Vor dem Haus

Donnerstag, 01.10.2020

Wenn es zeitlich möglich war, schrieben die beiden noch miteinander. Heute war der Tag, wo er sie besuchen wollte. Den anderen Mitgliedern sagte er nur, dass er nicht Zuhause war. Besser sie wussten nichts davon, sonst könnte er sich nur blödes Gerede anhören. Auch wenn er sie wie eine Familie liebte, nervig waren sie allemal!!

Hanbin nahm einen frühen Zug und schrieb Katie eine Nachricht, als er losfuhr. Aufgeregt war er auf jeden Fall, denn er war nicht der Typ, dem so etwas leicht fiel. Die Gastgeschenke waren alle verstaut, lange hatte er nachgedacht, was er mitbringen könnte, letztendlich war etwas zu Essen wohl doch eine gute Wahl gewesen.

Die Zugfahrt nutzte er dazu etwas von der Landschaft zu sehen und Dinge aufzuschreiben, die ihm durch den Kopf gingen. Das machte er immer und überall.

Nach der erwarteten Zeit kam er in Busan beim Hauptbahnhof an, wo er dann mit dem Bis weiterfuhr zu der Adresse, die sie ihm gab. Er hatte kein Problem damit, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.

Je näher er der Adresse kam, desto aufgeregter war er. Würden ihre Eltern auch nicht von ihm denken, dass er andere Absichten hätte? Wenn Karina vor ihm stünde, würde er das erkennen oder sich wieder zum Affen machen?

Das würde er dann schon merken, wie es ablaufen würde.

Mit seinem kleinen Trolley stieg er aus dem Bus und ging noch ungefähr 10 Minuten zu Fuß, dabei navigierte ihm sein Handy den Weg. Vor dem Haus blieb er kurz stehen und sah es sich genauer an.

Das ist das Haus von dem Foto, das sie mit geschickt hat. Es sieht gemütlich aus.

Hanbin machte sich auf den Weg zur Haustür und klingelte.

Ob mir Katie aufmachen wird? Bloß nicht peinlich verhalten.



Er hatte einfach eine Jeans und ein schwarzes oversized Hemd an.

Aufgeregt wartete sie schon die ganze Zeit auf ihn. Ständig putzte sie alles was sie sah und räumte auf. Immer wenn sie aufgeregt war, dann musste sie sich mit etwas beschäftigten. Gefühlt hundert Mal zog sie sich um, bis sie schließlich dieses Outfit wählte. Sie wollte nicht gleich wieder so übertreiben.



Als es dann klingelte, rannte sie sofort zur Tür. Wenn es Hanbin nicht war, dann wäre sie sicher enttäuscht. Gleich öffnete sie die Haustür und konnte ihn sehen.

"Hi Hanbin!", kreischte sie und lief gleich auf ihn zu ihm.



Weil sie sich so freute umarmte sie ihn gleich.

"Hattest du eine gute Fahrt?", wollte sie wissen.



Ein bisschen perplex war er schon noch, aber er schien sich zu freuen. Sie ließ ihn wieder los und musterte ihn.

"Wenn meine Eltern nach Hause kommen, musst du ganz viel Essen. Ich habe ihnen schon gesagt sie sollen dir extra viel kochen", fing sie an zu erzählen.

Dann nahm sie ihm seine Tasche ab und hing sich diese um. Schnell schnappte sie einfach seine Hand und zog ihn mit nach rein.



In seiner anderen Hand, zog er den Koffer hinterher.

Die Tür ging auf und für eine Sekunde überlegte er, da das Outfit gar nicht so sehr nach Katie aussah. Doch an ihrer Reaktion erkannte er, dass sie es war. Sie freute sich riesig ihn zu sehen und umarmte ihn sogar.

Etwas unangenehm war es ihm schon, aber es freute ihn, dass sie so eine Freude hatte. Aus irgendeinem Grund konnte sie mit ihm ganz anders umgehen, als mit anderen Männern. Er hätte schon gerne gewusst, weshalb das so war.



"Ja die Fahrt war gut und kam mir gar nicht lange vor. Ich habe mir die Landschaften angesehen und Notizen gemacht", antwortete er ihr.

Dass sie sich so um sein Wohlbefinden sorgte, war einfach richtig lieb, Katie wollte, dass er viel aß, damit es ihm gut ging. Hanbin nickte einfach und leckte sich über die Lippe, weil er dem nicht widersprechen wollte.



Auf einmal nahm sie einfach sein Gepäck, seine Hand und zog ihn mit ins Haus hinein.

Donnerstag, 19.November 2020

Er hatte eine Weile gebraucht bis er ihre Adresse herausfand durch einen Detektiv. Jetzt wo er sie hatte, fasste er den Mut und fuhr zu ihrem Elternhaus. Das letzte Mal hatte er alles nur noch schlimmer gemacht auf der Party. Konnte er das ganze noch retten? Was sollte er diesmal sagen? Und wie sollte er sich entschuldigen? Immer wieder ging er alles in seinem Kopf durch.



Nervös klingelte er an der Tür.

Was ist, wenn ihr Vater aufmacht? Wissen ihre Eltern Bescheid von dem was vorgefallen ist?

Weil er so aufgeregt war, strich er sich mehrmals durch seine Haare.

Karina versuchte sich so normal zu verhalten, wie es ging und verbrachte sehr viel Zeit mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen. Und natürlich mit ihrer Familie. Die Zeit brauchte sie auch, um ihr Herz heilen zu lassen. Sie baute eine emotionale Mauer um sich auf.

Sie hatte beinahe vier Monate rum und in ein paar Tagen startete sie in den fünften Monat.



Boah, ich habe das Outfit erst letzte Woche gekauft, wieso spannt es so? Der Bauch wird immer größer. Irgendwie ist das so extrem unsexy, dachte sie sich, als sie sich vorm Spiegel ansah und über den Bauch strich.



Aber Wenigstens nehme ich sonst nicht viel zu, könnte schlimmer sein. Außerdem geht es dir gut meine Kleine, das ist wichtig. Wachs ruhig so viel zu willst, solange du gesund bleibst.

Das Klingeln an der Tür riss sie aus ihren Gedanken und sie erschrak etwas.

Das ist bestimmt Winter. Aber sie ist viel zu früh! Hm...

Weil sie sich für heute mit ihrer Freundin verabredet hatte, ging sie davon aus, dass sie es wäre, allerdings kam es ihr komisch vor, dass sie zu früh dran war. Möglicherweise war es auch einer der Nachbarn.

Karina hatte ihre Haare hinter die Ohren gestrichen und ging runter, um die Tür zu öffnen. Nichtsahnend, öffnete sie diese. In dem gleichen Moment verging ihre Freude und es fühlte sich so an, als würde ihr Herz in ihre Hose rutschen.

Verdammt! Verdammte Scheiße!!

Schnell als sie ihn erkannte, warf sie die Tür gleich wieder zu.

Scheiße! Was? Was will Taehyung hier? Ich drehe durch. Woher weiß der, wo ich wohne???? Wieso ist er hier? Atmen, atmen. Boah, ich fange schon wieder an. Wovor habe ich Angst? Er hat mich nur verarscht, also öffne ich jetzt die Tür und zeige ihm, wie selbstbewusst ich bin.

Sie sah noch einmal zu ihrem Bauch. Als sie vor knapp zwei Wochen das Kostüm getragen hatte, konnte man nicht viel erkennen, aber jetzt trug sie etwas betontes. Dass er plötzlich vor ihrer Tür stehen könnte, wäre ihr nicht einmal annähernd in den Sinn gekommen.

Jetzt öffnete sie die Tür erneut und sah ihn an.



"Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, du willst sicher zu Katie, aber die ist nicht da. Ich rate dir, es am besten nicht noch mal zu versuchen, sie steht nicht auf dich. Und wenn du so nett wärst und wieder verschwindest, zudem auch vergisst, dass ich hier wohne, dann werde ich es mir noch einmal überlegen, ob ich dich in alle Ewigkeit hassen werde oder nicht", begrüßte sie ihn gelassen.

Ruhig, selbstbewusst, stark. Keine Schwäche zeigen.

Das redete sie sich zumindest ein. Es war nicht so einfach, aber es musste sein.

Plötzlich öffnete jemand die Tür. Es war war Karina die wieder einmal richtig gut aussah. Bevor er etwas sagen konnte, warf sie ihm die Tür vor der Nase zu.

Mit so einer Reaktion habe ich schon gerechnet. Ich probiere es einfach nochmal. So oft bis sie mit mir redet! Ich muss das endlich richtig klären.

Gerade als er seine Hand hob um nochmal an der Tür zu klingeln, öffnete Karina die Tür. Sofort erklärte sie ihm, dass Katie nicht da war. Das letztens musste sie sehr verletzt haben, wenn sie sowas sagte. Bei seinen Worten musste sie schlucken.

„Ich wollte nicht zu Katie sondern zu dir. Es tut mir Leid, was ich zu dir gesagt habe“, sagte er gleich zu ihr.



Kurz sah er zu ihrem Babybauch, denn er eigentlich gerne berühren wollte und schnell wieder zu ihr.

Ihr Bauch wird immer größer. Hoffentlich geht es ihr mit dem Baby gut.

„Das was ich auf der Party zum Schluss zu dir gesagt habe stimmt nicht! Es tut mir generell alles Leid!. Können wir reden?“



Wahrscheinlich wird sie mir kein Wort glauben.

Offenbar hatte er etwas zu sagen, da er das Wort ergriff. Das erste, was dann aus seinem Mund kam, war eine Entschuldigung. War die ernst gemeint?

Es tut ihm leid, was er gesagt hat... wieso hat er es dann überhaupt gesagt. Wieso sagt man Sachen, die man dann doch nicht so meint. Ich könnte durchdrehen! Wer weiß, ob das überhaupt stimmt. So viel, wie er lügt.

Auch wenn sie jetzt andauernd damit beschäftigt war, sich emotional eher von ihm zu distanzieren und versuchte damit abzuschließen, wollte ein Teil von ihr, dass er die Wahrheit sagte. Das hatte sie sich aber beim letzten Mal auch gewünscht und dann kam wieder ein Desaster dabei heraus.

Aufgeregt atmete sie ein und hörte sich weiter an, was er noch sagte.

Ihm tut alles leid? Ich bin so verwirrt. Soll das eine ernsthafte Entschuldigung sein? War er nur in der Gegend und hat sich vielleicht gedacht, es wäre ganz praktisch, damit er sich wegen dem Baby wieder einschleimen kann?

V wollte mit ihr reden und dabei sah er richtig gut aus. Sollte sie ihm die Chance dazu geben? Weil sie nicht so stark war, wie sie immer den Eindruck machte, gab sie nach. Glauben musste sie ihm ja nicht, aber er könnte sich versuchen zu erklären. Was genau er reden wollte wusste sie nicht, aber sie ging davon aus, dass es wegen dem Kind war.

Einen Arm legte sie an die Tür, den anderen um ihren Bauch herum, dann hielt sie ihm die Tür ganz auf.



"Da ich noch verabredet bin, habe ich nicht viel Zeit. Fasse dich kurz", erklärte sie ihm und ließ ihn ins Haus hinein. Die zwei gingen gemeinsam rein. Wenn sie draußen bleiben würden, dann könnten sie die Nachbarn sehen und sie wäre noch mehr Gesprächsthema dort.

Sonntag, 29.11.2020

Die letzten Tage über hatte er noch so einiges geregelt in seinem Leben. Jimin hatte er auch von dem ganzen erzählt. Heute wollte er sie wieder sehen, genauso wie das Baby. Auch wollte er mit Karina ein bisschen reden. Er hoffte einfach, dass sie zuhause war.



Bestimmt waren ihre Eltern auch zuhause. Denen stellte er sich wahrscheinlich auch vor.

Mit dem Auto parkte er wieder vor dem Haus und ging zur Tür. Gespannt klingelte er und wartete darauf, dass ihn jemand ins Haus ließ.

Karina rechnete gar nicht mehr damit, dass er nochmal auftauchen würde. Wahrscheinlich war alles nur dumme Gerede gewesen und er sah ein, dass es nichts brachte.

Wenigstens brachte ihre Schwester sie auf andere Gedanken. Die war noch immer nicht ganz bei der Sache nach der Trennung von ihrem Freund. Doch ihr Ex wollte sie nicht einmal zurück haben. Das tat ihr richtig leid für Katie.

Heute blieb sie einfach mal Zuhause, weil sie solche Rückenschmerzen hatte. Aber einfach nur rumliegen konnte sie auch nicht, es war ein Teufelskreis, da sie sonst noch mehr Schmerzen hatte vom Liegen. Wie sie solche Tage hasste. Gerade setzte sie sich auf die Couch, da klingelte es. Ihre Mutter war in der Küche, deshalb rief sie ihr zu, dass sie an die Tür gehen würde.

Mit V rechnete sie nicht, genauso wenig wie beim letzten Mal. Wieder war sie überrascht, als sie ihn vor ihrer Tür sah, nachdem sie diese geöffnet hatte.



Wow, ehm..., dachte sie sich und musterte ihn automatisch. Er trug so lässig elegante Kleidung wie immer, das war einfach sein Style. Karina konnte ihren nicht mehr so richtig ausleben, weil das wegen dem Bauch nicht so gut ging.

Dieses Mal knallte sie die Tür nicht zu.

Er ist tatsächlich wiedergekommen?! Wieso erst so spät?

Sie hörte die Stimme ihrer Mutter von weitem, weshalb sie kurz ihren Kopf dorthin drehte, aber nichts sah. Dann schob sie V ein wenig nach hinten, aber nicht grob, und machte die Tür hinter sich zu. Nun standen beide draußen.



"Du kannst nicht immer einfach so aus dem Nichts hier auftauchen", sagte sie zu ihm und sah sich um. Bei den Nachbarn konnte man ja nie wissen. Aber ihr war es lieber mit ihm draußen zu stehen, wo man ihn nicht richtig erkannte, als drinnen bei ihren Eltern. Denen hatte sie natürlich davon erzählt, dass er vor kurzem dort gewesen war. Ihr Vater traute dem ganzen genauso wenig, wie ihre Freundinnen.

Ich darf mich nicht weichklopfen lassen. Er hat einfach zu viel Langeweile, weil ihn niemand mehr mag.



"Hast du so viel Zeit, dass du so viele Stunden fährst, um her zu kommen?", fragte sie ihn normal und versuchte ihn selbstbewusst anzusehen.

Wieder einmal öffnete Karina die Tür. Sie sah unglaublich hübsch aus und ihr Bauch kam wieder richtig zur Geltung durch ihre Latzhose.



Ich würde so gerne ihren Bauch berühren. Wenn ich sie frage lässt sie mich bestimmt nicht.

Man konnte eine Frauenstimme hören, deswegen schob Karina ihn ein bisschen nach hinten, damit sie die Tür schließen konnte.

War das ihre Mama? Will sie mich ihnen nicht vorstellen?

Gleich erklärte Karina, dass er nicht immer auftauchen konnte.

„Ich kann dir ja nicht schreiben, weil du mich blockiert hast. Das hätte ich sonst gemacht. Ich bin auf gut Glück losgefahren“



„Für dich nehme ich mir einfach Zeit. Tut mir Leid, dass ich nicht früher gekommen bin. Musste noch einiges klären“

Ob sie auf mich gewartet hat?

„Hast du gerade keine Zeit? Ich würde auch nicht lange bleiben. Wollte nur ein bisschen mit dir reden“

Das ist wahr, ich habe ihn überall blockiert. Da kann er sich nicht vorher melden. Aber das ist auch unwichtig. Er soll sich gar nicht bei mir melden!

Sie versuchte es nicht an sich ranzulassen, dass er einfach auf gut Glück hergefahren war. Es waren ein paar Stunden Fahrt, wenn sie gar nicht hier gewesen wäre, dann wäre er umsonst gefahren. Was sie davon halten sollte wusste sie noch nicht so genau.



"Du bist aber selbst dran Schuld, dass ich dich blockiert habe", verteidigte sie sich.

Was soll das schon wieder heißen, für mich nimmt er sich Zeit. Er arbeitet ja nicht einmal, so viel hat er bestimmt auch nicht zu tun, regte sie sich auf. Also wollte er schon eher kommen? Was musste er klären? Und wieso interessiert mich das überhaupt?? Ist mir doch egal, wieso er nicht gekommen ist. Bestimmt hat er sich in der Zwischenzeit mal wieder austoben müssen. Ohne Sex hält es bei denen doch niemand länger als zwei Tage aus..., dachte sie verzweifelt und wütend.

V fragte nach, ob sie gerade Zeit hatte und meinte, dass er gar nicht so lange bleiben würde, wenn es nicht ging. Jetzt verwirrte sie es erst Recht. Dass er nicht darauf bestand, dass sie redeten, dass es ihm zu reichen schien, wenn sie nur kurz redeten. Fuhr er den weiten Weg nur deshalb hierher? Hatte er irgendwo eine Frau in der Nähe, wegen der er immer kam und log dann, dass er wegen Karina hier war? Zuzutrauen wäre es ihm ja bei der ganzen Scheiße, die er schon abgezogen hatte.

Sie musste überlegen, ob ihr eine gute Ausrede einfiel.



"Ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich ihr bei der Wäsche helfe", sagte sie und mied den Blickkontakt. Besser war es, wenn sie so gut wie möglich auf Abstand ging, was den Kontakt anging. Sie war schon zweimal auf ihn reingefallen. Auf einmal verzog sie ihr Gesicht. Jetzt gerade hatte sie das Baby so richtig gespürt. Seit kurzem spürte sie immer mehr das Leben in ihrem Bauch. Es hatte früh angefangen, aber sie bemerkte es nicht oft.



"Wow, das war ein richtig beschissenes Gefühl", sagte sie gerade, hielt ihre Hand auf dem Bauch und atmete schmerzvoll aus.

Dann sah sie ihn an.



"Es ist aber alles in Ordnung. Der Arzt hat gesagt, dass es normal ist, dass man jetzt schon etwas spüren kann, das habe ich nicht oft", erklärte sie ihm automatisch.

Verdammt, wieso erkläre ich ihm das überhaupt. Es ist ja nicht so, als wäre das für ihn wichtig.

"Über was willst du eigentlich reden?", lenkte sie jetzt ab.

Anscheinend musste Karina ihrer Mutter noch bei der Wäsche helfen. Plötzlich verzog sie ihr Gesicht. Es war ihr Mädchen was in ihrem Bauch trat.

Am liebsten würde ich ihren Bauch anfassen. Das will sie aber nicht! Ich darf sie nicht drängen sonst mag sie mich noch weniger.

„Willst du dich setzten oder geht?“, fragte er besorgt nach.



Bestimmt tat das sehr weh, wenn jemand in seinem Bauch herumtrampelte.

Ob man die süßen Füßchen schon fühlen kann..

„Meinst du ich könnte mal mit, wenn du einen Ultraschall machst wegen dem Baby?“



Irgendwie hatte er Angst, dass sie selbst da nein sagen würde.

"Es geht schon, danke", antwortete sie und strich ihre Haare hinters Ohr.



Ob er wirklich besorgt ist? Oder er spielt es nur.

Nun sah sie ihn wieder an, als er fragte, ob er mal mitkommen könnte, wenn sie zum Ultraschall ging.

Wow, wow, wow. Was? Er will da mit? Was sage ich ihm denn? Das geht mir alles viel zu schnell. Hat er vergessen, dass ich wütend auf ihn bin? Dass ich ihn noch immer hasse?

Dass es nicht so war wollte sie sich nicht eingestehen.

"Also... darüber muss ich erst nachdenken", sagte sie. "Ich weiß nicht, ob ich mich dabei wohl fühlen würde. Deine Entschuldigung habe ich auch nicht angenommen, das weißt du", erinnerte sie ihn.



Damit sie nicht die arschigste Schwangere der Welt war, hatte sie zumindest eine Idee, die passen könnte.

"Aber wenn du dich wirklich für das Baby interessierst", fing sie an und richtete sich das Shirt unter der Latzhose an den Schultern, "dann kann ich dir die Ultraschallbilder zeigen."



Winter hätte ihn schon längst in der Luft zerfetzt. Eigentlich sollte ich das auch tun.

Komischerweise konnte sie ihn nicht zur Schnecke machen, da ihr unterbewusst klar war, dass wenn die Gespräche mit ihm über IG echt waren, dann hatte er niemanden und es ging ihm nicht gut. Selbstverständlich dachte sie nicht aktiv daran, denn sie wollte das alles verdrängen. Aber es beeinflusste ihre Handlungen und Entscheidungen gerade.

"Die habe ich drinnen", erklärte sie. Sollte sie ihn hereinbitten? Ihre Eltern waren auch da. Was würden die sagen oder machen? Zerfleischte ihr Vater ihn auch so, wie es Winter tat? Wenn es so wäre, dann wäre es so, immerhin war er selbst daran Schuld, wie die Leute ihn behandelten.



"Du darfst mit reinkommen. Aber nur, weil mir hier draußen zu kalt wird und ich nicht die ganze Zeit hier stehen will. Versuch nicht, dich bei meinen Eltern einzuschleimen, sie wissen viel. Also habe ich keine Ahnung, wie sie reagieren, wenn sie dich sehen."

Alle Einzelheiten hatte sie ihren Eltern natürlich nicht erzählt, aber das Gröbste, dass sie dachte, er würde sie mögen, aber nur mit ihr und ihren Gefühlen gespielt hatte. Eine grobe Geschichte mit dem Instagram Chat wussten sie auch, allerdings keine Einzelheiten. Und auch, dass er letztens schon dort gewesen war hatte sie ihnen erzählt.

Karina drehte sich um, öffnete die Tür und ging mit ihm rein.

Natürlich war es enttäuschend, als sie meinte sie müsste darüber noch nachdenken. Sowas war bei Frauen ja meistens schon ein Nein. Ehrlich gesagt hatte er schon damit gerechnet, aber er hatte es wenigstens versucht. Da konnte man einfach nichts machen.

Nun sprach sie ihn wegen der Entschuldigung auch noch an und meinte das sie diese nicht annahm. War doch alles hoffnungslos und er war völlig umsonst den weiten Weg gefahren?

Plötzlich bot sie ihm stattdessen Ultraschallbilder an die sie ihm zeigen konnte.

„Die will ich unbedingt sehen“, schoss aus seinem Mund.



Dann sehe ich wirklich noch wie unser Baby im Bauch aussieht.. es hat sich doch gelohnt so stur zu sein.

Gleich informierte sie ihn noch wegen ihren Eltern. Bei ihnen war das alles natürlich nicht spurlos vorbeigegangen. Ein bisschen Angst hatte er doch, dass sie ihn hassen würden.

Nicht einschleimen? Und was soll ich dann sagen? Egal was ich sagen würde es würde bei ihr falsch rüberkommen.

Nachdem das geklärt war, folgte er ihr ins Haus.