Direkt nachdem sie draußen war von der Feier, wischte sie sich ihren Mund ab und musste andauernd ihren Würgereiz unterdrücken. Ihr war richtig schlecht, weil der Typ so unglaublich nach Alkohol gestunken hatte. Auf dem Weg zum Auto spuckte sie immer wieder ihren Speichel weg. Glücklicherweise erkannte sie Dank ihres Kostüms niemand.
Mir ist so schlecht. Der Typ hat geschmeckt wie ein alkoholisierter Aschenbecher, ich muss gleich echt kotzen. Aber ich kann hier nicht kotzen. Wenn ich im Hotel bin, muss ich meinen Mund auswaschen, am besten gleich fünf mal, zur Sicherheit, dass ich mir nichts eingefangen habe.
Endlich war sie beim Auto und stieg ein. Zeit zum richtig Durchatmen hatte sie nicht, denn wenn sie das täte, dann würde sie nur weinen. Da sie aber einfach nur zum Hotel wollte, unterdrückte sie alles und fuhr so schnell es ging weg.
Das Hotel war ein durchschnittliches, nicht besonders teuer und klein, es war ja nur für eine Nacht und sie hatte nicht besonders viel Geld.
Karina ließ sich ihre Zimmerkarte geben, an der Rezeption wurde sie schon ganz komisch angeschaut, wegen ihrem Kostüm. Doch ihr war es nur Recht, wenn sie niemand erkannte. Mit vollem Kopf fuhr sie hoch, kam in ihr Zimmer und stellte den Rucksack ab, den sie dabei hatte. Ihr Zeug holte sie aus dem Ausschnitt raus und legte es zur Seite.
Er hätte lieber Katie gewollt, als mich... Das hat er gesagt. Ich weiß gar nichts mehr, ich weiß nicht, was er davon ernst meint und was nicht.
Wütend holte sie ein Mundwasser aus der Tasche, spülte ihren Mund ein paar Mal aus, dann nahm sie ihre Abschminksachen und fing an sich das aufwändige Make Up runterzuwischen. Damit beeilte sie sich, damit sie schnell duschen konnte. Die Perücke kam runter, sie befreite ihre Haare, putzte sich nochmal gründlich ihre Zähne, weil sie noch immer so angeekelt war wegen dem Typ und ging dann endlich duschen. Sie ließ das heiße Wasser auf sich prasseln und wehrte sich gegen ihre Gedanken.
Er hat kein Recht darauf der Vater zu sein, überhaupt nicht. Er ist ein Arschloch, ein verlogenes Schwein, soll er doch einfach eine andere schwängern und den besorgten Vater spielen! Mir doch egal! Wer weiß, wie viele Kinder er schon hat von denen er nichts weiß! Sicher können die mit den Kindern, die die ganze Gruppe inzwischen gezeugt hat schon einen eigenen Kindergarten eröffnen, schimpfte sie in Gedanken und stützte sich an der Wand ab. Dann kniff sie ihre Augen zusammen und weinte.
Stark war sie nicht wirklich zur Zeit. Und mit dem, was er gesagt hatte, wurde es auch nicht besser. Auch wenn sie es nie zugeben würde, aber Karina hatte wirklich gehofft, dass er es ernst gemeint hatte, dass der Taehyung, mit dem sie bei Instagram geschrieben hatte, doch der richtige und echte gewesen war. Sie hatte gehofft, dass er ernsthaftes Interesse an dem Baby bekam, dass er sie unterstützen würde. Doch natürlich war es nicht so. Noch mehr hätte er ihr auch nicht sagen können, wie sehr sie ihm am Arsch vorbeiging.
Viel zu lange stand sie unter der Dusche, aber es tat ihr gut und spülte ihre Tränen sofort wieder weg. Wie sehr wünschte sie sich ihre Schwester her. Nach der Dusche ging sie sich übergeben, danach putzte sie sich die Zähne erneut und kuschelte sich im Pyjama einsam in das Bett. Das Kissen umklammerte sie fest, machte den Fernseher an und weinte sich in den Schlaf.