Hütte von Grace

Sie und Emma kamen her, dann schloss sie die Tür und versperrte sie. Langsam drehte sie sich um und sah ihr direkt in die Augen.

"Ich werde dich nicht umbringen", sagte sie und sprach sie absichtlich mit du an, "Auf diesen Moment warte ich jetzt schon 22 Jahre."

Soll ich es ihr jetzt schon sagen? Ich weiß nicht, wie sie es aufnehmen wird...

"Setz dich erst einmal, willst du etwas trinken?", fragte sie sie.

Grace und Emma kamen her, Grave versperrte die Tür gleich.

Was meint sie damit? Sie wartet schon 22 Jahre darauf.

"Warum wollen Sie mich nicht umbringen? Oder werde ich jetzt auch wieder gegen etwas getauscht?", fragte sie besorgt. Emma konnte nicht schon wieder jemanden vertrauen. Sie war sehr verletzt im Moment.

Emma setzte sich hin und sah sie genau an.

"Nein, danke. Wir haben auf dem Schiff noch einiges gegessen, mein Magen ist noch ziemlich voll."

Was will sie mit mir? Ich kann nicht viel, außerdem kennt keiner mein Geheimnis, dass ich erkenne wenn jemand lügt. Oder habe ich mich da getäuscht?

Ihr Blick folgte Emma, als sie sich hinsetzte und sie setzte sich selbst ebenfalls hin, ihr gegenüber. Am liebsten wollte sie jetzt die Hände von ihrer Tochter nehmen und ihr um den Hals fallen. Aber was würde sie nur darüber denken, wenn sie ihr das sagte? Es gab nur einen Weg das herauszufinden.

"Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, bist du nicht einmal zwei Jahre alt gewesen, du wirst dich nicht an mich erinnern. Aber ich habe dich gesucht. Und gefunden", meinte sie.

Jetzt muss ich es ihr sagen... es ist wirklich schwerer, als ich gedacht habe.

Grace traute sich nicht, ihr zu sagen, wer sie war, weil sie Angst vor der Ablehnung hatte.

"Wie meint Ihr das? Das verstehe ich nicht. Was wisst Ihr über mich? Und wieso seid Ihr nicht selbst gekommen, wenn Ihr mich gesucht habt? Warum musste Hook da machen?"

Emma hatte sehr viele Fragen, die ihr vielleicht bald beantworten wurden. Von ihrem Großvater hatte sie eine Kette bekommen, was sie nicht wusste, war das diese von ihrer Mutter war. Sie berührte ihre Kette, das machte sie immer wenn sie richtig heimweh hatte, das war ihr einziges Andenken an zu Hause.

"Darf ich bald wieder nach Hause?", fragte sie traurig.

Sie war noch nie so lange von ihrer Familie getrennt. Und warum sie ausgerechnet eine Hexe haben wollte, wusste sie auch nicht.

Wieso erzählt sie mir das alles?

Sie sah, dass Emma ihre Kette anfasste und Grace hätte sie ebenfalls gerne berührt.

"Die Kette deines Großvaters, du hast sie noch... Du hast jetzt viele Fragen, das verstehe ich. Und ich werde sie dir auch beantworten."

Emma fragte sie, wieso nicht selbst gekommen war.

Weil ich Angst hatte, weil ich in einer anderen Zeit gefangen war, womit soll ich anfangen.

"Emma", fing sie an zu sprechen und atmete tief ein, "Du bist meine Tochter."

Emma fing jetzt an richtig zu lachen.



Doch dann hörte sie wieder auf, weil es ihr wirklich ernst war, so wie es ihr Gesichtsausdruck aussah.

"Ihr könnt nicht meine Mutter sein, meine Mutter ist im Schloss bei meinem Vater. Was wollt Ihr wirklich?". fragte sie.

Ob Grace die Kette von damals schon kannte, konnte durch aus sein, aber das sie ihre Mutter war konnte sie ihr einfach nicht glauben. Sie spürte nicht einmal, das es gelogen war, aber vielleicht musste sie das auch nicht jedes mal spüren. Emma versuchte sich einzureden, dass es von ihr gelogen war.

Enttäuscht darüber, das sie es ihr nicht glaubte, lehnte sie sich etwas zurück. Man konnte ihr wirklich ihre Enttäuschung ansehen. Emma lachte sie aus und glaubte ihr nicht. Dieser Moment tat wirklich weh in ihrem Herzen. Sie hatte schon damit gerechnet, dass es nicht leicht wird, aber, dass es so verletzen würde, damit hätte sie nicht gerechnet.

Man hörte ja immer viel davon, dass ein Kind seine Mutter erkannt hat, es gespürt hat. Aber das war jetzt wohl nicht der Fall.

Was habe ich mir nur dabei gedacht. Natürlich denkt sie, dass jemand anderes ihre Mutter ist.

"Ich sage die Wahrheit", meinte sie und stand jetzt auf, sie konnte ihre Tochter nicht ansehen, sonst müsste sie wohl weinen. Das war das schlimmste, was einer Mutter passieren konnte, die ihr eigenes Kind Jahre lang nicht mehr gesehen hatte.

"Mein Name ist Grace Swan, ich bin die Tochter von Charles und Katherine Swan, rechtmäßige Königin und Erbin des Landes und des Königreichs. Und ich bin deine Mutter!"

Das würde Emma ihr erst recht nicht glauben, aber sie sagte es trotzdem. Sie sah sie dabei aber nicht an.

"Ihr oder du bist meine Mutter? Aber wieso weiß ich nichts davon. Und wieso jetzt? Das ergibt doch keinen Sinn oder? Ich verstehe das alles wirklich nicht."

Deshalb habe ich nichts gespürt, sie hat wirklich nicht gelogen. Sie sagt die Wahrheit.

"Ich entschuldige mich dafür, ich hätte nicht lachen sollen.", ihr tat es jetzt richtig leid, dass sie gelacht hatte. Sie war wirklich der Meinung gewesen, die Hexe würde scherzen.

Aber wieso ist sie dann so extrem jung?

Komischerweise glaubte Emma ihr das jetzt. Sie kannte ihre Tochter nicht, um wissen zu können, was sie doch glauben lies, dass das, was Grace sagte die Wahrheit war. Aber anscheinend tat sie es. Ungläubig drehte sie sich zu ihr um.

"Du glaubst mir?", fragte sie sie und atmete schwer aus, es fiel of ein Stein vom Herzen. Jetzt ging es sogar schneller, als sie gedacht hatte.

"Ich werde dir alles erklären, darf ich?"

Sie setzte sich dann doch wieder zu ihr dazu. So könnte man sich besser unterhalten, "Deine Großeltern, meine Eltern, haben mich schon lange jemandem versprochen gehabt. Deinen Vater, wir heirateten sehr früh schon, da waren wir noch minderjährig und bald darauf wurde ich dann schwanger. Dein Vater wusste nichts davon, dass ich magische Kräfte besaß. Erst nachdem ich dich geboren habe, dachte ich daran es ihm zu sagen, doch ich hatte Angst. Unsere Ehe war für damals eine sehr seltene Art von Bündnis, denn ich habe ihn wirklich geliebt. So sehr, dass ich mich dazu entschlossen hatte, ihm von mir zu erzählen, das war vor deinem zweiten Geburtstag", erzählte sie ihr.

Sie hatte nie gedacht, ihrer Tochter einmal davon erzählen zu können, wie die Geschichte gewesen war und was alles passiert war.

"Offensichtlich war seine Liebe nicht so stark, denn er bestrafte mich für das, was ich war, für das, was ich bin. Eine Hexe. Und das, obwohl ich dachte, er würde es verstehen. Er ließ mich verjagen, ich lief um mein Leben, ließ alles hinter mir, was ich dort besaß, auch dich musste ich zurück lassen. Ich hatte damals Angst, ich war noch jung, gerade 18 Jahre alt, als das passierte."

Sie machte eine Pause mit dem Erzählen, falls Emma Fragen hatte, die sie stellen wollte. Grace hatte noch so viel zu erzählen, aber sie wollte Emma nicht ganz überrumpeln, sie war einfach nur froh, dass sie ihr glaubte, dass sie ihre Mutter war.

"Ja, ich weiß es wenn mich jemand anlügt.", meinte sie nur, mehr wollte sie im Moment nicht mehr sagen, da sie das noch alles immer nicht richtig glauben konnte.

Ich erzähle ihr es noch nicht. Sie hat im Moment mehr zu erzählen. Vielleicht stelle ich noch ein paar Fragen über Hook. Besser nicht, sonst muss ich ihr alles erzählen was auf dem Schiff passiert ist.

"Ja, erklär mir es, vielleicht es es dann leichter für mich und auch für dich.", sagte sie mit einem leichten lächeln.

Grace setzte sich wieder hin, damit sie Emma alles besser erzählen konnte. Sie war wirklich schon gespannt auf die Geschichte.

"Liebst du meinen Vater noch immer? Und warum bist du nicht wieder zurück gekommen? Lag es an meiner Mutter? Also meine unechte Mutter, meine ich. Habe ich dann auch Kräfte? Und wieso siehst du noch so jung aus? Willst du wieder mit mir nach Hause?"

Emma stützte sich am Tisch ab und sah ihr gespannt zu.

Jetzt weiß ich warum mein Vater nie von ihr erzählt hat. Er hat sie deswegen verachtet.

Sie weiß, wenn ich sie anlüge, gut, dass ich das nicht vorhabe.

"Das sind schon wieder so viele Fragen auf einmal, also. Nein, ich liebe ihn nicht mehr, das, was er mir angetan hat... er hat mein Leben zerstört. Lange habe ich ihn noch geliebt, weil ich mir selbst die Schuld gegeben habe für das, was passiert ist. Dann hörte ich davon, dass er neu geheiratet hatte und ich wollte dich so gerne sehen. Aber ich wurde verzaubert und lebte zehn Jahre eingesperrt in einer anderen Welt, ohne Magie. Weder weiß ich, wieso ich dort war, noch wer mich dorthin verbannt hat. Ob es dein Vater irgendwie geschafft hatte oder nicht, das kann ich dir nicht sagen. Deshalb sehe ich noch so jung aus, ich bin in diesen Jahren nicht gealtert. Emma, ich wäre so gerne gekommen, um dich zu sehen, aber ich konnte nicht."

Grace musste sich zurückhalten nicht zu weinen. Das war einer der schönsten Augenblicke für sie, dass sie mit ihrer geliebten Tochter darüber reden konnte.

"Wenn ich einfach zum Schloss gekommen wäre, hätte man mich wahrscheinlich gleich hinrichten lassen, das weiß ich. Deshalb habe ich jemanden gesucht, der dich zu mir bringen konnte. Hook war eine gute Lösung, er wollte etwas haben und hat mir im Austausch dafür dich gebracht. Es tut mir leid, dass es so gelaufen ist, aber ich wusste sonst nicht, wie ich anders an dich herankommen konnte."

Sie sah Emma an, wie sie sich am Tisch abstützte.

"Ich kann nicht mit dir zu deinem Vater kommen. Aber, wenn du möchtest, kannst du gerne wieder zurück, das würde ich verstehen. Du kennst mich ja nicht."

"Deshalb sehen wir uns jetzt erst. Das muss echt hart für dich gewesen sein, aber willst du nicht wieder mit mir das Königreich regieren? Du und ich sind die rechtlich gesehenen Erben. Die Frage ist nur wie wir das schaffen können. Eins weiß ich, jetzt wo ich dich habe, will ich dich nicht einfach so hier lassen.

Emma wollte sie gerne umarmen, wusste aber nicht ob sie das machen sollte. Sie stand auf ging zu ihr und beugte sich zu ihr und umarmte sie.

"Hör mal, ich will dich kennen lernen. Wer würde das nicht wollen? Du konntest nichts dafür, dass mein Vater dich so behandelt hat. Mich wundert es nur warum er mich nicht so behandelt hat, wie dich."

Sie lies Grace wieder los und sah sie an. Kaum sah sie in ihre Augen fing sie an zu weinen. Ihr ging so vieles durch den Kopf und sie war jetzt wirklich frei und das mit ihrer neuen Mutter, ihr Wunsch war es frei zu sein und das war sie jetzt.

"Ich hatte so Angst, dass ich hier sterben würde und wenn treffe ich? Dich.", schluchzte sie und wischte ihre Tränen weg, die ihr über die Wangen kullerten.

Als Emma das sagte und dann ihre Mutter umarmte, fing sie an zu weinen. Sie erwiderte natürlich die Umarmung, es war ein gutes Gefühl. Nach dem Umarmung legte sie ihre Hände an Emmas Wangen und wischte ihr mit ihrem Finger die anderen Tränen weg, jetzt weinten beide.

"Du weißt gar nicht, wie mich das glücklich macht, was du sagst. Ich hatte wirklich Angst davor, dass du mir nicht glauben würdest und ich dich dann wieder verliere. Jetzt lebe ich schon so lange weg vom Schloss, außerhalb der königlichen Mauern, weit weg von jeglicher royaler Sitte. Ich denke nicht, dass ich das kann und, dass mich das Volk wiederhaben will", meinte sie.

"Doch du, meine Liebe, wirst von dem Volk geliebt. Und wenn es erfährt, dass du nicht tot bist... Es braucht eine ehrbare Königin, die es nicht im Stich lässt."

Ich hätte ihr wahrscheinlich auch nicht geglaubt, wenn ich nicht die Fähigkeit hätte, die Lüge zu erkennen.

"Nein Mutter, was passiert mit dir? Willst du denn gar nicht mit mir nach Hause? Was willst du machen wenn ich nicht mehr hier bin? Du kannst zaubern und besitzt viel Macht, du könntest wieder eine großartige Königin werden. Wir könnten eine Familie sein."

Ob Hook schon wieder mit seinen Piraten weg ist? Nach all dem was passiert ist, darf ich nicht mehr an ihn denken. Ich versuche einfach mit ihnen abzuschließen, das ist das beste was ich machen kann.

"Warum habe ich diese Kette bekommen? Ist es ein Andenken oder mehr?", fragte sie und nahm den Anhänger in die Hand.

Die Kette war nicht nur ein Andenken sondern, er bewahrte sie auch vor dem Tod.

Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte und aufhörte zu weinen, lehnte sie sich wieder zurück in ihren Stuhl.

"Eine Königin, die eine Hexe ist? Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Und ich möchte wirklich mit dir zusammen sein, ich möchte, dass wir eine Familie sind. Aber ich weiß nicht wie, oder ob das so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Was ist, wenn ich mitkommen. Was wird mit deinem Vater sein und mit seiner Frau? Ich hasse ihn ja nicht."

Sie sah dann auf die Kette, die Emma um den Hals trug und dann in die Hand nahm, "Dein Großvater hat ihn mir gegeben, falls er einmal eine Nachfahrin bekäme. Er hat deine Geburt nicht mitbekommen, weil er und deine Großmutter schon früh gestorben sind. Ich nehme an, es ist nur ein Glücksbringer und ein Andenken, damit du etwas von ihm hast."

Grace wusste nicht, was es für ein Anhänger war, ihr Vater hatte ihr das nie erzählt, was er für Kräfte barg.

"Ich weiß es nicht, aber wenn wir es nicht versuche, werden wir es nie herausfinden. Was meinst du? Vielleicht kann ich auch zaubern? Dann wäre ich genauso wie du, dann dürfte ich das Königreich auch niemals regieren. Wir müssen es gemeinsam versuchen."

Emma ging hin und her und versuchte dabei nachzudenken.

"Es muss doch eine Lösung geben. Und was ist wenn du einfach in der Stadt lebst? Da wüsste doch auch keiner etwas von dir. Auf jeden Fall bin ich nicht den weiten Weg gereist und habe so viel durchgemacht um alleine wieder zurückzukehren."

Sie blieb stehen und sah ihre Mutter an.

Soll ich ihr erzählen, dass ich Hook geküsst habe? Aber wenn ich das nicht erzähle belastet mich das wahrscheinlich mein Leben lang. Ich muss mit jemanden darüber reden.

"Ich muss dir noch etwas erzählen, aber ich weiß nicht wie. Für dich ist es nicht schlimm, aber mich beschäftigt es sehr. Ich habe zweimal bei Hook geschlafen.", sagte sie erst einmal nur und wartete auf ihre Reaktion.

Die Worte von Emma stärkten sie, es hörte sich an wie eine gute Idee, dass sie einfach in der Stadt wohnen sollte. Niemand würde sie dort wiedererkennen.

"Das ist eine gute Idee, wenn ich in der Stadt wohne, können wir uns sehen, aber dein Vater wird mich nicht sehen. Es ist möglich, dass du auch zaubern kannst, aber ich weiß nicht, ob bei die dir Kräfte schon eingetreten sind, falls du welche bestitzt", meinte sie und beobachtete Emma, wie sie unruhig hin und her ging. Dann blieb sie stehen und sah Grace an.

Jetzt erzählte sie ihr, dass sie zweimal bei Hook geschlafen hatte. Sie kam sich endlich vor, wie eine Mutter.

"Du hast bei ihm geschlafen?", wiederholte sie fragend und sah sie an, dann fiel ihr ein, dass Emma kein kleines Kind mehr war, sie war schon erwachsen, "Ok, ehm, bei ihm, nicht... ja... Wieso beschäftigt dich das denn?", fragte sie.

Nichts anmerken lassen, sie ist alt genug, außerdem hat sie gesagt, sie hat bei ihm geschlafen und nicht mit ihm. Oder sie meinte das und wollte es mir nicht so direkt sagen.

"Oder meintest du doch was anderes?"

"Ich weiß es auch nicht, er hat mich gefragt ob ich bei ihm schlafen will, am Anfang dachte ich nur es wär ein Spaß, aber es war kein Spaß. Er hat es ernst gemeint, dann war es auch schon zu spät. Also ich habe nicht mit ihm geschlafen, falls du das meinst. Wir waren dann auch mal in der Kneipe und ich habe viel getrunken, Hook hat mich dann zum Schiff getragen und bot mir an bei ihm zu schlafen. Ich habe ja gesagt, weil ich nicht in der Gemüsekammer schlafen wollte. Später im Zimmer habe ich ihn geküsst und das bereue ich und seitdem kann ich nicht mehr klar denken. Außerdem habe ich meinen ersten Kuss auch an ihn verschwindet. Ich bin so dumm Mum.", sprudelte es so aus ihr heraus.

Hoffentlich hält sie mich nicht für gestört und denkt sich, ich schlafe gleich bei jedem.

"Tut mir echt Leid. Aber ich musste das jetzt erzählen, aber jetzt weiß ich, dass er mich nie richtig mochte. Warum hätte er mich sonst einfach ausgetauscht?"

Emma setzte sich wieder hin und starrte ihre Mutter an.

Sie hörte ihr aufmerksam zu, das klang irgendwie ziemlich interessant, da es das erste richtige Gespräch mit ihrer Tochter war.

"Emma, es war mit Sicherheit nicht gut, sich darauf einzulassen. Hook ist ein Pirat. Er ist selbstsüchtig, ein Dieb und sehr brutal. Das ist das, was man über ihn spricht. Es... Oh man, tut mir so leid, ich bin total schlecht darin, solche Gespräche zu führen. Ich habe so etwas nie gemacht. Aber egal, was du gemacht hast, ich kann nichts gegen deine Entscheidungen sagen. Du bist erwachsen, meine Liebe. Wir sollten uns jetzt auf uns konzentrieren, dann bist du abgelenkt und kannst das vergessen, was passiert ist. Es ist ja meine Schuld gewesen. Wäre ich selbst gekommen, müsstest du nicht so einen großen Kummer mit dir tragen."

Grace wusste nicht, wie sie so ein Gespräch führen sollte, immerhin war Emma kein Kind oder Teenager mehr. Es war schwierig für sie die richtigen Worte zu finden.

"Ist schon gut, ich muss wenn ich wieder im Schloss bin einen Prinzen heiraten. Da habe ich bestimmt wieder andere Probleme. Pack alles zusammen was du brauchst, jetzt schneller wir da sind, desto besser. Weißt du wie wir schnellstmöglichst zum Schloss kommen? Ich kann es kaum erwarten. Ich hoffe er freut sich."

Total aufgeregt sprang sie auf und sah sie erwartungsvoll an. Sie konnte es kaum erwarten endlich wieder in ihrem Bett zu liegen, das gute Essen und vor allem wieder ihre Kleider zu haben. Emma wollte endlich die Piratensachen ausziehen und sie wegwerfen.

"Oder willst du hier übernachten? Das können wir auch und morgen brechen wir auf. Wie du willst."

Ob sie mich vermissen? Ich wünschte mein Vater hätte sie auch so geliebt, wie meine Mutter ihn. Dann wären wir wahrscheinlich glücklich gewesen.

"Ja da hast du Recht, das sind eben die Pflichten einer Prinzessin. Aber wir sollten jetzt erstmal ruhen, es wird zwar eine sehr kurze Reise, wenn man es überhaupt so nennen kann, aber es ist ja schon spät", meinte sie und lächelte Emma an.

"Ich habe dir extra ein Bett hergerichtet, auf dem du schlafen kannst. Morgen werden wir gestärkt sein."

Die beiden brauchten zum Glück nicht gehen, denn Grace konnte sie einfach teleportieren. Das ging innerhalb weniger Sekunden. Sie ging zu dem Bett, das sie für Emma hergerichtet hatte und zeigte es ihr, "Das wäre dein Bett."

Sie ist so wahnsinnig hübsch und schon so erwachsen, ich glaube das gar nicht, dass das meine kleine süße Emma ist.

Was Grace mit kurzer Reise meinte, verstand sie nicht ganz, aber das würde sie morgen schon sehen, was damit gemeint war. Ihre Mutter führte sie zu ihrem gemachten Bett und sie sah sie an.

"Danke, das ist echt lieb von dir. Bin ich froh, endlich ein eigenes zu haben.", schwärmte sie und warf sich gleich rein.

"Das ist echt perfekt und so weich. Das fühlt sich so an an als wäre das alles ein wunderschöner Traum. Ich habe meine echte Mutter kennen gelernt, ich sterbe nicht,  ich kann mit dir wieder zurück und das beste ist, ich werde heiraten."

Emma hatte schon immer den Wunsch zu heiraten, aber ob es ihre wahre Liebe war oder nicht. Am Ende war es völlig egal wem sie heiratet, laut ihren Vater, es würde alles gut werden.

"Ich lasse mir schon etwas einfallen, du wirst einfach meine persönliche Schneiderin oder so. Das wird einfach toll."

"Möchtest du denn heiraten?", fragte sie sie.

Dann ging sie zu ihrem eigenen Bett und setzte sich darauf. Emma sah irgendwie wirklich glücklich aus, obwohl sie so weit weg war von Zuhause. Aber das war gut, wenn sie bei Grace glücklich sein konnte. Dann meinte sie, sie würde sich schon etwas einfallen lassen für ihre Mutter. Darauf sagte sie aber nichts, da sie ihr ja eine Frage gestellt hatte.

Ob sie wirklich heiraten will? Einen wildfremden Mann, ich weiß nicht, ob sie weiß, was das heißt.

"Ja, ich wünschte ich konnte jemand heiraten, denn ich liebe, aber das wird nie passieren.", sagte sie etwas traurig.

Emma zog sich ein paar Sachen aus, damit sie nicht mehr so viel anhatte und deckte sich zu. Sie konnte es kaum erwarten ihren Vater und ihre Stiefmutter zu sehen.

"Lass uns schlafen, wir haben morgen noch vieles vor. Ich kann es kaum erwarten.", sagte sie begeistert.

Es dauerte nicht mehr lange, dann schliefen die beiden auch schon ein.

Am nächsten Morgen wurde Grace schon früh wach und dachte viel nach, darüber, ob sie sich wirklich in der Stadt verstecken sollte, oder, ob sie sich dem König zeigen sollte. Es ging sehr viel in ihrem Kopf vor. Endlich war sie bei ihrer Tochter und ihre Tochter wollte, dass sie ein Teil ihres Lebens würde.

Sie stand auf und machte frischen Kaffee, den sie in zwei Tassen schenkte.

"Guten Morgen meine Liebe. Ich habe Kaffee gekocht, ich hoffe du magst welchen!?"