Yayoiken

Schon früh am Morgen stand Hiromi auf, damit sie ihren Eltern bei den Einkäufen helfen konnte. Am Wochenmarkt bekam sie alles, was sie brauchten und mit einem vollen Korb fuhr sie mit dem Rad zurück zum Lokal.

Dort half sie gleich mit beim Vorbereiten und wischte die Tische noch einmal ab, bevor sie das Türschild auf öffnen drehte.

Sie war mehr für den Service zuständig, ihr Vater kochte und ihre Mutter machte von allem etwas. Es war ein netter Familienbetrieb.

„Es ist geöffnet“, rief sie ihren Eltern zu, damit sie Bescheid wussten, dass bald Kunden kamen. Es dauerte auch nicht lange und es war schon mehr los. Freundlich wie sie war, begrüßte die die Kundschaft und bediente sie.

Nach einem langem und anstrengendem Vormittag kamen Suho und Sehun ins Lokal. Im Kunstmuseum war es echt langweilig gewesen, aber das sagte er Suho besser nicht. Er freute sich echt schon aufs Essen und vor allem auf Hiromi. Die beiden hatten ihren Mundschutz oben, damit sie nicht gleich erkannt wurden. Sie setzten sich und Sehun hielt gleich nach ihr Ausschau. Als er sie sehen konnte, wanderte er mit seinen Augen dahin wo sie hinlief, dabei presste er seine Lippen zusammen.



Sie ist da und sie sieht richtig süß aus.

Erschöpft und hungrig setzte sich die zwei an einen Tisch. Es roch richtig gut im Lokal.

"Das heute war echt toll. Das könnten wir öfters machen.", erzählte er Sehun.



Er bemerkte das Sehun gerade nicht anwesend war, weil er einem Mädchen hinterher sah.

"Erde an Sehun. Hörst du mir überhaupt zu?", fragte er ihn und wedelte mit seinen Händen herum.

Sehun war noch immer in seinen Gedanken und sah ihr zu wie sie arbeitete.



Er fragte sich wie man so elegant servieren konnte und ihr schönes lächeln erst. Hiromi fesselte ihn regelrecht. Als Suho so herum wedelte wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

"Hast du was gesagt?", fragte er und wandte sich dann zu Suho.

Sehun zuzusehen fand er echt interessant. So schnell konnte man ihn normalerweise nicht ablenken. Nach einer Weile nahm in Sehun doch war.

"Nein, ich habe nichts gefragt.", gab er Sehun als Antwort und lächelte.



"Kennst du sie? Oder warum starrst du sie so an?", fragte er neugierig.

"Ja, ich kenn sie von einem Fan Treffen."



Dann sah er auf sein Handy, weil es vibrierte.

"Kai kommt doch nicht, wir können ohne ihn Essen.", meinte er und sah von seinem Handy auf.

Sein Handy legte er auf den Tisch. Da er nicht über sie reden wollte, weil es ihm unangenehm war, lenkte er gleich ab.

"Weißt du schon was du Essen willst?"

Nun nahm sie zwei weitere Gäste wahr, es waren Sehun und Suho, die an einem Tisch saßen. Weil sie Stress hatte, erkannte sie die beiden gerade nicht. Hiromi kam zu den beiden und hielt einen Zettel mit einem Stift in der Hand.

„Willkommen im Yayoiken, wisst ihr schon, was ihr bestellen wollt?“, fragte sie die beiden und sah zu ihnen, doch sie konnte die Gesichter nicht erkennen, weil sie Kappen und Mundschutz trugen.

Hiromi hatte es sehr eilig so wie es aussah. Der Laden war der gut besucht, das war ein gutes Zeichen. Als sie die beiden nicht erkannte musste er schmunzeln. Er sah zu ihr hoch und zog sich den Mundschutz herunter.

"Hallo Hiromi.", begrüßte er sie und nickte kurz.



"Was würdest du mir empfehlen?"

Einer der Männer zog den Mundschutz nach unten und sprach sie mit Namen an. Sofort sah sie ihn an und in dem Moment fiel ihr der Block aus der Hand.

Das ist doch... das ist Sehun! Was macht er hier? Woher weiß er, dass ich hier arbeite und wieso weiß er noch meinen Namen?

„Se...hun“, brachte sie heraus und sah dann etwas schräg zu Suho, den sie dann auch erkannte, „Und Suho...“

Hiromi war ganz perplex, hob dann aber schnell den Block wieder auf. Sie konnte spüren, wie ihr Gesicht rot wurde.

„Hi!“, grüßte sie nun zurück und drehte den Stift andauernd um, „Ehm, ich... egal, was ihr bestellt, ihr werdet es nicht bereuen“, sagte sie ganz selbstbewusst, aber trotzdem war sie noch aufgeregt.

Was soll ich sagen? Ich weiß nicht, was ich machen soll.

Mit dem hatte Hiromi nicht gerechnet und sie konnte kaum etwas sagen. Ihren Block warf sie auch zu Boden weil sie so perplex war. Er musste sein Lachen unterdrücken.

"Dann würde ich gerne dein Lieblingsessen haben.", meinte er zu ihr und grinste.



Ihr Gesicht ist völlig rot, weil sie so aufgeregt ist.

"Habt ihr auch Bubble Tea?", fragte er nach.

„Was? Mein Lieblingsgericht? Bist du sicher...?“, fragte sie nach, aber traute sich nicht zu fragen, wieso.

Bisher konnte sie noch nichts aufschreiben, weil sie einfach nicht wusste was. Vielleicht hatte Suho ja einen speziellen Wunsch. Als Sehun nach Bubbletea fragte musste sie lächeln.

„Ja, wir haben verschiedene Sorten: Kiwi, Orange, Erdbeere, Banane, Kirsche, Litschi und Mango.“

Sie sah ihn an, wenn er schon dort war, wollte sie die Zeit nicht damit verschwenden, dass sie vor Scham woanders hinsah. Er war so hübsch und so lieb von seiner Art her. Ehrlich gesagt hätte sie nicht damit gerechnet, dass sie ihn nochmal sehen würde.

"Ja oder hast du kein Lieblingsessen?", fragte er sie.



Als sie meinte sie hätten Bubble Tea, freute er sich echt. Sehun überlegte kurz, dabei redete er laut. "Kiwi, Kirsche oder Banane."



"Ich denke ich hätte gerne Kirsche.", sagte er zu ihr und sah sie an. Er strich sich dabei seine Haare zurück.

Die Bedienung kam und er sah zu ihr hoch. Sehun erwähnte ihren Namen und da erinnerte er sich an sie. Hiromi war ein Fan von Sehun.

Jetzt weiß ich woher Sehun sie kennt.

"Hallo.", begrüßte er sie und beobachtet die beiden, wie sich sich unterhielten.

Hiromi war ganz aufgeregt und brachte nicht viel heraus. Sie versuchte sich echt Mühe zu geben sich ganz normal zu verhalten. Ihre Nervosität steckte schon fast an.

"Ich möchte auch einen Bubble Tea, aber mit Kiwi und Miso Ramen mit Shitake. Danke.", bestellte er bei ihr.

„Ja schon. Also ich esse alles gerne, aber ich habe ein Lieblingsessen, dann lässt du dich also überraschen!?“

Schnell schrieb Hiromi ihr Lieblingsessen auf den Zettel und auch den Bubble Tea. Dann sah sie Suho an.

„Was möchtest du trinken und essen?“, fragte sie nach und versuchte wieder so professionell zu wirken, wie sie es bei den anderen Gäste war. Es war gar nicht so einfach, weil ihr Herz wie wild klopfte.

Ich muss mich zusammenreißen, sie sind Kunden und ich darf mich nicht blöd anstellen. Aber ich frage mich, wieso sie überhaupt hier sind.

Sofort kam auch eine Antwort von ihm und sie schrieb es ebenfalls auf.

„Es ist gerade viel los, deshalb kann es ein bisschen dauern“, klärte sie die beiden auf und sah sich um, es kamen schon wieder neue Gäste. Lächelnd ging sie dann den Zettel abgeben und bediente die anderen.

"Ja, ich lass mich überraschen.", sagte er zu ihr und lächelte sie an.



"Kein Problem. Wir haben heute so oder so nichts mehr aufregendes vor.", sagte er zu ihr.

Nachdem sie weg war fing Sehun wieder an sie zu beobachten.

Sehun war schon wieder völlig abgelenkt und Suho überlegte was er sagen sollte.



Ihn hat es ja richtig erwischt. Er will ihr Lieblingsessen?! Das ist mir echt neu.

"Weißt du das von ihr, dass das hier das beste Ramen Lokal ist?", fragte er nach und grinste.

"Mhm, ich dachte wir könnten es  ausprobieren.", meinte er zu Suho.



Nachdem sie über vieles geredeten hatten, warteten sie geduldig auf ihr Essen. Ab und an folgte er Hiromi mit seinen Augen.

Ziemlich schnell brachte sie den beiden ihre Getränke. Während sie die anderen bediente, musste sie immer wieder zu ihrem Tisch schauen und erhaschte sich ab und zu einen Blick von Sehun. Es war einfach nicht zu glauben.

Nun war das Essen von den beiden fertig und sie holte es ab. Dann kam sie an ihren Tisch und stellte es ab. Zuerst das Essen von Suho.

"Hier, Miso-Ramen Shitake für dich...", nannte sie und stellte das Essen für Sehun ab, "Und für dich Tanten-Ramen und Okonomiyaki. Da ich mich nicht entscheiden konnte, geht das Okonomiyaki aufs Haus. Ich hoffe, dass das so passt!"



Hiromi hätte gewusst, wenn es etwas war, was Sehun gar nicht essen würde, da sie sich ja schon lange mit ihm und der Band befasst hatte.

Leider konnte sie nicht die ganze Zeit bei den beiden stehen bleiben, weil so viel los war. Gerade wünschte sie sich, dass sie einfach das Tablett ablegen und die Uniform ausziehen konnte, um sich zu ihnen zu setzen und zuzusehen, wie sie aßen und einfach nur atmeten. Doch das ging nicht. Es war bei jemand anderem zum Abrechnen und das musste sie dann auch tun.

"Lasst es euch schmecken!", sagte sie und ging zu einem anderen Tisch. Immer wieder sah sie zu den beiden.

Das kann ich noch immer nicht ganz glauben... wieso muss jetzt so viel los sein? Ich hoffe, dass ihm das Essen schmeckt.

In Eile kam Hana hier her und zog sich schnell hinten um. Seit ein paar Wochen konnte sie zweimal in der Woche für ein paar Stunden hier aushelfen.

"Hey", begrüßte sie Hiromi freundlich.



"Tut mir leid wegen der Verspätung, ich war heute schon in der Uni und bei meinem anderen Job, war doch mehr als gedacht", entschuldigte sie sich bei ihr.

Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war die anderen Kunden zu bedienen sah sie immer wieder zu Sehun und auf die Uhr. Dann kam Hana schon, sie half dort ein paar Mal aus, wofür Hiromi auch sehr dankbar war. In den letzten Monaten war das Lokal immer sehr voll an bestimmten Tagen und es war gut, noch jemanden im Service zu haben. Da Hana so eine freundliche und offene Art hatte, kamen die vier sehr gut miteinander aus, vorallem Hiromi und sie verstanden sich sehr gut, weil sie altersmäßig nicht viel auseinander lagen.

"Hi, gar kein Problem! Du kannst gleich dahinten den Tisch abrechnen gehen."

Sie zeigte ihr welchen Tisch sie meinte und machte mit ihrer Arbeit weiter. Endlich gingen ein paar Gäste und es wurde ruhiger im Lokal. Ständig musste sie zu Suho und Sehun sehen.



Da gerade nicht so viel los war ging sie zu Hana.

"Jetzt ist weniger los, kann ich dich das ein bisschen alleine machen lassen?", fragte sie sie.

Hana begriff gar nicht, dass Sehun und Suho die ganze Zeit über dort waren, weil sie sich um andere Tische kümmerte. Geputzt hatte sie heute schon bei ihnen, deshalb war sie später gekommen.

Hiromi kam nun zu ihr und bat sie für kurze Zeit alleine weiter zu machen.

"Hm?"



Sie sah sich um und konnte sehen, dass viele Leute schon gegangen waren. Der größte Ansturm war vorbei und jetzt ging es wieder ruhiger zu, das schaffte sie auch alleine.

"Ah, ja klar! Du kannst gerne eine Pause machen, das schaffe ich!", versicherte sie ihr und ging gleich weiter.

"Super! Danke!", bedankte sie sich bei ihr und ging dann zum Tisch von Sehun und Suho, dort blieb sie stehen.

"Und schmeckt es euch?", fragte sie die beiden aufgeregt und sah sie mit einem Lächeln an.



Das wird mir einfach niemand glauben, dass die beiden bei uns gegessen haben. Wow, ich glaube es selbst nicht. Sehun sieht wieder so gut aus, so wie bei dem Fantreffen... Wie viel Glück darf ich noch haben? Bald ist es sicher ausgeschöpft, weil ich es in letzter Zeit öfter habe.

Davon, dass Hana bei Exo putzte, wusste sie natürlich nichts, weil Hana ja darüber nicht reden durfte, bei wem sie putzen ging. Die beiden verstanden sich zwar sehr gut, aber außerhalb der Arbeit machten sie eigentlich nie etwas miteinander.

Da sich Hiromi nicht entscheiden konnte welches Gericht sie Sehun bringen sollte, servierte sie ihm einfach zwei Gerichte, aber er musste nur eines zahlen. Was er sehr lieb von ihr fand. Es roch richtig gut und sah sehr lecker aus.

„Vielen Dank.“, bedankte er sich und fing zu essen an.

Hiromi hatte recht, er hatte noch nie so leckeres Essen gegessen. Es war kein Fehler gewesen sie zu besuchen. Während dem essen sah er ab und an zu Hiromi. Nach einer Weile kam sie dann wieder zum Tisch und fragte nach wie das Essen war.

„Danke echt gut.“, gab er ihr als Antwort und lächelte sie an.

Wenn ich Zeit habe komme ich öfters her und besuche sie.

„Musst du heute noch lange arbeiten?“, fragte er nach.

Es freute sie, als Sehun meinte, dass das Essen gut war. Deshalb lächelte sie.

Hiromi war immernoch so aufgeregt, weil sie mit den beiden redete, naja eigentlich redete sie nur mit Sehun, weil Suho einfach still dabei saß, aber das reichte auch schon, um sie nervös zu machen. Weil es ihr unangenehm war, die beiden andauernd anzusehen, wusste sie nicht, wo sie hinschauen sollte. Ihr Blick wanderte ständig hin und her zwischen dem Tisch, dem Fenster und Sehun.

Wieso fragt er mich das?, fragte sie sich selbst.



"Nein, der Mittagsbetrieb geht nicht so lange, wir öffnen dann erst am Abend wieder."

Da sie noch nicht fertig waren, wollte sie das Geschirr noch nicht mitnehmen.

"Das hört sich jetzt vielleicht aufdringlich an, aber darf ich mich zu euch setzen?", fragte sie aufgeregt und spielte nervös mit ihren Fingern.

Mein Herz! Ich bin so aufgeregt, ich glaube ich hätte das nicht fragen sollen, das war zu aufdringlich...

Dann wedelte sie mit ihren Händen.

"Tut mir leid, das war eine doofe Frage. Immerhin wollt ihr ja auch mal eure Ruhe haben vor den ganzen Fans", meinte sie entschuldigend und neigte ihren Kopf deshalb ein wenig. Hiromi wollte gehen, aber irgendwie wollte sie auch nicht. Aber sie wollte auch nicht lästig sein und sich den beiden aufdrängen.



"Bitte, esst in Ruhe fertig!", meinte sie, drehte sich um und ging dann mit schnellen Schritten nach hinten in den Lagerraum. Dort fasste sie sich gleich mit ihren Händen an ihre Wangen, die glühten und sie zappelte mit ihren Beinen und Armen herum.

Wieso bin ich so nervös! Wieso habe ich gefragt, ob ich mich dazu setzen kann? Was stimmt nicht mit mir...! Mein Gesicht...

Ihren Kopf lehnte sie gegen das Regal, um es ein wenig zu kühlen. Nachdem es sich wieder besser anfühlte, sah sie etwas um die Ecke, um zu schauen, ob sie schon fertig waren mit ihrem Essen.

"Was tust du da Spätzchen?", hörte sie eine vertraute Stimme sagen. Jemand stand vor ihr, es war ihre Mutter.

"Mama...", fing sie an, "Siehst du die einen zwei Gäste da vorne? Die zwei unheimlich gutaussehenden Männer? Das sind zwei Mitglieder von EXO, du weißt schon, die Band, die ich so mag. Und der linke von ihnen ist der, mit dem ich das Fantreffen gewonnen habe!", erzählte sie ihr leise aber aufgeregt.

Ihre Mutter schaute sie verwundert und überrascht an und drehte ihren Kopf so, dass sie die beiden sehen konnte.

"Ach, tatsächlich, das wäre mir gar nicht aufgefallen, hättest du nichts gesagt. Wieso sind die denn hier? Hat es sich schon so weit herumgesprochen, dass es hier gutes Essen gibt? Vielleicht kriegen wir ja auch anderen prominenten Besuch", freute sie sich und sah ihre Tochter wieder an.

"Auf jeden Fall habe ich gefragt, ob ich mich zu ihnen setzen kann und das ist mir jetzt total peinlich. Ich traue mich nicht, dass ich abserviere."

Liebevoll und mit einem leichten Lächeln griff ihre Mutter ihr ebenfalls an die Wangen und strich ein wenig darüber.

"Das sind auch nur Menschen Hiromi, zwar über dem Durchschnitt hübsche und talentierte Menschen, aber sie sind genauso wie du. Das muss dir nicht unangenehm sein", ermutigte sie sie und ließ ihre Hände wieder von ihr los, "Du kannst dich nicht die ganze Zeit hier hinten verstecken, sie sind deine Kundschaft, also musst du sie auch zufrieden stellen. Komm!"

Hiromi nickte zustimmend, dann ging ihre Mutter und sie kam auch wieder aus dem Raum heraus zu dem Tisch von den beiden. Das leere Geschirr nahm sie auf und blieb dann noch kurz stehen.

"Möchtet ihr noch einen Nachtisch haben? Wir haben die besten Mochi der Stadt."