Ballsaal

Sie kam her und es waren schon ein paar Gäste dort, zwar nicht viele, aber sie war nicht alleine.

Andrew war schon sehr aufgeregt, er wusste nicht wie Emma aussehen würde, deshalb ging er schon mal in den Saal. Dort konnte er Grace gleich entdecken und ging auf sie zu.

"Du bist auch schon hier? Das Kleid steht ihr echt gut.", gab er ihr als Kompliment.

Er fand wirklich das sie heute sehr schön aussah, aber so direkt konnte er ihr das auch nicht sagen. Sie war zwar seine Frau, konnte es aber trotzdem nicht sagen.

Andrew kam auf sie zu, er sah sehr gut aus in den Sachen, die er anhatte und gab ihr dann auch ein Kompliment, dass sie gut aussah.

"Ja, ich dachte mir, es hätte deinen Eltern sicher gefallen, mich so zu sehen... Ein blöder Gedanke, ich weiß, aber mir war danach. Ich bin schon hier, weil ich gespannt bin, welche Prinzen alle kommen."

Und ich frage mich, ob der Pirat auch kommt. Emma sollte mit ihm auch tanzen. Das, was sie erzählt hatte, hörte sich so echt an, ob es jetzt auch noch so ist?

Der Saal füllte sich schon und die Prinzen wurden angekündigt.

"Es dauert nicht mehr lange, dann kommt Emma, sie ist bestimmt aufgeregt."

Jen betrat nun den Ballsaal und ging direkt auf Grace und Andrew zu. Die Blicke der Gäste zog sie mit ihrem Kleid auf jeden Fall auf sich.

"Die Königin, verbeugt euch!", sprachen die Gäste.

Das gibt es ja nicht, sie hängt ja richtig an seinen Fersen, aber nicht mehr lange, wenn sie erst mal sieht, was ich für ein Kleid trage. Er hat dann nur Augen für mich.



"Hier duftet es schon herrlich nach dem Essen, findet ihr nicht auch?", fragte sie und grinste, "Achso, danke Grace für die Inspiration des Kleides. Ich sah es bei Euch und dachte mir dann, dass das doch eine tolle Idee für diesen Anlass hier ist. Findest du auch mein Schatz?", fragte sie nun ihren Mann.

Wow, das ist mal ein dramatischer Auftritt. Bist du wirklich so eifersüchtig, dass du der ganzen Welt deinen Busen zeigen musst, nur damit dein Mann auf dich aufmerksam werden soll?

Irgendwie ärgerte es Grace, dass Jennifer so ein Kleid trug. Jetzt sollte Andrew wirklich nur noch Augen für sie haben, doch das störte Grace ein wenig. Klar sie war nicht mehr mit ihm zusammen, schon lange nicht mehr, aber sie hatte das Gefühl, dass sie und er sich jetzt viel besser verstanden und, dass ihm doch etwas an ihr lag. Auch, wenn sie sich das nur einbilden sollte, fand sie es nicht schlecht.

"Ja, es riecht schon sehr angenehm... Und bitte, ich bin Euch gerne eine Inspiration. Nur wird Euch hier niemand dafür bezahlen", meinte sie hart, "Entschuldigt ihr mich bitte, ich werde mich kurz auffrischen gehen."

Es hörte sich wirklich gemein an, was sie sagte, aber sie und Jennifer verstanden sich wirklich nicht gut.

Es dauerte nicht mehr lange bis sie angekündigt wurde, deshalb stand sie schon vor der Tür und wartete nur noch mehr darauf, dass diese geöffnet wurde. Mit Herzklopfen und Nervosität versuchte sie gelassen zu wirken, aber wenn mann sie genauer betrachtete konnte man ihre Aufregung spüren. Das was sie sich jetzt wünschte war, das entweder ihr Vater oder ihre Mutter bei ihr war, aber das musste sie jetzt alleine schaffen. Wenn sie ehrlich war, hatte sie auch Angst, das sie niemand mögen würde.

"Und nun Prinzessin Emma Swan.", kündigte Benjamin der Bedienstete an.

Die Doppeltür wurde geöffnet und aufgeregt ging sie jetzt in den Saal und versuchte nett zu lächeln. Sie mochte es nicht, wenn sie im Rampenlicht stand. Ihre Haare hatte sich dann doch offen, weil sie sich dann sonst so eingeengt gefühlt hatte.



Sie konnte kurz ein paar Prinzen sehen, die sehr gut aussahen, aber sie ging weiter zu ihren Eltern.

"Papa, ich kann das nicht, ich bin so nervös. Ich will nicht die ganze Zeit im Mittelpunkt stehen."

Die Worte, die Grace ihr entgegen warf, waren richtig heftig gewesen.

Hat sie mich gerade als Prostituierte bezeichnet? Dieses miese Miststück wird dafür leiden.

"Hast du das gehört? Lässt du es zu, dass sie mich einfach so beleidigt und dann auch noch geht, als wäre nichts gewesen?", fragte sie ihn erst, doch dann wurde Emma angekündigt und sie kam dann zu den beiden.

Jen stellte ihre Laune sofort um, denn sie wollte ihrer Tochter nicht den Abend vermiesen.

"Schätzchen du schaffst das schon! Sieh dich erst einmal um, es sind sehr gut aussehende Prinzen hier. Und von den meisten sagt man sich auch, dass sie ihren Titeln alle Ehre machen. Soll ich dir einen vorstellen? Dann fällt es dir vielleicht leichter."

"Ja das habe ich gehört.", gab er noch schnell als Antwort, dann kam auch schon Emma.

Dieses mal war er wirklich froh, dass jemand die beiden unterbrach. Er mochte beide seine Frauen, wollte aber auch keine Beleidigen. Das Kleid von Jennifer fand er schon sehr verführerisch, aber bei einem Ball fand er es auch nicht so passend.

"Klar schaffst du das, sie beißen dich nicht. Du brauchst keine Angst haben, die sind auch nur Menschen.", sagte er und versuchte sie aufzumuntern.

Er sah jetzt Jennifer an, "Deine Mutter geht mit dir zu einem Prinzen und dann wird das schon. Sie hilft dir bestimmt.", meinte er und lächelte sie an.

"Dann nehmen wir uns doch mal einen der netten Herren vor."

Jen hakte sich bei Emma ein und die beiden gingen los. Sie kannte sich mit den Prinzen aus und zeigte ihr aus einer guten Entferung direkt den ersten.

"Das, meine Liebe, ist Prinz Philipp. Ein sehr attraktiver, charmanter Prinz. Seine Familie ist sehr in Ordnung, sie halfen und schon in Zeiten der Not. Wir sollten ihn mal ansprechen", meinte sie und dann gingen sie zu ihm.

"Prinz Phillip, es ist schön, dass Ihr gekommen seid. Wie wäre es, wenn Ihr die Prinzessin zum Tanzen auffordert? Oder wollt Ihr sie einfach hier stehen lassen?", fragte sie und grinste. Sie wusste schon, wie sie jemanden verkuppeln konnte.

Philipp war mit seinen Eltern dort und war schon gespannt auf die Prinzessin. Als sie die Treppe hinunter kam, war er wirklich überrascht von ihrem Aussehen. Er hätte sich nicht gedacht, dass sie so hübsch war. Gleich darauf ging sie aber zu ihrem Vater und ihrer Mutter. Einer der Bediensteten ging an ihm vorbei und er nahm sich etwas kleines zu essen und ein Getränk. Er war etwas nervös, denn er wollte wirklich mit ihr tanzen.

Dann kam sie mit ihrer Mutter auch zu ihm, was ihn überraschte.

"Guten Abend Majestät, Prinzessin", begrüßte er die beiden voller Anstand und nahm dann die Hand von Emma.

"Natürlich werde ich fragen. Möchtet Ihr tanzen?"

Nachdem Grace sich nicht nur frisch gemacht hatte, sondern sich auch noch ein neues Kleid anzog und sich neu frisieren lies, kam sie wieder in den Ballsaal. Wenn Jennifer Lust auf eine Schlammschlacht hatte, sollte sie sie auch bekommen. Grace war lange genug in der anderen Welt gewesen um zu wissen, was Männer an Frauen sehen wollten.



Die Männer im Saal sahen zu ihr, als sie rein kam und einer stellte sich gleich zu ihr.

"Mylady", begrüßte er sie, nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuss, "Ihr seht wirklich bezaubernd aus. Wie ist Euer Name?"

Grinsend sah sie den Mann an, der einfach zu ihr kam, "Mein Name ist Grace", antwortete sie ihm.

"Habt Ihr Lust zu tanzen?"

Bevor sie ihm antwortete, sah sie kurz zu Andrew, dann wieder zu dem Mann.

"Ich bedaure, aber es gab noch keinen Eröffnungstanz. Vielleicht komme ich später noch einmal darauf zurück. Entschuldigt mich bitte."

Sie ging von dem Mann weg, der dann auch wieder in der Menge verschwand, und stellte sich zu Andrew. Von dort aus suchte sie Emma mit ihren Blicken.

"Hat sie angefangen die Prinzen kennen zu lernen?", fragte sie den König.

"Guten Abend Prinz Phillip .", grüßte sie zurück und machte einen Knicks vor ihm. Danach nahm er ihre Hand und fragte sie nach einem Tanz.

"Sehr gerne.", sagte sie freundlich und die beiden gingen auf die Tanzfläche, kaum standen die beiden da, sahen sich an wurde sie auch schon angekündigt.

"Jetzt folgt der erste Tanz. Das tanzen ist nun eröffnet.", rief Benjamin.

Warum muss er alles ankündigen was ich mache? Das nervt richtig.

Die beiden fingen an zu tanzen, nach und nach fingen andere auch an zu tanzen.

"Seid Ihr auch so nervös?", fragte sie aufgeregt.

Er sieht wirklich gut aus, vor allem der Bart steht ihm richtig gut. Warum ist er noch nicht verheiratet?

Emma hatte sich die Prinzen nicht so hübsch vorgestellt, aber Phillip traf ihren Geschmack. Er war auf jeden Fall schon mal bei der engeren Auswahl dabei, sie hoffte nur, dass er sie auch hübsch fand.

Grace kam wieder zurück mit neuer Frisur und einem wunderschönen Kleid. Andrew war echt begeistert von ihr, er konnte kaum seine Augen von ihr lassen. Als sie einem Mann abwimmelte und auf ihm zukam fing er an ein wenig zu grinsen.



"Ja, sie ist mit Jennifer gerade zu einem Prinzen gegangen und so wie es aussieht, gibt es auch gleich den Eröffnungstanz. Willst du mit mir tanzen?"

Seitdem Grace hier war, hat er sich schon ein wenig verändert. Je mehr er sie kennen lernte, desto interessanter wurde sie.

Nachdem der Tanz der beiden angekündigt wurde, finden sie auch an zu tanzen. Es freute ihn, dass er den ersten Tanz mit ihr bekam.

"Um ehrlich zu sein ja, das bin ich. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Ihr so hübsch seid und, dass ich den ersten Tanz mit Euch tanzen kann. Es ist schön, dass Ihr nicht tot seid, man hörte bei uns, dass ihr nicht mehr am leben ward, aber dann kam diese Einladung mit der Nachricht, dass Ihr noch lebt."

Er hoffte, dass er jetzt nicht zu viel Blödsinn redete, aber er war aufgeregt.

"Euch scheint das mit der Trompete ziemlich viel zu sein, habe ich recht?"

"Ich wurde entführt und dann wurde ich gerettet, ich hatte echt Glück. Aber das ist jetzt vorbei.", sagte sie  freundlich.

Sie musterte ihn nochmal und freute sich darüber das er sie so hübsch fand. "Ihr seht übrigens auch sehr gut aus.", sagte sie etwas schüchtern und wurde ein wenig rot dabei.

Toll es fällt richtig auf, dass ich es nicht mag wenn ich so vorgeführt werde.

"Ist das echt so auffällig das ich es nicht mag im Mittelpunkt stehen will?", fragte sie und lachte.

Jetzt eröffneten Emma und Phillip den Tanz und Andrew fragte sie, ob sie mit ihm tanzen wollte. Sie überlegte, ob sie ja sagen sollte und entschloss sich dann einfach dazu ja zu sagen.

"Ja, ich möchte mit dir tanzen", antwortete sie dann.

Es war so, als wäre er wirklich ein anderer Mensch, als er es früher war. Natürlich konnte sie es nicht vergleichen. Jetzt war er älter, muskulöser, reifer und anziehender, richtig sexy. Sie wartete noch, bis er ihre Hand nahm, damit sie tanzen konnten.

"Gut, das freut mich Miss Swan.", sagte er charmant und nahm ihre Hand. Er zog sie auf die Tanzfläche und fing mit ihr zu tanzen an.

Irgendwie war er jetzt sehr aufgeregt, es war fast so als wäre er ein Teenager, aber es versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Er hatte seine Hand bei ihrem Rücken, seine Finger berührten dabei ihre nackte Haut. Schön langsam wurde ihm heiß bei ihr.

"Danke", sagte er und sah sie an, er konnte seine Augen gar nicht von ihr lassen.

"Naja, man merkt auf jeden Fall, dass Ihr Euch nicht daran labt im Mittelpunkt zu stehen. Aber das finde ich nicht schlimm, es zeigt mal eine andere Seite."

Die beiden unterhielten sich noch gut und dann stand einer der anderen Prinzen dort. Phillip machte natürlich Platz, dass sie noch die Möglichkeit hatte, sich mit den anderen Prinzen zu unterhalten und zu tanzen.

"Es hat mich sehr gefreut", meinte er und ging zum Buffet.

Die beiden fingen an zu tanzen, dabei legte er eine Hand an ihre Hüfte und die andere auf ihren Rücken. Die Berührung ließ etwas in ihr, wie einen Blitz durchfahren, es fühlte sich fast so an, als hätte sie Schmetterlinge im Bauch, aber das wollte sie nicht wahrhaben. Konnte das sein? Er war wirklich anders zu ihr und er berührte sie anders, als früher. Es fühlte sich einfach so männlich an.

Ich darf mich da nicht reinsteigern, das ist nicht gut. Es ist nur ein Tanz mit dem König.

Sie konnte durch seinen Anzug spüren, dass er kräftige Oberarme hatte.

"Meinst du, dass Emma heute jemanden finden wird?", fragte sie ihn und sah sich etwas um, ob Hook schon da war.

Lucas kam zu Emma und Phillip.

"Habt Ihr Hunger?", fragte er sie dann, nachdem sie und der andere Prinz fertig getanzt hatten.

Er fand, dass sie ein sehr schönes Aussehen hatte und auch nicht wie andere Prinzessinnen wirkte. Es war nicht nur seine Familie, die unbedingt wollte, dass er mit ihr redete, er wollte es auch selbst.

"Wenn nicht, wollt Ihr Euch mit mir ein wenig unterhalten?"

"Mach dir keine Sorgen. Sie ist eine hübsche junge Frau, natürlich findet sie jemanden. Die Kerle wären ja blöd, wenn sie nicht meine Tochter wollen würden. Ach tut mir Leid, ich meine unsere Tochter.", verbesserte er sich.

Grace hatte eine Wimper auf ihrer Wange. Die beiden tanzten jetzt langsamer, weil er sie wegwischen wollte. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Wange und wischte sie sanft von ihrer Wange weg.

"Ich wollte nur die Wimper wegmachen, ich hoffe das hat dir nichts ausgemacht."

Ich muss mich konzentrieren, ich verliere schon völlig den Verstand. Vielleicht ist es besser nach dem Tanzen auf Abstand zu gehen. Sie ist zwar meine Frau, aber ich weiß nicht ob sie auch etwas übrig für mich hat.

Er legte seine Hand wieder da hin wo er sie vorher hingelegt hatte.

"Ja, ich hoffe nur, dass es jemand ist, der sie glücklich macht", sagte sie und sah ihm direkt in die Augen. Dann wurden die beiden langsamer und er wischte ihr vorsichtig eine Wimper von ihrer Wange. Es war kaum auszuhalten, wie er sie berührte.

"Nein, das hat mir nichts ausgemacht, danke..."

Grace nahm ihre Hände jetzt von ihm weg, "Ich habe riesigen Hunger und sollte mal etwas essen. Danke für den Tanz."

Eilig verließ sie ihn und ging zum Buffet, doch ihr war so flau im Magen, dass sie nichts essen konnte, also ging sie aus dem Ballsaal hinaus.

"Nein, danke im Moment nicht. Ich bin gerade so aufgeregt ich bekomme keine bissen runter. Wir können uns unterhalten. Außer Ihr wollt euch noch kurz einen Snack gönnen.", sagte sie und lachte.

Der Prinz sieht wirklich gut aus, aber mal sehen ob er auch so eine tollen Charakter hat.

"Darf ich Euren Namen erfahren?", fragte sie interessiert.

Hoffentlich entscheide ich mich richtig.

Plötzlich nahm sie seine Hände weg und meinte sie hatte riesigen Hunger. Dann war sie auch schon weg, es war sehr froh darüber, weil sonst wäre er vielleicht weiter gegangen. Er richtete sich sein Jacket und holte sich etwas zu trinken.

Wenn das Jennifer gesehen hat, dann wird sich mich töten, aber es ist so über mich gekommen.

Nachdem er ein volles Glas in der Hand hatte, lehnte er sich an die Wand und beobachtete seine Tochter. Über Grace konnte er jetzt nicht nachdenken sonst würde er noch völlig den Verstand verlieren.

"Oh ja, das tut mir leid, ich bin Lucas. Das habe ich ganz vergessen, dass ich mich vorstelle. Ich werde später etwas essen. Wie gefällt Euch denn der Ball?"

Sie ist so hübsch und nett. Ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe. Ich dachte wirklich, sie wäre eine verwöhnte Zicke und blond. Aber sie wirkt wirklich wie das Gegenteil davon.

"Euer Schloss ist sehr schön und groß", sagte er, weil er nicht genau wusste, was er sagen sollte, "Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was ich sagen soll. Ich dachte, wenn ich zu Euch komme, dann fange ich einfach an zu reden und wir unterhalten uns, aber das erweist sich doch leider als schwieriger. Ihr macht mich etwas nervös", sagte er ehrlich und das meinte er auch so.

Lucas war ein sehr ehrlicher Mensch.