Balkon

Irene nahm das Öl zögernd an und forderte ihn auf sich zu setzen. Natürlich machte er das brav. Immerhin wollte er eine Massage bekommen.

Als sie ihre Position eingenommen hatte, informierte sie ihn darüber, dass sie anfangen würde. Nachdem sie das Öl auf ihren Hände hatte und die Flasche nicht mehr ihm Weg war, ging es auch schon los. Ihre Hände fühlten sich gerade noch besser an, als zuvor und es schien fast so als würde sie das beruflich machen, weil es so gut tat.

Die beiden unterhielten sich ein wenig und dann erzählte Irene von ihrer Familie. Gerne hätte er auch mal viel Zeit mit ihnen und er vermisste sich auch heute noch sehr oft. Da immer viel los war, blieb auch nicht viel Zeit um über das nachzudenken und sie zu vermissen.

„Das hört sich schön an. Wir hatten nie ein Familienritual“, antwortete er zurück.



Sie scheint Ava ja sehr zu mögen. Warum mag Ava sie nicht?

Je mehr sie fragte, desto trauriger kam ihm sein Leben vor. Er hatte vieles nicht was andere hatten und das lag einfach an seinem Job. Er musste immer sehr hart arbeiten um den anderen nachzukommen. Beim Tanzen brauchte er schon länger als die anderen, da er nie eine Ausbildung genossen hatte. Eigentlich wollte er ja Schauspieler werden, doch dann änderte er seine Meinung.

„Ahh.. du weißt echt was du machen musst“, staunte er. „Hast du das mal beruflich gemacht? Du kannst das echt gut. Falls du mal einen Jobwechsel brauchst, ich stelle dich sofort ein“, sagte er und grinste in ihre Richtung.



Über sein Verhalten gegenüber ihr, war er selbst richtig überrascht. Normalerweise flirtete er ununterbrochen mit Frauen, aber mit ihr redete er richtig vieles. Von sich gab er normalerweise nichts privates von sich, doch bei ihr fiel es ihm leicht und er wusste, das es bei ihr in guten Händen war.

"Ja, es war auch immer sehr schön. Aber das machen wir auch schon lange nicht mehr... Nicht jede Familie hat Dinge, die sie gemeinsam macht", wollte sie ihn aufbauen, denn es hörte sich eher so an, als fände er es schade.



"Aber nur weil ihr so etwas nicht habt, heißt das ja nicht, dass ihr das nicht erst anfangen könnt. Gemeinsames Kochen, irgendeinen Sport oder sonst eine Aktivität, die man als Familie machen kann. Und immer wenn ihr zusammenkommt, könnt ihr das machen. Du hast ja gesagt, du siehst deine Familie nicht so oft, da wäre das doch bestimmt toll, wenn ihr euch etwas findet, was ihr gemeinsam machen könnt."

Es musste echt hart sein, wenn man seine Familie so sehr liebte, aber sie nie sehen konnte. Irene wollte jetzt auf keinen Fall die Stimmung drücken, denn es war angenehm sich zu unterhalten. Jetzt sprach er sie darauf an, dass sie gut massieren konnte.

"Nein. Ich massiere meine Freunde hin und wieder. Meine Mutter sagt, dass das davon kommt, dass ich töpfere. Wahrscheinlich habe ich einfach schon ein Gespür dafür."

Heute war Irene sehr gesprächig, das fiel ihr gerade selbst gar nicht auf. Aber es war für sie normal, denn mit ihren Freunden redete sie auch so offen. Je mehr sie mit ihm redete, desto leichter fiel es ihr auch.

"Du bist wirklich richtig verspannt", sagte sie und lachte dann. Irene war gerade total in ihrem Element mit der Massage, dass sie automatisch auch weiter runter zum Rücken massierte, außerdem war sie durch das Gespräch abgelenkt. Mit einem Restlächeln im Gesicht sah sie zu ihm, als er auch zu ihr sah.



Es klappt doch ganz gut. Er kommt mir immer natürlicher vor, also mehr wie ein normaler Mann, ohne eine Masche... oder ist das vielleicht seine Masche? Dass er so ist, damit ich für ihn falle?... Nein, das glaube ich nicht. Für mich wirkt es sehr echt.

Weil ihre Haare nach vorne hingen, da sie sich beim massieren mitbewegte, schwang sie sie mit einer Kopfbewegung nach hinten und half mit ihren Schultern mit, weil sie wegen dem Öl an ihren Händen nicht rangreifen wollte. Dann machte sie weiter und massierte ihn weiter unten am Rücken, das war aber nicht so gut im Sitzen.

"Hm...", überlegte sie und fragte dann vorsichtig. "Kannst du dich hinlegen? Dann kann ich den Rest vom Rücken auch noch machen." Sie hatte absolut keine anderen Absichten dabei, aber so war es leichter. Auch wenn sie es sich nicht selbst eingestehen wollte, es gefiel ihr, seinen Rücken durchzukneten.



Das nächste Mal sollte ich weniger trinken..., dachte sie sich gerade und dann dachte sie nach. Er hat doch auch schon einiges getrunken? Aber er kommt mir so fit vor... verträgt er doch so gut Alkohol?

Ansprechen wollte sie es aber nicht, das wäre ihr zu unangenehm.

„Ja, stimmt. Wir könnten uns etwas überlegen. Bestimmt finden wir was, was uns alle gefällt“, stimmte er zu.



Man bekommt das nur vom Töpfern so flinke Hände? Das muss sie mir auf jeden Fall zeigen. Wenn ich noch besser werde mit meinen Fingern, dann rennen mir die Frauen scharenweise die Tür ein.

„Vom Töpfern? Ich wusste gar nicht mehr, dass das noch jemand macht“, äußerte er sich überrascht. „Machst du das öfters? Das nenn ich mal ein interessantes Hobby“



Das er verspannt war, wunderte ihn kein bisschen. Bei so viel Stress denn er immer hatte, war das nicht verwunderlich. Irene wollte sich, dass er sich hinlegte. Wenn ihm das eine andere Frau gesagt hätte, hätte er ihr schon ganz andere Dinge angeboten, doch bei ihr hatte er Respekt und diesen wollte er nicht verlieren.

Etwas in ihm drinnen wollte sie besser kennenlernen. Sein Körper wollte sie jedoch spüren. Solche eigenartige Gefühle  waren ihm neu. Lag es daran, weil sie sich nicht auf ihn einließ? Gab er sich deswegen so Mühe oder weil er sie als eine gute Freundin gewinnen wollte. Er hatte noch nie eine gehabt, deswegen war er viel vorsichtiger und machte keine so blöden Sprüche mehr, obwohl sie ihm auf der Zunge lagen.

Jetzt wollte sie seine unteren Rückenbereich massieren und meinte es wäre besser, wenn er sich hinlegte. Nachdem er auf dem Bauch lag, entspannte er sich wieder.

„Kannst du mir das Töpfern beibringen?“



Ihre Hände und Finger fühlten sich so gut an, das er bei ihr richtig loslassen konnte. Das sie so gesprächig war, gefiel ihm gut. Wenn andere Frauen von ihrem Leben erzählten, war er genervt. Für sie waren sie nur da um seine Bedürfnisse zu stillen.

"Gelegentlich mache ich das, ja", gab sie verlegen zu. Da er lachte, hatte sie das Gefühl sich eher dafür schämen zu müssen. Aber als er ihrer Aufforderung sich hinzulegen folgte, fragte er, ob sie es ihm beibringen konnte.



Zuerst fing sie an zu lachen, weil sie dachte er meinte das nur zum Spaß, bemerkte dann aber, dass er das ernst meinte. Das wunderte sie jetzt doch. Also hatte er sich nicht darüber lustig gemacht. Sie hörte auf zu lachen und sah zu ihm. Er lag so, dass sie sein Gesicht sehen konnte.

"Was? Ich soll dir das wirklich beibringen?", wiederholte sie und beugte sich zu seinem Rücken. Es war etwas ungut so zu stehen, doch sie wollte sich nicht auf seine Beine setzen, da würde sie vor Scham in Grund und Boden versinken. Weil es doch nicht so vorteilhaft war, kniete sie sich auf den Boden, da war es besser. Dann machte sie mit seinem Rücken weiter.

"Wenn du es lernen willst... dann geht das bestimmt", sagte sie zu. Irene konnte so schlecht nein sagen.

Wie soll ich ihm das beibringen? Aber er hat jetzt so lieb gefragt... peinlich, dass ich gelacht habe.

"Ich dachte zuerst, dass es ein Scherz war, deshalb habe ich gelacht. Tut mir leid", erklärte sie sich noch und knetete weiter. Irgendwie könnte sie das jetzt echt lange machen, es war gerade richtig angenehm zwischen ihnen.



Ihre Hände ließen seinen Rücken los und aus Gewohnheit machte sie bei seinem Oberarm weiter, da wanderte sie aber den ganzen Arm hinunter bis zu seinen Händen. Ihr war schon ganz heiß, aber das wollte sie machen. Er war einfach so verspannt, das konnte sie nicht einfach so lassen. Nicht nur sein Rücken fühlte sich gut an, sondern auch seine Arme. Jin machte dabei einen sehr entspannten Eindruck, das war gut, also konnte er es genießen. Nachdem sie seine Hand und seinen Arm fertig hatte, beugte sie sich über seinen Rücken und versuchte sich an seinem anderen Arm. Währenddessen redete sie.



"Hast du denn schon einmal getöpfert? Und gibt es einen Grund, wieso du das gerne lernen willst?", fragte sie ihn neugierig. Es war doch ein eher untypisches Hobby, wie er es schon selbst gesagt hatte.

"Gibt es irgendwas, das du gerne machst? Außer singen und tanzen?"

Zuerst dachte Irene, dass seine Frage ein Scherz war und fing an zu lachen. Sicher war es eine komische Frage für einen Mann. Ehrlich gesagt hätte er auch darüber gelacht, wenn ihm jemand aus seiner Band so etwas machen würde. Vielleicht war es ja gar nicht so blöd wie gedacht und es machte Spaß. Nur machte das heutzutage keiner mehr, weil es kein Trend war und als out galt.

Sie lacht mich ernsthaft aus.. sie kann ja doch gemein sein.

"Das ist ja fast noch verletzender als du gesagt hast, dass ich nicht dein Typ bin", sagte er aus Spaß und lachte, doch tief in seinem inneren war es nur die Wahrheit.



"Ist schon okay. Ich werde es verkraften. Also dann willst du mir es beibringen?", fragte er nochmal nach um ganz sicher zu gehen.

Automatisch machte Irene bei seinem Arm weiter, fast hätte er schon etwas gesagt, aber dann würde sie sich sofort aufhören, wenn er sie darauf hinwies. Das wollte er auch nicht. Wahrscheinlich war sie so von dem Gespräch abgelenkt und deshalb fiel ihr das nicht auf. Ihre Massage tat wahnsinnig gut.

"Nein, ich habe noch nie getöpfert. Ich bin gespannt wie das so ist. So hört sich das ja richtig langweilig an, aber bestimmt ist das gar nicht so einfach"



Aus welchem Grund ich das mache? Das sage ich ihr besser nicht. Dann ist wieder alles im Eimer. Zumindest heute sag ich mal nichts.

"Es hört sich interessant an, deswegen will ich es mal probieren und ich kann meine Fingerfertigkeit üben"

Hört sich doch gar nicht mal so falsch an.

"Kochen, Essen und Nintendo Spiele spielen. Ich mache gerne Live Videos für meine Fans. Sie lieben es, wenn sie mich essen sehen und ich liebe es zu essen. Ich nenne das EAT Jin", erzählte er ihr.



"Und du? Magst du nur das töpfern?"

Jin lachte auch, aber sagte witzelnd, dass das jetzt noch schlimmer war, als damals als sie ihm klarmachte, er sei nicht ihr Typ. Stimmt, das hatte sie ihm gesagt. Und sie müsste ihn auch wieder anlügen, wenn er sie noch einmal fragen würde.



"Ja, ich kann es dir beibringen", versicherte sie ihm noch einmal richtig. Wenn er es lernen wollte, dann brachte sie es ihm bei. Wahrscheinlich hatte er sowieso keine zeit dafür, er musste bestimmt viel arbeiten. Oder er vergaß es wieder bis es soweit war.

Das wundert mich nicht, dass er noch nie getöpfert hat. Die wenigstens Leute, die ich kenne haben das.

"Es ist nicht leicht am Anfang. Ich glaube, du wirst eine Menge Ton verbrauchen", sagte sie und lachte darüber. Wenn man noch nie getöpfert hatte, brauchte man echt ziemlich viel, da der Ton machte, was er wollte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er es auf Anhieb hinbekam.



Weil sie mit dem anderen Arm fertig war, machte sie wieder beim Rücken weiter. Es war eher der untere Rücken unterhalb der Taille.

Sie sah zu ihm, als er von seinen Interessen sprach.

Essen und kochen. Er sieht gar nicht so aus.

"Du lässt die Fans beim Essen zusehen?", fragte sie noch einmal nach.

Ich schätze, es gibt Menschen, die so etwas gerne sehen.

Dass sie es auch mögen würde, dachte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht. Jetzt schüttelte sie ihren Kopf.

"Nein. Ich lese gerne und ich mache Bogenschießen. Außerdem liebe ich es Wäsche zu waschen und zu bügeln... hm frische Wäsche riecht so gut", schwärmte sie einfach frei heraus und wurde langsamer mit ihren Händen.

Habe ich ihn jetzt die ganze Zeit massiert? Das war viel zu lange! Ich wollte doch nur den Rücken machen...

Irene wischte ihre Hände in ihrem Handtuch ein, das sie noch immer um ihren Körper gebunden hatte und stand auf.



Dann rieb sie über ihre Knie, weil sie vom knien rot geworden waren. Weil nicht alles vom Öl ins Handtuch ging, rieb sie den Rest einfach auf ihre Oberschenkel.



"Jetzt müsstest du tiefen entspannt sein. Ich habe gar nicht so mitbekommen, dass ich schon lange fertig war", erklärte sie ihm und setzte sich auf das kurze Stück vom Sofa, da er noch auf der langen Seite lag.

Toll.. sie bringt es mir bei. Das vergesse ich bestimmt nicht. Wenn sich das alles mit meinem Zimmer geklärt hat, kommt das an die Reihe.

"Wird schon gehen. Du hilfst mir doch sicher am Anfang oder? Der Ton ist egal, ich kann mir davon genügend leisten, wenn ich mich blöd anstelle", sagte er und zwinkerte ihr in ihre Richtung zu.



"Ja, sie lieben es mir beim Essen zuzusehen. Keine Ahnung warum. Das verstehe auch nicht ganz, aber deswegen teile ich meine Zeit mit meinen Fans eben so"

Seine Fans liebte er richtig und deswegen gab er sich auch so viel Mühe bei der Arbeit.

"Was? Du liebst es Wäsche zu waschen und bügeln auch noch?", fragte er total schockiert.



"Das finde ich ehrlich gesagt, ein bisschen unheimlich. Ich dachte nicht, das es wirklich solche Menschen gibt", gab er seinen Senf dazu.

Leider hörte sie jetzt auf ihn zu massieren und er setzte sich auf und musterte sie.



Ob sie das noch öfter bei mir machen würde?

Erst jetzt bemerkte er, dass ihre Knie deswegen rot waren. Wieso hatte sie zu ihm nichts gesagt?

"Tut es weh? Soll ich dich als Entschädigung massieren?", bot er ihr an.

Er war auch sehr gut darin. Seine Frauen massierte er auch ab und zu, aber eher bei anderen Bereichen.

Jin öffnete wieder das Öl und stellte es ab. Er saß breitbeinig auf dem Sofa.



"Setz dich vor mich", schuf er ihr an und rutschte noch ein bisschen zurück, damit sie Platz hatte.

Da sie wie immer sehr zögerlich war, sagte er wieder etwas zu ihr.

"Komm schon! Ich fass dich schon nicht unanständig an", meinte er völlig zu trocken zu ihr.



"Außer du würdest es wollen", sagte er und fing zu lachen an.



"Jetzt mach schon. Das biete ich sehr selten jemanden an", äußerte er sich dazu.

Da war es wieder, dieses Zwinkern, was sie total verlegen machte. Irene wandte ihren Blick kurz von ihm ab, weil es unangenehm war.

Sie sah aber wieder zu ihm, als er von seinen Fans erzählte. Es war eben wichtig mit ihnen irgendwie Zeit zu verbringen, das war für die Leute bestimmt toll.

Seine schockierte Reaktion über ihr Wäsche Hobby war sie schon gewohnt. Bisher reagierte jeder immer sehr schockiert darüber, wenn sie das erzählte. Aber was konnte sie dafür, wenn sie den Duft so liebte?



"Unheimlich? Nein... es ist beruhigend. Wirklich. Wenn es frisch gewaschen ist und dann so gut duftet, das finde ich wahnsinnig beruhigend."

Weil sie ja jetzt saß, setzte auch er sich hin. Sofort fragte er nach ihren Knien, ob es weh tat und ob er sie massieren sollte. Gleich schüttelte sie ihren Kopf, aber sie konnte nichts sagen, weil er das Öl schon in die Hand nahm. Ihr wurde wieder richtig warm innerlich, obwohl er noch gar nichts gemacht hatte. Aber die Art wie er dort saß und sich vorbereitete, sie zu massieren, löste einfach etwas aus.

Dass er nach seiner Aufforderung, sie sollte sich vor ihn setzen, auch noch sagte, er würde sie nicht unanständig anfassen, machte die Situation auch nicht besser. Sein Zusatz zu seiner Aussage gab ihr dann den Rest und sie schluckte.



Kurz war sie wieder wie versteinert, aber wusste, sie konnte nicht einfach so sitzen bleiben. Wieso sollte sie das wollen? Meinte er das ernst? Sie konnte es nicht einschätzen, ob er das so meinte, oder ob es wirklich nur ein Witz sein sollte.



"Eh, ehm. Nein... Das... das will ich wirklich nicht", brachte sie raus und setzte sich eilig vor ihn hin. Ihr Gesicht fühlte sich schon wieder so an als würde es glühen. Warum hatte er auch so etwas sagen müssen? So etwas sagte man unter Freunden nicht, war ihm das nicht bewusst?

Irene löste das Handtuch, das einfach hinunterrutschte und strich ihre gesamten Haare nach vorne, damit sie nicht im Weg waren. Eigentlich brauchte sie jetzt keine Massage und es war ihr auch zu peinlich, aber er hatte sie aufgefordert.



"Aber... es muss nicht so lange sein, wie die Massage bei dir", informierte sie ihn. Sie hoffte, dass er nicht so lange massieren würde, wie sie.

Doch dann legte er seine Hände an ihren Rücken und Irene musste sich konzentrieren. Vorher hatte er sie nur eingecremt, doch jetzt bewegten sich seine Finger mit mehr Druck über ihre Schultern. Sie wusste nicht wo sie hinsehen sollte, deshalb schloss sie ihre Augen, da sie hektisch hin und her sahen.  Dabei presste sie ihre Lippen aufeinander.

Ich darf nicht daran denken, dass sich seine Hände gut anfühlen. Das tun sie nicht, nein. Es gefällt mir nicht.

Je mehr er sie massierte, desto lockerer wurde sie, da es ein angenehmes Gefühl war. Ihre Schultern waren jetzt viel lockerer, da sie ihren Körper nicht mehr so anspannte, wie vorher. Zwar raste ihr Herz wie verrückt, doch der Rest von ihr versuchte entspannter zu sein. Ihren Kopf ließ sie sogar auch etwas nach vorne sinken und lockerte ihre Lippen.

"Das ist besser, als ich gedacht habe", sagte sie müde. Weil sie die ganze Zeit ihre Augen zu hatte, machte das schläfrig. Weil sie es bemerkte öffnete sie sie jetzt.

Ich darf nicht einschlafen. Aber es ist so angenehm.



"Du kannst das auch gut!"

Das sie das nicht wollte, dachte er sich schon. Wenigstens waren die anderen Männer bei ihr auch nicht besser dran, das erleichterte ihn schon immens.

Nach einem längeren zögern, setzte sie sich dann doch ganz brav vor ihm hin. Ihr Handtuch ließ sie fallen und machte ihre Haare nach vorne, damit er bei ihrem Rücken loslegen konnte. Wie immer stand ihr alles gut und selbst von hinten gefiel sie ihm wahnsinnig gut. Generell das sie so zurückhaltend war, machte alles nur noch spannender für ihn.

"Du wirst sehen, es wir dir richtig gut tuen"



Ihre Bemerkung sie nicht so lange zu massieren, ignorierte er einfach gekonnt. Mit seinen großen Händen fing er an sie zu massieren. Wieder gab er sich besonders Mühe und machte langsam, damit die beiden es richtig genießen konnten. Je mehr er bei ihr machte, desto entspannter wurde sie. Sie gab sogar zu, dass es sich gut anfühlte und lobte ihn.

"Ich weiß, dass ich es gut kann, aber ich massiere fast niemanden", äußerte er sich dazu.

Das stimmte auch, den Rücken massierte er keiner Frau, wieso auch? Dafür war er ja nicht da. Bei Irene war es wie immer etwas anderes, da fand er immer eine Ausnahme.

Als er fertig war, mit ihrem Rücken. Beugte er sich weiter zu ihr nach vorne um das Öl zu schnappen. Irene würde so richtig seinen Oberkörper an ihr spüren. Als er genügend Öl auf seiner Hand hatte, stellte er das Öl weg und legte jeweils eine Hand bei ihrem rechten Knie und die andere bei ihrem linken Knie ab.

Wie immer konnte er es einfach nicht lassen und musste sie mehr berühren. Jetzt rutschte er noch näher an sie heran.



"Ich bin gleich fertig", hauchte er in ihr Ohr und fing an ihren Knien zu massieren.



Sein Körper war noch immer an sie gepresst, damit er an ihre Knie besser kam. Als er nach ein paar Minuten fertig war, ließ er von ihr ab. Gerne hätte er angefangen ihren Hals zu küssen, doch sie waren ja nur Freunde, deshalb beließ er es dabei.

„Fertig!“, informierte er sie und lehnte sich wieder zurück.



„Ich wollte nur, dass du nicht mit Schmerzen nach Hause gehst“

Immer wieder musste sie zusehen, dass ihre Augen nicht wieder zufielen. Das war gar nicht so leicht, aber irgendwann bemerkte sie, dass er aufhörte sie zu massieren.

Er ist echt schon fertig?! Irgendwie war das schnell vorbei.



Gerade als sie sich bedanken wollte, beugte er sich in ihre Richtung und griff nach dem Öl. Irene spannte ihre Arme an, weil sie ihn gespürt hatte. Was wollte er jetzt machen? Massierte er ihr doch noch den Rücken weiter?



Doch es kam ganz anders und sie hatte das Gefühl, ihr Herz bliebe stehen, als sie seine Hände auf ihren Beinen spürte. Jetzt war sie noch mehr verkrampft als vorher. Jin rutschte auf einmal mit seinem ganzen Körper an sie heran, dabei stockte ihr der Atem, ihr Blut fing an zu kochen und in ihr brannte alles. Seine Hände die dabei auf ihren Knien lagen, begannen damit sie dort zu massieren.

Keine Panik. Ganz ruhig. Er massiert nur meine Knie, oder? Hach... ich bin so dumm, dass mir das gefällt. Mir soll das nicht gefallen. Ich spüre seinen Körper so genau, das will ich nicht. Ich habe das Gefühl zu ersticken.

Irene fühlte sich gerade extrem schwach und angreifbar. Konnte sie nicht einfach sagen, dass er damit aufhören sollte? Wieso gefiel ihr das überhaupt? Nie mochte sie es, wenn sie jemand anfasste, aber bei ihm reagierte ihr Körper anders, nicht nur aufgeregt und angespannt, sondern auch leicht erregt. Das schockierte sie selbst, weil sie das nicht wollte.



Am besten lies sie es ganz kurz einfach über sich ergehen und rief sich danach ein Taxi, das war bestimmt besser. Und wieder kam ihr in den Sinn, dass er getrunken hatte und deshalb eventuell doch andere Absichten haben könnte? Was würde sie tun, wenn es wirklich so wäre... Nein, sie waren jetzt befreundet und das meinte er sicher nicht unanständig. Seine Hände lagen ja auch nur auf den Knien. Wo sie sich gut anfühlten.

Ehe sie etwas sagte, musste sie versuchen zu schlucken, weil ihr Hals so ausgetrocknet war. Gut, dass er ihr Gesicht nicht sah. Kaum sagte er, dass er fertig war, stand sie auch schon auf.

Wenn ich jetzt gleich ein Taxi rufe, dann sieht das sicher so aus, als würde ich flüchten.



„...Danke“, brachte sie heraus, ging einen Schritt nach vorn und hob dann das Handtuch auf, was am Boden lag. Sie hielt es einfach vor sich und drehte sich etwas zur Seite, dass sie ihn sehen konnte. Traute sich aber nicht richtig, ihm in seine Augen zu sehen, zumindest nicht durchgehend.

Jetzt erst bemerkte sie, dass es schon sehr dunkel war. Es gab für sie nicht viele Möglichkeiten. Entweder sie trank noch etwas, um die ganze Sache von gerade zu verdrängen und lockerer zu sehen, oder sie fuhr nach Hause. Wenn sie jetzt ein Taxi rief, stand sie bestimmt lange im Stau. Irgendwie wurde es nicht besser für sie. Sollte sie den Stau in Kauf nehmen? Oder sollte sie noch etwas dort bleiben und dann zu einer Zeit fahren, wo wieder weniger los war.

Ich entscheide mich für den Stau... Wenn ich jetzt eins rufe, dann dauert es bestimmt, bis es ankommt. Ich warte einfach draußen vor der Einfahrt.

Auf dem Platz vor dem Haus wäre ohnehin kein Platz mehr, also wollte sie einfach nach ganz vorne gehen und an der Straße auf ein Taxi warten. Sie streckte sich kurz durch, um nicht so versteift zu wirken und sah kurz zu ihm.



„Jetzt sollte ich mir echt ein Taxi rufen. Sonst wird es zu spät...“

Sie wusste, dass es ihr noch unangenehmer wäre, wenn sie ihre Aufregung nicht überspielte. Ihr Herz schlug einfach so wild und sie konnte es nicht kontrollieren, obwohl sie dagegen kämpfte.

In Windeseile stand sie schon wieder vor ihm und bedankte sich bei ihm.



„Immer wieder gerne“, sagte er und grinste während er sie beobachtete wie sie ihr Handtuch hochhob und es vor ihrem Körper hielt.

Jetzt stand er auf und kam auf sie zu.

„Ganz ehrlich, an deiner Stelle würde ich das nicht machen. Es kommt so oder so kein Taxi um diese Uhrzeit durch. Da wartest du ewig“, teilte er ihr mit.



Dann nahm er ihr Handtuch aus ihren Händen und wickelte es ihr um.

„Ist dir nicht kalt? Wir können in den Whirlpool und uns aufwärmen und noch ein wenig quatschen“, schlug er ihr vor.

Da sie den Vorschlag ablehnen würde, nahm er sie am Unterarm und zog sie zum Pool. Er stieg gleich hinein und ließ sie los.

„Du kannst auch hier schlafen. Das ist kein Problem“

Ihr neuer Freund trat nun näher zu ihr und riet ihr davon ab zu dieser Uhrzeit mit dem Taxi zu fahren. Er hatte ja auch Recht mit dem, was er sagte.



Das Handtuch, was sie in ihrer Hand hielt, nahm er und wickelte es um sie. Wieso musste er ihr ständig so nah sein? Irene gab sich alle Mühe, damit sie nicht umkippte. Ihr war schon ein wenig frisch, da es doch immer später wurde. Doch war das eine gute Idee? Nun ja, vorher hatten sie sich ja auch gut unterhalten. Und der Whirlpool sah echt einladend aus. Wieder einmal war sie in einer Zwickmühle, doch Jin nahm ihr die Entscheidung einfach ab, griff nach ihrem Arm und zog sie einfach mit dorthin.

Sie hasste es, wenn sie sich so hilfslos fühlte. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um einfach wegzurennen, doch das konnte sie nicht machen. Außerdem hatte sie ihm die Freundschaft angeboten, da konnte sie es erst Recht nicht machen, nur weil sie sich gerade mal unwohl fühlte. gegen ihren Willen, bewegten sich ihre Beine einfach und sie folgte ihm ins Wasser.

Ohhh wie sehr ich es hasse. Ich wollte doch gar nicht!... Hm ist das Wasser angenehm.

Kaum berührte sie das Wasser, fand sie es richtig gut, da es angenehm warm war und sich gut auf der Haut anfühlte.



"Das ist schön warm", lächelte sie direkt, nachdem sie sich dann hingesetzt hatte. Sie konnte spüren, wie sich ihr Körper mehr entspannte und lockerte ihre angespannten Muskeln. Jin schlug vor, dass sie einfach dort schlafen konnte. Irene hatte nicht so viel Ahnung von den ganzen Geschichten der Mitglieder. Sie hatte lediglich hier und dort mal etwas gelesen, aber das war nicht viel.

Ich müsste mein Auto morgen sowieso wieder hier holen. Aber es wäre besser, wenn ich nach Hause fahren würde.

"Hm. Danke, das ist nett... Ich weiß noch nicht...", sagte sie mit einem leichten Lächeln und legte sich soweit ins Wasser hinein, dass nur ihr Kopf rausschaute. Das Licht beim Whirlpool war nicht so hell wie beim Sofa, also würde er auch nicht sehen, dass ihr Kopf noch ziemlich rot war. Irene sah zu ihm.

Er hat das nicht vergessen, dass ich ihm gesagt habe, dass er nicht mein Typ ist. Ob ihn das immer noch beschäftigt? Das ist er bestimmt nicht gewohnt, dass eine Frau ihm das sagt. Es ist anstrengend zu lügen.

Jetzt setzte sie sich wieder etwas auf und sah von dort aus nach unten, wo die anderen die Party feierten. Vielleicht konnte sie ja Ahri noch einmal sehen, aber von dort war das nicht möglich. Dass sie schon lange nicht mehr unten war, wusste Irene nicht.



Hm, ob sie schon gefahren ist? Eigentlich schade, jetzt habe ich mit ihr gar nicht mehr reden können, sie hat einen netten Eindruck gemacht.

Weil sich ihre Füße unter Wasser versehentlich berührte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und zog ihr Bein zu sich.

"Tut mir leid, ich nehme dir ja den ganzen Platz weg", entschuldigte sie sich bei ihm und musste dann ein Lachen unterdrücken, weil ihm eine dicke Haarsträhne nach oben stand.



Mit ihrer Hand deutete sie auf den Kopf.

"Deine Haare sehen lustig aus", sagte sie und versuchte nicht zu lachen.

"Also war dir doch kalt? Das dachte ich mir schon. Ist ja auch schon ziemlich spät", meinte er und sah zum Himmel. Leider verging so eine Party immer viel zu schnell. Normalerweise hatte er um die Uhrzeit schon längst die zweite Frau durch, doch heute war alles völlig anders.

Sie weiß noch nicht, heißt nicht nein. Das wäre ja richtig cool, wenn sie hier bleiben würde. Das würde sie sich nie trauen, in meinem Bett zu schlafen.

"Mach dir keinen Kopf, hier ist genügend Platz"



Irene versuchte sich ihr Lachen zurückzuhalten und deutete auf seinen Kopf. Wahrscheinlich fand sie gerade seine Frisur richtig komisch. So offen war er sie gar nicht gewohnt, aber er mochte es auf jeden Fall.

"Hey.. lachst du mich etwa aus?", fragte er sie und strich dann durch seine Haare.



Gleich wechselte er seinen Platz, sodass er neben ihr saß und legte seinen Arm um sie.

"Willst du etwa wieder schwimmen gehen?", fragte er sie mit einem Grinsen.



"Nur weil du eine Frau bist, nehme ich bestimmt keine Rücksicht auf dich", machte er ihr klar.

Dann ließ er sie wieder los, aber blieb neben ihr sitzen. Seine Arme legte er hinter seinen Kopf und schloss die Augen.



"AHH...Hier ist es so richtig angenehm"

"Ich würde dich nie auslachen", verteidigte sie sich und gab sich echt Mühe es zu unterdrücken.



Irene musste innerlich zugeben, dass es gut aussah, wie er sich die Haare wegstrich und ermahnte sich daraufhin gleich wieder.

Manchmal war sie viel offener ihm gegenüber. Je nachdem wie die Situation war und wie sehr ihr der Alkohol zusetzte. Doch jedes Mal, wenn sie sich dachte, dass es angenehmer war, machte er irgendwas, was sie wieder in Verlegenheit brachte. Wie jetzt wieder, als er zu ihr rutschte und seinen Arm um sie legte. Dabei schlug ihr Herz wieder schneller, da es so überraschend kam. Immer, wenn sie sich so nahe waren, passierte das.

Nur die Ruhe bewahren! Er lässt sicher bald wieder los.



Was meint er mit schwimmen gehen? Will er mich wieder untertauchen?

"Ich will nicht schwimmen gehen!"

Zuvor hatte er das auch gemacht, es war schon eine Überraschung für sie gewesen, dass er sie einfach unter Wasser getaucht hatte, aber sie hatten eine Menge Spaß gehabt, auch wenn sie schlecht beim Spielen gewesen war und danach ihre Kontaktlinsen verlor.

Aber er ließ sie glücklicherweise wieder los und schloss dann seine Augen. Aus irgendeinem Grund dachte ihr Gehirn, dass es die perfekte Gelegenheit war, ihn zu mustern. Jetzt wo er sie nicht sehen konnte. Also sah sie zu ihm und sah sich sein Gesicht ganz genau an.

"Hm, hier ist es echt angenehm...", stimmte sie ruhig zu.



Sogar, wenn er die Augen zu hat, sieht er richtig gut aus... Oh, halt. Nein. Wieso denke ich so etwas?, rief sie sich in Erinnerung, sah weg, wurde dann aber mit ihren Gedanken wieder ruhiger und drehte ihren Kopf erneut zu ihm, dann sah sie seine Lippen an. Sie waren sehr voll und schön geformt. Je mehr sie ihn ansah, desto mehr dachte sie darüber nach, wie gut er aussah. Doch Aussehen war ja nicht alles. Und genau das war das Problem. Zwar war ihr bewusst, dass er viele Frauen hatte, aber er war von seinem Charakter her ein sehr netter und interessanter Mann.

Jin saß noch immer neben ihr, weil er sich vorher nicht mehr weggesetzt hatte. Hin und wieder berührten sich ihre Arme ein wenig.

"Die Sterne leuchten auch so schön", merkte sie an und blickte zum Nachthimmel, der voll erleuchtet war, es war ein wunderschönes Bild. Momentan war es ziemlich ruhig bei ihnen, man hörte die Musik von unten, aber es war angenehm. Die Sterne zu beobachten machte sie sehr müde und ihre Lider wurden immer schwerer. Irene konnte nicht mehr dagegen ankämpfen und schloss sie, sie wollte es nur für einen kurzen Augenblick tun, doch da hatten ihre Augen einen anderen Plan. Sie blieben geschlossen und schneller, als sie sich versah, schlief sie ein. Dabei sank ihr Kopf zur Seite, dorthin, wo Jin saß. Sie stieß mit ihrer Stirn, das Gesicht zu ihm gedreht, gegen seinen Arm, den er hinter seinem Kopf hatte.

Irene machte ihn wegen dem schönen Sternenhimmel bemerkbar und er stimmte ihr zu. Sowas viel ihm normalerweise gar nicht auf, weil er immer mit allem zu beschäftigt war.

Er dachte gar nicht, dass es mit ihr so lustig werden könnte. So eine Unterhaltung hatte er echt selten oder eher gesagt nie. Zumindest nicht mit einer Frau. Wenn er ehrlich war, war das gar nicht mal so schlecht. Vielleicht war es doch besser, wenn er sie einfach nur als Freundin sah, auch wenn es ihm richtig schwer fiel.

Plötzlich spürte er ihren Kopf an seinem Arm und er öffnete seine Augen. Eigentlich wollte er gleich wieder eine blöde Bemerkung fallen lassen, doch er hielt still, weil sie eingeschlafen war, sah er kurz zu ihr und musterte sie. Vorsichtig legte er seinen Arm um Irene, um sie nicht zu wecken.

Was soll ich jetzt mit ihr machen? Ich lege sie einfach in mein Bett. Wir schon nicht so schlimm sein.

Ganz langsam und behutsam, hob er sie hoch.



Mit ihr marschierte er dann in sein Zimmer.

Montag, 01.02.2021

Die beiden gingen nach oben und setzten sich hin. Eigentlich gab es so einiges zu bereden. Klar hatten sie telefoniert, aber das war nicht sehr oft wegen der Zeitverschiebung. Es war eben das nötigste was sie redeten. Jin war auch nicht mehr Joblos weswegen er nicht oft Zeit hatte.

Immer wieder ging er das mit Ahri und JK durch. Was war wenn er sich bei ihr entschuldigte? Würde sie wieder einen Rückfall bekommen? Er wusste, dass sie noch in Behandlung war, aber er wusste nicht wie gut es ihr schon ging. Schließlich hatte sie alles sehr extrem und Irene nahm das auch sehr mit. Er wollte nicht, dass es ihr auch wieder schlecht ging.

"Bleibst du hier oder machst du deine Reise weiter?", erkundigte er sich bei ihm.



Ich darf mich bei den beiden nicht einmischen. Am besten sie reden selbst miteinander.

"Hast du wirklich vor dich mit Ahri zu treffen?", wollte er wissen.



Er wusste, dass sie in einer WG mit Karina wohnte, doch selbst war er noch nie dort gewesen. Ahri wollte die beiden mal einladen, doch das verschob sich ständig, weil jeder einen Termin hatte. Jin arbeitete gerade als Model und hatte auch schon Angebote für Serien bekommen. Was er genau annahm wusste er noch nicht ganz.

So Unrecht hatte V gar nicht damit, dass Jungkook auch ein Heuchler war. Er hatte vorher echt noch gesagt, er wollte ihn nicht schlagen. Aber er übertrieb es einfach so mit dem, was er sagte. So wie er war JK nicht. Und er lief tatsächlich vor allem davon. Das hatte er ja schon gemacht.

V wusste, wo Ahri wohnte, doch er wollte es ihm nicht sagen. Verständlich nach dem Schlag, der gesessen hatte. Natürlich wollte Tee nicht mehr dort bleiben und verschwand.



Das wird nie passen zwischen uns...

Auf einmal sagte Jin, dass er mit ihm reden wollte. Das war er so gar nicht gewohnt, sicher ging es um eben. Eigentlich hatte er keine Lust, aber er folgte ihm. In dem Haus fühlte sich alles vertraut, aber dennoch so fremd an. Die anderen unterhielten sich im Wohnzimmer und die zwei gingen hoch auf den Balkon. Natürlich erinnerte er sich daran, dass er dort etwas mit Ahri gehabt hatte. Ob er es schaffen würde, sich bei ihr persönlich zu entschuldigen?

"Ich denke, ich werde hier bleiben", antwortete er ihm und bewegte seine Finger etwas, die schmerzten. "Es war eine gute Zeit, ich konnte echt viel lernen. Aber ich fände es nicht richtig wieder zu verschwinden, jetzt wo das mit Jimin passiert ist."

Nun fragte Jin eine wichtige Frage.



"Damals hätte ich mich gleich bei ihr entschuldigen sollen. Aber da habe ich noch gar nichts verstanden. Jetzt weiß ich nicht, ob es zu spät ist... sie hasst mich. Und ich kann es ihr nicht verübeln. Von Anfang an wollte ich keine Beziehung, weil ich wusste, dass ich sie verletzen würde und dann ist es so weit gekommen, dass es noch viel schlimmer war. Das wollte ich nicht. Und dann habe ich mich nicht getraut. V hat Recht damit, dass ich vor allem weglaufe."



"Mir ist viel zu spät erst bewusst geworden, was ich gemacht habe. Das mit ihr beschäftigt mich seitdem es passiert ist. Sie hat jeden Grund mich zu hassen... sie hat ein Kind verloren und mich hat es nicht einmal interessiert. Es wäre meins gewesen..."

Jungkook wollte noch nicht Vater werden, aber es war trotzdem ungut.

Jungkook wollte erstmal wieder hier in seiner Heimat bleiben. Wäre der Vorfall nicht mit Jimin passiert würde er sicherlich noch immer reisen und sich die Welt ansehen. JK war ein richtiger Freigeist und er brauchte seine Freiheiten. Wie es ihm mit den Frauen ergangen war wusste Jin nicht, da sie über solche Sachen nicht mehr sprachen. Jin hielt sich bewusst von dem Thema fern. Nie wieder wollte er wieder in so etwas hineinrutschen.

Auf seine Frage hin bekam er eine ehrliche Antwort von ihm. Es überraschte Jin wirklich, dass er sich so verändert hatte von den Ansichten her.

"Also war sie dir doch wichtiger als die anderen Frauen? Nur hattest du keine Gefühle für sie?", fragte er nach.



Vielleicht wusste er ja jetzt mehr wo er so lange Zeit über alles nachdenken konnte. Manchmal kam man erst im Nachhinein auf gewisse Sachen.

"Naja.. wenn es dich so beschäftigt solltest du dich wirklich bei ihr entschuldigen, damit du mit ihr abschließen kannst. Mach jetzt einfach das beste aus deinem Leben und versuche wieder neu anzufangen. Du hast noch sehr viel vor dir und du wirst noch viele andere Frauen kennenlernen. Das mit ihr ist einfach richtig blöd gelaufen."



Irene tat ihm richtig gut und Jungkook würde bestimmt eine Frau finden mit der er glücklich wurde. Das mit Ahri war einfach ein Schuss in den Ofen gewesen.

JK nickte.

"Das war sie. Ich mochte sie, aber anders. Ahri ist einfach von Anfang an anders gewesen. Und ich habe sie auch anders behandelt, ich habe ihr nie etwas vorgemacht oder sie angelogen. Aber ich war einfach nicht verliebt in sie..."

Sein Freund riet ihm, sich bei ihr zu entschuldigen und dann weiterzumachen. Konnte er das? Wenn er ehrlich war, schaffte er es einfach nicht mehr mit einer Frau deshalb weiterzugehen. Was, wenn wieder eine schwanger werden würde? Was, wenn sich jede in ihn verliebte? Was, wenn er wieder eine so verletzte, nur weil er so egoistisch war?



"Seit dem Abend habe ich mit keiner Frau mehr geschlafen", gestand er Jin nun. "Es geht einfach nicht. Andauernd geht mir das durch den Kopf. Es ist nicht fair, dass V ihr solche Lügen erzählt hat, ich weiß gar nicht, wer von uns egoistischer war."

Bis auf seine Eltern hatte er mit niemandem darüber gesprochen, wie es in ihm aussah. Seine Mutter hatte schon bemerkt, dass Ahri ihm irgendwie wichtig gewesen war, da war es ihm selbst so nicht ganz klar gewesen. Eine Entschuldigung bei ihr musste sein, das wusste er, aber er wusste nicht wie und nicht wann.

"Was, wenn sie mir nicht zuhören will? Ich weiß nicht einmal, wo sie genau ist, wie es ihr geht, was sich alles geändert hat. Meinst du, sie wird mich in Stücke zerreißen?"

Wenn er sie wirklich so mochte dann war ja nicht nur alles so gesagt. Es tat ihm alles echt Leid. Das würde Jin seiner Verlobten auf jeden Fall erzählen was Taehyung mit Ahri gemacht hatte. Es war noch immer ein Schock. Wie egoistisch musste man nur sein um so viele Leute zu verletzen?

Anscheinend war JK so verletzt, dass er einfach nicht mehr mit den Frauen ins Bett konnte. Er probierte es aus, aber es ging einfach nichts.

Über das war er richtig schockiert. Hatte er etwa ein Trauma davon? Warum sollte er sonst auf sowas freiwillig verzichten?

„Das ist wirklich schlimm. Ich dachte du würdest dich mit den Frauen ausleben, aber wenn nichts geht ist das richtig scheiße. Meinst du das geht wieder weg?“



Er wollte sich gar nicht vorstellen keinen Sex zu haben. Da war er über Irene sehr froh und bei ihr konnte er sich jederzeit auspowern, wenn er wollte.

„Ein paar Sachen weiß ich schon. Sie ist vor kurzem in eine Villa gezogen mit ihren neuen Freundinnen. Sie haben eine WG und sie hat auch eine Arbeit. Sie ist gerade so beschäftigt, dass wir noch nicht einmal dazu gekommen sind sie zu besuchen. Außerdem hat sie aufgehört Alkohol zu trinken“, erzählte er seinem Freund.



Er sagte ihm extra nur die Sachen die er ruhig wissen konnte.

„Es ist Ahri. Bei ihr ist alles möglich. Es kann auch alles passieren. Du kennst sie besser als ich. Aber womöglich geht sie auf dich los oder macht dir das Leben zu Hölle. Wenn ich ehrlich bin ist es unwahrscheinlich, dass sie dir gleich vergeben wird“

JK konnte auch nichts machen, denn immer wieder kam ihm Ahri in den Sinn, wenn er mit einer rumgemacht hatte. Attraktiv genug waren die Frauen ja gewesen.

-Rückblick in Europa-

Jungkook versuchte die Zeit zu genießen, die er weg war, aber ihn holte die Realität und vor allem seine Vergangenheit immer wieder ein. Da er noch nicht lange hier war, kreisten seine Gedanken sehr viel um Ahri. Oft schrieb er Irene, ob sie den Brief schon abgegeben hatte, doch wie es aussah, hatte sie selbst nicht viel Kontakt zu Ahri. Irgendwann hörte er von ihr, dass sie ihn ihr gegeben hatte. Wieso war er nur so aufgeregt? Jungkook hatte Angst, dass sie ihn danach noch mehr hasste, dass sie dachte, er würde es nicht ernst meinen.

Er mied es alleine zu sein, war ständig unterwegs, um seine Gedanken umzulenken. Das alles mit seiner Band und mit Ahri machten ihn total fertig.

-Rückblick Ende-

Jin zählte ein paar Dinge auf, die er von Ahri wusste. Sie lebte mit anderen Frauen in einer WG, hatte eine Arbeit und sogar mit dem Alkoholtrinken aufgehört. Als er das hörte, konnte er es gar nicht glauben. Ahri und kein Alkohol? Gab es so etwas überhaupt? Vorstellbar war das nur ganz schwer, da sie auch immer getrunken hatte, wenn mit ihm etwas lief. Als hätte sie immer einen Mutmacher gebraucht, oder was auch immer.

"Sie hat aufgehört Alkohol zu trinken? Wieso?"

Doch sein Freund sprach weiter und teilte ihm seine Meinung mit, dass er glaubte, Ahri würde ihm sicher die Hölle heiß machen. Dass sie ihm nicht vergeben würde, war ihm klar.



"Bestimmt vergibt sie mir nicht. Das weiß ich... aber sie verdient trotzdem eine Entschuldigung von mir. Selbst wenn ich wüsste, wo sie wohnt, ich könnte nicht einfach zu ihr gehen und mich wie aus dem Nichts bei ihr entschuldigen. Was würdest du an meiner Stelle machen?", erfragte er sich wieder Rat von seinem Meister.

Sein schlechtes Gewissen meldete sich mehrmals da er nur gute Dinge aufgezählt hatte. Er fühlte sich schlecht, weil er den Grund wieso sie überhaupt in die Klinik musste und das alles nicht erwähnte. Er konnte ihm ja nicht sagen, dass sie versucht hatte sich mehrmals umzubringen wegen ihm. Totale Essstörungen hatte und sich ständig betrunken hatte. Dann kamen noch die ganzen Aggressionen die sie immer beherrschten. Man konnte vieles aufzählen.

Bin ich ein schlechter Freund, weil ich das vor ihm verheimliche?



„Am besten du fragst sie einfach selbst warum sie mit dem trinken aufgehört“, sagte er nur dazu.

Hoffentlich war das nicht zu viel des guten was ich ihm erzählt habe. Sie dreht sicher durch, wenn sie weiß das er das von mir hat.

Viel mehr wollte er nicht mehr sagen. Außerdem hatte er Angst er würde sich noch verplappern.

Auf jeden Fall tat ihm das ganze mit den beiden Leid. Man hatte ja gemerkt wie sehr die beiden sich gemocht hatten. Und es war traurig, wenn ma so zerstritten war.

„Schwer zu sagen. Ich weiß gar nicht ob du es schaffst mit ihr in Ruhe zu reden. Auch weiß ich nicht ob sie dir überhaupt zuhören will. Verlass dich einfach auf dein Bauchgefühl. Irgendwann wird es schon passen. Wer weiß ob du ihr überhaupt über den Weg läufst“



Ob wir die beide bei unserer Verlobungsfeier einladen können? Ich weiß nicht so recht.

Bei dem hatte er absolut kein gutes Gefühl. Außerdem würde er sehen, dass sich Ahri verändert hatte. So viel Gewicht wie sie schon verlor war das offensichtlich, dass etwas nicht mit ihr stimmte.

Da ihm Jin den Grund nicht nennen wollte, wurde er das Gefühl nicht los, als wäre da mehr dahinter.

Er weiß es, aber er sagt es mir nicht. Also ist es ihr peinlich?



"Das letzte Mal, als ich auf mein Bauchgefühl gehört habe, bin ich abgehauen... Ich weiß nicht, ob darauf so verlass ist. Aber wahrscheinlich hast du Recht. Vielleicht warte ich ein bisschen und werde dann tun, was mir mein Bauch sagt. Sie will mich bestimmt nicht mehr wiedersehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie zufällig treffe ist bei fast null. Was ist, wenn sie bei Irene ist und ich vorbeikomme? Ich gebe euch immer Bescheid, wenn ich vorbeischaue. Ich will sie auch nicht überrumpeln. Aber apropos Irene. Jetzt kann ich dir noch richtig zur Verlobung gratulieren", meinte er und nahm Jin nochmal richtig in den Arm.



"Ihr habt das verdient. Sie ist eine tolle Frau, das gönne ich euch."

Für ihn war das alles noch immer nichts, aber er freute sich wirklich für die zwei. Er kannte Jin und wusste, was für einen guten Einfluss sie auf ihn hatte. Vielleicht änderte sich Jungkook ja nie, was Beziehungen anging, aber das wusste er nicht. Er war ja schon verliebt gewesen, aber das war schon lange her.

Jungkook war Jin sehr dankbar dafür, dass er ihm so ein guter Bruder war. Sicher hatte er ihm viel Scheiße beigebracht, aber er hatte viel vom ihm lernen können und tat es noch immer.



"Vielleicht war der Schlag vorhin nicht die richtige Entscheidung. Meine Finger brennen."

„Naja.. es könnte sein, dass ihr euch vielleicht auf unserer Verlobungsfeier trefft, aber das wars auch schon“



Oder auf unserer Hochzeit..

Sein Freund umarmte ihn und gratulierte ihm zu seiner Verlobung.

„Ich dachte niemals, dass ich so schnell heiraten würde, aber sie ist genau die Frau die ich gesucht habe“



Die beiden ließen sich wieder los.

„Du solltest sie unbedingt mal kühlen, sonst wird es noch schlimmer“, gab er ihm als Tipp.

Da die beiden so einiges beredet hatten gingen sie wieder zu den anderen.