Korridor

"Ich freu mich schon.", meinte sie und wartete bis sie weg war.

Erleichtert sah sie zu ihrer Mutter. Das alles war einfach einen große Katastrophe.

"Hook und ich haben so viel getrunken und waren in einem Casino und da gab es auch so eine Art Kirche. Ich weiß auch nicht genau. Zuvor haben wir viel gewonnen und dann haben wir einfach geheiratet wir konnten uns daran nicht mehr erinnern. Die Beweise habe ich versteckt. Was soll ich nur machen?"

In ihrem Leben war sie noch nie so verzweifelt gewesen.

"Das schlimmste ist, ich liebe ihn wirklich.", sagte sie traurig. Es schmerzte das zu sagen, aber es war die Wahrheit.

"Ja, das sind gemeine Fallen, in die man dort reintreten kann. Aber ihr habt also nur in einer kleinen Kapelle geheiratet? Das heißt, es gibt nur die Person als Zeuge, die euch getraut hat und euch zwei?"

Grace dachte nach und kam zu dem Entschluss, das man es vielleicht doch für ungültig erklären konnte.

"Mein Schatz, du weißt genauso, wie ich, dass das mit euch beiden nicht sein darf. Und vor allem nicht sein wird." Sie brauchte gar nicht weiter reden, denn Emma wusste es bestimmt.

"Ich weiß es nicht mehr, wir waren ja völlig betrunken.", meinte sie leise.

Die Wachen bekamen von alldem nichts mit, was die beiden leise besprachen.

"Glaubst wir können das rückgängig machen? Kennst du hier jemanden in der Stadt?", fragte sie nach.

Zwar wollte sie mit Hook verheiratet sein, doch so wie es aussah wollte das Schicksal echt nicht so.

"Wenn das Jennifer oder Andrew herausfinden, sie werden mich hassen. Ich habe es ja nicht mit Absicht gemacht."

"Wenn es niemand bezeugen kann, ist es nicht gültig. Du musst die Beweise vernichten und mit dem Pirat werde ich reden."

Sie griff sich an die Stirn, weil ihr etwas schwindelig war.

"Tut mir leid, ich weiß nicht, was los ist. Ich komme mir vor eine Monster Mutter. Mein Schatz... was möchtest du denn?"

"Ist was? Du bist heute so komisch. Wir reden später nochmal."

Irgendwas war anders an ihr, aber sie wusste nicht was.

"Nein, bitte rede nicht mit ihm. Wir sollten essen gehen und dann muss ich raus und nachdenken welche Entscheidung ich treffen werde."

Die beiden gingen mit den Wachen in den Speisesaal.

Leya und Henry kamen herein gelaufen, nachdem sie mittlerweile ziemlich nass geworden waren. Sie musste darüber lachen, denn es machte ihr Spaß.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so stark beginnt zu regnen, meine Kleidung ist vollkommen durchnässt", sagte sie breit grinsend und drückte ihre Haare etwas aus. Da der Garten so groß war, hatten sie eine längere Zeit durch den Regen laufen müssen. Sie sah Henry an und stellte fest, dass er noch besser aussah, wenn er nass war. Sie fiel wieder in ihre Verlegenheit hinein, da die beiden alleine dort standen und niemand anderes bei ihnen war. Die beiden gingen die Treppe hinauf und gingen dort weiter den Korridor entlang, bis sie vor ihrem Schlafgemach ankamen.

Auch dort war niemand, der sie sah.

Leya griff in ihre Haare und sah Henry an.

"Ich sollte mich nun abtrocknen und bereit machen für die Nacht...", sagte sie.

Sie war so ein fröhlicher Mensch, das konnte man sehen, als sie nass vom regen das Schloss betraten. Leya hatte ein ansteckendes Lächeln. Henry und sie blieben vor ihrem Gemach stehen und sie wollte sich schon in die Nacht verabschieden von ihm. Doch das konnte er nicht einfach so passieren lassen.

Henry konnte deutlich sehen, dass ihre Nervosität stieg. Er nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuss darauf, während er sie innig ansah. Nun war er ihr viel näher als zuvor.

Er wollte damit auch nichts bestimmtes beabsichtigen, da er sich darüber bewusst war, dass sie sich kaum kannte.

"Dann wünsche ich Euch einen guten Schlaf."

Mit diesem Handkuss hatte sie nicht gerechnet und sie war sehr angetan von ihm. Abwechselnd sah sie ihm in die Augen und dann auf ihre Hand. Ruhig atmete sie durch.

"Vielen Dank, das wünsche ich Euch auch. Ich sehe Euch dann am morgigen Tage", erwiderte sie darauf und drehte sich um, damit sie die Tür öffnen konnte.

Gerade als Leya die Tür öffnete, griff er nach ihrer Hand und zog sie leicht zu sich, dann küsste er sie einfach auf den Mund. Nachdem er sie losließ sah er sie an.

"Ich hoffe Ihr verzeiht mir das, aber ich hätte sonst nicht in Ruhe schlafen können", sagte er, "Schlaft gut."

Mit diesen Worten drehte er sich um, grinste und ging in sein Schlafgemach.

Eine Hand ergriff die ihre und sie wurde zu ihm gezogen. Leya konnte nicht reagieren, weil Henry sie einfach küsste. Dieser Moment war unerwartet, aber irgendwie auch toll. Das Blut pumpte wie wild durch ihren Körper.

Danach verabschiedete er sich und ging.

Leya konnte sich nicht bewegen. Es war ihr erster Kuss gewesen und damit hätte sie einfach gar nicht gerechnet. Etwas verwirrt, drehte sie sich um und ging in ihr Zimmer. Mit ihrem Finger fuhr sie gedankenverloren über ihre Lippen drüber und schloss die Tür hinter sich.

Was war das?, fragte sie sich nur. Ihr war klar, dass es ein Kuss gewesen war, doch sie verstand nicht genau wieso er das tat. Darüber musste sie erst einmal schlafen. Also zog sie sich um und legte sich ins Bett. Fest in ihre Bettwäsche gekuschelt, die sehr weich war und ziemlich gut roch, dachte sie noch lange über diesen Kuss nach und schlief letztendlich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ein.