Schlafzimmer Dylan und Parker

Seinen Koffer stellte er irgendwo hin und chillte sich erstmal auf das Sofa mit seinem Tablet in der Hand. Kurz darauf kam Parker rein und Dylan hörte Geräusche. Es war unverkennbar eine Frauenstimme, sehr hoch und sehr hysterisch.

Er musste grinsen, denn man konnte Sora hören, die sich nicht mehr einkriegte.

"Ich denke, ihnen gefällt ihr Zimmer!", stellte er amüsant fest und legte sich auf den Rücken.

"So lange sie nicht die ganze Nacht so herum kreischen ist es mir egal.", sagte er und sah aus dem Fenster.

In einigen Stunden sind wir in den besten Clubs der Stadt, ich kann es kaum erwarten.

"Und was hast du von Rin erfahren?", fragte er neugierig und drehte sich zu ihm, damit er ihn ansehen konnte.

Ohne seinen Blick vom Tablet abzuwenden antwortete er seinem Freund.

"Sora ist nicht auf Geld aus und ein ehrlicher Mensch. Ich weiß nicht mehr, was sie noch alles gesagt hat, aber die kleine hat schon Biss. Du hättest hören sollen, wie sie mit mir redet", meinte er und schüttelte grinsend den Kopf.

"Naja, wie dem auch sei, sie sind beide noch am Prüfstand und den werden wir heute Abend mittels Alkohol testen!"

Also gefällt sie ihm doch! Ich wusste es, aber was das angeht haben wir den selben Geschmack.

"Ja, ich kann es kaum erwarten.. Es wird bestimmt eine sehr lange und lustige Nacht."

Parker packte seine Sachen aus dem Koffer und verstaute diese in den Schränken.

Die ganze Zeit lag er nur am Sofa und spielte. Als es dann Essen gab gingen die beiden rüber.

Mit einem Arm machte er die Tür auf und schloss sie hinter sich. Vorsichtig legte er sie ins Bett. Dann holte er ihr ein Glas Wasser und stellte es auf den Nachttisch.

"Wie gehts dir?", fragte er sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, damit er sie ansehen konnte.

Dylan wird es schon nicht stören, wenn sie hier schläft.

Er holte kurz sein Handy heraus und schrieb ihm eine Nachricht.

Bei ihr drehte sich einiges, aber sie lag jetzt in einem ganz weichen Bett.

"Das ist angenehm", meinte sie und lächelte, "Danke!"

Sie hob ihren Oberkörper etwas und trank etwas vom Wasser. Danach legte sie sich seitlich wieder hin und sah ihn an.

Er ist so fürsorglich. Einfach perfekt.

"Ich mag dich!" Sie sagte es einfach frei heraus, das war der Alkohol, der da redete, aber es waren ihre Gefühle. Ihre müden Augen schloss sie nun und redete weiter.

"Schon seit dem Kindergarten mag ich dich... du erinnerst dich sicher nicht ... aber wir kennen uns schon lange", fing sie an und schmatzte ein wenig, weil sie müde war und nicht mehr gut reden konnte. Während sie immer leiser und langsamer wurde schlief sie dann ein.

Er fragte sich ob das alles wahr war, denn sie hatte viel getrunken und betrunkene Menschen redeten viel Blödsinn. Als sie einschlief deckte er sie zu.



Parker setzte sich ins Bett und sah sie an, dann dachte er über ihre Worte nach.

Mag sie mich nur so? Oder was meinte sie damit? Und woher sollte ich sie kennen? Das werde ich erst morgen erfahren.

Wenn er ehrlich war, fand er sie niedlich, vor allem wenn sie so offen war. Schade nur, dass Natsume ihn sie verliebt war und er nicht ein schlechter Freund sein wollte.

Nun stand er auf und zog sich aus. Dann zog er sich eine Pyjamahose an und legte sich zu ihr ins Bett. Mit einem lächeln im Gesicht schlief er neben ihr ein.

Sora wurde am am nächsten Morgen von einem angenehmen Geruch in der Nase wach und öffnete ihre Augen.



Was ist letzte Nacht passiert?, fragte sie sich gleich, als ihr Parker direkt gegenüber lag. Sie war so schockiert darüber und ihr Herz fing an wie wild zu schlagen. Jetzt erst realisierte sie seine Hand, die auf ihrer Wange lag und danach erst, dass er kein Oberteil anhatte. Ihre Atmung fiel ihr viel schwerer, als sie das sah. Sollte sie schreien, sollte sie schnell aufstehen oder ganz vorsichtig versuchen die Flucht zu ergreifen?

Sie entschied sich für letzteres. Vorsichtig zog sie ihren Kopf weg und setzte sich zuerst auf, dann rollte sie sich zur Seite und setzte sich an den Bettrand. Sora checkte kurz, ob sie noch alles anhatte, was zum Glück der Fall war und sie atmete erleichtert aus. Ihren Kopf drehte sie zur Seite und sah nochmal zu ihm.

Parker wachte auf, als er Geräusche bemerkte. Dann öffnete er seine Augen und sah Sora an. Er fing an zu lächeln.

"Beobachtest du immer Männer die schlafen?", fragte er sie und lachte.

Dann deckte er sich ab und stand auf. Er holte sich ein Hemd aus dem Schrank und ging zum Fenster, dabei zog er sein Hemd an.

"Nein, das habe ich gar nicht. Ich... wollte nur gerade aufstehen", rechtfertigte sie sich und folgte ihm mit ihrem Blick, als er aufstand und sich etwas anzog. Es war das perfekte Bild, was sie da zu sehen bekam. Aber ihr kam es so vor, als würde sie etwas verbotenes tun.

Nun stand sie auf.

"Dann gehe ich mal", sagte sie und hoffte, dass er nicht irgendetwas sagte, was peinlich sein könnte. Schnell stapfte sie zur Tür und ging dann nach draußen. Die Tür zog sie hinter sich zu und lehnte sich dann erleichtert mit dem Rücken dagegen. Sie atmete tief ein und noch tiefer wieder aus.

War das jetzt wirklich?

Sie zwickte sich selbst in ihre Wange, dann öffnete sie die Tür noch einmal, sah, dass er am Fenster stand und schloss sie direkt wieder.

Ja, das war wirklich!

Ganz zügig ging Sora jetzt in ihr Zimmer.

Parker musste grinsen, als sie sagte sie würde jetzt gehen. Er fragte sich ob sie das überhaupt noch wusste was sie ihm gestern gesagt hatte. Als sie weg war ging er duschen und zog sich an. Er bemerkte erst jetzt das Dylan gar nicht da war.

Wahrscheinlich hat er uns gesehen und dann wollte er uns nicht stören. Ich frage mich wann die nach Hause gekommen sind.

Nachdem er fertig war, ging er Sora suchen. Schließlich wollte er mit ihr darüber reden was gestern passiert war.

Parker brachte sie ins Zimmer und setzte sie auf einen Stuhl.

"Bin gleich wieder da. Ich hole kurz ein paar Sachen.", sagte er und ging ins Badezimmer.

Schnell nahm er sich ein paar Handtücher, ein T-Shirt und eine kurze Hose von ihm. Dann ging er wieder zu ihr.

"Du solltest erst deine nassen Sachen ausziehen, sonst erkältest du dich noch. Du kannst dir einfach von mir die Sachen ausborgen. Ehrlich gesagt, will ich nicht in euer Zimmer, wenn Rin schläft.", erklärte er und reichte ihr die Sachen.

Natsume wird sich in den Arsch beißen, wenn ich ihm das erzähle. Das hätte er bestimmt liebend gern getan sie zu verarzten. Tja, da hat er wohl Pech gehabt.

"Brauchst du Hilfe beim umziehen? Wenn nicht, werde ich mal einen Verbandskasten suchen."

Herz hör auf so zu klopfen!... Mir ist so heiss auf einmal.

Parker trug sie her und setzte sie ab. Sie war so aufgeregt, wenn er sie berührte. Er kümmerte sich so liebevoll um sie, dass sie hätte durchdrehen können.

„Danke dir...“

Sie sah ihn an, als er ihr seine Kleidung gab.

„Ich schaffe das alleine“, antwortete sie ihm verlegen auf seine Frage.

Wenn er so weitermacht, dann werde ich noch ohnmächtig! Er ist so liebevoll und kümmert sich richtig um mich! Aber das irritiert mich so wahnsinnig.

"Okay. Dann gehe ich mal auf die Suche. Ich hoffe es dauert nicht zu lange.", meinte er und lächelte sie freundlich an.

Dann verlies er das Zimmer um den Kasten zu holen.

Zustimmend nickte sie und erwiderte das Lächeln. Als er draußen war fing sie an panisch zu atmen und hielt sich die Hand auf ihr Herz.

Er bringt mich noch um mit seinem perfekten Lächeln.“

Es kam ihr so vor, als wäre sie noch mehr verliebt, als sie es vorher war, obwohl es da auch schon unerträglich wurde ihn anzusehen. Nun nahm sie die Hand wieder weg und zog sich das Oberteil aus, trocknete sich ab und zog das Tshirt von ihm an. Es war ihr natürlich zu groß. Mit ihrer Hand griff sie an den Kragen und roch daran, es roch nach ihm, das war ein angenehmer Geruch und sie grinste bis über beide Ohren. Aber weil sie Angst hatte, er würde wieder reinkommen, ließ sie wieder los und versuchte ihr Grinsen zu unterdrücken.

Sie stand auf und zog sich die Hose von ihm ebenfalls an, nachdem sie sich abgetrocknet hatte. Dabei versuchte sie ihren Fuß nicht zu belasten, da er noch wehtat.

Endlich fand Parker das Verbandszeug und ging wieder ins Zimmer.

"Das war ganz schön eine Herausforderung..", fing er an zu reden.

Als er Sora in seinen Sachen sah, hörte er auf zu reden und fing an zu grinsen.



Selbst in meinen Sachen sieht sie richtig niedlich aus.

"Ähh dann sehen wir uns mal deinen Fuß an.", meinte er.

Parker rutschte den Stuhl zum Bett. Sora saß noch immer darauf. Vorsichtig legte er ihren Fuß aufs Bett und er setzte sich mit dem Verbandskasten hin. Danach legte er ihren Fuß auf sein Bein und holte eine Salbe aus der Kiste. Mit sehr viel Feingefühl strich er damit ihre Verletzung ein und verband sie mit einem Verband.

"Ich hoffe das reicht, wenn es nicht besser wird, werden wir wohl zu einem Arzt müssen. Vielleicht hast du ja Glück und meine tollen Verarzt-Künste reichen aus.", sagte er und grinste sie an.

Behutsam legte er ihren Fuß wieder aufs Bett. Er stand auf und hing die nassen Sachen auf, damit sie trocknen konnten.

Sie hatte genug Zeit gehabt, um sich die Hose anzuziehen. Bei so vielen Menschen, die momentan im Haus waren, hätte es gut sein können, dass irgendwer im falschen moment hineinplatzte, doch das war zum Glück nicht der Fall gewesen.

Sora fühlte sich dennoch sehr unbehaglich als er dort war. Jetzt trug sie nur seine Kleidung. Er kümmerte sich liebevoll um ihren Fuß, aber jede Berührung von ihm durchfuhr ihren Körper wie ein Stromschlag.

Als er fertig war ging er zu ihrer Wäsche und hob sie auf. Sofort schreckte sie auf und wollte am liebsten aufstehen und es ihm aus der Hand reißen. Aber sie konnte nicht, sondern lieg einfach nur rot an. Ihr Gesicht vergrub sie in ihren Händen vor lauter Scham, denn ihre Unterwäsche war auch dabei.

Nein. Ich will sterben! Bitte ich kann nicht noch mehr Demütigung ertragen!

Natsume klopfte kurz an der Tür und trat ein. Gut gelaunt fragte er gleich darauf los, "Habt ihr auch so einen Hunger?"

Doch als er Sora sah, die die Sachen von Parker anhatte und dann noch Parker der gerade ihre Unterwäsche aufhing, verlor er sein lächeln.



"Wisst ihr was? Ich habe gar keinen Hunger mehr.", sagte er und ging wieder in sein Zimmer.

Für Parker war es normal eine Unterwäsche von einer Frau aufzuhängen, schließlich hatte er zu Hause zwei Schwestern und wenn er die Wäsche machen musste, dann musste er auch ihre aufhängen.  Plötzlich klopfte es an der Tür und es war Natsume der fragte ob sie Hunger hatten. Er konnte die Frage nicht mal beantworten schon war er wieder weg. Er ließ alles Revue passieren und sah dann Sora an. Jetzt war er schon fertig mit ihren Sachen und fragte sich was er machen sollte.



Er muss denken, dass sie heute bei mir geschlafen hat. Naja hat sie auch, aber wahrscheinlich denkt er, ich habe mit ihr geschlafen. Er wird mich hassen. Das sie bei mir geschlafen hat, muss ich ja nicht erwähnen.. Oder doch? Rin fragte bestimmt nach wo Sora war. Was soll ich jetzt tun?

Während sie sich einfach nur schämte und nicht mehr traute aufzusehen, ging auf einmal die Tür auf. Promt hob sie ihren Kopf, um zu prüfen, wer es war. Natsume stand dort und sein verletzter Gesichtsausdruck war wie ein Schlag in den Bauch für sie. Schnell sah sie zu Parker, der ihre Wäsche aufgehängt hatte und wieder zur Tür, doch Natsume war nicht mehr da.

"Das darf doch jetzt nicht wahr sein...", äußerte sie zutiefst getroffen.

Was denkt er jetzt? Wieso habe ich so ein schlechtes Gewissen? Ich muss mit ihm reden!!


"Ich gehe zu ihm!"

Sora hob ihr Bein und stand dann auf. Auch, wenn sie gerade unglaubliche Schmerzen hatte, sie musste ihm hinterhergehen und das klarstellen. So schnell sie konnte, eilte sie aus dem Raum.

Parker ging in sein Zimmer, suchte sich seine Schlafsachen zusammen und ging unter die Dusche. Als er fertig war zog er diese an und legte sich ins Bett.

Heute war echt ein verrückter Tag.

Dylan kam her und sah, dass Parker schon im Bett war. Auch er ging schnell duschen und haute sich ebenfalls ins Bett.

"Was war heute im Hotel Psycho los? Sora hatte einen knallroten Kopf, was hast du gemacht?", fragte er ihn einfach und grinste dabei.

"Was ich gemacht habe?", fragte er Dylan.

Naja, so unschuldig war ich ja nicht, aber ich habe es ja nur gut gemeint.

"Sie hat wie am Spieß geschrien und sich an meinen Arm geklammert wie ein Äffchen. Und weil ich sie beruhigen wollte, habe ich eben einen Arm um sie gelegt und sie hat sich an meine Brust gekuschelt. Als wir aus der Bahn gestiegen sind wahr sie völlig fertig.", erklärte er ihm.

"Wahrscheinlich hatte sie ein schlechtes Gewissen oder keine Ahnung.", meinte er zu ihm.