Zimmer von Suho

Am nächsten Morgen wachte er auf. Hana lag nicht mehr auf der Couch, stellte er fest. Heute fühlte er sich ein bisschen besser, aber gut ging es ihm noch immer nicht. Nachdem er sich aufgerafft hatte, ging er erstmal ins Badezimmer um sich zu duschen und sich frisch zu machen. Nachdem er sich frische Sachen angezogen hatte, stapfte er erschöpft nach unten.

Nachdenklich kam er in sein Zimmer und setzte sich auf das Bett. Wieso war es so durch den Wind? Hatte er zu wenig Schlaf? Gerade als er aufstehen wollte, klopfte es in seinem Zimmer.

"Du kannst reinkommen", sagte er etwas lauter.

Zwar wusste er nicht wer es war, aber jemand von den Mitgliedern bestimmt. Hana war sicher in der Küche beschäftigt.

Es war Sehun der vor der Tür stand und klopfte. Nachdem er die Erlaubnis hatte in sein Zimmer zu gehen, machte er das auch.

"Hast du kurz Zeit für mich?", fragte Sehun direkt.



Weil er nicht um den heißen Brei reden wollte, wollte er es gleich hinter sich bringen. Dieses mal würde er ihm erzählen, dass er mit Hiromi zusammen war. Sehun nahm Platz und sah ihn an.

"Vielleicht konntest du dir es schon denken oder auch nicht, aber kannst du dich noch erinnern als wir in einem Ramenlokal waren? Du kennst doch noch Hiromi oder?"

Sehun trat ein und wollte mit ihm über etwas wichtiges reden. Suho nickte ihm zu und schon setzte sich Sehun auf die Couch.

„Natürlich kann ich mich daran erinnern. Hast du sie wieder getroffen?“, fragte er interessiert.

Das die beiden sich toll fanden, war nicht zu übersehen. Aber das die beiden schon ein Paar waren, daran dachte er nicht. Immerhin hatte er keine Ahnung das sie sich schon mehrmals getroffen hatten und Nummern ausgetauscht haben.

„ist irgendetwas vorgefallen weil du so Ernst bist?“, meinte er jetzt besorgt.

Hat sie vielleicht einen Freund und hat die beiden zusammen gesehen?

Sehun wusste gar nicht wie er ihm das sagen sollte. Ein bisschen unangenehm war es schon, aber es freute ihn auch zugleich endlich Suho davon zu erzählen.

„Du kannst dich an sie erinnern? Das ist gut. Ich mag sie echt gern.“, sagte er schüchtern und lächelte dabei.



„Ja, ich habe sie schon öfters getroffen und wir schreiben uns täglich. Wir sind schon länger ein Paar. Ich wollte dir das sagen. Natürlich weiß der Manager schon länger Bescheid. Sonst haben wir es noch keinem erzählt. Hiromis Schwester weiß es auch noch. Behalt das erstmal für dich.“, erzählte er ihm und kratzte sich am Hals.



Wann genau sie es den anderen verkünden wollten, wusste er selbst noch nicht.

„Ihr seid zusammen?!“, fragte er erstaunt.



„Das freut mich für euch. Ihr passt sehr gut zusammen. Ich gratuliere dir von ganzem Herzen. Und weshalb warst du dir sicher, das sie die richtige ist?“, fragte er nach.

Suho stand vom Bett auf und setzte sich zu Sehun und legte einen Arm um ihn.



„Ich bin froh, dass du jetzt glücklich bist und du dich gut mit ihr verstehst.“

Der Leader kam zu ihm rüber und legte seinen Arm um ihn. Das sich Suho freute, freute ihn umso mehr.

Er findet wir passen gut zusammen? Vielleicht denken ihre Eltern das ja auch später, wenn sie von mir erfahren und mich kennen lernen.

„Da gibt es vieles was ich an ihr toll finde. Wir haben so vieles gemeinsam. Sie ist extrem hübsch und sehr talentiert. Hiromi kann kochen und wir verstehen uns gut weil sie und ich einen Hund haben. Ich habe noch nie so eine atemberaubende Frau getroffen. Ich könnte stundenlang nur in ihre Augen sehen. Und wenn ich sie berühre, pocht mein Herz wie verrückt und ich kann kaum Atmen.“, schwärmte er ihm vor.

Er hätte ihm noch vieles erzählen können, aber er wollte erstmal etwas essen. Sein Magen fing schon an sich bei ihm zu melden.

„Wir sollten nach unten gehen. Hana hat für uns gekocht. Das habe ich vorher gerochen. Wie immer sicher super lecker.“

Die beiden gingen nach unten in die Küche.

Nachdem Suho fertig war mit seinem Training, ging er duschen und zog sich um. Als er aus dem Zimmer gehen wollte, traf er schon Xiumin und die beiden machten sich gleich auf den Weg ins Museum.

Es war ein einfaches Essen, aber sehr lecker, was sie zubereitet hatte.

Mit dem Tablett in den Händen kam sie hoch und öffnete die Tür von seinem Zimmer.

„... Bist du schon fertig mit duschen?“, fragte sie, als sie ins Zimmer reinging. Da stellte sie es auf dem Couchtisch ab. Man konnte es gut von dort aus essen. Dann setzte sie sich hin.

Gerade als er ins Zimmer kam, saß Hana schon auf der Couch und das Essen stand auf dem Tisch. Bis jetzt hatte er sein Hemd noch nicht zugemacht, weil er dachte sie würden unten essen.




„Wir essen hier? Gute Idee.“, sagte er und knöpfte sein Hemd zu. Dann setzte er sich zu ihr.

Mich wundert es wirklich das sie noch keinen Freund hatte. Sie ist sehr interessant und man kann von ihr viel lernen trotz ihrem Alter.

„Danke, fürs kochen“, bedankte er sich und lächelte sie an.

Die Verliebten fingen an zu essen und er beobachtete sie.

Ihr Mund öffnete sich ein wenig, als er reinkam und sie seinen trainierten Bauch sehen konnte.

Es ist nicht verboten hinzusehen... wir sind zusammen, früher oder später... la la la, darüber denke ich jetzt bestimmt noch nicht nach!

„Ich habe nicht gewusst, ob noch jemand da ist oder ob jemand kommt. So sind wir doch mehr ungestört“, erklärte sie und sah ihm zu, wie er anfing zu essen. Sogar beim Essen war er attraktiv, egal von welchem Blickwinkel sie ihn sah, er war hübsch, durch und durch.

Hana tunkte etwas von dem Fleisch in die Soße und legte es mit etwas Reis in das Salatblatt. Das drückte sie behutsam zu einem kleinen Päckchen zusammen und hielt es ihm hin.

„Hier... das ist für dich!“, sagte sie und wollte ihn füttern. Das gehörte dazu, wenn man sich mochte fand sie.

Es stimmte, dass Hana für ihr Alter sehr reif war, deshalb kam es ihr selbst möglicherweise nicht so extrem vor, dass sie doch einige Jahre auseinander waren.

Hana war extrem fürsorglich und hielt ihm Essen hin, weil sie ihn füttern wollte. Er fand es echt lieb von ihr und er lächelte sie an. Mit seiner Hand griff er nach ihrer und sah zu ihr hoch.



Da sie alleine waren, wollte er die Zeit nutzen die sie hatten. Er näherte sich ihr und küsste sie zärtlich. Kurz darauf löste er sich von ihren Lippen und sah automatisch darauf.



Er selbst musste schwer ausatmen. Noch nie war ihm so etwas passiert.

Sie macht mich ganz verrückt, wenn ich in ihrer Nähe bin. Ihre Lippen sind so weich, das ich sie ständig küssen will.

Wieso isst er es nicht?, fragte sie sich zuerst, aber dann berührte er ihre Hand mit seiner und sah sie an.

War das wieder so ein Moment, würden sie sich küssen? Hanas Herz pochte sehr, als er ihr näher kam. Ihre Augen schlossen sich und sie genoss die Berührung ihrer beider Lippen. Es war ein wirklich sehr sanfter Kuss, der ein unbeschreibliches Gefühl in ihr auslöste. In ihrer Hand hielt sie noch immer das Essen und wäre seine Hand nicht an ihrer, würde es schon auf dem Sofa liegen.

Alles in mir spielt verrückt. Je mehr er mich berührt, desto nervöser ist mein Bauch... es kribbelt alles...

Als er aufhörte und sie ihn Atmen hörte, musste sie auch erst einmal Luft holen. Gerade war ihr sehr heiß, aber es fühlte sich so gut an. Sollte sie sich trauen ihn auch zu küssen? Das Verlangen danach hatte sie auf jeden Fall.

Langsam lehnte sie sich mehr zu ihm und dann küsste sie ihn ebenfalls sehr sanft.



Es war wieder ein tolles Gefühl, aber auch anders, weil es dieses Mal von ihr aus kam und sie aufgeregt war. Daran konnte sie sich gewöhnen. Mittlerweile hatte sie ihren Arm nach unten gleiten lassen.

Sie löste nun den Kuss und lächelte verlegen vor sich hin. Hana hatte schon davon gehört, dass frische Pärchen sich viel küssten und bisher hatte sie es nicht verstanden, aber nun konnte sie nachvollziehen, dass man den Drang danach hatte.

„Mein Herz schlägt so schnell...“, offenbarte sie ihm und sah ihm in die Augen, ihre Atmung war sehr schwer, weil alles so neu für sie war.

Völlig unerwartet küsste sie ihn auch sanft. Innerlich kribbelte und pochte alles in seinem Körper. Seine Aufregung versuchte er zu überspielen. Zwar hatte er schon eine Freundin gehabt, aber bei ihr war es ganz anders. 

„Nicht nur deins“, gab er zurück und nahm das Essen aus ihrer Hand und stopfte es sich in den Mund.

Warum möchte ich sie ständig küssen. Ich muss damit aufhören. Ich wollte sie ja nicht überfordern.

„Soll ich dir auch eins machen?“, fragte er nach.

Heißt das, sein Herz rast auch so, wie meins?

So lieb wie Suho war, aß er auch noch das Essen, was sie für ihn hergerichtet hatte und fragte sie, ob er ihr ebenfalls etwas machen sollte.



„Gerne!“, antwortete sie ihn sofort, ließ sich dann aber nach hinten fallen, so dass sie mit dem Rücken auf der Couch lag. Ihre Hand hielt sie an ihre Brust, genau dorthin, wo ihr Herz war.

Wie kann man nur so umwerfend aussehen, wenn man etwas kaut? Im wahrsten Sinne des Wortes, es hat mich umgeworfen... ich werde noch an einem überanstrengten Herz sterben, wenn das so weiter geht. Wie halte ich das aus, wenn ich Zuhause bin?

Von dort aus wo sie lag sah sie ihn an, hielt sich dann aber die Hände vor ihr Gesicht, weil er einfach zu gut aussah. Vorher fand sie ihn schon lange sehr attraktiv, aber jetzt waren sie zusammen und er war noch hübscher als zuvor.

„Tut mir leid...“, entschuldigte sie sich, aber wusste nicht, wie sie ihm erklären sollte, weshalb sie sich die Augen verdeckte.

Nach ihrer Antwort stellte er auch etwas zusammen, was er gern aß und drehte sich zu ihr um. Sie hielt sich gerade die Augen zu und das fand er richtig niedlich und musste lachen.



Was macht sie? Ist sie so erschöpft?

„Bist du Müde?“ fragte er nach und wuschelte mit seiner freien Hand durch ihre Haare.

Sogar ihre Haare sind weich wie Seide.

„Willst du mich von mir gefüttert werden?“, fragte er und grinste sie an.

Er wuschelte ihr durch die Haare und fragte ob sie nicht von ihm gefüttert werden wollte. Sofort setzte sie sich wieder auf und öffnete ihren Mund.

„Doch, ich... ehm... nein ich bin nicht müde. ...Du siehst gut aus, wenn du kaust... deshalb musste ich wegsehen!“

Hana öffnete wieder ihren Mund, weil sie wollte, dass er ihr das gab, was er gemacht hatte.

Ach Mist, davon kann ich Jackson nichts erzählen, weil er durchdrehen würde, ich selbst drehe ja schon durch! Ist es richtig ihm nichts zu sagen? Naja, er wird damit klarkommen müssen.

"Ahhh.. Deshalb?", fragte er nach und lächelte, dabei versuchte er nicht rot zu werden.



Warum war sie einfach so niedlich? Am liebsten hätte er sie geknuddelt, weil sie sich immer so süß verheilt. Nachdem sie brav ihren Mund öffnete, schob er das Essen vorsichtig in ihren Mund. Jetzt machte er sich auch eines und schob es sich in den Mund.



"Dein Essen schmeckt einfach immer lecker", schwärmte er.

Die zwei fütterten sich gegenseitig, als sie damit fertig waren, sah er Hana an.

"Leider, habe ich nachher gleich einen Termin, aber wir sehen uns in den nächsten Tagen bestimmt wieder. Du kannst mir jederzeit schreiben, wenn du etwas brauchen solltest. Natürlich kannst du mir so auch einfach schreiben.", erklärte er ihr und lächelte sie an.

"Hm, deshalb...", wiederholte sie und sah ihn verlegen an.



"Danke, ich habe auch einen Grund mich zu bemühen!"

Nie hätte sie sich vorstellen können, dass es sich so toll anfühlte mit jemandem glücklich zu sein. Hana war kein trauriger Mensch oder so, aber dass ihr der Kontakt zu Menschen fehlte, merkte sie schon. Deshalb war das jetzt einfach eine ganz andere Art glücklich zu sein. Leider hatte Suho nicht den ganzen Tag Zeit, was sie absolut verstehen konnte.

"Das werde ich machen! Ich schreibe dir."



Sie fand es schade, dass sie nicht mehr Zeit zusammen hatten. Aber sie musste das so oder so erst einmal verarbeiten, was alles passiert war. Die Geständnisse, die Küsse, die Beziehung. Ihr war klar, dass sie sich nicht jeden Tag sehen würden, aber das wusste sie vorher auch schon. Was sie aber vorher nicht gewusst hatte, war, dass ihr Körper und ihr Kopf total durchdrehen würden. In ihrem ganzen Leben hatte sie solche Gefühle noch nie erlebt und musste erst lernen damit umzugehen.

Weil sie das Geschirr auch noch spülen mussten, nahm sie es mit nach unten und machte es in der Küche sauber. Suho hatte sich schon von ihr verabschiedet und mit einem dauerhaften Lächeln im Gesicht machte sie ihre restlichen Arbeiten noch fertig. Dann ging sie irgendwann nach Hause und reflektierte diesen Tag.

Die beiden schlichen in sein Zimmer und er schloss hinter sich die Tür. Mit dem Schlüssel sperrte er ab, damit sie ungestört waren. Sie legten sich ins Bett und er deckte sie zu. Mit seinen Fingern strich er ihre Haare vom Hals und gab ihr ein Küsschen dort hin.

„Brauchst du etwas? Hast du Durst?“, fragte er sie fürsorglich.

Weil sie momentan mit ihren Gedanken sehr abgelenkt war, dachte sie gar nicht daran, dass sie alleine in seinem Zimmer waren und nebeneinander lagen. Sonst hätte sie sich mit Sicherheit schon etwas dabei gedacht, aber jetzt nich und das war auch gut so, denn so konnte sie seine Nähe und seine Warmherzigkeit genießen. Suhl war ein Freund, wie er im Buche stand, perfekter könnte er gar nich sein.

Sie lagen sich mit ihren Gesichtern gegenüber und Hana sah ihn an. Bestimmt war ihr Gesicht total verweint, was nicht verwunderlich war, denn sie hatte auch viel geweint.

„Danke, dass du für mich da bist“, sagte sie aufrichtig und griff nach seiner Hand. „Ansonsten brauche ich nichts, danke dir. Ich will einfach nur bei dir sein gerade.“

Nachdem sie sich beruhigt hatte, ging sie nach Hause und Suho gab ihr für die nächsten zwei Tage frei und sie nutzte die Zeit auch, um zu versuchen ihre Mutter zu erreichen, doch das erfolglos gewesen. Sie wollte nicht errreicht werden und Hana konnte nichts machen. Aber sie fing an die ganze Sache nun anders zu begreifen und zu verarbeiten. Jackson hatte sie davon nichts erzählt, denn er würde ihr mit Sprüchen kommen wie: Das dachte ich mir, ich hab’s gewusst, wieso hast du das gemacht, ich geb dir das Geld. Und das wollte Hana nicht. Aber sie wollte ebenfalls nicht, dass Suho ihr das Geld gab, immerhin war es ihr Fehler gewesen und nicht seine. Abgesehen von dem allen, war Hana aber froh darüber, dass sie Silvester bei ihnen verbringen durfte und nicht alleine Zuhause.

Sonntag, 21.02.2021

Kai trug Ahris Gepäck rein in Suhos altes Zimmer. Es sah seit langem mehr aus wie ein Gästezimmer, da Suho inzwischen seine privaten Sachen alle in der Wohnung hatte. Vorsichtig stellte er das Zeug ab und setzte sich mit Ahri auf das Bett.



"Was ist los? Wieso willst du bei uns bleiben? Ist etwas passiert?", fragte er sie.

Dass sie einfach nicht mehr zunahm fiel ihm selbstverständlich auf und ständig sorgte er sich darum, dass sie irgendwann mal zusammenbrach.



"Isst du genug? Du wirst immer dünner. Nachher gibt es erstmal was zu Essen für dich!!"

Nachdem sie sich von Gikwang verabschiedet hatte, ging sie mit ihrem Bruder in Suhos Zimmer. Leider sah es gar nicht mehr nach ihm aus und seine Sachen fehlten auch. Echt schade, denn sie hätte bestimmt ein Shirt mitgehen lassen. Aber da konnte man ja nichts machen.

Nun setzten sich die beiden aufs Bett. Ihr Bruder fragte nach ob etwas los war? Da konnte sie ihm wieder richtig viel erzählen. Sonst machte sie alles heimlich und redete nie mit jemanden über ihre Probleme, doch seit den Therapien traute sie ihrem Bruder immer alles an. Wenn sie merkte, dass sie wieder etwas machen wollte was nicht gut für sie war meldete sie sich bei ihm.

Dann wollte er auch noch wissen ob sie genug aß. Natürlich aß sie nicht annähernd so viel wie sie überhaupt sollte. Das mit Jungkook nervte sie einfach so und sie ließ deshalb ständig alles an ihrem Körper aus.

„Ich glaub ich bekomme wieder einen Rückfall. Deswegen bin ich gleich gekommen“, sagte sie erstmal und kämpfte mit den Tränen.



„Er ist einfach unser neuer Nachbar. Gestern auf der Party hat sich rausgestellt, dass JK nebenan wohnt. Jetzt sehen wir uns jeden Tag, wenn wir aufstehen. Ich will das nicht! Warum muss ich ihn immer sehen? Ich hasse ihn einfach so! Er soll aus meinem Leben endlich verschwinden!“, sagte sie und heulte sich jetzt einfach an Kais Schultern aus.

„Dann tut er einfach so als wäre nichts. Bei jedem anderen hat er sich entschuldigt nur bei mir nicht“, schluchzte sie.



„Warum muss mein Leben so scheiße sein? Ich will nicht wieder ausziehen. Mit den Mädels bin ich richtig glücklich und jetzt kommt er einfach wieder aus dem nichts“

Sie weint fast!

Besorgt hörte er ihr zu, als sie davon erzählte, dass sie glaubte einen Rückfall zu bekommen. So etwas hatte er sich schon gedacht, weshalb sollte sie sonst dort wohnen wollen?



Er? Wer ist er?, fragte er sich, bevor sie seinen Namen erwähnte.



"Was? Jungkook ist euer Nachbar?", wiederholte er aufgebrachter. Kai dachte sich verhört zu haben, aber so wie sie davon redete, stimmte es wirklich. Konnte es einen so großen Zufall überhaupt geben? Wieso lebte er neben ihnen? Wurde da nicht erst ein Haus gebaut? Also war das seines?

Ahri weinte sich aus und er nahm sie in seinen Arm. Jongin wollte für seine Schwester da sein, wenn es ihr schlecht ging. Und er konnte das auch verstehen, denn die Sache mit Jungkook hatte ihr echt hart zugesetzt.

"Hey, dein Leben ist nicht scheiße, rede dir sowas nicht ein. Mit dir geht es bergauf. Die letzten Wochen ist es sehr gut gelaufen, oder nicht? Du hast jetzt sogar Freundinnen und so viel, wie du schon von ihnen erzählt hast, würden sie ihm sicher sofort an die Gurgel springen, wenn etwas passiert. Du lässt dir dein Leben wegen ihm nicht schon wieder versauen, weil du stärker bist als das. Und wenn du willst, dann gehe ich zu ihm und verpasse ihm noch eine!"

Das würde er tun, aber auch nur für sie. Zum Glück hatte den Schlag damals niemand mitbekommen. Und glücklicherweise hatte JK ihn auch nicht angezeigt deshalb. Aber wenn er es wagen sollte, seiner Schwester noch einmal weh zu tun, dann würde er es wieder tun, ihn erneut schlagen.



"Du ziehst sicher nicht aus. Bleib ein bisschen bei uns, das ist gar kein Problem. Aber dann gehst du wieder zurück. Lass ihn nicht sehen, dass du schwach bist, weil du bist stärker, als du denkst."

Ihr liebevoller Bruder versuchte sie zu trösten und sie zu ermutigen. Sie sollte einfach so weiterleben wie bisher. Konnte sie das, wenn sie ihm jeden Tag ins Gesicht sehen musste? Vielleicht sollte sie einfach alles von ihm ausblenden. Indem war sie ja wirklich gut. Was erhoffte sie sich von ihm? Es würde nichts mehr von ihm kommen. Also wieso heulte sie dann so herum. Sie wischte ihre Tränen ab und versuchte stark zu sein. Sie war stark genug um ihn einfach aus ihrem Leben zu löschen.

"Ich dachte ich hätte das schon verkraftet, aber als ich ihn gesehen habe, ist wieder alles hochgekommen. Der ganze Hasse einfach und die Gefühle. Ich war extrem freundlich zu ihm und habe ihn nicht geschlagen. Hoffentlich nervt ihn das zu Tode"



"Du hast Recht er kann mir einfach am Arsch vorbeigehen. Ich muss einfach nach vorne blicken"



"Woher kennst du eigentlich Gikwang? Ich habe in der Bar, bei Jay gearbeitet und da haben wir uns kennengelernt. Keine Ahnung wieso, aber er wollte andauernd, dass ich mit ihm eine Beziehung anfange. Er hat einfach nicht locker gelassen, deswegen habe ich dann nachgegeben. Gestern wäre sogar fast was gelaufen, aber während ich mir meinen BH ausgezogen habe, hat uns Jungkook einfach zugesehen. Das ist mega krank gewesen. Ich will einfach nicht wissen wie lange er uns schon beobachtet hat. Die Sau hat mich einfach halbnackt gesehen. Das ist so ekelhaft. Als ich es gesehen habe, habe ich mich sofort versteckt. Normal ist sowas echt nicht"



"Wegen dem Arsch kaufe ich mir sicher keine Vorhänge. Als ob ich mich wegen ihm dahinter verstecke. Ich will in meinem Zimmer leben können und machen was ich will. Für mich ist er einfach gestorben und unten durch!"

"Das ist die Ahri, die ich kenne!", sagte er freudig, als sie voller Elan meinte, dass sie einfach nach vorne blicken musste.

"Du kannst immer zu mir kommen, wenn es wieder Probleme gibt. Und wenn es sein muss, dass zeigen wir ihn an, ganz egal was."

Schnell wechselte sie das Thema auf Gikwang. Sie wollte wissen, woher er ihn kannte und erzählte ihm gleich die Geschichte, wie sie ihn kennen gelernt hatte. Bei ihrer Geschichte sollte es ihn echt gar nicht mehr wundern, wieso sie immer an solche Männer geriet. Lernte sie denn nicht daraus? Nur weil jemand nicht locker ließ, einfach nachgeben?

Aber sie hörte nicht auf zu reden und sprach sogar davon, dass gestern wohl mehr gelaufen wäre, hätte JK sie nicht beobachtet. Kai wusste nicht, ob er ihn dafür hassen oder dankbar sein sollte. Es war ein Unding jemanden zu beobachten, vor allem, wenn die Person nackt war. Aber bevor er Geschichten darüber hörte, wie sie mit einem Mann Sex hatte, da war ihm das lieber.



"Ok, wow, wow, wow. Das ist viel auf einmal. Also zuerst einmal, so detaillierte Geschichten muss ich nicht unbedingt hören. Also wann dich wer nackt sieht meine ich und auch, wann du mit wem... naja."

Kai war nicht der Typ Mann, oder Bruder, mit dem man über Bettgeschichten und so etwas reden konnte.

"Gikwang habe ich ein paar Mal gesehen. Ich kenne ich nicht besonders gut, aber ich weiß, dass er auch ein Mann ist, von dem du besser die Finger lässt. So viel ich weiß, geht es ihm auch nur um das Körperliche und nicht um etwas ernstes."

"Aber du hast gesagt du hörst mir zu, wenn ich Probleme habe und das sind Probleme. Ich hätte alles viel genauer erzählen können und hab es schon fast alles für mich behalten", gab sie zurück.



Also hat er mich auch wieder belogen? Alter.. dann behalte ich mir fix die Sachen. Geschenkt ist geschenkt.

"Läuft bei Misaki und dir nicht so viel, weil dir das alles so peinlich ist?", wollte sie dann wissen.

Vielleicht haben die beiden es noch nicht mal getan und deswegen ist ihm das alles so unangenehm. Auf was die alle immer warten? Wenn ich jemanden liebe will ich sowas ja umso mehr.

"Warum bin ich immer nur ein Arschlochmagnet? Das regt mich so auf! Jetzt kann ich mir wieder überlegen wie ich mit ihm Schluss machen soll. Was ist, wenn er mir dann ständig hinterher rennt?"



Von den Geschenken erwähne ich lieber nichts.. muss ja keiner wissen.

"Ich bin wahrscheinlich wieder viel zu weich geworden bei allem. Ich muss mit allem viel radikaler wieder umgehen. Bin ja echt schon zu einer Heulsuse geworden. Das muss enden! Ich will jetzt Essen bestellen und kein Wort mehr über die Ärsche verlieren"

"Das stimmt. Ich höre dir auch zu. Du kennst mich aber, mir sind gewisse Dinge unangenehm", sagte er und kratzte sich am Kopf. Im Gegensatz zu ihr war er ziemlich unschuldig. Zwar wirkte er auf der Bühne immer ganz anders, aber er war privat einfach richtig lieb und meistens schüchterner.

Bei ihrem Kommentar war es ihm richtig unangenehm und er verteilte eine leichte Kopfnuss an seine liebevolle Schwester.



"So ist das nicht. Ich rede einfach nicht über solche Sachen. Zwischen Misaki und mir ist alles bestens!"

Ahri sah es selbst ein, dass sie immer solche Idioten anzog und wusste, dass sie ihn wieder loswerden musste.

"Sag ihm einfach, dass du keine Lust auf die Beziehung hast. Du brauchst keine Männer, um glücklich zu sein. Du hast deine Familie, du hast uns die Band. Und du hast jetzt Freundinnen. Wir unterstützen dich auf jeden Fall!"

Jetzt wollte sie essen und hatte keine Lust mehr über die dummen Kerle zu sprechen. Dabei half er ihr doch liebend gerne. Er musste sagen, dass sie sich mit Emilia öfter gut unterhalten konnte, als sie und Chanyeol noch zusammen gewesen waren, aber das war ja seit längerem schon vorbei. Umso besser fand er es, dass sie jetzt richtigen Kontakt zu anderen Frauen in ihrem Alter hatte, die sie auch so aufnahmen, wie sie war.

Die beiden gingen runter und bestellten gemeinsam mit den Mitgliedern etwas zu Essen, die auch Zuhause waren. Der Abend verlief gut und sie machte einen glücklichen Eindruck, es lenkte sie auf jeden Fall sehr gut ab.