vor der Wohnung

Chanyeol wusste nichts von den Umweg. Er wusste ja nicht wo sie wohnte und wie weit weg sie war.

"Also du musst morgen arbeiten. Was machst du nochmal? Ich habe es völlig vergessen.", entschuldigte er sich bei ihr.



Es war schon sehr dunkel, deswegen nahm Chanyeol sein Handy und leuchtete mit dem Licht den Weg voraus.

Die beiden gingen lange und unterhielten sich dabei. Es war richtig toll mit ihm zu gehen, es war wie ein Spaziergang zu zweit mitten in der Nacht. Unterwegs fragte er sie, was sie noch einmal machte.

„Ich mache eine Lehre zur Floristin. Aber eigentlich wollte ich gerne Nachrichtensprecherin werden.“

"Achja, das hast du mir ja bei unserem ersten Treffen erzählt. Jetzt weiß ich es wieder.", meinte er und nickte mit seinem Kopf.



Chanyeol überlegte ob er ihr seine Nummer geben sollte, aber das fand er ein bisschen zu früh. Er wollte nichts überstürzen. Zwar fand er sie richtig hübsch und konnte sich mehr vorstellen, aber seine Zeit reichte einfach nicht für eine Beziehung. Aber miteinander schreiben konnten sie ja. Er war sich selbst nicht sicher. Außerdem wollte er Emilia nicht verletzten oder ihr etwas vormachen.

"Hättest du Lust dich mal wieder mit mir zu treffen. Ich weiß noch nicht wann, da mein Terminplaner immer sehr voll ist.", schlug er ihr vor.

Damit er sie besser sehen konnte, kam er näher an sie heran.

Er will mich wieder treffen? So wie bei unserer einen Verabredung?

"Gerne. Jetzt weiß ich ja, wieso du nicht so viel Zeit hast", sagte sie und lächelte ihn an.



Emilia konnte sehen, dass er etwas näher an sie heran kam, es war ja so dunkel und er leuchtete mit seinem Handy den Weg.

"Gib mir dein Handy, ich speichere dir meine Nummer und meinen SNS Account ein", fing sie an und blieb dann stehen, weil sie auf sein Handy wartete.



"Du kannst mich ja von einer Telefonzelle aus anrufen oder über IG schreiben, ich verstehe das jetzt, dass ich deine Nummer nicht kriege. Das muss anstrengend sein nicht jedem vertrauen zu können."

Da er sein Handy in der Hand hielt, nahm sie es einfach und erstellte einen neuen Kontakt mit ihren Daten darin. Was er damit machte, war ihm selbst überlassen, dann gab sie es ihm zurück und währenddessen berührten sich ihre Hände. Emilia zog ihre Hand vorsichtig zurück und ging dann weiter mit einem Lächeln auf den Lippen, das er nicht sehen konnte, weil sie ein paar Schritte voraus war.



"Kannst du das überhaupt lesen, wenn ich dir bei IG schreibe? Dir schreiben doch sicher weiß nicht, Tausende von Fans irgendwelche Nachrichten, oder?", fragte sie nach.

„Ja, das stimmt. Du kennst jetzt mein Geheimnis.“, meinte er schüchtern und lächelte sie an.



Emilia nahm einfach sein Handy und speicherte ihre Daten ein.

Sie wollte schon meine Nummer bevor sie überhaupt wusste wer ich war.

„Danke, ich werde mich bei dir melden.“, sagte er, dabei berührten sich ihre Finger, weil Emilia ihm das Handy zurückgab. Bei diesen Berührungen kribbelte es in seinem Bauch und er wurde ganz aufgeregt. Dann ging sie ein Stück voraus und er kratzte sich am Kopf aus Verlegenheit. Er konnte sein Lächeln nicht verbergen. Er war froh, dass sie ihn nicht sehen konnte.

„Du kannst mir ja mal schreiben, wenn ich dich gefunden habe, schreibe ich dir zurück.“, sagte er und grinste.

Schnell lief er zu ihr nach vorne.

„Du wohnst doch ein wenig weiter weg.“, bemerkte er.

„Ich schreibe dir auf jeden Fall.“

Sie musste auf einmal lachen, weil er die Dauer des Weges ansprach.



„Ja, manchmal dauert es etwas länger... Was machst du sonst so, wenn du nicht gerade arbeitest?“, fragte sie ihn dann, denn das interessierte sie wirklich. „Ich habe gehört, dass du Instrumente spielen kannst. Bisher habe ich nicht wirklich viele Videos über euch gesehen, jedes Mal, wenn ich es mir vorgenommen habe, da kam irgendwas anderes dazwischen. Und ich wollte auch nicht jede Information über dich aus dem Internet raussuchen, sonst haben wir ja keine Gesprächsthemen“, meinte sie und lächelte vor sich hin.

„Da bin ich froh, dass ich dir noch ein wenig von meinem Leben erzählen kann.“, meinte er zu ihr und lachte.



„Puh in meiner Freizeit mache ich echt viel. Ich spiele Golf, gehe snowboarden, spiele gern Basketball, schreibe Lieder und vieles mehr.“

Sie ist echt interessant. Mich hat noch nie jemand so durcheinander gebracht.

„Ja, ich kann so einiges spielen, wenn die Zeit mal erlaubt spiele ich dir ein selbst komponiertes Lied vor.“, versprach er ihr.



Die beiden waren schon ein Stück gegangen und er blieb stehen.

„Hey siehst du das? Es sind Sternschnuppen zu sehen“, meinte er erstaunt und sah zum Himmel auf.

Ob es Schicksal ist sie getroffen zu haben?

„Was machst du gerne?“, fragte er sie und sah noch immer in den Himmel.

"Snowboarden? Was ein Zufall, das liebe ich total! also bist du ein sportlicher Typ... sportlich und musikalisch. Das wäre auf jeden Fall schön, wenn ich das hören könnte", meinte sie freudig und blieb dann auch stehen, weil er stehen blieb.

Chanyeol erzählte, dass man Sternschnuppen sehen konnte und ihr Blick hob sich nach oben, doch sie sah nichts.



"Wo? Ich sehe nichts", meinte sie und ließ ihre Hände runter. Weil sie keine gesehen hatte wollte sie einfach weiterreden, währenddessen sah sie trotzdem noch nach oben, falls sie eine sehen würde.

"Ich liebe alles, was mit Extremsport zu tun hat. Skydiving, Bungee und solche Sachen. Oh, ich liebe es auch ins Kino zu gehen, es gibt nichts besseres, als sich einen Film in voller Lautstärke und Riesenbildschirm anzusehen, mit einer großen Packung Popcorn und Cola."

Plötzlich fing sie an zu tanzen.



"Ich habe eine gesehen! Eine Sternschnuppe!", rief sie und schloss dann ihre Augen, um sich etwas zu wünschen, dann öffnete sie sie wieder. Es war zwar mitten in der Nacht, aber das störte sie gerade herzlich wenig, weil sie so laut gewesen war.

Wow, wir haben echt viele Gemeinsamkeiten. Wir wären ein tolles Paar.

Chanyeol beobachtete sie schon die ganze Zeit über. Sie war einfach echt niedlich und irgendwie hatte er gefallen an ihr gefunden. Ihre offene Art mochte er sehr und sie war einfach immer sie selbst.



Ich hoffe ich kann mich echt bald mit ihr treffen.

Chanyeol stellte sich jetzt vor ihr und sah zu ihr runter.

"Kannst du eigentlich tanzen? Also ich meine damit Standardtänze.", fragte er sie und verschränkte dabei seine Arme.

Nichtsahnend stellte er sich auf einmal direkt vor sie und sie sah nach oben. Ihr Herz klopfte, weil sie damit nicht gerechnet hatte.



"Früher hatte ich Tanzunterricht, da habe ich einige Tänze gelernt. Wieso fragst du?"



Er ist einfach so groß und obwohl ich nicht viel sehe, sieht er gut aus. Das hat bisher noch nie jemand geschafft, dass ich mich so fühle. Jetzt weiß ich zwar, dass er berühmt ist, aber trotzdem ist er noch so mysteriös. Das gefällt mir!

Seine Aufregung war noch immer nicht verschwunden und er hatte sich noch nie so bei jemanden gefühlt. Er wollte es sich aber nicht anmerken lassen.

"Ach ich frag nur.", meinte er mit einem Grinsen und ging wieder weiter.



Ich könnte sie mal auf einen Maskenball einladen.

"Heute war echt ein schöner Abend.", meinte er zu ihr.

Emilia war sich darüber im Klaren, dass man solche Fragen nicht einfach nur so fragte, aber sie hakte nicht weiter nach. Wie er gegrinst hatte fand sie einfach so toll, dass sie lächeln musste. Er ging dann weiter.

Wieso kommt es mir so vor, als hätten wir ein Date gehabt?, fragte sie sich selbst und holte dann wieder auf, weil sie erst einen Moment später losgegangen war.

„Ja, es war echt lustig. Ihr seid eine coole Gruppe, lustiger, als ich gedacht habe“, antwortete sie darauf. Emilia dachte gerade daran, dass sie sicher hundemüde sein würde, wenn sie später arbeiten ging, aber das war gerade nicht wichtig, weil sie noch ein wenig Zeit mit Chanyeol hatte.

„Da vorne ist schon das Gebäude“, erklärte sie und zeigte auf einen mittelgroßen modernen Wohnkomplex.

"Wow, hier ist es echt schön.", staunte er und sah kurz zu ihr.

Schade, dass die Zeit so schnell vergeht. Ich würde sie gerne näher kennen lernen, wenn es nur nicht so kompliziert wäre.

Nachdem sie vor dem Gebäude standen, blieb er vor ihr stehen und sah sie einfach nur an. Er bewunderte ihre Schönheit und sagte einfach gar nichts.



Als im klar wurde, dass er sie schon so lange ansah, suchte er schnell nach Worten und musste dabei wegsehen.



"Dann gute Nacht.", sagte er nervös.

Es dauerte nicht lange und sie kamen vor dem Gebäude an. Emilia blieb stehen und Chanyeol auch, er stand wieder vor ihr und er sah sie an.



"Was?", fragte sie ihn, weil er nichts sagte, doch dann redete er und es war nicht viel, aber Emilia musste lächeln.



"Wie kommst du eigentlich nach Hause?", fragte sie noch nach, weil er sich ja eigentlich nicht auskannte. Sie wollte noch nicht reingehen, sondern noch ein wenig mit ihm reden.

"Ich verwende einfach eine App dann komm ich schon nach Hause.", meinte er zu ihr.



"Der Abend war heute echt lustig. Du musst doch morgen arbeiten, willst du nicht schlafen gehen?"

Er wollte nicht, dass sie Ärger bekam nur weil er nicht gleich nach Hause ging.

Nein, ich will nicht reingehen. Es gefällt mir gerade echt gut... Aber ich muss schlafen gehen, das ist blöd. Wie soll ich überhaupt schlafen können?

"Ich weiß, dass ich schlafen muss, aber ich will gerade nicht."



Auf einmal konnte man hören, wie jemand eine Tür öffnete, es war eine Balkontür und ein Nachbar kam heraus. Da es dunkel war, konnte er die beiden nicht sehen, aber er beschwerte sich über Lärm. Nachdem er drinnen war musste Emilia kichern. Die beiden waren nicht laut gewesen, überhaupt nicht, aber das war ein Nachbar, der immer alles hörte.

"Der ist immer so, da kannst du zur Mittagszeit eine Dose hier draußen öffnen und er hört das", erklärte sie ihm und lachte etwas.



"Ich sollte wohl reingehen, sonst kommt er wieder oder wirft etwas nach uns..."

So schwer es ihr auch fiel jetzt zu gehen, war es an der Zeit.

"Komm gut nach Hause", gab sie ihm noch mit und öffnete die Haupttür.

"Gute Nacht!", wünschte sie ihm noch und ging dann rein. Drinnen angekommen strahle sie überall, machte sich bettfertig und ging dann schweren Herzens schlafen.

Das mit ihrem Nachbar fand Chanyeol richtig lustig, aber auf Dauer konnte er sich das auch richtig nervig vorstellen.

"Verrückte Nachbarn sind überall, egal wo man wohnt.", meinte er zu ihr.



Als Emilia das mit der Dose erzählte musste er richtig lachen, dabei versuchte er nicht auf den Boden zu fallen.

"Gute Idee. Ich würde gerne noch heil nach Hause kommen.", sagte er und lachte.

Dann verabschiedete sich Emilia von ihm.

"Gute Nacht.", wünschte er ihr und sah ihr hinterher.

Nachdem sie weg war, fuhr auch er nach Hause.

Aufgeregt und freudig kam er her und klingelte an ihrer Wohnungstür. Die Zeitschrift hatte er in seiner Tasche. Bis jetzt hatte er sich die Fotos noch nicht angesehen, weil er sich die mit Emilia ansehen wollte.

Freundlich begrüßte sie ihn, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.

"Hi. Komm rein! Ich kann es gar nicht mehr erwarten!", forderte sie ihn auf und ging dann mit ihm nach drinnen.