihren Augen. Merkte sie gar nicht, dass er sich verändert hatte? Er versuchte wirklich nicht mehr so ein Egoist zu sein und an sich zu denken. Jetzt wo er sowieso immer so oft alleine war, dachte er immer nur an die anderen. Gar nichts mehr machte ihm Spaß.

Da sie nichts mehr zueinander sagten, wollte Karina die Stille unterbrechen. Sie machte Musik an um die Laune ein bisschen zu heben und das die Zeit einfach schneller verging. So gut wie er konnte versuchte er alles aufzubauen, aber jetzt kam er einfach nicht mehr weiter. Es war Karina sofort aufgefallen und sie eilte ihm zu Hilfe. Auch sie sah sich das an und fand es komisch. War es falsch aufgebaut oder nicht?

Jetzt konnte er eine bekannte Stimme hören. Es war Baekhyun der etwas ins Zimmer schleppte. Gleich darauf lachte er V aus. Wie ein Klugscheißer kam er daher und musste sich das mal ansehen. Karina schickte er zum Stuhl, damit sie sich ausruhen konnte.

"Sie hat sich das ja nur kurz angesehen", verteidigte sich V bei ihm.



Auch Karina stellte gleich klar wie es bei V und ihr aussah. Über seinen Witz lachte sie auch noch. Es machte ihn gleich eifersüchtig, dass sie sich so gut verstanden.

Bei ihm ist sie total locker und nett... bei mir ist sie immer anders.



"Wenn du alles besser weißt, dann kannst du ja gleich sagen was als nächstes gemacht gehört?", sagte er beleidigter.

"Ja, aber eine Freundin bist du ja", meinte er darauf nur.



Klar wusste er wie es bei den beiden aussah. Er hatte an seinem Geburtstag noch Gespräche mit Taehyung geführt und wie es mit Karina lief. Gerade prickelnd war es nicht, aber das war ja nicht sein Problem.

Den Gegenstand nahm er dann Karina aus der Hand. Allein wie V ihn ansah brachte ihm schon etwas zum denken.

Was ist er denn so angepisst? Wäre ich eine Frau würde es ihm gefallen. Tzz

Nicht mal einen Witz verstand er, weil er gleich wie ein Kind herum spann.

Ist er sauer, weil ich sie gestört habe?

"Ganz einfach! Du schraubst das und das zusammen und es sieht nach etwas anderem aus. Das andere Teil gehört nochmal runter und dort montiert", erklärte er ihm gleich.

Taehyung sagte zu dem gar nichts mehr sondern blieb still und machte das was er sagte.

Wieso ist er so eigenartig drauf? Steht er echt so auf sie?

"Hast du schon das Geschenk von V bekommen?", fragte er Karina.



Baekhyun konnte einfach nicht leise sein. Er musste einfach reden.

"Er hat mir gesagt, er will dir heute etwas tolles schenken", plauderte er aus.

Eine Freundin? Nein, so würde ich mich nicht bezeichnen... Ich bin keine Freundin von ihm. Kommt das so rüber? Denkt er das vielleicht selbst??, machte sie sich Gedanken.

Doch sie behielt ihre Gedanken für sich und ruhte sich lieber aus. Es war amüsant den beiden zuzusehen. Baekhyun war sehr offen, zumindest wirkte das so auf sie. So konnte sie auch lockerer sein.

Das verletzt sicher seinen Stolz, dass er ihm jetzt sagt, wie was gemacht gehört. Männer sind sowieso immer gleich mal im Stolz angeknackst, wenn sowas ist.

Aber schlimm fand sie es nicht, sie wollte es einfach beobachten, um schlauer aus ihm zu werden. Es machte ihn menschlicher, dass er einfach nicht perfekt war. Dass er eifersüchtig war sah sie gerade nicht wirklich.

Überrascht sah sie zu Baekhyun, als der meinte, dass V ihr etwas schenken wollte.



"Geschenkt? Was für ein Geschenk?", fragte sie nach und ihr Gesicht wurde wärmer. Sagte er das nur so, oder wollte ihr V echt etwas schenken?



"Nein, ich habe nichts bekommen", antwortete sie Baekhyun und sah danach zu Taehyung. Der sah so aus, als würde ihm das gar nicht passen, dass das ausgeplaudert wurde.

Ich hoffe, dass es einfach etwas für das Kind ist. Er weiß, dass er sich nicht bei mir einschleimen kann. Naja können schon, aber ich will es nicht. Ich darf nicht nachgeben, egal wie lange es dauert. Und denken darf ich mir auch nichts dabei.

"Was... ist es denn für ein Geschenk?", erkundigte sie sich jetzt. Karina war einfach neugierig.

Jetzt wo sein Besserwisserfreund da war, erklärte er ihm gleich wie was gemacht gehörte.

Stimmt das überhaupt was er sagt? Das lässt mich richtig blöd vor Karina dastehen.. Sie denkt bestimmt ich bin in allem ein Versager. Am besten sage ich dazu gar nichts mehr.

Auf einmal plauderte Baekhyun noch das mit dem Geschenk aus. Überrascht sah Karina zu ihm und er zu ihr.



Was ist das jetzt noch für eine Überraschung, wenn sie es weiß?

Neugierig wollte sie dann wissen was er für ein Geschenk war. Ihm passte es einfach gar nicht in seinen Kram.

„Ist nicht so wichtig.. ich gebe es doch zurück“, meinte er und nur sah mittlerweile schon wieder auf das Möbelstück.



Im Endeffekt würde sie eh nur wieder durchdrehen, wenn ich ihr etwas schenke. Daran hätte ich gleich denken müssen.

Heute merkte man Taehyung richtig an, dass wieder richtig gekränkt war und einfach nicht wusste wie er mit dem ganzen umgehen sollte. Er wollte ihr doch eine Freude machen, aber irgendwie war ihm das doch vergangen nachdem Baekhyun das ausgeplaudert hatte. Normalerweise war er nie so verunsichert.

Gespannt wartete sie darauf, was er antwortete. Was war es für ein Geschenk? Weshalb war sie überhaupt so interessiert daran? Doch seine Antwort, war nicht das, womit sie gerechnet hätte.

Irgendwie enttäuschte es sie in diesem Moment. Taehyung wollte das Geschenk einfach zurückgeben und mied jetzt sogar den Blickkontakt zu ihr. Ihr Herz war aufgewühlt, weil ihre Hormone alles durcheinander brachten.



„Okay“, sagte sie nur, ihren Ärger, Enttäuschung und Verbitterung runterschluckend.

Zurückgeben. Dann ist es nicht so wichtig. Vielleicht hat er gar nichts für mich, sondern das war nur so gesagt.

Jetzt stand sie auf und räusperte sich kurz, bevor sie redete.



"Ich komme nachher wieder, muss noch was erledigen", erklärte sie den beiden und ging dann aus ihrem Zimmer, ohne zu ihnen zu sehen.

Dann eilte sie auf die Toilette. Als sie gesagt hatte, dass sie rausging musste sie noch gar nicht, aber jetzt schon.

Wieso ärgert mich das überhaupt? Er muss mir ja nichts schenken. Aber wenn er es wieder zurückgeben will, wieso kauft er es dann überhaupt? Ich hasse es, wenn ich mich so unsicher fühle, so angreifbar einfach. Das liegt nur an den dummen Hormonen. Soll er es einfach zurück geben, mir doch egal.

Sie ging aufs Klo.

Er kann es auch einfach jemand anderem schenken, ich brauchte es sowieso nicht, was auch immer es ist. Wenn es überhaupt etwas gibt.

Dass er ein Geschenk für sie haben sollte, was er ihr nicht gab, sondern lieber wieder zurück brachte, ließ ihre Gedanken einfach nicht los. Sie wollte gar nicht so enttäuscht sein, aber sie war es dennoch. Am liebsten wollte sie nicht mehr zurück in ihr Zimmer gehen, aber es gab einfach noch so viel zu tun. Vorher war sie nicht mal mit ihrer Kleidung fertig geworden.

Ehe sie in ihr Zimmer zurück ging, holte sie zwei Wasserflaschen, die sie für die beiden mitbrachte. Dann kam sie zurück und stellte sie wortlos in ihrer Nähe ab. Daraufhin ging sie in ihren Kleiderschrank und konzentrierte sich auf die Kleidung, die sie weghängen musste.

Sicher bin ich nachher besser drauf, wenn ich etwas gegessen habe.

So wie Männer einfach waren kapierte er nicht, dass es sie doch getroffen hatte. Bei sowas dachten Männer einfach nicht nach. Weil sie generell sehr distanziert und ihn uninteressant fand, dachte er einfach, dass es sie sowieso nicht wissen wollte.

Wahrscheinlich ist es ihr egal. Ist das weil sie schwanger ist? Ist sie deshalb immer gleich so eine tickende Zeitbombe?



Plötzlich musste sie noch etwas erledigen und auch da dachte er sich nichts. Eher dachte er sie würde einfach vor ihm fliehen wollen. Wie sollte das jemals gut gehen, wenn das Kind dann da war?

Während sie weg war baute er und Baekhyun die Sachen auf. Irgendwann kam sie dann wieder und stelle wortlos Flaschen ab.

Sind die für uns oder müssen wir uns die selbst holen?

Baekhyun dachte nicht lange nach und nahm sich einfach eine. Da alles schon fertig war in ihrem Zimmer, ging er einfach raus und half noch den anderen. Taehyung kam mit der anderen Flasche zu ihr und reichte sie ihr.

"Hast du schon etwas getrunken?", wollte er wissen.

Sie schüttelte nur ihren Kopf und meinte sie die Flasche wäre für ihn, deshalb trank er daraus.

"Danke für das Wasser. Ich muss jetzt leider los. Wenn du was brauchst, kannst du mir ja schreiben", verabschiedete er sich bei ihr und nahm die Flasche einfach mit.



Als er dann zu seinem Auto ging, sah er das Geschenk im Rücksitz.



Nein.. ich schenke ihr es nicht. Sonst denkt sie noch ich will sie kaufen. Außerdem korbt sie mich dann wieder. Erstmal behalte ich das Geschenk und wenn es mal besser passt, schenke ich es ihr einfach.

Da er noch einen Termin hatte, fuhr er nach Hause um sich dort zu duschen. Danach zog er sich frische Sachen an und fuhr zu einem Treffen.

Dass die zwei fleißig arbeiteten, konnte sie nicht abstreiten, denn es war schon so gut wie alles fertig. Es war für sie nur noch das kleine Zeugs zu erledigen. Irgendwie hatte sie andauernd so ein komisches Gefühl im Bauch. Das lag daran, dass sie das mit dem Geschenk mehr enttäuschte, als sie zugeben würde. Karina redete sich ein, dass es ihr egal war, aber sie wusste nicht wirklich, was sie darüber denken sollte. Vielleicht war es auch besser so, wenn er ihr nichts schenkte.

Während sie weitermachte, ging Baekhyun schon aus dem Zimmer raus und V kam mit der Wasserflasche zu ihr hin. Da er sie fragte, ob sie schon getrunken hätte, schüttelte sie ihren Kopf.



"Das Wasser ist für dich", erklärte sie ihm, woraufhin er davon trank. Nachdem er etwas getrunken hatte, sagte er ihr, dass er schon wieder los musste. Aber von dem Geschenk sagte er nichts mehr.

Karina nickte nur und sah zu, wie er ging. Als er aus dem Raum draußen war, stützte sie sich erleichtern ab.



Was habe ich mir eigentlich erwartet? Bestimmt hatte er echt nichts, aber es war ihm zu peinlich es zuzugeben. Wieso sollte der andere aber lügen? Oder war es ihm zu peinlich mir etwas zu schenken? Ach was, das ergibt ja nicht einmal Sinn. Wenn ich jemandem etwas schenken will, dann mache ich das einfach. Darüber denke ich gar nicht mehr nach. Jetzt habe ich mich bei ihm gar nicht bedankt... Nur weil ich so eine Kack Laune habe auf einmal. Ich schreibe ihm lieber.

Dass sie total launisch war zur Zeit wusste sie ja und es nervte sie extrem, weil sie das so normalerweise nicht hatte, wenn sie nicht schwanger wäre.

Zuerst legte sie sich kurz in ihr fertiges Bett. Die anderen Sachen räumte sie irgendwann anders ein. Leider konnte sie nicht aufhören daran zu denken, warum er ihr doch nichts schenken wollte. Mochte er sie nicht? Zumindest behauptete er das so. Also wieso sollte er ein Geschenk wieder zurückgeben, oder wieso war es nicht wichtig?

Irgendwann nickte sie voll ein.



Als sie wieder aufwachte, schrieb sie ihm und ging dann zu den anderen.

Freitag, 05.02.2021

Sofort eilte sie in ihr Zimmer und sperrte die Tür hinter sich zu. Sie lehnte sich dagegen.

Ihre Hände hielt sie sich an ihre Wangen.

"Omo..., was sollte das?"

Ihr Herz raste wie wild, es schien sich gar nicht mehr zu beruhigen, genauso wenig wie das Baby in ihrem Bauch, die gerade richtig munter war.

Mir hat das auch noch gefallen, oh so eine Scheiße, ich will nicht, dass mir sowas gefällt. Dafür habe ich echt keinen Nerv und keine Zeit! Wie soll ich ihm jetzt das nächste Mal wieder in die Augen schauen können? Warum hat er mich geküsst?

Bei dem Gedanken daran, dass er sie eben geküsst hatte, da durchfuhr es sie wieder total heiß. Karina  empfand einfach viel mehr, als sie sich vorgestellt hätte. Dagegen waren ihre Träume ja gar nichts, dabei war es nur ein einseitiger Kuss von ihm vorhin. Sie erwiderte ihn ja nicht einmal und es fühlte sich schon so intensiv an. Wie ginge es ihr nur, hätte sie ihn zurückgeküsst?

Sie ging zum Schalter und ließ ihre Rollladen hinunter. Sie wollte nicht, dass ihr irgendwer ins Zimmer reinsehen konnte.

Was ist nur mit mir los, ich hätte ihn doch richtig in die Schranken weisen müssen. Was ist, wenn er denkt, dass er eine Chance bei mir hat????

Als die Rollläden unten waren, ging sie zu ihrem Schrank, weil sie sich umziehen wollte. Da sie nicht wusste, ob er noch auf der Party war, blieb sie in ihrem Zimmer. Ihm jetzt nochmal zu begegnen wäre fatal, weil sie ihm womöglich bei noch einem Kuss nicht widerstehen konnte. Ihr Körper war ganz durcheinander, aber auch aufgeheizt. Sie griff sich auf ihre Lippen und spürte das Brennen, was sie vorhin gespürt hatte.

Genervt stampfte sie wie ein kleines Kind im Raum herum und ärgerte sich.

Ahhhhh fuck einfach! Das will ich nicht schon wieder. Sicher liegt es nur daran, dass ich andauernd von ihm träume und mich schon lange niemand mehr geküsst hat.

Endlich schaffte sie es, sich umzuziehen und legte sich ins Bett. Schlafen konnte sie noch nicht, weil sie über so viel nachdachte und, weil die Kleine sich noch fleißig in ihr drin bewegte. Irgendwann schlief sie allerdings doch ein, weil sie das ganze Nachdenken fertig machte.

Mittwoch, 17.02.2021

Nach der Einweihungsparty hatte Karina den Kontakt zu V gemieden. Das war jetzt 1 1/2 Wochen her. Der Kuss hatte sie komplett durcheinander gebracht und sie wollte erst einmal Abstand, um sich zu beruhigen. Die Tage gingen unglaublich schnell rum, weil ständig irgendwas los war. Am meisten ärgerte es sie, dass sie ihn nicht richtig zurechtgewiesen hatte deshalb. Wegen ihrer Hormone war sie total angetan von ihm und den Berührungen. In ihren Träumen sehnte sie sich weiterhin immer wieder danach, angefasst zu werden. Normal war das nicht mehr. Aber sie wusste auch, dass es nicht deshalb war, weil sie für ihn etwas empfand, sondern, weil sie einfach sexuell frustriert und zur Zeit hormongesteuert war.

Alleine deshalb war es schon gut, ihm aus dem Weg zu gehen. Vielleicht schaffte sie es den Kontakt so weit zu reduzieren oder zu meiden, bis ihr Körper wieder normal war. Je weiter die Schwangerschaft voran ging, desto schlimmer wurde es bei ihr.

Wenn man einen Partner hatte, war das sicher toll. Man konnte dann einfach den sexuellen Frust an dem auslassen. Aber sie hatte keinen Freund, was es schwer machte. Und sie weigerte sich, sich selbst anzufassen und dafür zu sorgen, dass der Druck nachlässt. Wenn sie das täte, wäre es sicher angenehmer für sie in seiner Gegenwart.

Nur noch 10 Wochen, dann habe ich es geschafft. Ich hoffe einfach, dass das alles vorher schon nachlässt. Vielleicht ja, weil ich dann solche Schmerzen habe, dass ich nicht daran denken kann, dass ich von ihm berührt werden will.

Sie fragte sich auf jeden Fall, wieso er sie geküsst, aber sich dann nicht mehr gemeldet hatte. Das war ja nicht schlecht, im Gegenteil, es war gut, dass sie gerade keinen Kontakt hatten. Dass sie sich nicht meldete war klar, aber wieso meldete er sich nicht bei ihr? Wieso wollte sie überhaupt, dass er sich meldete, wenn sie wusste, dass es schlecht war?

Weil sie heute auf ihren Kalender gesehen hatte und die 30. Woche vorbei war, wollte sie mal wieder ihre Freunde und Follower auf Instagram updaten. Jetzt hatte sie lange nichts mehr gepostet. Ständig bekam sie Anfragen und Kommentare auf die älteren Post.

Sie machte Fotos von sich und stellte sie rein. Sofort bekam sie Kommentare darunter. Die waren überwiegend nett gemeint. Böse Kommentare löschte sie einfach. Mit denen kam sie inzwischen auch zurecht, immerhin war das ja nur ein Kommentar und es stand niemand vor ihrem Haus. Generell war es mittlerweile friedlicher geworden, sie hatte sogar selbst ein paar Fans und fragte sich einfach nur, wieso. Hin und wieder erkannte sie mal jemand, wenn sie spazieren ging oder einkaufen ging. Aber sie fühlte sich nicht unwohl oder bedrängt, da kaum jemand auf sie zukam. Einmal wollte sogar jemand ein Foto mit ihr machen. Wieso auch nicht. Wenn die Leute meinten, dass es ihnen Freude brachte, warum also nicht. Es war schön, dass sie nicht jeder hasste. Selbst wenn, dann war es ihr auch inzwischen egal.

Nachdem sie sich Kommentare durchgelesen hatte und auch zurückschrieb, machte sie sich einen schönen Tag mit ihrer Schwester.

Samstag, 20.02.2021

Nachdem sie von Hanbin nach Hause gebracht wurde, verabschiedete sich schnell von ihm. Ihre Schuhe hatte sie schon im Auto ausgezogen, damit sie barfuß nach drinnen laufen konnte. Sie versuchte wieder den Körperkontakt zu meiden. Jetzt wusste sie ja das mehr laufen würde, wenn sie nicht auf sich aufpasste. Eilig lief sie mit ihren Schuhen und der Tasche in der Hand ins Haus und steuerte auf Karinas Zimmer zu. Nachdem sie kurz geklopft hatte, legte sie ihre Sachen ab.

"Ist das ein Prank oder ist das wirklich passiert?", fragte sie nochmal zur Sicherheit nach.



Eigentlich stresste sie das mit Hanbin irgendwie doch mehr als gedacht. Wieso fand er sie toll und wann hatte er sich in sie verliebt? Schon damals auf der Party wo sie rumgeknutscht hatten? Oder damals im Bett? Oder war das schon von Anfang an? Sie wusste einfach echt nicht was sie denken sollte.

Aufgewühlt legte sie sich in ihr Bett, nachdem sie geduscht hatte. Ihr ging sehr viel durch den Kopf, schlafen konnte sie noch nicht.

Wieso habe ich das gemacht? Und wieso habe ich das zu sehr genossen? Was hat er genuschelt... Hach, was soll ich tun?

Nun setzte sie sich wieder auf weil sie einfach nicht ruhiger wurde. Irgendwann klopfte es an ihrer Tür und ihre Schwester kam rein. Sofort fragte sie nach, ob es tatsächlich passiert war, oder ob sie einen Spaß machte. Karinas Gesichtsausdruck veränderte sich und sie weinte. Es waren die Hormone, die sie so emotional reagieren ließen und zusätzlich noch unterdrückte Müdigkeit, weil es schon spät war.



"Es ist kein Scherz. Wir haben miteinander geschlafen", erklärte sie ihr, wischte ihre Tränen weg und machte Platz, damit sich Katie zu ihr setzten konnte.

"Wo fange ich an. Zuerst einmal hat es damit angefangen, dass sich Jungkook bei mir entschuldigen wollte, wegen dem Kuss damals. Aber ich habe ihm voll eine verpasst. Dann bin ich rausgegangen, weil ich einfach weg wollte. Taehyung ist mir hinterhergelaufen, aber er hat schon so viel getrunken, dass er nicht mal ordentlich stehen konnte. Er wollte mich nach Hause bringen, aber stattdessen habe ich ihn Hein gebracht. Mitten auf der Straße hat er sein Hemd geöffnet, da ist mir schon so heiß geworden. Nachdem ich ihn nach Hause gebracht habe, wollte ich ja auch sofort wieder gehen...", erklärte sie und pausierte kurz um ihre Nase hochzuziehen.



"Dann hat er die Tür wieder zugemacht und mich zu ihm gedreht. Er meinte, dass er will, dass ich bei ihm bleibe und dass ihm heiß ist und er mich küssen will. Ohne eine Reaktion von mir abzuwarten hat er mich dann geküsst. Es hat sich so schön angefühlt", brach es aus ihrem Mund heraus und sie heulte noch mehr.

"Ich habe mich einfach so mitreißen lassen, weil sich seine Bewegungen so gut angefühlt haben. Und dann habe ich ihn geküsst. Es wäre einfach der richtige Moment gewesen, dass ich das Weite suche, aber ich konnte nicht, ich habe ihn geküsst und dann konnte ich nicht mehr aufhören. Auf einmal waren wir schon auf der Couch. Und weißt du, was das peinlichste ist? Ich habe ihm sogar gesagt, dass ich es will, dass ich Sex mit ihm haben will und keine Ausrede dafür habe."

Sie griff sich an ihre Stirn und atmete aus. Dann nahm sie sich ein Taschentuch aus der Box, die neben ihrem Bett stand. Zuerst putzte sie sich mal ihre Nase.



"Wir haben es auf der Couch gemacht. Aber es war nicht einmal so kalt wie sich das anhört, also es war toll. Und das ärgert mich. Ich habe es gerne gemacht. Aber ich fühle mich schlecht, weil ich nicht möchte, dass es sich wiederholt. Das hätte einfach keinen Sinn mit uns als mehr als das, was wir sind. Wie soll ich ihn wieder ansehen können? Das ist peinlich."

Es war die Wahrheit was ihr ihre Schwester geschrieben hatte. Gleich fing sie auch an zu weinen, weil sie mit dem ganzen nicht umgehen konnte. Eigentlich wusste Katie gar nicht was sie sagen sollte, weil sich das alles so unrealistisch anhörte. Außerdem war sie überhaupt kein Beziehungsexperte.

Da ihre Schwester rutschte setzte sie sich zu ihr.

"Du hast Jungkook geschlagen? Wieso war er auch auf der Party? Geht es dir jetzt besser nachdem du das gemacht hast?", fragte sie verwundert.



Ich könnte einfach nie jemanden schlagen. Ich würde nur verängstigt weglaufen, weil ich so ein Opfer bin.

Das es das Haus von Kookie war mit dem rechnete Katie nicht. Das hörte sich auch total absurd an.

"Dann hast du einfach mit ihm geschlafen obwohl er so betrunken war? Wenn du Glück hast, weiß er nichts mehr davon"



"Er hat dich also wieder geküsst.. Ja, aber wieso heulst du dann, wenn es mit ihm schön war? Dann hattest du eben mal einen Ausrutscher das passiert vielen", versuchte sie ihre Freundin aufzumuntern.



Katie checkte es einfach nicht was das Problem war. Sie selbst machte ja bei sich und Hanbin ein großes Theater obwohl es keines geben müsste. Sie war ja die gleiche die aus allem ein Drama machte. Sie war sogar schlimmer als Karina. Aber als ihre Schwester erwähnte das es mit ihm nichts werden würden weil er so arschig war da nickte sie gleich.

"Schreib ihm einfach morgen das es eine einmalige Sache war und du das nur gemacht hast, weil du schon lange keinen Sex mehr hattest. Und dein Körper einfach durchgedreht ist. Was er schon alles zu dir gesagt hat ist viel schlimmer"



"Übrigens war mein Abend voll der Reinfall. Wir haben nichts unsere Tickets bekommen. Dann haben wir Pärchensitze bekommen und sind in einen Zombie Killer Film gewesen. Ich habe so das Trauma davon. Ich werde heute einfach nichts schlafen können. Die ganze Zeit habe ich an Hanbin Brust gehangen, weil ich mich so gefürchtet habe. Mega peinlich und mit meinen Schuhen konnte ich auch kaum gehen. Jetzt musste er mir immer helfen. Als er auf dem Klo war, habe ich sein Handy bekommen zum aufpassen. Sein Zimemrkollege hat angerufen, aber natürlich habe ich nicht abgehoben. Plötzlich hat er gefragt wie das Date ist und ob wir schon rumgekntuscht haben. Und er wollte wissen ob er mir endlich gesagt hat, dass er in mich verliebt ist. Ich meine seit wann mag er mich? Und wieso hat er nie etwas gesagt? Jetzt hatte ich die ständig Panik, dass er mich küssen würde oder mir sagt das er mich mehr mag. Ich will ihn nicht einfach abservieren, weil ihm es das Herz brechen würde. Was soll ich nur machen? Er weiß ja nicht einmal, dass ich es weiß."

Zum Glück konnte sie mit ihrer Schwester über alles reden ohne dafür verurteilt zu werden. Es tat sehr gut das alles loszuwerden.

„Naja, Jungkook war auf der Party weil es seine war. Er ist unser Nachbar. Das ist einfach unglaublich!“

Wie es wohl Ahri damit geht? Ob sie es weiß, dass er da lebt?



„Ja, wenn ich Glück habe, dann weiß er es wirklich nicht mehr. Und ich will gar nicht heulen. Das kommt von alleine. Als er eingeschlafen ist, lagen wir so schön beieinander, dass es mich traurig gemacht hat. Ich will nicht, dass mir das gefällt, ich will nicht wieder Gefühle für ihn haben“, meinte sie. So sehr sie sich das so einreden wollte, es war ohnehin schon zu spät, nur unterdrückte sie es. Wenn sie es sich nicht eingestand, dann war es auch nicht so.

Ein Ausrutscher. Das hört sich an, als wäre ich ein schlechter Mensch. Wenn er mich echt mehr mag, dann ist das total arschig von mir gewesen. Aber vielleicht sollten wir keine große Sache daraus machen. Es war etwas einmaliges.

Karina nickte zustimmend, als Katie meinte, sie sollte ihm das morgen einfach so schreiben.

„Das mache ich am besten. Ich will ihm nichts vorlügen. Ehrlich sein ist am besten.“

Nach ihrem Dilemma erzählte nun ihre Schwester von ihrem Disaster Abend mit Hanbin.

Ehrlich gesagt, wusste Karina gar nicht, was sie darüber denken sollte. Sie fand, dass sich das alles total lieb anhörte. Jetzt wo sie wussten, dass er nicht schwul war, dachte man ganz anders darüber und über ihn.

Doch dann fiel ihr Mund auf.



„Warte, was? Hanbin ist verliebt in dich?“, fragte sie nochmal nach und überlegte.



„Ohhh. Dann hat er dich sicher geküsst, weil er es gerne gemacht hat. Das würde Sinn ergeben. Ich meine, er ist ja anscheinend nicht schwul und wenn er dich mag, dann wäre das ja logisch, oder nicht? Aber eines verwirrt mich. Wieso solltest du ihn abservieren? Magst du ihn gar nicht?“

Sie kannte ihre Schwester. Und so glücklich wie sie immer mit ihm war, wäre das doch gar nicht so abwegig, oder?

„Du verbringst ja so gerne Zeit mit ihm.“