Schlafzimmer von Irene

Montag, 27.07.2020

Als sie nach oben kamen redete Irene einfach weiter, ohne sich umzudrehen. Sie redete und redete, weil ihr der Kommentar von Jungkook noch immer sehr peinlich war.

"Das ist mein Schlafzimmer. Es ist größer geworden, als ich anfangs geplant hatte, aber mir gefällt es sehr gut. Und es ist praktisch, viel Platz zu haben", erzählte sie und ging in den Raum hinein. Dass Ahri und Kookie gar nicht mehr hinter ihnen waren, bekam sie erst mit, als sie nun stehenblieb und sich zu ihnen umdrehen wollte.



"Huh?", wunderte sie sich und sah Jin an. "Wo... wo sind die beiden hin?", fragte sie ihn. Vielleicht hatte er das ja mitbekommen.

Seit wann sind Ahri und Jungkook nicht mehr hier? Das habe ich gar nicht mitgekriegt...

So aufmerksam wie möglich hörte er seiner Freundin zu. Immer wieder sahen sie sich verträumt an. Das Kookie und Ahri sich schon verzogen hatten bekamen beide nicht einmal mit. Doch als Irene das ansprach drehte er sich auch um.

„Keine Ahnung wo die sind. Wahrscheinlich sind sie schon vorgegangen, weil wir zu lange gebraucht haben?“, vermutete er.



Jin ging aus dem Schlafzimmer und sah sich um, doch weit und breit war nichts von ihnen zu sehen, deshalb schloss er einfach die Schlafzimmertür und kam zu Irene zurück.

„Die sind schon weg. Vielleicht sind die schon in ihrem Zimmer und unterhalten sich dort“, erklärte er.



Das ist die Chance. Ich könnte sie küssen.

Weil er keine Sekunde verschwenden wollte mit ihr fing er sie an zu küssen.



„Ich vermisse dich ständig so“, gab er zu.

Wieder küsste er sie und drückte sie gleich zum Bett. Das nicht mehr passieren würde war ihm schon klar, aber andauernd waren sie unter Leuten gewesen und jetzt endlich allein. Er wollte sie einfach spüren.

"Oh, ja das ist möglich", stimmte sie ihm zu.

Ob sie wirklich nur reden? Hoffentlich bringt das Ahri nicht in eine komische Situation, ob sie damit umgehen kann?

Irene wusste ja, was passiert war und sorgte sich schon etwas, wenn sie die beiden alleine ließ. Durften sie jetzt so egoistisch sein und ihre Zeit zu zweit einfach ausnutzen? Lange dachte sie nicht darüber nach, weil ihr Freund sie gleich küsste.

Das fühlt sich so gut an.

Dass er sie vermisste freute sie, denn ihr ging es auch so und sie fand es echt lieb, dass es ihm genauso erging wie ihr.



"Ich vermisse dich auch andauernd", gab sie ebenfalls zu. Er sollte wissen, dass sie ihn auch gerne öfter sehen wollte.

Weil sie nicht sehr oft zusammen waren, fühlte sich der Kuss richtig gut an und zwar so extrem gut, dass sie es nicht glauben konnte. Aber jetzt küsste er sie wieder und drückte sie liebevoll aufs Bett.



Wie sehr hatte sie sich nach seinen Berührungen gesehnt? Es war einfach zu gut. Natürlich erwiderte sie jeden seiner Küsse automatisch. Ihre Hand legte sie an seinen Arm, weil sie ihn mehr spüren wollte.



Wie konnte man so schnell vergessen, dass man nicht alleine war? Sie war einfach sowas von bereit dazu mit ihm zu schlafen und wollte am liebsten gar nicht mehr warten. Aber heute war es einfach nicht der passende Zeitpunkt. Nun lösten sie sich endlich mal voneinander und Irene konnte nicht anders als ihn verlegen aber glücklich anzulächeln.



"Was ist, wenn sie einfach reinkommen?", fragte sie ihn. Sie hoffte natürlich, dass das nicht der Fall sein würde. Jetzt legte sie ihre Arme um seinen Nacken und streichelte ihn sanft im Nacken und etwas am Hinterkopf.

"Weiß du, dass mich das glücklich macht?", teilte sie ihm mit. "Ich könnte dich die ganze Zeit nur ansehen und es würde mich glücklich machen..."

Mit ihm fühlte es sich einfach so gut an. Und je mehr Zeit verging, desto besser fühlte es sich auch an, es wurde einfach immer besser, weil sie sich mehr kennen lernen konnten.

"Ich denke... ein bisschen Zeit haben wir bestimmt noch... nur ein bisschen", meinte sie und küsste ihn.

Nach einer Weile lösten sie sich voneinander. Mit einem verlegenen Lächeln fragte sie nach was wäre, wenn sie wieder reinkamen. Ihn würde es nicht stören doch Irene war gleich mal verlegen wenn es um das ging.

„Dann hören wir einfach auf. Außerdem hören wir das und bevor sie bei uns sind, können wir damit aufhören“



Verliebt teilte sie ihm noch mit, dass sie so glücklich mit ihm war. Nicht nur sie war glücklich sondern er auch. Jin hatte einen kompletten Wandel durch sie vollzogen. Sie war genau die Frau die er gebraucht hatte.

Daraufhin meinte sie nur, dass sie bestimmt noch ein bisschen Zeit hatten und Irene küsste ihn wieder. Die Küsse erwiderte selbstverständlich. Es gefiel ihm richtig gut.



Wenn sie sturmfrei hätten, wäre sie schon längst nackt unter ihm. Die ganze Zeit wollte er mit ihr schlafen, doch nie kamen sie dazu. An ihrem Geburtstag würden sie ganz alleine sein. Auf das freute er sich schon extrem. In seinen Gedanken hatte er oft Vorstellungen mit Irene wenn mal Zeit blieb. Wie sehr er mehr von ihrem Körper wollte, doch da musste er sich noch ein paar Tage gedulden.

„Du siehst übrigens total heiß aus. Am liebsten würde ich dich hier sofort vernaschen, aber leider bleibt dafür keine Zeit“, sagte er gleich heraus was er dachte.



Hoffentlich bleibt Ahri nicht lange hier. Sonst haben Irene und ich keine Zeit für sowas. Im schlimmsten Fall mieten wir uns ein Zimmer wenn’s sein muss.

„Eigentlich sollten wir aufhören, aber ich will noch ein bisschen mit dir rummachen“, stellte er klar und küsste sie wieder.



Seine Hände fingen an über ihren Körper zu wandern während er sie küsste. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an ihre Lippen zu spüren. Sie schmeckte auch wahnsinnig gut. Wie konnte er da überhaupt widerstehen?

Immer wenn er solche Dinge sagte, brachte sie das extrem in Verlegenheit. Außerdem war das nicht der Moment um ihr zu sagen, dass er jetzt gerade am liebsten weitergehen würde mit ihr. Denn auch sie war davon sehr angetan und es würde nur schwerer werden ihn wieder loszulassen.

Ihm gefällt was ich trage. Hätte ich aber doch etwas anderes anziehen sollen? Eine Hose oder so?? Es ist einfach so schön, ihn bei mir zu haben. Wir können aber nicht die ganze Zeit nur hier oben bleiben.

Auch Jin wusste, dass es besser war aufzuhören, aber sie wollten beide nicht. Deshalb küsste er sie wieder. Es war schon sehr heiß, dass sie so herummachten. Natürlich vernahm sie seine Hand, die über ihren Körper fuhr, aber sie hinderte ihn auch nicht daran. Seine Berührungen waren unglaublich schön und brachten ihren Körper ziemlich in Wallung. So ganz sicher war sie sich nicht, ob sie mehr von ihm berührt werden wollte, oder nicht. Denn seine Hand fuhr ebenfalls unter ihr Oberteil und berührte ihre Haut am Bauch und ihrer Seite.







Oh man, das fühlt sich gut an! Ich muss mich zusammenreißen, wir sind nicht alleine hier.

Sie war sich allerdings absolut sicher, dass sie an ihrem Geburtstag miteinander schlafen würden. Heute ging es einfach echt nicht. Nicht nur waren Ahri und Jungkook noch dort, Jay würde dann auch noch zu ihnen stoßen. Und sie hatte kein Interesse daran ihnen zu erklären, dass sie verschwinden sollten, damit die beiden Sex miteinander haben konnten. Man konnte halt nicht immer haben was man wollte.

Die Küsserei gefiel ihr eindeutig zu gut und auch das, was er machte. Denn er blieb mit seiner Hand nicht nur an ihrem Bauch, sondern fuhr weiter nach oben und knetete auch leicht über Brust währenddessen. Ihn ihrem unteren Bereich und bei ihren Brüsten machte es sich schon bemerkbar, dass es sie eindeutig zu sehr erregte, weshalb sie es wieder unterbrach. Gut, dass sie einen BH trug. Irene zog seinen Arm von dort weg und aus ihrem Oberteil wieder raus, dann sah sie ihn an.



„Ich denke, das ist zu gefährlich für heute, wenn wir so weitermachen“, gab sie zu und legte ihre Hand an seine Wange. Irene dachte nur daran, dass es wahrscheinlich nicht so prickelnd war, wenn es ihn erregte und sie so wieder zu den anderen stießen. Es war ja ganz normal, dass das passierte, wenn man sich so küsste und so anfasste, vor allem, wenn man schon so lange aufeinander wartete.

Da sie ihre Arme noch um ihn herum liegen hatte, zog sie ihn jetzt mit einem Grinsen einfach ganz zu sich runter, aber anstatt ihn zu küssen, platzierte sie ihren Kopf neben seinem und drückte ihn ganz fest.

Ihretwegen konnten sie einfach so liegen bleiben, sie wollte ihm nahe sein, aber das Küssen erschwerte nicht nur ihm einiges, sondern auch ihr.

Nun gab sie ihm aber ein Küsschen beim Ohr und lehnte ihre Kopfseite an seine.



„Ich will dich nicht mehr loslassen!“, ließ sie ihn wissen. Sein angenehmer Duft hatte sich schon lange in ihrer Nase ausgebreitet und er roch einfach zu gut. Mit ihren Händen strich sie über seinen Rücken.

Plötzlich bewegten sie sich, weil er sich einfach mit ihr umdrehte. Sie lachte, weil das ein eigenartiges Gefühl war.



Als sie ihn ansah wurde ihr wieder heiß, weil sie jetzt auf ihm drauf lag. Sie richtete ihren Körper etwas, damit sie nicht ungünstig lag. Da ihr Rock etwas hochgerutscht war, richtete sie den mit einer Hand. Klar sah er sowieso nicht hin so wie sie lagen, aber es war ein etwas zu freizügiges Gefühl.

„Bin ich dir nicht zu schwer?“, fragte sie nach. Irene war es nicht gewohnt auf jemandem drauf zu liegen.

Leider wurde Jin von Irene gestoppt. Sie hatte recht damit, aber er wollte sie eben so gern. Natürlich versuchte er nichts mehr weiter, wenn sie schon extra seine Hand aus ihrem Oberteil nahm. Wenigstens hatte er ihre Brüste anfassen dürfen. Auf die freute er sich auch schon. Er wollte einfach unbedingt mit ihr schlafen, weil er sie mochte.

Seine Freundin drückte ihn fest und er genoss es sehr bei ihr zu liegen. Jedes Mal wenn er bei ihr war, ging es ihm richtig gut. Bei ihr erholte er sich und er vergaß den ganzen Stress den er immer hatte.

„Geht mir auch so. Am liebsten würde ich dich überall mitnehmen, aber leider geht das nicht“



Vielleicht war das nicht schlecht, wenn Jin sie nicht mitnehmen konnte. Sonst wäre es bestimmt ständig von ihr abgelenkt. Und seine Augen waren dann nur auf sie gerichtet.

Weil er nicht mehr auf ihr liegen wollte, drehte er sich mit ihr um und sah sie an.

„Nein du bist nicht schwer“



Mit ihr setzte er sich noch ein bisschen auf.

„Ich liebe dein Lächeln! Vor allem liebe ich dich“, sagte er und küsste sie noch einmal.



Die beiden schmiegten sich noch ein wenig aneinander, gingen dann nach unten, damit die anderen nicht warten mussten.

Mittwoch, 29.07.20

Heute Morgen wachte Irene schon früher auf, als sonst. Weil am Nachmittag ihre Freunde vorbeikamen bereitete Irene etwas zu Essen vor. Auch kümmerte sie sich schon um das Essen für den Abend, wenn Jin dann kam. Darauf freute sie sich besonders. Am liebsten wollte sie ihn den ganzen Tag über da haben. Den Vormittag und Mittag verbrachten Ahri und Irene gemeinsam.

Irgendwann kamen ihre Freunde und sie verbrachten eine sehr schöne, gemütliche und lustige Zeit miteinander. Als dann der nette Nachmittag vorbei war, verabschiedeten sie sich alle voneinander. Ahri allerdings blieb noch ein wenig, immerhin wohnte sie ja auch dort. Es war sehr schön, dass sie noch ein wenig bei ihr war, aber dann verschwand sie auch schon, da sie Irene versprochen hatte, heute Nacht nicht Zuhause zu sein.

Es würde nicht mehr lange dauern, bis Jin kam.

Eigentlich wollte Irene heute gerne mit ihren Eltern feiern, doch die waren mal wieder gar nicht Zuhause, deshalb musste sie es auf später verschieben, wahrscheinlich waren sie am Wochenende wieder da. Von Ava hatte sie auch nichts gehört. Normalerweise gratulierten sie sich immer und verbrachten auch irgendwie die Zeit gemeinsam, doch dieses Jahr war alles einfach ganz anders.

Etwas traurig machte es sie schon, dass sie nicht einmal eine Nachricht von ihr bekam, es war ja scho fast Abend. Doch darüber wollte sie sich heute einfach keine Gedanken machen. Hin und wieder zog es sie richtig runter, aber sie behielt ihre Gefühle meistens für sich.

Nun begann sie damit, sich fertig zu machen. Sie hatte sich extra ein nettes Kleid gekauft, damit sie ihrem Freund gefallen würde. Das tat sie ja sowieso, aber sie wollte ihm einfach besonders gefallen. Heute war ein besonderer Tag, das war ihr bewusst, da sollte alles perfekt sein. Immerhin waren sie seit dreieinhalb Wochen ein Paar, Jin sagte, dass er seit ihrer gemeinsamen Nacht keine andere Frau angefasst hatte. Das bedeutete, dass er seit Anfang Juni mit keiner anderen Frau geschlafen hatte. Für ihn war das bestimmt lange und auch nicht so einfach gewesen. Deshalb war sie noch nervöser.

Als sie fertig war ging sie runter und dann klingelte es auch schon bald. Irene ging zur Tür.

Donnerstag, 30.07.20

Mit Hilfe kam sie hoch und legte sich in ihr Bett. Es sah eher total zusammengekauert aus, als liegen. Ahri brachte ihr alles, was sie brauchte. Vor allem Taschentücher.



Wieso hat er das gemacht... meine Schwester... wieso hat sie sich auf ihn eingelassen?

Voller unguter Gedanken schlief sie irgendwann ein, weil sie sich mit dem Weinen so verausgabte. Nach ein paar Stunden wachte sie wieder auf und fühlte sich einfach nur fertig. Das alles war wirklich passiert, es kam ihr vor, wie ein schlechter Traum. Sie wollte heute gar nichts mehr machen, sie blieb auch einfach nur im Bett liegen und versuchte alle ihre Gedanken erst einmal zu ordnen.

Freitag, 14.08.2020

Das es Irene andauernd so schlecht ging und nichts aß hatte sie auf jeden Fall bemerkt. Man merkte auch, dass sie einfach nicht mehr glücklich war. Sie wusste auch, dass es Jin richtig schlecht ging und er auch fast nichts mehr aß und sich in seinem Zimmer verkroch. Immer wenn sie versuchte das Thema anzuschneiden blockte Irene ab. Vielleicht wollte sie einfach zeigen, dass sie stark war. Doch man sah, dass sie es nicht war.

Vorsichtig klopfte sie an der Tür und kam einfach in ihr Zimmer.

„Unnie ich hab dir dein Lieblingsessen gekocht“, informierte sie ihre Schwester.



Ahri war überhaupt nicht so ein Mensch der anderen richtig helfen konnte, wenn es einem schlecht ging. Sie kam ja mit sich selbst nicht einmal klar in ihrem Leben trotzdem versuchte sie ihr bestes. Irene lag ihr sehr am Herzen und es sollte sich endlich mal etwas tun. Ewig konnte sie ja nicht im Zimmer bleiben und nichts essen. Oder sich zu Tode arbeiten.

Wenn sie nicht mal bald was isst dann rufe ich einfach Hilfe.

„Ich muss mit dir reden. Es ist sehr wichtig“, meinte sie und setzte sich an den Bettrand.



Da hatte sie lieber das schnulzige Paar um sich als Irene so zerbrochen zu sehen. Klar war das von Jin scheiße gelesen, weil er ausgerechnet ihre Schwester ein paar mal geknallt hatte doch das war bevor er wusste wie toll Irene war. Er war es einfach nicht anders gewöhnt gewesen mit allen Frauen zu schlafen. Im Nachhinein war man ja immer schlauer.

Vorige Woche hatte sie mit Jungkook gesprochen, aber bisher hatte sie sich noch niemandem geöffnet. Zuvor hatte sie noch daran gedacht, dass es ihr diese Schmerzen erspart hätte, wenn sie gar keine Beziehung eingegangen wäre. Doch Irene dachte viel nach und wenn sie ehrlich war, dann stimmte das nicht.

Egal, ob sie sich auf die Beziehung eingelassen hätte, oder nicht, sie wäre enttäuscht von ihm. Und auch von ihrer Schwester. Eigentlich war sie sich nicht einmal sicher, von wem sie mehr enttäuscht war.

Er hat nur mich im Kopf… ich wünschte mir, dass das wirklich stimmt.

Irene griff auf die andere Bettseite, die leer war. Seit zwei Wochen herrschte Funkstille zwischen ihr und Jin, weil sie die Zeit brauchte. Doch trotz ihrer Enttäuschung und ihres verletzten Herzens, fing sie an ihn zu vermissen. Sein Lachen, seine Berührungen, seine Stimme.

Das Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken und sie sah dorthin, als Ahri hineinkam. Sie informierte sie darüber, dass sie ihr Essen gekocht hatte, es war sogar ihr Lieblingsgericht. Normalerweise hielt Irene ihre Versprechen, doch bisher hatte sie es noch nicht halten können, was sie Jungkook versprochen hatte. Essen fiel ihr so schwer und auch darüber zu reden.

Ahri setzte sich einfach zu ihr ans Bett und meinte, dass sie mit ihr reden musste. War irgendwas passiert? So ganz genau wusste sie noch nicht, ob Ahri selbst etwas hatte über das sie reden wollte, oder ob es um Irene ging, oder um Jin.

Es ist sehr wichtig sagt sie.



"Was gibt es? Ist irgendwas passiert", sorgte sie sich jetzt. Die ganze Zeit war sie damit beschäftigt gewesen eine Lösung zu finden und die Probleme, die sie hatte irgendwie lösen zu können, was einfach nicht funktionierte.

„Ja, ich habe meine Schwester verloren. Sie isst nichts mehr wegen einem Idioten, denn sie liebt, weil er eine riesengroße  Scheiße gebaut hat“, erzählte sie ihr.



Natürlich meinte Ahri Irene damit. Damit wollte sie ihr nett sagen, dass sie wieder leben musste. Auf Dauer konnte das nicht weitergehen.

„Du musst etwas essen und du musst ihm sagen was du willst. Ihr könnt nicht beide in eurem Selbstmitleid baden und euch bewusstlos heulen. Da will ich euch lieber sehen, wenn wir knutscht oder herum flirtet. Ich bekomme schon schlechtes Gewissen, weil ich den Kühlschrank alleine leer esse“, sagte sie total verzweifelt.



Das war bestimmt wieder viel zu direkt oder? Ich bin einfach schlecht in sowas.

„Wenn du willst können wir einen Mädelsabend machen. Ich habe Sachen dafür eingekauft“, bot sie ihr an.

Das tat ihr bestimmt gut.

Zuerst war sie schockiert, was sie da redete, doch verstand ziemlich schnell, dass sie sie meinte. Es war das erste Mal seit dem Vorfall, dass ihr jemand ganz klar sagte, was los war. Jungkook hatte sich ziemlich nett ausgedrückt und sie getröstet. Aber Ahri war jetzt einfach ganz direkt und auch ganz ehrlich.

Ich soll ihm sagen, was ich will? Wenn ich es doch nicht weiß...

Dass sie etwas essen musste, stimmte aber. Sie aß fast gar nichts und fühlte sich auch nicht besonders fit deshalb. Mittlerweile war sie einfach schon so in dieser Phase drin, dass sie da wohl alleine nicht mehr rauskam. Was wollte sie? Irene wollte, dass er nicht mit Ava geschlafen hatte, aber das war unmöglich.

"Tut mir leid, dass ich dich so im Stich lasse", entschuldigte sie sich bei Ahri. Darüber hatte sie einfach gar nicht nachgedacht, dass ihr Verhalten für andere gar nicht toll war. Auch bei ihren Freundinnen meldete sie sich kaum noch, aber die wussten nicht darüber Bescheid, was los war, da ihnen Irene nichts von ihrer Beziehung erzählt hatte.

Jetzt setzte sie sich auf und sah Ahri an.



"Was soll ich tun Ahri?", fragte sie ihre Freundin ratlos und bekam wieder feuchte Augen.



"Ich wünschte einfach, dass das nie passiert wäre. Aber man kann es nicht rückgängig machen. Wie soll das weitergehen mit uns? Wird mich Ava mein Leben lang daran erinnern, dass sie mit ihm geschlafen hat? Was, was wäre, wenn wir Kinder kriegen, würde sie ihnen das auch noch berichten, um ihn schlecht zu machen, um mich zu demütigen? Oder was ist bei Familienfeiern... wenn wir alle an einem Tisch sitzen", fing sie an zu erzählen und schluchzte, weil sie versuchte nicht zu weinen.



"Ich will ihn nicht sehen Ahri", meinte sie und biss sich auf ihre Lippe. Dann konnte sie es nicht mehr halten.

"Aber ich vermisse ihn so sehr", weinte sie los und drückte sich das Kissen in ihr Gesicht.

Irene stellte ernsthaft die Frage was sie tun sollte? Ausgerechnet sie? Sie bekam ja ihre Beziehung nicht mal auf die Reihe. Außerdem hatte sie mit Kookie auch etwas am laufen. Darüber sprach sie bestimmt mit keinem.

Zum Glück redete sie weiter aber es wurde nur noch schlimmer. Sie fing an schon in der Zukunft zu schwelgen und malte sich die ärgsten Dinge aus.

„Die bekommt sich hoffentlich wieder in den Griff. Wahrscheinlich hat sie gerade ihr späte Pubertät. Die wird ja bestimmt einen Kerl finden der sie aushält.“, versuchte sie ihre Unnie zu ermutigen.



Es war schwer nicht schlecht über Ava zu reden. Da konnte sie tagelang über diesen Menschen schimpfen. Lieber fing sie nicht damit an.

Dann fing sie an noch mehr zu weinen, weil sie ihn nicht sehen wollte aber ihn trotzdem so vermisste.

Scheiße.. sie weint noch mehr. Was soll ich nur machen? Ich bin so überfordert.



„Wieso gibst du ihm nicht noch eine Chance, wenn du ihn so liebst? Du musst ihm ja nicht gleich verzeihen, aber du könntest ja versuchen ihm wieder näher zu kommen“

Eigentlich hatte Ahri so oder so keine Ahnung was sie da so von sich gab.

„Wie wäre es, wenn wir mal in die Küche gehen und essen? Lass den Frust einfach mal am Essen aus und stopf dir so viel rein wie du kannst. Das hilft mir oft“

Irgendwas war definitiv mit Ava los, Irene konnte es sich nicht erklären und wusste auch nicht, wie lange das bei ihr anhalten würde. Ob sie überhaupt mal wieder normal werden würde? Ohne Hass auf Irene. Das war fraglich.

Eine Chance geben. Ich weiß nicht.

Fakt war, dass sie ihn vermisste und sie konnte sich auch ihre Zukunft mit ihm vorstellen. Aber es war nun einmal auch so, dass sie verletzt war und ein verletztes Herz heilte nicht so schnell. Bevor Irene überhaupt irgendwas dazu sagen konnte, schlug Ahri ihr vor, dass sie ihren Frust einfach mit Essen verarbeiten sollte. Mittlerweile hatte sie das Kissen auch schon nicht mehr in ihrem Gesicht.

Das habe ich Jungkook auch versprochen.



"Ich kann es versuchen", antwortete sie, griff nach einem Taschentuch, putzte sich die Nase und ging mit Ahri runter.