Sporthalle

Während Beverly nachdachte fing Jared an zu reden. Er dachte sich es wäre nett mit ihr ein wenig zu reden.

„Wie war überhaupt die Party? Hat es Spaß gemacht?“, fragte er sie, aber Bev hörte es nicht einmal.

Als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde und fragte ob der Bus Verspätung hatte musste er lachen.

„Beruhig dich, er kommt gerade.“, erklärte er.

Der Bus blieb stehen und die beiden stiegen ein. Da es schon richtig voll war, stellten sie sich in eine Ecke. Jared stand vor Bev und gerade als er sich zu ihr drehte und der Bus losfuhr, stolperte und flog genau zu Beverly. Ihr Gesicht lag jetzt genau auf seiner Brust.

Der Bus kam, doch das beruhigte sie nicht sehr. Sie hoffte einfach, dass ihre Eltern noch nicht da waren. Die beiden stiegen ein, aber es war sehr voll, also stellten sie sich nach ganz hinten in eine Ecke.

Beverly hielt sich an einer seitlichen Stange fest und sah ab und zu Jared an. Es sah so aus, als wollte er sich zu ihr umdrehen, doch stieg der Busfahrer genau dann direkt auf die Bremse. Was auch immer los war, es war wohl notwendig gewesen. Sie versuchte sich festzuhalten, was gar nicht so leicht war. Nun spürte sie auch einmal etwas warmes an ihrem Gesicht, etwas warmes, was gut roch. Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen, doch schnell öffnete sie sie wieder und sah nach oben. Es war Jared, der gegen sie gefallen war.

Ihr wurde gleich ziemlich warm, weil es ihr unangenehm war und sie räusperte sich.

Habe ich gerade an ihm gerochen? Ich hoffe, er hat das nicht mitbekommen! Das wollte ich gar nicht!

"Sorry, Bev. Hab ich dir weh getan? Ich wollte dich nicht so überfallen.", sagte er und ging einen Schritt zurück.

Hätte ich nicht so viel getrunken, dann hätte ich mich abfangen können, aber das muss sie ja nicht wissen.

"Besser ich als die Raufbolde dort drüben.", meinte er un sah kurz zu ihnen rüber.

Nett sahen sie nicht aus, aber warum sollten sie auch freundlich sein. Irgendwie war er froh, dass er sie begleitete. Er wollte nicht schon wieder an etwas Schuld sein.

Vorsichtig strich er eine Locke aus ihrem Gesicht und lächelte sie an. "Ich habe deine Frisur ein bisschen zerstört.", erklärte er ihr.

"Nein, du kannst ja auch nichts dafür, war ja der Busfahrer...", erklärte sie ihm und kratze sich am Arm.



Auch ihr Blick viel dann auch die Männer oder Jungs, sie konnte es nicht richtig einschätzen, die sich prügelten und dachte daran, dass sie normalerweise jetzt alleine dort im Bus war. Seine Hand näherte sich plötzlich ihrem Gesicht. Jared strich ihr eine gelockerte Strähne weg und lächelte.

Es war komisch, als er das tat. Ihr wurde warm und es war ihr unangenehm.

"Danke", sagte sie und drehte ihren Kopf zur Seite, dass sie aus dem Fenster schauen konnte. Der Bus fuhr ziemlich zügig weiter und Bev versuchte lieber wieder an ihre Eltern zu denken, als an Jared.

Nach 20 Minuten blieb er stehen und es stiegen nach und nach Leute aus.

"Der Bus wird immer leerer.", meinte er nur und stellte sich auf die andere Seite.

Er fragte sich nur über was sie sich den Kopf zerbrach. Wahrscheinlich wie sie das ihren Eltern beibringen sollte.

"Wie war die Geburtstagsparty von deiner Schwester?", fragte er.

"Die war toll", antwortete sie ihm und lächelte darüber, "Wir haben viel getanzt und gelacht."



"Meine Schwester hat sich eine ganz große Torte gewünscht, aber die war riesig! Und sehr lecker. Leider waren meine Brüder nicht da, die hätte ich gerne gesehen", erzählte sie ihm einfach.

"Das hört sich toll an. Wir feiern extrem selten was auch sehr schade ist.", erwiderte er.

Da er ein Einzelkind war, wusste er nicht wie es war Geschwister zu haben. Für ihn waren seine Freunde wie Brüder.

"Hast du viele Geschwister? Manchmal würde ich mir auch welche wünschen.", meinte Jared.

Weil er eben so viel Zeit hatte, konnte er viel Sport machen. Seine Eltern hatten selten für ihn Zeit, aber ihm machte es nicht viel aus. Immerhin war er schon alt genug und konnte selbst etwas mit jemanden unternehmen.

"Nein, ich habe eine Schwester und zwei Brüder. Die leben aber nicht mehr Zuhause und sind eher weiter weg. Also sehe ich sie nicht sehr oft."

Mittlerweile war sie wieder normal und konnte anständig mit ihm reden, ohne sich irgendwo für zu schämen oder innerlich Stress zu haben. Falls sie zu spät kam, konnte sie nichts tun, als es ihren Eltern versuchen zu erklären.

"Deine Mum ist eine sehr nette Frau... und ich wollte mich noch bei dir bedanken, für gestern. Dass du mich da raus geholt hast."

"Dann kann ich mir vorstellen, dass es schön war. Würde ich auch gerne wieder machen, mit meiner Familie feiern oder gerne mal mit ihnen reden."



Er fing an zu lächeln. ,"Ja, keine Ursache. Ich helfe dir gerne und meine Mutter natürlich auch."

Nach einer Weile blieb er Bus wieder stehen und sie musste aussteigen.

"Na dann, sehen wir und morgen in der Schule.", sagte er und lächelte leicht.

Das hörte sich so an, als hätten er und seine Familie nicht das beste Verhältnis miteinander. Sie feierten wohl wirklich nie, das konnte sich Bev gar nicht vorstellen, denn ihre Familie feierte oft miteinander. Es gab eben die kleinen Feiern und dann die großen, wo die ganze Verwandtschaft dabei war.

Sie hielten und sie warf ihm noch einen Blick zu bevor sie ausstieg.

"Morgen ist Samstag", verabschiedete sie sich und sah noch zu, wie der Bus wegfuhr. Es war sehr nett von ihm gewesen, dass er sie nach Hause begleitet hatte. Jetzt beeilte sie sich, doch sie konnte sehen, dass Licht im Haus brannte. Sie war zu spät, denn ihre Eltern waren schon wieder da. Beverly ging ins Haus und erklärte ihren Eltern, wieso sie zu spät war und was passierte. Zu ihrer Überraschung glaubten sie ihr. Das hätte sie nie gedacht, aber es schien doch noch Vertrauen da zu sein.

Darüber war sie sehr erleichtert, doch die Sache vom Vortag war nicht aus der Welt. Das ganze Wochenende verbrachte sie damit zu lernen und ihren Eltern zu helfen. Mit Hanna telefonierte sie ab und zu und erzählte ihr einfach alles, was noch passiert war. Das tat sie immer, denn sie war ihre beste Freundin. Als es Montag war, stand sie früh auf und packte ihre Sachen in ihren Rucksack, den sie aufsetzte und dann damit zur Schule fuhr.

Heute muss ich zum Direktor... Ich hoffe, er glaubt mir!

"Achja stimmt. Mein Fehler.", sagte er und lachte.

Wenn er ehrlich war, fand er sie viel sympathischer als er sich gedacht hatte. Mit dem Bus fuhr Jared nach Hause um sich dort seinen Rausch auszuschlafen.