Yori

Seitdem der neue Chef hier war, war es noch anstrengender aber das Geschäft lief viel besser und schon langsam wusste jeder was seine Aufgaben waren. Sonst hatte jeder immer das gemacht was er wollte und das meiste blieb an ihr hängen. Das wurde auf jeden Fall schon viel besser und sie fühlte sich nicht mehr so belastet wie zuvor. Das Getuschel seit Jake da war, ging ihr manchmal auf den Geist. Sollten sie ihn doch um ein Date bitten, wenn sie ihn schon toll fanden. Leider musste auch sie mehr auf ihn achten, jetzt wo die anderen so viel über ihn redeten.

Er ladet uns zum Essen ein? Wir wurden noch nie eingeladen...aber heute habe ich keine Zeit.

Als ihr Chef sie ansah bekam sie ein schlechtes Gewissen, weil er ihr extra einen Blick zuwarf. Sollte sie ihren Termin absagen?

"Ehrlich gesagt habe ich schon etwas vor....aber ich kann es bestimmt absagen, wenn es wichtig ist", sagte sie ihm gleich ehrlich und lächelte ihn an um ihn nicht zu verärgern.

Wieso war mir das schon klar, dass sie keine Zeit hat.



Er nickte ihr zu, als sie meinte, sie könnte ihren Termin bestimmt absagen. Sie sollte unbedingt dabei sein. Die anderen freuten sich richtig darüber, denn das war noch nie passiert, dass sie eingeladen wurden. Er fand, dass gute Leistung belohnt werden sollte. Außerdem würde ihm das sicher einen noch besseren Eindruck bei seinen Arbeitern verschaffen.

"Dann ist das ja geklärt, ihr dürft euch an die Arbeit machen", meinte er noch zu allen.



Wenn er erklären sollte, wieso Misaki so einen einbrennenden Eindruck auf ihn machte, würde er es wahrscheinlich damit erklären, dass sie eine unschuldige Art an sich hatte, die sehr reizend wirkte. Zudem war sie unglaublich hübsch und eine fleißige Arbeiterin.

Die anderen gingen an ihre Arbeit und arbeiteten. Jake sah hinterher, wie Misaki den Raum verließ und setzte sich dann mit einem Grinsen in seinen Sessel, weil er noch einiges machen musste. Er war in der Tat kein schlechter Chef, seine Absichten dort waren rein und er war auch ehrlich zu seinen Mitarbeitern, doch privat war er anders, eher ein Frauenheld.

Dann muss ich Jongin absagen. Hoffentlich ist er nicht sauer. Er hat sich schon so gefreut und ich mich auch..

Die beiden hatten sich ausgemacht, dass sie heute nach ihrer Arbeit zu ihm kam und sie sich ein paar Sachen ansahen wegen der Hochzeit. Das fiel jetzt leider ins Wasser. Wie gerne hätte sie mit ihm Zeit verbracht und in seinen Armen gelegen.

"Okay, dann sag ich meinen Termin ab. Immerhin hatten wir noch nie ein Firmenessen", erklärte sie ihm.



Dann gingen alle nach draußen und ihre Kolleginnen fingen wieder an zu schwärmen. Wie toll sie ihn nicht fanden und jeder stritt sich schon wer später neben ihm saß. Da machte sie sicher nicht mit. Von ihr aus konnte sie auch am anderen Ende sitzen. Hauptsache sie konnte sich mit den anderen gut unterhalten und das Essen genießen. Schnell schrieb sie Jongin und machte sie an die Arbeit.

Genau das wollte er hören. Damit war er sehr zufrieden, denn wenn sie nicht dabei wäre, dann wäre das ganze nur halb so interessant. Dass die anderen Mitarbeiterinnen so über ihn redeten, bekam er natürlich mit, das ging nicht an ihm vorbei. Aber genauso wenig, dass Misaki an solchen Gesprächen nicht teilnahm, das ließ sie natürlich noch mehr hervorstechen. Er hatte einfach eine Schwäche für unschuldige Frauen.

Jake blieb nicht die ganze Zeit nur im Büro, er musste zwischendurch auch hin und wieder wohin fahren, um hier und dort ein paar Dinge zu erledigen. Doch dann war er wieder zurück, mit jemandem, der bei ihm war. Es war etwas geschäftliches und sie setzten sich in das Lokal. Er beobachtete hin und wieder seine Mitarbeiter, vor allem aber Misaki, die sehr fleißig die Gäste dort bediente.



Zu der Zeit war einiges los dort, aber wo konnte er geschäftliches besser klären, als an der Arbeit selbst. Das Yori hatte keinen schlechten Ruf, dennoch wollte Jake den Ruf noch mehr verbessern, deshalb traf er sich nach und nach mit gewissen Leuten, die bestimmten Einfluss in diesem Gebiet hatten. Da Misaki gerade viel zu tun hatte, ließ er jemand anderen zu ihnen kommen und sie bedienen. Nach dem Treffen ging er zurück in sein Büro und als es Abend wurde, machte jeder dort seine Arbeit fertig. Jake fuhr dann zu dem Lokal, wo sie essen würden. Die anderen kamen alle irgendwie anders hin.

Mittwoch, 08.07.2020

Endlich war es soweit. Heute war ihr Vorstellungsgespräch. Sie war ziemlich aufgeregt. Die letzten Vorstellungsgespräche hatte sie versemmelt, weil sie so nervös gewesen war. Hoffentlich verhaute Katie es nicht wieder. Wäre sie so selbstbewusst wie ihre Schwester würde sie das locker schaffen. Aber nein, Katie war eben Katie. Schüchtern und verlegen. Teilweise auch nur stumm, wenn es sein musste. Vor allem bei Männern.

Karina hatte ihr bei ihrem Kleid geholfen. Die beiden entschieden sich für ein weißes Hemd und einem kurzen schwarzen Rock um ein bisschen Eindruck zu schinden. Anders konnte sie kaum jemanden überzeugen.



Nun stand sie vor dem Lokal Yori. Ihr Herz pochte jetzt schon richtig und ihre Hände zitterten wie verrückt. Ihre Atmung versuchte sie zu kontrollieren. Hoffentlich konnte sie hier anfangen.

Okay ich schaffe das! Für Karina und unseren Vater!

Schnell marschierte sie hinein und fragte einen Mann, der dort arbeitete. Sie erzählte ihm, dass sie hier war wegen der Bewerbung. Im Lokal sah es sehr schön aus und es war einiges los. Hier wurde es bestimmt nicht langweilig.

Nachdem Katie von einem Personal zur Bürotür begleitet wurde, sah sie krampfhaft die Tür an. Jetzt stand sie alleine da und es trennte sie nur noch ein paar Zentimeter von ihrem Glück. Sie brauchte das Geld einfach unbedingt.

Er hat sich nett angehört also sollte das kein Problem sein. Vielleicht findet er mich ja sympathisch., ermunterte Katie sich.

Nervös klopfte sie an der Tür und nachdem sie ein Ja bekam, betrat sie das Büro.

Es saß ein junger Mann dort. Das machte sie noch nervöser, weil er richtig gut aussah. Zu gut. Lange konnte sie nicht seinen Blick standhalten.



Und das soll der Chef sein? Wowww... Richtig attraktiv. Omo.. ich muss das Karina erzählen. Ich will hier arbeiten! Okay leg dich ins Zeug und starre ihn nicht wie eine Irre an.

„Guten Tag. Ich bin Katie Yoo und 22 Jahre alt“, begrüßte sie verunsichert den Mann vor ihr und fuhr sich durch ihre Haare. Das machte sie immer, wenn sie überfordert oder nervös war. Vor allem wenn sie mit einem Mann alleine war. Das war wie eine Sucht.



Wow.. er sagt nichts.. und mustert mich nur. Ich habe es sicher verkackt!

„Ich bin hier, weil ich eingeladen wurde“, piepste sie.

Scheiße! Es wird immer schlimmer oder kommt mir das nur so vor? Lächle einfach, das könnte Pluspunkte machen.

Zuckersüß schenkte sie ihm ein verlegenes Lächeln und schob dabei ihre Haarsträhnen hinter ihr Ohr.



Das hier eine weniger war, wusste sie nicht . Es hatte einen Vorfall mit einer Angestellten gegeben. Um genau zu sein war es Misaki. Jake hatte sie einfach geküsst obwohl sie schon verlobt war und davon gewusst hatte. Das er ein Frauenheld war wie es im Buche stand konnte sie ja nicht ahnen. Natürlich hatte Misaki gleich gekündigt. Sowas war ja unter aller Sau!

Bitte sag etwas sonst verliere ich meine Nerven..

Durch einen Vorfall, den er nicht bereute, verlor er eine gute Mitarbeiterin. Jake hatte es einfach voll aus Misaki abgesehen gehabt, weil sie von ihrer Art her so liebenswert war und er sie einfach haben wollte. In einem Moment der Unachtsamkeit ihrer Seite aus, hatte er die Gelegenheit genutzt und sie geküsst. Das kam wohl nicht besonders gut bei ihr an, da sie daraufhin gleich kündigte. Lag sicher daran, dass sie verlobt war. Ihn störte das nicht im Geringsten, dass sie schon jemanden hatte. Viele Menschen ließen sich auf jemanden wie ihn ein.

Er wusste, dass er gut aussah und, dass ihn auch viele Frauen wollten. Weil er dringend jemand brauchte, lud er Katie zum Vorstellungsgespräch ein. Auf ihrer Bewerbung sah sie sehr hübsch aus. Laut ihren Unterlagen hatte sie aber keine Erfahrung in dem Beruf, mal schauen, was sich ergeben würde, denn er brauchte einfach jemand neues.

Gemütlich saß er auf seinem Stuhl und ging ein paar Sachen durch, die dort lagen, währenddessen wartete er darauf, dass die junge Frau auftauchte. Nun klopfte es.

"Ja?", fragte er und bat damit die Person hinein. Als dann eine wunderhübsch zurechtgemachte junge Frau in den Raum reinkam sah er auf zu ihr.



Wow, in Natur sieht sie ja noch besser aus, dachte er sich und musterte sie von oben bis unten. Doch als sie sich bei ihm vorstellte, wirkte sie sehr verunsichert. Er wusste nicht, ob es daran lag, dass sie generell so war, oder, dass sie bei ihm so war. Diese Wirkung hatte er oft auf Frauen und mochte es.

Auf jeden Fall stellte sie sich bei ihm gleich vor und fuhr sich durch ihre Haare, ihm fiel das auf, da er sie ja genau ansah.

Niedlich. Total nervös. Die sind mir sowieso die Liebsten.

Er gab ihr einfach mal keine Antwort, sondern wartete, bis sie weiterredete und ob sie überhaupt noch etwas sagte. Dabei wurde ihre Stimme noch aufgeregter, ein Schmunzeln konnte er sich jetzt nicht mehr unterdrücken.



"Freut mich dich kennen zu lernen. Ich hoffe, dass dir das nichts ausmacht, wenn ich du sage. Das finde ich etwas persönlicher und angenehmer. Setz dich doch", bot er ihr den Stuhl vor seinem Tisch an und sah zu, wie sie sich hinsetzte.

"Du brauchst gar nicht aufgeregt sein", meinte er, stand auf und schob seinen Stuhl auf die gleiche Seite, wo sie saß. Das wirkte vielleicht einfach lockerer für sie, da er nicht so bossig rüberkam. Ganz gemütlich setzte er sich hin.



"Ich habe mir deine Unterlagen durchgeschaut. Du hast keine Erfahrung im Service, was dir einen klaren Nachteil anderen Bewerbern gegenüber einbringt. Aber trotzdem möchte ich gerne wissen, wieso du hier arbeiten willst."

Jake sah freundlich zu ihr. Mit ihrem Aussehen würde ihr das wohl jeder Gast verzeihen, wenn sie Fehler machte.

Brav nickte sie und folgte seinen Anweisungen.

Der ist wirklich extrem nett und sieht so gut aus. Wir duzen uns jetzt schon. Das ist echt praktisch, dann kann ich mich nicht verplappern. Wieso beruhigt sich mein Herz einfach nicht? Ich hasse es.

Aufmerksam versuchte er Katie zu beruhigen. Wahrscheinlich sah man ihr das an. Vom reden her merkte man es extrem. So einfach ging das nicht bei ihr, sich zu entspannen. Zum Spaß war sie nicht hier. Den Job musste sie einfach unbedingt haben. Plötzlich stand er auf von seinem Platz und hob seinen Stuhl hoch. Mit ihm kam er zu ihr.

Was macht er da? Nein!!! Der will sich neben mich setzen. Das irritiert mich noch mehr und macht alles nur noch schlimmer.

Den Sessel stellte er neben sie ab und nahm wieder Platz. Wenigstens war ein bisschen Abstand dazwischen, sonst hätte sie sich gar nicht konzentrieren können. Jetzt kam die Frage warum sie hier arbeiten wollte.

Wieso ich hier arbeiten will? Weil ich unbedingt Geld brauche und keinen Job finde.. Was sonst... aber wenn ich das sage, schindet das keinen Eindruck.

„Iiich..“, stotterte sie nervös herum und fuhr schon wieder durch ihre Haare.



Sie musste nachdenken. Mit Karina hatte sie ständig alles geübt doch ihr fiel einfach  nichts ordentliches ein, deshalb versuchte sie kreativ zu sein. Das er neben ihr saß machte es nicht besser. Mit ihrer Schwester würde sie sich wohler fühlen, aber sie musste selbstständig werden auch wenn es sehr schwer war.

„Naja. Ich wollte neue Erfahrungen sammeln. Außerdem mag ich gerne anderen Leuten behilflich sein. Das Yori ist auch sehr einladend. Hier würde ich mich sicher wohlfühlen“, antwortete sie ihm mit zittriger Stimme.



Ich könnte gleich mal meine Stärken und Schwächen nennen. Vielleicht überzeugt ihn das ja. Oder ich lasse ihn besser reden, bevor ich wieder alles versaue.

„Tut mir echt Leid. Ich bin es nicht gewöhnt mit einem Mann allein zu sein“, gab sie zu.

Niedlich, die Kleine ist ja echt ordentlich nervös.

Jake hörte ihr zu, wie sie ihm eine Antwort präsentierte. Eigentlich wollte er sie damit gar nicht noch mehr stressen, sondern einfach nur wissen, ob sie bestimmte Gründe hatte. Wenn man sich ohne Vorkenntnisse oder ohne eine Ausbildung im Service bewarb, dann ging es meistens ums Geld.

Ihre Antwort war sehr nett und kreativ, doch er hörte raus, dass es nicht der Hauptgrund war. Immerhin führte er oft Bewerbungsgespräche und hatte Erfahrung damit, wie die Menschen da so waren und weshalb sie sich bewarben.

„Okay“, äußerte er sich kurz dazu.



Dann hab sie auf einmal zu, dass sie nicht oft mit Männern alleine war.

Na, das könnten wir aber ändern... zu blöd, dass sie keine Erfahrung hat mit der Arbeit. Sie würde sehr gut ankommen bei den Männern.

Dass sie das nicht gewohnt war, war für ihn eigentlich ein Vorteil. Die Unschuldigen Frauen waren einfacher zu beeinflussen. Vielleicht war sie ja sogar so unschuldig, dass sie sich irgendwann küssen lassen würde, ohne den Job zu kündigen. Wer wusste das schon. Jake hatte fast einen Drang dazu hübsche Frauen zu küssen, er war nun einmal ein Frauenheld. Ihm liefen auch viele Frauen hinterher, doch er ließ sich nicht auf viele ein. Flirten, um Vorteile daraus zu gewinnen? Ja, das auf jeden Fall.

„Ist es dir lieber, wenn ich mir eine Perücke aufsetze?“, fragte er sie einfach und lachte dann. Vielleicht würde sie etwas auftauen, wenn er mehr Humor mit hineinbrachte.



„Du kannst echt ganz entspannt sein, ich bin kein typischer Chef. Mit mir kannst du ganz normal umgehen.“

Sie hat lange Beine, fiel ihm jetzt auf, als er sie unauffällig abcheckte.

Das wird keine leichte Entscheidung werden...

„Wärst du bereit dazu, eine Schulung zu machen?“, erkundigte er sich. Immerhin sollten seine Mitarbeiter sich nicht ganz dumm anstellen, der Laden hatte ja einen guten Ruf.

Er hat nur okay gesagt.. warum sollte er mich nehmen, wenn er andere und bessere Bewerbungen hat? Ich habs wahrscheinlich verbockt!

Aus dem nichts machte er einen schlechten Witz und sie lächelte einfach nur, weil sie überfordert war. Hätte den jemand anderes gesagt würde sie ihn nur blöd ansehen, aber es könnte ihr zukünftiger Chef sein und ihn wollte sie beeindrucken so gut es ging.



Hoffentlich macht der nicht ständig so eigenartige Witze... Wenn ich daran denke, dass er sowas wirklich macht ist richtig creepy.

"Ich gebe mein bestes", sagte sie ihm zu und schenkte ihm ein schüchternes lächeln.



Nun erkundigte sich ihr fast Arbeitgeber ob sie eine Schulung machen würde. Wieso nicht? Wenn sie etwas kostet dann konnte sie die bestimmt nicht machen. War das ein Nachteil? Konnte sie sich wieder überall bewerben?

"Selbstverständlich würde ich eine Schulung machen wollen, aber ich glaube die kann ich mir nicht leisten", erklärte sie ihm ehrlich.

So naiv wie sie war, würde sie so oder so alles machen was er ihr sagte.

Er wird mich sicher nicht nehmen. Warum hat er mich überhaupt eingeladen? Ich mache mich hier sicher nur zum Affen.

"Die Frage ist jetzt voll peinlich, aber wie heißt du?", fragte sie nach und spielte nervös mit ihren Händen.



Er hatte sich bei ihr gar nicht vorgestellt und das war ungut, wenn sie seinen Namen nicht wusste.

Ah, jetzt ist sie ehrlich, das sieht doch schon besser aus, dachte er, nachdem sie zugab für eine Schulung kein Geld zu haben.

Bevor er ihr dazu etwas vorschlagen oder erzählen konnte, fragte sie nach seinem Namen. Er hatte sich nicht vorgestellt bei ihr, das stimmte. Aber normalerweise wusste man doch auch mit wem man sprach, wenn man sich irgendwo bewarb.

"Jake. Nenn mich einfach nur Jake, das tun die anderen auch."



Er sah zu, wie sie total verlegen mit ihren Fingern spielte.

Ja, das käme sicher gut an bei den Kunden...

Es gab viele Männer, die auf diese unschuldige Art standen, vor allem, wenn sie echt war. Katie sah sehr hübsch aus, war schüchtern aber machte einen liebevollen Eindruck. Wie genau sie sich anstellen würde, wusste er nicht. Aber wenn es zu schlimm werden würde, konnte er sie ja einfach wieder rausschmeißen, was er natürlich nicht hoffte tun zu müssen, sollte er sie einstellen.



"Was die Schulung angeht, da würden wir schon eine Lösung finden. Hier im Yori übernimmt das Geschäft üblicherweise Schulungen und alles, was die Mitarbeiter brauchen. Wenn du willst, kannst du zu Probearbeiten kommen. Dann sehen wir, wie es läuft. Hast du Interesse?", fragte er sie.

„Stimmt, Jake. Danke. Ich bin so nervös, dass ich das total vergessen habe“, erklärte sie ihm.



Aja.. Jake. Mega peinlich! Den Job kann ich mir in die Haare schmieren.

Jetzt erklärte er ihr, dass sie eine Lösung für die Schulung finden würden. War das ein ja? So wie es aussah bezahlte das alles die Arbeit. Wie cool war das denn? Bestand da doch eine Chance?

Ich darf Probearbeiten kommen? Ich drehe gleich durch! Wenn ich es schaffe, habe ich den Job! Karina freut sich bestimmt und Mama muss nicht alles bezahlen.

Ihre Augen fingen an zu leuchten, als er ihr das anbot.

„Ja, ich habe auf jeden Fall Interesse!“, sagte sie wie aus der Pistole geschossen.



„Wann darf ich kommen? Bei mir geht es immer!“, wollte sie sofort wissen.

Das war die Chance. Den Job brauchte sie, egal was sie dafür machen musste. Hauptsache sie bekamen endlich Geld.

„Danke, danke danke, wegen deinem Angebot. Ich mache wirklich alles, dass verspreche ich!“, bedankte sie sich und fuhr aufgeregt durch ihre Haare.



Wenn sie gewusst hätt das er ein perverser war, hätte sie das nicht gesagt.

Und auf einmal schien sie gleich etwas offener zu sein, als er ihr das Probearbeiten vorschlug. Sicher freute sie sich so sehr darüber, dass ihr das Sprechen jetzt leichter fiel.

Oh, sie macht also alles. Sieht so aus, als wäre sie verzweifelt auf der Suche nach einem Job.

Das wäre sicher seine Chance, wenn sie alles tun würde. Klar benutzte er Frauen nicht, aber sicher würde er auch seinen gewissen Spaß bei der Sache haben. Vielleicht legte er die Schulung auch extra auf einen Tag, an dem keiner Zeit hatte und er das dann machen konnte. Aber das wäre erst so weit, wenn er sie letztendlich auch einstellen würde.



"Hmmm... morgen bin ich nicht da, aber übermorgen wieder. Geht es da? Dann kannst du am Freitag kommen."

Katies unschuldige Art hatte etwas spezielles an sich. Viele Bewerber gaben mit ihrem Lebenslauf an und bildeten sich etwas darauf ein, das mochte er gar nicht. Aber da sie keine Erfahrung hatte, konnte sie das also nicht. Es war für sie einfacher alles neu zu lernen, als für jemanden, der sich einbildete schon alles zu können und nur Probleme machte.

Von seinen Absichten hatte sie überhaupt keine Ahnung. Sie ging davon aus, das ihr Chef sehr anständig war und richtig nett. Nicht zu vergessen, er sah überaus attraktiv aus.

"Klar kann ich da. Um welche Uhrzeit soll ich da sein?", versicherte sie ihm.



Das muss ich sowas von Karina erzählen. Die wird durchdrehen wenn sie das weiß.

"Ähm wenn wir schon dabei sind. Ich muss noch was loswerden. Also wenn ich nervös bin, bin ich oft sehr tollpatschig, aber das legt sich wenn ich mich ein bisschen wohler fühle", warnte sie ihn besser schon mal vor. Dann konnte sich ihr neuer Chef falls er ja sagte sich schon mal darauf vorbereiten.

Hoffentlich ging er nicht gleich durch die Decke, falls sie ein bisschen ungeschickter war. Über die Schulung machte sie sich keine Gedanken mehr. Erstmals musste sie das schaffen.

"Ich werde mein bestes geben und mich sehr bemühen", versprach sie ihm auch noch. Dann warf sie ihre Haare zurück und sah zu ihm.



Total geil, dass ich so ein Glück mit der Stelle habe. Vor allem weil Jake so gut aussieht. Die anderen schwärmen bestimmt auch alle von ihm. Ob er eine Freundin hat?

"Um 15:00 Uhr. Da ist noch nicht viel Betrieb, um einen Eindruck von der Arbeit zu kriegen ist es sicher gut, wenn noch nicht viel los ist. Am Abend allerdings ist die Hölle los, da ist viel los", erklärte er ihr noch.

Katie gab jetzt sogar zu, dass sie bei Nervosität tollpatschig war, aber sie sich große Mühe geben würde.



"Wir sehen dann, wie es läuft. Du machst auf jeden Fall den Eindruck, als wäre es dir wichtig."

Ich hoffe nur, dass sie nicht alles fallen lässt. Das wäre echt zu schade.

"Danke dir, dass du ehrlich bist", bedankte er sich bei ihr. Das war nicht selbstverständlich, denn wer nannte schon bei einem Vorstellungsgespräch seine Schwächen? Vor allem solche. Nun sah er auf die Uhr.

"Leider habe ich noch einen Termin in Kürze", informierte er sie und stand auf, weil er seinen Stuhl zurückschob. Dann kam er wieder auf ihre Seite rüber.

"Dann halten wir das fest, dass du am Freitag um 15:00 Uhr hier bist. Es wird ein langer Abend werden. Die Arbeitskleidung wird dir selbstverständlich auch für das Probearbeiten zur Verfügung gestellt. Ich denke Bei der Kleidung S und bei den Schuhen...", fing er an und sah hinunter. "36?"

"Okay. Ich werde überpünktlich da sein"

Die Hölle los? Es war ja jetzt schon so viel los. Ich darf keine Panik bekommen, vielleicht ist es nicht so schlimm. Woahh ich wünschte meine Schwester könnte für mich einspringen, aber das geht nicht. Ich muss wissen wo alles ist und wie sie alles machen. Mehr als arbeiten kann ich nicht.

Wenigstens merkte er das ihr die Stelle wichtig war und bedankte sich noch für ihre Ehrlichkeit. Jetzt hatte er aber gleich den nächsten Termin und sie musste gehen, deshalb schob Jake seinen Stuhl hoch und brachte ihn wieder zurück an seinen Platz. Danach kam er wieder und fragte nach ihrer Größe. Ein bisschen peinlich war ihr das schon, weil er ihre Größe kannte, selbst die Schuhgröße erriet er.

Das er sie so ansah machte ihr nichts, es war ja nur wegen der Arbeitsuniform oder? Woher wusste er das?

"Ja das stimmt", sagte sie verlegen und sah weg, weil es ihr unangenehm war.



Jake sah eben sehr gut aus und das brachte sie aus der Fassung. Jetzt stand sie aber schnell auf und verbeugte sich vor ihm.



"Danke nochmal! Wir sehen uns am Freitag. Schönen Tag noch", wünschte sie ihm und eilte schon nach draußen.

Freitag, 10.07.2020

Überpünktlich kam sie zum Yori und bekam gleich Sachen die sie anziehen durfte. Ein bisschen zu groß war es ihr dann doch, weil sie so schmal war. Später musste sie zu Jake gehen und nachfragen ob die Größe passte. Zumindest bekam sie den Auftrag von einer Kollegin. Er sollte sich das genauer ansehen. Erstmal wurde sie von einen der Mitarbeiter eingewiesen und einiges erklärt. Sie durfte am Anfang erst nur mal ein paar Gläser füllen und den Gästen bringen. Leider fiel ihr da schon mal ein Glas runter was aber nicht so schlimm war. Auf jeden Fall hatten sie das gesagt. Ob sie das heute schaffte wusste sie nicht.

Nach der Zeit aber, nahm sie schon Bestellungen auf. Zwar fiel es ihr schon ein wenig schwer, aber nach und nach wurde sie ein bisschen lockerer. Zwar hörte man immer richtig raus, dass sie sehr nervös war, aber die Gäste fanden das richtig süß an ihr. Besonders die männlichen. Ein paar mal vertauschte sie auch die Tische, aber das konnte passieren, wenn man erst am einlernen war.

Jetzt durfte sie mal kurz durchatmen, wenn man das so nennen konnte, denn sie durfte zum Chef.

Natürlich machte sie das was man ihr sagte. Denn hatte sie noch gar nicht gesehen, weil sie vertieft in ihrer Arbeit gewesen war. Wie man es eben machte, klopfte sie an der Tür und er gab ein Ja von sich. Dann trat sie auch schon ein und sah wie er wieder auf seinem Sessel saß. Wie immer sah er gut aus und sehr sympathisch.

"Hallo Jake", piepste sie wieder heraus.



Sie wusste auch nicht wieso sie immer so nervös bei ihm war. Lag es daran, dass er ihr Chef war? Generell war sie aufgeregter bei Männer, aber bei ihm noch mehr.

"Areum hat gesagt, dass du dir mal meine Uniform genauer ansehen solltest. Ob es so passt. Sie denkt es wäre mir zu groß", sagte sie mit zittriger Stimme.



Hoffentlich hat er mich noch nicht arbeiten gesehen. Das wäre mega peinlich.

Selbstverständlich hatte er schon ein bisschen von ihrer Arbeit gesehen, er war ja der Chef und musste sehen, wie sie arbeitete. Doch er machte das lieber so, dass sie es nicht mit bekam, wenn er da war. Die Menschen veränderten oft ihre Arbeitseinstellung, sobald der Chef da war. Deshalb war es gut, wenn er von weitem beobachtete. Um das ein oder andere Glas war es überhaupt nicht tragisch und wie er es vermutet hatte, nahmen ihr die Gäste auch ihre Tollpatschigkeit gar nicht böse.

Dass ihr die Uniform etwas zu groß war, hatte er auch schon bemerkt und für sie eine kleinere Nummer herausgesucht. Weil er aber nicht permanent bei ihr schauen konnte, war er gerade zurück im Büro und bearbeitete Pläne. Er hatte immer viel zu tun und wenn er merkte, dass draußen so viel los war, dass sie kaum hinterher kamen, da packte er auch selbst mit an und half im Service mit. In die Küche ließ er wirklich nur gelernte Leute, oder Menschen, die ihm vorher beweisen konnten, dass sie Talent und Können beim Kochen hatten.

Unter Druck konnte nicht jeder gut arbeiten.

Nun klopfte es an seiner Tür und er bat die Person hinein. Es war die Probekraft Katie. Als er sie sah, legte er seinen Stift ab und sah zu ihr.

"Ah, Katie, komm rein", sagte er dann.

Die Uniform steht ihr echt gut. Die Nummer kleiner wird noch besser aussehen.

Ihm gegenüber war sie wieder so aufgeregt, das konnte man hören. Gleich stand er auf, als sie meinte, er sollte sich die Uniform ansehen. Natürlich machte er das mit Vergnügen. Als wäre es das normalste auf der Welt, kam er gleich zu ihr und zog ein wenig an dem Stoff an den Schultern und auch bei dem, der an ihrem Körper war.



"Ja, es ist echt etwas zu groß. Wenn du willst, kannst du eine Nummer kleiner haben. Sieht sicher besser aus, wenn es nicht so weit ist", bot er ihr an und ging zu einem Kasten. Dort tat er so, als würde er eine andere Uniform suchen und dann nehmen, dabei lag da nur die, die er vorher schon für sie bereit gelegt hatte, aber das sah sie von ihrem Blickwinkel aus nicht. Dann schloss er den Kasten und reichte ihr die kleinere Uniform.



"Wie gehts dir da draußen? Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?", wollte er wissen und lehnte sich nun cool mit leicht verschränkten Armen gegen seinen Schreibtisch.

Da er der Chef war und der Sache nachgehen musste, stellte er sich vor sie und zupfte ein wenig an ihrem Stoff herum. Das ließ ihr Herz noch höher schlagen. Ein gut aussehender Mann der sie berührte war sie noch gewohnt.

Sieht man das so nicht? Seit wann macht man das? Aber vielleicht kontrolliert er nur die Qualität. Woahh.. er ist mir so nah und er sieht so gut aus. Und er riecht einfach mega gut. Ich bekomme gleich keine Luft mehr, weil er mir so nah ist. Super lieb ist er auch noch. Und groß nicht zu vergessen. Genau die Größe die mir am besten gefällt. Eigentlich sollte ich nicht so von meinem Chef denken. Der hat sicher eine Freundin.

Jake bot ihr eine Nummer kleiner an. Weil er meinte, dass er es besser fand würde sie es anziehen. Da sie einfach nichts herausbrachte, nickte sie nur.

Aufgeregt sah sie ihm zu wie er in seinem Kasten herumkramte. Wenigstens hatte sie wieder Zeit ein bisschen durchzuatmen. Als er die Uniform hatte kam er wieder zu ihr und reichte sie ihr.

"Danke", brachte sie gerade so heraus.



Jetzt fragte er auch noch nach wie es ihr ging und ob es ihr gefiel. Leicht lenkte sie das schon ab, so wie er mit verschränkten Armen gegen seinen Schreibtisch lehnte. Sowas sah total männlich aus.

Richtig geil! So wie in den Serien immer. Da freut man sich, wenn der Chef nach einem ruft. Ich muss mich zusammenreißen. Ich bin wegen dem Job hier und nicht wegen ihm.

"Es ist toll! Mir gefällt es gut und die Gäste sind richtig lieb zu mir. Übrigens habe ich ein Glas kaputt gemacht", beichtete sie ihm gleich nervös.



Hoffentlich schimpfte er sie deswegen nicht. Natürlich hatte sie keine Ahnung, dass er sie beobachtet hatte. Sie war viel zu viel damit beschäftigt gewesen alles richtig zu machen, damit sie den Job bekam. Da hatte sie keine Zeit nach ihm Ausschau zu halten.

„Ein bisschen Angst habe ich schon wegen später, wenn dann so viel los ist. Hoffentlich mache ich da nicht so viele Fehler“, sagte sie ehrlich ihre Bedenken.

Was war wenn sie da alles verpatzte? Jetzt passte noch alles. Würde er ihr helfen? Oder durfte sie früher nach Hause?

"Soll ich mich umziehen?", fragte sie nach.

Erst jetzt bemerkte sie das es sich komisch anhörte und er dachte das sie es hier machen wollte. Besser sie sagte noch was dazu. Sonst meinte er noch sie hätte ein Auge auf ihn geworfen. Manchmal gab es schon so viele Missverständnisse und deswegen sagte sie es gleich.

"Ich meine drüben in unserem Mitarbeiterraum. Ähh euren nicht meinem“



Katie redete ja schon als hätte sie die Stelle. Den Eindruck wollte sie ihm nicht vermitteln.

Omooo.. ich höre einfach zu reden auf. Es wird immer schlimmer..

Peinlich berührt sah sie nochmal zu ihm.

„Willst du dir das dann ansehen, wenn ich das passende anhabe?“

Auf jeden Fall scheint es ihr nicht nur Spaß zu machen, sie ist auch sehr ehrlich und berichtet mir das mit dem Glas gleich. Echt goldig, dass sie so aufgeregt ist.

„Das ist kein großes Problem mit dem Glas, aber es wäre natürlich vorteilhaft, wenn du den Rest unseres Geschirrs ganz lassen würdest“, meinte er dazu. Gläser waren wirklich nicht teuer, darum war es nicht so schade, bei dem anderen Geschirr sah das ganz anders aus. Teller und Schüsseln waren preislich hochwertiger.

Wieder ganz ehrlich antwortete sie noch weiter, dass sie Angst davor hatte viele Fehler zu machen, wenn es dann so richtig zuging dort. Dass er sie bisher beobachtet hatte und das später auch tun würde, sagte er ihr aber nicht.

„Du scheinst sehr ehrlich zu sein und auf eine schüchterne Art auch sehr gerade heraus, das gefällt mir“, meinte er und stellte sich gerade hin. Als sie fragte, ob sie sich umziehen sollte sah er sie an und musste schmunzeln als die sich mit ihren Worten verhaspelte.



Sieht ganz danach aus, als würde sie sich schon fast als Teil des Teams sehen. Nach dem heutigen Abend werde ich das mit den Mitarbeitern besprechen, was die dazu sagen.

Jake stellte nicht einfach jemanden ein, mit dem sein Team nicht klarkäme. Bei so einem Probearbeiten testete er nicht nur das Können, sondern auch die Teamfähigkeit uns weitere wichtige Kriterien. Klar würde er sie einstellen, weil sie niedlich war und hübsch aussah, doch was brachte es ihm, so jemanden einzustellen, wenn nachher die Arbeit im allgemeinen an der Art einer Person litt? Das würde viel mehr ruinieren, als bringen.

„Du kannst dich umziehen gehen. Ist für dich bestimmt angenehmer, wenn es nicht so locker liegt“, meinte er und sah sie noch einmal von oben bis unten an. Jake würde ihr ja auch beim Ausziehen helfen, aber das wäre sicher keine gute Idee. Sein Eindruck, den er bisher von ihr gewonnen hatte war, dass sie darauf nicht eingehen würde. Das lag an ihrer unschuldigen Art.

„Besser ist es, ja. Nicht, dass es nachher zu eng ist.“

Als Chef musste er ja darauf achten, wie seine ‚Angestellten‘ herumliefen. Für die Gäste war es kein Unterschied, ob sie eine Angestellte war oder nur Probe arbeitete. Sie  musste also passend aussehen.

„Geh dich jetzt umziehen und komm nochmal wieder“, forderte er sie auf.

„Ich werde mein bestes geben und versuchen nichts kaputt zu machen“, versicherte sie ihm.



Dreht der durch wenn ich einen Teller kaputt mache? Ich will es lieber nicht wissen.

Wenigstens hatte Jake gefallen daran wie sie war. Bei den anderen Arbeitgebern war das nicht der Fall gewesen. Sie war eben sehr schüchtern und oft unbeholfen, aber dafür konnte sie auch nichts.

Weil er ihr schon zweimal sagte dass sie sich umziehen sollte und sie so musterte, nickte sie nur und lief schnell in den Raum wo sich die anderen normal umzogen.

Da wird mir ja ganz warm wenn er mich so ansieht. Ich bin so aufgeregt und nervös. Woah das ist ja mal anliegend.

Schnell zog sie die neue Uniform an und kam wieder zu ihm ins Büro. Dieses Mal klopfte sie nicht, denn er wusste ja das sie kam. Hoffentlich machte ihm das nichts aus. Mit einem kürzeren Rock und einem perfekt maßgeschneiderten Bluse sah sie ihn wieder an.

„Ich bin fertig“, meinte sie und strich ihre Haare zurecht.



Obwohl sie sich in den anderen Sachen deutlich wohler gefühlt hatte, sagte sie nichts. Es war ja die Entscheidung vom Chef was sie trug. Wenn es ihm besser gefiel trug sie lieber das. Sie würde eben alles machen was Jake sagte um zu punkten. Außerdem war sie auch sehr naiv.

Irgendwie mag ich das wenn er mich genauer ansieht.

Das gefällt mir, sie macht einen sehr folgsamen Eindruck.

Katie ging sich nun umziehen und kam dann einfach wieder in sein Büro hinein, das störte ihn wirklich nicht, weil er damit rechnete. Sogleich sah er sie an, mittlerweile saß er wieder an seinem Tisch.



Wuhh... das sieht um Längen besser aus, richtig heiß. Das macht ihr hoffentlich nichts aus, dass es etwas enger ist... und kürzer.

"Das sieht besser aus. Professioneller. Die Uniform steht dir gut", machte er ihr ein Kompliment. Sie sah echt gut darin aus, wie eine nette brave Servicekraft, die super heiß war. Sogar die Art, wie sie ihre Haare zurückwarf war echt heiß. Wenn sie das draußen machte, da verzieh ihr sicher jeder Gast ihre Patzer. Jake kam aber jetzt zu ihr und blieb ganz nah vor ihr stehen. Dann legte er seine Hände an den oberen Teil der Bluse und öffnete einen Knopf.


"Der gehört so. Die anderen tragen die Bluse auch so", erklärte er ihr und sah zu ihr runter. Es war wirklich so, die anderen Mitarbeiterinnen hatten alle den obersten Knopf geöffnet. Sie sollte ja dazu passen.

Jake ging einen Schritt zurück und sah sie noch einmal an.



"Jetzt solltest du den anderen helfen. Es liegt nicht mehr nur daran, dass du mich überzeugst. Ich gebe viel auf meine Mitarbeiter und die Teamarbeit. Überzeugst du sie, dann überzeugst du mich", machte er ihr klar.

Wie sie sich schon gedacht hatte, gefiel ihm die Uniform viel besser. Das freute die Kunden sicher, wenn eine Kellnerin in solchen Sachen bediente.

"Danke"

Nun kam Jake auf sie zu und blieb stehen als er dicht bei ihr stand. Ihr Herz rutschte ihr in die Hose und sie bekam keine Luft mehr. Das er so groß war gefiel ihr einfach so gut. Aber sie durfte nicht vergessen, dass das hier ihr fast Chef war. Als er aber seine Hände an ihre Bluse legte, fing ihr Körper an richtig zu zittern, weil sie so verwirrt, geschockt und angetan war. Ehrlich gesagt war er viel weiter als es ihre Komfortzone erlaubte. Unschuldig sah sie ihn mit großen Augen an. Er machte gerade wirklich ihren Knopf auf.



Fuck! Wieso hat er nicht einfach gesagt, dass ich den Knopf aufmachen soll? Ich will mich eh nicht beschweren, aber das.. gefällt mir irgendwie. Und das sollte es nicht! Das muss ich unbedingt Karina erzählen.

Sein handeln erklärte er damit, dass es eben bei ihnen so war. Alle trugen so einen reizvollen Ausschnitt. Konnte da jemand etwas sehen, wenn sie sich beugte. Sie hoffte einfach nicht. Das nächste mal würde sie einfach ein weißes Top darunter tragen, falls sie sich für sie entschieden.

Hat er was gesehen von meinen Brüsten? Wenn er so groß ist bestimmt... Nein.. das würde er nie machen oder?

Endlich ging er einen Schritt zurück und sie konnte aufatmen. Fast wäre sie schon umgekippt, weil sie ihre Luft angehalten hatte.

Weil sie nichts mehr rausbrachte nickte sie nur. Also durfte sie wieder an die Arbeit und die anderen alle überzeugen von sich und ihrer Arbeit.

Ich muss den anderen allen auch noch gefallen? Wie soll ich das schaffen? Was ist wenn mich jemand nicht leiden kann?

Schnell eilte sie einfach nach draußen und holte erstmal richtig Luft. Nachdem sie wieder normaler atmen konnte, lief sie zu den anderen und nahm Bestellungen auf, servierte und machte das wo sie gebraucht wurde. Es lief ganz gut bis auf ein paar Fehler, aber im großen und ganzen leistete sie ganz gute Arbeit.

Wie im Flug verging auch der Arbeitstag und sie hatten endlich Ladenschluss. Noch nie in ihrem Leben war sie so froh gewesen endlich Ruhe zu haben. Katie machte noch ein paar Sachen sauber und alle anderen Kollegen wurden zu Jake gerufen. Bestimmt entschieden sie ob sie hier bleiben durfte oder nicht. Wenn nicht würde sie wie ein Schoßhund anfangen zu heulen.

Jetzt war sie sogar schon mit ihren Anweisungen fertig und setzte sich völlig erledigt hin.

Wie lange brauchen die? Ich halte das einfach nicht mehr aus.

Nach 10 Minuten kamen alle wieder raus und sie musste zu Jake ins Büro. Es sah so aus als hätten alle Feierabend, weil sie sich umzogen und heimfuhren. Angespannt ging sie ins Büro da die Tür offen war und schloss sie hinter sich.

"Du wolltest mit mir sprechen?", fragte sie wieder mit zittriger Stimme.

Bei dem Öffnen des Knopfes konnte er natürlich einen kleinen Einblick in ihren Ausschnitts gewähren, aber das war nicht viel gewesen, dazu hätte es noch ein weiterer Knopf sein müssen.

Brav wie sie war, ging sie wieder weiterarbeiten. Zwischendurch machte er sich wieder ein Bild von dem, wie sie sich so tat. Hier und da gab es schon eine Kleinigkeit, aber sie machte sich doch besser, als er sich vorgestellt hatte.

Als es dann dem Feierabend entgegenging, rief er das Team zu sich, alle bis auf Katie. Sie gehörte ja nicht dazu. Er besprach mit ihnen zuerst den Tag, so wie er es meistens tat, wenn er dort anwesend war. Und dann wollte er noch wissen, wie sie zu Katie standen. Nachdem er ausführliche Meinungen zu ihr gehört hatte, entließ er alle nach Hause. Die Einzigen, die noch dort waren, waren die Köche, die in der Küche sauber machten, sowie er und das hübsche schüchterne Mädchen.

Sie kam in sein Büro, nachdem die anderen an ihr vorbeigingen. Dieses Mal saß er nicht in seinem Stuhl, sondern stand schon im Raum. Jake sah zu ihr, man sah ihr an, dass sie es nicht gewohnt war so viel und so lange zu arbeiten, doch an so etwas gewöhnte man sich schnell mal.

"Ja, das wollte ich. Du...", fing er an und machte eine kurze Pause.

Niedlich, wie sie da steht.

"...hast gut gearbeitet. Offenbar sogar sehr gut", meinte er und ging auf sie zu. Dann reichte er ihr seine Hand.



"Mein Team sagt, dass wir dir eine Chance geben sollen. Aber du solltest unbedingt eine Schulung machen."

Er sah zu ihr runter und wartete darauf, dass sie seine Hand entgegennahm. Klar würde es einen Vertrag noch geben, aber den würde er ja noch mit ihr abstimmen.

Nachdem sie seine Hand nahm, ließ er dann wieder los.

Sehr weiche Hände, zart. Das passt zu ihr. Ich denke, sie passt gut ins Team hinein.



"Wenn du morgen schon anfangen könntest, wäre das sehr gut. Bis dahin würde ich auch den Vertrag fertig haben. Wir brauchen wirklich dringend jemanden. Du hast fleißig und mühevoll gearbeitet, bist freundlich geblieben und die anderen finden dich sehr sympathisch."

Kaum begann er zu reden bekam sie Panik. Jetzt rückte Jake mit der Sprache raus. Er sagte ihr, dass sie tolle Arbeit geleistet hatte. Da fiel ihm ihr ein Stein vom Herzen. Sie hatte schon Angst das sie nicht genommen wurde, weil sie nicht so erfahren war.

Heißt das ich habe den Job? Wie geil!!! Dann verdiene ich endlich Geld!

Als Zeichen reichte er ihr seine Hand und sie nahm diese selbstverständlich entgegen. Die Chance musste sie ergreifen. Bald würden sie ihren Vater sehen und sie konnten sich endlich mal eine Wohnung leisten.

„Ganz bestimmt mache ich die Schulung“, versicherte sie ihm und er ließ wieder ihre Hand los.

Schüchtern lächelte sie ihn an und fuhr damit ihren Fingern durch ihre Haare. Diese Angewohnheit wenn sie nervös war würde sie wahrscheinlich nie loswerden.



Er macht morgen den Vertrag. Ich habe etwas fixes. Ich drehe gleich durch! Ich muss sofort zu Karina wenn ich daheim bin.

„Ich bin da! Morgen wieder um 15:00?“

Jetzt spielte sie wieder mit ihren Händen herum und sah ihn an.



„Areum hat gemeint du könntest mich nach Hause fahren, damit ich nicht so spät noch mit dem Bus fahren muss. Es liegt anscheinend auf dem Weg. Also ich will mich nicht aufdrängen oder so“, bat sie ihn darum.

Das macht sie oft, dass sie sich durch ihre Haare fährt. Aber es passt zu dem Bild, das ich von ihr habe. Süß und unschuldig.

"13:00 Uhr würde besser passen. Samstags ist tagsüber auch mehr los, weil da mehr Leute frei haben", erklärte er ihr. Wegen der Schulung würde ihm sicher noch etwas Gutes einfallen, immerhin musste das schon bald sein, wenn sie dann wirklich dort anfing zu arbeiten. Ganz ungeschult konnte er sein Personal ja nicht lassen.

Eigentlich war Jake nur für eine kurze Zeit dort im Lokal eingeplant gewesen, aber nachdem er mit seinem Vater darüber geredet hatte, dass er dort bleiben wollte, blieb er auch.

Jetzt sah sie wieder nervöser aus, als sie ihn dann fragte, ob er sie nach Hause fahren könnte.

Interessant, sie ist schüchtern, aber so etwas kann sie fragen.

Ihn wunderte es schon etwas, dass sie mit einem fremden Mann gefahren werden wollte. Aber er hatte absolut nichts dagegen. Das Verhältnis zwischen Jake und seinen Angestellten war generell sehr gut und teilweise auch enger als das eines Chefs und der Mitarbeiter, es war auch freundschaftlich.

Jake dachte kurz nach und nickte dann.

"Ich muss aber noch kurz etwas fertig machen, das dauert höchstens 10 Minuten", informierte er sie. "Wenn es auf dem Weg liegt, ist es natürlich kein Problem, es ist ja schon spät."

Er war ein netter Mann, aber eben auch einer, der gerne mit Frauen zusammen war und gerne umworben wurde, war das verkehrt? Vielleicht waren seine Absichten auch nicht immer zu 100% ehrlich, aber die meiste Zeit war es der Fall.

"Wenn du also kurz warten könntest, dann kann ich dich mitnehmen."



Jake setzte sich zurück an seinen Platz, da Katie zustimmte, kurz zu warten. Dabei setzte sie sich hin und er sah ab und zu wieder zu ihr.



Sie war auf jeden Fall eine gute Wahl, nicht nur für die Kunden. Auch er würde sie gerne ansehen. Jake schaffte es sogar in unter zehn Minuten, dass er seine Sache fertig machte und packte das Zeug weg.

"So, ich bin fertig", informierte er sie und ging mit ihr zum Auto, nachdem er im Büro die Lichter ausmachte. Die zwei gingen zu seinem schicken Fahrzeug und er fuhr sie nach Hause. Unterwegs war sie wieder sehr ruhig, aber das fand er nicht schlimm. Da sie nicht redete, sagte er auch nicht viel. In seinem Sportwagen fuhr er sie Heim.

Samstag, 11.07.2020

Wie gestern, kam sie wieder in die Arbeit und zog sich schon mal ihre Uniform an. Es gab heute wieder viel zu tun. Bevor sie aber arbeiten gehen durfte, ging sie nochmal zum Büro. Wie immer klopfte sie an und es war ein Ja zu hören. Selbstverständlich kam sie dann ins Büro.

Als sie ihn sah bekam sie wieder Herzklopfen. Jetzt war sie schon wieder so extrem nervös.

„Mir wurde gesagt, dass ich zu dir kommen soll bevor ich arbeiten darf“, erklärte sie aufgeregt.



In ihrer Stimme konnte man richtig erkennen, dass sie nervös und aufgeregt war.

Bei ihrer Bluse hatte sie diesmal ihren Knopf offen. Wenn er ihn ihr nochmal aufmachen würde, dann konnte sie sich den ganzen Tag lang nicht auf ihre Arbeit konzentrieren und das war gar nicht gut.

Weil Jake ihr einen Platz anbot, setzte sich Katie zu ihm.

Gleich habe ich fix den Job. Ich kann es nicht fassen!

„Ich bräuchte mal an einem Wochenende frei. Würde das in Ordnung gehen? Ich habe schon Tickets dafür und ich muss da unbedingt hin“, bat sie ihren neuen Chef.



Hoffentlich ist er nicht gleich sauer.. ich muss unbedingt unseren Vater kennenlernen. Das ist unsere Chance.

Seine hübsche neue Mitarbeiterin betrat sein Büro, nachdem er sie hereingebeten hatte. Durch ihre Worte, konnte er deutlich hören, dass sie aufgeregt war.

Süß, mal wieder so richtig zurückhaltend.



"Ah, Katie! Ja genau, setz dich doch und schließ die Tür hinter dir!", bat er sie. Nachdem sie das tat und sich auch zu ihm setzte, schob er ihr den Vertrag hin. Dabei fragte sie nach, ob sie an einem speziellen Wochenende frei haben könnte, da sie da schon Karten für irgendwas hatte.

Sie will hier anfangen und gleich schon ein Wochenende Urlaub eintragen... Aber es ist zu niedlich, wie sie nachfragt.

"Hm, das kommt ganz drauf an, ob da schon jemand von den anderen Urlaub hat, oder nicht. Wenn du mir sagst, an welchem Wochenende das ist, kann ich nachschauen", meinte er und sah sie an. Katie war wirklich eine sehr hübsche Frau. Sie erzählte ihm, um welches Datum es sich handelte und er sah nach. Da hatte bisher noch niemand Urlaub, also hatte sie Glück. Aber hatte sie das wirklich?



"Das müsste gehen, aber dafür solltest du morgen lange mit uns mitfeiern!", sagte er. Sie hatte gesagt, dass sie nicht so spät wieder zurück fahren wollte, was er verstand, aber da gab es sicher die ein oder andere Möglichkeit, wie sie sicher nach Hause käme. Da die beiden ja den selben Weg hatten, wäre es günstig, sich ein Taxi zu teilen.

Nun schob er ihr einen Stift zu, damit sie den Vertrag auch unterschreiben konnte.

"Lies ihn dir gut durch."

Hoffentlich hat da niemand frei. Sonst muss ich mich krank melden oder ich kündige, aber das wäre schon extrem. Könnte ich das überhaupt? Wahrscheinlich nicht!

„Am 24 und 25“, antwortete sie ihm.



So freundlich wie ihr Chef war, sah er gleich nach und erklärte ihr, dass da genau noch frei war. Da hatte sie ja sowas von Glück. Es gab eine Bedienung und zwar sie sollte morgen lange mitfeiern, wenn sie dafür frei bekam nahm sie das natürlich in Kauf. Folgsam nickte sie ihm zu.

Ihr Chef schob ihr den Stift hin und forderte sie auf den Vertrag gründlich zu lesen. Brav nickte sie und folgte der Anweisung. Nervös biss sie sich auf die Lippen herum, weil sie bemerkte, dass Jake sie permanent musterte. Das verunsicherte sie schon sehr. Aber zugleich gefiel es ihr auch. Er war schon sehr interessant für sie.

Nachdem Katie einverstanden war, unterschrieb sie den Vertrag und schob ihn wieder zu ihm. Den Stift legte sie darauf und sah zu ihm.

„Dann bleibe ich lange. Fährst du auch mit dem Taxi nach Hause? Wenn du willst können wir zusammen fahren“, fragte sie nach.



Vielleicht kann ich mit ihm mitfahren. Das heißt ja dann, dass wir bis zum Schluss bleiben, weil er Geburtstag hat. Ist ja nur eine Ausnahme. Ich muss mich morgen echt zusammenreißen und darf nicht viel trinken sonst blamiere ich mich noch vor allen. Das wird sonst richtig peinlich. Außer wenn alle richtig betrunken sind mache ich auch mit sonst bin ich ein Außenseiter und das hinterlässt auch wieder einen blöden Eindruck.