Dienstag, 13.10.2020
Nach dem Desaster am Strand rannte sie her und schnappte nach Luft. Das war so schwierig, weil sie so sehr weinte. Eigentlich war Karina nicht so übertrieben sensibel, aber wenn es um ihn ging war das nicht aufzuhalten, zudem noch die Hormone.
Ich dachte er wäre aufrichtig, ich habe echt gedacht, das wäre eine ehrliche Freundschaft gewesen. Wieso falle ich immer wieder darauf rein?? Wieso muss er so mit meinen Gefühlen spielen?? Das tut so weh.
Karina legte sich in ihr Bett und weinte in das Kissen hinein. Ihr Geheule lockte ihre Schwester an, die auch Zuhause war. Die kuschelte sich gleich zu ihr dazu und Karina hielt sich sehr an ihr fest. Nachdem sie sich beruhigt hatte, erklärte sie ihr, was passiert war. Während sie das tat, musste sie wieder heulen.
Ein Teil in ihr wünschte sich, dass er das alles ernst gemeint hatte, dass er wirklich aufrichtig mit ihr geschrieben hatte, aber sie war einfach so enttäuscht und wütend darüber, dass sie dieses Gefühl unterdrückte. Nun wusste er von ihrer Schwangerschaft und das machte sie noch mehr fertig. Den ganzen Tag lang blieb sie in ihrem Bett liegen, ihre Schwester war bei ihr geblieben und tröstete sie.
Am Abend traf sie eine Entscheidung, sie wollte es ihren Eltern erzählen. Und das tat sie auch. Sie war richtig aufgeregt deshalb, aber sie wollte einfach nicht mehr alleine damit sein, sie brauchte jetzt die Unterstützung von ihnen. Von V erwartete sie gar nichts, das wollte sie auch nicht. Sie wollte nicht, dass er da mitmischte oder sonstiges. Zwar war er der Erzeuger, aber er war nicht der Vater.
Heute glaubte sie nicht daran, dass sie ihm das verzeihen könnte, dazu war sie zu aufgebracht und aufgewühlt.
Ihre Eltern reagierten so ähnlich, wie sie es sich gedacht hatte. Ihr Vater regte sich auf wegen Taehyung, ihre Mutter klang auch nicht so begeistert, aber im Endeffekt trösteten sie ihre Tochter und erklärten ihr, dass sie sie so gut unterstützen würden, wie sie konnten. Es war gut das zu hören und Karina war froh, dass sie es ihnen gesagt hatte. Viel länger hätte sie es auch gar nicht für sich behalten können.
Als Familie verbrachten sie den Abend gemeinsam, das war für sie schön, sich so geborgen zu fühlen.