Fitnessraum

Heute war ein guter Tag. Hana war das gar nicht gewohnt, dass ihre Mutter ihr schrieb, und vor allem solche Dinge. Während sie Musik hörte, kam sie herein und fing an die Trainingsgeräte zu desinfizieren. Zwischendurch piepste ihr Hand immer mal wieder. Gewöhnlich hatte sie ihr Handy nur selten in der Hand, aber weil ihre Mutter ihr schrieb, schrieb sie ihr zurück.



Dann legte sie das Handy wieder weg und putzte weiter.

Weil Suho heute wieder trainieren wollte kam er in den Fitnessraum und traf Hana dort an. Gerade machte sie im Raum sauber. Sie schien sehr glücklich zu sein und das freute ihn richtig.

"Hi, Hana. Was ist dir Wiederfahren?", fragte er interessiert nach.



Wenn sie lächelt ist sie noch viel hübscher.

"Du siehst so fröhlich aus", stellte er fest und musterte ihr Gesicht.

Die Musik kam aus ihrem Handy, weil sie dort alleine war, deshalb hatte sie keine Kopfhörer drin. Als Suho hineinkam stellte sie die Musik gleich aus und er sprach sie darauf an, dass sie fröhlich aussah. Die ganze Sache mit ihrer Mutter freute sie einfach so, das konnte sie wohl nicht verbergen.

Es war so ein tolles Gefühl, dass sie sogar gerade keine Probleme hatte, mit ihm zu reden.



"Meine Mutter hat mir geschrieben. Deshalb freue ich mich!", erzählte sie ihm. Bisher hatte sie ihm nie irgendwelche Einzelheiten erzählt zu ihrem Leben. Suho wusste nur, dass sie sich um ihre Großmutter gekümmert hatte und, dass Jackson ihr Cousin war, aber mehr auch nicht.

"Wir sehen uns nicht besonders oft, aber sie kommt mich an Silvester besuchen", erklärte sie gleich stolz und freute sich.



"Du willst sicher in Ruhe trainieren", stellte sie fest und musterte ihn ein wenig. Er hatte Trainingskleidung an, die stand ihm wahnsinnig gut. Sie fragte sich, ob es auch etwas gab, was ihm nicht stand.

Bis jetzt hatte Hana nicht viel preisgegeben von ihrer Familie. Er wusste nur das Jackson sein Cousin war und jetzt erwähnte sie ihre Mutter. Von ihrer Großmutter wusste er natürlich auch noch etwas.

"Das sind ja tolle Neuigkeiten", freute er sich für sie.



Sieht sie ihre Familie nie? Das ist das erste mal das sie ihre Mutter erwähnt.

"Wohnt deine Mutter weiter weg? Und wie sieht es mit deinem Vater aus?"

In letzter Zeit wenn er mit ihr sprach war er sehr aufregt.

"Mach dir keine Sorgen, du hältst mich von nichts ab. Eher ich dich von der Arbeit.", sagte er und kratzte sich etwas verlegen am Kopf und sah sie an.

"Hm", meinte Hana, als er sie fragte, ob ihre Mutter weiter weg lebte. Es war das erste Mal, dass er so eine Art von Interesse zeigte und das machte sie auf eine positive Art aufgeregt.



"Meine Mutter lebt in Amerika. Mein Vater wohnt zwar in Seoul, aber wir sehen uns nicht besonders häufig. Er hat viel zu tun mit der Arbeit und mit seiner Frau", erklärte sie.



"Wenn es dir nichts ausmacht, dann putze ich einfach weiter während du trainierst!", schlug sie vor und war sich dann nicht mehr so sicher, ob sie das sagen sollte oder nicht. Würde er denken, dass sie ihn beobachten wollte oder so? Wie immer machte sie sich viel zu viele Gedanken darüber, was sie sagen sollte oder nicht.

Sie wollte aber nicht immer den Raum wechseln, wenn er da war. Da musste sie einfach durch und sich mal mehr trauen. Mit den anderen konnte sie auch in einem Raum sein, ohne, dass irgendwas war... Sicher, in die anderen war sie nicht verliebt, aber trotzdem.

"Deine Eltern leben getrennt? Das wusste ich gar nicht.", meinte er und nickte ihr aufmerksam zu.

Das muss ziemlich schwer sein, wenn kein Elternteil für sie Zeit hat.

"Jetzt kann ich dich verstehen warum du dich so sehr freust. Das ist ziemlich weit weg. Du vermisst sie bestimmt oft oder?"

Wie immer wollte Hana ihrer Arbeit nachgehen und seine sollte er auch nicht vernachlässigen, deswegen nickte er.

"Gute Idee, dann können wir uns währenddessen noch unterhalten und jeder macht seine Arbeit"



Weil Hana weiter machte, setzte er sich auf die Trainingsbank und stellte seine Wasserflasche neben sich ab. Dann fing er an seine Arme zu trainieren.

"Dein Vater hat also eine Frau. Hast du auch Stiefgeschwister?", erkundigte er sich und sah zu ihr hoch.



Erst jetzt bemerkte er das er noch nicht so viel von er wusste, als er sich gedacht hatte.

Ich habe mit ihm noch nie darüber geredet. Anders, als mit Baekhyun und Chen, die beiden sind mir gegenüber so offen, dass ich ihnen automatisch mehr erzähle.



"Das könnte man sagen", fing sie an zu reden. "Normalerweise sehen wir uns einmal im Jahr, aber auch schon bevor sie in Amerika war, haben wir uns kaum gesehen. Also als meine Eltern noch verheiratet waren, da habe ich mich um meine Großmutter gekümmert, davon habe ich glaube schonmal etwas erwähnt. Das waren dreieinhalb Jahre."

Hana wischte weiter und versuchte nicht zu ihm zu sehen, während er trainierte. Sie schüttelte ihren Kopf.

"Keine Geschwister und keine Stiefgeschwister... zumindest weiß ich von keinen."

Jetzt wagte sie es doch einmal rüber zu sehen und war beeindruckt, wie seine Arme aussahen, während er Gewichte stemmte.



Doch sie sah schnell wieder weg und konzentrierte sich darauf, zu reinigen.

"Hast du Geschwister?", fragte sie nach. Es war gerade sehr angenehm mit ihm zu reden.

"Ich kann mich erinnern. Du hast damals von deiner Großmutter erzählt. Sie war dir sehr wichtig. Deine Liebe und Hingabe zu ihr bewundere ich noch immer sehr."

Heute kam ihm das Gespräch viel besser vor und es war nicht so oberflächlich. Es freute ihn, dass er sie endlich besser kennenlernen konnte.

"Ja, ich habe einen älteren Bruder. Wir treffen uns ab und zu, wenn es die Zeit erlaubt."

Da er Durst hatte, hörte er kurz auf und trank aus seiner Wasserflasche und beobachtete Hana bei ihrer Arbeit.



Wieso gefällt sie mir auf einmal so? Wenn sie putzt finde ich sie so süß und attraktiv.

Nachdem er fertig war, stellte er sie wieder ab und machte weiter.

"Wie läuft es mit deinem Studium?", fragte er nach.



"Wenn du mal Hilfe brauchen solltest, ich kenne mich ziemlich gut aus diesen Themen.", bot er ihr an.

Er bewundert es? Ahhh, da kribbelt es in meinem Bauch... Nur nicht beunruhigen lassen, es läuft gerade so gut. Ein ganz normales Gespräch mit ihm. Er stellt so viele Fragen, wenn ich darüber nachdenke, dann kribbelt es noch mehr!

Er erzählte von seinem Bruder und erwähnte, dass sie sich nicht sehr häufig sahen, weil er oft keine Zeit hatte. Das gab ihr einen Schubser in die Realität zurück. Wieso machte sie sich ständig solche Hoffnungen? Suho würde nicht einmal Zeit haben für eine Freundin, geschweige denn Interesse an ihr. Wieso auch.

Sie sah ab und zu in seine Richtung und nun wechselte sie das Gerät, weil sie mit dem einen fertig war.



"Es läuft ziemlich gut. Die Literatur ist nicht am leichtesten, aber sie sind so toll. In deiner Bücherei habe ich auch ein paar davon gesehen. Du hast eine große Leidenschaft für Bücher, oder?", fragte sie ihn und sah ihn an. Ihr war aufgefallen, dass er so viele besondere Exemplare im Regal stehen hatte und auch nicht einfache, oder anspruchsvollere Bücher.

"Das stimmt. Das ist einer meiner Hobbys. Du kannst dir auch gerne mal ein paar ausleihen oder bei uns lesen, wenn du sie brauchen solltest."



Jetzt war er mit seinem Armtraining fertig und er fing an seine Brustmuskeln und Bauchmuskeln zu trainieren.

"Hast du dich schon als Kind für solche Sachen interessiert?", wollte er jetzt von ihr wissen.

Sie ist sehr interessant. Es ist nicht leicht so eine Frau wie sie zu finden. Vor allem sich noch so eine ehrliche, hilfsbereite, und gewissenhafte.

"Du magst doch Kunst auch oder?", erkundigte er sich gleich.



Manchmal ging er ins Museum. Da er nicht immer eine Begleitung hatte, wollte er sie auch mal fragen. Bestimmt würde sie so etwas interessieren.

Suho bot ihr gleich an, sich von ihm etwas auszuleihen oder sogar dort zu lesen. Ausleihen war kein Problem, aber sie konnte sich doch nicht einfach dort hinsetzen und anfangen ein Buch zu lesen? Wie sah das denn aus? Sicher war es für sie angenehmer, weil sie dann nicht alleine Zuhause war, aber wie könnte sie so etwas ausnutzen, immerhin arbeitete sie dort.

"Danke, auf das Ausleihen komme ich gerne nochmal zurück!"

Inzwischen hatte er das Gerät gewechselt und trainierte andere Bereiche seines Körpern. Wenn sie zu lange hinsah, wurde ihr heiß. Wie froh war sie, dass er Kleidung trug. Doch es dauerte sicher nicht mehr lange, bis er anfing zu schwitzen. Dann würde es schwer werden mit dem Putzen.

Sie war etwas verwundert darüber, dass er so viel wissen wollte. Das machte ihr aber absolut nichts aus, im Gegenteil freute sie das sogar, dass sie ihm von sich erzählen konnte, ohne, dass sie es ihm aufband.

"Ich denke schon. Damals habe ich gerne gelesen, aber noch nicht so anspruchsvolle Bücher. Für Kunst habe ich mich vorher interessiert, schon als Kind habe ich es geliebt zu malen und mir die Bilder von Künstlern anzusehen. Wenn das Studium nicht so extrem aufwändig und teuer wäre, dann hätte ich Kunst studiert."



Liegt es daran, dass ich gestern mit JB darüber geredet habe, dass mir heute das Gespräch so viel einfacher fällt?

"Magst du Kunst auch gerne?", fragte sie nach, weil sie es wirklich nicht wusste. Hana war nicht so ein Typ Frau, der gleich im Internet alles nachschaute. Immerhin ging sie auch davon aus, dass sie sich irgendwann wieder entlieben würde. Da würde es sowieso keinen Sinn ergeben sich so zu informieren.

Sie hätte sogar Kunst studiert? Aber konnte es nich machen, weil sie zu wenig Geld hatte? Echt schade.

"Ich liebe Kunst sehr. Öfters sehe ich mir das Kunstmuseum an, wenn du Zeit hast, lade ich dich mal ein. Die anderen sind so oder so nicht so davon begeistert.", erklärte er ihr und lächelte sie an.

Nun war ihm schon heiß und er konnte spüren wie sich die Schweißtropfen auf seiner Haut bildeten.

"Weißt du was mir gerade einfällt? Ein Witz. Was ist braun und knusprig und schwimmt im Wasser?"

Suho hörte auf zu trainieren und sah sie an. "Ein Ubrot.", erzählte er und fing an zu lachen.

Ihr Herz blieb kurz stehen. Für sie fühlte es sich an als wäre es lange gewesen, doch das war es nicht. Er wollte sie ins Kunstmuseum mitnehmen? Hatte sie sich gerade verhört? Fand er, dass sie eine Freundin war? Jetzt fiel ihr wieder ein, was JB gestern gesagt hatte: Du wirst nicht wissen, was er in dir sieht, wenn du ihn nicht fragst. Doch das könnte sie nicht.



"Oh, das kenne ich. Dort haben sie immer wieder neue Bilder und Kunstobjekte", sagte sie und nickte einfach nur. Sie konnte ja nicht nein sagen, wenn er das so sagte. Zum Glück redete er gleich weiter, denn auch ihr fiel auf, dass er zu schwitzen anfing. Auf einmal erzählte er einen Witz und Hana überlegte erst nach einer Antwort, doch er sagte es dann schon.

"Ein Ubrot?", wiederholte sie und auch sie konnte sich dann vor lachen nicht mehr halten.



Sein Humor war genau ihr Ding, jedes Mal, wenn er einen Witz machte, fand sie es extrem lustig. In ihrem Kopf stellte sie sich ein Brot mit Ausguck vor, das auf dem Wasser schwamm und lachte noch mehr.



Er sieht nicht nur gut aus und hat die selben Interessen wie ich, er ist auch noch witzig. Noch toller kann er gar nicht mehr werden oder?



Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte sah sie zu ihm. Sie war gerade so verliebt, das konnte sie gar nicht beschreiben. Als sie merkte, dass sie ihn zu glücklich ansah, weil sie andauernd lächelte, sah sie weg und stand dann auf.

"Deine Flasche ist fast leer, ich werde sie dir auffüllen gehen!", sagte sie, nahm die Flasche und füllte sie in der Küche auf. Dort fächerte sie sich Luft zu, weil ihr heiß war.

Er ist einfach so niedlich, wenn er lacht!, dachte sie sich und griff sich mit beiden Händen an die Wangen, sie spürte, dass sie warm waren. Normalerweise wollte sie die Gefühle wieder loswerden und sich dagegen wehren, aber das schaffte sie einfach nicht. Gerade fand sie ihn noch toller, als sonst. Mit der aufgefüllten Flasche ging sie zurück und stellte sie ihm hin. Dann ging sie zum nächsten Gerät und wischte weiter.

"Warst du schon einmal im The Metropolitan Museum of Art in New York?", fragte sie ihn nun. Sie wollte mehr von ihm wissen und vor allem hören, wie er von Dingen redete, die er liebte.

Die Witze von Suho fand Hana immer richtig lustig und das freute ihn. Sie waren sich in vielen Dingen sehr ähnlich sogar der Humor war bei den beiden gleich. Als sie ihn so ansah veränderte sich auch sein Blick. Auf einmal bekam er Herzklopfen bei ihrem Anblick.



Ihr war aufgefallen das seine Wasserflasche fast leer war und sie holte ihm schnell neues. Währenddessen trainierte er wieder weiter.

Sie ist so extrem aufmerksam. Kein Wunder das sie alle so gern mögen.

So schnell sie auch weg war, so schnell war sie auch wieder hier.

"Danke, das ist echt lieb von dir.", bedankte er sich.

Nun stand er auch und trocknete sich seinen Schweiß von seinem Gesicht ab und lehnte sich an ein Gerät.



"Nein, ich war noch nie, aber da würde ich auch gerne mal hin. Du bestimmt auch nicht oder?"

"Nein, da war ich noch nicht... ich habe bis auf die Museen hier in der Stadt noch keine anderen gesehen. Aber es steht auf meiner Liste ganz weit oben. Wenn ich nach dem Studium mehr Geld verdiene, werde ich einmal dorthin fliegen. Das kann ich mit einem Besuch bei meiner Mutter verbinden."

Hana hatte viele Orte und Sehenswürdigkeiten, die sie gerne sehen wollte, aber das war einfach nicht drin. Sie war sehr sparsam und nahm die Hilfe von ihrem Cousin nie an. Es lag nicht daran, dass sie zu stolz war, sondern, weil sie selbst für ihre Wünsche und ihr Leben verantwortlich war. Es wäre nicht fair das hart verdiente Geld von jemand anderem einfach auszugeben, als sei es sein eigenes.

"Wie sieht es aus mit dem Musée du Louvre in Paris oder Accademia di Belle Arti in Florenz? Warst du dort schonmal?", wollte sie nun wissen und legte den Arm nieder, weil sie so ins Gespräch vertieft war.

Ihr war bekannt, dass er oft reiste, wenn sie ehrlich war, sah sie auch ab und zu bei Instagram nach, wenn er wieder etwas reingestellt hatte.

"Verreist du gerne? Was ist dein Lieblingsurlaubsziel? Oder wo würdest du gerne einmal hinreisen?", durchlöcherte sie ihn, dabei legte sie ihre Hände an ihr Gesicht und sah ihn an. Hana wollte gerade so viel wissen.

"Ich reise sehr gerne. Im Musée du Louvre in Paris war ich schon mal. Es war sehr beeindruckend. Das andere ist noch geplant.", erklärte er ihr.

Heute ist sie sehr gesprächig. Das ihre Mutter kommt macht sicher viel aus.

"Es gibt einiges was ich noch sehen würde. Hast du von der Trauminsel Bali schon mal gehört? Dort würde ich liebend gerne Urlaub machen. Wie sieht es bei dir aus?"



Weil sie nicht so viel Geld hatte, konnte sie bestimmt nicht viel machen.

"Also hättest du Lust mit mir ins Kunstmuseum zu gehen? Ich lade dich auch ein."

Für ihn war es selbstverständlich das er das zahlte.

"Wow", staunte sie. Der Louvre war auch eines der Museen, die weit oben standen, die sie sehen wollte. Sie bewunderte es, dass er schon dort gewesen war.

"Bali habe ich schon gehört von, da soll es traumhaft sein." Hana überlegte kurz.



"Abgesehen von den tollsten Museen der Welt träume ich schon lange davon einmal auf den Machu Picchu zu wandern und dort oben zu tanzen... Das hört sich jetzt vielleicht irgendwie blöd an, aber das wünsche ich mir schon lange", meinte sie und kratzte sich am Kopf. "Ich meine, es sind Ruinen aus einer Inka-Stadt aus dem 15. Jahrhundert. Das stelle ich mir wahnsinnig schön vor... es muss toll sein, dort oben zu stehen, die alten Steinbauten anzusehen, umgeben von Bergen. Ich stelle mir vor, dass man sich dort oben frei fühlt. Genauso wie mit dem Tanzen", erklärte sie ihm. Hana tanzte gerne, vor allem, wenn es ihr schlecht ging. Dann kam sie auf andere Gedanken.

Sie bewegte ihren Arm wieder, damit es nicht so aussah, als würde sie die ganze Zeit nichts tun.

"Natürlich hätte ich Lust!", sagte sie sofort. "Aber du musst es nicht bezahlen, ehrlich!"

Oh nein, rede ich zu viel? Was ist nur aus meinem Vorsatz geworden, nicht zu viel privates zu reden? Jetzt habe ich ihn total zugetextet und wahrscheinlich interessiert ihn das gar nicht so genau!

Über ihre Antwort war er verblüfft. Für ihr Alter war sie schon so extrem reif und das gefiel ihm ziemlich gut. Es war sehr viel was ihm an ihr gefiel.

Sie will dort tanzen? Echt niedlich. Hana gefällt mir von Tag zu Tag immer besser.

"Das weiß ich, aber ich will dich einladen. Du kannst mich ja irgendwann mal einladen.", erklärte er ihr und lächelte sie an.



"Wann hast du Zeit?", wollte er gleich wissen.

Immerhin wollte bald mal mit ihr gehen. Wer weiß wann sie sonst Zeit dafür hatten. Bei ihm war es auch gar nicht so einfach.

Er wollte tatsächlich mit ihr in das Museum gehen und sie auch noch einladen. Wann sie Zeit hatte, wollte er auch gleich wissen. Hana wusste gar nicht, was gerade passierte. Sie wusste, dass es kein Date war, sie gingen nur gemeinsam in ein Museum.



Sie war viel zu gut drauf im Moment, ständig musste sie lächeln.

Die anderen gehen wohl nicht so gerne mit ihm zu solchen Dingen. Aber ich habe auch ehrlich gesagt nie jemanden, mit dem ich gehe. Alleine macht das nicht so viel Spaß

Wie gewohnt konnte sie nicht bei ihrer Meinung bleiben, weil er es war. Bei jedem anderen hätte sie jetzt darauf bestanden, dass sie es sich selbst zahlte.

"Eigentlich habe ich sehr oft Zeit. Wir hatten letztens erst unsere Klausuren, die nächsten kommen erst nächstes Jahr. Bald fangen die Semesterferien an. Ja,... jederzeit!", antwortete sie ihm. Hana freute sich nicht auf die Ferien, weil sie dann zwei Monate lang frei hatte.

"Ich werde mich da nach dir richten. Du wirst ja arbeiten müssen!"

Nun machte sie aber wirklich weiter, sonst würde sie gar nicht fertig werden vor lauter reden. Während sie darauf wartete, dass er etwas sagte, ging sie zum nächsten Gerät und machte es sauber. Das Gerät war neben dem, an dem er lehnte.

"Wenn ich das nächste mal wieder ins Museum gehe, gebe ich dir Bescheid. Ich kann dir ja schreiben oder dich anrufen. Wenn du willst kann ich dich auch dann abholen."

Weil er nicht immer nur herumstehen wollte, machte er weiter mit seinem Training. Er dachte wieder darüber nach wie sie ihn damals so gut gepflegt und umsorgt hatte. War er gerade dabei sich in sie zu verlieben? Aber sie war doch um einiges jünger. Sah er sie nicht als Schwester?

"Macht es dir etwas aus wenn ich mit dir alleine gehe? Oder soll noch jemand anderes mitkommen?", fragte er nach.



Auf keinen Fall wollte er, das sie sich bei ihm unwohl fühlte. Jetzt wo er sich so gut mit ihr verstand.

Hana nickte und wischte weiter. In Gedanken freute sie sich gerade richtig. Suho fragte dann auch noch nach, ob es sie stören würde, wen nur die beiden gingen.

Sie sah ihn gar nicht an, sondern konzentrierte sich auf den Fetzen in ihrer Hand und die Bewegung beim Saubermachen.



"Nein, das stört mich nicht... Es ist ja nur ein Museumsbesuch!", gab sie ihm zur Antwort und versuchte dabei so normal wie es ging zu klingen. "Du brauchst mich nicht abzuholen, so weit ist das nicht weg von mir, da komme ich schon hin!"

Nur ein Besuch im Museum, kein Grund sich etwas dabei zu denken... Ich drehe aber trotzdem fast durch. Wir zwei alleine. Aber so alleine sind wir ja nicht, es sind auch andere Leute dort. Ich darf mir darauf nicht so viel einbilden.

Nun wechselte sie wieder das Gerät, aber auf dem Weg dorthin stolperte sie über das Gestell, versuchte sich irgendwie zu drehen und landete dann genau auf seinem Schoß. Ihre Augen kniff sie zusammen, als sie den Halt verlor und stützte sich mit ihrer Hand irgendwo ab. Dabei gab sie ein merkwürdiges Quietschen von sich. Als sie die Augen wieder aufmachte, weil sie bemerkte, dass sie weich gelandet war, lief ihr ganzes Blut in ihren Kopf, weil es ihr so peinlich war. Ihre Hand lag an seiner trainierten und verschwitzen Brust, glücklicherweise trug er ja etwas. Sie sah ihm in die Augen und stand blitzschnell auf.

Hana beugte ihren Körper.



"Das tut mir leid! Das habe ich nicht mit Absicht gemacht, mein Fuß ist hängen geblieben und als ich versucht habe mich vor dem Sturz zu retten bin ich... tut mir leid!", entschuldigte sie sich peinlich berührt. Es war ihr richtig unangenehm. Wieso musste das passieren? Sie hatten sich so gut unterhalten und verstanden und dann passierte ihr genau so etwas.

Gerade als er sich auf sein Training konzentrierte flog sie auf seinen Schoß und Suho hörte kurz auf zu atmen. Hana hatte seine Hand an seinem Oberkörper und sein Herz fing an zu klopfen. Doch als sie ihm noch in die Augen sah, musste er sich beherrschen. Komischerweise hatte er das verlangen sie zu küssen, doch bevor er etwas machen konnte, stand sie schon wieder und entschuldigte sich bei ihm. Als wäre er ferngesteuert, stand er auf und legte jeweils einen Arm auf die eine Schulter und die andere Hand auf die andere Schulter. Er drückte sie nach oben, damit sie ihn ansehen musste.



Plötzlich war er so nervös und er wusste selbst nicht genau was er tat. Dann kam er ihr immer näher und Hana, ging immer einen Schritt weiter zurück bis sie an der Säule anstieß und nicht mehr weiter konnte. Suho stützte seinen Arm neben sie ab und näherte sich ihren Lippen.



Mochte sie ihn überhaupt und würde sie ihn einfach wegstoßen, wenn er sie jetzt küsste? Sollte er es wagen? Durfte sie ihn überhaupt küssen? Es waren gerade so viele Fragen in seinem Kopf. Doch er wollte nicht mehr länger warten und legte die andere Hand hinter ihren Kopf und fing behutsam an sie zu küssen. Dann wanderte er mit der Hand nach unten zu ihrer Hüfte.

Am liebsten wollte sie vor Scham im Erdboden versinken und traute sich nicht mehr, ihren Körper aufzurichten. Sie war auf seinen Beinen gesessen. Wenn es ganz blöd hergegangen wäre, dann hätte ihre Hand vielleicht etwas anderes erwischt, als nur seinen Brustkorb.

Sie spürte eine Hand an ihrer Schulter, dann an der anderen auch, sie wurde nach oben gedrückt und sie sah ihn an. Ihr Herz klopfte gerade wie wild und sie wusste nicht, was sie sagen sollte.



Doch was war jetzt los? Suho kam einen Schritt näher zu ihr und sie versuchte dem auszuweichen, indem sie nach hinten ging. Irgendwann kam sie nicht mehr weiter und stieß mit dem Rücken irgendwo an. Er war ihr so nah und kam ihr immer näher. Hana verstand nicht, was gerade los war.

Was tut er da? Mein Puls… mein Herz! Ist er sauer, weil ich auf ihn gefallen bin? Oder ist es etwas anderes…?

Sie verstand es gar nicht. Sein Arm war neben ihr abgestützt und er war sehr nah bei ihr. Mittlerweile hielt sie ihre Arme vor ihrem Brustkorb, weil sie nicht wusste, was sie machen sollte. Weil er immer näher kam, kniff sie ihre Augen zusammen. Es fühlte sich so an, als würde ihr Herz aus ihrer Brust herausspringen.

Küsst er mich jetzt gleich?, fragte sie sich selbst, aber ihr Kopf war gerade einfach nur leer. Sie spürte seinen Atem, weil er so nah war. dann legte er seine Hand hinter ihren Kopf und küsste sie nun zärtlich.







Hana öffnete ihre Augen wieder, als er sie küsste. Ihre Knie waren total weich und sie hatte das Gefühl, dass sie nicht mehr länger stehen konnte. In ihr war gerade so einiges los, wie ein Feuerwerk, das in ihr gezündet wurde, ein Feuerwerk an Emotionen und Gefühlen. Sie konnte gar nicht anders, als die Augen wieder zu schließen und sie versuchte den Kuss zu erwidern. Es war ihr erster Kuss und sie wusste nicht, ob sie es richtig machte.

Jetzt hatte sie einen total Ausfall in ihrem Kopf, denken ging momentan gar nicht mehr. Ihre Arme waren noch immer direkt an ihr dran. Sie hätte sowieso nicht gewusst, was sie mit ihnen machen sollte.

Er spürte wie Hana den Kuss erwiderte und das brachte ihn leicht zum Lächeln.

Gefällt es ihr auch?

Obwohl es ein sehr spontaner Kuss gewesen war, fand er ihn wunderschön und er wollte sie nochmal küssen. Weil er sie nicht überfordern wollte, hörte er auf und sah ihr in die Augen.



Er nahm ihre Hand und drückte sie an seinen Oberkörper.

"Ist alles okay bei dir?", fragte er nach und sah sie genau an.



Sie sah ziemlich wackelig aus auf den Beinen. Hatte sie wegen ihm so weiche Knie?