Vor der Wohnung

Montag, 01.02.2021

Schon wieder waren drei Wochen vergangen, sie war nun in der 28 Schwangerschaftswoche und das merkte sie richtig. Das Baby war schon richtig groß fand sie und bewegte sich immer mehr.

Sie war richtig stolz auf sich selbst, dass sie das mit dem Kontakt einschränken so gut schaffte. Mal fiel es ihr leichter, mal schwerer. Aber Karina hatte ganz schön oft irgendwelche Träume von ihm, oder generell kam sehr viel Erotik darin vor. Jedes Mal fragte sie sich, wie lange das noch anhielt und ob es dann endlich bald wieder verschwand. So mussten sich wohl Männer fühlen, wenn sie ständig geil waren. Das war echt unerträglich.

Heute hatte sie einen Termin beim Frauenarzt gehabt. Eigentlich fragte sie V auch, ob er mitkommen wollte, aber er sagte kurzfristig ab. Mit dem Baby war alles in Ordnung und es wuchs gut und gesund heran. Innerlich bekam sie schon ziemlich Stress, als ihr Frauenarzt davon erzählte, um was sie sich jetzt noch kümmern mussten.

Einen Namen hatten sie auch noch nicht. Karina war immer hin und hergerissen zwischen einen Namen alleine finden und entscheiden und ihn auch fragen. Sollte es ein Koreanischer Name sein, oder so wie bei ihr und ihrer Schwester ein Englischer? Doppelnamen waren dort eher nicht häufig gesehen. Allerdings ging es auch, dass es zwei Möglichkeiten gab, beides einfach. Es war einfach schwierig und es überforderte sie.

Weil sie ihm das neue Ultraschallbild bringen wollte und außerdem noch ein paar andere Sachen, die wichtig waren und die besprochen werden mussten, beschloss sie einfach, dass sie bei ihm vorbeiging. Seine Wohnung war gar nicht mal so weit weg von ihnen, aber sie wusste nicht, ob das Zufall war oder nicht.

Jedenfalls ging sie spazieren, damit sie nicht nur herumlag und ging dort vorbei. Irgendwann hatte er ihr mal seine Adresse geschickt, von der sie nie geglaubt hätte, dass sie es einmal brauchen würde. Da sie mit dem distanzierten Kontakt zurecht kam, machte es ihr auch nichts und sie hatte keine unruhigen Gedanken dabei. Um nicht in ihrem Gammelstyle herumzulaufen, zog sie sich etwas schöneres an. Sie wusste, dass sie in den Schuhen sicher öfter eine Pause machen müsste, aber sie wollte so gerne wieder hübsch aussehen. Zum Glück nahm sie nicht sonderlich viel zu bis auf das Kind.



Ist es das Gebäude hier?, fragte sie sich und folgte ihrem Handy, was ihr den Weg anzeigte.

Ziel erreicht... Hier sieht es schon so aus, als würden nur Promis da wohnen. Bestimmt bin ich richtig. Vielleicht hätte ich ihm vorher schreiben sollen, dass ich vorbeikomme. Er hatte ja keine Zeit. Möglicherweise ist er noch gar nicht wieder da. Naja, dann bin ich wenigstens spazieren gegangen.

In letzter Zeit war sie definitiv gut drauf. Die Freude auf das Baby wuchs und sie war froh, wenn es aus ihr draußen war. Auch wenn sie sich daran gewöhnte, dass es in ihr war. Außerdem hatte sie vorhin erst auf dem Ultraschall wieder sehen können, wie es aussah, das bereitete auch eine gewisse innere Freude und ein Glücklichsein.

Nachdem sie klingelte, wartete sie und zog ungeduldig eine Schnute.

Lange war er nicht zuhause da klingelte es an seiner Tür. Verweint ging er hin und sah durch die Türklappe wer es war. Mit Karina rechnete er auf keinem Fall, denn der hatte er ja abgesagt. Vielleicht war es ja Jungkook der sich doch bei ihm entschuldigen wollte. Doch es stand Karina vor ihm. Was sollte er jetzt machen in diesem Zustand? So tun als wäre nichts? Vielleicht war es ihr ja auch egal wie es ihm ging und sie ignorierte das einfach.



Schnell wischte er seine Tränen weg und öffnete die Tür. Bei seinem Gesicht konnte man erkennen, dass er geschlagen wurde. Seine Wange war noch sehr errötet und seine Augen extrem rot vom weinen.

„Hi.. Was machst du hier?“, tat er so als wäre nichts.



Man konnte ganz klar und deutlich erkennen, dass es ihm nicht gut ging. Dieses Mal konnte er es nicht mehr verbergen. Wenn er Glück hatte sprach sie ihn deswegen gar nicht an. Was sollte er ihr schon sagen? Erzählen wie scheiße er gewesen war und er deshalb herum heulte?

Der Hund kam auch gleich angelaufen und lief fröhlich um sie herum.

Will sie mir die Fotos von heute zeigen oder was macht sie hier? Einfach so ist sie sicherlich nicht hier.

Wieder einmal sah sie richtig heiß aus ihn ihren Sachen, aber daran konnte er gar nicht denken, weil es ihm so schlecht ging.

Die Tür öffnete sich.

"Oh, du bist ja Zuhause", sagte sie, entdeckte dann aber, dass er nicht gut aussah.



Was ist mit ihm los? Hat er geweint? Hat ihn jemand geschlagen??

"Ich... ehm... ich wollte nur...", war sie völlig aus dem Konzept.

"Die... Heute war ich ja beim Arzt und habe... also ich wollte dir ein paar Sachen bringen."

Karina hielt die Sachen in ihren Händen fest und musterte sein Gesicht. An seinen geschwollenen Augen erkannte man, dass er eindeutig geweint hatte.

"Was ist mit deinem Gesicht passiert?", fragte sie einfach nach. "Das sieht aus, als gehört es gekühlt", meinte sie jetzt und ging einfach ohne zu fragen an ihm vorbei in seine Wohnung rein.

Karina fing plötzlich an irgendetwas vor sich hinzustammeln. Man konnte fast meinen, dass es ihre Schwester wäre. Aber an ihrem Bauch konnte man deutlich erkennen, dass sie es war. Auf jeden Fall fand er es richtig niedlich und es gefiel ihm. Wenn eine Frau schüchtern war mochte es das generell sehr gerne.

Ich dachte mir schon, dass sie nur wegen den Sachen hier ist. Seit wann will sie die mir persönlich zeigen? Sonst schickt sie mir auch nur Bilder.



Ihm entging es nicht wie deutlich sie ihn musterte. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr so angesehen. Das war sehr ungewohnt und es war ihm auch extrem peinlich vor ihr. Welcher Mann weinte schon gerne vor einer Frau? Sowas zeigte nur Schwäche und Männer hassten es sich weich zu zeigen.

Natürlich blieb die Frage nicht aus und sie wollte wissen was passiert war. Darauf sagte er einfach nichts. Anscheinend sah sein Gesicht nicht mehr besonders schön aus, denn Karina meinte es gehörte gekühlt und ging einfach in seine Wohnung. Sofort folgte er ihr.

Sonntag, 07.02.2021

Auf dem Weg nach Hause holte ihn der Gedanke ein, dass er bei Tae vorbeischauen sollte. Ein Teil sträubte sich, aber der andere wollte einfach alles geklärt haben. Sie mussten ja keine besten Freunde werden, aber wenigstens miteinander reden.

Da er die Adresse nicht hatte, besorgte er sich diese über Jimin, natürlich kannte er sich aus.

Das Auto parkte er und suchte dann die Wohnung auf. Dort klingelte er einfach und wartete darauf, dass er ihm öffnete.

Vielleicht ist er gar nicht Zuhause.

Wieder einmal stand er wartend und aufgeregt vor der Tür eines seiner Ex-Mitglieder um zu reden.

Nach der Einweihungsfeier hatte er sich bei Karina nicht mehr gemeldet. Er wusste wieder einmal nicht was er wegen ihr machen sollte. Entschuldigen wollte er sich auch nicht, weil es ihm nicht Leid tat. Sie wollte ja nicht mehr, dass er log. Vielleicht war sie entspannter, wenn er sich mal länger wieder nicht bei ihr meldete. Das letzte Mal war sie auch viel chilliger drauf.

Als es auf einmal an der Tür läutete, dachte er sofort an Karina. Womöglich wollte sie ja doch zu ihm. Wer sollte ihn sonst besuchen? Jimin war heute nicht da und kümmerte sich noch um ein paar andere Dinge.

Kurz lief er zum Spiegel und prüfte sein Aussehen. Danach ging er eiliger zu Tür, doch dann sah er nicht Karina sondern Jungkook. Da musste er gleich wieder an den Streit denken. War er hier um ihm wieder eine zu verpassen?

Was will er jetzt wieder hier? Ich dachte er wäre wieder verreist. Will er sich verabschieden? Es kann mir ja egal sein was mit ihm ist!



Ohne ein Wort zu sagen, warf er die Tür gleich zu und sperrte sie ab. Auf eine weitere Schlägerei oder eine Tracht Prügel hatte er gar keine Lust.

Die Tür ging auf und es stand tatsächlich V dort. Aber der sah alles andere als erfreut aus, ihn dort zu sehen. Das war ja auch verständlich. Deshalb bekam er gleich die Tür vor der Nase zugeschlagen. Jungkook hörte das Schloss, was zugesperrt wurde.

Ist das jetzt sein Ernst? Er sperrt sogar komplett ab?

Wieder klingelte er.



"Ich will nur reden! Der Schlag tut mir leid", sagte er etwas lauter vor der Tür in der Hoffnung, dass er es hörte.

Er hatte heute schon schon eine gewischt bekommen, aber auf jeden Fall hatte er keine Absicht selbst Schläge auszuteilen.

Er konnte lauter hören, wie JK sich wegen dem Schlag entschuldigte. Andererseits war er auch richtig mies zu ihm gewesen. Er hatte Ahri angelogen, damit sie wieder zum ihm zurück kam. Deswegen war ja auch alles so ausgeartet damals. Vielleicht wollte er sich ja wirklich nur verabschieden.

Nach ein paar Minuten machte er ihm dann doch die Tür auf.

"Brauchst du sonst noch was?", wollte er wissen.

Erneut hörte er das Schloss, dieses mal entsperrte V die Tür und öffnete sie wieder.

Er hat mich also gehört. Gut, dass er aufgemacht hat.



"Ja, ich will mit dir reden, aber nicht hier", sagte er und ging einfach in seine Wohnung rein. Sicher passte ihm das nicht, aber er wollte das nicht am Flur besprechen, was er zu sagen hatte.

Nachdem V sowieso nichts machen konnte und darum die Tür schloss, konnte Jungkook anfangen zu reden.



"Wir haben uns beide wie die größten Ärsche verhalten. Aber ich hätte dir keine reinhauen dürfen, das tut mir leid. Es hat mich unglaublich wütend gemacht, wie du über Ahri gesprochen hast."

Anscheinend hatte Jk noch einiges zu sagen, weshalb er einfach in seine Wohnung ging. Wieso machten das alle auf einmal? Da er nicht viel machen konnte, warf er die Wohnungstür zu.

"Mir kam das alles nicht so schlimm vor wie ihr alle tut. Ich weiß auch nicht wieso. Und so schlecht war der Schlag gar nicht, Karina hat mich dafür verarztet", teilte er ihm mit.



Für ihn war das mit Karina alles viel schlimmer. So arg kam ihm das mit der Arbeit gar nicht vor. Vielleicht weil er sich einfach zu viele Gedanken um sie und das Kind machte. Schließlich wollte er ein toller Vater werden. Wegen der Band konnte man ja sowieso nichts mer machen.

"Ehrlich gesagt habe ich andere Probleme. Karina meidet mich ständig, dann ist es wieder besser geworden und jetzt, weil ich sie wieder geküsst habe", regte er sich bei ihm auf.

Das überraschte ihn doch ziemlich. V fand das alles gar nicht so schlimm, wie er gedacht hätte.

Also stört ihn das alles gar nicht mit der Band? Oder meint er etwas anderes?

Offenbar war er auch wegen des Schlags nicht wütend auf ihn, da Karina ihn wohl verarztet hatte. Hing er so an ihr, dass ihm das wichtiger war?

JK stellte sich etwas bequemer hin. Nun war er nicht mehr so angespannt. Eigentlich hatte er sich das viel stressiger vorgestellt mit V zu reden. Doch der war ziemlich offen und erzählte gleich von seinen Problemen. War es das also schon? Hasste er ihn jetzt nicht mehr?



"Also, passt zwischen uns alles wieder?", fragte er und V nickte.

Oh Wow, er ist echt ganz woanders mit seinem Kopf.

"Oh, also magst du sie echt so gern?", erkundigte er sich. Wieder nickte V und erzählte ihm ein paar Sachen.

Vielleicht ist das ja auch nur Sympathie, weil sie sein Kind kriegt.

JK durfte noch bleiben und die beiden redeten sich noch über viele Dinge aus. Da kam auch deutlich durch, dass V nicht nur Sympathie für Karina hatte, sondern dass er sie echt mochte. Heute war ein erfolgreicher Tag für Jungkook. Zuerst das erfolgreiche Gespräch mit Suga und jetzt noch das mit V. Endlich schien es etwas bergauf zu gehen. Sein Herz war erleichtert und es half ihm auf jeden Fall damit, mit sich selbst besser klar zu kommen. Wenn ihm seine Freunde verzeihen konnten, dann hatte er doch eine geringe Chance, dass es Ahri auch irgendwann tat?

Nachdem er Stunden dort war, ging er irgendwann nach Hause.

Samstag, 20.02.2021

Karina war doch schon etwas weitervorgelaufen als gedacht. Er eilte ihr hinterher und rief nach ihr.

"Karina! Warte mal! Was hast du vor? Willst du ganz alleine durch die Gassen laufen? Was ist, wenn dir was passiert?", machte er sich Sorgen.

Weil ihm der Alkohol jetzt so richtig durch seinen Körper fuhr musste er in die Hocke gehen.

"Ahh.. mein Kopf! Mir ist ist schwindelig. Ich habe doch zu viel auf einmal getrunken"



"Es geht sicher gleich wieder.. dann bringe ich dich nach Hause, damit euch beiden nichts passiert"

In dem Zustand war er keine Hilfe sondern eher im Weg, falls etwas passieren sollte.

"Hab ich Fieber?", fragte er nach, weil ihm schon so heiß war.



Er stand wackelig auf und fing an seine Knöpfe vom Hemd zu öffnen. Nachdem er alle geöffnet hatte, lehnte er sich gegen sie und nahm sie in den Arm.

Der Hat vielleicht Nerven. Hat er sich überhaupt schon bei Ahri entschuldigt? Was regt mich das überhaupt so auf? War die Ohrfeige zu viel?

Karina machte sich Gedanken darüber, ob sie überreagiert hatte, aber sie konnte auch alles auf ihre Hormone schieben, wenn es war.

Weil ihr total heiß war, lief sie einfach so nach draußen und ging die Straße entlang. Wirklich warm war es nicht, aber sie hatte dank des Babys sowieso öfter solche Hitzeschübe.

„Karina! Warte mal! Was hast du vor? Willst du ganz alleine durch die Gassen laufen? Was ist, wenn dir was passiert?“, hörte sich hinter sich rufen. Als sie sich umdrehte lief ihr V entgegen.

„Huh?“, wunderte sie sich und sah ihn an. Doch er war noch nicht einmal bei ihr, da ging er in die Hocke. Karina ging ihm ein paar Schritte entgegen.

Sorgt er sich um mich und das Baby?

„Du machst dir um um uns Sorgen? Eher sollte ich mir um dich Sorgen machen. Eine große Hilfe wärst du sicher nicht in deinem Zustand“, merkte sie an, blieb aber vor ihm stehen.

Auf einmal stand er auf, nachdem er dachte, er hätte Fieber. Doch plötzlich ging er an seine Knöpfe zu öffnen.



„Was… was machst du da?“, fragte sie ihn total verlegen, weil das merkwürdig war. Wie viel hatte er getrunken?

„Taehyung, du solltest das nicht hier auf der Straße machen. Es ist kalt, du könntest dich erkälten und außerdem könnte es jemand sehen.“



Sie zum Beispiel. Denn sie sah auf jeden Fall dahin, obwohl es unangenehm war. Aber sie träumte ständig von ihm, da war sie neugierig, wie er aussah. Karina musste schlucken, als sie seinen entblößten Oberkörper sah.

Dann lehnte er sich gegen sie und nahm sie in den Arm. Jetzt wurde ihr so richtig heiß, glühend heiß. Wann hatten die beiden angefangen, dass sie sich wieder berührten? Das war definitiv keine gute Idee.



„Taehyung!“, meinte sie unsicher und sah sich um. Ein paar Partyleute gingen schon da entlang und sahen zu ihnen. Das war ihr unangenehm.

Weil er sich nicht bewegte, knöpfte sie einfach in der Umarmung zwei seiner Knöpfe wieder zu.

„Stell dich auf, ich bringe dich nach Hause.“

Sie half ihm dabei, dass er sich hinstellte.

„Stütz dich ein wenig ab. Das geht schon in Ordnung, es ist ja nicht weit.“

Der Weg zu seiner Wohnung war von dort aus kürzer, als wieder zurück zu Jungkook zu gehen. Also legte sie ihren Arm um seinen Rücken und half ihm ein wenig wegen seinem Schwindel. Karina hatte das Gefühl zu sterben, weil sie sich so viel berührten.

Mein Puls ist extrem hoch, das spüre ich. Als er sich das Hemd aufgemacht hat, da ist mir echt anders geworden. Ich will gar nicht, dass es so Wirkung auf mich hat. Er wollte mich nach Hause bringen und jetzt muss ich ihn nach Hause bringen. Naja ich muss nicht, aber ich kann ihn nicht einfach auf der Straße lassen.

Die beiden schafften es zu ihm nach Hause, wo er die Tür öffnete.

Samstag, 27.02.2021

-Rückblick vor zwei Tagen-

"Was? Ein Essen bei ihm mit seinen Eltern????", fragte Karina ihre Eltern panisch.

Ich will ihn nicht sehen. Das ist total peinlich, wir haben uns seit letzter Woche nicht gesehen, nicht nachdem wir... Oh verdammt, das ist ja wohl ein schlechter Witz. Wieso muss sowas jetzt sein?

Ihre Eltern erklärten ihr, dass seine Eltern sie gerne treffen wollten und das eine gute Gelegenheit für ein gemeinsames Treffen war. Es nervte sie, aber was sollte sie schon tun.

"Unter einer Bedingung, Katie kommt auch mit. Ich will sie dabei haben!"

-Rückblick Ende-


Und so kam es auch. Sie gaben seinen Eltern Bescheid, dass Katie auch mitkam. Wie es aussah, war das mit dem Essen schon so fix gewesen, dass sie gar nicht mehr absagen könnten.

Karina wollte sich vor seinen Eltern nicht blamieren und zog sich deshalb etwas hübsches an. Das war mittlerweile gar nicht mehr so leicht wegen ihrem Bauch.



Ich habe keine Ahnung wie sie so sind. Aber er hat mir damals im Chat erzählt, dass sie liebe Personen sind. Bodenständig und liebevoll. Wehe das war gelogen und sie sind solche Großstadtschnösel, die auf mich herabsehen, weil ich kein Geld habe.

Mit ihren Eltern und Katie fuhren sie her. Auch wenn es nicht weit weg war, fuhren sie, das fanden ihre Eltern besser für sie und ihre Füße. Dann klingelten sie. Karina war total nervös. Aber sie wusste nicht, wieso sie aufgeregter war. Wegen seinen Eltern oder wegen ihm selbst?

Oh Gosh, ich will wieder nach Hause. Wie geht man mit jemandem um, mit dem man Sex hatte und danach gekorbt hat??? Katie hilf mir, dachte sie sich und warf ihr einen Hilfesuchenden Blick zu.

Katie war extrem überrascht als sie davon hörte, dass sie zu dem Essen gezwungenermaßen wegen Karina mitdurfte. Was sollte sie da machen? Bestimmt brachte sie keinen Ton bei seinen Eltern heraus. Mit den anderen hatte sie gar nichts am Hut. Trotzdem versuchte sie einfach so offen wie möglich zu sein und ihre Schwester zu verteidigen oder schützen, falls es der Fall war. Irgendwie hatte sie ein richtig schlechtes Gefühl.

Ich weiß echt nicht was ich hier mache. Ich will gar nicht da sein. Warum haben unsere Eltern erlaubt, dass ich mitkomme?

Vor der Tür wurde ihr richtig komisch. Kurz dachte sie an ihren besten Freund der in sie verknallt war. Seitdem Treffen hatte sie sich bei Hanbin nur ein paar mal gemeldet. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Wieso sagte er ihr einfach nicht was er empfand? Das machte alles richtig komisch. Sollte sie sich wieder mit ihm treffen? Jetzt war sie ja vorbereitet.

Zuerst bringen wir das Treffen hinter uns und dann muss ich mich um mein Problem kümmern. Nach der heißen Nacht ist ihr das sicher voll peinlich. Aber gleich noch die Eltern zu treffen… das ist nur unangenehm.

Auch sie sah zu ihrer Schwester und zupfte an ihrem eigenen Outfit herum.



Sie sieht heute so hübsch aus. Bestimmt hat sie Angst.

Aufgeregt nahm sie ihre Hand und lächelte sie an. Wenn es um Karina ging dann war alles für sie genauso schlimm. Sie versuchte ihr trotzdem Hoffnung zu geben.



Gespannt warteten sie darauf, dass Taehyung ihnen die Wohnung aufmachte.

Als er davon hörte, dass sich ihre Eltern mit ihm treffen wollte war er ganz aus dem Häuschen. Wieso wollten sie ihn wiedersehen? Wegen dem Geld? Oder weil er mit ihr geschlafen hatte? Wussten ihre Eltern davon? Vielleicht wollten sie mit ihm darüber reden, dass er sie nicht mehr anfassen sollte. Es konnte alles mögliche sein. Seine Eltern sagten zu allem nichts und hielten sich bedeckt. Die Tage über hatte er kaum geschlafen, weil er nicht wusste was los war.

Für heute hatte er seine Eltern sehr früh eingeladen. Sie halfen ihm noch alles sauber zu machen und seine Mutter kochte. Noch immer verrieten sie ihm kein Sterbenswörtchen obwohl er mehrmals nachfragte. War es noch schlimmer als gedacht? Durfte er das Baby doch nicht mehr sehen? Innerlich machte er sich extrem viele Sorgen.

Der Tag verging einfach nur in Zeitlupe. Er wollte wissen was los war. War etwas mit dem Baby? Wieso sagten sie ihm nichts?

Nachdem alles erledigt war, ging er duschen und dann zu seinem Schrank. Er wusste absolut gar nicht was er tragen sollte. Irgendwie musste er doch etwas schöneres anziehen um Eindruck zu schinden. Vielleicht war es nicht so schlimm wie er dachte. V entschied sich für einen hellen Anzug. Den zog er sich an und frisierte sich ordentlich.



Ich will wissen wie es Karina geht. Wird sie mich meiden? Ich weiß gar nicht wie ich mich verhalten soll. Hasst sie mich, weil ich wieder mit ihr geschlafen habe?



Um nochmal alles zu checken sah er sich im Spiegel an und musterte sich.

Ich schaffe das schon! Vielleicht ist das ja nur ein Essen um sich viel besser kennenzulernen..

Plötzlich zuckte er zusammen, als es klingelte.

Sie sind da!

Aufgewühlt ging er zur Tür und öffnete sie. Seine Eltern warteten währenddessen im Wohnzimmer.

Sein erster Blick fiel gleich auf Karina die ein wunderschönes weißes Kleid trug. Sofort sah er aber zu ihren Eltern und Katie.

Einfach so tun als wäre nichts. Das wollte sie ja! Ich wusste gar nicht, dass Katie auch kommt.

„Schönen guten Abend“, begrüßte er sich freundlich und verbeugte sich dabei.

„Kommt doch rein“, meinte er und sie folgte ihm in die Wohnung.

Mittwoch, 17.03.2021

Nachdem sie am Sonntag wieder einmal einfach verschwunden war, meldete sie sich nicht mehr bei V. Karina machte es sich immer einfach, indem sie verschwand, wenn ihr etwas unangenehm war. Doch bald konnte sie das nicht mehr tun, wenn sie erst einmal mit ihm lebte und mit ihm verheiratet war.

Ihr Plan war es, sich so lange nicht zu melden wie es ging. Zu ihrer Überraschung aber, meldete er sich heute bei ihr. V wollte mit ihr reden. Sie hatte keine Ahnung worüber er reden wollte, möglicherweise wegen dem Wochenende, weil sie sich geküsst hatten?

Ich muss lernen, dass ich nicht vor allem davonlaufen kann.

Es bestand immerhin auch die Möglichkeit, dass er wegen etwas anderem mit ihr reden wollte. Also sagte sie ihm zu und erklärte ihm, dass sie sowieso einkaufen war und dann vorbeikommen konnte. Natürlich war sie zu Fuß unterwegs. Hinter das Lenkrad passte sie schon lange nicht mehr. Um die paar Sachen besser tragen zu können, hatte sie einen Rucksack dabei, da war alles drin verstaut.

Danach ging sie bei V vorbei, es war kein wirklicher Umweg. Sie war einfach froh, dass er einen Aufzug in der Wohnung hatte. Oben angekommen klingelte sie. Vorher richtete sie sich noch ihre Haare, damit sie nicht zu zerzaust aussah, denn heute hatte sie sich nicht sehr hübsch gemacht, da sie nur einkaufen gehen wollte.

Die ganze Zeit über herrschte Funkstille zwischen den beiden. Ihm kam es einfach dann wieder oft so vor, als wollte sie wirklich nichts von ihm wissen und das nächste Mal war es wieder anders. So als würde sie ihn doch mögen. Er kannte sich einfach nicht aus. Jetzt wo sie wieder eine neue Band werden würden, musste er noch mit Karina darüber sprechen. Er brauchte ihre Erlaubnis, deswegen schrieb er ihr eine Nachricht. Sie hatte sogar Zeit und wollte nach dem einkaufen gleich zu ihm kommen.  

Wie immer sah er einfach total hot aus und ging zur Tür als es klingelte.



Er öffnete die Tür und erblickte Karina. Sie war gar nicht zurecht gemacht wie sonst immer, aber selbst jetzt gefiel sie ihm richtig gut. Karina war so eine Frau die keine Schminke brauchte um gut auszusehen sie tat es einfach.

"Hey! Komm rein. Danke für dein kommen", begrüßte er sie und die beiden marschierten ins Wohnzimmer.