Hof

"Ihr seid die Königin, da wollen wir nur das Beste von uns zeigen."

Sie ist wirklich sehr jung. Und wahnsinnig hübsch.

"Wir haben keine feste Zeit um zu essen, wenn es dunkel wird, dann wird es vorbereitet. Aber jetzt ist es schon bereitet worden. Nun liegt es an Euch, wann wir zu speisen gedenken."



"Dann lasse ich Euch jetzt alleine. Vor Eurer Tür steht einer Eurer Wachen und einer unserer. Gebt einfach bescheid, wenn Ihr Euch nicht auskennt", sagte er noch und ging dann.

Ja, weil ich die Königin bin, deswegen ist immer jeder so stinkfreundlich zu mir.

"Gut, Dankeschön. Ich werde nicht lange brauchen. In 10 Minuten bin ich fertig.", sagte sie noch, dann ging er.

Sie machte ihre Haare noch zurecht und dachte über die Königsfamilie nach, es war komisch ständig so freundlich behandelt zu werden. Nachdem sie sich hübsch gemacht hatte, wurde sie von den Wachen in den Speisesaal geführt, wo die anderen schon auf sie warteten. Ausgerechnet neben Phillip war der Platz nur noch frei. Sie setzte sich neben ihn hin und lächelte ihn an.

Ich weiß nicht einmal über was ich mit ihnen reden soll.

"Entschuldigt, ich hoffe ihr wartet noch nicht so lange auf mich.", sagte sie und sah zu dem König und zur Königin.

Nachdem er gegangen war unterhielt er sich noch mit seinen Freunden am Hof und kam dann mit ihnen gemeinsam in den Speisesaal. Mary war noch nicht da. Wie üblich setzte er sich auf seinen Platz. Jetzt hatte er schon richtigen Hunger, weil das Essen eigentlich für viel früher geplant war und er nichts gegessen hatte.

Nun kam die Königin Mary und setzte sich neben den Prinzen, weil kein anderer Platz frei war. Aber das war so gewollt, denn seine Eltern wollten ja, dass er sie kennen lernen konnte.

"Ihr seid unser Gast, da warten wir so lange, wie es nötig ist!", antwortete seine Mutter ihr, "Wovon ihr essen wollt, dass soll Euch gegeben werden. Es ist mehr als genug da."

Wenn man seine Eltern so sah, konnte man verstehen, wieso er so nett und freundlich war.

"Meine Eltern lassen ihre Gäste sehr gerne bekochen und bedienen. Das ist normal", erklärte er ihr.

Jetzt wurden viele Speisen serviert jeder konnte sich nehmen was er wollte. Auch wurde ihr ein guter Wein eingeschenkt. Nachdem alle zu essen begannen spielten drei Musikanten in dem Saal, es hörte sich wirklich schön an und es entspannte.

Einer seiner Freunde fragte ihn "Wo ist Finn? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen. Versteckt er sich?", sagte er und lachte.

Der ist so ein Idiot, ich könnte ihm gleich eine verpassen, er kann froh sein, dass ich Leute verzeihen kann.

"Wer ist Finn?", fragte sie den Prinzen interessiert.

Natürlich wusste sie wer Finn war und seinen Freund konnte sie auch erkennen, er war dabei als sie ausgelacht wurde.

"Das Essen ist übrigens sehr köstlich.", lobte sie die Königin.

"Und schmeckt es Euch?", fragte er Mary gerade, als einer seiner Freunde sich nach Flynn erkundigte.

"Du meinst wohl Flynn? Ich weiß es gar nicht. Vielleicht nimmt er seine Kampfstunden", antwortete er ihm und wandte sich dann wieder der Königin zu, "Flynn ist einer meiner Männer. Also solche Männer, die mich am Hof schützen und unterhalten. So wie Eure Hofdamen, nur in männlich. Ihr habt doch Hofdamen, oder?"

"Mögt Ihr ihn?", fragte sie ihn interessiert.

Sie wollte wissen welchen Eindruck sie als Mann gemacht hatte. Denn sie wollte wissen was sie falsch gemacht hatte und wie sie es besser machen konnte. Jetzt musste sie lachen, Phillip fragte, ob sie Hofdamen hatte.

"Natürlich habe ich Hofdamen sonst wäre ich wahrscheinlich überfordert. Ich habe sehr treue und fleißige Damen, ich bin froh, dass ich sie habe.", schwärmte sie von ihnen und trank aus ihrem Glas.

Sie stellte es wieder ab und sah wieder zu ihm.

"Könnt Ihr tanzen?", fragte sie freundlich.

"Ich kenne ihn noch nicht lange, aber er gefällt mir. Ein anständiger junger Mann. Allerdings ist er ein wenig unsicher, gerade beim Kämpfen, aber er hat es ja nie gemacht. Doch das lernt er ja noch", erzählte er ihr und musste lächeln als sie lachte, "So geht es mir ohne meine... Hofknappen, ich denke dafür gibt es gar keinen Begriff", meinte er und lachte etwas.

Philipp nahm sich von dem Fleisch und von den Kartoffeln noch etwas und aß. Dann fragte Mary, ob er tanzen konnte. Was für eine Frage. Prinz Philipp war der wohl besterzogenste junge Mann im ganzen Land, natürlich konnte er tanzen.

"Ja kann ich. Ihr fragt weil Ihr tanzen wollt?", fragte er sie.

"Das hört sich gut an. Freut mich zu hören, wenn er gute Arbeit leistet."

Automatisch musste sie jetzt lächeln, da sie sich darüber freute, er hatte keinen schlechten Eindruck von ihr bzw, von ihrem anderem ich.

"Entschuldigt falls es so aufdringlich ist. Wenn Ihr nicht wollt könnt Ihr es gerne sagen, wegen so einer Kleinigkeit bin ich nicht böse."

Mary aß ihren Teller leer und beobachtete kurz die anderen beim Essen. Da sie noch einmal von ihrem Becher trinken wollte, nahm sie ihn, jedoch kippte ihr der Becher und sie schüttete alles auf das Essen von Phillip.

"Es tut mir so Leid, ich bin immer so tollpatschig. Ich hoffe ich habe euch nicht wütend gemacht.", entschuldigte sie sich, denn es war ihr wirklich unangenehm.

Er konnte ihr Lächeln sehen und fragte sich, wieso sie lächelte.

"Nein, Ihr seid absolut nicht aufdringlich, ich tanze sehr gerne", meinte er und wollte wieder etwas essen, als sie plötzlich ihren Becher umkippte und der Inhalt in seinem Essen landete.

Mary entschuldigte sich sofort über ihr Ungeschick, doch ihn störte das nicht einmal, "Meine Hosen sind trocken geblieben, also ist gar nichts passiert. Außerdem können wir dann anfangen zu tanzen."

Philipp stand auf und bat einen der Bediensteten, der die Sauerei wegwischen wollte, ob er die Musikanten holen könnte. Das wurde getan und Philipp hielt Mary die Hand hin. Normalerweise war das bei ihnen nicht so üblich, dass man einfach während des Essens aufstand um zu tanzen, aber Philipp war nun fertig mit Essen und außerdem wollte er Mary beeindrucken.

Einer der Bediensteten fing an das alles aufzuwischen. Mary nahm schnell seine Hand und sie folgte ihm bis sie stehen blieben.

"Könnt Ihr viele Tänze? Ich tanze für mein Leben gern.", sagte sie.

Es war ihr noch immer peinlich, was ihr gerade passiert war.

Die beiden waren nun in der Mitte des Saals, etwas abseits vom Tisch und da kamen die Musiker. Seine Mutter lehnte sich zu seinem Vater und flüsterte ihm etwas zu.

"Was tut unser Junge da? Er will mit der Königin tanzen?"

"Sieht ganz danach aus, aber sie scheint auch nichts dagegen zu haben, also werden wir sie lassen."

"Was würdet Ihr als viel bezeichnen? Ich beherrsche alle gängigen Tänze. Das gehört für meine Eltern nun mal dazu. Auch mein Bruder lernt es schon. Und meine Schwester die liebt es über alles."

Philipp hatte noch einen Bruder und eine Schwester. Doch die beiden waren momentan nicht anwesend, da sie auf Reisen waren. Jetzt fingen die Musiker mit dem Spielen an und Philipp nahm Marys Hand. Dann begann er zu tanzen.

"Es gibt eben sehr viele verschiedene Tänze. Ich musste sie nicht lernen, ich wollte sie alle lernen. Wie alt ist Eurer Bruder? Und Eure Schwester? Versteht Ihr euch gut? Ich habe leider keine Geschwister."

Die Musiker fingen zu spielen an, dann begannen sie auch schon zu tanzen.

Er sieht einfach so gut aus, ob er schon jemanden versprochen wurde? Ich fange mich an, mich für ihn zu interessieren.

"Ihr tanzt gut, das hätte ich nicht erwartet."

"Wie ich gesagt habe, ich beherrsche die gängigen Tänze", wiederholte er mit einem Lächeln im Gesicht. Seine Eltern sahen den beiden zu, wie sie tanzten und vor allem seine Mutter dachte, die beiden würden sehr gut zusammen passen und verstanden sich auch recht gut.

"Mein Bruder ist 12 Jahre alt und meine Schwester ist 17. Ich bin der Älteste von uns", erzählte er ihr, "Doch die beiden können momentan leider nicht hier sein, da sie auf Reisen sind. Meine Schwester, Blake, sieht gerne etwas von der Welt und da konnte Aidan, mein Bruder, nicht nein zu sagen, als sie ihn fragte, ob er mit ihr mitkommen wollte. Als meine Schwester dann erfuhr, wir würden hohen Besuch haben, schrieb sie uns, dass sie am liebsten hier sein würde. Vielleicht ergibt es sich ja ein anderes Mal, dass Ihr die beiden kennen lernen könnt."

"Wer weiß, vielleicht werde ich Euch bald wieder besuchen, wenn Ihr wollt. Dann würde ich mich freuen Eure Geschwister kennen zu lernen."

Doch kaum hatte sie das gesagt wurde sie von einer Zofe unterbrochen und ihre Miene änderte sich.

"Ich habe eine wichtige Nachricht für Euch Majestät, aber die kann ich leider hier nicht verkünden.", sagte die Zofe völlig außer sich.

"Es tut mir Leid, wenn Ihr mich entschuldig. Es hört sich sehr Ernst an, ich werde gleich wieder kommen.", sagte sie und verschwand eilig mit der Zofe.

Was ist los? Was ist so wichtig um mich zu stören, wenn ich gerade mit dem Prinzen tanze.", sagte sie ein wenig verärgert.

"Ihr könnt noch länger hier bleiben, ich habe alles in unserem Land geregelt.", sagte sie mit einem lächeln.

"Das ist großartig. Das heißt ich kann bald, abreisen und trotzdem noch hier bleiben, eben als Mann.". flüsterte sie. "Danke, ich werde wieder reingehen."

Nach dem Gespräch ging sie wieder in den Saal, die Musik spielte nicht mehr, weil der Tanz ja unterbrochen wurde und so wie es aussah wollte auch keiner tanzen.

Mary setzte sich wieder an den Tisch und sah die anderen gut gelaunt an.

"Wollen wir spazieren gehen?", fragte sie freundlich.