Küche

Da Ahri so in ihren Gedanken war, hatte sie gar nicht mitbekommen wie er gefragt hatte was sie heute tat. Dann musste er sie eben gleich wieder fragen. Seit vorgestern, kam ihm so oder so vor als wäre sie nicht mehr ganz so da. Bestimmt brauchte sie einfach Zeit.

Nun erzählte Jimin von den tollen Nachrichten und er freute sich heute genauso wie gestern. So etwas schönes wünschte er jedem aus seiner Band. Wie sie das ganze schaukelten war noch nicht ganz kalt, aber sie würden das sicher schaffen, da war er sich sicher. Ihn machte es richtig glücklich, weil sein Kumpel so ein Glück hatte.

"Wie schon gesagt. Ich freue mich richtig für euch", meldete sich nun J-Hope zu Wort.



Ihn wunderte es auch kein Stück, dass die anderen so schockiert waren.

"Bin gespannt wann das Datum fix ist", sagte er und lächelte ihn an.



Jetzt drehte er sich wieder zu Ahri.

"Hast du nachher kurz Zeit für mich?", fragte er nochmal nach.

Gleich nachdem er das gefragt hatte, meldete sich Ahri und fuhr ihn total an, ob er dumm sei. Da war sie wieder. Ja genau das mochte er. Sie nahm einfach kein Blatt vor den Mund bei gewissen Sachen. Auch der Fight mit Ava war sexy gewesen, Ahri war sehr schlagfertig.

Wieso freut sie das so? Will sie auch ein Baby haben? Hoffentlich nicht von mir!

Sichtlich nicht weniger schockiert, als er selbst, war sein Kumpel V über diese Verkündigung. Weil dieser sich einfach schlauerweise etwas zu Essen in den Mund stopfte, sah Jungkook zu ihm rüber und als sich ihre Blicke trafen, musste er lachen.



Die beiden waren nicht so euphorisch wie RM und Hobi, weshalb er sich schon denken konnte, was Tae darüber dachte.

Jetzt, als man in der Küche nicht viel hörte, konnte man plötzlich ein Stöhnen deutlich hören, es war ziemlich laut zu hören. Jetzt schlug der V auf die Schulter und lachte noch mehr.



„Und ich dachte echt, dass er sie zusammenscheißt“, sagte er und sah seinen Freund lachend an. So wie es aussah, machte Ava ihren Fehler gerade wieder ziemlich wett, hörte sich auf jeden Fall so an, als würde es ihr gefallen.

Jungkook drehte sich etwas und sah zu Ahri. Die würde sicher wieder etwas sagen, da sie es nicht gewohnt war, so etwas mitten am Tag bei ihnen zu hören. In letzter Zeit, waren sie mehr beherrscht, wenn sie da war. Was Hobi mit ihr redete hörte er nicht. Nun drehte er sich zu seinem Essen um und vernahm, wie jemand die Küchentür zu machte. Die lustvollen Geräusche von Jin und Ava waren jetzt nicht mehr zu hören.

"Ohh, das glaub ich sofort die arme. Dann habt ihr das gleich mal allers hinter euch. Ich bin echt gespannt was es wird"

Obwohl man es Ahri gar nicht ansah, war sie ein richtiger Familienmensch.

"Sicher habe ich Zeit für dich. Wir können danach in dein Zimmer", schlug sie ihm vor.



Da Stille eingekehrt war, konnte man ein stöhnen vernehmen. Natürlich wusste jeder ganz genau wer es war. Kookie und V lachten nur darüber. Auf ihrer Haut bereitete sich Gänsehaut aus und ihr wurde richtig schlecht. Wieso musste man das so offensichtlich machen? Nicht jeder wollte bei ihrem tun dabei sein. Vor allem Ahri nicht.

Omo... schläft die mit jedem? Hatte die nicht ein Shirt von einem anderen Kerl an? Das war sicher der halbnackte von eben. Sonst wäre der nicht oben ohne herumgerannt. Bei Jin wusste ich es auch, dass er mit fast allen Frauen was hat aber bei ihr? Das macht sie gleich noch viel unsympathischer. Kein Wunder, dass sich Irene für ihre Schwester schämt.

Das Irene von allem nichts wusste, konnte Ahri ja nicht wissen. So offensichtlich wie sie eifersüchtig auf Jin gewesen war, wusste sie sicher Bescheid. Sie musste sagen, das sie es ganz lustig fand, denn Irene schaffte es bei Jin im Bett zu schlafen ohne das etwas passiert war. Ava nicht. Das hatte bisher wahrscheinlich keine geschafft.

"Ich sags dir Jimin. Das wird hier einfach immer schlimmer. Ich beneide dich, du hast eine eigene Wohnung. Ich will auch so gerne eine, aber ich bekomme ständig absagen"

Ich werde immer gleich wegen allem zusammengepfiffen und die dürfen einfach alles.

"Das ist einfach so ekelhaft! Ich glaube mir kommt gleich wieder alles hoch", sagte sie angewidert.



Zum Glück schloss Namjoon die Tür, sodass nichts mehr zu hören war. Da hatte er ihr echt einen gefallen getan. Sie fand es einfach nur ungut so etwas unter Männern zu hören. Welche Frau fühlte sich da schon wohl?

Scheiße..jetzt kommt es mir wieder in den Sinn. Ich habe ja Kookie was versprochen. Ich bin so dumm..wie komme ich da wieder raus? Wie blöd muss man sein? Wieso habe ich das überhaupt gemacht. Jedes Mal sage ich, dass ich nichts trinken darf und dann mache ich es wieder und dann kommt sowas raus.



Ich beende das einfach, aber dann verpetzt er mich sicher. Was soll ich nur machen? Fakt ist, wenn ich nüchtern bin kann ich nicht mit ihm schlafen, weil ich das einfach nicht will. Das mache ich lieber mit meinem Freund, denn es noch nicht gibt.

Das Jimin heiraten würde und ein Baby von seiner Verlobten bekam, ging ihm auch viel zu schnell, aber er wusste bestimmt was er da tat. Überrascht sah er zu ihm.

"Was echt?", meinte er ein wenig überrumpelt und sah zu Namjoon.



Es war eben nicht üblich, dass man so etwas an einem Frühstückstisch kurz loswurde.

"Cool. Viel Glück!", wünschte er ihnen und lächelte Jimin an.



Nun konnte man Jin und Ava deutlich hören, die er aber versuchte zu ignorieren. So sonderbar war das bei ihnen schon lange nicht mehr. Irgendwann gewöhnte man sich daran. Wie immer lachten Kookie und V darüber und Ahri beschwerte sich gleich wieder.

"Dann zieh doch einfach auf die Straße, wenn dich alles so aufregt", provoziert er Ahri schon wieder.



Immer nörgelt sie herum.. als würde das jemanden interessieren. Mich stresst es auch, aber deswegen drehe ich nicht gleich einen Film.

Jetzt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sah zu Suga. Was war eigentlich sein Problem? Ständig suchte er nur Streit.

"Sag mal spinnst du?! Du bist so ein Egoist und hast einfach echt kein Herz. Wie kann man nur so sein?", regte sie sich sofort auf.



Wenn er so weitermacht, schlag ich ihm gleich dem Kopf ein.

"Hör lieber auf so viel zu essen, sonst wirst du richtig fett", beleidigte sie ihn.



Dann griff sie auf seinen Oberschenkel und drückte zu. "Siehst du? Nur Fett"

Auf seine Provokation sprang sie endlich mal an. Jetzt konnte er sie richtig fertig machen.

"Ich sage es nur wie es ist. Sei einfach dankbar was du bei uns hast. Hast du das schon jemals zu uns gesagt? Ich habe es noch nie gehört! Aber auch kein Wunder, so einen scheußlichen Charakter wie du hast. Ich frage mich ob das ein Fremdwort für dich ist", meinte er und sah sie böse an.



"Das geht dich übrigens gar nichts an wie viel ich esse. Außerdem trainiere ich es wieder ab, aber du? Ich behalte lieber meine Gedanken für mich, sonst fängst du noch an zu heulen."

Natürlich fand er Ahri nicht fett, aber er wollte sie so arg ärgern bis sich völlig durchdrehte, weil es Spaß machte.

Jetzt drückte Ahri bei seinem Oberschenkel herum.

"Wer hat gesagt, dass du mich da anfassen darfst? Das ist ganz schön unanständig von dir. Du solltest dich benehmen und vor mir Respekt haben. Hast du das nicht vorher zu Ava gesagt?", spielte er zutiefst enttäuscht.



Die hat sie nicht mehr alle!

Da sie noch immer nicht losgelassen hatte, legte er seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel.

"Und wie ist das, wenn man jemanden einfach unfreiwillig so berührt?"

Als hätte ich nicht genug Probleme in meinem Leben macht er mir ein neues. Wenn er so weitermacht, gehe ich gleich an die Decke!

"Ja, klar! Wahrscheinlich bist du nur neidisch weil ich hübsch bin und du nicht", gab sie ihren Kommentar ab.

So ein dreckiger Penner. Der sollte lieber auf die Straße, da würde er richtig gut hinpassen.

Jetzt meinte er das er sie unanständig anfassen würde, was sie überhaupt nicht tat. Nur weil sie kurz gedrückt hatte, war das noch lange nichts. Das mit dem Respekt stimmte, vor alle hatte sie keinen, aber wenn sie scheiße waren warum sollte sie dann einen haben?

Plötzlich legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel und wollte sie wahrscheinlich in Verlegenheit bringen oder sonstiges. Ganz schlau wurde sie nicht aus ihm. Jetzt fing sie so richtig an zu lachen.

"Ich kann nicht mehr. Ausgerechnet der, der richtig schwul ist, sagt das zu mir", sagte sie und lachte wieder.



Sie nahm ihre Hand zurück und schlug seine weg.

Ahri glaubte ernsthaft, dass er schwul war, weil er nie eine Bemerkung fallen ließ oder einer Frau nachsah. Zwar hatte er ihr das an den einen Silvesterabend auch schon weismachen wollen, dass er nicht schwul war, aber sie kaufte ihm das nicht ab.

"Wann outest du dich eigentlich mal? So schlimm ist das heutzutage ja nicht mehr", meinte sie und grinste.

Auf einmal fing Ahri an richtig zu lachen. Das ging nach hinten los. Wieso machte sie sich jetzt über ihn lustig? Über solche Sachen machte man keine Scherze.

Fragend und wortlos zugleich sah er zu ihr.



Wieso denkt sie, dass ich schwul bin? Ich oute mich ganz bestimmt nicht, wenn ich nicht schwul bin. Was bildet sich die Göre eigentlich ein?

"Nur weil ich gerne koche, lese und nicht so abwertend von den Frauen daherrede, heißt das nicht, dass ich schwul bin", sagte er jetzt sauer.



Dann stand er auf und verschwand aus der Küche. Jetzt musste er Dampf ablassen und laut Musik hören. Gut, dass seine Kopfhörer im Zimmer lagen. Die würde er gleich verwenden.

Das es bei Ava und Jin so zuging, dachte er sich auch nicht. Kookie und er lachten nur, weil sie es cool fanden. Dann klatschte er sogar in die Hände, weil er sich nicht mehr von dem lachen rauskam.



Ahri beschwerte sich wie immer. Kurz darauf fingen Suga und Ahri einen Streit an, wo er sich wieder zu den beiden drehte. Heute war wirklich viel los. Nach einer Weile traf Ahri einen wunden Punkt bei ihm. Wütend zischte Suga aus der Küche und war nun richtig geladen. Er sah so aus, als würde er gleich einen Mord begehen. Gut, dass er die Küche verließ und sich verzog. Sonst hätten sich die beiden wahrscheinlich fast umgebracht. Sie hassten sich schon extrem.

"Wow.. das hat echt gesessen. Ich glaube jetzt hasst er dich gleich noch mehr", meinte er und zu Ahri lachte richtig.



"Ich bin auch weg. Bis später", meinte er und marschierte in sein Zimmer um dort weiterzuschlafen.

So richtig unangenehm wurde es, als man Jin und Ava bis in die Küche hören konnte. Dass sie es jetzt so laut treiben mussten, war einfach unglaublich. So schnell er konnte, schloss er die Küchentür, damit sie davor in Ruhe gelassen wurden. Doch so viel besser ging es bei ihnen auch nicht wirklich weiter.

Suga begann auf einmal Ahri so richtig zu provozieren. Namjoon dachte sich schon, dass das kein gutes Ende nehmen würde.



Was war das heute eigentlich für ein extrem komischer Morgen? Er war müde und jetzt schon genervt von dem Morgen.



Es gab ständig nur Streit! RM hatte manchmal echt das Gefühl, dass da Hopfen und Malz verloren waren. Die beiden fingen an Dinge zu sagen und Joon kam gar nicht dazu, etwas zu sagen, um sie zu stoppen. Ahri stempelte Suga sogar als schwul ab, das ging seiner Meinung nach zu weit.

Auch das Verhalten von Suga war echt unpassend gewesen.

„Das war jetzt nicht nötig Ahri!“, tadelte er sie für ihr Verhalten und stand dann auf.



„Nächstes Mal solltest du ihn einfach ignorieren, aber das war sehr beleidigend.“

Er meinte es auch nicht richtig böse, aber er musste etwas sagen. Zur Zeit drehte in diesem Haus einfach jeder komplett durch.

„Ich schaue mal nach ihm“, gab er Bescheid und ging Suga hinterher, den er dann auch für sein Fehlverhalten zurechtwies.

Die beiden lieferten sich fast einen Kampf um Leben oder Tod. Es wurde immer hitziger bei ihnen und J-Hope saß einfach nur daneben und wusste nicht wie er das schlichten konnte.



Als sie sich dann noch so berührten war er sichtlich überfordert. Doch Ahri fand es einfach nur amüsant und meinte, Suga wäre schwul. Was ihn gleich immens aufregte und er sich rechtfertigte vor ihr. Dann verließ er die Küche. Taehyung fand es lustig und verabschiedete sich auch von ihnen. Namjoon tadelte Ahri für sein verhalten und ging dann auch aus der Küche.

"Ich glaube du hast es ein wenig übertrieben", sagte er vorsichtig zu ihr.



So wütend hatte er Suga schon lange nicht mehr erlebt. Doch Ahri konnte er auch verstehen. Ständig hatte er sie provoziert und irgendwann ließ man sich eben auf so ein Niveau herunter.

"Ich bin dann oben", informierte er sie und machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer.

Auch wenn es extrem beleidigend war, was Ahri zu Suga sagte, fand es Kookie einfach geil. Endlich war sie schlecht drauf. Ihre Laune musste er nachher einfach ausnutzen.



Es wunderte ihn sogar, dass Suga sie so anfasste.

Suga war einfach ein Typ, der vielleicht den Eindruck machte, als stünde er nicht auf Frauen, das kam ihnen auch hin und wieder so vor. Doch so empfindlich wie er bei dem Thema war, war es sicher nicht der Fall.

Ist das krank, wenn ich sie heiß dabei finde, wenn sie andere zur Sau macht?

Sie schaffte es sogar, dass sich Suga total angepisst aus der Küche raus machte. Da staunte auch er nicht schlecht und leckte über seine nach Essen schmeckenden Lippen.



J-Hope meinte dann sogar, dass sie es übertrieben hatte. Naja. Suga hatte sich das jetzt selbst zuzuschreiben. Immer wieder wollte er sie reizen, da durfte er sich nicht wundern, wenn sie einmal zurückschlug, aber das mit einem richtigen Krach.

Außerdem bekam Kookie mit, wie Hobi explizit zu ihr sagte, er wäre dann oben. Was hatten die beiden vor? Schliefen sie miteinander?

Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.

Nach so einem Morgen musste er erst einmal richtig schlafen, denn er war gerade echt fertig. Die meisten waren schon wieder weg.

„Ich hau mich hin“, meinte er dann einfach und ging nach oben in sein Zimmer.

Jetzt wurde sie wieder vom Leader getadelt und Hope sagte ihr auch nochmal, dass sie übertrieben hatte. Doch Ahri war wirklich der Meinung das er vom anderem Ufer war. Wieso sah das keiner? So böse hatte sie das doch gar nicht gemeint.

Wieso bin ich jetzt schon wieder die blöde? Er hat doch mit allem angefangen. Der regt mich so auf! Das hat er bestimmt mit Absicht gemacht, diese Arschgeige!

Genervt sammelte sie die ganzen Teller ein und ging mit ihnen zur Spüle. Dort fing sie an, das Geschirr zu spülen.

Mir ist das so egal, dann soll er eben sauer sein. Ich sage einfach nur wie es ist. Nur weil jeder darüber schweigt, halte ich sicher nicht meine Klappe.

Sie drehte sich kurz zu Kookie und sah ihn an. Dann widmete sie sich wieder dem Geschirr.

Und hinter mir sitzt das nächste Problem. Das mit dem nett sein, lasse ich lieber. Das regt mich nur noch mehr auf. Ich muss nur einmal mit ihm rummachen und Sex in der Dusche bin ich ihm schuldig, dann mache ich mich aus dem Acker. Vielleicht finde ich bald eine Wohnung und einen neuen Job. Dann hätte sich das in der Dusche erledigt. Dem erzähle ich ganz bestimmt nicht wo ich wohne.

Jetzt verabschiedete sich auch Kookie und meinte er würde schlafen gehen.

Er lässt mich in Ruhe. Danke! Na wenigstens bin ich den heute los. Der schläft sicher solange bis er seinen Termin hat.

Als auch Jimin den Raum verließ, machte sie den restlichen Abwasch. Immerhin wohnte sie gratis hier und ein bisschen musste sie ja was machen um nicht ganz wie ein Schmarotzer hier zu wohnen. Als sie fertig war, marschierte sie nach oben.

Das ganze Szenario war unglaublich. Wieso musste Suga Ahri jetzt so reizen? Er wusste doch, wie sie war, wenn sie erst einmal geladen war. Jetzt war er ehrlich gesagt froh darüber, dass er eine eigene Wohnung hatte, wo er sich zurückziehen konnte.

Er hörte zu und ließ zwischendurch auch mal fallen, dass sie aufhören sollten, was aber nichts brachte. Als dann der Höhepunkt des Streits erreicht war, verzog sich Suga wütend. So sauer hatte er ihn auch schon lange nicht mehr erlebt. Jimin würde keine Partei für irgendwen ergreifen, weil sich beide idiotisch verhalten hatten.

Nachdem die meisten gegangen waren, verabschiedete er sich noch von Ahri und fuhr dann zu Nora nach Hause.

Mit ihr im Schlepptau kam er in die Küche.

Also interessiert sie sich doch für mein Geschenk. Bin gespannt wenn sie wieder mal nachgibt.

„Was wollen wir kochen? Ich habe genügend eingekauft“, sagte er und marschierte zum Kühlschrank.



Huhn steht schon mal nicht auf der Speisekarte.

„Hast du ein Lieblingsessen? Dann kochen wir das einfach“, schlug er vor und sah zu ihr.

Nun öffnete er den Kühlschrank an wartete auf ihre Antwort, damit er wusste was sie für Zutaten brauchten.

„Nie?“, wiederholte sie und lief ihm in die Küche hinterher wie ein folgsamer Hund.

Wollte er es ihr wirklich nicht sagen? Das war gemein. Das bedeutete, sie durfte es nur wissen, wenn sie wieder bei ihm übernachten würde. Richtig clever, aber total mies.



Nur weil ich das wissen will, werde ich bestimmt nicht nachgeben!, redete sie sich ein.

„Aber ich bin älter, also... also wäre es nur höflich, wenn du es mir verrätst!“

Jetzt kamen sie in der Küche an und Jin fragte, was sie kochen sollten. Wenigstens machten sie jetzt etwas, was normal war. Keine peinlichen Gespräche, keine eigenartigen Berührungen oder anderes dergleichen.

„Essen die anderen mit? Korean BBQ und Tteokbokki wären lecker“, schlug sie vor. Dass sie normalerweise gar keinen Hunger hatte, vergaß sie schon wieder völlig. Das letzte Mal konnte sie auch gut essen, als sie mit Jin zusammen war.

Irene stellte sich neben ihn und sah ebenfalls in den Kühlschrank hinein.

„Oh, der ist aber voll! Da gibt es viel, was man machen kann. Was möchtest du denn essen?“, fragte sie ihn und sah zu ihm hoch. Doch irgendwie stand sie etwas zu nahe bei ihm und bewegte sich deshalb unauffällig, zumindest dachte sie, dass es das wäre, etwas zur Seite.



„Also, das meiste kann man für das BBQ gebrauchen. Davon werden auch normalerweise viele Leute satt.“

Ich muss Abstand halten, sonst denkt er noch, dass ich ihm absichtlich auf die Pelle rutsche.

Irene spürte es in ihrer Nase kitzeln und drehte sich zur Seite, weil sie niesen musste.



„Tut mir leid“, entschuldigte sie sich und wusch sich dann die Hände.

„Ich bin nicht krank! Es hat nur irgendwas gekitzelt“, erklärte sie gleich.

Weil sie meinte, dass sie älter war, musste er ihr davon erzählen. Wieso sollte er wenn er nichts dafür bekam? Ganz bestimmt nicht! So doof war er sicher nicht und ließ so eine Gelegenheit aus. Deswegen ignorierte Jin einfach das was sie sagte.

"Hört sich gut an. Ja.. Die anderen essen auch mit uns. Wir machen einfach beides", gab er zurück und merkte wie sie sich auch dazu quetschte, sodass Irene auch was sehen konnte. Unbewusst sah er sofort zu ihr.



Ihre Nähe gefiel ihm mal wieder richtig gut. Jetzt fragte sie ihn was er essen wollte. Ihm war das egal, Hauptsache Jin konnte essen und seinen Magen füllen. Wenn er viel aß, musste er auch viel Sport machen, aber ihm schmeckte das Essen einfach so gut.

Plötzlich nieste sie los und entschuldigte sich dafür. Gleich darauf wusch sie sich ihre Hände und erklärte ihm, dass sie nicht krank war.

"Bist du sicher? Soll ich das überprüfen?", fragte er nach und sah wieder zu ihr.



Ich muss mal aufhören ihr ständig auf die Pelle zu rücken, aber ich kann einfach nichts anders. Permanent will sich sie berühren, egal wo.

Nun kam er wieder auf das Geschenk zu sprechen.

"Also wegen dem Geschenk. Reichen dir meine Geschenke nicht? Weil du unbedingt wissen willst was ich noch für dich hätte?", ärgerte er sie extra und fing an zu lachen.



Es war nichts großartiges, aber ihr würde es sicher gefallen. Wenn Seokjin ihr das einfach so schenkte, passte das überhaupt nicht.

Jin fing an den Kühlschrank ausräumen, alles was er benötigte, legte er auf die Theke ab.

"Wenn du nochmal niest, dann werde ich sehen ob du dir eine Erkältung eingeholt hast", merkte er an.

„He, ignorier mich nicht“, meinte sie jetzt und sah zu ihm, weil er nichts darauf sagte. Es war einfach zu lustig, dass sie ihn sehr oft ignorierte, aber selbst nicht ignoriert werden wollte. Da ließ sie auch etwas raushängen, dass sie die Ältere war.

Weil sie genießt hatte, fragte er, ob er es kontrollieren sollte, dass sie sich wirklich nicht krank war. Dabei sah er sie mit seinen hübschen Augen an.



„N... nein. Es war einfach irgendwas in meiner Nase, was sie gereizt hat. Da gibt es nichts zu überprüfen!“, erklärte sie noch einmal.

Nun fragte er nach, ob ihr seine Geschenke nicht reichen würden. Das machte er bestimmt mit Absicht. Da er daraufhin lachte, war es klar, dass er sie nur ärgerte.

„Hmmm“, kam aus ihrem Mund. „Du weißt, dass es das nicht ist“, meinte sie dann. Irene fand seine Lache so lustig, aber riss sich zusammen, dass sie nicht mitmachte.

Er ist so anders. Jin kommt mir viel unbeschwerter vor, als sonst. Wieso kann ich nicht alles so locker sehen?

Nun legte er alles auf die Theke, was sie zum Essen kochen brauchten und sie ging gleich zu den Sachen hin. Ihr Magen knurrte schon etwas, da sie kein Frühstück gehabt hatte. Es war eigenartig, dass sie ihren Magen Knurren hörte, denn das passierte in letzter Zeit nicht sehr häufig.

Das sind alles richtig teure Zutaten, dachte sie sich, als sie sich die Lebensmittel ansah. Irene achtete auch immer darauf, dass sie gute Zutaten kaufte und benutzte, wenn sie kochte. Sie war auf jeden Fall gespannt, ob Jin wirklich so gut kochen konnte. Auf jeden Fall sah er gut aus, wenn er in der Küche stand.

„Ich werde den Salat schon mal waschen“, informierte sie ihn und schnappte sich den. Jin meinte nun, dass er echt nachsehen wollte, ob sie erkältet war, wenn sie nochmal niesen würde. Das wäre ihr viel zu unangenehm, wenn er das täte, deshalb schüttelte sie ihren Kopf.

„Das brauchst du nicht. Ich bin ehrlich gesund. Wir sollten lieber kochen, ich habe Hunger“, hab sie zu und wusch den Salat. Sie konzentrierte sich lieber darauf, als ihn andauernd anzusehen. Es war ein gutes freundschaftliches Gefühl mit ihm zu kochen, aber irgendwas anderes war da auch, etwas, das sie versuchte gewaltsam zu unterdrücken.

„Und wenn ich Aegyo mache? Sagst du es mir dann?“, kam sie wieder zurück auf das Geschenk zu sprechen.

„Du musst es mir ja nicht schenken, ich möchte nur wissen, was es wäre“, meinte sie und zog einen Schmollmund.

Irene machte sich gleich an den Salat und fing ihn an zu waschen.

"Hast du schon wieder nichts zu Hause gegessen?", fragte er nach.



Würde mich nicht wundern. Ava macht eben was sie will genauso wie ich. Die ist auch so stur bei gewissen Sachen.

Das letzte Mal auf der Party hatte Irene ihm ja die ganze Geschichte erzählt. War es noch immer nicht besser mit ihrer Schwester? Sollte er nachfragen oder würde sie wieder traurig werden darüber? Es war richtig schwierig mit jemanden wirklich befreundet zu sein. Ständig fragte er sich, ob er dann etwas falsches machen würde.

"Aegyeo?", wiederholte Jin und überlegte.

Ich frage mich ob sie das anderen auch öfter anbietet.

Wenn sie das extra schon für ihn machte, wieso nicht? Nun meinte sie, dass sie es nur wissen wollte mehr nicht. Für ihn ergab das keinen Sinn. Warum würde man sowas machen? Dann war es ja keine Überraschung mehr oder?



"Wenn du dir Mühe gibst, könnte ich es mir schon überlegen", meinte er und nahm sich das Gemüse.

Da es schon gewaschen war, holte er sich noch ein Brett und ein Messer. Dann fing er an das Gemüse zu schneiden.

Jin fragte nach, ob sie wieder nichts gegessen hatte. Da fühlte sie sich ertappt, verlangsamte ihre Bewegungen kurze Zeit beim Waschen der Salatblätter, beschleunigte sie dann aber, ohne zu ihm zu sehen.

"Nicht viel. Aber ich habe einfach nicht viel Hunger, wenn ich Zuhause bin", antwortete sie. Es war die halbe Wahrheit, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie gar keinen Hunger und zwang sich einfach manchmal dazu, etwas zu essen. Oft fiel es ihr nicht einmal auf, dass sie schon wieder nichts gegessen hatte.

Jetzt reagierte er darauf, dass sie Aegyo machen wollte.

Er will es sich dann überlegen? Das heißt, ich könnte mich total blamieren und er sagt es mir dann vielleicht gar nicht... Aber einen Versuch ist es Wert.

Irene drehte das Wasser aus, wischte ihre Hände kurz in einem Tuch ab und sah zu ihm. Als sie ihn da stehen sah, wie er das Gemüse schnitt, da musste sie etwas lächeln. Wieso stand es ihm so gut, das zu tun? Er arbeitete sehr sorgfältig und behutsam, aber aber es sah auch definitiv so aus, als wüsste er, was er da täte. Es sah gut aus.

Doch sie durfte sich da nicht zu sehr hineindenken.

"Ok", sagte sie. Es war total peinlich, aber sie wollte es einfach wissen.

Sie hoffte einfach, dass niemand hineinkam. Deshalb sah sie sich kurz um und sah dann zu ihm. Irene fing an auf niedlich zu tun.



"Bitte, Seokjin, bitte verrate mir, was du mir noch schenken wolltest", meinte sie dabei mit niedlicher Stimme.

Es war einfach nur peinlich, aber auch lustig, weshalb sie selbst schon so lachen musste. Jin sah so schockiert darüber aus, dass sie Aegyo machte. Ehrlich gesagt, war sie es nicht einmal von sich gewohnt, da sie es nicht oft machte.







Sie machte weiter und hielt sich dann ihre Hände vor das Gesicht, weil es ihr schon so peinlich war. Dann hörte sie auf und sah zu ihm. Sicher war sie schon wieder total rot, es war auch unangenehm. Doch so viel Mühe, wie sie sich gegeben hatte, musste er es ihr doch sagen, oder?

"Und, wirst du es mir sagen?", fragte sie nach und hoffte sehr darauf.

Als sie anfing das Aegyo zu machen, war er richtig überrascht. Sie tat es wirklich nur weil sie wissen wollte was es war. Wenn er jetzt so darüber nachdachte würde er ihr es noch weniger sagen. Was würde sie noch alles tun? Das wurde ja immer spannender.

Sieht ja richtig süß aus. Vielleicht würde sie auch andere Sachen für mich machen die mir noch mehr gefallen würden. Wahrscheinlich nicht, aber man darf ja davon träumen.

Weil es ihr selbst zu peinlich war, musste er auch lachen.



Dann schnappte er sich eine Pfanne, weil er mit dem Gemüse fertig war und drehte den Herd auf. Seine Pfanne stellte er ab und wartete bis es heiß war, kurz darauf gab er Öl hinein. Noch immer hatte er ihr keine Antwort gegeben und schwenkte die Pfanne, damit er das Öl verteilen konnte.

"Hat mich nicht wirklich überzeugt, da musst du schon etwas aufregenderes machen", meinte er und grinste.



Ich könnte ihr etwas vorschlagen.. hmm.. was nicht pervers ist. Das ist richtig schwierig.

"Wie wäre es mit einem Küsschen auf die Wange?", schlug er vor.

Da würde sie bestimmt nein sagen, doch ein Versuch war es ja Wert. Im Endeffekt würde sie dann doch bei ihm schlafen und er würde es ihr erst dann verraten, das musste sie ja nicht wissen.

Was... ich kriege keine Antwort von ihm? Er kocht einfach weiter? Aber er hat gelacht, es hat ihm gefallen!

Das war richtig gemein, denn sie hatte sich schon alle Mühe gegeben. Dann meinte er, dass es ihn nicht richtig überzeugt hatte. Also total umsonst zum Affen gemacht.



Was soll ich denn noch machen? Ich möchte nicht mehr hier schlafen. Oder möchte ich das doch? Nein, auf gar keinen Fall! Das war sowieso schon zu viel.

Auf einmal schlug er etwas vor und sie sah zu ihm, wie er mit der Pfanne in der Hand am Herd stand und meinte, sie könnte ihm ein Küsschen auf die Wange geben. Jetzt lachte sie verlegen.



"Ich soll dir einen Kuss auf die Wange geben? Du hast glaube nicht ganz verstanden, wie das mit der Freundschaft funktioniert", erklärte sie ihm jetzt und drehte sich zum Waschbecken um. Gleich wusch sie weiter und legte dann ihre kühle nasse Hand an ihre Wange, um sich etwas abzukühlen.

So etwas schlägt man doch niemandem vor. Ein Kuss auf die Wange ist ja trotzdem ein Kuss. Wenn ich das mache, dann bin ich verloren!

Ihr war klar, dass er einfach ein Player war und genau solche Aktionen halfen ihr dabei sich immer wieder daran zu erinnern, dass es so war und nicht anders. Als Freund hatte sie ihn schon irgendwie gern, weil er eine einzigartige und auch liebe Art an sich hatte. Doch er war ja nicht nur so. Er durfte schon wissen, dass sie nicht für mehr zu haben war.

"Also nein. Das gibt es nicht von mir", machte sie noch einmal klar und sah kurz zu ihm. Er war so der Schürzenjäger und bestimmt nervte es ihn, dass sie nein dazu sagte. Aber er ärgerte sie ja auch.

Als es geklingelt hatte, öffnete er Irene die Tür. Er wusste schon darüber Bescheid, dass sie kommen würde.

Auf ihn machte sie immer einen sehr vernünftigen, anständigen Eindruck. Nicht nur wirkte ihr Charakter eher zurückhaltend, sondern auch ihr Kleidungsstil spiegelte dies wider. Außerdem hatte sie Jin vor allen anderen einen Korb gegeben. Deshalb machte er sich weniger Sorgen, dass da etwas laufen würde.

Jedoch war sie eine sehr hübsche Frau und solche waren nie sicher bei ihnen.

Sie sprach das eine Mal, wo sie dort am Frühstückstisch gewesen war, darüber, dass sie nur mit ihm befreundet war. RM wusste, dass das bei Jin nicht wirklich möglich war, bisher kannte er es zumindest nicht, dass er das mit einer Frau konnte, befreundet sein.

Da sie dann nach oben sah, um sich das fertige Zimmer von seinem Kollegen anzusehen, ging er woanders hin.

Irgendwann hörte er Geräusche aus der Küche und folgte ihnen deshalb. Mit dabei hatte er sein Buch, was er vorher begonnen hatte zu lesen. Dort standen Irene und Jin und kochten gerade. Das hatte er schon erwähnt, dass sie das vorhatten. Er bekam gerade mit, als Jin ihr das vorschlug, dass sie ihm ein Küsschen geben konnte. Doch sie sagte nein und erklärte ihm, dass eine Freundschaft so nicht lief.



Namjoon wusste nicht, was er von den beiden und ihrer Freundschaft halten sollte, doch es war spannend. Es war lustig, dass sie so mit ihm redete. Das durfte Jin auch mal hören, immerhin ging es nicht immer darum, dass sich Mann und Frau berühren mussten oder so.



„Kann ich euch helfen?“, fragte er sie jetzt und stand an der Theke. Da sie noch nicht viel gemacht hatten, konnten sie ja möglicherweise Hilfe gebrauchen.

Etwas ungut fühlt es sich ja schon an, aber sie hat ja kein Interesse an ihm. Und das, was auf der Party passiert ist, lag sicher am Alkohol, sie war ziemlich betrunken.

Rm hatte ja sehr viel mitbekommen von dem, was dort abgelaufen war. Der Kuss mit Jin und der Kuss mit V. Auf ihn wirkte sie nicht so, als würde sie so etwas generell machen.

Das dachte ich mir schon. Würde sie mich wollen, wenn ich mich ändern würde? Aber wieso sollte ich das tun, wenn ich jede andere haben kann?

Sonst hätte es ihn nur geärgert, wenn er die nicht danach gefragt hätte. Über ihre Antwort musste er lachen.



"Das dachte ich mir schon, dass du für sowas nicht zu haben bist", meinte er und lachte.

Plötzlich tauchte RM auf und fragte nach ob er helfen sollte.

"Beim kochen sicher nicht. Du kannst vielleicht nachher das fertige Essen zum Tisch tragen oder du kannst schon mal für uns alle aufdecken", antwortete er ihm.

Wenn der mit kocht können wir gleich alles in die Tonne schmeißen. Das wäre die reinste Katastrophe.

Nun fing er an das Gemüse anzubraten.



"Irene kannst du mir kurz das restliche Fleisch aus dem Kühlschrank holen? Das habe ich total vergessen", bat er sie.

Nun tauchte Namjoon dort auf und bot seine Hilfe an. Sie sah einfach zu ihm und dann zu Jin. Er hatte schon mal erzählt, dass RM am besten die Küche nicht einmal betreten sollte, weil er so schlecht kochte. Gleich sagte ihm sein Kollege auch, dass er nicht helfen konnte oder sollte.



Kocht er denn wirklich so schlecht? Er kann doch bestimmt beim Gemüse schneiden helfen, oder?

Doch sie wollte sich nicht einmischen, dazu kannte sie RM nicht gut genug. Das Aufdecken wurde ihm dann übertragen. Sie konnte es ohnehin nicht einfach so, da sie sich in ihrer Küche nicht auskannte. Aber sie waren ja gerade noch beim Anfangen vom Essen zubereiten.

Der Meisterkoch Seokjin fing an das Gemüse anzubraten und bat sie dann darum, dass sie ihm das restliche Fleisch aus dem Kühlschrank holte.

"Ja, sofort. Ich bin gleich mit dem Waschen fertig", informierte sie ihn und machte noch kurz den Salat fertig, den sie nach dem Waschen auf Küchentücher legte, damit er Wasser verlor. Ihre Hände trocknete sie kurz ab und ging dann zum Kühlschrank.

"Rind und Schwein?", fragte sie ihn und nahm dann einfach alles heraus. Mit den Packungen stellte sie sich neben ihn. Irene nahm sich einfach das Messer, mit dem er zuvor das Gemüse geschnitten hatte und öffnete damit die Packung, damit er das nicht mehr machen musste.



"Ich kann das Tteokbooki machen. Kannst du mir einen Topf geben?", fragte sie ihn während sie ihren Kopf zu ihm hob und ansah. Noch immer stand sie neben ihm. Jetzt, da Namjoon auch in der Küche war, musste sie sich erst Recht zusammenreißen, dass sie ihn nicht anders ansah.

Natürlich wollte Jin keine Hilfe. War sicher auch besser so. Jedes Mal verbrannte er etwas oder machte etwas kaputt, wenn er in der Küche stand. Eigentlich fragte er auch nur aus Höflichkeit nach, da er ja auch mitessen würde.

"Klar, mache ich."

RM ging zum Schrank und holte Teller heraus, die er auf den Tisch stellte. Nach und nach platzierte er sie auf den einzelnen Plätzen. Als er gerade einen der Teller hinstellen wollte, brach ihm auf einmal ein Stück davon ab und er hatte nun zwei Teile in der Hand. Wie das jetzt gegangen war, verstand er absolut nicht und er hoffte, dass es keiner gesehen hatte. Wieso machte er immer alles kaputt?

War der Teller vorher schon kaputt?, fragte er sich und stellte die beiden Teile einfach zur Theke.

"Ich setze mich besser einfach nur hin, bis ihr fertig seid", meinte er und setzte sich danach an den Tisch. Sein Buch hatte er dabei und fing an zu lesen.



Hin und wieder sah er zu den beiden.

Das ist ganz eigenartig. So... harmonisch? Kann ich das so nennen? Hm, ich weiß nicht, ob ich der Sache so trauen kann. Aber sie gehen echt sehr freundschaftlich miteinander um. Ich denke, sie ist anders, als die anderen Frauen, die hier ein und ausgehen. Wie schafft sie es mit ihm befreundet zu sein? Wieso eigentlich? Das würde mich interessieren.

Wie immer zerstörte Namjoon etwas und Seokjin sagte schon nichts mehr. Er war eben einfach so, da konnte man nichts machen. Vielleicht sollten sie sich Plastikteller zulegen doch die würden bei ihm auch kaputtgehen. Egal was er in der Hand hielt, es zerbrach oder wurde versehentlich zerstört.

Wenigstens unterstützte Irene tatfreudig Seokjin bei seiner Arbeit, nachdem sie mit ihrem Salat fertig war. Dann ging sie zum Kühlschrank und erkundigte sich welches er haben wollte.

"Wir brauchen beides", erklärte er ihr und sie nahm alles mit und stellte es neben ihm ab.

Um ihm zu helfen öffnete sie gleich die Verpackungen und fragte nach ob sie das Tteokbokki machen sollte.

"Das wäre toll! Warte kurz", sagte er und wendete zum letzten Mal noch das Gemüse.



Danach machte er es in eine Schüssel und holte für Irene einen Topf und reichte ihn ihr.

"Ich mariniere danach das Fleisch", informierte er seine Freundin.

Zuerst machte er das Gemüse noch fertig und würzte es, damit es gut als Beilage zu essen war. Dann machte er beim Fleisch weiter. Unauffällig sah er ihr zu wie sie kochte.



Wie kann man nur beim Kochen zu heiß aussehen?

Was ist jetzt passiert?, fragte sie sich, als Rm die beiden Teile des Tellern dort ablegte.



Ist ihm das gerade kaputt gegangen? Ich habe gar nicht gehört, dass ihm etwas runtergefallen ist.

Dass er einfach vom Pech verfolgt war bei solchen Dingen, war ihr nicht so bewusst, aber sie kannte ihn ja auch nicht wirklich und mit der Band und ihren Mitgliedern beschäftigte sie sich auch nicht. Ihr war das egal, dass sie Weltstars waren, im Endeffekt waren sie auch nur normale Menschen und wollten auch wie solche behandelt werden.

Jin rührte noch mal in der Pfanne um und gab dann das Gemüse in eine Schüssel. Es roch sehr gut.

"Hm, das riecht gut", sagte sie und ließ sich von ihm einen Topf geben. "Danke."

Mit dem ging sie zum Waschbecken und ließ Wasser hinein. Der Reiskuchen musste eine kurze Zeit lang dort eingelegt werden, damit er nachher nicht steinhart war. Sie ging zum Kühlschrank und holte die Packung heraus, schloss anschließend den Kühlschrank wieder, ging zum Herd und las sich noch mal kurz durch, was auf der Packung stand. Nicht, dass es doch anders zubereitet würde. Nachdem sie gelesen hatte, was gemacht werden musste, leerte sie es in den Topf hinein und sah sich um.

Ich glaube die Chilipaste habe ich im Kühlschrank gesehen.

Wieder ging sie zum Kühlschrank zurück und schlängelte sich ganz selbstverständlich einfach an Jin vorbei, anstatt etwas zu sagen, da er ein wenig im Weg stand. Doch sie machte sich dünn und kam nur locker gegen ihn.

Dann holte sie die Paste und ging zurück zu ihrem Platz.

Irene sah auch hin und wieder zu ihm und auch zu Namjoon. Es war gut, dass er da war, fand sie. Nachdem ihr Jin die Sachen brachte, die sie noch brauchte, bereitete sie schonmal die Soße für das Tteokbokki vor, sie würde es nachher noch dazugeben, wenn sie anfing es richtig zu kochen.

Der Salat ist gewaschen, das Fleisch mariniert, Gemüse angebraten. Die Soßen müssen noch gemacht werden und ein paar Beilagen fehlen noch.

In Gedanken ging sie durch, was noch fehlte.

"Habt ihr Rettich da? Und Kimchi?", fragte sie nach, während sie die Chilipaste mit den anderen Zutaten vermischte.

Nun konnte sie mit dem weiterverarbeiten weitermachen und gab alles zusammen in den Topf, um es aufzukochen und eindicken zu lassen. Dabei lächelte sie und roch am Essen.



"Hmmm, das riecht jetzt schon lecker!", schwärmte sie.

Jetzt ist es viel lockerer. Er kocht wirklich mit Liebe und richtig sorgfältig. Da könnte ich stundenlang zusehen, dachte sie sich, als sie kurz zu ihm rübersah. Dann sah sie wieder auf das Essen am Herd und holte sich mit den Stäbchen ein paar Reiskuchen auf einmal raus und stopfte sie in ihren Mund.



"Hmmm", machte sie nur und kaute genüsslich vor sich hin. Jetzt hatte sie echt schon großen Hunger. Wie kam es, dass sie immer dann Hunger hatte, wenn er bei ihr war? Zuhause aß sie fast nichts. Es kam ihr generell nur noch kühl und ungemütlich vor, wenn sie dort war. Aber anders war es, wenn sie bei ihm war. Da war alles fröhlicher und heller.



"Probier mal", forderte sie ihn auf und holte wieder welche mit den Stäbchen raus, hielt ihre Hand darunter und streckte es ihm entgegen.