Sporthalle

Mit dieser Frage war seine Konzentration völlig auf Elena gerichtet. Was erzählte ein Vampir, der schon mehrmals seinen Abschluss geschafft hatte einer jungen Menschlichen Frau, über seine zukünftigen Pläne? Stefan runzelte kurz die Stirn, behielt seine Hand weiterhin an ihrem Körper und fand schließlich eine passende Antwort.

"Das neue Schuljahr fängt ja jetzt erst an. Ich gehöre zu denen, die noch nicht angefangen haben sich Gedanken zu machen. Wie sieht es da bei dir aus? Wirst du aufs College gehen?", stellte er ihr die Gegenfrage.

Jetzt dachte er kurz nochmal darüber nach, dass sie gesagt hatte, er sei nett und charmant, im Gegenteil zu Damon.

"Danke... übrigens für das Kompliment vorhin. Ich gebe mir alle Mühe so anders zu sein, wie Damon, wie es nur geht", meinte er und lächelte Elena an.

Sie sah wirklich bezaubernd aus in ihrem Kleid, fand Stefan. Und obwohl sie so aussah wie Katherine, war sie von ihrem Charakter kein bisschen gleich.

Damon ließ sich das nicht zu Herzen nehmen, dass Caroline meinte, er habe keine Ahnung. Er fand es einfach sehr übertrieben, so war es nun mal. Als sie ihm zustimmte, mit ihm rausgehen zu wollen, grinste er sie an, nahm ihre Hand und verließ mit ihr die Halle.

"Ja wenn ich es schaffe würde ich liebend gerne auf das College gehen. Mehr weiß ich leider auch noch nicht." meinte sie und lachte.

Das langsame Lied ging zu Ende und Elena löste sich ein wenig von Stefan.

"Gern geschehen. Was machst du so in deiner Freizeit? Hast du ein bestimmtes Hobby?" fragte sie neugierig.

Das muss ich heute alles in mein Tagebuch schreiben.

"Ich denke, du bist eine gute Schülerin, wieso solltest du es nicht schaffen, aufs College zu kommen?", fragte er sie und lächelte sie dabei an.

Es war schade, dass das Lied schon vorbei war, es machte ihm Spaß, mit ihr zu tanzen, vor allem so zu tanzen, wie sie eben getanzt hatten. Schon seit langem hatte er nicht mehr so eine angenehme Zeit gehabt. Dann bemerkte er, dass sie ihm auch wieder eine Frage gestellt hatte, was er für Hobbies hatte oder, wie er seine Freizeit verbrachte. Was konnte er ihr schon sagen? Dass er den Großteil seiner Zeit damit verbrachte, Tiere im Wald zu jagen, um ihr Blut zu trinken...

"Ich lese gerne und ich schreibe sehr gern Tagebuch. Leider habe ich nicht besonders viele Hobbies, aber man könnte mich als eine Leseratte bezeichnen", antwortete er locker und sah sie an.

"Woher willst du wissen ob ich eine gute Schülerin bin oder nicht? Du kennst mich ja gar nicht." fragte sie berechtigt.

Gemütlich tanzten sie noch weiter, es war wirklich gemütlich mit Stefan zu tanzen.

"Was?" schrie sie schon fast laut. "Ich auch, ich dachte es würde keinen mehr geben, der das auch macht."

Stefan gefiel ihr immer mehr, er schrieb gerne Tagebücher und las gerne.

"Tut mir leid, ich wollte damit nicht sagen, dass ich weiß, dass du eine gute Schülerin bist. Ich meinte nur, dass du nicht gerade den Anschein machst, als würdest du dir durch ständige Abwesenheit oder Partys die Noten versauen. Du wirkst sehr bodenständig auf mich", rechtfertigte er sich.

Die beiden standen sich jetzt gegenüber und der Raum hatte sich mit den anderen Schülern gefüllt, um die zwei war es sehr voll.

"Du schreibst auch Tagebuch? Das hätte ich nicht gedacht, dass es heutzutage noch Menschen gibt, die das tun."

Es war schön für ihn, dass sie das gemeinsam hatten, denn, wenn man gemeinsame Hobbies hatte, fiel es einem viel einfacher zu reden oder die Gemeinschaft zu genießen.

"Was machst du denn in deiner Freizeit sonst noch gerne? Wollen wir uns setzen?", fragte er.

"Ja setzten wir uns lieber. Hier ist echt schon echt laut und überfüllt."

Stefan und Elena setzte sich an einen abgelegenen Tisch, wenn man ihn so überhaupt nennen konnte, es war dort auf jeden Fall nicht so laut dort.

"Meine Hobbies, lass mich mal überlegen. Ich schreibe gerne in mein Tagebuch, mache gern Sport und liebe es mit meinen Freunden und mit meiner Familie etwas zu unternehmen."

Elena prüfte ihn genau und fing unbewusst an zu lächeln.

"Ich bin froh, dass ich dich jetzt auch kenne."

"Sie ist wirklich genau das Gegenteil von Katherine, sie hat immer nur an sich selbst gedacht. Und sie schreibt Tagebuch, das hätte Katherine niemals getan."

Da wo sich die beiden hinsetzten, konnte man sich sehr gut unterhalten, da fast niemand da war.

"Hier ist ganz schön was los, es sieht so aus, als wäre jeder hier. Und das alles hat Caroline geplant?", fragte er nett und sah sie an.

Sie war so hübsch, deshalb fiel es ihm schwer, seine Augen von ihr zu wenden. Dann sah er aber mal in die Menge und konnte Caroline und Damon weder sehen noch hören.

"Wo sind die beiden hin? Ich hoffe für Damon, dass er keine Dummheiten anstellt!"

Ein wenig sorgte sich Stefan um Caroline, denn sie war immerhin mit seinem Bruder hier und Stefan wusste ganz genau, wie Damon oft war. Er benutzte die Frauen, trank von ihnen, manipulierte sie und tötete auch gerne mal jemanden. Wenn er es dieses Mal zu weit treiben würde, dann würde Stefan schon einen Weg finden, ihn daran zu hindern, weiterzumachen.

"Ja, Caroline hat fast alles geplant, ich habe ihr nur ein wenig geholfen. Außerdem haben wir beide nicht immer den selben Geschmack.", gab sie zu und wandte ihre Blicke von ihm ab.

Wie kann man nur so gut aussehen? Er ist richtig nett, hat Manieren und sieht gut aus. Besser könnte ich es mir gar nicht vorstellen. Heute muss ich das unbedingt in mein Tagebuch schreiben.

"Weißt du schon, in welche Klasse du gehst?", fragte sie vorsichtig und hoffte darauf, dass er in ihrer Klasse sein würde.

Meine Augen werden schon richtig müde, aber ich will noch nicht nach Hause. Caroline sehe ich auch nicht mehr. Ist sie mit Damon noch immer weg? Schon langsam macht mich, dies noch nervöser, als ich schon bin.

"Ich hätte sie wirklich unterschätzt. Dass sie sich so viel Mühe damit geben würde, mit dem ganzen gestalten und Drumherum, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber ich kenne sie ja auch nicht wirklich", meinte Stefan dazu und sah Elena an.

"Es ist so schwer, sie nicht die ganze Zeit anzusehen. Sie ist so hübsch."

Dann räusperte er sich kurz, weil er ihr noch keine Antwort gegeben hatte.

"Ja, wir beide werden wohl eine Zeit lang in der gleichen Klasse sein", antwortete er mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht, "Caroline hat erzählt in welcher Klasse ihr seid, deshalb weiß ich das."

"Wo Damon und Caroline sind, sie sind immer noch nicht da, ich sollte gleich mal nachschauen gehen."

"Ja, irgendwie freue ich mich schon, dann kenne ich jemanden außer Caroline. Sollen wir die beiden suchen gehen? Ich habe jetzt schon länger nicht mehr gesehen."

Vielleicht mache ich mir nur unnötig Gedanken. Ihr geht es bestimmt gut. Damon hat einen guten Eindruck auf mich gemacht.

Elena lächelte ihn an und wartete auf seine Antwort.

Er ist sicher bald genervt von mir.

Eilig bezahlte er den Taxifahrer und machte sich auf den Weg in den Saal. In der Halle waren schon einige Leute die zu der Musik tanzten und sich unterhielten. Wie üblich ging er zu seiner Clique und begrüßte sie. Die tranken schon fleißig Alkohol und hatte eine Menge Spaß. Da Jared noch nichts getrunken hatte, trank er gleich ein paar Becher nach der Reihe aus um auch auf den gleichen Level zu sein.

Schnell holte sie ihre Sachen aus ihrem Spint. Dummerweise ging sie beim Rückweg an der Turnhalle vorbei, was sie gar nicht vorhatte, doch ihr blieb nichts anderes übrig, als einen Blick hineinzuwerfen.

Auf den ersten Blick konnte sie Hanna nicht sehen, das war wahrscheinlich auch besser so. Aber bevor sie sich umdrehte, fiel ihr Blick auf Jared, der sich gerade zu amüsieren schien. Ihre Eltern hatten ein nicht so gutes Bild von ihm und sie wusste auch nicht, was sie von ihm halten sollte. Er behandelte sie normal, dafür, dass er sie eigentlich gar nicht kannte. Nun sah sie schnell weg und wollte gehen. Immerhin hatte sie es ihrer Mutter versprochen.

Gerade als Beverly wegging, konnte er sie erblicken und lief gleich zur Tür. Doch leider stolperte Jared und schüttete einem Lehrer den Alkohol über die Schuhe.

"Das tut mir unendlich Leid Mr. Smith, ich habe sie nicht gesehen.", entschuldigte er sich und sah wie Beverly immer weiter entfernte.

"Ist das Alkohol in ihrem Becher Mr. Carter? Ich hoffe es nicht für Sie denn sonst werden Sie mit dem Direktor eine gewaltige Verwarnung bekommen!", sagte er wütend.

Der Lehrer roch aus dem Becher und er konnte den Wodka riechen, der aus dem Becher stank.

"Sie werden morgen sofort den Direktor aufsuchen sonst haben Sie mehr als nur eine Verwarnung."

"Was? In meinem Becher war Alkohol? Aber ich habe doch noch gar nichts daraus getrunken.", erklärte er ihm unschuldig.

Was soll ich ihm nur erzählen? Ich brauche eine Notlüge.

"Als Sportler darf ich mir so etwas nicht erlauben. Jetzt entschuldigt mich." sagte er einfach und lief weg.

Nachdem er Beverly eingeholt hatte fing er an zu ihr hinterher zu rufen. "Hey Bev, ich dachte du würdest nicht auf den Ball gehen?"

Obwohl sie schon ziemlich schnell war, holte Jared sie ein. Ihr war nicht einmal bewusst gewesen, dass er sie überhaupt gesehen hatte. Die Zettel hielt sie fest umklammert vor ihrem Brustkorb. Es rief jemand etwas, es war Jared, der ihr hintergekommen war. Als er sie erreichte, blieb sie stehen.

"Oh, hi. Ja, nein... ich habe nur etwas aus meinem Spint geholt. Bis vorhin war ich noch auf der Geburtstagsfeier meiner Schwester, ich bin also nicht auf dem Ball!", erklärte sie ihm.

"Du solltest wieder zurückgehen, ich schätze Gloria wartet auf dich", sagte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und musterte dabei sein Gesicht.

In so einer Situation war sie noch nie gewesen, dass sie sich mit jemandem gut verstand, aber ihre Eltern das nicht sehr gut heißen würden. Es war eine verzwickte Situation, weil sie nicht wusste, ob sie mit ihm reden konnte, ohne, dass ihre Eltern etwas dagegen sagen würden oder nicht.

"Ja, stimmt davon habe ich schon gehört. War die Feier schön?"

"Nein, ich bin ohne Begleitung hier. Gloria liegt im Bett und hat Fieber.", erklärte er ihr.

So hübsch habe ich sie noch nie gesehen.

"Du siehst übrigens sehr hübsch aus. Schade, ich hätte mich gerne noch mit dir ein wenig unterhalten. Willst du wirklich nicht bleiben?"

Ein paar Freunde von ihm kamen nach und gaben ihm einen Becher. "Wir haben gesehen was mit dem gutem Tropfen passiert ist. Du sollst ja nicht verdursten. Hey Beverly du bist auch hier? Ich dachte dir wäre das zu langweilig.", meinten sie und lachten über sie. Danach gingen sie um die Ecke, damit sie heimlich rauchen konnten.

"Sorry, wenn sie getrunken haben sind sie noch schlimmer.", meinte er und lachte als sie um die Ecke waren.

"Halt mal kurz.", sagte er zu Beverly und drückte ihr den Becher in die Hand, da er sich seine Schuhsenkel zubinden wollte.

Mr. Smith kam heraus gelaufen um mit Jared zu reden, denn so wollte er sich nicht abblitzen lassen.

"Sind Sie wahnsinnig Carter?", fragte er ihn und sah zu Beverly.

"Haben sie auch etwas in ihrem Becher Mrs. Wayne?", fragte er wütend und nahm ihr den Becher aus der Hand.

Er konnte es schon von weitem riechen. "Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen", schimpfte er und schüttelte den Kopf.

"Auch Sie werde ich morgen im Büro des Direktors sehen.


"Es gehört mir", versicherte er ihm.

"Mir reicht es. Ich habe schon genug gesehen. Ihr habt Glück ihr seid nicht die einzigen die ich erwischt habe."

"Die Arme, sie hatte sich so auf heute Abend gefreut. Hoffentlich wird sie wieder gesund", sagte sie und errötete leicht, als er ihr das Kompliment machte.

Dann kamen die anderen, die sich gleich wieder über sie lustig machten, aber sie versuchte trotzdem nett und freundlich zu bleiben. Jared hatte also auch Alkohol getrunken. Sie wollte gerade nachfragen, was vorher passiert war, doch da drückte er ihr den Becher schon in die Hand und band sich seinen Schuh. Als dann auch noch gerade in dem Moment der Lehrer kam, war sie völlig überfordert und kannte sich gar nicht mehr aus.

"Was? Nein! Das ist wirklich nicht meiner. Die Jungs haben ihn Jared gegeben und ich sollte ihn halten, weil er sich den Schuh bindet. Ich bin nur hier, um meine Mitschriften zu holen, die ich vergessen habe, glauben Sie mir, ich bin nicht hier am Ball! Ich wollte direkt wieder nach Hause gehen!!"

Beverly hoffte, er würde ihr glauben. Hatte sie ihren Lehrern schon jemals den Anlass dazu gegeben, so an ihr zu zweifeln?

"Bitte Mr. Smith, schicken sie mich nicht zum Direktor", bat sie ihn und stellte den Becher auf den Boden.

Meine Eltern werden mir die Hölle heiß machen, wenn sie das erfahren. Ich kann da doch auch nichts für. Sie werden mir nie wieder vertrauen... Und vor allem werden sie bestimmt Jared wieder dafür verantwortlich machen. Irgendwie hat er die ganze Zeit mit allem etwas zu tun, obwohl das nur ein dummer Zufall ist.

"Mir wird es langsam zu bunt mit euren Ausreden. Fakt ist, ihr kommt morgen ins Büro und zwar ihr beide. Kommt ihr zu spät oder gar nicht wird es Konsequenzen haben.", verkündete er zornig.

Nachdem er die beiden ausgeschimpft hatte, nahm er den Becher und marschierte wieder zurück in die Halle. Um dort nach dem rechten zu sehen.

"Beverly, es tut mir so Leid."


"Ich schwöre es, dass war niemals meine Absicht.", versicherte er ihr.

So ein schlechtes Gewissen hatte er schon lange nicht mehr, denn er fand Beverly hatte es am wenigsten verdient. Sie konnte ja nicht einmal etwas dafür. Das alles war einfach nur ein blödes Missverständnis gewesen.

"Kann ich es irgendwie wieder gut machen?", fragte er sie besorgt.

"Aber...!", begann sie zu stammeln, doch der Lehrer ließ von seiner Meinung nicht ab und ging. Beverly wusste nicht, was sie jetzt denken oder tun sollte.

Sie verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper und dann kullerten ein paar Tränen über ihre Wange. Ihren Kopf drehte sie zur Seite, weil sie nicht wollte, dass sie jemand sah.



Was mache ich jetzt nur?

"Nein, ich sollte wirklich nach Hause gehen", antwortete sie ihm, "Ich glaube dir, dass du es nicht absichtlich getan hast."

Bev wischte sich nun mit ihrer Hand über die Wangen und sah nach, ob ihre Zettel nass geworden waren, doch das war nicht der Fall gewesen.

Beverly war völlig fertig mit den Nerven und das konnte man ihr ansehen. Noch nie hatte er sie so niedergeschlagen erlebt. Deshalb wollte er ihr sie aufheitern.



Er nahm ihre Hand und sah ihr in die Augen. "Hey Bev, ich verspreche dir wir bekommen das wieder hin."

Warum bin ich ihr nur nachgelaufen? Dann wäre das alles nie passiert.

"Mach dir keine Sorgen, ich lasse mir schon etwas einfallen, damit deine Eltern davon nichts mitbekommen."

Jared sah sie reuevoll und voller Mitgefühl an und nahm dann ihre Hand.

"Danke!", sagte sie. Sie wusste, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war und, dass sie es lieber ihren Eltern sagen sollte, doch dachte sie nicht, dass diese ihr die Wahrheit glauben würde, nach dem gestrigen Tag.

Nun zog sie ihre Hand langsam zurück und hielt die Zettel vor ihrem Körper wieder mit überkreuzten Armen fest. Jetzt wo er so vor ihr stand wurde ihr das erst richtig bewusst, wie groß er war. Sie hatte ihn schon oft gesehen und stand auch schon öfter vor ihm oder neben ihm, wenn ihm das vielleicht nicht immer bewusst war, aber nun achtete sie darauf, wie groß er wirklich war.

"Jetzt sollte ich gehen, wenn mein Dad mitkriegt, dass ich noch nicht Zuhause bin... er ist ziemlich sauer wegen gestern."

"Kann ich verstehen. Meine Eltern sehen das nicht so eng, bestimmt denken sie das es bei Jungs normal ist, wenn sie so etwas machen. Tut mir Leid wegen gestern, ich wollte dir einfach nur ein Lächeln auf die Lippen zaubern, du sahst so traurig aus und das ist schief gegangen."

Anstatt ihr zu helfen mache ich es nur noch schlimmer.

"Kann ich dich wenigstens nach Hause begleiten? Habe so oder so schon genug vom Ball gesehen."

Wow, ich hätte nicht alles so in mich hineinschütten sollen, bei mir dreht sich schon alles.

Er entschuldigte sich bei ihr und bot ihr an, sie nach Hause zu fahren. Natürlich war sie ein vernünftiger Mensch, aber auch gutgläubig. Wenn er es ihr anbot, dann ging sie davon aus, dass er fähig dazu war.

"Ja, wieso nicht. Das geht schneller, als mit dem Bus", nahm sie dankend an.

Hoffentlich sind meine Eltern noch nicht wieder Zuhause. Jetzt war ich viel länger hier, als ich eigentlich wollte!

Das alles beschäftigte sie so viel. So etwas war ihr noch nie passiert und sie verstand auch nicht, wieso der Lehrer plötzlich so gegen sie war, als ob auf einmal jeder etwas gegen sie hätte, grundlos natürlich.

"Ähh.. nein ich bin nicht mit meinem Auto da. Ich dachte ich würde einfach mit dir den Bus nehmen, da ich selbst irgendwie nach Hause muss."

Sie hätte mich mit dem Auto fahren lassen? Sie ist doch nicht so streng wie ich dachte.

"Na, komm. Beeil dich bevor deine Eltern wieder Stress machen.", meinte er und zog sie Richtung Bushaltestelle.

Eigentlich ist sie ganz süß.

"Oh, ja klar!"

Beverly hatte gedacht, dass er selbst mit dem Auto da gewesen war. Nunja, das war wohl auch besser so, wenn er nicht fahren musste und sie war nicht alleine im Bus.

Jared zog sie einfach mit und sie waren an der Haltestelle, wo sie auf den Bus warteten. Noch immer hielt sie ihre Zettel fest. Zum Glück trug sie ein langes Kleid, sonst wäre ihr kalt gewesen. Sie war etwas ungeduldig und beschäftigt in ihren Gedanken.

Wenn Dad das herausfindet... Ich will ihn nicht anlügen. Aber für ihn würde es so aussehen, als wäre Jared an allem Schuld. Ich bin an ihm hängen geblieben und dann gefallen. Deshalb haben die anderen gelacht und ich habe die Stunde geschwänzt. Dann kam Jared und wegen ihm habe ich die zweite Stunde verpasst. Er fragte mich, ob ich zur Party kommen will, wo mir dann jemand etwas untergemischt hat. Dadurch, dass ich ihn deshalb heute gemieden habe, habe ich meine Zettel vergessen und musste sie holen. Er ist mir dann nachgelaufen und hat mir den Becher einfach in die Hand gedrückt... Beverly dacht gerade ziemlich viel nach. Ich weiß, dass es nicht seine Schuld ist, es sind nur dumme Zufälle die sich ganz schön häufen. Aber mein Dad wird das nicht so sehen. Was tu ich nur, das hört sich so gar nicht an wie ich.

"Hat der Bus Verspätung? Wieso kommt er nicht..."

Während Beverly nachdachte fing Jared an zu reden. Er dachte sich es wäre nett mit ihr ein wenig zu reden.

„Wie war überhaupt die Party? Hat es Spaß gemacht?“, fragte er sie, aber Bev hörte es nicht einmal.

Als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde und fragte ob der Bus Verspätung hatte musste er lachen.

„Beruhig dich, er kommt gerade.“, erklärte er.

Der Bus blieb stehen und die beiden stiegen ein. Da es schon richtig voll war, stellten sie sich in eine Ecke. Jared stand vor Bev und gerade als er sich zu ihr drehte und der Bus losfuhr, stolperte und flog genau zu Beverly. Ihr Gesicht lag jetzt genau auf seiner Brust.

Der Bus kam, doch das beruhigte sie nicht sehr. Sie hoffte einfach, dass ihre Eltern noch nicht da waren. Die beiden stiegen ein, aber es war sehr voll, also stellten sie sich nach ganz hinten in eine Ecke.

Beverly hielt sich an einer seitlichen Stange fest und sah ab und zu Jared an. Es sah so aus, als wollte er sich zu ihr umdrehen, doch stieg der Busfahrer genau dann direkt auf die Bremse. Was auch immer los war, es war wohl notwendig gewesen. Sie versuchte sich festzuhalten, was gar nicht so leicht war. Nun spürte sie auch einmal etwas warmes an ihrem Gesicht, etwas warmes, was gut roch. Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen, doch schnell öffnete sie sie wieder und sah nach oben. Es war Jared, der gegen sie gefallen war.

Ihr wurde gleich ziemlich warm, weil es ihr unangenehm war und sie räusperte sich.

Habe ich gerade an ihm gerochen? Ich hoffe, er hat das nicht mitbekommen! Das wollte ich gar nicht!

"Sorry, Bev. Hab ich dir weh getan? Ich wollte dich nicht so überfallen.", sagte er und ging einen Schritt zurück.

Hätte ich nicht so viel getrunken, dann hätte ich mich abfangen können, aber das muss sie ja nicht wissen.

"Besser ich als die Raufbolde dort drüben.", meinte er un sah kurz zu ihnen rüber.

Nett sahen sie nicht aus, aber warum sollten sie auch freundlich sein. Irgendwie war er froh, dass er sie begleitete. Er wollte nicht schon wieder an etwas Schuld sein.

Vorsichtig strich er eine Locke aus ihrem Gesicht und lächelte sie an. "Ich habe deine Frisur ein bisschen zerstört.", erklärte er ihr.