vor der Wohnung

Irgendwie kam keiner nach unten. War keiner zuhause? Bevor sie wieder klingelte, hörte sie dann zwei Männer, die in ihre Richtung kamen.

OMO… hoffentlich sprechen die mich nicht an. Hoffentlich kommt Hanbin gleich… was ist, wenn das so komische sind.

Panisch drehte sie sich um, aber dann war es Hanbin, der sie entdeckte. Gleich wurde ihr wieder leichter.

„Hi, ich dachte du wärst schon zuhause“, begrüßte sie ihn.



Natürlich fragte er nach was sie hier machte.

„Ich war bei Jake, aber wir haben wieder gestritten“, erzählte sie ihm.



„Meinst du ich kann bei dir schlafen? Ich weiß sonst nicht wo ich schlafen soll“



Nachher würde sie ihm noch erzählen wieso sie gestritten hatten. Hier im kalten wollte sie das nicht. Sie fror schon genug.

Sie haben wieder gestritten? Ich frage mich wieso?

Obwohl er an ihre Knutscherei denken musste, fiel es ihm gerade leicht, sich nicht davon beeinflussen zu lassen. Normal wäre es ihm richtig peinlich, aber das war es momentan nicht. Er fragte sich, wieso sie es nicht mit ihrem Freund ausredete oder zu ihrer Schwester gefahren war, sondern zu ihm. Hatte das etwas zu bedeuten?



"Oh nein, das tut mir leid, dass ihr beiden Streit habt... Ja klar, du kannst hier schlafen", sagte er gleich zu. Wenn er nüchtern wäre, hätte er zuerst gefragt, ob sie nicht bei ihrer Schwester schlafen wollte. Der Alkohol machte dem ganzen aber einen Strich durch die Rechnung.

"Gehen wir erstmal rein", meinte er, suchte seinen Schlüssen und sperrte so gut er konnte die Tür auf.



"Das nehme ich", sagte er bestimmend und nahm ihr die Sachen ab. Mit dem anderen Arm stützte er Bobby ein wenig, denn der war komplett fertig. Dann gingen sie nach oben und in die Wohnung rein.

Dienstag, 19.01.2021

Heute hatte sie sich nicht aufregend angezogen da sie ja putzen durfte, deshalb trug sie einfach ein normales Outfit was sie auch zu Hause tragen würde. So richtige Putzsaschen hatte sie ja nicht.



Ihr wurde gesagt, dass das ganze Putzzeug schon bei ihnen stand und sie nichts mitnehmen musste. Sie war ein bisschen nervös, aber das würde sie schon hinbekommen. Da sie noch keinen Schlüssel hatte, klingelte sie.

Ich bin gespannt wer mir alles zeigen wird. Hoffentlich eine Frau, aber die haben ja keine da.. dann mag ich lieber alles von Hanbin gezeigt bekommen. Es ist besser, wenn ich hier arbeite. Wenn ich mir vorstelle was die anderen machen. Sich mieten lassen...das könne ich niemals.

Ihm war schon aufgefallen, dass Katie sich nicht mehr so oft bei ihm meldete, wie sonst. Aber jetzt lebte sie auch mit anderen zusammen und da hatte man generell nicht viel Zeit, das kannte er ja auch. Denn wenn die anderen auf einmal einen Film schauen oder etwas anderes machen wollten, da ging einem sehr viel zeit verloren für andere Dinge. Vielleicht war das bei ihr auch so.

Umso mehr freute er sich darauf, dass sie von jetzt an bei ihnen arbeiten würde. B.I. hatte extra vorher im Zimmer noch etwas aufgeräumt. Sie sollte ja keinen Schock kriegen und er wollte nicht ganz so blöd dastehen.

Viel Zeit hatte er leider nicht mit ihr, weil er später weg musste, aber sie sollte ja wissen, wo was war. Hanbin trug eine schwarze Hose und ein weißes sehr weites Hemd.



Als es klingelte ließ er sie nach oben und öffnete ihr die Tür. Wie immer fand er, dass sie sehr hübsch aussah.

"Hi, Katie", begrüßte er sie lieb und umarmte sie, nachdem sie drinnen war. Er wollte das gar nicht abgewöhnen, weil er es mochte, sie zu umarmen.



"Ich freue mich dich zu sehen. Am besten zeige ich dir gleich, wo du was findest. Aber wir haben nicht so viele Sachen. Wenn du irgendwas bestimmtes brauchst, dann fühl dich frei und kauf es ein. Die Rechnung kannst du uns einfach hier lassen", erklärte er ihr.

Die Männer waren einfach nicht die saubersten und hatten auch nicht immer Zeit dafür, sie kannten sich auch nicht damit aus, mit was man am besten putzte.

B.I zeigte ihr die mickrige Ausbeute an Putzmitteln, die sie besaßen und kratzte sich am Hinterkopf, dabei sah er zu ihr.

Katie sieht heute so niedlich aus, aber richtig hübsch. Ich sehe sie echt gerne an. Mein Herz rast schon wieder so.



"Hast du dich schon eingelebt?", fragte er nach.

Zum Glück öffnete ihr Hanbin die Tür und sie war erleichtert. Vielleicht machte sie sich doch einfach zu viele Gedanken über alles. Was sollte schon groß passieren? Sie waren ja nur Freunde die sich ein paar Mal geküsst hatten. Am besten sie dachte nicht darüber nach, denn sonst bekam sie wieder richtig Panik und sie musste sich auf die Arbeit konzentrieren da sie das Geld brauchten. Das hier durfte sie nicht wegen ihrer Männerscheu verlieren.

"Hi", brachte sie raus und dann wurde sie auch schon von ihm Umarmt. Eigentlich hatte sie vorgehabt ihm nicht mehr näher zu kommen, das war dann wieder mal richtig missglückt. Außerdem traute sie sich einfach nichts zu sagen. So wie immer. Sie würde einfach immer so eine feige Nuss bleiben. Ohne ihre Schwester war sie einfach aufgeschmissen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie sich einfach zu oft hinter ihrer Schwester versteckt hat und ihr alles überlassen hat.

Es war nur eine Umarmung. Kein Kuss! ich muss mir einfach wieder einreden, dass er schwul ist. Vielleicht kann ich dann besser mit ihm umgehen.

Während sie nach drinnen gingen erklärte er ihr wo die Putzmittel waren. Es war eine ziemlich mickrige Ausbeute. Mit dem allein sollte sie putzen, aber er klärte sie noch auf, dass sie auch Sachen kaufen durfte.

"Dann muss ich nachher dringend einkaufen, weil ein paar wichtige Sachen fehlen", sagte sie aufgeregt und strich ihre Haare hinters Ohr.



Lieb erkundigte sich Hanbin ob sie sich schon eingelebt hatte.

"Ja.. es ist ziemlich lebendig alles. Es ist sehr viel los mit den Mädels", gab sie ihm als Antwort.



"Wo soll ich als erstes beginnen? Ich könnte heute 3 Räume machen, wenn ich es schaffe. Also je nachdem was ich machen soll"

"Das kann ich gut verstehen, dass es lebendig ist. Bei uns ist auch meistens was los. Aber gut, dass jeder von uns mittlerweile viele eigene Termine hat. Früher sind wir rund um die Uhr aufeinander gehockt. Hier Zuhause und dann beim Training auch noch. Das war echt anstrengend."



Heute hatte er richtig gute Laune, weil er sie sah.

Katie erkundigte sich, wo sie anfangen sollte und erzählte ihm, dass sie vielleicht drei Räume schaffen würde.

"Das Wohnzimmer und die Küche wären auf jeden Fall dran. Bei den Zimmern kannst du dir aussuchen, was du machen willst. Aber du kannst die Zimmer sonst auch beim nächsten Mal machen."

Auf jeden Fall würde sie genug zu tun haben überall, denn es gab auch noch zwei kleine Badezimmer.

"Achso", fiel ihm gerade ein und er ging zum Tisch. Darauf lag ein Dienstvertrag und die Schlüssel zur Wohnung.

"Einmal der Vertrag. Du kannst ihn dir in Ruhe durchlesen, da steht dann drin, wie viel zu bekommst und sowas wie eine Geheimhaltungsklausel. Das ist ganz normal. Der eine Schlüssel ist für die untere Tür und der andere für hier oben. Es ist ja nicht immer jemand von uns Zuhause und damit du nicht umsonst kommst, kriegst du natürlich deinen eigenen."

Im Vertrag stand drin, dass sie im Monat 24 Stunden arbeitete und sich die Zeit frei einteilen konnte. Ob sie jetzt dreimal in der Woche für jeweils zwei Stunden, oder zweimal in der Woche für je drei Stunden kam, war dann einfach abzusprechen. Doch sie wurde sehr gut bezahlt. Für das Putzen alleine bekam sie umgerechnet 1300 € Netto. Dazu zählte einfach alles, was mit der Ordnung und Sauberkeit zu tun hatte. Die genauen Aufgaben waren aufgelistet. Wäsche zählte auch dazu. Was allerdings nicht dazu gehörte war einkaufen oder kochen. Solche Dinge musste sie nicht tun.

Katie bekam genug Geld für die Arbeit und sie konnte sich vielleicht noch etwas anderes suchen, wenn sie mehr Geld brauchte. Zeit hätte sie sicher genügend, da es nicht viele Stunden bei ihnen waren. Wenn sie mehr Zeit brauchen sollte, würden sie schauen, wie es passt und zeitlich hinhauen würde.



"Wenn du Durst hast, dann kannst du jeder Zeit etwas trinken. Lass nur keine Leute rein, bei denen du nicht von uns Bescheid kriegst, dass sie reindürfen. Fotos machen darfst du keine und auch keine privaten Dinge mitnehmen. Aber das muss ich dir eigentlich gar nicht erklären. Ich kenne dich ja und vertraue dir", sagte er.

"Du kannst gerne öfter kommen, wenn ich auch Zuhause bin. Dann würde ich dich mehr sehen", gab er zu. Ja, er wollte sie echt gerne sehen.

"Okay! Ich werde mal sehen wie weit ich komme", meinte sie und nickte ihm zu, weil er noch weiter redete.



Er musste ihr noch wichtige Dinge erklären. Währenddessen musterte sie ihn genauer.

Sieht er heute extra besser aus oder ist es nur, weil er nachher noch einen Termin hat? Besser ich denke nicht mehr darüber nach, weil es mir egal sein sollte. Er braucht mir nicht zu gefallen er ist nur ein Freund...

Mit ihm ging sie dann zum Vertrag. Diesen durfte sie dann unterschreiben und sich die Schlüssel mitnehmen. Schließlich durfte sie jederzeit putzen kommen, wenn sie Zeit hatte. Katie war selbst gespannt wie sie sich bei ihm in der Wohnung schlug. Sie hoffte einfach, dass sie niemanden halbnackt oder nackt sehen würde. Das wäre ihr schlimmster Albtraum.

"Danke. Die mache ich an meinen Schlüsselbund, damit ich sie nicht verliere", entgegnete sie ihm.



Aufmerksam hörte sie ihm zu und versuchte sich alles gut zu merken.

Das sind ganz normale Sachen die ich nicht machen würde. Also ist das nicht so schwer.

"Meinst du öfters kommen zum putzen oder einfach so?", fragte sie nach, weil sie es nicht genau verstanden hatte.



Wenn er Zeit hat komme ich einfach putzen, dann können wir nicht viel reden. Das wäre ein gute Idee. Irgendwie bin ich ein schlechter Mensch, weil ich ihn nicht mehr so sehen will. Ich habe Panik, dass er mich auf die Knutscherei anspricht. Was ist, wenn er mich Korb obwohl ich keine blöden Absichten habe? Das wäre einfach nur unangenehm.

"Eigentlich meinte ich zum Putzen, aber du kannst auch so gerne vorbeikommen. Oder wir machen so mal was gemeinsames", schlug er vor.

Er dachte daran, wie schön das gemeinsame Wandern mit ihr gewesen war. So etwas wollte er gerne wieder mit ihr machen. Oder andere Dinge. Seitdem er sich eingestand, dass er verliebt war, war er sehr kreativ beim Liederschreiben, immer wieder fielen ihm Dinge ein.

Dass sie momentan lieber Abstand zu ihm haben wollte, ahnte er nicht.



"Heute habe ich leider keine Zeit. Nachher muss ich noch weg, weil ich Termine habe. Aber wir sehen uns sicher nochmal. Ich zeige dir noch kurz die anderen Räume. Wenn du irgendwelche Fragen hast, dann schreib mir einfach, okay?"

Hanbin ging mit ihr durch die Wohnung und zeigte alles. Es sah halt aus wie eine typische Männerwohnung. Eine in der viele Männer lebten.

Weil Hanbin dann gleich mal weg musste, zeigte er ihr noch kurz die restlichen Räume. Da wurde ihr dann doch schon schlechter, weil es nach sehr viel Arbeit aussah. Wie sollte sie das alles schaffen aufzuräumen in nur 24 Stunden im Monat? Dann musste sie einfach immer das wichtigste machen.  Oder einige Überstunden um normale Verhältnisse zu bekommen. Da war sie froh, dass nur Karina und Winter bei ihnen so unordentlich waren.

"Falls etwas ist dann schreibe ich dir einfach", stimmte sie zu.



Als sie fertig waren, musste auch Hanbin schon los und sie verabschiedeten sich voneinander. Sie war froh, dass keiner zuhause war, denn so musste sie mit keinem reden und sie konnte schnell ihre Arbeit erledigen. Die beiden Räume schaffte sie und ein kleines Bad was sie putzte. Den Rest machte sie einfach nächste Woche. Das würde einige Stunden in Anspruch nehmen, aber da konnte sie auch nichts dafür, wenn es dort so zuging. Den Vertrag unterschrieb sie nachdem sie alles gelesen hatte und die Schlüssel steckte sie an ihrem Schlüsselbund. Gut gelaunt und erleichtert ging sie nach Hause, weil alles so super gelaufen war.