Hütte von Grace

"Möchtest du denn heiraten?", fragte sie sie.

Dann ging sie zu ihrem eigenen Bett und setzte sich darauf. Emma sah irgendwie wirklich glücklich aus, obwohl sie so weit weg war von Zuhause. Aber das war gut, wenn sie bei Grace glücklich sein konnte. Dann meinte sie, sie würde sich schon etwas einfallen lassen für ihre Mutter. Darauf sagte sie aber nichts, da sie ihr ja eine Frage gestellt hatte.

Ob sie wirklich heiraten will? Einen wildfremden Mann, ich weiß nicht, ob sie weiß, was das heißt.

"Ja, ich wünschte ich konnte jemand heiraten, denn ich liebe, aber das wird nie passieren.", sagte sie etwas traurig.

Emma zog sich ein paar Sachen aus, damit sie nicht mehr so viel anhatte und deckte sich zu. Sie konnte es kaum erwarten ihren Vater und ihre Stiefmutter zu sehen.

"Lass uns schlafen, wir haben morgen noch vieles vor. Ich kann es kaum erwarten.", sagte sie begeistert.

Es dauerte nicht mehr lange, dann schliefen die beiden auch schon ein.

Am nächsten Morgen wurde Grace schon früh wach und dachte viel nach, darüber, ob sie sich wirklich in der Stadt verstecken sollte, oder, ob sie sich dem König zeigen sollte. Es ging sehr viel in ihrem Kopf vor. Endlich war sie bei ihrer Tochter und ihre Tochter wollte, dass sie ein Teil ihres Lebens würde.

Sie stand auf und machte frischen Kaffee, den sie in zwei Tassen schenkte.

"Guten Morgen meine Liebe. Ich habe Kaffee gekocht, ich hoffe du magst welchen!?"

Am nächsten Morgen wachte Emma auf. Sie konnte einen Duft von Kaffee in ihrer Nase aufschnappen. Es roch wirklich gut, ihre Mutter war so wie es aussah schon länger wach.

"Wie spät ist es?", fragte sie und rieb sich an ihre Augen. Sie streckte ihre Arme aus und gähnte, danach deckte sie sich ab.

"Macht es dir etwas aus, wenn ich einen Tee trinke? Kaffee ist nicht so mein Fall."

Sie setzte sich an den Tisch.

Jetzt wurde auch Emma wach.

"Die Sonne ist noch nicht lange aufgegangen, es ist also noch früh", sagte sie und stellte die Tassen Kaffee wieder ab, "Natürlich mache ich dir einen Tee."

Grace ging zu ihrer Stelle, wo sie heißes Wasser bereiten konnte und machte für Emma einen Tee. Sie hätte auch einen zaubern können, doch sie versuchte so wenig zu zaubern, wie es nur ging. Und für die alltäglichen Dinge musste sie das ja auch nicht tun.

Als der Tee fertig war, nahm sie eine saubere Tasse, schenkte ihn ein und gab ihm Emma.

"Hier bitte, der wird dir bestimmt schmecken. Neben meinem Haus wächst eine Vanillepflanze, das ist wirklich die beste. Ich habe aus ihr ein Teepulver hergestellt."

Was sie schon einmal von ihrer Mutter bewunderte war, dass sie nicht einfach ihre Kräfte verschwendete. Sie fragte sich warum ihr Vater sie einfach so gejagt hatte, Grace hatte bestimmt nichts getan.

Ich frage mich, wenn ich zaubern kann und ich verheiratet bin, soll ich es auch dann meinem Mann erzählen? Wahrscheinlich kann ich gar nicht zaubern, ist viel besser so.

Entspannt sah sie ihrer Mutter zu, wie sie den Tee kochte und ihn ihr servierte.

"Danke. Bist du schon aufgeregt?", fragte sie und pustete, damit der Tee nicht mehr so heiß war.

In meinem Schloss wäre eine Vanillepflanze nicht schlecht, die gibt es sehr selten bei uns.

"Kann ich auch so eine Pflanze haben, ich liebe Vanille, es hat einfach so ein gutes Aroma.", schwärmte sie.

Nachdem sie ihren Tee getrunken hatte, zog sie sich an, damit sich aufbrechen konnten.

"Wir können dir jederzeit so eine Pfalnze besorgen", antwortete sie ihr und atmete dann tief durch, "Ja, ich bin aufgeregt. Ehm ich habe meine Meinung geändern, ich möchte mit dir zum Schloss kommen. Es geht dabei nicht um mich, ich bin es dir schuldig und dem Volk."

Gerade deshalb war sie sehr aufgeregt gewesen, wie würde das sein, wenn sie dem König gegenüber stand? Sie war stark genug, sich magisch zu wehren, doch wollte sie das nicht gerne einsetzen.

Sie trank ihren Kaffee aus, stellte die Tasse zur Seite, machte eine kurze Handbewegung und dann entstand ein Nebel um die beiden herum, sie waren nicht mehr dort.