Bücherei

"Klar, lass dir Zeit. Ich habe noch genügend andere Bücher die ich lesen will.", erklärte er ihr.



Das dachte ich mir schon, dass sie sich darüber sehr freut und es nicht annehmen würde.

"Okay, ich komme gleich nach. Wir sehen uns später.", sagte er und gab ihr ein kleines Küsschen auf die Wange.

Suho wollte warten, damit es nicht zu sehr auffiel und setzte sich mit einem Buch auf die Couch. Hana ging inzwischen wieder zu den anderen zurück.

Hana ging nun zurück und versuchte sich auf dem Weg nach draußen wieder zu beruhigen.

Nun kam sie endlich her und legte ihren Staubwedel unten hin.

„Suho?“, fragte sie in den Raum hinein. Weil er nicht unten war, ging sie die Treppe nach oben. Als sie ihn dort oben sitzen sah, fing sie an zu klatschen, ein wenig, weil sie froh war, dass sie jetzt so schnell war.



„Ich war super schnell!“, freute sie sich und kam dann zu ihm. Hana kam gleich zu ihm, setzte sich neben ihn hin, legte ihren Arm um seinen Bauch und schmiegte ihren Kopf an seine Brust.

„Das tut gut...“, sagte sie und holte tief Luft. „Ich wünschte, wir könnten uns öfter sehen, das ist angenehm. Was liest du?“

Der Roman war gerade so spannend, dass Suho gar nicht mitbekam wie sie in den Raum kam und nach ihm rief. Als er plötzlich ein klatschen hörte und Hanas Stimme vernahm, sah er gleich zu ihr hoch und lächelte. Sie setzte sich zu ihm, legte ihren Kopf auf seine Brust und kuschelte sich an ihn.

"Du warst echt schnell", lobte er sie und strich ihr dabei mehrmals über den Kopf.

Dann legte er seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie näher zu sich.

"Ich lese gerade einen Roman.  Er heißt "Wie ein Leuchten in tiefer Nacht", aber ich habe gerade erst angefangen zu lesen, also weiß ich noch nicht genau worum es geht.", erzählte er ihr und schenkte ihr ein Küsschen auf den Kopf.

Ich frage mich was passiert, wenn die anderen davon erfahren. Würde sie dann ihre Stelle verlieren?

Nachdem er das gesagt hatte, fing er an umzublättern.



"Hat sich deine Mutter nochmal wegen Silvester gemeldet?", fragte er nach.

Hana lag nun noch näher an ihm dran, weil er sie zu sich gezogen hatte. Das mochte sie, ihn mochte sie. Es beruhigte sie und fühlte sich gut an, wenn sie ihn riechen konnte, er hatte einen sehr angenehmen Eigengeruch, der in ihr einfach Geborgenheit auslöste.

Das Buch, das er las, kannte sie auch nicht, aber es hörte sich vom Titel her gut an.

„Der Titel ist sehr schön“, meinte sie und las einfach etwas mit.

An seiner Seite gekuschelt zu sein, ist so toll... Oh... er hat vorhin „bei ihm“ gesagt! Jetzt weiß ich es wieder, zuvor war ich so aufgeregt, dass ich nicht genau wusste, was er gesagt hat. Ich glaube, er hat gefragt, ob ich bei ihm schlafen würde. Ob ich ihn nochmal darauf ansprechen soll?

Als Suho sie fragte, ob sich ihre Mutter noch mal gemeldet hatte, da setzte sie sich wieder gerade hin und begann zu strahlen.



„Sie hat mir geschrieben!“, erklärte sie ihm und holte ihr Handy raus. Dann zeigte sie ihm die Nachricht.

In letzter Zeit geht an der Arbeit alles drunter und drüber, deshalb komme ich nicht dazu, anzurufen. Die Zeitverschiebung ist auch noch da und es ist alles sehr stressig im Moment. Aber ich freue mich schon auf die gemeinsamen Tage mit dir!

Hana freute sich sonder darüber. Dass sie ihrer Mutter ihre Ersparnisse gegeben oder eher gesagt geliehen hatte, hatte sie niemandem gesagt, immerhin ging sie auch davon aus, dass sie es wiederbekam. Ihre Mutter entschuldigte sich bereits dafür, dass sie es bisher noch nicht zurückgezahlt hatte, versicherte ihr aber, dass sie es tat, sobald es ihr möglich war.

„Silvester ist schon bald. Ich bin aufgeregt, wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“

Weil Hana ihm unbedingt die Nachricht zeigen wollte, holte sie ihr Handy aus der Hosentasche und zeigte ihm die diese. Es freute ihn sehr, dass es endlich für die beiden klappte. Bestimmt vermisste sie ihre Mutter sehr.

"Ich freue mich für euch beide. Es ist schön wenn man jemanden aus der Familie, nach so einer langen Zeit trifft. Vor allem wenn es die Mutter ist"

Seinen Kopf legte er jetzt auf ihren, damit er ihr näher sein konnte.

"Bin schon sehr gespannt, wer alles zu uns kommt. Wahrscheinlich sehr viele, aber das ist schön wenn man es mit den Leuten feiert die man liebt. Schade, dass ich auf dich verzichten muss.", meinte er und legte das Buch zur Seite und legte auch seinen anderen Arm um sie.

Nächstes Jahr wollte er als allen sahen, das die beiden zusammen waren, aber jetzt wollte er erstmal noch ein wenig warten. Jetzt fiel ihm wieder die Frage ein, die er sie zuvor gefragt hatte.

"Wegen vorhin. Also die Frage die ich dir gestellt habe. Wenn du nicht bei mir schlafen willst, kannst du mir es ruhig sagen. Ich will dich nicht unter Druck setzten. Ich dachte nur es wäre schön neben dir zu schlafen.", stellte er jetzt klar und lächelte sie an.

Sie nickte und genoss es, dass Suho sei ein Kopf bei ihr anlehnte.



„Das finde ich richtig toll, dass ihr so eine Familie seid. Normal feiere ich mit Jackson und den anderen, aber sie sind ja nicht jedes Jahr über Silvester da“, erklärte sie und dachte daran, wie es sein würde, wenn sie ihre Mutter wiedersah. Dann dachte sie über seine Worte nach.

Meint er mich damit? Gehöre ich zu den Menschen die er liebt? Aber damit hat er ja nur indirekt gesagt, dass er mich liebt. Ich weiß nicht, wann ich mich traue ihm das zu sagen.

Weil sie ja nicht mehr darüber gesprochen hatten, sprach er das Thema noch einmal an. Hana hob ihren Kopf und sah ihn an.

„Nein, das ist es gar nicht! Ich habe mich vorhin ehrlich gesagt etwas verhört und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Mir ist eben auch erst klar geworden, dass du das gefragt hast! Ich... würde gerne bei dir schlafen...“, sagte sie etwas leiser und fing an mit ihren Fingern zu spielen.

Wieso bin ich immer so aufgeregt, wenn es um solche Dinge geht...

„Eigentlich möchte ich gerne neben dir schlafen, aber ich weiß nicht, ob es bei euch so gut ist. Es sind doch andauernd irgendwelche Leute hier. Wäre das nicht auffällig?“, fragte sie ihn nun. „Ich meine... du kannst sonst auch bei mir schlafen? Mein Bett ist zwar nicht ganz so groß, aber...“, fing sie an zu reden und unterbrach sich selbst dabei.

Hana fiel gerade ein, dass sie bei ihr Zuhause alleine waren, das wollte sie auch gerade sagen, bis sie bemerkte, dass das vielleicht doch nicht so gut war.

„Ach weißt du das wird bestimmt gehen, wenn ich mal hier schlafe!“, sagte sie schnell und nahm das Buch, was er weggelegt hatte in die Hand. Der Gedanke daran, dass mehr passieren könnte, machte sie sehr verlegen und das war ihr unangenehm. Hana öffnete das Buch und tat als ob sie lesen würde.

Ihre Reaktionen fand er richtig süß. Ihm wurde klar, dass sie verstanden hatte ob sie mit ihm schlafen wollte. Da es nicht seine Art war sie darauf anzusprechen beließ er es einfach dabei. Ein bisschen niedlich fand er es schon. Er merkte das es ihr unangenehm war, was auch verständlich war.

"Du kannst einmal bei mir schlafen und ich schlafe das nächste mal bei dir", schlug er ihr vor.

Jetzt löste er sich von ihr, damit er sie besser anschauen konnte.

"Keine Sorgen wir passen schon auf, dass uns niemand erwischt und wenn doch dann ist es eben so. Früher oder später werden wir es ihnen sagen müssen. Aber ein bisschen wollte ich noch warten."

Das Hana das Buch genommen hatte und zu lesen anfing, fand er amüsant.

"Mach dir keinen Kopf. Wir machen das einfach nächstes Jahr, wenn wir uns dann wieder sehen im neuen Jahr und dann beschließen wir einen Termin."



Sanft strich er wieder über ihren Kopf.

"Ich muss dann gleich mal los, weil wir wegen Silvester noch ein paar Sachen besprechen"

Das Buch ließ sie etwas sinken und sah ihn an, als er vorschlug, dass sie einfach abwechselnd beieinander übernachten konnten.

Bin ich andauernd umsonst so panisch? Vielleicht will er ja gar nicht mehr... im Moment.



Nächstes Jahr... das hört sich so lange an... aber es dauert ja nicht mehr lange, nur noch ein paar Wochen. Wie soll ich das aushalten?

Hana würde es sicher nicht zugeben, aber sie sehnte sich ziemlich danach, ihm nahe zu sein und das auch länger. Wenn sie bei ihm war, fühlte sie sich sicher, geborgen und war glücklich. Diese Beziehung war doch etwas ganz anderes, als ihr mehr oder weniger einsames Leben alleine.



"Stimmt, ich sollte dann mal mit dem Essen weitermachen. Ich glaube es ist bald Mittag. Du kannst den anderen sagen, dass es in... 15 Minuten dann Essen gibt."

Sie löste sich nun von ihm und stand auf. Das Buch legte sie ordentlich hin. Sie stand nun vor ihm und drehte sich zu ihm um, da sie stand und er saß, war sie gerade größer als er. Hana nahm ihre beiden Hände, legte sie an seine Wangen und gab ihm einen Kuss auf den Mund.

Mit einem verlegenen aber glücklichen Lächeln ging sie nun die Treppe runter, nahm ihren Staubwedel und ging aus der Bücherei raus in die Küche.

Immer wenn er mit ihr Zeit verbrachte ging alles so schnell rum. Als wären die Stunden nur Sekunden.

Nachdem sie das Buch sorgfältig weggelegt hatte, gab sie ihm noch einen Kuss den er erwiderte und sah ihr hinterher. Das ihm mal eine Frau so gut gefallen würde, hätte er sich nicht gedacht. Nach einer Weile ging er auch runter um das Essen nicht zu verpassen.

Mittwoch 25.12.2019

Als Suho seine Sachen erledigt hatte, ging er nach oben in die Bücherei um sich zu entspannen. Wie immer nahm er sich ein Buch in die Hand und fing an zu lesen.

Ich frage mich was sie gerade macht.

Die letzten zwei Wochen sahen sich die beiden nicht besonders häufig. Immerhin mussten sie ja viel arbeiten und trainieren. Und Hana schaffte es endlich etwas für die Uni zu machen. Zwar hatte sie jetzt Ferien seit langem, aber weil sie ständig an Suho dachte und dort putzen ging, war das gar nicht so einfach.

Gestern hatte sie frei gehabt und den Tag bei ihrem Vater und seiner Familie verbracht. Heute ging sie schon wieder putzen und freute sich darauf Suho zu sehen. Da sie immer miteinander schrieben, wusste sie, dass er heute da war. Und sie wusste auch, dass von den anderen nicht viele im Haus waren. Lay war wieder einmal in China unterwegs und ein paar von den anderen verbrachten die Tage bei ihren Familien.

So war es ja auch bei GOT7, sie besuchten auch ihre Familien.

Hana kam schon etwas früher her, da sie ohnehin nichts zu tun hatte und somit auch noch etwas mehr Zeit mit ihrem Freund verbringen konnte. Im Haus war es richtig ruhig und sie hatte das Gefühl, dass niemand da war.

Sie klopfte an der Tür der Bücherei und ging dann vorsichtig hinein. Da sie Suho unten nicht sah, ging sie hoch und dort saß er. Als sie ihn sah, da sprach ihr Herz vor Freude und sie lächelte.

"Hi", kam total verliebt aus ihrem Mund. Je länger die beiden zusammen waren, desto verliebter war sie. Gut gelaunt kam sie zu ihm und setzte sich neben ihn hin. Dann küsste sie ihn zur Begrüßung.



"Ich hab dich vermisst!"

Kurz darauf hörte er eine Tür und er konnte sich schon denken wer es war. Freiwillig marschierte keiner in die Bücherei. Es war bestimmt Hana. Als er die Treppe hörte, schloss er gleich sein Buch und legte es auf die Seite.

"Hey Hana", grüßte er zurück.



Sie setzte sich zu ihm und küsste ihn.

"Ich habe dich auch vermisst und dein schönes Lächeln", hauchte er.

Dann beugte er sich weiter zu ihr und drückte sie weiter nach hinten. Er fing sie an zu küssen.



Wie sehr er sich danach gesehnt hatte, ihre weichen Lippen auf seinen zu spüren.

Wie gerne hörte sie es, dass er sie auch vermisst hatte. Welche Frau hörte das nicht gerne von ihrem Freund?

Er küsste sie nun auch und sie lehnte mit ihrem Rücken an dem Regal, das an der Seite stand.



Ihre Hände legte sie um seinen Nacken und erwiderte den Kuss.

Vor ein paar Tagen hatte sich DO ein Buch von Suho ausgeliehen. Seit kurzem wusste er, dass er wieder eine Rolle in einem Film spielen durfte und wollte sich darauf vorbereiten. Deshalb hatte er sich ein Buch ausgeliehen, in dem das alles mehr beschrieben war. Kyungsoo war jemand, der sich gut auf seine Rolle vorbereitete. Weil er es ausgelesen hatte, brachte er es wieder zurück. Das Buch war eines der Bücher, die oben im Regal standen. Weil DO nicht davon ausging, dass jemand drinnen war, ging er einfach hinein.

So unauffällig wie er immer war, ging er einfach die Treppe hoch.



Dort sah er etwas, mit dem er jetzt nicht gerechnet hätte, aber er sah es tatsächlich. Hana und Suho küssten sich gerade. Er tat einfach so, als ob er es nicht sehen würde.



"Ich bringe dir dein Buch zurück. Danke", meinte er einfach und stellte es zurück ins Regal. Danach ging er wieder runter. Er musste, als er unten war auch ein wenig lächeln.



Ich habs gewusst.

Dann ging er aus der Bücherei raus.

Nun passierte genau das, wovor sie immerzu Panik gehabt hatte. Davon, dass jemand in den Raum trat, geschweige denn die Treppe hinauf kam, bekam sie nichts mit. Doch als DO auf einmal dort stand, hörte sie umgehend damit auf Suho zu küssen und drehte ihren Kopf peinlich berührt in die andere Richtung, dass sie ihn nicht sah. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und sie hielt die Luft an.

Das ist peinlich! Nein, das ist so peinlich! Er hat uns erwischt... bitte geh wieder!

Als hätte er gehört, was sie sich gewünscht hatte, redete er auch nicht lange, sondern überspielte die unangenehme Situation einfach nur. Kurz und bündig erklärte er sich und ging dann wieder.

Nun holte Hana wieder Luft und sah Suho an, der ihr noch immer näher war. Ihr Gesicht war einfach nur komplett rot.



"Das ist mir so peinlich", sagte sie nun und lehnte ihren Kopf nach hinten.



Mit ihren Händen verdeckte sie ihr rotes Gesicht.

"Er hat uns erwischt! Und er hat wieder nichts gesagt.

Während sich die beiden küssten, kam DO nach oben und wollte das Buch zurück bringen. Er konnte die beiden ganz genau sehen wie sie sich küssten. Als er seine Stimme hörte, unterbrach er sofort den Kuss zwischen ihr. Er hoffte nur das er sie nicht gerade dabei erwischt hatte wie sie sich küssten.

"Kein Problem!", kam es wie aus der Pistole geschossen.



Nachdem er wieder weg war, sah er Hana an.

"Was sollen wir jetzt machen? Soll ich mit ihm darüber reden, dass er es keinem sagen soll?"



Für seine Freundin war es total peinlich und das merkte man auch an ihrem roten Kopf, aber irgendwie fand er das echt süß.

Ihre Hände entfernte sie wieder von ihrem Gesicht und sah ihn an.





"Ich weiß nicht... tut mir leid, dass mein Gesicht so rot ist, das hat mich einfach so überrascht!", entschuldigte sie sich.

Vielleicht sollte ich nicht so über reagieren. Wir sind ja immerhin schon seit zwei Monaten zusammen... und solange es nur Kyungsoo ist... Wenn es Baekhyun gesehen hätte, dann wüssten es jetzt schon alle.

"Es ist Kyungsoo. Ich denke, es reicht, wenn du später mit ihm redest."

Hana versuchte ihren Puls etwas zu beruhigen. Gerade war ihr einfach sehr heiß. Deshalb öffnete sie den Reißverschluss ihrer Weste und zog diese aus.

"Mir ist heiß", sagte sie und legte die Weste zur Seite, darunter trug sie ein ärmelloses Shirt.



"Meinst du es kommt blöd, wenn wir... abschließen?", fragte sie ihn vorsichtig. Wenn sie ehrlich war, wollte sie die Zeit, die die beiden hatten nicht damit verschwenden, dass sie sich über jemand anderen Gedanken machte.

"Wenn ich ihn das nächste mal sehe, dann rede ich mit ihm darüber. Normalerweise erzählt er niemanden etwas bei ihm sind Geheimnisse sicher."

Damit keiner mehr reinplatzen konnte, wollte Hana abschließen und fragte Suho ob es blöd kam. Er musste lächeln, weil er es super niedlich fand.



"Nein, kommt sicher nicht blöd. Ich sage den anderen einfach das ich meine Ruhe haben wollte", erklärte er ihr und ging schnell nach unten und sperrte die Tür ab. Dann kam er wieder und setzte sich zu ihr.

"Wir machen einfach da weiter wo wir aufgehört haben und dieses mal können wir nicht gestört werden", sagte er und lächelte sie an.

Nun zog er sich richtig zu sich und sah ihr tief in die Augen. Noch nie im Leben hatte er so eine hübsche und attraktive Frau gesehen. Langsam legte er seine Arme um sie und fing sie an zu küssen. Aus einem wurden immer mehr und ein seine Küsse wurden ein wilder. Er genoss es richtig. Schon lange hatte er das Bedürfnis danach sie so zu küssen.



Ihm war klar, dass er sich zurückhalten musste.

Jedes Mal, wenn Suho lachte, da war sie aufgeregt, weil es ihr so gefiel und ihr Herz schneller schlagen ließ. Er fand es nicht blöd, die Tür abzusperren und ging sofort runter, um dies zu tun. Dann kam er wieder und meinte, sie konnten dort weitermachen, wo sie aufgehört hatten.

In ihr kribbelte gerade alles, weil er das sagte. Es dauerte nicht lange, da zog er sie zu sich und fing an sie zu küssen. Was locker anfing, entwickelte sich langsam zu stärkeren Küssen. Ihr Blut fühlte sich an, als würde es kochen, so heiß war ihr. Und das, obwohl sie ihre Jacke schon ausgezogen hatte.



Es war als könnte sie nicht mehr aufhören. Sie hatten sich bisher noch nie so intensiv geküsst, wie gerade, weil einfach nie die Gelegenheit dazu war. Zwar küssten sie sich, wenn sie sich sahen und küssten sich auch länger, aber nicht so. In ihr brannte gerade alles und sie fühlte sich wie aufgeladen durch die Küsse, die sie austauschten.

Ist das das Gefühl, was man hat, wenn man mit jemandem schlafen will?, fragte sie sich gerade selbst und unterbrach dann den Kuss, indem sie ihre Hände an seine Brust legte und ihn etwas von sich wegdrückte. Hana musste Luft holen und sah ihn an.

Ich bin so verrückt nach ihm... Das habe ich noch nie erlebt. Wir sollten uns aber zusammenreißen.

In ihren Gedanken stellte sie sich gerade die Frage, ob es vielleicht doch keine gute Idee gewesen war, die Tür zu versperren. Was sollte sie sagen, weshalb sie auf einmal aufgehört hatte ihn zu küssen. Hana war aber auch selbst neugierig und lockerte ihre Hände nun wieder.



"Kannst du... mich am Hals küssen?", fragte sie ihn nun. Sie hatte schon viele Serien gesehen und auch, dass das oft gemacht wurde. Sie wollte einfach wissen, ob das wirklich schön war. Auf diesem Gebiet hatte Hana einfach absolut keine Erfahrung.

Irgendwann hörte sie auf und sie sah ihn an. Verlegen fragte sie ob er sie am Hals küssen konnte und das tat er natürlich liebend gerne.

"Klar kann ich das machen", flüsterte er und beugte sich langsam zu ihrem Hals. Er atmete noch einmal ein und aus und strich ihr mit zwei Fingern über den Hals. Vorsichtig legte er dann ihre restlichen Haare hinter den Rücken und sah zu ihrem Hals. Ganz langsam näherte er sich ihrem Hals und berührte ganz leicht ihren Hals. Bedächtig küsste er sie dort mehrmals. Dann presste er aber seine Lippen richtig auf ihren Hals und küsste sie intensiv. Mit seiner anderen Hand drückte er sie noch mehr zu sich. Wenn er ehrlich war konnte er das den ganzen Tag machen sie zu küssen. Nun stoppte er sich selbst und sah ihr wieder in die Augen.



Dann hörte er auf und sah sie an.

"Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte er nach.



Er wollte sie nicht zu sehr unter Druck setzten oder sie zu etwas bedrängen das sie noch gar nicht wollte.

Suho tat das, worum sie ihn gebeten hatte. Als er ihr mit den Fingern über den Hals strich, schloss sie automatisch ihre Augen und atmete aus. Dann berührte er ihn mit dem Mund und küsste sie mehrmals. Doch dann spürte sie, wie er sie dort intensiver küsste und sie dachte, dass sie durchdrehen würde. Ihre Augen öffneten sich kurz und dann schloss sie diese gleich wieder, nachdem sie schwer ein und ausatmete.

Nun hörte er auf und fragte, ob alles bei ihr in Ordnung war.



Hana hatte einen ganz trockenen Mund, weil der die ganze Zeit geöffnet gewesen war.

"Ich... denke schon?", antwortete sie ihm wie benommen.



Ist mit mir alles in Ordnung? Was war das...

Sie griff an ihren Hals und schloss nun endlich ihren Mund.

"Ja... ich bin in Ordnung", bestätigte sie nun noch einmal mit klarerem Verstand. Der war durch die Küsse total vernebelt gewesen. Dass es so sein würde, hätte sie sich nicht gedacht, da sie normal kitzelig war, aber wenn seine Lippen sie dort berührten, war es ein ganz anderes Gefühl.

"Können wir ein Fenster öffnen?", fragte sie nun, weil sie das Gefühl hatte, vor Hitze zu zergehen.

Seine Freundin war ein bisschen durch den Wind und sie brauchte bestimmt eine Pause um sich zu erholen.

"Sicher können wir ein Fenster öffnen", meinte er und nickte mit einem Lächeln.



Damit sie nicht umkippte, wollte er ihr sein Wasser geben, das er sich extra mitgenommen hatte, falls er Durst bekam. Das konnte Hana jetzt sicher besser gebrauchen. Er nahm die Flasche in die Hand und reichte sie ihr rüber.

"Du solltest etwas trinken, nicht das du mir noch Ohnmächtig wirst"



Nach diesen Worten stand er auf und kippte ein paar Fenster und setzte sich wieder zu ihr.

"Willst du dich auf meinen Schoß legen?, fragte er dann.

Sie merkte, dass es schon etwas besser ging. Die Wasserflasche nahm sie dankend an und trank etwas daraus.

"Danke dir", bedankte sie sich und stellte sie weg. Suho öffnete ein paar Fenster, sie spürte die kühle Luft, die hineinströmte. Aber es tat gut es auf ihrer heißen Haut zu spüren.

Nachdem er sich wieder hingesetzt hatte, fragte er, ob sie sich hinlegen wollte. Hana nickte, setzte sich etwas anders hin und legte sich dann so, dass sie am Rücken lag und ihr Kopf auf seinem Bein lag. Sie sah ihn an.



"Weißt du...", fing sie an zu reden und dann hörte sie ihr Handy. "Oh, eine Nachricht!"

Weil ihr selten jemand schrieb, wollte sie gleich nachsehen, wer es war. Also setzte sie sich wieder auf und holte ihr Handy aus der Hosentasche.

"Meine Mutter...", las sie und lächelte zuerst. Doch während sie die Nachricht las, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck immer mehr.



Meine liebe Hana... Es tut mir leid, dass ich dich nicht anrufe. Es tut mir leid, dass ich dir so eine schlechte Mutter bin, das hast du wirklich nicht verdient. Und es tut mir leid, dass ich das jetzt schreibe. Wir werden uns über Silvester nicht sehen...



Was? Was meint... sie damit?, fragte sie sich gerade und las dann weiter. Ihre Augen füllten sich dabei mit Tränen und diese liefen ihr ununterbrochen über die Wangen.

Ich habe lange überlegt, ob ich dir schreiben sollte oder nicht, aber letztendlich ist es das Einzige, das ich richtig machen kann. Den Flug habe ich nicht gebucht, das Geld, das du mir gegeben hast, habe ich für etwas anderes gebraucht. Verzeih mir, dass ich dich da mit hineingezogen habe und, dass ich es dir nicht zurückzahlen kann. Es war mein selbstsüchtiges Verhalten. Ich hoffe, du wirst mir irgendwann vergeben können. Bitte versuch nicht, mich zu erreichen...

Ihr Herz zerbrach gerade und sie wusste nicht, was sie denken sollte. Hana, lies das Handy los, griff sich mit zittrigen Händen an die Wangen und spürte die Tränen, die nicht aufhörten hinunterzulaufen.



In diesem Moment ging so viel durch ihren Kopf. Wieso hatte ihre Mutter das getan? Wurde sie von ihr so ausgenutzt? Sie würde das Geld nicht wiederbekommen, für das sie so hart gearbeitet, das sie so mühsam beiseite gespart hatte. Wollte sie ihr damit sagen, dass ihr College Geld weg war und sie es nicht wiederbekam? Wie sollte Hana sich nun die weiteren Semester leisten können? Und dazu noch ihre Wohnung? Doch der Schmerz, den ihre Mutter gerade verursacht hatte, der bohrte sich sehr tief.

"Sie kommt nicht... meine... meine Mutter wird nicht kommen", weinte sie, drehte sich zu Suho und vergrub ihren Kopf in seiner Brust, weil sie so weinen musste.

Kurz legte sich Hana zu ihm und setzte sich doch auf. Sie hatte von ihrer Mutter eine Nachricht bekommen. Zuerst sah sie glücklich aus aber dann änderte sich ihre Miene plötzlich. Ihr kullerten Tränen über die Wange und sie fing an zu weinen. Hana erzählte ihm das sie nicht kommen würde.

„Vielleicht kommt sie ja das nächste Jahr“, versuchte er sie zu trösten.

Doch er wusste ja nicht, dass ihre Mutter das Geld für etwas anderes ausgegeben hatte und es sich nicht leisten konnte hierher zu fliegen.

Sanft strich er über ihren Rücken und küsste sie auf den Kopf. Noch immer lag sie auf seiner Brust und weinte.

„Aber warum kommt sie nicht?“, wollte er jetzt wissen.

Das nimmt sie ja richtig mit. Ich frage mich was sie noch geschrieben hat.

So lieb wie er war, versuchte er gleich sie aufzumuntern, doch sie war gerade sehr verletzt darüber, was ihre Mutter geschrieben hatte.

Hana weinte richtig und irgendwann hob sie ihren Kopf von ihm weg. Sie musste schrecklich verweint aussehen und das war ihr etwas peinlich. Es war das erste Mal, dass sie vor ihm weinte und sie konnte es nicht einmal unterdrücken.





Unter Tränen versuchte sie zu erklären, was los war.

„Sie bat ... mich ... um Geld ... für den Flug... aber...“, schluchzte sie und fuhr fort. „Mein ganzes .... Geld“, sagte sie und weinte noch mehr. Dann schob sie ihm einfach ihr Handy hin, weil sie nicht reden konnte.

Nach einer Weile sah sie zu ihm hoch und sie brachte nur ein paar Wortfetzen heraus. Das sie so weinte, tat ihm im Herzen sehr weh. Wenn er ehrlich war hatte er sogar ein Stechen dabei, als er ihr verweintes Gesicht sah. Sonst war sie immer so fröhlich und gut gelaunt, jetzt war davon nichts mehr zu sehen.

Da sie ihm das Handy hinhielt nahm er es entgegen und las sich die Nachricht durch. Obwohl es nicht seine Mutter war, fühlte auch er sich richtig enttäuscht. Er konnte verstehen warum sie so wütend und traurig war. Sie hatte ihm ja erzählt das sie so viel arbeiten ging, damit sie sich das alles leisten konnte und jetzt wo sie ihr noch Geld geliehen hatte, war alles einfach weg. Traurig atmete Suho aus und legte das Handy beiseite.

"Mach dir keine Gedanken um das Geld. Ich kümmere mich darum und gebe dir so viel du benötigst. Ich habe genug davon", versicherte er ihr.

Gefühlvoll wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht.

"Wir beide feiern zusammen Silvester und das wird bestimmt schön", meinte er und lächelte sie an.



"Denkst du sie hat das geplant?"

Suho meinte, er würde ihr das Geld geben wollten, da sah sie ihn sofort an.



Weil er so lieb war, wischte er ihr die Tränen weg.




Was? Aber ich will nicht, dass er mir Geld gibt... ich will nicht, dass er denkt, ich nutze ihn aus!, schoss es ihr in den Kopf, aber sie konnte es gerade nicht sagen, weil sie Luft holen und sich beruhigen musste.

Zuerst sagte sie mal nichts, sondern holte ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche, putzte sich die Nase und gab sich alle Mühe, dass sich ihre Stimme nicht überschlug, wenn sie anfing zu reden. Jetzt ging es auf jeden Fall schon wieder besser. Der Moment, als sie es gelesen hatte, war sie einfach überfordert gewesen von verschiedenen Emotionen, sicher würde sie wieder weinen, sobald sie alleine Zuhause war.

"Du brauchst mir das Geld wirklich nicht geben... es war mein Fehler, dass ich es... ihr geliehen habe. Zumindest dachte ich, dass es geliehen ist", meinte sie und sah ihn an.



"Von Anfang an war das merkwürdig, aber ich wollte es nicht sehen... sie meldet sich so selten bei mir. Ich habe einfach gehofft, dass ich ihr doch viel bedeute", sagte sie und unterdrückte sich weitere Tränen.

Bisher hatte sie ihm nie erzählt, was damals genau gewesen war, weshalb sie bei ihrer Großmutter gelebt hatte und auch nicht, dass sie alleine dort war. Gerade ging es ihr schlecht und sie wollte es ihm erzählen, weil sie so enttäuscht von ihrer Mutter war.

"Als ich 14 war, haben meine Eltern mir gesagt, dass ich mich um meine Großmutter kümmern muss. Deshalb habe ich am Land gewohnt. Es war sehr oft sehr einsam. Da haben sie uns nur alle paar Monate einmal besucht... Durch den Schulwechsel habe ich keine Freunde gefunden, zumindest keine richtigen. Als meine Oma gestorben ist, war ich traurig, weil die einzige Person, zu der ich eine richtige Beziehung hatte nicht mehr da war. Aber ich habe mich gefreut, dass ich wieder zu meinen Eltern zurück kann. Doch da haben sie sich schon scheiden lassen. Kurz darauf ist meine Mutter nach Amerika ausgewandert. Sie hat es mir nicht persönlich gesagt... als ich zu ihr wollte, stand ich vor einer verlassenen Wohnung und mir hat der Vermieter gesagt, dass sie weg wollte."

Hana lehnte ihren Kopf zurück und schluckte dann, währenddessen liefen ihr ein paar Tränen, die sie bisher unterdrücken wollte, die Wangen hinunter. Sie holte Luft und sah ihn wieder an.

"Seit ich 18 war, habe ich sie einmal im Jahr gesehen. Aber es war immer eine gute Zeit. Ich verstehe das nicht... ich... Was habe ich gemacht?", fragte sie sich selbst, weil sie nicht verstand, wieso ihre Mutter ihr gegenüber so war.